H E PAT I T I S B H E PAT I T I S B Was ist das? Wie häufig kommt diese Krankheit vor? Was sind die Folgen? Die Hepatitis B ist die häufigste und gefährlichste Hepatitisform und sexuell übertragbar. Ca. 2 bis 6 Monate nach der Ansteckung treten uncharakteristische Oberbauchbeschwerden auf sowie grippeähnliche Erscheinungen (Abgeschlagenheit,Müdigkeit, Gliederschmerzen). Bei vielen Patienten verläuft die Krankheit ohne das Auftreten einer Gelbsucht (gelbe Augen, Haut). Sie heilt meistens innerhalb von 3 bis 5 Monaten wieder aus. Die Zahl der sich jährlich in Deutschland ereignenden Hepatitis-B-Infektionen wird auf 50 000 bis 60 000 geschätzt. Die Mehrzahl dieser Infektionen ist durch sexuelle Kontakte erworben. Nur etwa die Hälfte der Infektionen verursacht Beschwerden, die zum Arztbesuch und zur Diagnose der Infektion Anlass geben. Die Erkrankung kann zu schweren Spätfolgen führen: Etwa 10% der Erkrankten bleiben ihr Leben lang Überträger des Hepatitis-B-Virus, ein Teil davon entwickelt eine chronische Leberentzündung und als Folge davon eventuell Leberzirrhose und Leberkrebs. Wie steckt man sich an? Eine Ansteckung (nicht nur wenn sie zur ausgeprägten Krankheit führt!) und Erkrankung in der Schwangerschaft kann zur Ansteckung und schweren Erkrankung des Kindes führen. Der häufigste Übertragungsweg ist der sexuelle Kontakt (auch beim intensiven Küssen kann man sich anstecken!); darüber hinaus kann man sich an virushaltigem Blut anstecken (z.B. Kontakt mit gebrauchten Rasierapparaten und anderen Instrumenten zur Körperpflege, mit Injektionsspritzen und -nadeln, beim unprofessionellen Tätowieren, Piercen und Ohrlochstechen). Die Übertragung durch Bluttransfusionen und Gabe von Blutprodukten wird in Deutschland heute durch einen sehr empfindlichen Test auf das Hepatitis-B-Virus weitestgehend verhindert. Die für Arztpraxen und Krankenhäuser vorgeschriebenen Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen verhindern eine Übertragung des Virus bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen. Wie kann man diese Erkrankung vermeiden? Wie wird behandelt? Für die Hepatitis B steht eine wirksame und gut verträgliche Impfung zur Verfügung. Sie wird heute für alle Säuglinge und ungeimpfte Jugendliche zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr empfohlen. Sie wird in dieser Altersgruppe durch die Krankenkassen bezahlt. Empfohlen wird sie auch für medizinisches Personal (hier trägt meist der Arbeitgeber die Kosten) und Menschen mit wechselnden Sexualpartnern. Hepatitis B kann im Frühstadium teilweise medikamentös behandelt werden, was die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Leberentzündung verringert. Ca. 90% der im Erwachsenenalter erworbenen Hepatitis-BErkrankungen heilen gut aus, im Gegensatz zu im Säuglingsalter erworbenen Infektionen, z.B. bei der Mutter-Kind-Übertragung.