ALKOHOLMISSBRAUCH Häufigste Ursachen Was Sie tun können Wann Sie zum Arzt müssen Was Ihr Arzt tun kann Die Alkoholkonzentration wird im Blut gemessen und in Promille angegeben. Dabei ist die Blutalkoholkonzentration sowohl von der aufgenommenen Alkoholmenge, als auch von Nahrung und Körpergewicht abhängig. Ferner spielt die Geschwindigkeit, mit der der Körper den aufgenommenen Alkohol ausscheidet, eine wichtige Rolle. Obwohl der Alkoholspiegel nach Zufuhr einer bestimmten Trinkmenge starken individuellen Schwankungen unterliegt und somit nicht exakt voraussagbar ist, lässt sich dennoch folgende Faustregel formulieren: Ein etwa 70 kg schwerer Mann hat nach einem Liter Bier oder einem halben Liter Wein einen Blutalkoholspiegel von ca. 0,5 Promille. In der Regel ist bei dieser Konzentration die Kritikfähigkeit bereits herabgesetzt, Hemmungen und allgemein gültige Verhaltensnormen werden leicht überwunden. Bei Blutkonzentrationen von 0,5 Promille ist die gesetzliche Grenze der Fahrtüchtigkeit erreicht, bei Werten über 2 Promille entwickeln sich starke Rauchzustände, die bei steigender Konzentration in Bewusstlosigkeit mit Atemlähmung und Tod übergehen können. Beim Alkoholrausch treten weiterhin Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schwäche, Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Drehschwindel, schwacher und schneller Puls und Untertemperatur auf. Bei rascher Zufuhr von 100g reinem Alkohol tritt eine akute Alkoholvergiftung mit starken Störungen des Gehens und Sprechens ein, mit Verwirrtheit, Schlaf- oder Bewusstlosigkeit und im Extremfall Atemlähmung. Die typischen körperlichen Alkoholwirkungen sind Steigerung der Magensäureproduktion, Erweiterung der Hautgefäße (rote Äderchen, rote Nase) und narkotisierende Wirkungen auf das Zentralnervensystem. Die psychischen Auswirkungen sind individuell und je nach Grad der Trunkenheit verschieden: von Euphorie, guter Laune, Aggression und Selbstüberschätzung bis Trägheit, Müdigkeit oder depressiver Stimmung. Von Alkoholismus spricht man, wenn jemand länger als ein Jahr große Mengen Alkohol regelmäßig konsumiert, die Kontrolle über den Alkoholkonsum verloren hat und dadurch körperlich, psychisch und sozial geschädigt wird. Körperliche Langzeitschäden sind z.B. Magen-, Darm-, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberzirrhose, Nervenentzündungen, Blutbildveränderungen, Augenerkrankungen, Zittern, Schlafstörungen und Impotenz. Typische psychische Symptome sind Wesensveränderungen, Psychosen und Halluzinationen. Häufigste Ursachen für einen Alkohlrausch - Zu schnelles Trinken. Alkohol wird in der Leber nur nach und nach zu Essigsäure abgebaut. Bei sehr schnellem Trinken entsteht rasch eine hohe Promillekonzentration. - Überschätzung des Alkoholabbaus im Körper. Pro Stunde werden pro Kilogramm Körpergewicht beim Mann nur 0,1g Alkohol abgebaut, bei der Frau etwa 15% weniger. - Trinken, ohne gegessen zu haben. Bei leerem Magen wird der Alkohol noch schneller vom Magen in die Blutbahn aufgenommen. Auch Kaffee beschleunigt die Aufnahme des Alkohols in die Blutbahn. - Trinken von gesüßten alkoholischen Getränken, z.B. Cocktails oder Glühwein. Zucker beschleunigt die Aufnahme des Alkohols in die Blutbahn. Fetthaltige Speisen verlangsamen dagegen den Anstieg des Blutalkohols. - Trinken verschiedener Alkoholsorten führt schneller zu einem Rausch. Von minderwertigen Alkoholika bekommt man leichter Kopfschmerzen, nicht unbedingt aufgrund des Alkohols, sondern wegen der Zusatzstoffe. - Und natürlich: zu viel trinken! Bier hat etwa 2-6% Alkohol, Wein und Sekt 7-10%, Süßwein 15-17%, Liköre 30-35%, Schnäpse ca. 45%, Rum 40-80%. Was Sie bei Kater tun können - Frische Luft und Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung. - Große Hitze und starke körperliche Anstrengung vermeiden. - Leichte Schmerzmittel bei Kopfschmerzen, Mittel gegen übersäuerten Magen bei Magenbeschwerden. - Bei den ersten Anzeichen von Hunger leichte Mahlzeiten einnehmen. - Keine alkoholischen Getränke, aber viel Flüssigkeit trinken. Wann Sie zum Arzt müssen - Bei einer akuten Alkoholvergiftung. Evtl. Magenspülung, Aufrechterhaltung von Kreislauf und Atmung. Schutz vor Auskühlung ist wichtig. Achtung! - Bei Alkohol in der Schwangerschaft besteht ein hohes Risiko für ein vermindertes Geburtsgewicht und Missbildungen des Babys. - Bei Einnahme von Psychopharmaka, Schlafmitteln oder starken Schmerzmitteln kann es im Zusammenhang mit Alkohol zu veränderten Wirkungen der Arzneimittel kommen und schon bei kleinen Alkoholmengen zu Vergiftungen. - Vorbeugung Bei Feiern schon vorher ein Quantum an Alkoholika festlegen, das einem bekommt und dies auch anderen mitteilen, damit man sich auch daran hält. Gläser vor dem Nachschenken immer erst austrinken, zur besseren Kontrolle. Bei jeder Feier einmal kurz die negativen Erfahrungen mit Alkohol durchdenken, solange man noch völlig nüchtern ist. Der Rotwein und das Hormon Rotwein, in moderaten Dosen genossen, hilft zur Vorbeugung von Herzkrankheiten. Diese Tatsache nennen Forscher gern das ,,französische Paradoxon": Obwohl man in Frankreich eher fett isst, sind dort Herzkrankheiten seltener; das macht der vin de pays. Verantwortlich ist dafür die Verbindung Resveratrol, die in der Haut der Weinbeeren vorkommt. Barry Gehm von der Nordwestern University in Chicago hat nun eine neue Theorie zu dessen Wirkung: Resveratrol ähnelt deutlich dem Hormon Östrogen, das ja auch die Cholesterin-Werte im Blut beeinflusst. Es gelang Gehm, nachzuweisen, dass es an denselben Rezeptoren andockt - aber auch die Östrogen-Rezeptoren aktiviert. Zellselbstschutz mit Vitamin C. Immunzellen namens ,,neutrophile Granulozyten« attackieren Bakterien in zwei Stufen: Zuerst produzieren sie Oxidantien, die die Zellwand des Bakteriums zerstört, dann verschlingen sie dieses. Doch wie schützen sie sich selbst gegen die aggressiven Oxidantien? US-Biologen um Mark Levine schließen aus Versuchen, dass sie vor einem Angriff auf Bakterien vermehrt Vitamin C absorbieren, das als Antioxidans wirkt. Bei einer chronischen Krankheit, die sich in besonderer Anfälligkeit für Bakterieninfektionen auswirkt, fehlt den ,,Neutrophilen" diese Fähigkeit.