TRAINING M 4 -1 PALGATE Palfinger Ladebordwand PBS Inhalt 1. 2. 3. 4. Produktpalette 2 1.1 Aufbau der Palgate PBS Serie 2 1.2 Die PBS Produktpalette 1.2-1 Anzahl der Zylinder 1.2-2 Hubkraft 1.2-3 Länge der Hubschwinge 1.2-4 Produktreihe 3 3 4 4 5 Steuerung 6 2.1 Generell 6 2.2 Funktion 2.2-1 Joystick Bodensteuerung 2.2-2 Seitliche Kippschalter als Bodensteuerung 2.2-3 Plattformsteuerung mit 4 Fußtastern 2.2-4 Hängetaster mit 2 Schaltern 2.2-5 Hängetaster mit 3 Schaltern 6 6 7 7 8 8 Technik 3.1 Hydraulik 3.1-1 Hydraulikdiagramm 3.1-2 Druckeinstellung 3.1-3 Funktion 6 10 10 11 Fehlersuche 10 4.1 Generell 12 4.2 Detaillierte Fehlersuche 12 1 TRAINING 1. Produktreihe 1.1 Aufbau eines PBS Gerätes Der Name „PBS“ kommt von „PALFINGER – BEHRENS – STANDARD“ Ein PBS Gerät enthält folgende Bauteile: 5 4 6 7 8 9 10 3 11 2 1 12 Legend 1. Bordwand 2. Einstellschraube für Schließzylinder 3. Hubschwinge, Version „K“ oder „N“ 4. Hauptrahmen mit geschweißtem oder geschraubtem Unterfahrschutz 5. Montagekonsole für die Installation am Fahrzeug 6. Steuereinheit 7. Hydraulikaggregat 12 V oder 24 V 8. Bodensteuerung (Joystick) 9. Schließzylinder 10. Hubzylinder 11. Steuerung auf Plattform (Option) 12. Rollanschlag ACHTUNG: Die tatsächlich verwendeten Ausführungen können durch verschiedene lokale Regelungen und Gesetze von der Standardausführung abweichen. Dies gilt vor allem für die Steuerung der Plattform. 2 TRAINING M 4 -1 PALGATE 1.2 Die PBS Produktpalette Die PBS Produktreihe kann durch verschiedene Hubkräfte, verschiedene Länge der Hubschwinge und Anzahl der Zylinder unterschieden werden. 1.2-1 Anzahl der Zylidner Normalerweise ist ein PBS Gerät mit 2 Hubzylindern („3“) und zwei Schließzylindern („4“) ausgerüstet. Das System PBS 1010 hat nur je einen Hub- und Schließzylinder. Alle Zylinder sind einfachwirkend, das heißt, es gibt keinen Anschluss zum Senken. An den Schließzylindern helfen integrierte Federn zum Öffnen der Plattform mit, wenn diese in der Verschlossenen Form nach vorne geneigt ist. An den Schließzylindern ist ein einstellbares Auge angeschraubt, mit dem die Lage der Bordwand bei voll ausgefahrenem Schließzylinder eingestellt werden kann („2“). Siehe dazu die Kapitel 1.4-2 in der Montagerichtlinie. Am linken Schließzylinder kann weiteres die 10o Einstellung durch eine Anschlagbuchse („1“) festgelegt werden, siehe dazu Kapitel 1.4-3 in der Montagerichtlinie. 4 1 3 2 Legende 1 2 3 4 Anschlagbuchse am linken Schließzylinder einstellbares Auge (Ausführung „N“ ist länger als Ausführung „K“) Hubzylinder Schließzylinder rechts 3 TRAINING 1.2-2 Hubkraft der Ladebordwand Die Hubkraft einer Ladebordwand ist aus der Hubkurve ersichtlich. Der angegebene Wert (z.B. 1000 kg beim PBS 1000) gilt immer an einem Punkt 600 mm außerhalb der inneren Ladekante, dieser Punkt ist mit einem eingeschweißtem „T“ an der Ladebordwand ersichtlich. Beispiel: Hubkurve eines PBS 1500 Gerätes 1.2-3 Länge der Hubschwinge Bei den Typen PBS 1000 und 1500 kann die Länge der Hubschwinge (Maß „R“) gewählt werden. Dabei ist eine Ausführung „K“ für kurz mit 750 mm oder „N“ für normal mit 930 mm erhältlich. Die Auswahl dieser Länge hängt hauptsächlich von der LKW-Ladehöhe ab (Maß „H“). Generell gilt folgende Richtlinie: Wenn das Maß der Ladehöhe „H“ kleiner als 1200 mm ist, kann die kurze Ausführung verwendet werden. Siehe dazu die Dimensionstabellen in den Verkaufsbroschüren. 4 TRAINING M 4 -1 PALGATE Beispiel: Dimensionswerte PBS 1500 „K“ und „N“ 750 KURZE HUBSCHWINGE PBS H R 900 1000 1100 1200 1300 1400 1300 1000/1500 A 798 756 698 622 930 NORMALE HUBSCHWINGE PBS 1000/1500 H R A 900 1015 1000 970 1100 960 1200 922 1300 877 1400 830 1300 725 B 650 650 650 650 C 338 296 238 162 D 390 400 425 450 B 750 750 750 750 750 750 750 C 365 410 400 362 317 368 265 D 370 360 440 475 510 550 550 1.2-4 Gerätetypen Folgende Gerätetypen sind erhältlich: PBS 500 PBS 750 PBS 1000 PBS 1500 PBS 2000 500 kg Hubkraft 750 kg Hubkraft 1000 kg Hubkraft 1500 kg Hubkraft 2000 kg Hubkraft 4 Zylinder 4 Zylinder 4Zylinder 4Zylinder 4Zylinder nur Ausführung „K“ nur Ausführung „K“ Ausführung „K“ oder „N“ Ausführung „K“ oder „N“ Ausführung „N“ PBS 1010 1000 kg Hubkraft 2 Zylinder Sonderausführung 5 TRAINING 2. Steuerung 2.1 Allgemeines Bei den Palgate PBS Geräten sind generell immer mehrere Möglichkeiten zur Steuerung vorhanden. Je nach länderspezifischen Vorschriften gibt es folgende Ausführungen: Joystick mit Zweihandtaster als Bodensteuerung Zwei seitliche Kippschalter als Bodensteuerung Plattformsteuerung mit 4 Fußtastern 2-Schalter Hängetaster mit Fußkontakt 3-Schalter Hängetaster (mit und ohne automatische Bodenangleichung) 2.2 Funktion Nachfolgend wird nur die Funktion der verschiedenen Steuerung erklärt, die richtige Reihenfolge der Bedienung muß aus der Bedienungsanleitung der jeweiligen Gerätetype entnommen werden. 2.2-1 Joystick Bodensteuerung Der Joystick befindet sich am Hydraulikaggregat. Wird der Joystick ausgelenkt und gleichzeitig der Zweihandtaster gedrückt, kann die Plattform aufoder zugeklappt und die Ladebordwand abgesenkt oder aufgehoben werden. Joystick Zweihandtaster Der Joystick kann nach 4 Richtungen bewegt werden, zusätzlich muß immer der Zweihandtaster betätigt werden. Öffnen Joystick nach links 6 Senken Joystick nach unten Heben Joystick nach oben Schließen Joystick nach rechts TRAINING M 4 -1 PALGATE 2.2-2 Seitliche Kippschalter als Bodensteuerung Diese Art der Bodensteuerung wird nur beim PBS 1010 verwendet. Bei dieser Steuerung wird mit zwei Kippschaltern die Bühne betätigt. Dabei sind die Kippschalter immer gleichzeitig in der „logischen“ Richtung zu betätigen. Siehe dazu die Darstellungen: Öffnen Senken Heben Schließen 2.2-3 Plattformsteuerung mit 4 Fußtastern Bei der Plattformsteuerung sind 4 farblich gekennzeichnete Schalter in die Plattform eingelassen. Die Schalter für Heben sind Rot, die Schalter für Senken sind Grün. Um eine Funktion zu bedienen, müssen die 2 farblich zusammenpassenden Schalter gleichzeitig mit den Füßen gedrückt werden. Die Schalter können mit dem Gabelhubwagen überfahren werden, ohne diese zu beschädigen. Die Plattformsteuerung wird dazu verwendet, die Plattform auf und ab zu bewegen wenn sich der Bediener auf der Plattform befindet. Plattform senken Plattform heben 7 TRAINING 2.2-4 Hängetaster mit 2 Schaltern Der Hängetaster befindet sich im Laderaum des Lastkraftwagens. Zusätzlich zum Hängetaster ist ein Fußkontakt in der Plattform möglich. Wenn ein Fußkontakt zusätzlich vorhanden ist, kann die Plattform nur durch Drücken des Tasters (auf/ab) im Hängetaster und gleichzeitigem Drücken des Fußtasters bewegt werden. Plattform heben (auf) Plattform senken (ab) 2.2-5 Hängetaster mit 3 Schaltern (mit und ohne automatischer Bodenangleichung) Der Hängetaster befindet sich im Laderaum des Lastkraftwagens. Befindet sich der Bediener auf der Plattform werden alle Bewegungen über den Hängetaster gesteuert. Öffnen Senken Heben Schließen 8 TRAINING M 4 -1 PALGATE Automatische Bodenangleichung: Bedeutet, daß sich die Plattform nach dem Absenken bis zum Boden(1) automatisch vollständig auf den Boden legt (2). 1 2 Wenn eine Ladebordwand mit automatischer Bodenangleichung ausgestattet ist, kann nach dem Absenken mit der selben Schaltstellung die Bodenangleichung durchgeführt werden. Ohne automatische Bodenangleichung: Angleichen Bodenangleichung durchführen funktioniert nur, wenn die Plattform bereits am Boden aufliegt. Aufheben Vor dem Heben der Plattform muß die Angleichung wieder rückgestellt werden. 9 TRAINING 3. Technik 3.1 Hydraulik 3.1-1 Schaltplan 4 5 6 13 7 8 12 9 3 10 M 11 2 1 Legende 1 Saugfilter 2 Zahnradpumpe 3 Druckbegrenzungsventil 4 Magnetisch betätigtes 2/2 Wegeventil 5 Magnetisch betätigtes 3/2 Wegeventil 6 Drosselventil 7 Ausgleichszylinder 8 Senkbremsventile 9 Schließzylinder 10 Hubzylinder 11 Elektromotor 12 Sitzventile 13 Druckschalter 3.1-2 Druckeinstellung Die verschiedenen PBS Gerätetypen unterscheiden sich hydraulisch nicht. Lediglich der Hauptüberdruck des Systems im Druckbegrenzungsventil „3“ entscheidet die Hubkraft der Ladebordwand. Folgende Werte sind nötig: PBS 750 PBS 1000 PBS 1500 PBS 2000 10 12,5 MPa 17,5 MPa 19,5 MPa 24,5 MPa 125 bar 175 bar 195 bar 245 bar TRAINING M 4 -1 PALGATE 3.1-3 Funktion Die Ladebordwand wird über ein Hydraulikaggregat angetrieben. Dieses enthält einen Elektromotor „11“, welcher eine durch einen integrierten Saugfilter „1“ geschützte Zahnradpumpe „2“ antreibt. Der Elektromotor treibt die Pumpe nur an, wenn eine Hub- oder Schliessfunktion betätigt wird. Alle Zylinder sind einfach wirkende Zylinder, die durch integrierte Federn sowie das Eigengewicht rückgestellt werden. Daher ist beim Öffnen oder Senken der Ladebordwand kein Antrieb nötig. Dies geschieht lediglich durch das Betätigen des Rücklaufventils „4“, welches in Neutralstellung zum Tank geschlossen ist und daher die Zylinder in ihrer Position hält. Mit dem integrierten 3/2 Wegeventil „5“ wird hydraulisch zwischen den Hubzylindern „10“ und den Schliesszylindern „9“ umgeschaltet. In Nullstellung sind die Hubzylinder angesteuert. Die Drosseln „8 “ dienen als Senkbremsventile und verhindern ein zu schnelles Öffnen oder Senken der Bordwand bei Belastung. Mit dem Drosselventil „6“ wird die Geschwindigkeit der Schließzylinder bei Bodenangleichung definiert. Die Hubkraft der Bordwand wird mit dem Druckbegrenzungsventil „3“ eingestellt. Dieses dient gleichzeitig auch als Sicherheitsventil bei Fahren gegen Überdruck. Mit dieser Einstellung wird hydraulisch auch die Type des Gerätes bestimmt (sh. 3.1-2 Druckeinstellung). Automatische Bodenangleichung Der Ausgleichszylinder „7“ ermöglicht die automatische Bodenangleichung der Ladebordwand. Dieser ist als Druckübersetzer ausgeführt und wird auf der großen Fläche mit dem Druck der Hubzylinder und auf der kleinen Fläche mit dem Druck der Schließzylinder beaufschlagt. Solange die Ladebordwand beim Senken nicht am Boden aufliegt, sorgt der Druck im Hubzylinder für eine größere Kraft auf der Ausfahrseite des Ausgleichszylinders „7“ und dieser bleibt ausgefahren. Die Bordwand senkt also horizontal ab (Schritt 1). 1 2 Wenn nach dem Senken die Bordwand den Boden berührt fällt der Druck in den Hubzylindern ab und der Druckschalter „13“ schaltet die Sitzventile „12“ der Schließzylinder. Der Schließzylinder fährt den Ausgleichzylinder ein und die Plattform neigt sich ab bis am Boden aufliegt.( Schritt 2 ) Beim Heben werden die Hubzylinder wieder mit Druck beaufschlagt. Dadurch fährt zuerst der Ausgleichszylinder wieder aus und hebt die Schließzylinder an. Der dabei zurückgelegte Weg entspricht genau dem Weg beim anneigen, die Plattform geht also immer in ihre Ausgangsstellung (normalerweise horizontal, Schritt 2 zurück). Wenn Ausgleichszylinder wieder ganz ausgefahren ist, steigt der Druck weiter an und hebt die Plattform an. Dies entspricht dem normalen Hubvorgang (Schritt 1 zurück). Wenn keine Funktion betätigt wird, werden die Zylinder von den Sitzventilen „12“ gehalten. Sobald eine Funktion betätigt wird, öffnen die Sitzventile „12“ magnetisch. Dadurch können die Zylinder betätigt werden. 11 TRAINING 4. Fehlersuche 4.1 Allgemeines Wenn eine Funktionsstörung an der Ladebordwand auftritt, wird eine Fehlersuche nach den nachstehend genannten Kriterien empfohlen. 1. Wurde die Kontrolleinheit im Führerhaus eingeschalten? ja nein 2. Ist die Steuerstromsicherung im Aggregat in Ordnung? ja 3. Bei Fahrzeugen mit Sonderausstattung (z.. Bsp. DB Code E33) befindet sich die Steuerstromsicherung im Fahrerhaus. nein 4. Kommt der Steuerstrom bei der Bühne an? ja nein 5. Ist Batteriestrom vorhanden? ja nein 6. Ist die Masseverbindung in Ordnung? ja nein 7. Ist die Hauptstromsicherung in Ordnung? ja nein 8. Ist der Batterietrennschalter (Sonderzubehör) eingeschalten? ja nein Wenn alle Fragen mit „JA“ beantwortet werden können, folgt die Fehlersuche nach dem nachfolgenden Schema. 4.2 Detaillierte Fehlersuche Die detaillierte Fehlersuche ist in der Bedienungsanleitung des Gerätes beschrieben, siehe dazu Kapitel 4. 12