Frage 11

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Frage 11
Beschreiben Sie die Funktion des Reizleitungssystems des Herzens!
Welche Störungen des Herzrhythmus kennen Sie?
Nehmen Sie eine Wertung der Bedrohlichkeit vor!
1) Funktion des RLS:
- die Herzmuskulatur (Myokard) setzt sich aus Arbeitsmuskelzellen und
spezialisierten Zellen zur Reizbildung und –leitung zusammen
- für die Kontraktion des Myokards ist ihre elektr. Erregung Voraussetzung
- der Sinusknoten ist der primäre Schrittmacher, f = 60-80/min, er befindet sich
im Bereich der Einmündung der oberen Hohlvene am rechten Vorhof
- Ausbreitung der Erregung über die Vorhofmuskulatur bis zum
Atrioventrikular-(AV)-Knoten, der sich am Boden des re. Vorhofes an der
Herzscheidewand (Septum) befindet (1.Ersatzzentrum),
Eigenfrequenz = 40-60/min
- dort findet eine Verzögerung der Überleitung auf die Herzkammern statt,
dadurch zeitliche Trennung von Vorhof- und Kammerkontraktion
- Erregung verläuft weiter zum His-Bündel, das liegt kurz hinter dem AVKnoten, bei Ausfall der vorgeschalteten Rhythmusgeber ab hier nur noch der
sog. Kammerrhythmus von < 40/min (2.Ersatzzentrum)
- Erregung verläuft weiter über die Tawara-Schenkel (li.+re., der linke mit
vorderen und hinteren Zwischenkammerast), welche sich zu den PurkinjeFasern aufzweigen
- von dort aus verläuft die Erregung über die Arbeitsmuskelzellen der Kammern,
welche sich dabei kontrahieren, zurück zur Ventilebene
Ruhe- und Aktionspotenzial
-
Ruhepotential ist wenn die Herzmuskelzelle noch unerregt ist (Polarisation)
Aktionspotenzial ist die Antwort der Herzmuskelzelle auf einen Reiz
dabei Änderung der Ionenleitfähigkeit und des Membranpotentials
das Aktionspotenzial besteht aus De- und Repolarisationsphase, die
Repolarisationsphase dauert an, bis das Ruhepotential wieder erreicht ist
Mechanik des Herzens
Segelklappen
Systole
- Anspannungszeit
- Austreibungszeit
Diastole
- Entspannungszeit
- Füllungszeit
-
zu
zu
zu
auf
zu
auf
zu
zu
3- und 2-zipflige Segelklappe (Trikuspidalis und Mitralis), zwischen Vorhof
und Kammer
Taschenklappen (Pulmonal- und Aortenkappe) vor den wegführenden Gefäßen
Die Aktionsphasen
-
Taschenklappen
Aktion von re.+li. Herz erfolgt gleichzeitig
2
-
-
-
Systole der beiden Vorhöfe: Vorhöfe ziehen sich zusammen und verringern ihr
Volumen, Segelklappen öffnen sich, Blut strömt in die Kammern
darauf folgend die Diastole der Kammern: Entspannung der Kammern (alle
Klappen geschlossen, Entspannungszeit),dann Öffnung der Segelklappen, das
Kammervol. nimmt zu und Füllung der Kammern (Füllungszeit),
Taschenklappen geschlossen
dann die Systole der beiden Kammern: die Kammern kontrahieren sich,
Segelklappen geschlossen, Taschenklappen auch noch geschlossen
(Anspannungszeit), dann geöffnet (Austreibungszeit), das Blut strömt in den
Lungenvenenstamm, bzw. in die Aorta
Dauer der Systole ca. 0,3 s, Diastole ca. 0,6 s
die Herztöne
1. Ton – Beginn Systole :- dumpfer längerer Ton
- Schließung der Segelklappen und
Anspannung der Kammermuskulatur
2. Ton – Beginn Diastole :- heller kürzerer Ton
- Schließung der Taschenklappen
die Herztöne sind Klappengeräusche
2) Störungen des Herzrhythmus:
-
-
jede Abweichung vom normalen Sinusrhythmus ist eine Herzrhythmusstörung
die Herzfrequenz kann zu schnell (tachykard, f => 100), normal (f = 60-80)
oder zu langsam (bradykard, f = < 60) sein
Rhythmus regelmäßig oder unregelmäßig
Sinusbradykardie, f =< 60
Sinustachykardie,f =>100
pulslose ventrikuläre Tachykardie (PVT), auch Kammerflattern, geht oft
einem Kammerflimmern voraus, kein oder kaum noch Kreislauf, f = 200-300
Kammerflimmern, kein Kreislauf mehr, reanimationspflichtig, Defi.,
f > 300
elektromechanische Dissoziation (EMD), elektromech,. Entkopplung des
Herzens, breite Kammerkomplexe, keine Muskelarbeit des Herzens mehr, nur
elektr. Aktivität, Kreislaufstillstand
Asystolie, Nullinie, elektr. und mech. Stillstand des Herzens
3) Wertung der Bedrohlichkeit:
-
bis auf Tachy- und Bradykardien die noch relativ nahe der Normalwerte
liegen, sind die anderen Rhythmusstörungen lebensgefährlich
bei der PVT sind durch rechtzeitig eingeleitete Maßnahmen (Reanimation,
Defibrillation) noch gute Ergebnisse zu erzielen
extrem gefährlich sind die übrigen Rhythmusstörungen (Kammerflimmern,
EMD, und Asystolie), hier ist die schnellstmögliche Reanimation und ggf.
Defibrillation (Halbautomat) erforderlich!
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