Varizellen An den hochinfektiösen Varizellen (Schafblattern/Feuchtblattern/Windpocken) erkranken etwa 95 % der Bevölkerung schon beim Erstkontakt. Die Erkrankung verläuft nicht so schwer komplikationsreich wie Masern. Todesfälle sind sehr selten und werden vor allem bei Abwehrschwäche (Immunsuppression) verzeichnet. Windpocken sind vor allem wegen des starken Juckreizes für den Betroffenen sehr unangenehm. Vom Kontakt bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es 14 Tage (in speziellen Fällen 21 Tage). Bei Erwachsenen ist der Verlauf deutlich schwerwiegender. Daher empfiehlt der Impfplan 2008 die Impfung bei allen Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 17 Jahren, die seronegativ sind – die also noch keine Erkrankung durchgemacht haben. Darüber hinaus sollten sich seronegative Erwachsene, für die eine Infektion mit besonderen gesundheitlichen Risiken verbunden wäre beziehungsweise die in besonders exponierten Berufsverhältnissen (Gesundheitswesen) tätig sind, impfen lassen. Laut Impfplan kommt die Impfung zudem für alle Kinder ab dem 9. Lebensmonat infrage. Hepatitis A Die Hepatitis A ist eine durch das Hepatitis-A-Virus verursachte Infektionskrankheit. Sie wird durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (zum Beispiel Muscheln) und als Schmierinfektion, also über direkten Kontakt mit infizierten Personen, übertragen und tritt in unseren Breiten meist als importierte Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf. Die Inkubationszeit des Virus beträgt 15 bis 50 Tage. Hepatitis A kann akut über mehrere Wochen bis Monate verlaufen. Verglichen mit anderen Hepatitiden verläuft diese Erkrankung relativ milde, dies gilt besonders für kleine Kinder, bei denen sie meist völlig symptomlos verläuft. Die Krankheit wird niemals chronisch und führt deshalb auch nicht zu einer dauerhaften Schädigung der Leber. Nach zirka 28 Tagen entwickeln sich Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Durchfall, Abgeschlagenheit, häufig anikterisch (ohne Gelbsucht). Eine schwere Gelbsucht mit dunklem Urin, hellem Stuhl und möglichem Gallestau ist allerdings in seltenen Fällen möglich. Die Zeit der höchsten Infektiosität liegt etwa ein bis zwei Wochen vor dem Ausbruch der Krankheit. Die Patienten sind bis eine Woche nach Auftreten von Symptomen infektiös. Die meisten Erkrankten erholen sich gut, für 10 % der Betroffenen wird jedoch eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. Bei über 40-Jährigen muss mit einer Todesrate von 2 % gerechnet werden. Eine durchgemachte Hepatitis A hinterlässt eine meist lebenslange Immunität. Die Impfung von Kindern dient besonders dem Schutz der Betreuungspersonen und Eltern (da bei ihnen die Erkrankung schwerer verläuft).