Liebe Vortragende, anbei erhalten Sie den Vortragstext, der in den einfachen Bereichen kurz und in den anderen Bereichen länger gefasst ist. Der Text ist für den Laien formuliert: die Fachinformationen sind verständlich verpackt. Deswegen lohnt es sich genau, die hier vorgeschlagenen Formulierungen in den Vortrag zu übernehmen. Die kursiv und grün markierten Sätze sind „Regieanweisungen“. Rot markiert sind Neuerungen oder Differenzierungen. Dem Konzept „5 Sterne für gesunde Zähne“ haben wir zur Vorstellung Ihrer Person als Patenschaftszahnarzt-Team Folien aus der CD „Gruppenprophylaxe in Hessen“ vorangestellt. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Ihre Dr. Andrea Thumeyer LAGH Folie 1-8: Startfolie und Vorstellung Gruppenprophylaxe Folie 9: Beginn Konzept „5 Sterne für gesunde Zähne“ - Frage der Folie an das Publikum stellen und Zuhörer antworten lassen Folie 10: Folien mit jungem Mann mit schönen und mit hässlich gemachten Zähnen im Vergleich (Wie wirkt der eine, wie der andere junge Mann auf uns? Wie beurteilen wir die eine, wie die andere Person?) Folie 11: Bei „Gesunde Milchzähne“ auf Studie Dürr hinweisen, dass Kinder mit gesunden Milchzähnen zu 90% kariesfrei im bleibenden Gebiss ein Leben lang bleiben können. Erklärungen für Zusammenhänge geben (siehe Erläuterungsblatt, Achtung! Es ist für Laien vereinfacht.) Folie 12: Frage stellen, Teilnehmer antworten lassen Folie 13: Frage stellen, Teilnehmer antworten lassen bis „Umsetzung in den Alltag“ Folie 14: Was nutzen die schönsten Regeln, wenn sie nicht umsetzbar sind? Diese Zahnärztin erzählt Kindern von den leckeren süßen Sachen, alle freuen sich, dann kommt die Regel „Das alles ist verboten!“ Theoretisch ergibt diese Regel viel Zahngesundheit. Da sie aber nicht alltagstauglich ist (=nicht befolgt wird), bleibt der Laie bei seinem alten Verhaltensmuster, d.h. es kommt kein Gewinn an Zahngesundheit heraus. So wenig wie diese Ernährungs-Pädagogik umsetzbar ist, so wenig sind auch die alten Regeln zum Zähneputzen (3x täglich und immer nach Süßigkeiten) alltagstauglich. JETZT FROHE BOTSCHAFT: Solche Regeln sind nach dem heutigen Stand der Wissenschaft auch gar nicht mehr nötig – denn wir haben alle etwas in unserem Mund, was wie eine natürliche Reparaturwerkstatt funktioniert: Sie wissen, von was ich spreche? Vom Speichel: Folie 15: Speichel ist mehr als Spucke………..Überschrift Folie 10 vorlesen Wir denken nicht mehr in einer Einbahnstraße (Zucker greift die Zähne an, deswegen müssen wir die Angriffe verhindern), sondern in Gleichgewichtssystemen: Angriff durch Zucker/Plaque und Abwehr durch Speichel. Wenn Angriff und Abwehr im Gleichgewicht sind, dann bleiben Zähne und Zahnfleisch, unser ganzer Mund gesund. Wie kann man die Abwehrleistung des Speichels erhöhen? Wie kann man vom Speichel profitieren? Durch Kauen! Beim Kauen fließt mehr und qualitativ besserer Speichel. Wenn wir viel kauen, erhöhen wir unsere körpereigenen Reparaturmechanismen und wir können uns ohne Probleme ein paar mehr Zuckerimpulse erlauben. Wir sind im Gleichgewicht und bleiben gesund. Wie kann man das Gleichgewicht definieren? In Stunden: 16 Stunden Reparatur/Regeneration durch den Speichel können 8 Stunden Angriffe ausgleichen. Schauen wir uns dafür den Tagesablauf eines Kindergartenkindes an. Wir beginnen mit unserer Modellrechnung abends. Jetzt die einzelnen Textfelder anklicken und kommentieren bis zum Zuckerfreien Vormittag. Zusammen mit dem Zuckerfreien Vormittag haben wir die 16 Stunden zusammen, d.h. wir können uns mit Genuss und ohne schlechtes Gewissen einen leckeren süßen Nachtisch gönnen und am Nachmittag ein leckeres Eis oder Stückchen Kuchen. Das vertragen unsere Zähne und unser Körper (siehe Anlage „5 Sterne für gesunde Zähne“, Hessisches Konzept der Gruppenprophylaxe). !!! Was passiert, wenn Eltern abends ihren Job nicht machen? → Gleichgewicht erheblich gestört • hohes Kariesrisiko für das Kind! !!! Was passiert, wenn Erzieherinnen den Zuckerfreien Vormittag nicht schaffen? →Nicht ganz so schlimm, reicht aber auch nicht im Sinne des Gleichgewichtes. Wir brauchen Eltern, die Kinderzähne sauber (=plaquefrei) putzen und Erzieherinnen, die den Zuckerfreien Vormittag umsetzen. Folie 16: Hier zeige ich Ihnen die Zusammenfassung “5 Sterne für gesunde Zähne und wir sind im Gleichgewicht” - 4. Stern und 5. Stern ergeben 12 Stunden Regenerationszeit - dazu kommt mit 4 Stunden der Zuckerfreie Vormittag das Frühstück zuhause schlägt mit 1 Stunde Angriff zu Buche, die wir uns erlauben können (Angriff bedeutet Zeit, in der die Belagsbildung gefördert wird und die Schutzfunktion des Speichels durch Essensbelag gestört ist) - zusammen mit dem Naschen am Nachmittag, weil wir im Gleichgewicht sind: 12 + 4 = 16 Stunden Regeneration können 1 + 7 = 8 Stunden Angriff ausgleichen. - Hier fragen Eltern häufig nach, ob Eltern auch morgens Kinderzähne putzen müssen. Antwort: Das ist vom Alter des Kindes abhängig: Bei einem Kind, welches schon zu einer eignen Putzleistung fähig ist (ab 2 1/2 Jahren bis 3 Jahren können Kinder schon ganz gut/gezielt auf den Kauflächen hin- und herschrubben und dabei Essensreste vom Frühstück beseitigen), putzen die Eltern nur abends alle Kinderzähne von allen Seiten sauber (=plauefrei). - Für ein Kind im Kleinkindalter, also zum Beispiel bei den Krippenkindern ohne eigene Putzleistung, heißt das: Die Eltern putzen auch morgens die Kinderzähne. Das heißt: Ist das Kind noch unter 2 Jahre wird zweimal - morgens und abends mit einem Hauch Kinderzahnpasta (=täglich insgesamt 1 erbsengroße Menge) geputzt. - Zähneputzen nach dem Frühstück heißt konkret: “Zähneputzen direkt nach dem Frühstück ohne Wartezeit!” Die Information, man müsse 30 Minuten nach dem Frühstück mit dem Zähneputzen warten, hat sich aus irgendeinem Grund ganz schnell herumgesprochen, obwohl sie wissenschaftlich nicht begründet ist und wenn überhaupt nur für einen kleinen Teil unserer Patienten in Betracht gezogen werden muss. - - - Für Kinder hat das Thema Erosionen keine Bedeutung. Kinder haben aber nach wie vor ein Problem: Karies! Und gegen Karies kann man also nichts Besseres tun als sich direkt nach dem 1. Frühstück zuhause die Zähne zu putzen. Falls Zuhörer nachfragen: Welche Patienten haben das Problem „Erosionen“? Antwort: Das sind Patienten mit einem extremen Ernährungsfehlverhalten wie zum Beispiel einem exzessivem Säurekonsum: 20mal am Tag Orangensaft-Trinken oder 30mal am Tag Coca Cola oder Reflux-Patienten oder auch Patienten mit Bulämie. Diese Patienten brauchen an erster Stelle dringend ärztliche Hilfe/Therapie! Es hilft der Bulämie-Patientin nicht, wenn sie die erbrochene Magensäure eine halbe Stunde länger in ihrem Mund belässt! Die Magensäure muss so schnell wie möglich aus dem Mund wieder heraus (z.B. mit Wasser spülen) und die Zähne brauchen ganz schnell und viel Fluorid. Das Fluorid erhöht nämlich die Reparaturleistung des Speichels und sorgt im Sinne des Gleichgewichtes für weniger Schaden durch Säureangriffe und mehr Reparatur der Zahnsubstanz. Im Sinne der Prophylaxe gegen Erosionen und gegen Karies (von der immerhin noch 95% aller Erwachsenen betroffen sind) kann man also nichts Besseres tun als sich direkt nach dem 1. Frühstück zuhause die Zähne zu putzen: den Zucker aus dem Mund wieder herauszuwerfen und über die Zahnpasta mit Hilfe der Fluoride die Reparaturleistung des Speichels zu erhöhen. Hinweis: Informationen zum Thema Fluoriden (fluoridhaltige Zahnpasten, Fluoridtabletten) finden Sie auf beigefügter Datei „Die Fluoridaufklärung in der Gruppenprophylaxe“). Falls Frage kommt, ob die 4 Stunden oder der zweite Block Zuckerfreier Vormittag liegen muss? Antwort: Nein, die kann der Erwachsene sich in seinem Tagesrhythmus individuell an eine andere Stelle legen. Warum für Kinder der Vormittag? Sie sind alle im Kindergarten/Schule in Rahmenbedingungen organisiert, die wir als Erwachsene bestimmen! Das ist einfach, viel einfacher als nachmittags im Schwimmbad! Wie sieht es in Krippen aus? Hier Vormittag meist so kurz – Kinder werden erst um 9 Uhr gebracht und Mittagessen gibt es schon um 11:30 Uhr …was geht hier leichter? Kombi mit Mittagsschlaf….bis alle Kinder dann wieder angezogen draußen auf dem Spielplatz stehen, sind leicht 4 Stunden rum. - - Im Kindergartenbereich findet am Vormittag die Mundpflege statt = das Zähne putzen üben (=KAIplus Systematik üben) und zwar für alle Kinder, damit die Zahnpflege ritualisiert wird, damit alle Kinder diese soziale Norm erlernen dürfen. Das Üben dient dem Erlernen einer Systematik, die ein Leben lang beibehalten wird. Zusammen mit dem Zahnputz-Zauberlied kommt es durch das Üben zur Automatisierung. Automatisierte Handlungen werden (unbewusst) beibehalten und benötigen ein Minimum an Energie. Wiederholung aus pädagogischen Gründen! Hier bekommen alle Kinder unabhängig von ihrem Elternhaus die Chance zum Üben dieser Kulturtechnik mit so vielen Vorteilen für das ganze Kind zu erlernen. Wenn die Kita auf das Zahnpflege-Ritual verzichtet, dann bekommen die Kinder (Kinder mit besonders hohem Kariesrisiko), die es am nötigsten haben, im Leben gar keine Chance: nicht in der Familie (Eltern kümmern sich nicht), nicht beim Zahnarzt (denn dort tauchen diese Kinder erst gar nicht auf) und nicht in der Kita = sie sind gleich 3mal „bestraft“! Folie 17: Konzept „5 Sterne“ teilt Verantwortung für die Kinder: Erzieherinnen sind zuständig für den Zuckerfreien Vormittag/Zeit für alle Kinder und das freudige Üben der KAI plus Systematik in der Gruppe (mit Hilfe des Zahnputz-Zauberliedes einschließlich 4. Vers). Für die gesunden Milchzähne sind und bleiben Eltern Verantwortlich! Hier gibt es keine Verlagerung von Verantwortung auf Erzieherinnen. Dass Eltern die Umsetzung des 5. Sternes gelingt, dafür bieten wir als Fachleute viele praxiserprobte Tipps an (Faltblatt Eltern putzen Kinderzähne sauber zeigen und nach dem Vortrag austeilen) und persönliche Gespräche, damit wir gemeinsam das Ziel erreichen……. Folie 18: Abschlussfolie