Eine Erfolgsgeschichte: 20 Jahre PBS Software

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SAP & PBS
Eine Erfolgsgeschichte:
20 Jahre PBS Software
Von mikroverfilmten Archivdaten, dem ersten R/3 System, einer kollegialen SAP-Historie bis hin
zu einem Unternehmen, das international erfolgreiche Vertriebspartnerschaften durch innovative
Speicherlösungen aufbaute.
I
und die inzwischen dafür eingesetzte
spaltenorientierte Datenbanktechnologie Richtung weisend. Doch beginnen
wir von vorne: Die Erfolgsgeschichte von
PBS begann wie so viele bei SAP. Dort
arbeitete der junge Diplom-Mathematiker Reichling fast zehn Jahre lang als
Entwickler, Berater und Referent im Bereich Finanzwesen. Zu dieser Zeit war
es technisch noch nicht möglich, die
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n der schnelllebigen IT-Welt sind 20
Jahre bereits ein respektables Alter.
Manche Geschäftsidee, die vor 20
Jahren begeistert als Innovation gefeiert wurde, gilt längst als überholt. Nicht
so bei PBS Software. Die ursprüngliche
Idee des Gründers und Geschäftsführers, Günther Reichling, die Daten der
„kumulierten Kontenschreibung“ onlinefähig zu machen, ist noch heute aktuell
Mitte der Achtziger Jahre sah ein SAP-Rechenzentrum so aus.
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Daten eines ganzen Geschäftsjahres
im SAP-System vorzuhalten. Damit die
Systeme nicht ihre physischen Grenzen
überschritten, musste man permanent
archivieren. Die Archivdaten wiederum
konnten im System nur mühselig über
Bandarchive ausgewertet und als Drucklisten aufbereitet werden. Die Drucklisten wurden in der Regel mikroverfilmt,
da sie sich ausgedruckt meterhoch gestapelt hätten. Wenn beispielsweise
das Finanzamt ein Konto prüfen wollte,
musste der Prüfer im Mikrofiche-Karteikasten zunächst über die Kontonummer
die Blätter mit den entsprechenden Kontobewegungen finden. Diese konnte er
dann mit dem „Rekopierautomat“ auf
öligem Papier ausdrucken. Als Deutschland 1991 seine Wiedervereinigung feierte, machte sich Reichling selbstständig.
Während SAP mit seinem damals noch
neuen Produkt R/3 an den Markt ging,
gelingt es ihm noch im R/2-System, die
archivierten Daten der „Kumulierten
Kontenschreibung“ zu komprimieren
und in Online-Datenbanken abzulegen.
Der Zugriff erfolgt online mit eigens von
ihm entwickelten Transaktionen. Das
Markenzeichen seiner Software wird der
sogenannte „Archivstern“. Archivierte
Daten aus dem Online-Archiv werden
mit einer Wildcard gekennzeichnet und
zusammen mit den nichtarchivierten Belegpositionen angezeigt. Damit waren
erstmals alle Daten eines Geschäftsjahres vollständig „online“. Reichlings Programme stoßen in der SAP-Welt auf großes Interesse. Dies bleibt auch bei SAP
nicht verborgen. Auch von dort werden
ihm neue Kunden geschickt. Die kolleE-3 JUNI 2011
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Bald schon kann Reichling sein stetig wachsendes Auftragsvolumen nicht
mehr alleine bewältigen. In Detlev Steinbinder, einem ehemaligen SAP-Kollegen, der inzwischen als Professor bei
der Fachhochschule in Worms doziert,
findet er einen Weggefährten. Diese
Allianz bleibt bis heute bestehen. Der
erste Kunde, ein international führendes Technologieunternehmen der Heiztechniksparte, stellt ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung, um ihre Programme
‚live‘ präsentieren zu können. Er erhofft
sich dadurch weitere Mitstreiter, um aus
PBS-Lösungen Standard zu machen.
Dieser Wunsch wird sich erfüllen. Im
Jahr 1993 stellt Reichling seinen ersten
Angestellten ein. Bald schon folgen weitere. Dabei gibt es eigentlich noch keine
Arbeitsplätze. Diese befinden sich nach
echter Software-Gründer-Manier in der
umgebauten Garage von Reichlings Einfamilienhaus. Die jungen Angestellten
stört dies nicht, meist arbeiten sie alle
sowieso bei Kunden. Auch Großrechner
für die Programmierung zu damals üblichen 75.000 DM Monatsmiete kann
sich PBS noch nicht leisten, darf aber die
Rechenanlagen seiner Kunden nutzen.
„Dafür bin ich unseren Förderern immer
noch sehr dankbar“, so Günther Reichling heute. Im selben Jahr noch wird in
der Schwanheimer Straße in Bensheim
Richtfest gefeiert. Reichlings Frau Klara
unterstützt ihren Mann mit beharrlicher
telefonischer Akquise bei der Vermarktung seiner Softwareprodukte.
Zeitzeugen: Der Altair 8800 Minicomputer mit Lochstreifen wurde 1975 hergestellt.
PBS folgt diesem Schritt und nutzt die
Vorteile für alle seine Ergänzungslösungen. Neben den ehemaligen SAP R/2Kunden gewinnt PBS zunehmend reine
R/3-Kunden. Die PBS-Produkte werden
nun als ‚PBS archive add ons‘ bezeichnet,
um den Ergänzungscharakter zum SAPStandard hervorzuheben. Im Laufe der
Jahre, das Unternehmen ist inzwischen
längst in Bensheim heimisch geworden,
wird PBS international aktiv. Viele Kunden aus dem Ausland wenden sich zunächst wegen der Migrationsproblematik
der Archivdaten von R/2 nach R/3 an PBS.
Aber auch neue, reine R/3-Kunden, insbesondere aus den USA, kommen hinzu.
Gemeinsam mit Steinbinder präsentiert
Reichling auf Veranstaltungen der Amerikanischen SAP User Group (ASUG) das
inzwischen erweiterte Produktportfolio.
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Bei SAP entwickelt man das Archive
Development Kit (ADK), eine Technologie zur Archivierung von Daten, die bis
heute von vielen tausend SAP-Kunden
erfolgreich eingesetzt wird. In allen SAPModulen wird die Archivierungsfunktionalität auf diese Technologie umgestellt.
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giale Zusammenarbeit wird sich bis heute fortführen.
1995 auf der Veranstaltung „Internet Strategy Workshop“ in Seattle: Bill Gates skizzierte das breitgefächerte Engagement von Microsoft, das Internet weiter zu unterstützen und zu entwickeln. V.l.n.r.:
Nathan Myhrvold, Pete Higgins, Bill Gates und Paul Maritz.
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Sie schließen erste Partnerschaften mit
amerikanischen
SAP-Beratungsunternehmen wie Sigma und Dolphin. Bald
darauf steht die Jahrtausendumstellung
an. SAP-Kunden stellen Ihre Systeme
auf das neue Datumsformat um. PBS
ist auch davon betroffen. Alle Programme werden auf Verträglichkeit überprüft
und ausführlich getestet. Die Konvertierungen der Systeme erfolgen ohne Probleme. Der Weg ist frei für das nächste
große Projekt, die Umstellung der Hauswährung auf Euro. PBS liefert hier ebenfalls einen wichtigen Beitrag und passt
die PBS archive add ons entsprechend
an. Im Juli 2001 wird aus dem ehemaligen Personenunternehmen die PBS Software GmbH. Der Wechsel markiert den
Übergang vom Beratungsunternehmen
zum reinen Standard-Software-Hersteller. Zur selben Zeit endet das Zeitalter
der Drucklisten und papiergestützten
Betriebsprüfungen. Die Grundsätze zum
Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU) werden verabschiedet.
PBS geht eine neue Vertriebspartnerschaft für den französischen Markt
mit dem dort ansässigen Archivierungsspezialisten TJC aus Marseille ein. Die
ComSol AG Commercial Solutions,
sesshaft in Frechen und spezialisiert
auf Beratung für SAP-Retail-Systeme,
wird erster Reseller im deutschen Markt.
ComSol bietet Kunden damit kombinierte Pakete aus Beratung und Produkten
im SAP-Archivierungsumfeld an. PBS
kann sich mehr auf die reine Produktentwicklung konzentrieren, eine Win/
Win-Situation für beide Unternehmen.
2003 kommen weitere Partnerschaften
mit den in Deutschland ansässigen Beratungsunternehmen Orga und Gisa, mit
ST-Addons aus den Niederlanden sowie
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Für die SAP-Branchenlösungen entwickelt PBS zusammen mit seinem Partner ComSol das PBS archive add on CAB,
eine Lösung für das Agenturgeschäft im
SAP Retail. Auch das Weinheimer Beratungshaus HPC wird Reseller. 2006 erweitert PBS sein Produktportfolio um
Lösungen für die vertikalen SAP-Märkte,
so das PBS archive add on CISU, eine
umfangreiche Lösung für das SAP-Branchenprodukt IS-U für Energieversorger.
Das Paket wird rasch im Markt eingeführt. Parallel dazu entsteht erstmals
eine Anwendung, mit der Tabellenauswertungen auf Anwenderebene detailliert konfiguriert und mit Berechtigungen
kontrolliert werden können, die Transaktion SE16_Personal. Dieses Produkt
wurde unlängst um die Transaktion SA38
erweitert. Eine weitere praxisnahe Innovation: Viele Kunden erweitern SAP-Anwendungen mit Eigenentwicklungen und
speichern die Daten in sogenannten ZTabellen. Archivierungsprogramme hierfür müssen zusätzlich individuell entwickelt werden. Mit PBS CUSTOM entfällt
dieser Aufwand. Das Produkt generiert
für beliebige Z-Tabellen die komplette Infrastruktur für die Datenarchivierung.
EP-NET Technology Asia mit Sitz in
Malaysia wird ebenfalls PBS Partner und
vertreibt seither erfolgreich PBS-Produkte im ostasiatischen Raum. 2007 kommt
ein weiterer Vertriebspartner für die USA
hinzu, die Brandywine DMG. Außerdem
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▶ mit DBD Synergy aus Korea hinzu. Das
Jahr 2004 markiert PBS‘ Einstieg in die
Entwicklung im SAP-Data-Warehouse.
Damit wagt sich PBS erstmals an eine
Anwendung außerhalb des ERP-Systems.
Ein wichtiger Schritt, da in den entscheidungsunterstützenden Systemen mit
ganz anderen technologischen Ansätzen
gearbeitet wird. Einen weiteren Meilenstein in der Produktpalette setzt der PBS
ContentLink, eine Lösung zur revisionssicheren Speicherung von SAP-Archivdaten
auf modernen Speichersystemen. In den
folgenden Jahren wird PBS ContentLink
schnell weiterentwickelt und unterstützt
heute alle führenden Speichersysteme
unterschiedlicher Hersteller.
Technologischer Wandel: Die R/3 Software gab es einst auf CDs.
schließt PBS eine Entwicklungspartnerschaft mit dem ehemals amerikanischen
Unternehmen Sybase ab, heute eine SAPTochterfirma. Ziel ist die Verwendung
der spaltenbasierten Datenbank Sybase
IQ, mit der sehr große Datenbestände
extrem schnell verarbeitet werden können. Der Einsatz spaltenorientierter
Datenbanktechnologie war bis dato in
der SAP-Welt weitgehend unbekannt.
PBS Software nutzt die Nearline-Storage-Schnittstelle im SAP NetWeaver zunächst für das Business Warehouse. Ein
weiteres Thema, mit dem sich Kunden
und Interessierte an PBS wenden, ist die
Stilllegung von inaktiven SAP-Systemen.
Diese Problematik wird teilweise von
den PBS archive add ons abgedeckt, die
Archivdaten in sogenannte Auskunftssysteme transferieren. Für Kunden, die auch
auf SAP-Daten inaktiver Systeme ohne
den Betrieb eines SAP-Systems zugreifen
wollen, entwickelte PBS den Enterprise
Content Store (ECS). Immer mehr Kunden mit extrem großen SAP-ERP-Datenbanken, besonders in Amerika, klagen
zunehmend über lange Laufzeiten bei der
Verwaltung riesiger Archivdatenbestände. Hinzu kommen Anforderungen, auch
in der ERP-Datenbank die Laufzeiten für
Auswertungen zu verbessern. Durch die
positiven Erfahrungen beim Einsatz der
spaltenorientierten Datenbanktechnologie im BW-Umfeld entwickelt PBS eine
NLS-Lösung für die SAP-ERP-Welt – ein
Novum. Das neue Produkt heißt PBS Nearline Analytic Infrastructure, kurz NAI.
Datenmengen von mehreren Milliarden
Datensätzen können damit in bisher ungeahnter Geschwindigkeit verarbeitet
und Massendaten mit kurzen Antwortzeiten direkt im ERP-System ausgewertet
werden. Inzwischen sind die meisten PBS
archive add ons mit spaltenbasierter NAITechnologie ausgestattet. PBS schließt
weitere Vertriebspartnerschaften ab mit
Schulcsik IT-Consulting in Österreich sowie der SQL AG, Hahne Consulting und
der Savento e.K. aus Deutschland ebenso mit PBS Japan und Primanota UK. PBS
Software hat mittlerweile 40 Mitarbeiter.
Sie blicken mit Stolz zurück auf Erreichtes und optimistisch in die Zukunft. 1100
Kunden weltweit setzen zurzeit mehr als
4000 PBS-Installationen ein. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen meinen
Mitarbeitern, Partnern und Kunden dafür, dass sie PBS so erfolgreich gemacht
haben“, so Günther Reichling. Anlässlich
der PBS-Infotage am 21. und 22. Juni
feiert PBS am 21. Juni mit einer Abendveranstaltung der besonderen Art seinen
runden Geburtstag.
© PBS
Bitte beachten Sie auch den
Community-Info-Eintrag ab Seite 115
PBS ContentLink ist eine schlanke Software-Lösung zur revisionssicheren Datenablage strukturierter
und unstrukturierter SAP-Daten auf moderne Speichersysteme wie EMC Centera und Celerra, Hitachi
HCAP, IBM DR550, NetApp FAS oder beliebige NAS-Systeme. Sie unterstützt alle SAP-Archivierungsszenarien und wurde von SAP sowohl für SAP ArchiveLink als auch das neue Ablageprotokoll
WebDAV zertifiziert.
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