3. Bedeutung und Relevanz von Fachinformationen

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MSD Neugestaltung
Fachinformationen
Transkript_P12-0018_Facharztinformationen_MUC_GD1_API's_16.30
Uhr.doc
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SL: Thomas Hobrock
Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Inhalt
Seite
1.
Einleitung / Begrüßung
3
2.
Warm-up – Beschreibung der eigenen Praxissituation
3
3.
Bedeutung und Relevanz von Fachinformationen
5
4.
Need Gaps ‚Top of Mind’ – die ideale Fachinformation aus
Ärztesicht
9
5.
Exkurs: Patienteninformation & Beipackinformationen
13
6.
Auseinandersetzung mit der Struktur / Benennung von
Fachinformationen formal und anhand eines Beispiels
15
7.
Recap: Kursorische Diskussion – MSD Template
23
8.
Recap: Optimierungspotenziale
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SL: Thomas Hobrock
Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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1. Einleitung / Begrüßung
INT:
Wir hoffen auf ein sehr interessantes Thema. Wo es tatsächlich nicht um die
Vermarktung von Produkten geht, nicht, um die Argumentation zu verstehen,
vielleicht auf zu überlegen, wo sind Möglichkeiten. Heute soll es um etwas anderes
gehen. Vielleicht kurz ein paar Vorbemerkungen von unserer Seite auch noch mal für
diejenigen, die vielleicht noch nicht an einer Gruppendiskussion teilgenommen
haben. Es ist sozusagen eine Expertenrunde im kleineren Kreis. Man hat hier sogar
deutlich größere Runden oder führt Einzelgespräche. Wir haben fünf Teilnehmer
eingeladen, fünf sind erschienen, um so schöner. Wir hatten sozusagen mit vier
gerechnet. Deswegen haben Sie sozusagen den weiteren Vorsitz hier neben uns
beiden. Ihre Antworten werden stets streng vertraulich behandelt und werden auch
nicht personenbezogen ausgewertet. Um das auch sicherzustellen, werden wir uns
zwar vielleicht mit Sie ansprechen, aber dazu dann den Vornamen verwenden. Das
könnte auch ein Phantasiename sein, ein Name, den man schon immer gerne gehabt
hätte. Mal so zwei Stunden ausprobieren möchte. Dann wird das Gespräch auch
noch mal mitgeschnitten. Man macht da gar keinen Hehl draus. Da hängen Mikrofone
unter der Decke. Die werden auch in diesem schönen Raum hinter uns, der ist
fürchterlich klein, weitergegeben. Diese Wand hier ist sozusagen halb durchlässig,
von der anderen Seite kann man durchschauen. Wir werden am Ende auch mal rüber
gehen und kucken, ob von der Seite auch noch mal Fragen gekommen sind.
Ansonsten kann man sagen, richtig und falsch gibt es nicht. Alles was Sie sagen, ist
richtig, ist wichtig. Wir wollen dazu lernen. Wenn ich sage wir, dann meine ich meine
Kollegin, die Laura, mit Vornamen. Mein Name ist Thomas. Und dann dürfen wir Sie
bitten, auch Ihren Vornamen aufzuschreiben.
2. Warm-up – Beschreibung der eigenen Praxissituation
INT:
Dann würden wir eine ganz kurze Vorstellungsrunde machen. Meine Schrift ist immer
sehr viel schlechter als die von meiner Kollegin, deswegen wird sie auch ein bisschen
mehr hier mitschreiben und ab und an die Fragen stellen, die ich vielleicht mal
vergessen habe, wird auch zwischendurch mal Fragen stellen. Die ersten Punkte, wir
wollen so eine kurze Vorstellungsrunde machen. Hier haben wir mal so
aufgeschrieben, einfach mal so hier auf dem Flipchart mal festgehalten, bei jedem
einzelnen ganz kurz durchgehen: Einzel- oder Gemeinschaftspraxis. Niedergelassen
seit. Anzahl der Patienten. Oder Arbeitsschwerpunkte. Vielleicht auch Ihr letztes
Patientengespräch, das man hatte. Zu welchem Präparat vielleicht. Und die letzte
Fachinformation, die man tatsächlich konsultiert gelesen hat. Weil Fachinformation,
das wird ja heute so ein Schlagschlicht sein, da werden wir drüber sprechen. Dann
fangen wir vielleicht mit der Silke an, gehen einmal so die Runde. Wenn Sie die
einzelnen Punkte mal so schnell im Schweinsgalopp durchgehen.
GP:
Ich bin in einem medizinischen Versorgungszentrum tätig als ärztliche Leiterin. Bin
Fachärztin für allgemeine Medizin. Mache (…)Medizin und Naturheilverfahren. Und
arbeite dort mit einer Kollegin zusammen. Doppelpraxis. Diese Praxis gibt es seit
einem Jahr. Und wir haben momentan Patienten, eine Zahl von ca. 1.000 im Quartal.
Zum letzten Patientengespräch, da war ich heute nicht in der Praxis, das war gestern,
mal überlegen.
Also wo es um Arzneimittel tatsächlich geht.
Es ist relativ häufig so in einer allgemein medizinischen Praxis, dass es Umstellungen
wie Neueinstellungen oder Umstellungen gibt. Also zumindest, ich kann jetzt mal von
gestern vielleicht, das ist die Erkältungswelle momentan, da empfehle ich dann in
erster Linie die pflanzlichen Präparate denjenigen bei den banalen Infekten. Aber es
geht auch drum, um z. B. Blutdruck einzustellen, wo man einen Präparate-Wechsel
vornimmt oder Umstellungen. Umstellung auf Kombinationspräparate oder raus geht
INT:
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SL: Thomas Hobrock
Transkripteur: Sigrid E.
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mit einem. Also konkret, das sind verschiedene, die ich da im Angebot habe. Die
letzte Fachinformation habe ich gestern bekommen. Da ging es um ein Präparat
namens Onglyza. Das jetzt neu bewertet worden hinsichtlich der Nebenwirkungen
und der Komplikationen, die auftreten können. Das war eine vierseitige, nein, also
zwei, doch, vierseitige Fachinformation, die ich nur überflogen habe, ganz ehrlich.
Und, ja. Das soweit.
Da werden wir später auch noch mal genauer drüber sprechen. Woran das eigentlich
liegt oder was sozusagen da die Fallstricke sind. Vielen Dank erst mal für die
Vorstellung.
Dann haben wir den Karlheinz.
Facharzt für Allgemeinmedizin. Tätig seit 2002. Dort niedergelassen auch in einem
MFZ, aus einer großen allgemeinmedizinischen Gemeinschaftspraxis. Scheine, ein
bisschen schwer einzuschätzen. Aber, also meine eigene Zahl, das liegt also
ungefähr so bei ca. 500 Scheinen. Schwerpunkt sind bei mir Atemwegserkrankungen.
Also sprich COPD Asthma. Deswegen ging auch das erinnerlich heute letzte
Patientengespräch um ein Atemtherapeutikum, um Singulair. Eine Neueinstellung als
Zusatz bei einer laufenden Asthmatheraphie. Wo halt im Endeffekt das was wir hatten
noch nicht so ganz ausreichend war. Nicht bei einem Kind, sondern bei einer, ja,
jüngeren Patientin. Also bei einer erwachsenen Patientin. Gut, letzte Fachinformation
letzte Woche Freitag. Das ist auch die, die ich dabei hatte. Die wir ja mitbringen
sollten. So weit sie uns also ganz pfiffig erschien. Geht da um ein Präparat, was
eigentlich bisher eigentlich nur in der Klinik beworben worden ist als Zusatz eben zu
einer D(…)tika-Therapie. Im Endeffekt eben Darmflora-Aufbau. Geht so ein bisschen
in die Richtung wie Symbioflor, diese Dinge. Waren Dinge, die mir jetzt so zwar vom
Namen her schon geläufig waren, die ich aber jetzt weiter noch nicht kannte.
Deswegen fiel also auch meine Auswahl auf diese Fachinformation.
Also sozusagen vom Präparat her irgendwas Pfiffiges gewesen.
Ja.
INT:
GP:
Roman.
Ich bin Facharzt für Allgemeinmedizin in einer Einzelpraxis hier in der Münchner
Innenstadt. Bin seit sechs Jahren niedergelassen. Habe ca. 800 Scheine querbeet.
Vom Kleinkind bis zum Greis. Das letzte Patientengespräch mit Fachinformation bzw.
über ein neues Produkt habe ich heute über ein Antihypertensivum gehalten. Und die
letzte Fachinformation habe ich auch heute erhalten durch einen Pharmavertreter. Da
ging es um PDE-5-Hemmer.
INT:
GP:
Norbert.
Ich bin in einer Gemeinschaftspraxis niedergelassen. Mit mehreren Kollegen
zusammen. Seit 2006. Haben ungefähr so 2.500 Scheine. Schwerpunkt, ja, ist
Allgemeinmedizin. Alles querbeet was kommt. Wie der Kollege sagt, von kleinen
Kindern bis zu den ganz Alten. Letztes Patientengespräch mit Fachinfo war letzte
Woche mit einer Patientin, die MS hat, über Tysabri. Und zwar hat sie das, die
Fachinfo mitgebracht, um noch mal besonders auf Nebenwirkungen, Enzephalitis,
hinzuweisen. Was man ihr in der (…) gesagt hat. Damit man da ja aufpasst, wenn sie
hier erscheint und komisch ist, wie sie sagt. Dass wir halt wirklich aufpassen. Also
das haben dann gemeinsam durchgesprochen, und da war ich auch dabei.
INT:
GP:
(…)
Ich bin als hausärztlicher Internist niedergelassen. Gemeinschaftspraxis. Insgesamt
sind wir zu dritt. Auch so 2.500 Scheine ungefähr. Ja, Schwerpunkt eben die
hausärztliche Praxis. Kann ich mich hier den Kollegen anschließen. Letztes
Patientengespräch, also gerade vorher hatten wir da einen Patienten, die Umstellung
diabetisch, die Diabetes-Therapie auf Galvus, auch mit dem Team besprochen. Und
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SL: Thomas Hobrock
Transkripteur: Sigrid E.
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letzte Fachinformation, da ist mir interessanterweise auch das Onglyza in die Hände
gefallen. Das kam glaube ich gestern, ja. Habe ich auch kurz überflogen. Und was ich
selber mitgebracht habe, eine Fachinfo über Humira. Also ich mache auch (…), ja,
hobbymäßig so ein bisschen, die Rheumatologie auch, an Bord. Und hatte mich mal
auch wegen eines, wegen einer gutachterlichen Untersuchung schlau machen
müssen. Nebenwirkungen usw. Und das ist mir in Erinnerung geblieben. Weil es doch
eine sehr ausführliche und informative Fachinfo war.
3. Bedeutung und Relevanz von Fachinformationen
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Danke für diese kurze Vorstellungsrunde. Schon sehr ergiebig. Wie gesagt,
Fachinformation soll auch unser, bzw. Arzneimittelinformation soll unser erstes
Schlagwort sein. Da wollen wir einfach mal sozusagen auf dem Flipchart so ein
bisschen festhalten, was sind so Assoziationen zu Arzneimittelinformationen, wenn
man das hört? Oder Fachinformationen? Was denken Sie, wenn man das hört?
Positive, neutrale, negative Gefühle?
Lang.
Ja.
So (…) und klein geschrieben.
Viel zu lesen. Sehr klein geschrieben. Was noch? Was prominent hängen geblieben
ist dabei?
Ich würde neutral sagen. Einfach ein paar Eckpunkte, Indikation. Nebenwirkungen.
Indikation. Beschreibung mit Nebenwirkungen. Also das sind so Sachen, wo man
drauf achtet.
Wechselwirkungen.
Wechselwirkungen.
Ein ausführlicher Beipackzettel. Also eben eine Fachinformation. Der Beipackzettel ist
ja für den Patienten gedacht, in erster Linie. Und die Fachinfo geht noch ein bisschen
drüber raus.
Wenn man es mal, das sind so erste Assoziationen, wenn man mal so die Bedeutung
und die Funktion mal so, was ist die konkrete Funktion, die konkrete Bedeutung für
Sie? Wir können uns ja dem annähern. Wenn man es mal in der persönlichen
Relevanz sieht. Also wir haben eine Skala von 1 bis 10. 1 heißt: hat für mich gar
keine Relevanz. 10 heißt: hat eine große Relevanz. Mit den Werten dazwischen, 2, 3,
4, 5 usw. könnten Sie jetzt mal abstufen, wie wichtig ist Ihnen persönlich
Fachinformation? Jeder mal so einen Zahlenwert angeben. Und die Laura, die
markiert das dann für Sie.
Ich nehme die 4.
Würde ich auch nehmen.
Ja, noch ein Strich.
Bei mir wäre es die 3.
Ja.
Also Fachinformation, da gehört ja auch die Rote Liste z. B. dazu.
Ja, wir würden da jetzt konkret die Arzneimittelinformation, also Rote Liste wäre
sicherlich noch mal anders. Müssen wir uns noch mal anschauen. Zum Aufbau gibt
es gewisse Gemeinsamkeiten sicherlich. Aber wenn man jetzt wirklich zu einem
Präparat konkret die Fachinformation halt nimmt? Rote Liste sozusagen als
Kompendium dann eher.
Ja, dann würde ich es auch nur mit 5 einschätzen.
Ja, würde ich auch nehmen.
Wobei, wenn man es braucht, ist manchmal ganz hilfreich. Dann kann man halt
schnell nachschauen, wenn man irgendwie nicht ganz sicher ist. Und lange Zeit
braucht man es halt nicht.
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SL: Thomas Hobrock
Transkripteur: Sigrid E.
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GP:
Aber insgesamt, wenn man die Fachinformation weiter fasst, also z. B. Sachen wie
Rote Liste mit dabei, wäre natürlich 10. Weil es ja einfach wichtig ist. Man muss sich
irgendwo informieren. Und es gibt ja nicht freibeet irgendwas, wo man jetzt keine
Ahnung hat. Das ist ein absolutes Muss auch.
INT:
Also Sie würden sagen, die Relevanz sozusagen ist ein bisschen eingeschränkt, aber
es ist wichtig. Woran liegt es, dass man da jetzt nicht einen maximalen Wert gibt?
Gibt es andere Informationsquellen, die man statt dessen eher konsultiert?
Ja.
Ja. Das wäre?
z. B. Rote Liste.
Rote Liste.
Oder auch die Datenbank im Praxisinformationssystem. Z. B. meine erste
Informationsquelle. Wenn man ein Medikament verordnet, kann man es aufrufen, in
der Datenbank. Und dann gibt es gleich eine Information dazu. SO einen kurzen
Überblick zur Dosierung oder so. Das nehme ich viel.
Das geht schneller.
Das geht schneller.
Ja. Das Entscheidende ist wirklich.
Geschwindigkeit ist auf jeden Fall immer wichtig. Ökonomie. Zeitliche Ökonomie.
Ja, also mehr eine bestimmte Fragestellung. Wenn Sie nachschlagen müssen oder
irgendwas speziell nachschlagen. Z. B. die Dosierung. Oder die Darreichungsform
oder so. Und dann kann man, da weiß man ganz genau, das steht jetzt da in einem
Absatz.
Ist das tabellarisch dann angeordnet? Oder was sorgt dafür, dass das schneller
auffindbar ist? Auf der anderen Seite kann ich sagen, wieso, das ist ja in einer
Fachinformation auch, klassischerweise auch drin?
Ich kann es direkt abrufen. Man kann also unter dem Medikament schauen:
Indikation.
Genau.
Ich muss also nicht die ganze Fachinformation durchblättern.
Weil Sie es halt mit dem Rechner machen?
Ja.
Das mache ich, während ich das Rezept schreibe auch. Ich (…) daneben in dem
Moment. Da kann ich das sofort lesen. Und dann sage ich ihm auch, wie er es
nehmen soll. Wenn ich es nicht genau weiß gerade in dem Moment oder wenn man
sich nicht sicher ist oder so. Dann schaut man einfach sofort nach.
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Also es geht halt schneller, weil ich die (…), ich springe sofort an diese Information,
ich muss nicht erst mal etwas durchlaufen. Wenn die Fachinformation in anderer
Form vorliegen würde? Also tatsächlich eben nicht ausgedruckt, sondern auch in
digitaler Form vorliegen würde?
Das gibt es.
Das gibt es, aber es ist ja wirklich so, dass die meisten Praxissoftware-Programme
irgendwo mit einer bestimmten Pharma-Firma zusammenarbeiten, wo man die
Informationen, ein Klick, kriegt. Bei mir ist es sogar so, dass ich eine Warnung kriege,
wenn irgendwelche Präparate nicht kombinierbar sind. Das heißt, ich muss nicht mal
aktiv was machen, sondern das kommt wirklich passiv. Blinkt es mir auf. Und dann
heißt es, nachkucken.
Was ist das für ein Programm?
Medistar. Medistar.
Medistar. Also wo es sozusagen um Wechselwirkungen der Präparate geht. Also
auch um etwas, was in der Fachinformation
Das heißt, wir müssen immer weniger machen. Es wird uns einfach vorgelegt. Das
heißt, wir müssen aktiv nicht mehr tätig werden.
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SL: Thomas Hobrock
Transkripteur: Sigrid E.
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Dann ist das auch sinnvoll? Oder treibt einen das in den Wahnsinn?
Zum Teil treibt es in den Wahnsinn, ja.
Da blinkt es immer rot, wenn einer zehn Medikamente einnehmen muss. Weil
irgendwas beißt sich ja bestimmt.
Ja, aber das klicke ich gleich weg. Das kann man auch.
Es hilft?
Es hilft bei bestimmten Fragestellungen.
Man kann sogar glaube ich komplett inaktiv werden.
Es gibt jetzt eine elektronische (…), habe ich gelesen, weil ich auch gesucht habe
nach einem (…) und habe dabei entdeckt, dass es tatsächlich, es gibt eine InternetSeite www.fachinfo.de. Da können Sie nach Präparaten suchen und (…), aber da
schaut ja kein Mensch nach.
Das gibt es auch von der Roten Liste. Da schlage ich den (…) auf von rot auf blau.
Und dann haben wir die Fachinfo da.
Das ist das mit dem PF (?), von dem, was wir jetzt da Info, so wie das.
Das Gleiche, was da enthalten ist.
Genau. Aber dauert dann schon wieder länger. Macht man nur, wenn man wirklich,
ich sage, ich muss jetzt auch wissen, wo es nicht anders geht. Dann macht man sich
die Mühe.
Bei vielen Präparaten ist es auch, wenn man jetzt wirklich ganz was Ausgefallenes
hätte, eben dann auch, dass man wirklich im Internet mit einer PDF-Datei die
Fachinformation auch in dieser Fassung kriegt. Aber das ist natürlich nichts anderes
wie jetzt das, was da in Druckform auch vorliegt.
INT:
Also wir lernen daraus so ein bisschen, also erst mal ein digitales Format wäre
präferiert, aber es konkurriert eben mit anderen Medien, wie wir hören, Medistar oder
so was oder mit Software-Lösungen, die es da bereits gibt. Und auf der anderen
Seite gibt es dann eben diese Art, dass man im Internet es eben auch eingeben
könnte, aber es dauert sehr lange. Also dann ist es zu aufwändig.
INT:
Wie häufig kuckt man denn konventionellerweise noch in die Fachinformationen
tatsächlich in ausgedruckter Form? Also wir haben Sie jetzt ja genötigt, sozusagen
als Hausaufgabe, das zu konsultieren. Ist das sehr ungewöhnlich? Macht man das
eigentlich nicht mehr?
Ich mache es eigentlich nicht.
Ich auch nicht.
Wo haben Sie das überhaupt in ausgedruckter Form? Von wo habe ich eine
Fachinfo?
Ja, man kriegt es vom Pharma-Vertreter, wenn man ein neues Präparat vorgestellt
kriegt. Oder wenn es darüber hinaus (…) irgendwas (…).
Also wenn du alles lesen müsstet, was hier rum liegt, dann, ich mache es nur dann,
wenn ich eine Frage habe. Wenn ich definitiv was wissen will, dann kucke ich
danach. Ich hefte die auch gar nicht mehr ab oder irgendwas.
In den Papierkorb schmeißen (…), weil man es ja digital haben kann.
Also das heißt, das grundsätzliche Format wäre ein digitales Format und jetzt muss
man halt dafür sorgen, dass ein Algorithmus oder eine Möglichkeit geschaffen ist, um
so was schnell dann aufzufinden halt.
Eine Idee wäre z. B. , wenn man schon, das in die Praxissoftware dann auch zu
integrieren. Also dass es z. B. noch eine Möglichkeit gibt, Fachinfo aufrufen. Wenn
man zusätzlich zu diesen kürzeren Infos, die da drin sind, noch eine zusätzliche
Fragestellung hat, gleich über den Button das ansteuern und aufmachen könnte.
Also wünschenswert wäre eigentlich so wie so eine Art Trichter. Kurzinformationen
erster Schritt. Zweiter Schritt, ich habe eine detaillierte Frage, dann habe ich die
Möglichkeit, die Fachinfo direkt anzuschauen.
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SL: Thomas Hobrock
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Ja. Kommt man direkt in die gleiche Plattform, Oberfläche.
INT:
Wir wollen ja heute so ein bisschen über die Fachinformationen auch sozusagen
auch vom Inhaltlichen, werden wir noch ein bisschen sprechen, wie ist das denn,
wenn man jetzt eine Fachinformation tatsächlich betrachtet. Findet man alle
Informationen? Oder ist das eine Suche? Also was sind so Beispiele, wo Sie sagen,
also das finde ich wirklich sehr schwierig. Ist vielleicht auch an unglücklicher Stelle.
Oder in einem unglücklichen Format gemacht. Man kann ja Dinge tabellarisch
darstellen. Man kann sie als Fließtext darstellen. Also bei welchen Dingen würden Sie
sagen, das ist gut gelöst in den bis verfügbaren Fachinformationen? Und was ist
weniger glücklich gelöst?
Also die Übersichtlichkeit ist katastrophal. Ich muss jedes Mal schauen, wo sind jetzt
Nebenwirkungen, Wirkung, Dosierung? Man muss immer suchen. Also ich weiß auch
nicht, aber man findet es nie. Man muss immer mühsam lesen, wo man eigentlich gar
keine Zeit dazu hat. Und dann muss man schauen, wo steht es wirklich? Und was
auch manchmal schwierig ist, dass man genau das, was man sucht, was weiß ich,
Schwangerschaft, das kann man eigentlich gleich vergessen. Weil da steht ja immer
irgendwas drin, was rechtlich so abgesichert ist, dass ihnen nichts passiert. Des
Herstellers. Und dann weiß ich wieder nichts. Das ist, finde ich, immer nervig.
Aber man muss natürlich, denke ich, einschränkend sagen, dass die Firmen ja auch
irgendwie für eine Vollständigkeit sorgen müssen. Eine gute Information bieten
müssen. Und es muss ja alles enthalten sein. Wenn es halt dann spezielle
Fragestellungen gibt, das muss man sich dann einfach rauspicken.
Das ist schon richtig.
Da kommt man nicht außen vor.
Das ist schon richtig. Aber man muss halt irgendwie ein gutes Mittelmaß finden.
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Was sind denn Ihrer Meinung nach so die Punkte, die man angehen müsste? Wo
man zukünftig, wenn man so etwas neu oder neu gestalten, neu aufmachen will, wo
man ran gehen muss? Es gibt ja verschiedene Aspekte. Man könnte sich Logik
überlegen. Also da stimmt möglicherweise jetzt ein Punkt, den finde ich ganz am
Ende, hätte ich mir aber am Anfang gewünscht. Also es passt innerhalb der Struktur
nicht. Qualität der Informationen. Zuviel, zu wenig? Aufmachung der Information. Also
was würden Sie sagen, was sind so die großen paint points, die großen
Schmerzpunkte bei einer Fachinformation? Die sind ja auch offensichtlich auch
unterschiedlich dann. Das heißt, es gibt keinen Standard.
Das wäre das erste, ja, dass die einfach einheitlich sind. Dass man immer weiß, an
erster Stelle.
Einheitlich oder (…)?
Also die Informationsmenge ist unterschiedlich. Die Form ist teilweise ähnlich. Ich
wollte eigentlich gleich sagen.
Also die Punkte sind in der gleichen Reihenfolge immer.
Machen Sie? Sie machen das ja häufiger?
Also ich würde es mir attraktiver wünschen. Ich würde mir wünschen, dass es digital
ist. Ich würde mir wünschen, dass man am Anfang im Prinzip erst mal so ein paar
Stichpunkte hat, dass man sich das raussuchen kann, reinklicken kann, Dosierung,
Nebenwirkungen, sonst was. Dass man selber gezielt irgendwo drauf zusteuern
kann. Als so fünf, sechs Seiten erst mal durchblättern muss. Das heißt also, selber so
ein bisschen sich die Sachen raussuchen, Vollständigkeit kann ja sein, aber es gibt ja
ein paar Sachen, die interessieren mich einfach nicht.
Also muss es eine Such-Möglichkeit einfach geben. Aber heißt, das was Sie sagen
gilt noch für das digitale Format eher. Also der geschriebene Text, mit dem werden
wir uns auch noch auseinandersetzen, da wird es noch mal ein bisschen anders
sein. Worauf kommt es denn da an?
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SL: Thomas Hobrock
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Also ich glaube, wenn man so was hat, ich kann mir das vorstellen, wenn es z. B. so
vier, fünf Überschriften wären, Nebenwirkungen, Dosierung usw. Aber auf der
anderen Seite, wenn man sich jetzt überhaupt einen Überblick verschaffen will, dann
wäre es dann auch wieder blöd, wenn du immer wieder anklicken musst. Du musst
das eine anklicken, Nebenwirkungen. Kannst alles durchlesen. Musst wieder zurück
zum ersten.
Also PDF gibt es doch dann eine Funktion, dass man eine Gliederung hat auf der
linken Seite. Dass das mit aufgeht, dann hast du eine Gliederung. Dann kannst du
das, dann hast du einen Fließtext auf der rechten Seite und links die Gliederung.
Dann kannst du drauf klicken oder liest es im Fließtext.
Es muss im Endeffekt zu einer Zeitersparnis führen. Weil ich habe nicht die Zeit, mir
die gesamte Fachinfo durchzulesen und auch nicht durchzufliegen. Weil dann geht
eigentlich auch viel zu viel Zeit verloren.
Und es geht ja auch bei uns in der Praxis eigentlich immer um die gleichen Punkte.
Was interessiert mich an dem Medikament? Mich interessiert, was ist es? Für was ist
es? Was hat es für Nebenwirkungen? Ja gut, dann geht es immer halt nur, in welcher
Form liegt es leicht vor? Also da wäre halt schon, dass man das sozusagen irgendwo
vielleicht als Stichpunkt ganz oben hin setzt. Das heißt, die wirklich wichtigen Dinge
am Anfang hat. Wenn ich dann Nebenwirkungen habe, die in verschwindend geringer
Anzahl bis jetzt aufgetreten sind, und nur dass sie irgendwo genannt werden, klar.
Das Ding muss ja vollständig sein. Aber dass man das vielleicht irgendwo eher nach
hinten rutscht wie ganz nach vorne hin.
Werden wir uns später auch noch mal ankucken. Also jetzt haben wir erst mal so
Kriterien, so Außenkriterien, sozusagen, die Sie anlegen. Wenn wir noch mal ganz
kurz Ihre Zufriedenheit mit aktuellen Fachinformationen, also persönliche
Zufriedenheit, so wie die jetzt vorliegen, auch noch mal ganz kurz abtanken. Wie
zufrieden sind Sie mit den Fachinformationen aktuell? So wie sie jetzt aufgemacht
sind? Von jedem noch mal so eine Zahlenwert. Skalen wieder von 1 bis 10. 1 heißt:
gar nicht zufrieden. 10 heißt: sehr zufrieden.
Bedeutet jetzt Fachinfo nur diese Fachinfo, in der Form? Oder heißt es auch, der
Beipackzettel? Der nicht immer ähnlich, aber manchmal auch ähnlich ist.
Den Beipackzettel lassen wir so mal raus. Diese Fach von Fachinformation. Genau.
Geht es jetzt auch die Information? Oder die Aufmachung?
Das kann irgendwie beides sein. Also was Ihre Zufriedenheit, was ist Zufriedenheit?
Was Ihre Zufriedenheit halt auslöst. Also wie Sie einfach sagen: bin ich zufrieden
damit? Würde ich mir gerne Änderungen wünschen? Also das wäre so der erste, der
Statusbericht, den wir sozusagen jetzt liefern wollen.
3.
2, ja.
Ich würde sagen 6.
Ich bleibe bei der 4.
Ich würde 7 sagen. Also ich habe mir, mir ist es mir noch nie bewusst aufgefallen,
dass es irgendwie besonders schlecht ist, muss ich sagen.
4. Need Gaps ‚Top of Mind’ – die ideale Fachinformation aus Ärztesicht
INT:
Dann haben wir jetzt alle erfasst. Eins, zwei, drei, vier, fünf, wunderbar. Stellen Sie
sich trotzdem folgendes einmal vor: Sie müssten oder dürften vor der zuständigen
EU-Kommission in Brüssel mal Dampf ablassen. Also als Einzelperson sozusagen
gefragt, da einfach mal über die aktuelle Fachinformation, Arzneimittelinformation
Dampf abzulassen. Und Sie können auch Optimierungsvorschläge von sich aus
anbringen. Dazu haben wir sozusagen diese Hausaufgabe auch gemacht. Sie
können also anhand Ihres persönlich mitgebrachten Beispiels einer guten oder
weniger guten Fachinformation das auch skizzieren für die Kollegen. Wir haben jetzt
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SL: Thomas Hobrock
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GP:
genau 2 Min. 5. Sie haben 7 Minuten Zeit. Sie sollen einen kurzen Vortrag über die
Fachinformation, über die Punkte, die Sie aktuell halt stören, mal vorbereiten und den
Kollegen dann kurz vorstellen. Also welche Aspekte stören Sie? Was würden Sie ggf.
ändern? Und wie würden Sie es angehen? Das wären so Punkte. Vielleicht haben
Sie schon konkrete Lösungsvorschläge. Stifte sollten vor Ihnen liegen. Zettel sind
auch da.
Immer nur über die Fachinformation, haben wir geredet, ja?
Ja.
Also nicht Patienteninformation.
INT:
Erst mal ist das ja eine nicht ganz so einfache Aufgabe, die man auch nicht jeder,
jedem Personenkreis sozusagen zumuten kann. Sicherlich auf einem höheren auch
gedanklichen Niveau. Wer möchte denn einfach mal anfangen, über die Punkte zu
sprechen, die einen stören. Und wir würden versuchen, daraus abzuleiten, was
idealerweise eine Fachinformation in Zukunft leisten muss und wie sie beschaffen
sein muss. Wer möchte mal anfangen? Alle?
GP:
Ich meine, Sie haben jetzt das Beispiel mit Brüssel gebracht. Und Dampf ablassen.
Das sind so zwei negative Aspekte, sage ich mal. Was mir dabei gleich erst mal so
eingefallen ist, ist, dass in Brüssel halt hauptsächlich keine Mediziner sitzen, die
sondern eher nach Gesetzen und nach Gesetzgebung, nach Vorschrift irgendwie ihre
Sachen da raus geben. Ich würde mir wünschen, dass das irgendwie für uns
zugeschnitten wird. Dass man halt wirklich sagt, wir lesen es, wir müssen es gut
verstehen, für uns muss es übersichtlich sein, für uns müssen kompakte Infos rein,
es muss zwar vollständig sein, aber nicht zu sehr.
Wir schreiben das mal mit. Sie haben nun viele Punkte schon gesagt. Also Stichwort
Übersichtlichkeit, Kompaktheit, Vollständigkeit, also ein gewisses Paradoxum.
Vollständigkeit.
Paradox nicht, weil ich finde, in den Fachinfos wird sehr viel Gesetzgebung mit
eingebracht. Das interessiert mich nicht. Also ich habe zwar meine Richtlinien, nach
denen ich gehen muss, aber für mich zählen Fakten. Dass man da uns eher so ein
bisschen entgegen kommt. Dass es für uns ansprechend wird. Dass wir das halt auch
öfter lesen. Ich muss zugeben, die Fachinfos lese ich nicht so häufig.
INT:
GP:
INT:
GP:
INT:
GP:
INT:
GP:
Also das wäre so erst mal der grundsätzliche Ansatz. Jetzt sitzen natürlich auch hier
keine Vertreter aus Brüssel, wir führen diese Gruppendiskussionen tatsächlich mit
Ärzten durch. Das hat auch wahrscheinlich einen gewissen Grund. Wer möchte noch
mal weiter vielleicht sogar ein bisschen konkreter noch werden?
Also ich war ja mal auf der Skala ziemlich weit rechts. Also ich finde das jetzt mal
alles nicht so negativ. Was ich machen würde, ich würde dann vielleicht tatsächlich,
das waren gute Gedanken, die hier vorher geäußert wurden, es dahingehend
kompakter machen, dass ich jetzt ein paar Punkte wirklich vorneweg stelle. Also so
was wie Indikation, Dosierung.
Also Indikation, Dosierung.
Einschränkungen der Dosierung, eben jetzt Ausscheidung über Nieren, Leber usw.
Nebenwirkungen, Warnhinweise, Schwangerschaft, Stillzeit. Dass man einfach so ein
Raster hat. Ich würde vielleicht aus solchen Fachinformationen dann Punkte raus
lassen, wie jetzt so das Ranführen von irgendwelchen klinischen Studien, die da in
seitenlanger Art und Weise oft angeführt sind. Sondern vielleicht dann nur die
Quintessenz rausholen und vereinzelt vielleicht auch irgendeine ergänzende
Fachinfo, wo man das dann noch mal nachlesen könnte.
Also wenn Studien, dann auf Studien verweisen, nicht Studien mit beinhalten.
Mir ist schon klar, ich meine, das sind einfach juristische Hintergedanken doch ein
Grund. Ich meine, die Firmen müssen sich da auch schützen.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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INT:
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GP:
Das sind meine Probleme. Mich regt das auch auf, aber im Endeffekt, rechtlich, da
stehen Dinge immer drinnen, bloß damit die rechtlich abgesichert sind. Das hilft mir
nicht weiter. Weil vielleicht evtl. könnte auch sein. Und so, damit sie ja nicht, ja nicht
schuld sind, das hilft mir nichts. Was soll ich jetzt damit anfangen? Darf ich jetzt oder
darf ich nicht?
Aber wenn es nicht drin steht, dann werden die verklagt, und das geht nicht.
Ja, aber das hilft mir persönlich nicht weiter. Ich verstehe das, aus rechtlichen
Gründen der Firma, ist alles klar, dass die das machen. Aber es hilft mir in dem
Moment, wo ich es lese, nicht weiter. Und es ärgert mich. Deswegen liest man es
irgendwann gar nicht mehr.
Was stört denn da ganz besonders? Also man sagt ja, es sind ja keine rechtlichen
Bezüge halt da, aber es sind offensichtlich bestimmte
Schwangerschaft ist ja, das finde ich klassisch immer. Da steht ja, man braucht ja gar
nicht nachschauen. Weil da steht entweder drin, es wurden keine Studien dazu
gemacht. Ja klar, wer macht schon mit Schwangeren Studien? Es stimmt immer drin,
es ist davon abzuraten, sollte man evtl. nicht. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, steht
dann immer drin. Das ist das Beste. Das hilft im Endeffekt auch nicht weiter. Es muss
halt dann auch einmal intern auch gesagt werden.
Wenn die Indikation stimmt.
Ja, genau. Strenge oder mittelstrenge. Wenn wir dann wissen, wenn wir sagen
Schwanger, ist in den letzten zehn Jahren kein Fall aufgetreten, das kann man nie
messen. Da muss wieder ein extra Buch in die Hand nehmen, muss man
nachschauen, ob man es jetzt machen kann oder nicht. Das ist halt ein rechtlicher
Grund. Die haben halt Angst, das ist klar. Wenn die halt mal verklagt werden.
GP:
Bessere Lesbarkeit, finde ich. Man kann es schon gar nicht richtig lesen, weil es
einfach nur unübersichtlich ist. Klar, es ist jetzt kompakt. Und es ist auf wenig Papier
viel drauf. Aber wenn man dann was sucht, dann wird es halt doppelt schwierig.
INT:
Wie ist denn das, also was ist es, ist es die Schriftgröße? Ist es die Struktur? Sind es
Überschriften? Ist es die Tatsache, dass es in verschiedenen Kolonnen oder
Rubriken dann gemacht wird? Was ist es?
Es ist wirklich die Unübersichtlichkeit. Das heißt also, da das wahnsinnig viel Text ist,
mit relativ wenigen Hervorhebungen. Gut, es sind zwar schon Überschriften da, aber
das ist so alles in einem. Es liest sich so wie die Tageszeitung. Die ist auch so.
So allgemein eben.
Genau. Wo man irgendwann mal dann einfach im Wald steht. Und das wäre eben
auch das, was ich mir wünschen würde, dass also ein bisschen mehr
Übersichtlichkeit da ist. Dass man eben möglicherweise am Anfang wie ein
Inhaltsverzeichnis, wie wir schon gesagt haben, oder zumindest einfach eine kurze
Zusammenfassung, wo ich dann weiß, da muss ich jetzt auf Seite 3 dann
weitersuchen.
Gibt es das, es gibt ja so eine Art, dass man so eine Art Verzeichnis vorneweg stellen
könnte. Und dann sagen würde, das finde ich da und da. Das optimiert das etwas.
Da muss ich aber erst mal die vier finden. Wenn da steht, ich habe da so eine
Gebrauchsanweisung, da steht dann schon, diese Packungsbeilage beinhaltet 1 – 6.
Da muss ich erst mal suchen, wo die 4 überhaupt ist. Dann geht es halt auch, wenn
es halt einfach so klein geschrieben ist wie das hier, dass ich es einfach gar nicht so
schnell findet.
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INT:
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Also ich habe mir, ich, wenn ich so schreiben würde, dann würde ich das so machen,
dass ich also auch die wesentlichen Informationen vorneweg schreiben würde. Dass
ich dann sage
Was wären die wesentlichen Informationen?
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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INT:
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Also die wesentlichen ist der Name. In welcher Darreichungsform ist es?
Also Name, Darreichungsform.
Ist es teilbar? Ganz wichtige Info. Da muss ich immer mit (…) nachschauen, ob das
geht. Sie kennen alle die mal eine teilbare Tablette verschreiben wollen. Welche
Packungsgrößen gibt es und wie viele sind da drin? In der N3 z. B. Dann hätte ich
ganz gerne am Anfang nicht nur den Wirkstoff, sondern die Inhaltsliste, die kommt
irgendwo da hinten wieder. Weil es gibt ja Leute, die sind allergisch gegen irgendwas.
Das möchte ich ganz gerne da vorne gleich wissen, was da drin ist. Und ich möchte
wissen, wie schauen die Tablette oder wie schaut das aus, dieses Dragee? Weil die
Leute sagen ja, das war so eine kleine rosa Tablette. Da ist ein P drauf. Ich mache ja
nicht jede Tablette auf und schaue, wie die ausschaut. Das wäre schon schön, wenn
das irgendwie da steht. Das ist eine gelbe Tablette mit einem A-Aufdruck. Dann weiß
ich nämlich, das könnte oder ja, hat man eine Idee, wenn die kommen da mit ihren
Tagesdosierungs-Dingen und da sind fünf Tabletten drin. Mittags, keine Ahnung, was
das ist.
INT:
Findet man denn diese Informationen jetzt z. B. über das Ausschauen der Tablette,
findet man die bislang in der Fachinformation?
Vereinzelt. Es gibt, es gibt welche, da habe ich das schon gelesen. Eben, da komme
ich überhaupt drauf. Da habe ich das schon gelesen, dass das eine kleine, ovale
Ich glaube, das steht glaube ich da hinten immer drin.
Da steht dann, wie die ausschaut?
Doch, das steht drin.
Da steht es nicht drin. Da steht, ja, ich habe das schon mal gesehen. Also beim
Pantozol z. B., da fällt es mir jetzt ein, dass das so eine kleine, ovale Tablette ist mit
einem P-Aufdruck. P20, dass drauf steht. Und das Ganze würde ich in einen Kasten
rein tun. Also so wie, nicht so ein Tabellen-Dings. Sondern da so einen queren
Kasten. Und dann kommt der nächste Kasten. Da stehen drin die klinischen Infos.
Die Dosierung, Indikation, irgendwas was weiß ich. Das ganze Zeug. Was man
schon. Dann vielleicht auch noch mal dazu, wie lange man das maximal nehmen darf
oder ob das unbegrenzt ist? Weil es bei manchen Medikamenten auch wichtig ist.
Und dann am Schluss noch mal so, da kommt der ganze pharmakologische, diese
Sachen rein, wo dann von mir aus auch die Studiendaten drin stehen. Aber das steht
ganz am Schluss. Das muss ich nicht lesen, wenn ich es nicht brauche. Und es sind
wirklich auf der ersten Seite dann die wesentlichen Sachen. Und der Rest kommt
hinten.
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Das heißt, also Ihre Dreiteilung ist erst mal alles zum Präparat.
Präparat, Eigenschaften, Inhaltsstoffe, Packungsgrößen usw. Und dann kommt, der
zweite Kasten wäre, wie man, für was und wie man es anwendet. Das sind die
wichtigen Sachen für uns. Und der Rest, ob das jetzt zwei Jahre haltbar ist und ob
man das jetzt, keine Ahnung, ob das bei Mäusen irgendwas ausgelöst hat.
Also die pharmakologischen
Brauche ich dann erst mal nicht. Und wenn es interessiert, kann man es nachlesen,
hinten halt. Jetzt ist es ja so, dass das Ganze zwischendurch irgendwo kommt. Ich
habe jetzt hier ein, extra übersichtlich, ja, das ist eine Seite. Drum habe ich es ja
mitgebracht. So soll es halt sein. Zack, alles auf einer Seite. Und da kommt,
pharmakologische Eigenschaften, pharmazeutische Angaben. Dann kommt hinten
noch mal irgendwie bis, was weiß ich.
Also das springt so ein bisschen hin und her.
Das ist jetzt nicht so zielführend. Und das sollte man vielleicht auch noch mal ein
bisschen optisch aufteilen. Das ist wichtig, das ist wichtig, das ist eher noch so eine
Zusatzinfo für Interessierte.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Möglicherweise, gerade eben das Problem Teilbarkeit oder rosarote Tablette. Dann
habe ich die Information, was steht da drauf, wie groß ist das Ding, was hat das für
eine Farbe.
Das machen die doch eh. Wenn die Pharmavertreter kommen, die händigen doch
dann immer so einen Zettel aus. Genau. Da ist alles drin.
Also es ist jetzt in dem Fall nicht schlüssig, aber gut, so schaut das Zeug aus. Dann
kann ich mir viel Text schon mal sparen. Gut, ich meine, es ist natürlich von der
Produktion her etwas teurer. Das kann ich mit dem Laserdrucker.
Aber wenn es eh online, also.
Wenn es eh online alles irgendwo geschrieben ist.
INT:
Das wäre auf jeden Fall eine Sache, dass man das kürzer fasst. Dass man vielleicht
tatsächlich stärkere Gliederungen halt hat. Dass man einmal Präparat, Anwendungen
und dann eben, ja, sonstige Eigenschaften hat. Sie nicht miteinander vermengt. Wir
lernen auch, das hatten Sie glaube ich auch schon gefordert, ein bisschen kürzer.
Also das Ganze sollte nach Möglichkeit auf einer Seite irgendwie funktionieren, wenn
möglich. Studien nicht unbedingt, da nur Verweise drauf. Jetzt haben Sie irgendwas
mitgebracht, das ist deutlich länger, oder?
GP:
INT:
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Ja, genau. Gerade das, da fällt schon z. B. auf.
Das ist ein Apple-Produkt (?).
Genau. Da hinten wird dann, werden irgendwelche präklinischen Daten angeführt. Mit
irgendwelchen Studien mit, was weiß ich, was da alles gemacht wird. Witzigerweise,
habe ich jetzt gerade gesehen, steht da tatsächlich hier vorne: Nieren- und/oder
Leberfunktionsstörungen wurde in dieser Patientengruppe nicht untersucht. Eine
Dosisempfehlung kann nicht gegeben werden. Das ist natürlich eigentlich schon ein
Hammer. Dass man jetzt, wirklich, ich sage ja, es wird einen richtig (…), wenn man so
was dann liest.
INT:
Wenn man bei einem Medikament tatsächlich jetzt dann solche Informationen nicht
vorfindet. Diese Dinge, die jetzt noch sozusagen auf Nieren-, Leber- usw. Funktion,
ist das etwas, hier ist es ja fast als Fließtext aufbereitet, kann man da noch eine
Empfehlung geben zum Format? Also ist das so, wie es in der Form, wo es hier ist,
hier ist es ja etwas verkürzter gewesen? Oder noch mal eine andere Darstellen
wählen, für solche Aspekte?
Ja, auf jeden Fall.
Also wirklich, tatsächlich, auch eine optische, optisch einfach anders?
Man kann ja auch den ganz abkürzen: uns liegen keine Daten vor. Zack.
Man kann auch einen Strich machen. Dann weiß man auch, dass sie nichts sagen
können. Dann sparen sie es sich einfach.
Also da nicht diese, diese Formulierung, die eben aus bestimmten Überlegungen
heraus kommen, insofern das möglich ist. Das ist erst mal, Wunsch und Wirklichkeit
liegen da möglicherweise dann auch wieder ein bisschen auseinander.
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5. Exkurs: Patienteninformation & Beipackinformationen
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Dann wollen wir ganz kurz noch mal zum Thema Patienteninformation, das hatten
Sie ja auch schon angesprochen, wenn es darum geht, einen Patienten zu
informieren. Was nimmt man denn dann zur Hand? Fachinformationen?
Beipackzettel? Andere Dinge? Folder? Das was ein Pharmareferent da lässt? Wie ist
das so im Regelfall bei Ihnen? Also wie gehen Sie da vor?
Also ganz sicherlich nicht die Fachinformation. Weil wenn wir schon durchdrehen.
Wobei da drehen sich die (…) durch. Das schenkt sich ja nichts, würde ich sagen.
Genau. Also wenn, dann, wenn überhaupt, dann ein Folder. Vom Pharmareferenten.
Oder halt wirklich mündliche Informationen. Oder jetzt gerade, jetzt in meinem Fall,
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
bei den Dosier-(…), bei den Inhalationen, wirklich dann das Teil selber in die Hand
nehmen und dem Patienten das vor machen. Da ist es ja jetzt nur: schlucken Sie die
Tablette. Egal, was für eine Farbe und wie groß die ist. Sondern er muss es ja
irgendwie anwenden können. Das heißt also dann in dem Falle wirklich, das Ding in
die Hand nehmen und sagen, so wird es gemacht. Das ist besser wie jegliche
schriftliche oder wie auch immer sonst vorliegende Fachinformation.
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Dann ist das ein bisschen auch der Versuch, eigentlich drauf zu verzichten, also auf
Beipackzettel und so was. Nicht noch mal, also sozusagen den noch mal explizit mit
durchzugehen. Sondern eher die Kerninfos als Arzt dann zusammenfassen,
sozusagen als Vertrauensperson.
Ich glaube, das ist ganz wichtig, was Sie sagen. Es läuft sehr viel auf Vertrauen. Weil
wenn ich jemandem ein Präparat empfehle, dann vertraut er mir. Dass ich ihm das
richtige gebe. Wenn ich sage, lesen Sie den Beipackzettel und er will nur eine Aspirin
nehmen, dann lässt er es lieber. Weil das, was da drin steht, will er nicht haben. Und
darum läuft da sehr viel über Vertrauen. Und wenn da ein gutes Vertrauensverhältnis
ist, dann sage ich, probieren Sie das mal so und so lange aus. Und ich sorge schon,
dass das im Prinzip das richtige für Sie ist. Dann läuft das.
Wenn man jetzt mal so die gewagte Theorie aufstellen sollte und sagen sollte, na,
also das was man Patienten an Informationen anheim gibt, deckt sich eigentlich im
Wesentlichen mit dem, was man als Arzt an Informationen aus der Fachinformation
zieht. Wo lassen sich diese beiden Personenkreise sozusagen matchen? Was
benötigen die an Informationen? Wo sehen Sie die Schnittmenge?
Ich will ja den Patienten nicht überfordern. Dafür habe ich ja den Job auch. Dass ich
ihm das vermittle. Es ist ja wie gesagt, eine Vertrauensbasis sollte da sein. Und ich
habe es auch noch nie erlebt, dass der Patient zu mir kommt und irgendwie dann
einen schriftlichen Auszug und Ausdruck haben möchte über irgendwelche
Medikamenten-Informationen. Das habe ich noch nie erlebt. Ich habe es manchmal
erlebt, dass tatsächlich dann Patienten mal kommen mit einem Beipackzettel. Und
sagen, also ich habe jetzt seit drei Wochen Kopfschmerzen. Und das steht eben hier.
Haben das dann schön unterstrichen und die sich dann damit auseinandersetzen.
Also das ist eher so Art Neben-Informationen vorneweg holen.
Ist nicht der Fall. Und ich denke, das ist ja unser Job, nicht?
Also eigentlich, dieses Viele, was da jetzt im Beipackzettel steht, ist oft
kontraproduktiv. Also mich macht das oft wahnsinnig. Man beschreibt irgendwas. In
bester Absicht natürlich. Natürlich kann eine Nebenwirkung kommen. Und dann frage
ich, wie war es so? Dann geht es: das habe ich mir durchgelesen. Ja, um Gottes
Willen, das nehme ich nicht. Oder die Apotheke ruft an: Aber Sie wissen schon, dass
das da drin steht? Sage ich, ja freilich, weiß ich das. Trotzdem passt das so. Es ist
manchmal schwierig. Ich meine, natürlich, wenn alle drauf schauen, ist ja gut. Man
kann ja auch mal was übersehen. Aber manchmal macht es, ist es auch anstrengend.
Also wer das alles durchliest und das nur halbwegs leider ernst nimmt, dann geht
nichts voran.
Also ich warne sogar teilweise vor diesen Informationen. Also ich sage dem Patienten
dann schon auch, dass bei ihm alles drin steckt, was möglicherweise rechtlich, aus
rechtlichen Gründen. Aber dass er sich da eben nicht erschrecken soll.
Was mich zur Verzweiflung bringt, das ist, gut, Beipackzettel. Da steht nicht drin:
Dosierung, Doppelpunkt. Sondern da steht dann drin: Wie müssen Sie Präparat wie
auch immer nehmen? Da steht aber dann nicht drin: 3 Tabletten alle halbe Stunde.
Sondern da kommt zuerst also dann auch wieder wahnsinnig viel Text. Gut, dann
heißt es: für anderes fragen Sie Ihren Arzt. Und dann kommt vielleicht ganz hinten
irgendwo: üblicherweise wird …
Ja und die Nebenwirkungen dazwischen.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Und dann die Nebenwirkungen da drin.
Ganz genau. Statt dass sie konkret sagen, auf den Punkt gebracht, dreimal (…),
Punkt. Ende.
6. Auseinandersetzung mit der Struktur / Benennung von Fachinformationen formal
und anhand eines Beispiels
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Was wir jetzt hier für Sie vorbereitet haben, sind verschiedene Kapitel einfach aus der
Fachinformation. Wir können sie mal aufdecken. Und Sie sollen die einfach mal in
eine persönliche Relevanz-Abfolge bringen. Also was ist mir am wichtigsten? Geht
auch so ein bisschen danach, wo kuckt man da rein, was interessiert einen? Was ist
vielleicht weniger wichtig? Also wie gesagt, jetzt erst mal nur die Überschriften. Ja,
also allgemeine assoziative Informationen, Pharmakologie, Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung, Angaben zum Apparat, Nutzen, Anwendungsgebiete, Angaben zu
Patientengesprächen, besondere Patientengruppen, Risiken, (…). Bringen Sie es mal
in eine Abfolge der persönlichen Relevanz. Für Sie persönlich.
Also Anwendungsgebiet, denke ich mal, ist ganz wichtig. Das heißt, wofür nimmt man
es.
Dosierungen gehört da auch noch dazu.
Klinische Pharmakologie vielleicht mal ganz unten.
Aber es ist ein Nutzen, dass das auch mit den Studien da ist. Nutzen, Belegung. Oder
ist das (…)?
Nutzen würde ich eher so verstehen zum Anwendungsgebiet. Also wenn ich es
anwende, was für einen Nutzen habe ich.
Also ich würde es nämlich jetzt so interpretieren, dass es dieser klinische Nachweis
der Wirksamkeit ist.
Genau. So nach dem Motto: wenn es 100 nehmen, dann hilft es nur einem oder so.
Ja, da gibt es die Studie so und so. Da hat es bewiesen, dass es besser ist als (…).
Wie ist das bislang? Wir können ja mal so eine Fachinformation durchsehen.
Mit meiner, da haben sie nichts gemacht dazu. Das ist nichts.
Haben wir hier Nutzen?
Nein, das kommt da gar nicht vor. Weil es noch keine Studie gibt. Das hilft einfach.
Na ja, manchmal ist das schon interessant. Aber nur wenn man wirklich
Ach ja, da steht dann drin, im Vergleich zum Placebo war es signifikant besser.
Also gemeint ist erst mal, damit wir jetzt ein klares Verständnis davon haben, gemeint
ist der klinische Nutzen, also Studienprogramm.
Studienprogramm. Darauf kommt es eben an.
Wohin?
Hier.
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Ein paar Punkte haben wir hier noch.
Also ich würde dann Risiken und Gegenanzeigen als nächstes nehmen.
Risken und Gegenanzeigen. Warum?
Ja, das ist ja wichtig. Ich muss ja wissen, ob ich das jetzt geben kann oder nicht.
Und die Angaben zum Präparat sollten schon auch mit dabei sein, relativ weit vorne.
Vielleicht hinter den Anwendungsgebieten.
Oder zwischen Dosierung und Risiken halt oder so.
Aber was meint man denn mit Angaben zum Präparat?
Na ja, was für Tabletten, ob sie teilbar sind und so was halt. Ob es Dragees sind
oder Kapseln.
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So, da haben wir hier noch diese Dinge.
Was ist jetzt eine administrative Information?
Also beispielsweise Hersteller.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Das ist das, was ich da gerade hinten (…) habe.
Das interessiert mich gar nicht. Für den Beipackzettel ist es cool. Da steht eine ganze
Seite nur drauf, welcher örtliche Vertreter der pharmazeutischen Unternehmen, von
United Kingdom bis Belgien. Und das ist Griechisch. Ich kann es gar nicht lesen.
Interessiert mich eigentlich Null. Das ist halt nur sparen, für den europäischen Markt
halt auch dann.
Also das kommt ganz nach hinten.
So, da haben wir noch Angaben zum Patientengespräch. Und besondere
Patientengruppe.
Also Patientengruppe würde ich sagen, das rangiert so bei den Gegenanzeigen, so
als nächstes. Und Angaben zum Patientengespräch.
Würde ich auch danach dann machen.
Ja.
Besondere Situationen für den Patienten. Einnahmehinweise oder so.
Ja, das wichtigste ist halt, dass die wichtigsten Sachen vorne stehen. Wenn die das
aus rechtlichen Gründen machen müssen, wie hier z. B., wo man weiß, das ist
piepegal, ob das da drauf steht.
Ja trotzdem, da haben wir schon das Rechtliche. Das Rechtliche interessiert uns ja
eigentlich nicht. Das meine ich immer. Wenn sie das halt dazu machen müssen und
es kommt irgendwo ganz hinten, dann stört es ja nicht. Wenn man weiß, dass es hier
vorne steht, dann ist es o. k.
Wenn wir das jetzt so von der Clustering noch mal irgendwie, also Ihr Vorschlag war
ja beispielsweise, so eine Art drei große Themenfelder. Einmal Dinge zum Präparat,
dann zur Anwendung und dann kommt eben, ja, Pharmakologie etc. Deckt sich das
im Wesentlichen damit? Ist das ähnlich vom Aufbau?
Ich denke schon.
Also die ersten drei, die passen gut zueinander. Das könnte ich mir vorstellen, dass
man das so in den ersten Kasten rein setzt. Gut. Risiken, Gegenanzeigen, besondere
Patientengruppe. Auch ein Kasten. Gut, dann von mir aus auch noch das mit dem
Patientengespräch. Der dritte Kasten wäre dann das andere, was noch eben
verbleibt.
Na, dass man es z. B. nicht kombinieren darf mit calciumhaltigem.
Das geht so ein bisschen so zwiespaltig. Auf der einen Seite sind Sachen relevant.
Aber jetzt in der Logik, im strukturellen Aufbau muss man es vielleicht auch noch mal
anders angehen. Also wenn wir im nächsten Schritt auch mal schauen. Also ob man
das jetzt sozusagen in eine gewisse Logik, in eine logische Abfolge, so wie Sie es
auch erwarten würden, wie Sie diese Informationen hier jetzt präsentiert bekommen.
Wenn wir einfach nur anhand der Überschriften mal kuckt, noch ohne in Details zu
gehen. Wie würden Sie das in eine logische Abfolge bringen? Wie würden Sie das
aufbereiten? Wie soll das sein?
Ich glaube, das mit dem Präparat, das ist das erste.
Ja.
Dann Dosierung als nächstes.
Oder Anwendungsgebiete erst? Oder? Anwendungsgebiete kommt dann als
nächstes.
Genau, Anwendungsgebiete.
Und dann Dosierung.
Dosierung.
Warum soll das jetzt anders sein als hier?
Das eine ist Ihre persönliche Relevanz. Also Dinge, die Sie, wo Sie hin kucken. Sie
kucken weniger in diese Dinge. Aber wenn man das sozusagen in eine inhaltliche
Abfolge bringt, da ist ja so offensichtlich der Spagat. Also, es steht hier,
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
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möglicherweise kommen Dinge unverknüpft hintereinander. Die sind einem halt
bedeutsamer. Und die Frage ist, wie müsste man es aufbauen in einer Logik?
Dann Gegenanzeigen. Weil, ich muss ja mal schauen, wenn ich da angekommen bin
und das heißt dann, auf gut Deutsch, keine Kinder bekommen. Und ich habe eine
12jährige (?) vor mir sitzen mit einem (…), dann haut das mit dem ganzen Rest nicht
hin.
Dann?
Risiken kommt gleich dazu. Ach so, besondere Patientengruppen muss auch noch
mit rein, oder?
Wo kommt das hin?
Gegenanzeigen, würde ich sagen.
Das ist eines, ja, genau. Das ist quasi so auf einer Ebene. Gegenzeigen, Risiken und
besondere Patientengruppen. Weil es betrifft ja Einschränkungen. Also das ist alles,
was es einschränkt, die Anwendung.
Ich meine, wenn man es logisch aufbaut, wäre halt auch die Frage, wenn
Gegenanzeigen sind, warum. Ob man da die klinische Pharmakologie noch mit rein
bringt, damit man gleich im Prinzip vom Aufbau weiß, so funktioniert es, darum kann
man es so nicht nehmen.
Und dann?
Nutzen als nächstes hinter Risiko.
Ich würde Angaben zum Patientengespräch ganz runter tun.
Genau.
Warum ist das jetzt ganz nach unten gerutscht?
Weil es für die Logik keine Relevanz hat.
Man müsste es mit in den Punkt Dosierung, Art und Dauer der Anwendung rein tun.
Weil Art der Anwendung bedeutet ja, der Patient muss drauf hingewiesen werden,
dass er es eben nicht kombinieren darf mit bestimmten Nahrungsmitteln, z. B. Oder
nicht im Liegen einnehmen. Oder so was halt.
Genau, so was z. B.
Genau, das würde jetzt für mich da rein fallen. Angaben zum Patientengespräch
bedeutet, besondere Dosierungshinweise. So verstehe ich das.
Aber wir sind jetzt natürlich schon wieder weg von dem etwas Kurzen, Kompakten.
Ich würde dann schon sagen, die Pharmakologie würde ich hinten anstellen. Weil
wenn da z. B. drin steht, darf nicht bei Niereninsuffizienz gegeben werden, dann ist
das o. k., dann weiß ich das und Schluss. Und wenn mich das interessiert, wie der
Ausscheidungsmechanismus ist usw., dann kann ich hinten nachlesen. Weil wenn
das dann auch wieder dazwischen kommt, dann hast du nämlich wieder genau das,
über was wir hier eigentlich kritisieren.
Ja, aber da kommt man ja immer in kleinere Details. Niereninsuffizienz ist ja ein groß
gefächertes Gebiet. Wie muss die Clearance sein? Gibt es eins, zwei, drei? Wie kann
ich es geben? Muss ich es dann niedriger dosieren?
Ja aber ich würde die Pharmakologie dann nicht so, die erklärende Pharmakologie
würde ich nicht, das kann man schon rein setzen, ja.
Das steht dann bei besonderen Patienten.
(…)
Von 30 bis 60 die (…) oder irgendwelche Punkte.
Bei besonderen Patientengruppen würde das dann ja drin stehen. Nierensuffiziente
mit einer (…) kleiner 30 dürfen das Präparat nur in der halben Dosierung erhalten
oder so. Und dann steht hinten bei der Pharmakologie drin, warum das so ist. Oder
bei Ausscheidung über die Leber. Warum jetzt das nicht kombiniert werden darf mit
irgendwelchen Zyto-(…) so und so Ausscheidungen. Das ist was, was man in der
klinischen Relevanz nicht unbedingt immer wissen muss, finde ich.
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Jetzt können wir so ein bisschen mal schauen, was von diesen Informationen, auch
das ist ja eine weitere Möglichkeit, um Fachinformationen noch zu strukturieren,
würden Sie sich eher tabellarisch und überblicksartig wünschen? Und wir schreiben
einfach sozusagen mit tabellarisch. Welche von diesen Informationseinheiten, sage
ich mal, würde man sich eher tabellarisch, eher kondensiert wünschen?
Also tabellarisch z. B. eindeutig jetzt Dosierung, Art und Dauer der Anwendung.
Ja.
Dass man z. B. hin schreibt, was weiß ich, bis 20 kg so und so viel. Usw. Und dann
auch bei den Risiken oder Gegenanzeigen, wenn wir bei der Niere wieder bleiben,
dass ganz klar aufgelistet ist. GFR 30 – 60: diese Dosierung. 60 – 90: diese
Dosierung. Dass man da einen schnellen Überblick hat.
Also hier ist Überblicks-Charakter halt wichtig bei diesen Themenpunkten. Ja. Gibt es
Dinge, wo man sagt, das wünsche ich mir eher grafisch?
Angaben zum Präparat.
Das kann aber eine Kombi sein aus tabellarisch und grafisch. Man listet das auf, aber
man macht auch noch eine Abbildung dazu.
Das heißt, da wäre eine Abbildung sozusagen des Therapeutikums irgendwie
Tablette etc. Ja.
Es gibt auch die Möglichkeit, natürlich Informationen anhand von Rote Liste, ist ja
schon mal angeklungen, Glossaren, Kompendien halt aufzumachen. Gibt es hier
Dinge, wo man sagt, das wünsche ich mir eigentlich eher, ja, wie so ein Kompendium
halt aufgemacht?
Würde ich nie meinen. Die Rote Liste ist ja letztendlich auch tabellarisch aufgebaut.
Also mit Fließtext da rein zu schreiben, das glaube ich, wäre, das machen die ja mit
den klinischen Daten z. B., das wird halt lang. Ist halt schwieriger zu lesen dann. Da
muss man wirklich den Satz lesen und nicht nur Tabelle anschauen und es ist klar
ersichtlich.
Nächster Punkt auch noch mal, jetzt haben wir sozusagen, sind mal her gegangen,
haben das einfach vorstrukturiert. Wir haben hier Themenfelder gesetzt. Ist die
Benennung dieser Überschriften oder Kapitelbenennungen überhaupt sinnvoll? Oder
würde man sich andere Benennungen halt auch wünschen? Also weiß man, was sich
wo hinter verbirgt?
Bei den besonderen Patientengruppen kann man ja schreiben, Kinder bis,
Schwangere oder alte Patienten oder was, dass man das Alter auch da hin schreibt.
So dass es konkretisiert ist.
Das ist ja die Überschrift nur wahrscheinlich dann.
Also wenn, dass das direkt dahinter dann kommt. Oder an der Stelle anstelle von
besondere Patientengruppen, die direkt schon genannt werden?
Genau, dass man da einfach dann hin schreibt, für die es eine Einschränkung gibt.
Wer nicht dabei steht, dann gibt es da keine Einschränkung.
Welchen Vorteil hätte das?
Wenn eben an Ort und Stelle Achtung, Kinder und dann steht dahinter, wann man es
nicht geben darf. Dann weiß man, allen anderen kann man es geben. Und Schluss.
Das ist die einzige Einschränkung dann.
Ich finde Risiken zu breit gefasst. Was verbirgt sich da irgendwie so dahinter?
Das ist ja Nebenwirkungen, oder? Risiken und Nebenwirkungen.
Risiken und Nebenwirkungen. Also das tatsächlich als Kapitelpunkt. Vielleicht noch
Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen. Genau.
Was mich irritiert, sind Angaben zum Patientengespräch. Da wusste ich am Anfang
nicht, was gemeint sein soll. Es gibt den Punkt Dosierung, Art und Dauer der
Anwendung. Das ist für mich im Prinzip aussagekräftiger als Angaben zu
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Patientengespräch. Das impliziert für mich eher: was muss ich beim
Patientengespräch beachten?
Wo wir uns alle gefragt haben, das war bei dem Begriff Nutzen. Nutzen für wen? Das
ist ja auch.
Da muss der Nutzen (…). Wenn es eine Pharmakologie ist, dann ist der Beleg der
Wirksamkeit. Aber da, das ist ja jetzt nicht unbedingt, was man da so fragt.
Weil dann ist es eh nicht, es ist ja zugelassen bei uns. Sonst dürfte man es ja gar
nicht verschreiben. Und damit muss ja belegt worden sein. Dann kann man es sich ja
eigentlich auch sparen.
Außer es ist halt genauer aufgeschlüsselt, für wen wann wie.
Wie würde man eigentlich so klinische Aspekte wie therapeutische Indikation und
Kontraindikationen aufbauen und gewichten? Davon was wir hier haben?
Eine therapeutische Indikation ist das Anwendungsgebiet, oder?
Ja.
Ja.
Das hört sich auch schöner an.
Wie würde man es aufbauen? Also was würde man sich dahinter versprechen? Wie
würde das dann danach weiter gehen? Was würde da alles gelistet?
Was weiß ich, anzugeben bei Infektionen des Hals-Nasen-Rachen-Raumes.
Das ist ja eh schon, so wie das aufgebaut ist, dann ist es eh schon tabellarisch. Das
sieht man dann ja schon. Also wird gegeben bei: zack, zack, zack, zack. Und auf
Bayrisch kann man nicht raus, (…).
Wobei wenn dann wieder dabei steht: bei Antibiotika bei empfindlichen Keimen oder
irgendwie so was, dann denke ich, logisch. Das kann ich mir sparen, den Text. Weil
dann sollte natürlich auch dabei stehen, für welche Keime. Genau.
Dann wenn es drum geht, den Benefit sozusagen herauszustellen. Wie umfangreich
sollte man das machen? Oder was sollte man, auf was sollte man da eingehen?
Den Nutzen.
Den Nutzen.
Wir beschreiben ja alles, was einen Nutzen bringt, oder?
Also sagen wir mal so, diese Studien, also meines Erachtens, diese Studien da zu
zitieren ist überflüssig, weil, wir sind ja keine Zulassungsbehörde. Das müssen die ja
denen nachweisen. Also wenn jetzt irgendwelche Arzneimittelkommissionen sagen,
das ist belegt, dass das Nutzen bringt, dann lassen sie es zu. Und damit ist es für uns
einsatzfähig. In welcher Studie mit wie viel Teilnehmern das jetzt belegt worden ist.
Also nicht unbedingt jetzt da das irgendwie verbraten mit Studienergebnissen oder
so, sondern wirklich kurz nur zu nennen. Gut ist. Und dann Verweis.
Die haben alle einen Nutzen. Es wird ja keine Firma jeweils schreiben, wirkt nicht gut.
Also wirkt bei allen gut. Und das haben die eh belegt in der Zulassungsstudie und
damit ist es für mich erledigt.
Im Grunde genommen kann man den Punkt echt raus lassen.
Wenn dann wäre es vielleicht ganz schön, dass auch wirklich eine Zulassung erlaubt
ist. Weil es gibt doch diese, habt ihr das auch gekriegt, mit diesem fiktiven
Zulassungs-Scheiß, das Medikamente nur zum Teil zugelassen sind und gar nicht
verordnungsfähig damit sind.
Habe ich gar nicht gewusst, dass es das gibt. Ganz ehrlich. Fiktive Zulassungen.
Was vielleicht beim Nutzen sinnvoll wäre, wäre, dass man halt rein schreibt, was
weiß ich, bei Blutdruckmedikamenten, bei neueren, oder bei diesen neueren
Antidiabetika, was genau der Zusatznutzen ist. Und in welcher Kombination das
vielleicht jetzt auch sinnvoll ist. Weil das ist halt mitunter schon für die Therapie
entscheidend. Das weiß ich oft auch nicht, wenn ich jetzt einen ACE-Blocker nehme
mit einem Calcium-(…)-Blocker, wirkt das anders gut als wie wenn ich, was weiß ich,
einen ACE-Hemmer mit ACT kombiniere.
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SL: Thomas Hobrock
19
Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
INT:
GP:
Also Synergien versus Kontra.
Wieviel bringt das in aller Regel noch mal? Wieviel besser ist es als ein Monopräparat
z. B.?
INT:
Dann noch mal einen Punkt zu Nebenwirkungen. Haben wir auch so ein bisschen
Gegenanzeigen. Nebenwirkungen. Wie sollte man das strukturieren? Man könnte ja
Häufigkeit, Studiendaten, Postmarketing, solche Aspekte halt nennen. Wie würden
Sie das aufbereiten?
Also es ist ja schon aufbereitet. Es ist ja nach Häufigkeit, meistens. Also bei 1.000
Patienten oder 1.000 Anwendungen auf so und so viel Patienten oder wie auch
immer, gut, das ist ja schon gemacht. Nur, ob ich jetzt unbedingt also die ganz, ganz,
ganz seltenen Nebenwirkungen brauche, ob die genauso wichtig sind wie das, was
halt einfach häufig ist. Das ist die Frage.
Dann wäre dann die Aufmachung tatsächlich nach Probabalistik? Also dass man
sagt, das tritt am häufigsten auf, am zweithäufigsten. Und dann braucht man kaum
noch weiterlesen, wenn es irgend eine Auftretenswahrscheinlichkeit berechtigt.
Es ist sicher ein rechtlicher Grund, warum da, was im Promille-Bereich, klar, ist nur
ein rechtlicher Grund. Bei mir muss ich ganz ehrlich sagen, im Zweifel macht es
immer irgendeine Nebenwirkung. Wenn es nicht drin steht, macht es es trotzdem
dann. So ist es doch im Endeffekt.
Vorhanden sein sollte auf jeden Fall eine Auftretenswahrscheinlichkeit sozusagen?
Genau.
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Dann, Detaillierung der Patientengruppen. Also besondere Patientengruppen haben
wir schon angesprochen, dass man das eben vorfinden muss. Ja, wie detailliert soll
man das machen? Also soll das kombiniert werden mit Warnungen? Mit
Dosierungsangaben? Auch das kann man ja sehr detaillieren. Man kann die einfach
nur nennen. Aber man muss ja dann auch sagen, was mache ich jetzt bei denen?
Hätten Sie da einen Vorschlag?
Also ich würde das ganz weit oben bei Anwendungsgebiet oder bei Dosierung gleich.
Weil wenn das halt nur ab 18 zugelassen ist, als Beispiel, dann muss es ja gleich
oben stehen. Dann kann man alles andere sparen für jemanden, der einfach noch
nicht 18 ist. Weil dann darf ich es nicht geben. Wenn es weiter unten steht, so ganz
wichtige Dinge. Finde ich jetzt. Und alles andere dann weiter unten, was dann nur
selten oder Einschränkung bei dem und dem, das ist ja wieder eine Riesen-Liste, die
man da erstellen kann, glaube ich.
Bei der Dosierung kann ich dann auch mit rein schreiben, gut, halbe Dosierung bei
Niereninsuffizienz.
Genau, aber prinzipiell schon mal zugelassen. Aber hier für Dinge, die sind halt
absolut ausgeschlossen. Und wenn das nicht geht, dann muss man das ja ganz oben
hin schreiben, damit es jeder weiß.
Studienlage haben wir glaube ich schon besprochen. Also da die Detaillierung eher
geringer halten, lieber Verweise. Bei Bedarf kann man dann nachlesen. Gibt es denn
Aspekte aus Studien, wo man sich tatsächlich eine gewisse Detaillierung mal
wünscht? Wo man sagt, gut, das würde ich dann schon an der Stelle gerne wissen, in
einer Fachinformation? Sollen sie mir nicht vorenthalten.
Ich denke, es muss ein Verweis sein, wo ich es nachlesen kann.
Genau.
Ja.
Das kann man ja machen. Wenn das Ganze elektronisch vorliegt, kann man ja dann
drauf klicken und dann geht halt das Ding auf, wo es beschrieben ist.
Genau, da steht einfach die Studie und ich klicke es mal an.
Also so ein Hyperlink sozusagen?
Ja, genau.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Dann gibt es auch so Sachen wie HTA, die Health Technology Information. Ist das
noch etwas, was man nutzt?
Wer Zeit hat.
Oder ist das eher von geringer Relevanz, so was?
Eher geringer.
Pharmakokinese. Also wir haben ja jetzt erst mal festgestellt, so in der persönlichen
Relevanz ist es naturgemäß weiter unten zu finden. Gibt es da oder welche Aspekte
wünscht man sich denn da eigentlich? Also was hätte man denn da gerne
vorgefunden?
Wie schnell wirkt was? Das wäre schon mal noch ganz interessant.
Also Wirkeintritt, solche Sachen, Wirksamkeit.
Abbau.
Abbau.
Generell die, die halt auch für uns relevant sind. Gut, Wechselwirkungen mit anderen
Medikamenten. Gut, gemeinsame (…) usw. Also die Dinge. Aber ganz sicherlich
nicht, ob das jetzt in 20,4 Stunden oder in 22,3 Stunden raus ist.
Dann Hinweis Tierversuche, toxikologische Aspekte. Wäre das ein Thema, was da
rein muss?
Nein.
Nein.
Ja, ein Hinweis drauf, Entschuldigung, zur, was passiert, wenn es überdosiert ist?
Sollte da schon noch irgendwo mit rein. Was passiert, wenn man jetzt versehentlich
drei Tabletten nimmt statt einer? Oder was passiert, wenn man es weg lässt? Das ist
schon, oder was kann man, für mich z. B. wäre das
In der Patienteninformation ist es drin, nicht?
Ja. Für mich wäre dann auch wichtig, was kann ich machen, wenn der sich
überdosiert hat? Muss ich dann ein bestimmtes Medikament geben? Oder muss der
zur Dialyse? Oder passiert gar nichts?
Genau, dass man da einen genaueren Hinweis hat. Oder wie viel Paracetamol sind
jetzt wirklich beim 14jährigen giftig? Dass ein genauerer Hinweis ist.
Ja.
Das sollte bei der Maximaldosierung drin stehen. Also bei Dosierung, Art und
Anwendung, Maximaldosierung um soviel Milligramm oder Gramm am Tag. Bei
Überdosierung oder mit Überdosierung ist zu rechnen ab. Und dann folgende
Maßnahme ist zu erreichen. Das wäre sinnvoll.
Wir haben noch so einen Fall, eine Beratung, also sollte man eine Beratung des
Patienten, und damit zum Patientengespräch, sollte man den sozusagen separieren?
Also ein eigenes Kapitel? Dass man das inhaltlich und formal, vielleicht auch grafisch
separiert? Oder nicht?
Ich weiß immer noch nicht, was darunter verstanden ist. Beratung des Patienten.
Dann gebe ich das mal so an alle. Beratung des Patienten. Oder Angaben zum
Patientengespräch.
Das ist das, was oft dann auch unter besondere Hinweise steht. Ja nicht hinlegen bei
Osteoporose-Medikamenten, so was, glaube ich, was man dann eindeutig dazu
sagen muss, oder?
Aber das ist doch bei Dosierung.
Genau, das gehört zur Dosierung eigentlich.
Da gibt es eine Dosierung.
Ob ich jetzt sage, dreimal eine und dann noch sage, nicht hinlegen. Das gehört
zusammen, oder?
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Also unter dem Punkt sollte eigentlich sein, was ich dem Patienten sagen muss, wie
wann er es nehmen muss, wie viel er maximal nehmen darf, wie viel er minimal
nehmen darf/muss. Das würde ich, das sollte da alles drin stehen. Unter diesem
Punkt Dosierung, Art und Dauer der Anwendung. Und dass ich das auch auf einem
Blick habe. Dann kann ich es ja im Gespräch dem Patienten so weitergeben.
Aber man braucht keinen eigenen Punkt, finde ich.
Braucht keinen eigenen Punkt.
Man braucht aber keinen eigenen Punkt.
Es gibt Leute, denen muss man mehr erklären und bei den anderen ist genau anders,
wenn ich denen viel erzähle, die sind völlig durch den Wind. Dass man einfach sagt,
nimmst drei und gut ist.
Das ist Ihre Didaktik, wie Sie das im Gespräch mit dem Patienten
Genau, das muss man einfach selber entscheiden, wie man es macht.
Dann zu diesen administrativen Punkten. Haben wir auch ganz unten. Welche Daten
über den Pharmahersteller oder Kooperationspartner wünscht man sich da? So was
wie einen Ansprechpartner? Hotline für Fragen? Ist das, wäre das etwas?
Ja, ich denke schon, dass da irgend so eine Angabe sein muss. Weil ich würde mich,
wenn es in seltenen Fällen zu Überdosierung oder so kommt, eher an diese Hotline
wenden.
Dass man doch so einen Service dazu macht.
Bezüglich Aufbewahrung des Medikamentes? Was ist hier von Relevanz? Was würde
man hier für Informationen erwarten?
z. B. ob es gekühlt werden muss. Das sollte da oben rein, zu Angaben, Lagerung.
Aber nur, wenn es eben gesondert ist. Wenn dann hier drin steht, bei jedem, bitte
zwischen 5 und 25° lagern, das kann ich mir sparen. Das macht man eh schon.
Also wenn es nur
Genau.
Wie bei Impfstoffen z. B., wo man halt weiß, wenn es gefriert, ist es hin. Oder wenn
es halt richtig warm ist, dass es halt eine Konsequenz hat.
Und die Haltbarkeitsdaten, die gehören glaube ich auch überarbeitet. Die kann ich
immer nicht nachvollziehen, warum so eine Tablette nach drei Jahren kaputt sein soll.
Und was passiert genau?
Genau, was gibt es überhaupt für chemische, stoffliche Veränderungen dann.
Dann zum Format. Gehen wir ganz kurz ein paar Formate halt durch. Und Sie sagen
einfach, ja, Formate, welche Formate werden präferiert. Also wir haben ja schon mal
gehört, dass digital präferiert wird. Also Papierform ja. Online. Also Verfügbarkeit
online der Fachinformation? Offensichtlich. Daten auf CD-ROM?
Nein.
Nein.
Aber das ist ja wieder alt. Da haben wir schon das Probleme, also wann immer die
Differenz zwischen unseren Daten bei uns in unserem System und dem, was die
Apotheke hat. Weil die haben immer aktuellere Daten. Wir sind immer online, unser
Server läuft immer, warum kann man das denn nicht dauernd einspielen, dass ich
das immer abrufe, wenn ich es brauche und dann ist es richtig aktuell? Ist doch nicht
so schwer heutzutage. Es ist immer alt. Der Preis stimmt nicht. Oder irgendwo, das
gibt es plötzlich nicht. Dann kommen die alle plötzlich zurück. Warum kann man das
nicht auch in den Arztpraxen einspielen. Dann sage ich: hallo, ausverkauft. War mal,
was war denn das, in der
Das im (…)
Ja, so was, das wäre auch viel einfacher. Da sagt man, gibt es nicht. Wissen wir
sicher, ist vom Hersteller die Info oder so was. Da wird immer unterschieden
68626975
SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
zwischen den Apotheken usw. Das wäre heutzutage doch gut machbar, glaube ich.
Würde vieles vereinfachen.
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Dann ein Vorschlag sozusagen von der grafischen Aufbereitung. So ähnlich wie das
bei Wikipedia halt ist. Auf der linken Seite haben wir sozusagen Suchbegriffe. Dann
tut sich so eine Art Fahrt oder so eine Struktur halt auf, wo man einzeln hinklicken
kann. Also auch noch Hyperlinks, sozusagen. Wäre das etwas?
Ja.
Ja.
Also so ähnlich wie die PDF-Struktur.
Vielleicht könnte man es auch so machen, dass wenn man also da Interesse hat,
dass man sich dann für so eine Art Newsletter anmelden kann. Dass man immer die
neueren eben kriegt. Weil ich weiß nicht, ob sie das schaffen, in jedes System das
einzuspielen. Aber zumindest Neuerungen, die wir haben, gleich (…). So was gibt es
nämlich für so, ich weiß nicht mehr, für die roten Ampeln hier oder so was, da gibt es
das auch. Und dann kriegt man es halt wirklich zeitnah. Sofort eigentlich. Und das
sind ja auch nicht so viele, die sich da ändern.
Booksmarks, sozusagen wäre auch eine Möglichkeit, dass man sich für bestimmte
Sachen direkt eben Bookmarks setzen kann. Zusätzliche Gliederungspunkte für mehr
Details? Wenn man sich das hier noch vorstellt oder da, man würde hier noch weitere
Unterkapitel machen, bei einem dieser Punkte?
Wäre halt unübersichtlich.
Ich würde (…).
Genau,
Straffen, da sind wir wieder bei dem, diesem Dreisprung. Genau.
7. Recap: Kursorische Diskussion – MSD Template
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Jetzt würden wir so als nächsten Programmpunkt eines machen, jetzt haben wir ja
sozusagen Überschriften besprochen. Die Frage ist halt, was verbirgt sich dahinter,l
wie kann man das dahinter aufbereiten? Zu dem Zweck haben wir das sozusagen für
Sie tabellarisch schon aufbereitet. Dann bitte ich Sie, das anzuschauen. Einfach mal
anschauen. Es ist so ein bisschen noch mal ausgeführt. Das waren jetzt ja die Kapitel
Überschriften und was verbirgt sich dahinter. Wie kann man es aufbereiten, vielleicht
auch wie kann man das noch optimieren und anders machen. Sie können in diesem
Belegexemplar auch durchaus für sich Notizen machen, Streichungen vornehmen
oder Sachen ergänzen, erweitern.
Also was ein großer, darf ich schon was sagen?
Ja.
Was ein großer Benefit wäre, wenn man das Raster nimmt für alles. Weil, wenn man
wirklich sagt, man lernt damit umzugehen, man liest sich da so ein bisschen rein und
man hat wirklich unabhängig jetzt davon auch, welche Punkte nach vorne, nach
hinten kommen sollten, so dass man sagt, das lese ich am Tag mehrmals durch,
dann weiß ich genau, wo ich meinen Fokus zu suchen habe. Und wenn alles gleich
aufbereitet ist, dann kann ich da sehr schnell rein finden. Leider ist es so, dass jede
Fachinfo unterschiedlich ist und man sich da erst mal durcharbeiten muss. Und es
sind ja schon einige Sachen, was wir auch besprochen haben, hier mit eingeflossen.
Was für uns relevant ist. Wie gesagt, mit der Angabe, wo es hin kommen sollte oder
ob man was nach vorne oder nach hinten ziehen sollte, das ist eigentlich schnell
gemacht. Aber wenn man das im Prinzip so nehmen würde als Einheit für alle, dann
wäre das glaube ich schon von Vorteil.
Also dass man so wirklich so eine Homogenisierung mal hin kriegt. Über
Pharmahersteller hinweg. Sicherlich auch wünschenswert. Also wenn ich mich jedes
Mal neu drauf einlassen mussen.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
GP:
Ich weiß, unter Punkt 6 steht einfach besondere Patientengruppen. Oder was
anderes. Was mir relativ gut gefällt, ist jetzt eben, dass eben das schon mal in diese
Punkte gegliedert ist und dass das dann einfach in dieser tabellarischen Form, ich bin
jetzt gerade bei dem Punkt 6, gut, schaue ich nach. Mich interessiert jetzt in dem
speziellen Fall nicht die Schwangerschaft, aber mich interessiert Kinder und
Jugendliche. Punkt, Ende. Dann schaue ich drüber. Geht also unheimlich schnell.
Das finde ich, ist in dieser Form gut.
INT:
Also das ist im Wesentlich auch schon ein bisschen kürzer. Deswegen, wir haben es
mal unabhängig zunächst erfasst. Das ist jetzt so ein Vorschlag, wie man es machen
kann. Wie gesagt, aber es ist ein Vorschlag. Auch der ist nicht in Stein gemeißelt. Wir
können also kapitelweise es vielleicht mal durchgehen. Wenn man jetzt die Angaben
zum Präparat mal nimmt, da ist so ein bisschen vorgeschlagen, wie man das machen
kann. Von Ihrer Seite da Kommentare erst mal dazu? Also Wirkstoff.
Also ich würde halt die Pharmakologie tatsächlich irgendwie separat raus nehmen
und nach hinten schieben.
Das habe ich mir auch gerade gedacht. Aber ich glaube, das ist ja praktisch nur so
eine Zusammenfassung in einem Satz. Das jetzt, die Pharmakologie. Weil ich habe
da auch hin geschrieben, zurück stellen. Aber ich glaube, das ist jetzt, also es ist ein
Breitband-Antibiotikum, wird über die Leber verstoffwechselt und ist bei, was weiß
ich, nicht anzuwenden.
Also das wirklich sehr kurz gehalten.
Ein HCT-Code, ist mir wurscht.
Was ist ein HCT-Code?
Wird schon irgendeine Apotheken- oder internationale Nummer sein.
Das ist die Nummer, die drauf steht, an der, die steht auf den Rezepten glaube ich
immer drauf.
PZN-Nummern? Ich kenne nur PZN-Nummern.
PZN-Nummer oder was anderes?
Ich glaube, das ist noch mal was anderes. Das wird wahrscheinlich ein internationaler
(…).
PZN-Nummer, glaube ich.
Da, zum Wirkstoff auch die Inhaltsstoffe, das hatte ich vorher schon gesagt, dazu tun.
Also Wirkstoff, Inhaltsstoff.
Also vielleicht ein bisschen abgesetzt. Dass man sagt, das ist der Wirkstoff und das
ist aber auch noch drin.
Ja. Ist schon wichtig. Es gibt natürlich viele Leute mit Laktose-Intoleranz oder
irgendwas.
Klar, eben.
Genau.
Das steht ja dann bei 9. Dass es Laktose z. B. beinhaltet. Also wenn man den 9er
Punkt da mit einbauen würden, wäre das schon ganz gut.
So weit (…), dann würde ich schon bis 9 gelesen haben müssen, dass ich auch drauf
komme, dass das jetzt aber bei einem Laktose
Da steht die Stärke, die Darreichungsform.
Wobei ob jetzt die Blisterpackung 7, 14, 28, das kann ja morgen auch schon 10, 20,
30 sein. Das weiß man immer nicht so.
Beim Generikum beschreibt man das sowieso.
Und da sollte ein Bild mit rein.
Der Punkt 9, der kann tatsächlich zu 1 dazu.
Ja.
Da ist eine PZN-Angabe.
Also der steht auf (…).
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Sonst, Angaben zum Präparat. Da noch Ergänzungen?
Entsorgung würde ich streichen. So was, also, fragt man den Apotheker.
Wegschmeißen, sagt der.
Ja gut, wenn es aber ein Ding ist, ein Chemotherapeutikum? Das muss man ja schon
drauf schreiben.
Ja. Aber das ist ja, das ist so was spezial. Also das kommt in der normalen Praxis ja
gar nicht vor. Oder?`
Die Frage ist halt, wenn man das jetzt anfängt zu füllen, ja, das ist ja schön
übersichtlich, klein und eine kleine Tabelle. Wenn man das jetzt anfängt zu füllen, mit
Pharmakologie, mit Anwendung, Dosierung, Sicherheit. Und das dann irgendwo so
ein 3-Seiten-Blatt wird, dann haben wir natürlich wieder.
Also wünschenswert wäre, es bleibt wirkllch bei einer Übersicht. Und nicht bei einem
hohen Detaillierungsgrad. Also so wie Sie praktisch schon gesagt haben, in einem
Satz, Pharmakologie. Also es ist immer noch die Frage der Ausarbeitung, der
Exekution sozusagen.
Und der Form. Wenn man sagt, das wäre wirklich online nur und man macht einen
Hyperlink, dann ist das völlig wurscht. Weil dann steht ja nur weitere Angaben. Und
dann kann man ja dann alles, wann das zugelassen ist, wann es verlängert wurde,
das ist ja jedem wurscht. Und ob ich jetzt das Hexal von Firma XY gekauft habe oder
nicht, das interessiert im Endeffekt keinen. Und wenn nicht, dann kann man es immer
noch nachlesen. Und dann stört es einen nicht, wenn das ein kleiner Punkt ist, den
man anklicken kann. Papier ist natürlich schwieriger. Aber was soll man da machen?
Entweder alles oder gar nichts.
Das wird dann das Problem des Wunsches und der rechtlichen Situation.
Bei der Durchnummerierung müsste man komplett ändern.
Genau, die Durchnummerierung, uns ist es jetzt noch aufgefallen, dass Nutzen mit
rein muss und Dosierung auch noch. Dann tun wir jetzt einfach mal so, als wäre das
jetzt 3, 4, 5 usw. Also diese Durchnummerierung jetzt nicht doppelt.
Also den Nutzen, glaube ich, täte ich dann schon weiter hinten. Weil man liest so eine
Fachinformation nicht, um sich erst mal ein Urteil zu erlauben, ob man das gibt.
Sondern man gibt etwas, weil man es eigentlich weiß, dass man es geben möchte.
Und möchte dann bei der Fachinformation ja nur noch mal kurz gegenchecken. Wenn
einer einen Husten hat, will ich ihm kein Antibiotikum geben. Dann will ich ihm das
geben.
Da sind wir hier auch in der Logik vom Aufbau, wo Sie es angeordnet haben. Nutzen,
das war dann auch hinten. Auch in der persönlichen Relevanz weiter hinten. Also
wäre das auch schon mal eine Verbesserung zu der jetzt hier gegeben
Fachinformation.
Gehen wir ganz kurz noch mal chronologisch trotzdem weiter innerhalb der Punkte.
Anwendungsgebiete ist klar. Also da ist a, b, c usw. Kann man so halten. Dann wie
gesagt käme der Nutzen. Da ist das jetzt in zwei Aspekten gemacht. Also einmal der
klinische Nutzen. Und dann eben, ja, Studien, Studienaspekte. Wichtige Endpunkte.
Kann man das so machen? Ist das Ihrer Meinung nach so sinnvoll? Dann Sicherheit,
Verträglichkeit. Auch noch mal mit einem Studienplan. Das würde weiter hinten
landen. Anwendungsgebiet, Studie, Kriterien, Fallzahlen.
Da finde ich die Verträglichkeit eigentlich noch wichtiger. Wenn es halt ein Mittel ist,
das vielleicht unbedingt gegeben werden muss, aber man weiß, man verträgt es
schlecht. Dann ist das noch relevanter, ob jetzt das die 25. Studie war. Fürs
Praktische.
Wir lernen eben daraus, diese Studien sind sozusagen nicht das, was einen da
besonders dran fesselt. Also man braucht es eigentlich nicht. Und wenn, dann ist
noch das Relevantere in diesem Kapitel natürlich Sicherheit und Verträglichkeit.
68626975
SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Ja.
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Kucken wir weiter. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung. Also ein wichtiges
Kapitel.
Nach oben platzieren.
Genau. Nach den Indikationen das zu machen.
Also wenn jetzt z. B. A und B sind verschiedene, also bleiben wir mal beim
Antibiotikum, bei A ist z. B. unkomplizierte (…). B wäre dann Philomitris (?) oder so.
Und dann je nach Dosier-, je nach Indikation wird es unterschiedlich dosiert.
Müsste man diese Dosierungsanweisung dann geben, genau. Ist das so?
Das ist auch zum Teil so jetzt so gemacht. Ich finde es schon sinnvoll. Weil es ja
eben bei bestimmten Präparaten sich unterscheidet bzw. für eine größere
Indikationsgruppe zugelassen ist. Und die Dosierung unterscheidet sich tatsächlich
von Indikation zu Indikation.
Das heißt, dieser Dreisprung hier nach Indikation, nach Alter und nach speziellen
Patientengruppen, das hatten Sie ja auch noch mal gesagt, das gehört auch noch
immer dazu, dann an der Stelle das auch zu haben. Wo muss ich mit der Dosierung
halt aufpassen?
Ja.
Art der Anwendung. (…) und Daten. Dauer der Behandlung. Indikation und
Altersgruppe dann eben jedenfalls auch noch mal aufgesplittet.
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So, dann käme dieser Punkt Gegenanzeigen.
Ist ja eigentlich völlig überflüssig. Weil es ist ja klar, dass man was nicht gibt, wo man
überempfindlich ist.
Ja.
Ja, das ist einfach nur so.
Aber es steht einmal so drin, das ist eine Floskel, die kein Mensch braucht.
Ja gut, aber ich denke mal, das wird beim Präparat auch so gefüllt werden mit
Gegenanzeigen. Das ist jetzt einfach
Das ist rein rechtlich. Das ist ein typisch rechtlicher Punkt. (…) empfindlich drauf.
Ja, aber ich denke mal, dieser Satz ist hier nicht relevant.
Ja nein, das ist ja nur ein Beispiel, hier ein Beispiel.
Da würde halt drin stehen (…), da würde z. B. drin stehen darf nicht angewendet
werden bei Einnahme eines so und so Präparates. Bei bestimmten (…) darf man es
auch nicht kombinieren. Oder darf nicht eingenommen werden bei (…), irgend so was
halt.
Ja aber das kommt dann bei den Wechselwirkungen.
Bei den Medikamenten schon. Aber bei, also z. B. gibt es ja welche, die darf man
nicht einnehmen bei chronischen Entzündungen. Oder bei rheumatologischen
Erkrankungen. Oder bei Blutbildveränderungen, so was. Das finde ich schon wichtig.
Es ist halt die Kontraindikation. Wann darf man es nicht geben? Das finde ich schon
wichtig.
Ja aber dann soll es auch wirklich Sinn machen, was da steht. Also das ist genau, ich
meine halt. Wenn es immer so Allgemeinplätze sind, evtl. allgemein überhaupt
sowieso, dann hilft dir das nicht. Dann muss es konkret dargestellt werden.
Genau. Wann darf ich es denn geben?
Genau. Also bei Zostexs (?) z. B., wenn jemand fünf Fluorazin (?) nimmt, dann darf er
es konsequent nicht nehmen. So was ist eindeutig, wo sie dann solche Warnschilder
drauf machen. Größer wie die Packung selber. Weil sie wissen, dass es gefährlich ist.
So was macht ja auch Sinn dann.
Genau.
Dann nehmen wir mal dieses Kapitel 5: Risiken. Das geht wie gesagt ja so ein
bisschen weiter. Noch mit Wechselwirkungen, Nebenwirkungen, Überdosierung.
68626975
SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
GP:
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Ja.
Das ist natürlich insgesamt ein sehr, sehr wichtiger Punkt. Wenn ich es nehme, wenn
ich es verordne, was habe ich ansonsten für Risiken, die eben auftreten können?
Plus dann auch der Warnhinweis z. B., enthält Alkohol. Klar. Und wichtig sind halt
eben dann Wechselwirkungen und Nebenwirkungen.
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Ganz am Ende ist da so ein Punkt, der würde mich noch mal besonders
interessieren. Diese Risiko-Kategorien gemäß normaler Spiegel / kritischer Spiegel.
Also bei denen das Arzneimittel dann eben toxisch wirken kann. Sind diese RisikoKategorien Ihrer Meinung nach notwendig? Braucht es die? Oder braucht es die
eigentlich nicht? Eben, ja, physiologische Wirkung, Toxizität, BlutspiegelInterpretation?
Das hatten wir gesagt, also, müsste das so bei Risiko-Kategorien stehen. Das hatten
wir ja vorher gerade. Dass man schon weiß, was ist denn die maximale Dosierung?
Das ist kritisch. Das weiß man ja immer in der Regel dann schon. 10 Tabletten sind
halt jetzt einfach zuviel. Oder geht es nach Körpergewicht oder was.
Wollen wir das hier mit aufnehmen? Wäre das ein Aspekt?
Ich messe ja nicht den Spiegel, den messe ich ja nicht. Ich habe da Patienten, in aller
Regel ist es doch so, dass der anruft und sagt, ich habe aber versehentlich drei
Tabletten genommen.
Also tatsächlich eher die Überdosierung dann? Der Spiegel kann ja dann auch nicht
so schnell bestimmt werden.
Was ist jetzt hier Sache?
Es gibt eine Spezialgruppe, die das interessiert.
Wobei, bei manchen steht ja dann dabei, das ist dann schon interessant, wenn dann
dabei steht, in Versuchen wurde schon die fünffache Menge gegeben, ohne dass
irgendwelche Nebenwirkungen beobachtet wurden. Da denkt man sich, ja wenn das
so ist, dann passiert mit den drei auch nichts oder so. Aber das muss man halt dann
raus lesen.
Also dann wäre es eher eine Information, die einen absichert, zu sagen, also so
kritisch.
Genau. Wenn man das weiß, dass man es besser abschätzen kann oder so.
Also ich finde auch, das ist abhängig vom Präparat, um was es da geht. Es gibt
Präparate, da kann ich eine Spiegelbestimmung machen. Gut, da hat das
möglicherweise dann auch irgendwelche therapeutischen bzw. auch im Hinsicht
Überdosierung eine Relevanz. Aber es gibt halt auch Medikamente, da kann ich gar
keinen Spiegel bestimmen. Es sei denn, ich gehe halt irgendwo in ein Speziallabor.
Da interessiert mich das aber dann auch in der Praxis nicht.
Man kann konkret ja, wenn man es aufschreibt, was weiß ich, bei einer von mehr als
10 Tabletten, sollte dann eben so eine Spiegelbestimmung erfolgen. Um dann
abschätzen zu können, was weiter gemacht wird. Durch ein Speziallabor oder wie
auch immer.
Genau. Dann sollte genau dafür stehen, ab wann was man tun soll.
Oder wenn man es nur hinterher machen kann, was für Spiegel muss man sonst
bestimmen. Ich meine, Medikamente kann man nicht unbedingt messen. Und auch
nicht so schnell. Aber z. B. schauen, wie die Clearance ist. Oder ob jetzt Kalium-Wert
oder
Genau. Dass sie das aber wirklich hin schreiben: bitte Natrium-, Kaliumwert,
Creatinin, das genau bestimmen. Und nicht irgendwas hin schreiben, wo man dann
alles drunter versteht und nichts. Dann weiß man es wieder nicht. Habe ich das
Richtige gemacht? Habe ich das Falsche gemacht? Man weiß es ja oft gar nicht.
Es ist ja in dem Fall so, das ist ja eine relativ dringende Entscheidung. Und immer
was Dringendes und schnell und ungewohnt. Und stressig. Muss man sofort auf den
ersten Blick wissen, was jetzt zu tun ist, ohne dass man erst groß umeinander
recherchieren muss.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Da gehört auch die Hotline dann rein.
Genau.
Die wissen das vielleicht, ja.
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Verweis noch auf andere Instrumentarien, wie ICD-10, ja, wo dann eben auch solche
Dinge noch auffindbar sind, über Risiko-Kategorien? Wäre das auch noch eine Hilfe
oder wünschenswert? Oder eher nicht? Also ich habe jetzt mir als Notiz gemacht,
kann ich jetzt auch nicht überprüfen, habe ich jetzt gerade ein ICD-10 hier? T36 –
T50.
Als Diagnose für die Überdosierung.
Würde ich jetzt auch mal vermuten, genau.
Nicht wirklich.
Interessiert niemanden.
Nein.
Also eher dann, wenn es jetzt in elektronischer Form wäre, dass man dann einen Link
einbaut auf irgendwelche Notfall-Nummern.
Dann habe ich andere Probleme wie dass ich noch einen ICD abrechne. Dass ich die
richtige TZ- oder irgendwas Nummer eingebe, die ist mir dann momentan völlig
wurscht.
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Dann kommen wir zu den besonderen Patientengruppen. Zwei Möglichkeiten der
Klassifikation. Also einmal, dass man es nach der Roten Liste vielleicht macht. Oder
dass man es amerikanisch nach FDA-Klassifikation halt vorgeht. Wie würden Sie sich
das wünschen? Also hier haben wir es ja sozusagen analog Rote Liste.
Wollten wir das nicht in den Punkt 3 integriert haben? Dosierung, Art und Dauer der
Anwendung? Bei Dosis-Anpassungen?
Also was würden Sie ändern?
Ich würde den Punkt raus nehmen und würde ihn zu den Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung tun. Bei Dosis-Anpassungen die Leute hier, mit (…) Patienten,
Leberfunktionsstörungen, Nierenfunktionsstörungen. Und dann vielleicht noch
Schwangerschaft, Stillzeit kommt auch hier mit rein. Alles das was ich wissen muss
zur Dosierung.
Weil das eben besondere wichtige Patienten-Aspekte sind, genau.
Dann mit diesen, mit den Kategorisierungen. Also diese GR-Kategorien? LA. Ist das
denn hilfreich? Oder sollte man es anders machen?
Was soll man da machen? Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung bei
Menschen liegen nicht vor. Habe ich das gefragt? Nein. Ich will wissen, darf ich das
jetzt bei der Schwangeren, die vor mir sitzt, geben oder nicht? Nichts anderes
interessiert mich in dem Moment. Die Antwort: ausreichende Erfahrungen über die
Anwendung liegen nicht vor, ja, morgen ist auch schönes Wetter. Das hilft einfach
nicht in dem Moment. Das ist das Problem.
Es gibt ja zwei Möglichkeiten. Es gibt die Möglichkeit, zu sagen, ich habe eine
vorgegebene Struktur und die heißt immer, ich kucke mir bestimmte
Patientengruppen halt an. Bei der einen habe ich jetzt Infos, bei der anderen habe ich
sie nicht. Oder ich lasse diese Information weg, wenn ich sie nicht habe. Also, das
heißt, ich reduziere meine besonderen Patientengruppen. Ich weiß es nicht. Rechtlich
ist es wahrscheinlich so, dass man drauf hinweisen muss.
Wahrscheinlich. Ja.
Also es beeinflusst einen ja schon ein bisschen. Also wenn ich jetzt auf irgendeine Art
und Weise eine schwer erkrankte Person habe und ich habe dann hier stehen, dass
zwar keine, keine negativen Sachen nachgewiesen sind, aber im Tierversuch nichts
rausgekommen ist, dann gebe ich schon. Dann gebe ich schon.
Das beeinflusst einen schon.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Aber wenn jetzt das etwas ist, wo ich mir sage, muss ich jetzt nicht unbedingt geben,
dann lasse ich es auch mal weg. Wenn ich da sehe, hoppla, also irgendwie ist es
nicht so richtig untersucht beim Menschen. Das finde ich schon. Also da kann man
einfach nicht so schwarz und weiß sehen.
Aber irgendwo schon schwarz und weiß. Ich muss die Entscheidung treffen. Und ich
muss dann den Kopf dafür hin halten. Das ist das Problem.
Nein, ich glaube nicht, dass man die, man kann doch nie rein schreiben, Medikament,
was nie irgendwie auch bei Menschen vielleicht dann in dem Sinne oder bei
Säuglingen, (…).
Ich verstehe das ja, dass es untersucht wurde. Aber die Entscheidung muss ich
schon treffen.
Ja, aber ich glaube, das ist nicht der Punkt, worüber wir diskutieren. Wir diskutieren ja
drüber, die Infos müssen irgendwo stehen. Und wir müssen drauf zugreifen können.
Es geht nur drum, wie wird das beschrieben. Und ich finde, es muss irgendwie, in
Papierform wird das nicht machbar sein.
Das glaube ich auch nicht.
Es muss im Prinzip irgendwelche Links geben, wo derjenige, der sich interessiert
dafür, kann ich die ganze Liste dann irgendwie ankucken. Es geht ja nur darum, was
ist für uns im Prinzip übersichtlich? Und desto kompakter die Informationen für uns
sind, übergegliedert ist es besser. Und wer dann im Prinzip genau nachkucken will,
muss irgendwie einen Pfad finden, wo man diese Listen kriegt. Darum geht es und
das ist ein Mammut-Projekt.
Man sollte glaube ich so eine, so eine Art Dreiteilung machen. Da bei den
Schwangeren und Stillzeit, unbedenklich, mit Einschränkung. Und dann kommt ein
(…) und dann kommt hier, zack, das und das.
Und dann kommt der Text noch mal.
Oder: verboten. Da weiß ich, ja oder nein. Oder gleich.
Wäre auch eine Möglichkeit, ja. Dass man eine Vorstrukturierung nach
Gefahrenpotenzial sozusagen vornimmt. Ist auch denkbar.
Ja.
Und ich glaube auch, in Papierform ist die Rote Liste, wo ich immer nachschauen
muss, was ist denn 3N bis M. Blättere ich 500 Seiten weiter. Und dann ist so hellrosa
und ich kann es schon gar nicht mehr lesen. Ach, das war das. Und was habe ich
nachgeschaut? Das ist heutzutage einfach unsinnig. Das glaube ich geht eben nur,
wenn das halt in Computer-Form da irgendwo.
Also gedacht wäre ja auch, dass hier die Kategorien nicht mehr vorliegen. Die sind
entweder dann hier geschrieben, das ist eher 5. Und dann kommt auch nur der Satz,
der in der Roten Liste wäre. Also, das wäre ja nicht mehr hier mit drin. Das würde das
ja künstlich aufblähen. Aber man kann es ja aufnehmen, in der digitalen Form ist
immer die Möglichkeit, (…) dann noch mal einen Hyperlink und dann zur Roten Liste
dann.
Aber es ist jetzt schon wichtig. Jetzt ob die im 3. Monat schwanger ist oder im 6.
Monat.
Das wäre dann unter 2.
Da halt (…), das ist doch eine gute, wichtige Information.
Ja, aber es geht ja hier, bei diesem Medikament hat das ja GR5 (?). Das hat also
ganz klar GR5. Da interessieren mich jetzt ja die anderen Sachen erst mal nicht.
Dass das vollständigkeitshalber da sein muss, das ist klar. Aber bei diesem
Medikament, dieses Medikament, dieses Pseudomedikament.
Ach so, da hätte man einfach noch mal einen Verweis (…)
(….)
Oder da steht es halt LR1 (?). Und dann steht dann, müsste da halt noch der Satz mit
aufgeführt werden
Alles aufgeführt (…)
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Genau.
Das was relevant ist, man muss aber die Möglichkeit haben, alles komplett
nachzukucken.
Genau, alle Kategorien muss man auch verstehen. Genau.
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Dann, Nierenerkrankungen. Also da war hier Vorschlag, Einstufung nach GFR.
(…)
(…)
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Dann noch die Einstufung, Lebererkrankung, Einstellung aus dem (…) Score. Kinder,
Jugendliche. Einteilung nach Altersklassen. Neugeborene. Genau, das wäre dann
noch mal ein Einrücken eigentlich, Neugeborene, Säuglinge, Kleinkind, Kind,
Jugendlicher.
Das gehört auch mit aufgenommen, bei der Dosierung.
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Jetzt kommen wir, genau, dann die Angaben zum Patientengespräch. Da haben Sie
ja gesagt, in der Logik ja, gehört auch relativ weit nach vorne. Bei der persönlichen
Relevanz nicht.
Wieso sollte man das nicht auch integrieren, diesen Punkt? Weil das ist ja ein
Dosierungshinweis bzw. ein Einnahmehinweis. Kann man ja drunter schreiben.
Einnahmehinweis. Bei dem Patienten.
Also würden Sie nicht separieren?
Nein.
Ganz einfach (…) sozusagen (…) für den Patienten selber überlegen, was in der
Situation der braucht.
Was jetzt echt wichtiger ist.
Also bei der Art und Anwendung, Dosierung Art und Anwendung, dass da noch mal
steht Einnahmehinweis. Dann steht dort eben diese Sachen, die wir schon aufgezählt
haben. Was man halt nicht machen sollte oder unbedingt machen muss. Das ist ja
meistens ein oder zwei Sachen, mehr sind das nicht.
Dann springen wir gleich weiter
Entschuldigung, das gehört aber wirklich vorne hin. Weil es ist ja eine Entscheidung
z. B., dass der PDI (…)
Das ist so ärgerlich, weil man es nie findet. Der Patient sagt, ja, da schlucke ich
irgendwas.
Die fragen immer: muss ich das zum Essen oder vorm Essen oder nach dem Essen
nehmen?
Genau.
Muss ich mal nachsehen.
Genau.
Vor allem, wenn es nicht dabei steht, dann weiß ich, es ist wurscht. Und sonst muss
halt explizit nur vor dem Essen oder irgendwie so was stehen.
Also das heißt hier, das heißt, es gehört eigentlich zu den Angaben zu den (…)?
Nein, zur Dosierung.
Zur Dosierung gehört das. Einnahme. Also Dosierung, Art und Anwendung. Das sind
ja die Einnahmehinweise.
Das ist ja auch ein Wort nur. Dreimal täglich nüchtern, oder irgendwie so was.
Art der Anwendung, da steht es doch.
Ganz vorne. Also hier ist gedacht jetzt, Angaben zum Präparat.
Nein, da nicht. Das ist ja die Beschreibung.
Da aber nicht.
Nein, aber bei der Dosierung.
Dosierung. Einnahmehinweis würde ich das nennen.
Dosierung.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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Dann kommen wir zum Bereich der klinischen Pharmakologie. Also denkbar wäre
eben, dass man auch hier die Beschreibung der Studien sehr abstraktartig macht.
Sehr kurz halt macht. Und auch hier einen Link dann einfach hätte zu ausführlicheren
Daten. Glaube ich, wäre so, wären Sie mit d’accord, wäre eigentlich das, was man
sich wünscht. Also eher das hier in kurzer kompakter Form.
Und der Nutzen, der kommt dann auch mit rein. Nutzen.
Dann, genau, so Sachen, die sind nicht übersetzt. Also die pharmakologischen
Notwendigkeiten als Option. Verteilung mit der (…) ist klar, die üblichen Dinge.
Präklinik? Hatten Sie glaube ich gesagt, Tierstudien nicht unbedingt jetzt hier
erforderlich.
Ja. Für uns nicht relevant. Die Frage ist, ob es rechtlich sein muss, dass die rein
kommen.
Aber wenn es da irgendwo hinten steht, das lesen wir eh nicht.
Also wenn Sie wählen könnten, hieße es eher: nicht unbedingt erforderlich.
Genau.
Dann haben wir, springen wir in den Punkt 9. Die administrativen Informationen. PZNAngabe? Eben schon mal angesprochen. Braucht es, braucht es nicht?
Nein.
Weglassen.
Aber das kommt ja auch vorne rein.
Also ich meine, dass der Punkt 9 zum Punkt 1 muss.
Ja.
Das kommt doch, ein Großteil davon kommt zum Punkt 1. Nämlich Wirkstoff, Stärke
2, Packungsgrößen.
Aber dass sie beige und rund ist, das wäre mir jetzt.
Da kommt ein Bild rein.
Also das eher wünschenswert, genau, Kapitel 1.
Aufbewahrung.
Dann hatten Sie glaube ich als Ergänzung hier noch vorgeschlagen, eine Art NotfallNummer anzugeben. Also wenn irgendwas überdosiert etc. ist, dass man das auf
jeden Fall bei den administrativen Informationen auch noch macht.
8. Recap: Optimierungspotenziale
INT:
GP:
Dann sind wir relativ am Ende angekommen. Genau in der Zeit geblieben. Vielleicht
noch mal von jedem ein kurzes Wrap-up, was sind hier persönliche oder was sind
Dinge, die man mitgenommen hat? Was vielleicht auch an der Umsetzung jetzt Ihnen
gefallen hat? Oder vielleicht auch Sachen, wo Sie noch mal besonders einen Akzept
drauf setzen möchten. Wir haben jetzt ja hier so eine Art Beispiel uns angeschaut.
Sind es vorher noch mal vom Idealtypischen, ohne dass wir irgendwelche Beispiele
uns angeschaut haben, durchgegangen. Was haben Sie so mitgenommen für sich?
Von jedem mal so ein, bei Ihnen haben wir glaube ich angefangen, hören wir auch
sozusagen in der Runde auch wieder so auf.
ich finde das ganz sinnvoll, dass man sich da mal Gedanken drüber macht über
diesen Aufbau. Weil man ja meistens nur noch das wahrnimmt als passiver
Empfänger dieser Fachinformationen. Die man jetzt nicht beeinflussen kann, aber die
man a) nicht besonders gut verwenden kann und sich da mal einzubringen. Und
vielleicht zu sagen, wie wäre es denn aus unserer Sicht, die ja letztendlich die
Anwender sein sollen, sinnvoll? Das fand ich wirklich jetzt ganz interessant. Ich hoffe,
dass davon irgendwie auch was eingeht in die Bearbeitung.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
GP:
INT:
Genau das Gleiche würde ich mir auch wünschen. Ich war also, als ich eingeladen
worden bin, erstaunt über das Thema. Habe ich gedacht, hoppla. Das klingt
irgendwie interessant. Dass sich eben da auch wirklich Leute Gedanken, ernsthafte
Gedanken drüber machen, was könnte man da verbessern. Kann man überhaupt
was verbessern? Es ist ein wahnsinnig komplexes Thema, geht uns aber wirklich
tagtäglich einfach wirklich an, geht uns auch auf den Nerv in der Form, in der wir es
heute oder im Moment zumindest haben. Und ich täte mir wünschen, dass man da in
absehbarerer Zeit einfach doch mal noch irgendwie ein Feedback kriegt, was ist
draus geworden? Wie hat es sich weiter entwickelt?
Wird man auf jeden Fall sehen. Das wird sich zeigen.
GP:
Also ich denke, den Inhalt der Fachinformation, der wird rechtlich irgendwie
gegliedert sein müssen. Und da werden wir nicht so viel Einfluss drauf haben, was da
alles rein muss. Wir können Anregungen geben. Was ich mir wünschen würde, ist der
Ansatz, der ist sehr gut. Dass man halt wirklich was strukturiert. Für alle gleich. Dass
man halt wirklich da einfach bei jedem, bei jeder Fachinfo genau weiß, Punkt 1 ist
das, das, das. Wenn man viel damit arbeitet, geht das ins Gedächtnis rein und man
weiß es. Wenn ich das hier, diese neuen Seiten jetzt füllen würde mit einem xbeliebigen Präparat, wäre ich bei 20 Seiten. Das würde nicht gehen. Darum würde ich
mir wünschen, wirklich, dass man das irgendwie digital macht. Mit Untergruppen.
Dass man dann wirklich in kompakter Form bleibt und sich dann irgendwie
durcharbeitet durchs ganze System. Dann können wir für die Juristen alle
wesentlichen Informationen drin haben. Wir können für uns diesen
Wiedererkennungswert haben. Dass wir damit arbeiten können. Und dann wären
glaube ich alle zufrieden.
GP:
Ich glaube, das ist ein gar nicht so leichtes Unterfangen, weil man einfach viele
Informationen hat, die man nicht weniger machen kann. Man kann es nur anders
aufbereiten. Und ich glaube, das ist nur in digitaler Form möglich. Ich hätte es am
liebsten, es würde einfach allen aufgezwungen. Das muss in jede Software einfach
integriert sein. Die muss einfach mit rein und die wird eingespielt und jeder hat es da.
Und vielleicht kann man das auch sogar so machen, dann druckt man nur das für den
Patienten das aus in kurzer Form, was er braucht. Und das ist für ihn übersichtlich
und er kann das lesen. Wie wenn er wirklich so einen blöden Beipackzettel hat, den
er, mit dem man tapezieren kann, weil er so groß ist, alles. Aber ich glaube, es wird
nicht ganz so einfach, dass man das gerade in einheitlicher Form von allen Firmen da
hin kriegt.
INT:
GP:
Auf jeden Ziel, so was zu homogenisieren sozusagen.
Genau, wäre sicher gut.
GP:
Es ist ja jetzt schon sehr viel gesagt worden. Am Anfang war ja der Tenor, es muss
alles ganz einfach sein. Und dann haben wir aber im Gespräch ja gemerkt, dass es
doch nicht so einfach ist. Und dem einen fällt das noch ein, der andere will das noch
dazu haben. Ich glaube, das Beste wäre wirklich, wenn es dann einheitlich gemacht
wird. Und ich glaube aber auch, dass es im Prinzip, wenn ich hier, ich schaue mir das
jetzt gerade wieder an, im Grunde genommen sind hier die ersten Punkte eigentlich
genau so wie wir es gemacht haben. Also Punkt 1 Zeichnung. Punkt 2 qualitative und
quantitative
Zusammensetzung.
Drittens
Darreichungsform.
Viertens
Anwendungsgebiete. 4.2 Dosierung. Also im Grunde genommen so viel anders ist es
nicht. Ich glaube, was wir vielleicht ein bisschen raus arbeiten konnten, dass
manchen Punkte logischer ein bisschen besser zusammengeführt werden. Dass man
sich schneller einen Überblick schafft. Und wenn die ganzen Informationen einheitlich
sind, dann kommt man vielleicht doch von der Arbeitsweise besser zurecht und findet
schneller die Informationen.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
INT:
GP:
Wenn wir jetzt noch mal, also einige von Ihnen hatten ja sozusagen gute Beispiele
dabei, wenn man jetzt mal diesen Vorschlag und das was wir hier besprochen haben,
noch mal damit vergleicht. Der Teufel steckt natürlich ein bisschen im Detail. Also
wenn das später mal ausgearbeitet ist, wie wird es dann aussehen? Da würde man
sagen, ist es eine Verbesserung zu dem, was man jetzt selber als Vorschlag
mitgebracht hat? Ist es ein Schritt in die richtige Richtung? Es so zu machen. Also
gewisse Dinge tabellarisch aufzubereiten, gewissen Dinge eben anders zu machen
als diese Fließtexte oder diese drei Schwalben. Das zieht sich dann über teilweise
mehrere Seiten, haben wir hier gesehen. Ich glaube, hier sind es neun Seiten oder
so. Hier ist es mal eine sehr kurze Information. Also wäre es ein Schritt in die richtige
Richtung, es so zu machen?
Na klar. In die richtige Richtung, dass man halt wirklich das wiedererkennt. Also die
Struktur. Ich meine, es kann sein, dass es in der Fachinfo genau nach den Punkten
geht. Aber wenn ich die mit der vergleiche, dann sind das zwei unterschiedliche, für
mich als Betrachter zwei ganz andere Texte.
INT:
Müssen wir gleich noch mal am Ende ankucken. Ich glaube, die Überschriften dürften
sogar gleich sein. Ich würde sagen, die Laura macht das mal. Ich gehe mal ganz kurz
nach drüben und kucke, ob es noch Fragen gibt.
GP:
GP:
Das ist ja noch kleiner geschrieben.
Also wir hatten in der Klinik immer die Vorgabe, nur 3-Seiten-Briefe zu machen. Und
da hat einer dann, über Word ging das immer, und dann war das ganz lustig. Weil
wenn man ganz viel Text gehabt hat und dann waren es 4 Seiten, dann hat der
einfach von 12-Punkt auf 10-Punkt zurückgestuft, das Programm und man hat wieder
3 Seiten gehabt. Es waren immer nur 3 Seiten. Aber es wurde immer kleiner zum
Lesen.
Umgekehrt.
Ja, umgekehrt, das war immer gut.
So ist das hier auch ein bisschen.
GP:
GP:
GP:
GP:
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GP:
GP:
GP:
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INT:
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Das ist ja heute auch schon so, ich schaue überhaupt nicht mehr in die Rote Liste.
Ich habe da deutlich (…)
Also bei mir liegt die auf dem Schreibtisch, ich schaue unheimlich oft rein.
Echt?
Ich schaue das alles in der Datenbank nach. Weil es eben (…), kommst aus der
Datenbank, aus der Liste raus, Medikamenteninformation. Zack, dann geht das auf.
Also was ich an dem Software so schlecht finde, wenn du jetzt da z. B. Zetor(…), ja,
klickst du an, da stehen erst mal, was weiß ich, hunderte von Packungssachen,
Größen usw. Jedes wird einzeln aufgelistet. Bis du dann überhaupt ankommst.
Kannst du nicht filtern nach Dosierung oder Hersteller?
Das ist in jedem Program unterschiedlich gelöst, total die Daten (…). Bei uns ist das
einfach, das kommt einfach so runtergefahren. Das macht kein Spaß zum Lesen.
Oder manchmal kommt auch gar nichts. Da denke ich, scheiße, das ist jetzt leer.
Dann muss ich eine andere Firma auswählen, wo dann das drin steht.
Erst mal kann man so nach allen Seiten sagen, recht herzlichen Dank, Sie haben alle
sehr rege dran teilgenommen. Uns hat es sehr viel Spaß gemacht. Es hat uns auch
sehr viel gebracht. Wir lernen, die Sache, am Ende bleibt, die sind tatsächlich
identisch. Also es ist gesetzlich so vorgeschrieben. Aber es liegt tatsächlich daran,
wie die dann nachher exekutiert werden. Also ob ich das in kurzen Punkten schaffe
oder ob ich dafür wirklich ganze Seiten brauche mit zusätzlichen Unterpunkten.
Es kommt natürlich auch aufs Medikament drauf an. Ob ich eine (…) Lösung gebe
oder irgend ein (…), das ist halt.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
INT:
Auf jeden Fall, also Kernerkenntnisse sind digitalisieren, heißt auch schneller
Informationen vorfinden. Besser suchen. Suchalgorithmen dann halt zu schaffen.
Also es sind für uns auf jeden Fall auch noch mal sehr wertvolle Erkenntnisse.
Insofern können wir beide nur sagen, uns hat es sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe,
Ihnen auch und wünsche Ihnen einen schönen Tagesausklang. Und es wäre natürlich
nett, wenn Sie Ihre eigenen Aufzeichnungen, sofern Sie die entbehren können,
einfach liegen lassen.
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SL: Thomas Hobrock
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Transkripteur: Sigrid E.
Sonstige Anmerkungen (Tonqualität etc.): gegen Ende des Interviews werden die GP-Antworten zunehmend durcheinander
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