Gute Erde Gute Erde wird im Garten in hundert Fällen und fast täglich gebraucht. Im neuen Garten und so lange der Boden noch roh ist, ist der Bedarf an guter Erde so groß, dass er nie befriedigt werden kann. Woher nun die gute Erde nehmen? Fertige Komposterde ist gute Erde; deshalb verwenden wir so großen Eifer auf den Komposthaufen. Neben der Komposterde ist die reine Mistbeeterde oder Misterde als gute Erde zu betrachten. Die Mistbeeterde entsteht aus reinem Pferdemist. Was soll nun geschehen, wenn es bei der Uebernahme eines neuen Gartens sowohl an Komposterde als auch an Mist- und Mistbeeterde fehlt, aber gerade für den Anfang gute Erde nötig ist? Bereite auf schnellem Wege gute erde für den Notbedarf. Folgendes ist das Verfahren.: Es werden einige Fuhren Dünger gekauft. Der Dünger wird nun zunächst für einige Wochen feucht auf Haufen behandelt, damit er verrottet. Dann verschafft man sich eine oder einige Fuhren passende Erde zum Zusetzen: Rasenerde, Lauberde aus dem Walde oder Moorerde; wenn nichts anderes vorhanden ist, so tut´s bessere Gartenerde, noch schöner ist Torfmull. Diese Erde wird abwechselnd mit dem schon etwas verrotteten Dünger auf einen Haufen geschichtet, und dann wird an dem einen Ende des Haufens damit begonnen, die Mischung umzus chaufeln und zu zerkleinern und gut zu vermischen, und ist das geschehen, so wird nach einigen Tagen von neuem angefangen. Kompostvorbereitung Wie Gartenwege angelegt werden Die ersten Anschaffungen Ich möchte zuvor einmal fragen: Was hat der Weg für einen Zweck? Soll er einer einzelnen Person dienen. 80 Zentimeter Breite ist dann hinreichend. Soll er es ermöglichen, dass gleichzeitig zwei Personen nebeneinander bequem sich im Garten ergehen können? Es muß in diesem Falle die Wegbreite mindestens 1,50Meter betragen. Die sämtlichen hier ausgezählten Stoffe werden in einem großen im Garten aufgestellten Kasten ohne Boden gesammelt oder an einem passenden Platz zu einem regelrecht rechteckigen Haufen aufgesetzt, welcher zunehmend erhöht wird. Wollten wir die einzelnen Bestandteile einfach hinwerfen, so würden sie verderben und verkommen. Es gibt in Haus und Wirtschaft, in Garten, Wald und Feld eine Menge Abfälle, die für sich allein und so wie sie beschaffen sind, keinen Wert besitzen für die Verbesserung und Düngung des Gartens, die aber wertvoll gemacht werden können: Alles was verwesbar ist, lässt sich für den Düngungszwecke dienstbar machen, und zwar auf dem Komposthaufen. Dort werden die verschiedenartigsten Bestandteile innig durchmischt und nach kürzerer oder längerer Frist in fruchtbare Erde verwandelt. Durch geschickte Zusammensetzung verschiedener Bestandteile lassen sich außerdem auf dem Wege der Kompostbereitung wertvolle Erd- und Düngermassen für besondere Zwecke des Gartens gewinnen. Hier eine kleine Auswahl wertvoller Stoffe für die Kompostbereitung: 1.Sämtliche Abfälle tierischen und pflanzlichen Ursprungs. 2.Abrittdünger, einer der kräftigsten Bestandteile guten Kompostes. 3.Asche. Holzasche gehört zu den Düngemitteln. 4.Bauschutt, aber nur guten Bauschutt für den Kompost. 5. Blut von Tieren, hilft die übrigen Stoffe zersetzen und verbessern. Alle Pflanzen stehen mastig und dunkelgrün auf so gedüngtem Lande. 6.Braunkohlenstaub, auf dem Komposthaufen gleichmäßig fein verteilen. 7. Düngerüberreste jeder Art, die nicht sofortige Verwendung im Garten finden, sollen einen Hauptbestandteil Mit dem Spaten wird eine scharfe Kante abgestochen Ein guter und gewissenhafter Haushalter wird sämtliche Ausgaben für den Garten besonders buchen, damit später einmal festgestellt werden kann, wie viel der garten kostet oder einbringt. Dünger und Kompoststoffe sollten reichlich eingekauft werden. Falsche Sparsamkeit hierin ist traurig für den Garten. An Geräten brauchen wir zunächst einen guten Spaten, der für so manche Arbeit im Garten dienlich und förderlich ist und manches gerät, Schaufel ja selbst Hacke ersetzen kann. Weiterhin kann ein großer, offener runder Korb aus ungeschälten Weiden mit zwei festen Henkeln gute Dienste leisten. Wir brauchen ihn zum Transport von Erde, Dünger, Sand, Pflanzen und Kompoststoffen. Noch nützlicher hierfür ist jedenfalls eine Schubkarre, aber die Anschaffung einer solchen verursacht doch heute nicht unerhebliche Kosten, den Korb können wir etwa für den zehnten teil des Preises haben und im kleinen Garten bei geringen Entfernungen reicht er aus. Eine Gießkanne zum Wassertragen und Gießen ist als drittes Gerät nicht zu entbehren; damit sie recht lange hält und nicht rostet wählen wir zunächst eine Kanne aus Zinkblech. Bei Nicht Benutzung wird die Gießkanne trocken aufgehängt, mit der Öffnung nach unten. Zu diesen Stücken der ersten Einrichtung kommt noch eine Düngergabel, Hacke , Harke und Gartenschnur. Diese Schnur besteht aus Bindfaden, dessen beide Enden an spitzen Stöcken befestigt werden. -17- -16- -13- -12- Am besten halten sich die Samen in Säcken, die in einem trockenen Bodenraum aufgehängt werden. Ein alter Offizier hat sich für seinen Gartengebrauch einen kleinen Samenkasten mit Fächern gezimmert zur Aufbewahrung der Samentüten. Sorte und Jahrgang sind auf jeder einzelnen Tüte vermerkt. Der Bestellungsplan für den kleinen Gemüsegarten wurde auf der Unterseite des Deckels aufgeklebt. Vertiefung, so hält sich die Erde darin feuchter. Beim breitwürfigen Säen stellen wir zunächst fest, welche Samenmenge für eine bestimmte Fläche notwendig ist, bemühen uns darauf, diesen Samen ganz gleichmäßig auf die abgemessene Fläche zu verteilen. Hierauf wird der Samen eingehackt, nicht mit der Hacke, sondern mit der Harke. Wollten wir mit der Harke auf dem besäten Beete herumharken, so würde der Samen an einzelnen Stellen des Beetes zusammengeschoben. Wird aber mit der Harke kurz gehackt, so kommt der Samen gleichmäßig unter. Wer Gelegenheit dazu hat, sollte sich dieses kurze Einhacken des Samens von einem geschickten Gärtner zeigen lassen. Die Samen dürfen auch durch gleichmäßiges Ueberstreuen von Erde zugedeckt werden. Diese „Deckerde“ soll feinkrümelig sein, am besten ist es, sie rechtzeitig vorher bei trockenem Wetter durchzusieben. doppelt so tiefe Rille gezogen und durch gute Erde wieder halb gefüllt. Wer etwas Uebung hat, zieht nur eine Rille auf jedem Beet nach der Schnur, die übrigen aus freier Hand. jedes Kompostes bilden. 8.Erde ist notwendig für die Kompostbereitung, weil es ohne Erde als Grundstoff den Kompoststoffen vielfach an der richtigen Bindung fehlt. Verschlag für den Komposthaufen -20- Hier ist noch ein besonderes verpflanzverfahren zu erklären: Die Berufsgärtner nennen es pikieren – deutsch verschulen. Es unterscheidet sich vom Verpflanzen nur dadurch, dass die Pflänzchen sehr klein sind und dass sie dicht beieinander gepflanzt werden und in besonders gute Erde an einem Standort, an dem sie nur einige Wochen verbleiben sollen. Die Störungen, welche eine Pflanze beim Ausheben und Wiedereinpflanzen durchmacht, bringen es mit sich, dass sie Das Pflanzen Das Verschulen der Pflanzen Unbekümmert um unsere Sorgen wachsen die Pflänzchen auf dem Saatbeet heran. Wir haben ihnen guten Boden gegeben, reichlich mit lockerer, kräftiger Mistbeeterde oder Komposterde vermischt. Von Zeit zu Zeit gießen wir, damit die noch flach liegenden Würzelchen der jungen Pflanzen von trockner Luft nicht leiden .Es kommt die Zeit, dass unsere Pfleglinge auf dem Saatbeet groß genug sind, um verpflanzt zu werden. Kurz vorher wird das zum dauernden Standort bestimmte Beet vorbereitet zur Aufnahme der pflanzen. Es wird gegraben, gehackt, verbessert durch Komposterde, dann wird wieder die Gartenschnur gesteckt, denn es darf nur in geraden reihen und mit regelmäßigen Abständen gepflanzt werden. Nun kommt das Aushebend er Pflanzen. Sie stehen in einem lockeren, düngerdurchsetzten Beet. Am Vorabend wurden sie gut durchgegossen. Wir fassen sie mit der Hand, ziehen und bekommen die Wurzeln mit einem schönen Ballen frischer Düngererde heraus, wodurch das Wiederanwachsen am neuen Stand sehr erleichtert wird. Die Pflanzen werden beim Ausheben in einen kleinen Korb oder Kasten gelegt, der vorher gut feucht gemacht wurde. Ist der Boden locker, so wird mit der linken Hand oder nur mit dem zweiten und dritten Finger eine Grube gemacht, die pflanze mit der rechten Hand hineingehalten, Erde an die Wurzeln gescharrt und schließlich mit Daumen und Zeigefinger von beiden Händen die Pflanze im Boden festgedrückt. -40- -37- Für jedes Feld wird ein Hölzchen ge4steckt, auf das der Name der Saat geschrieben wird. Die Erde ist zuvor fein und eben geharkt worden. Nach dieser Vorbereitung wird der Samen in das dafür abgeteilte Feld hübsch gleichmäßig ausgestreut. Ist das geschehen, wird er festgedrückt und nun mit der feinen Mistbeetbrause angegossen. Erst nach dem Durchfeuchten wird die Aussaat vorsichtig und dünn mit feingesiebter sandiger Mistbeeterde überstreut. Da der Samen bereits angedrückt und durch das Angießen mit Erde umgeben ist, genügt es, eine verhältnismäßig dünne Erdschicht darüber zu streuen. Wenn schon bei den Aussaaten im freien ein dichtes Säen nachteilig ist, so ist es doppelt nachteilig bei Frühbeetaussaaten. Es muß genau ausgerechnet werden, wie viel pflanzen auf dem zugemessenen Teil des Beetes Platz haben, und dann darf nicht das fünffache des Samens ausgestreut werden, wie es leider noch geschieht. Die zu dicht stehenden pflanzen sind ebenso schlimm daran, wie Pflanzen , die eng zwischen Unkraut stehen. Man erhält überhaupt keine brauchbaren Pflanzen, sondern nur spilleriges Zeug. Sollten aber doch einmal die jungen Saaten zu dicht werden, so müssen sie rechtzeitig gelichtet oder verschult werden. Ein guter und gleichmäßiger Saatenstand wird gewonnen durch Rillensaat. Die Rillen von 3 bis 8 Zentimeter Abstand werden mit einem geraden Stab in die glattgeharkte Erde gedrückt. Etwa fünf bis acht Tage vor dem Auspflanzen werden alle Pflanzen abgehärtet, d.h. an die Luft und das freie Licht gewöhnt. Mangelhaftem Lüften kann selbst in guter Mistbeeterde eine Wurzelfäulnis der jungen Pflänzchen herbeiführen – um so schlimmer in einer Erde, die noch nicht richtig fertig ist. An warmen Tagen – aber nur mittags, damit sich das Beet nicht zu sehr abkühlt – wird das Fenster abgenommen und jedes einzelne Unkrautpflänzchen ausgejätet und beiseite geworfen. Der Anfänger, der die Unkräuter von den guten Pflanzen noch nicht unterscheiden kann, muß aufpassen. Er tut am besten, er sucht die Unkräuter, die überall vorkommen, kennen zu lernen und zieht zunächst die gemeinsten Unkräuter: Melde, Brennessel, Vogelmiere aus, damit Luft wird. -60- -57- Kästchen zur Aufbewahrung von Sämereien -36- Säen mit der Tüte Säen mit der Hand Scheint die Sonne, so dringen die Strahlen durch das Glas, werden vom Boden zurückgeworfen, und die entstehende Wärme bleibt im Mistbeet. Im Februar und Anfang März ist diese Vermehrung der durch den Dünger erzeugten Wärme immer angenehm; mit zunehmendem Steigen der Sonne aber kann sie bedenklich werden, und es kommt ja leider vor, daß die Pflanzen Schaden leiden oder geradezu verbrennen, weil sich eine Unmenge von Wärme in dem engen Raume ansammelt. -56- Einleitung Einteilung von Wegen und Blumenbeeten Einteilung von Wegen und Blumenbeeten Ich gebe hier zwei Entwürfe die zeigen wie sich die Umgebung einer Laube durch geschickte Wegeführung und Einrichtung von Blumenbeeten freundlichst gestalten lässt .Es passt diese Art der Einteilung auch für kleine und kleinste Gärtetchen, und wer etwas Geschick hat wird ähnlich einfache Einteilungen leicht seinen Wünschen und Das Harken Das Gartenland graben Es ist möglich, größere Flächen Landes mit Gemüse reihenweise zu bestellen, ohne besondere Zwischenwege. In kleineren Gärten geht das schlecht, hier ist es übersichtlicher und praktischer, wenn einzelne Beete geschaffen und durch schmale Wege getrennt werden. Die Heerrichtung von Beeten und Wegen ist leicht erlernt: Die Gartenbeete erhalten eine gleichmäßige und übersichtliche Einteilung. Es wird zunächst die Richtung des ersten Beetes bestimmt. Die Gartenschnur wird mit dem einen Pfahl an das eine Ende eingesteckt, die Schnur dem Beete entlang dann straff gezogen, und hierauf der andere Pfahl am Ende des Beetes Straff eingesteckt. Ueber Winter bleibt gegrabenes Gartenland in rohen Schollen liegen, im Frühjahr und Herbst wird es sofort, noch ehe die nach oben gebrachte Erde abtrocknen kann, abgeharkt. Das Garben macht vergnügen, wenn man einen guten Spaten hat. Der beste Spaten ist der Pionierspaten, wie er hier abgebildet ist, große Gärtnereien und Handlungen gärtnerische Geräte führen diesen Spaten . Unterweisung im Anlegen, Bepflanzen und Pflegens des Hausgartens III. Teil Schädlinge im Gemüsegarten Die Feinde der Kohlgewächse Schädlinge des Salats Schädlinge des Spargels Engerlinge 62 66 69 71 wir ihnen die natürlichen Brutstätten, die durch intensive Kultur meistens verloren gehen, ersetzen. Gartenharke Gartenschnur Jetzt treten die Füße der Schnur entlang Tritt für tritt die Erde fest. Ist der erste Weg fertig, wird das nächste Beet abgemessen, die Schnur umgesteckt und der zweite Fußweg eingetreten. -32- -29- Mistbeete anlegen und pflegen Das hat den doppelten Vorteil, dass nach dem Harken das Land besser geschlossen liegt und dadurch bei trocknem Wetter frisch bleibt, und dass es zweitens sauberer aussieht. Für guten, leichten Boden dienen leichte Harken, mit welchen nur die Oberfläche bearbeitet wird. Ist das Land schwer, so muß auch die Harke fest und dauerhaft und mit standhaften, langen, nicht zu dicht stehenden Zinken verstehen sein, damit durch energisches, ruckweißes Stoßen und Wiederanziehen der Harke die Erdklumpen gut zerkleinert werden. Zum leichten Abharken der Beete genügt eine einfache, leichte Holzharke. Pionierspaten Alter Spaten -28- -25- Reihen flach mit der Hacke durchzieht, d.h. nicht hackt, sondern nur oberflächlich abschürft. So vernichtet er leicht Tausende von Unkrautpflanzen im ersten Entstehen. Die edle Pflanze in den reihen gewinnt dadurch die Oberhand und hält dann auch die einzelnen Unkräuter zurück, die zwischen den Kulturpflanzen noch stehen geblieben sind. Nistkästen die man selbst zimmert Links: Kasten für das Rotschwänzchen Rechts: der Meisenkasten Verwendung von Kompost und guter Erde -21- -24- Es muß also bei Sonnenschein verbrauchte, heiße, dunstige Luft abgelassen, frische Luft zugeführt werden. Dadurch, daß wir Luft geben, oder auch Schattendecken oder Bretter auflegen zum Schutze gegen die grellen Sonnenstrahlen, haben wir es in der Hand, die Wärme im Mistbeete ganz nach Wunsch auszugleichen. Und das ist überaus wichtig. Je gleichmäßiger, ausgeglichener die Temperatur in den Mist- Soll der Anfänger Mistbeete anlegen? Das mag jeder selbst entscheiden. Es können in den Mistbeeten die gemüse- und Blumenpflanzen, die für einen größeren Hausgarten durchaus notwendig sind, die sich auch häufig recht schwer in der gewünschten Güte beschaffen lassen, billig und gut herangezogen werden .Es lassen sich Gemüse verschiedener Art darin treiben und werden vier bis sechs Wochen früher brauchbar, außerdem viel schöner und zarter als im Garten. Durch Mistbeetanlagen wird nebenbei viel gute Erde gewonnen. Ich möchte raten, im ersten Jahre nicht gleich Mistbeete anzulegen, sondern sich zunächst einzuschränken und die nötigen Pflanzen anderweit zu beschaffen. Im zweiten oder dritten Jahre haben dann Mistbeetkulturen schon bessere Aussicht auf Erfolg. Zum Mistbeet gehören Fenster, gutpassende Glasfenster mit Holzrahmen, 1 Meter breit und 1,50 Meter lang. Ist der Kasten voll Mist gepackt, so werden die Fenster vorläufig aufgelegt, damit der Mist sich erwärmt. Nach drei bis fünf Tagen wird das in der Regel der Fall sein. Es ist ein besonderer Vorzug des Pferdemistes, daß er sich gut erwärmt, und, wenn er seine Wärme abgegeben hat, schnell verrottet und zu einer guten Erde wird. Die Erdoberfläche eines richtig angelegten Mistbeetes befindet sich zur Zeit der Aussaat nur 8 –10 Zentimeter unter Glas. Bis die pflanzen richtig aufgegangen sind, hat sich die erde noch etwas gesetzt. aus der Kanne laufen lassen, spare also Wasser und schone die pflanzen und die Gartenbeete. Die neuen Kannen sind weniger aufs Wassersparen und weniger auf peinliches Arbeiten eingerichtet, vielmehr auf ein flottes und schnelles Arbeiten. Diese Kannen, die sich bequem mit einer Hand regieren lassen, passen so recht für den Gemüsegärtner .Wir gießen mit der Brause, die das Wasser fein verteilt. Das Gießwasser darf nicht wie ein Wolkenbruch wirken. -53- -52- -49- -48- -45- -44- -41- Ausschlupf, die dann an neuer Stelle wieder Eier ablegen. In Maikäferjahren sollten vom ersten Flugtage an täglich zweimal, morgens und abends, sämtliche Bäume abgeschüttelt und die Käfer aufgelesen werden. Gewaltige Mengen werden so gesammelt, später, mit heißem Wasser abgebrüht, auf den Komposthaufen geworfen. Ob sie Abwechslung lieben? Jedenfalls gelingt es, am Salat oder an der Erdbeerpflanze das Vorhandensein von Engerlingen bei öfterem Durchsuchen der Beete zu bemerken und sie unschädlich zu machen, genau wie das mit dem lästigem Salatschädling – dem Drahtwurm – geschieht: Die welken Pflanzen werden vorsichtig ausgehoben. Wer die Schnecken nicht anfassen kann, mag alte Handschuhe anziehen. Die Schnecken werden beim Absuchen der Beete in einen alten Topf getan und später totgebrüht. Es muß übrigens an mehreren Tagen nacheinander nachgesehen werden, namentlich nach feuchtem Wetter. Werden schwere alte Brettstückchen auf den Beeten ausgelegt und feucht gehalten, so sammeln sich viele Schnecken auch unter diesen und können zu beliebiger zeit beseitigt werden. Ein gutes verfahren besteht auch darin, daß man Tonröhren schräg in die erde eingräbt, das eine ende offen lässt und dann altes Laub oder dergleichen hineintut. Solche Schlupfwinkel werden von den Schnecken mit Vorliebe aufgesucht. Schließlich hilft auch das Ausstreuen von Kainit oder ähnlichen Düngesalzen , Drahtwürmer und Schnecken fernzuhalten. In den Salatbeeten ist der Drahtwurm am schlimmsten, die Salatwurzel bildet geradezu einen Köder für diesen Drahtwurm. Deshalb streue ich überall im Garten Salatsamen hin oder setze die Pflanze dort aus, wo ich den Wurm fangen will. Auf den Salatbeeten selbst pflanze ich, wenn der Wurm vorhanden ist, den Salat etwas dichter als sonst. Alle zwei bis drei Tage werden die Beete abgesucht. Sobald eine Salatpflanze etwas welkt oder ein fahles Aussehen annimmt, hebe ich sie vorsichtig heraus und finde dann den Drahtwurm noch an der Herzwurzel. So fange ich hunderte von Würmern, die mit der zeit Tausende von pflanzen an ihren Wurzeln zerstört haben würden. Dicke, fette, speckig glänzende, graue oder schwarzgraue Raupe, die mit Vorliebe Schlupfwinkel zwischen den Blättern aufsucht; sie gehört zu der verbreitesten, gefährlichsten und schädlichsten Raupensippe des Gemüsegartens, nämlich zu den Eulraupen. doch auch hier lässt sich vorbeugen. Ich habe die Beobachtung gemacht, daß im geeigneten Boden, der in guter alter Kultur steht, sich nur selten madige Kohlpflanzen finden. Vom anspruchsvollen Erfurter Zwergblumenkohl wird an vielen Orten alles madig. Kohlrabi leidet auch sehr, ebenso Wirsing und Rotkohl, weniger Weißkohl und Grünkohl. Die Fenster werden zunächst in den Mittagstunden kurze zeit abgenommen, schließlich bleiben sie den ganzen Tag hindurch fort. Bei rauem Wetter und nachts wird aber immer noch gedeckt. z -72- Als Doppelbögen ausschneiden und umknicken Garten Buch 45 46 50 52 57 59 Mit 45 Abbildungen im Text Die Beete einteilen Patsche zum Anklopfen der Saat Gartenbuch für Anfänger INHALTSVERZEICHNIS Fortsetzung Das Häufeln Das Gießen Spritzen Mistbeete anlegen und pflegen Anzuchtbeete für den Gartenfreund Frühbeetaussaaten -5- -8- Gießkanne mit Brause Unten: Jaucheverteiler Etiketten für Rücken und Deckel Hacken und Rühren Oft sind es nur Kleinigkeiten, auf die es ankommt im Gartenbau, die aber ausreichend sind, um zu beurteilen, ob eine Gartenarbeit gut oder schlecht ausgeführt worden ist. Ausreißen der Vogelmiere Reihenweise Behäufelung Bei der Vorbereitung des Gartenlandes für die Aussaat und Bepflanzung spielt das Hacken eine rolle: Je bindiger der Boden ist, um so mehr müssen die zusammenhängenden Teile durch Hacken gelockert werden. Mit diesem Lockerhalten des Bodens schaffen wir vor allem noch eins, wir erhalten dem Boden seine Feuchtigkeit. In den ersten Monaten der Kultur darf ein Gartenbeet alle vier bis fünf Tage in schwerem Boden, in leichten alle ein bis zwei Wochen gerührt werden. Später wenn die Pflanzen weiter entwickelt sind und die Blätter dicht zusammenschließen, also ein schützendes Dach über dem Boden bilden, wird die Arbeit mehr und mehr entbehrlich. Am bequemsten, um zwischen den reihen zu arbeiten ohne die pflanzen zu schädigen, ist die Tigerhacke. Sie ist aus scharfem Stahl gearbeitet und besitzt eine geschickte Form und Stellung des Hackblattes, arbeitet deshalb leicht und angenehm, ist auch die beste Reihenhacke. Wer sich an dieses praktische Gerät gewöhnt hat, wird gern und viel damit hacken. Die schädliche Eulraupe Noch für einen anderen Fresser ist Salat ein bevorzugter leckerbissen: für die kleine nackte Schnecke. Nachts sitzen die Schnecken an den Salatpflanzen und fressen. Das sind die Raupen von Nachtschmetterlingen, die wegen ihrer nächtlichen Lebensweise unter den Schmetterlingen en Namen Eulen tragen. Diese Raupen sind Allesfresser. Am Kohl, an den Wurzelgemüse und auf den Blumenbeeten befressen sie vorwiegend bei Nacht, Blätter, Stengel, Knospen, Knollen usw. Beim Graben und Hacken kann man sie flach in der Erde finden. Sie ist grau und liegt im Zustande der Ruhe zusammengerollt; nachts kommt sie aus ihrem Erdversteck hervor und geht auf Raub. Wer unter diesen Raupen zu leiden hat, wird die schwerfälligen Nachtfalter sammeln, die bekannten braunen Puppen sammeln, die Raupen sammeln. Die Nachtschmetterlinge an sich lassen sich nicht leicht fangen. Man hat aber gefunden, daß sie süßen Flüssigkeiten sehr nachgehen; deshalb werden Gläser mit Zuckerwasser -69- -68- -65- Nackte und Häuschen-Schnecken am Kopfsalat nachher in sich geschlossener, gedrungener und vom Standort unabhängiger wird. Infolgedessen wächst eine verschulte pflanze zwar nicht so üppig, aber sie übersteht auch die Schwierigkeiten eines neuen verpflanzen besser. Das Verfahren wird auch angewendet, wenn versehentlich so dicht gesät wurde, dass die Sämlinge nicht auf dem Saatbeete stehen bleiben können bis zur Verpflanzzeit. Das Häufeln Bringt ein Spargelbeet zu wenig, zu dünne oder krumme pfeifen, so ist meistens etwas nicht in Ordnung: den Pflanzen fehlt es an Nahrung oder sie sind krank. Es sind besonders die Schädlinge, die große Verheerungen anrichten, und zwar erstens die Spargelfliege und zweitens der Spargelkäfer. Das kleine, hübsch punktierte Käferchen, das so harmlos aussieht und so ängstlich zirpt, es macht wohl keinen erheblichen Schaden, so lange es sich vereinzelt herumtreibt. Es ist das Zirpkäferchen mit rotem Leib und schwarzen Schädlinge des Spargels Gartenbuch für Anfänger „Sie müssen sich mehr Bewegung machen!“ Wie oft wird jungen und alten Leuten, deren Beruf eine sitzende Lebensweise in eingeschlossenen Räumen mit sich bringt, von wohlmeinenden Ärzten dieser Rat erteilt! In der Tat, der Mangel an Bewegung und an anstrengender körperlicher Tätigkeit, eine einseitige Überanstrengung des Geistes und Aufenthalt in schlechter verdorbener Stadt- und Stubenluft, infolgedessen schlechter Blutumlauf – das sind nach dem Urteil unserer hervorragernsten Gesundheitslehrer die Hauptursache der Krankheiten. Sehr nachdrücklich hat ganz besonders der bekannte und verdiente prof. Jäger in Stuttgart betont, dass bei den geistigen Anstrengungen und Überreizungen, welche unsere heutigen Erwerbs- und Verkehrsverhältnisse von vielen erfordern, durch schwere körperliche Arbeit ein Gegengewicht geschaffen werden muss. Er empfiehlt allen, die bei sitzenden Berufen gesund bleiben wollen, nicht nur spazieren zu gehen, sondern Arbeiten zu verrichten, bei denen sie in Schweiß geraten: Holz hacken , harte Gartenarbeit. Der Anfänger muss sich sehr gründlich einarbeiten. Leicht wird viel freudige Begeisterung nutzlos verbraucht, wenn es an der richtigen Anleitung fehlt. Möge das Gartenbuch mehr beitragen zur Verallgemeinerung gärtnerische Kenntnisse. Pflanzen vor dem vertrocknen bei heißem dürren Wetter zu retten. Die höchsten Erfolge bringt das Begießen aber in der Misterde oder in dem guten, alten Gartenlande, welches dieser Misterde ähnlich ist. Im Spätherbst und Winter speichert der Gartenboden viel Feuchtigkeit auf, denn da Sonne und Wärme fehlen, ist die Verdunstung gering. Besonders das fruchtbare Schneewasser durchtränkt den Boden so reichlich, daß die Wintherfeuchtigkeit für den ersten Bedarf der pflanzen sehr gut ausreicht für den April, bei tiefwurzelnden Gewächsen sogar für einen großen teil des Mai. Wird die natürliche Feuchtigkeit noch durch Gießen vermehrt, so hat das keinerlei Nutzen, es wird nur die Bodenwärme herabgedrückt, und das bringt den Pflanzen nur Nachteile. Erst von Mitte Mai ab macht sich der Bedarf an Gieswasser allgemeiner geltend. Neben dem Kultur- und Düngungszustand spricht auch hier die allgemeine Beschaffenheit des Bodens und des Untergrundes mit: guter Gartenboden muss durchlässig sein; Sandboden mit gutem, durchlässigem Untergrunde wird regelmäßig auch reichliches begießen gut vertragen, wogegen ein schwerer, bindiger sonst guter Boden durch häufiges Gießen wenig gewinnt. Die alten, teilweise noch heute gebräuchlichen Gießkannen besitzen einen Henkel an der Rückwand der Kanne und einen Bügel oben quer über der Kanne. Wer damit gießen will, muß beide Hände nehmen, mit der einen den Henkel, mit der anderen den Bügel fassen und die Kanne halten. So kann ich sehr sorgfältig gießen, kann jeden Tropfen einzeln Verschiedenes Lüften der Mistbeete Gießkanne für das Mistbeet Einteilung des Gartens -9- Der Samen wird unmittelbar aus der Tüte in die Rille gestreut, oder man nimmt ihn in die Hand und lässt die Körner einzeln zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger durchfallen. In beiden Fällen wird es so eingerichtet, dass jedes Korn vom anderen annähernd so viel Abstand hat, als später die Pflanze Raum braucht. Der Anfänger tut gut, zunächst die Samenkörner einzeln auf den richtigen Abstand zu legen. Sind die rillen besät, so wird mit dem Rücken der Harke die beim Rillenzeihen zur Seite gescharrte Erde wieder eingeschoben und etwas angedrückt. Es ist ratsam , die Rille nicht vollständig auszufüllen; bleibt eine kleine -33- Anzuchtbeete für den Gartenfreund Auf einfache Weise lassen sich die Mistbeete so weit ersetzen, daß sich auch ohne Pferdemist und ohne Glasfenster Gemüse- und Blumenpflanzen einfach und billig etwa zwei Wochen früher heranziehen lassen als im freien Lande. Es wird ein regelrechter Kasten ohne Boden zusammengenagelt und an einem günstigen, geschützten und warmen, sonnigen Platz im Garten etwa zur Hälfte in die Erde versenkt, doch so, daß er nach der Südseite etwas Fall hat. Die Erde innerhalb des Kastens wird nun, besonders in den oberen Schichten, reichlich mit guter, mürber Mistbeeterde vermischt und dadurch geeignet gemacht für Anzucht junger Pflanzen. Gedeckt wird oder Kasten nicht mit Glasfenstern, sondern mit Strohdecken oder mit Strohmatten, die tagsüber Spitzhäckchen mit Schwanenhals Verhältnissen entsprechend ausführen können. Etwas schwieriger wird die Aufgabe wenn das Gelände des Gartens nicht eben liegt, sondern nach einer oder nach mehreren Seiten Gefäll hat. Liegt die Laube auf dem höchsten Punkt des Gartens, so lässt sich leicht und schön eine Teerrasse einbauen, von der einige Stufen in den unteren t5eil des Gartens führen. Diese Terrasse kann mit Blumen wunderschön geschmückt werden . Kohlmaden Kohlweißling mit Puppe Wo diese Kohlmade auftritt vermeide man Stallmist und ähnliche Düngemittel, verwende künstliche Dünger, besonders Kalisalze, pflanze Kohl nie auf frischgedüngte Beete, dann haben die Maden keine Gewalt mehr. Weiterhin ist die Madenplage zuweilen eine Folge von Trockenheit; dagegen hilft Wasser. Schließlich hilft in vielen Fällen auch hier die Kalkdüngung. Im übrigen hebe ich die faulen Pflanzen vorsichtig aus und bringe sie mit den daran sitzenden Maden den Hühnern, die wohl bei jedem Garten sind. Eine Raupe macht sich zuweilen am Kohl bemerkbar, eine -64- Rillen in die glattgeharkten Beete drücken Aus dem Mistbeet mit Glasfenster kann verschiedenes schon gegen den 10.April ausgepflanzt werden, aus dem Anzuchtbeet mit Strohdecken erst zwei bis drei Wochen später. -61-