geschenkt, das – insbesondere bei abnehmendem Mond gebraucht – die Macht besaß, Blutungen zu stillen oder Geburtswunden zu schließen. Die Germanen verehrten sie einst als Spenderin des Ehesegens und brachten ihr Milchund Räucheropfer dar, damit sie über die Gebärenden wachte. Die Zeit seiner Destillierung ist Wurzel und Kraut mit aller Substanz gehackt und im Ende des Meyen/ oder zwischen den zweyen unser lieben Frauen Tagen gebrant" (Lonicerus). -18- Heilpflanze Frauenmantel -16- Später gab der Frauenmantel eine ideale "Marienblume" ab, denn er pflanzt sich, ganz im Sinne der unbefleckten Empfäng-nis, nur eingeschlechtlich fort“ . Und weil die Alchemilla das Wasser aus dem Boden aufnimmt, es reinigt und schließlich wieder -14- Seine medizinisch herzstärkende Wirkung ist seit Jahrhunderten bekannt. Die Ärzte des Humanismus, für die es noch das Hauptherzstärkungsmittel war, wählten es als Berufs-Emblem - als "salus mundi", Heil der Welt. Maiglöckchen mischt sich zum Räuchern gut mit Rose, Rainfarn und Thuja. (jour de muguet) auf allen Straßen Maiglöckchensträuße als Glücksbringer (porte-bonheur) zu verkaufen. Eine Legende besagt, daß das Maiglöckchen dort entstanden ist, wo Maria neben dem Kreuz ihre Tränen vergoß, daher stammen die Namen "Frauenoder Marientränen" und deshalb gehört es zu den "Marienblumen" und ist christliches Symbol der Heils, der reinen Liebe. In alten Kräuterbüchern heißt die Pflanze aus der Familie der Liliengewächse noch "Lilie der Täler" ( "Lily of the valley). -34- Zum 1. Mai pflegten die Mädchen eine Efeukranz zu tragen, dessen Zauberkraft den Geliebten herbeilocken sollte. In Griechenland überreichte der Priester lt. Beuchert beim Ritual der Eheschließung dem Paar eine Efeuranke. Maiglöckchen im Garten Das Maiglöckchen, eine Modepflanze der Jahrhundertwende, stellt seine Schönheit im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten -36- Das Kräutlein treibt ein rundes Blatt Wie keines ringsherum es hat. Mit zierlich eingekerbtem Rand Ist für den Tau es angespannt, Recht als ein Schälchen hingestellt, in welches Perl`auf Perle fällt. So hebt es auf des Himmels tau, der niedersinkt auf Flur und Au`, Manch Elflein gegen Morgen kommt, das dürstet, dem zu trinken frommt, Schöpft aus dem Schüsselchen und spricht: Ein bessres Labsal gibt es nicht (Johannes Trojan) Eine schöne Überlieferung betrifft Tristan und Isolde, deren Liebestrank berühmt wurde. König Marke ließ die beiden Liebenden an den zwei verschiedenen Seiten der Kirche begraben, um sie auch im Tod zu trennen. Da begannen an den Grä-52- tes Wasser, also eine Art natürliches Destillat. Sie verwendeten den Sonnenthau zur Bereitung des Steins der Weisen, jener geheimnisumwobenen Substanz, die alle unedlen Metalle in Gold und jede Krankheit in Gesundheit verwandeln soll. Der Name Sinau leitet sich vom mittelhochdeutschen ab (sintowe= Immer-tau), weil der Wassertropfen auch noch stehen bleibt, wenn der Tau verdunstet ist. besonders Pflanzenwurzeln und Baumwurzeln sammeln - um nur einige Beispiele zu nennen- es ist das alte Wissen "um das Gärtnern nach dem Mond "Wenn eine Frau, ,die weiche Brüste hat, in die Badstube geht und im Ausgang ein mit Sinau genetztes Tüchlein überlegt, bekommt sie straffe Brüste". Frauenmantel Alchemilla Die "Hexen" waren aber vor allem kräuterkundige Frauen, oft Hebammen. Was "Kräutermagie" genannt wurde, wurzelte oft in einem tiefen Wissen um die Eigenschaften von Pflanzen und deren Anwendung. Heilpflanzen und Kräuter mußten in den Hexentradition zu bestimmten Tagen, Mondphasen und Stunden geerntet und angewendet werden, um ihre magischen Wirkungen voll entfalten zu können. Die Hexe sammelte ihre Kräuter also nicht nur deshalb meist im Schutze der Dunkel-8- Christrose ((Helleborussp.) und der Fliegen-pilz (Amanta muscaria eines der ältesten Halluzinogenen in der Geschichte der Menschheit). Mit diesen Salben rieben sich die Hexen vor allem bei der Vorbereitung zum Ritt auf den Blocksberg Wal-purgisnacht)ein. Flugsalben wurden auf Körperteile wie die Hand- und Fussgelenke aufgebracht und enthielten oft mehrere "Hexenpflanzen", meist psychoaktive, Pflanzen (z. B. Stechapfel, Bilsenkraut, Tollkirsche). Die über die Haut aufgenommenen Alkal-6- Männer durch die Frauen für die Vergnügungen auf den Dächern der Häuser" bezeichnete. Der typische Knoblauchgeschmack bewirkt eine bessere Durchblutung der Herzkranzgefäße. Hammelfleisch oder anderes fettes Fleisch ist ohne ihn nicht denkbar, aber er gibt auch Soßen und Quark einen pikanten Geschmack. Wenn Sie allerdings zuviel Knoblauch essen, könnte das eventuell auch zur Einsamkeit führen - treffen Sie deshalb eine Absprache mit ihrem Partner! -24- (Man hat heute übrigens herausgefunden, daß der feuchte Beweis weiblicher Lust die gleichen Betandteile enthält wie das flüchtige Öl in Knoblauch). Die griechischen Athleten kannten ihn, um die Kampfeslust zu steigern, aber das Betreten der Tempel war nach dem Genuß von Knoblauch untersagt. Der schlechte Geruch, so glaubten die Griechen, würde die Nase der Götter beleidigen. Der römische Dichter Vergil empfiehlt die "weiße Zwiebel" ebenfalls zur Steigerung der Potenz und Leonhart Fuchs schreibt in -22- Als "Liebespflanze" ist der Frauenmantel heute noch nützlich, weil aus ihm zubereiteter Tee die Unterleibskrämpfe lindert, die ein erfülltes Liebesleben verhindern. Im Alpenraum verzehren die Alten das Kraut heute noch, weil es keineswegs nur die weiblichen Organe stärkt, sondern auch (aufgrund der enthaltenen Phytosterine) die Potenz erhält. Er muß trocken, kühl und lichtgeschützt, möglichst luftdicht im Glas aufbewahrt werden. sollen sich die Frauen Safranfäden in ihr Schamhaar weben, um ihre Männer "anzumachen"! Safran ist in der Ayur-veda - Medizin eines der wichtigsten Liebesgewürze; als Tee und Wein steigert es die Sinnlichkeit im erotisch-sexuellen Bereich, als Gewürz die Vitalität und Energie. Crocus sativus Safran Tabernaemontanus rät: Dieses Kraut in Regenwasser, oder aber Leschwasser, darin die Schmied das glühende Eisen ablöschen, -12- Der botanische Name des Frauenmantels leitet sich vom arabischen alkemelych (Alchemie) ab. Der Name "Gewittergras" kommt von der Annahme, daß Frauen-mantelkränze, an Fenstern, Türen oder auf dem Dachfirst angebracht, vor Blitzschlag -10- gehackt auf Butterbroten oder gedünstet als Gemüse; die gekochte Wurzel in Saucen. Bei Gewittererwartung pflückte man kleine Gewitterblumen wie Alpenrose, Ehrenpreis, Männertreu, Glockenblumen und eben auch dieWegwarte, um sich zu schützen. Wegwarte läßt sich gut mit Königskerze und Brennessel verräuchern. In der Blumensprache läßt sie verlauten - wie soll es anders sein: "Ich warte auf Dich - ewig"...und zählt deshalb zumindest symbolisch - zu den Liebespflanzen. -32- In ihrer Gesamtheit wirken diese Stoffe anregend auf unsere innern Organe: Leber und Blase, Magen und Darm, Galle. Man verwendet das Kraut (Herba Cichorii) und die Wurzel (Radix Cichorii) auf die inneren Organe als anregend auf Leber, Blase, Magen, Darm und Galle. Sie wird in der Bachblütentherapie angewandt; dort hilft sie Menschen, die ständig besorgt sind um ihre Angehörigen und Bekannten. Äußerlich wird die Wegwarte zur allgemeinen Reinigung bei Hautkrank-heiten und Ekzemen angewendet. -30- Schließlich hatte der Himmel ein Einsehen. Das Burgfräulein wurde mit seinen Hofdamen in Blumen Wegwarten - verwandelt, wobei die Hofdamen in blaue und die unglückliche Geliebte in eine weiße Wegwarte verwandelt wurden. Nach dem 1. Weltkrieg allerdings erscheint in Sagenfassungen der Geliebte dann nicht als untreu, sondern als im Krieg gefallen. So erklärte man sich die Entstehung der Wegwarte und die Tatsache, dass man neben den üblichen blauen auch gelegentlich mal eine weiße antreffen kann. -28- Erste schriftliche Überlieferungen zur Wegwarte (einer typischen Ruderalpflanze an Wegrändern und auf Schuttplätzen, aber auch beliebt in Bauerngärten) findet man in ägyptischen Papyrustexten aus dem 4. Jahrtausend vor Christus. Den Namen "Hindtläufte" deutete man so, daß die Pflanze an Wildpfaden wächst (Hindin, Hirschkuh). Efeu ist so Bestandteil vieler Mythen und Sagen. Efeu mischt sich zum Räuchern gut mit Immergrün, Gundermann, Myrte und Salbei. zu einer selteneren Pflanze geworden, aber noch an Stellen anzutreffen, an denen er sich von den Gärten aus ausgebreitet hat; die leicht am Geruch, ihren weißen, trichterförmigen Blüten und ihrer Frucht, den Äpfeln, zu erkennen ist, die walnuß-groß und dicht mit Stacheln übersät sind. Leider erliegen gerade Kinder nach dem Genuß der Samen tödlichen Vergiftungen; ; die Samen sind nämlich, solange sie noch unreif sind, schmackhaft und süß, leicht zugänglich, da die Stacheln erst nach der Reife der Samen hart und pricklig werden. -48- meinte, daß sie die lateinische Wurzel dare enthielt, was soviel wie geben bedeutet, im speziellen vielleicht das Geben bzw. Verordnen von Arzneien, wie zum Beispiel Stechapfelsaft bei Impotenz. Die Gattung hat sowohl in der Neuen als auch in der Alten Welt zahlreiche Vertreter; in der Alten Welt sind manche Arten eher Kräutern ähnlich, manche der amerikanischen Sorten dagegen kleinen Bäumen und Büschen. Alle Sorten enthalten jedoch in sämtlichen Pflanzen-teilen Alkaloide . -46- In den arabischen Ländern sollte man aufpassen - dort wird heute noch "echter" Safran "ganz billig" angeboten - eben meist mit diesen Ersatzpflanzen, die dann längst nicht den typischen Geschmack haben. Früher färbte man mit ihm nicht nur Butter und Käse, sondern auch Gardinen und andere Gewebe. Die starke Färbung ergibt sich durch den Farbstoff Krozin (0,1 g. Safran färben 3 Liter intensiv gelb). Efeu als Heilpflanze In der Heilkunde wurde er bereits von Hippokrates und Dioskurides empfohlen. In der Volksmedizin fand er Verwendung bei Nierenund Gallenbeschwerden, Husten und äußerlich als Salbe bei Hautleiden. In Teeform sollte er nicht eingenommen werden da Efeu giftig ist -50- Um diese, immer wieder in Märchen, Liedern und Gedichten auch als "Blaue Blume der Romantik" besungene Blume -26- -44- "Im Mittelalter wurde in ganz Europa dem optischen Erscheinungsbild einer Speise höchste Bedeutung beigemessen, denn die gedeckte Tafel sollte Macht und Reichtum zur Schau stellen. Folglich wurde jedes Fleischgericht, sei es gekocht oder am Spiess gebraten, vergoldet , das heisst mit einer leuchtend gelben Zubereitung auf Safranbasis überzogen. Aufgrund der hohen Steuerabgaben, mit denen das aromatisch duftende Luxusgewürz belegt war, mussten schon die damaligen Gourmets tief in die Tasche greifen, um die benötigten Mengen zu bezahlen. -42- Wer kennt nicht den alten Kinderreim: Backe, backe Kuchen der Bäcker hat gerufen:Wer will guten Kuchen backen, der muss haben sieben Sachen: Eier und Schmalz, Butter und Salz, Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gel. [gelb] Schieb, schieb in' Ofen 'nein. -40- -20- Safrankrokus sieht dem Frühlingskrokus ähnlich, blüht aber im Oktober; deshalb der Name "Herbstkrokus" (nicht zu verwechseln mit der Herbstzeitlosen) . Im Oktober erscheint auf einem kurzen, hohen Schaft die Blüte, erst dannach bilden sich die grasartigen Blätter aus, die im Frühjahr absterben. Die kräftigende, herzstärkende und aphrodisierende Wirkung des psycho-aktiven Safrans war schon in der vorchri-38-