Fundamentaltheologie Prof. Riße 14.03.05 Zu Beginn gingen wir nochmals auf die Bibel nach Biff ein (vgl. letzte Niederschrift) und fragten uns, worum es grundsätzlich geht? Herr Prof. stellte fest, dass in aller Literatur immer wieder zu beobachten ist, dass die Person Jesu „geschont“ wird. Jesus wird nie kritisch dargestellt. Die Auferstehung Jesu wird bisweilen geleugnet, aber die Person Jesu steht immer außerhalb jeder Kritik. Wir stellten erneut fest, dass das Quellenmaterial über die Kindheit Jesu (vor allem in der Bibel) sehr spärlich ist. In der Bibel wird Jesu Kindheit nur kurz beleuchtet: Zum Beispiel im Lukas-Evangelium die Darstellung des Herren in Kap. 2 Vers. 21 ff bis Vers. 40: Das Zeugnis des Simeon und der Hanna über Jesus 21 Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde. 22 Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, 23 gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. 24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. 25 In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. 26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. 27 Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: usw. (siehe Benedictus im Stundengebet) oder im gleichen Kapitel: Der zwölfjährige Jesus im Tempel 41 Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. 42 Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. 43 Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. 44 Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. 45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. 46 Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. 47 Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. 48 Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. 49 Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? 50 Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Bei Johannes beginnt es mit dem öffentlichen Wirken Jesu. 1 Auch Josef hat in der gesamten Bibel kein Wort gesprochen! Lediglich aus den apokryphen Schriften (Jakobusevangelium, Petrus-Evangelium, Thomas-Evangelium – siehe unten) wissen wir mehr über die Eltern der Maria (Anna und Joachim). Die Heilige Anna (hebräisch: Hannah), Mutter Marias, ist in der Bibel nicht erwähnt. Sie war laut mehreren apokryphen Evangelien des 2. bis 6. Jahrhunderts die Großmutter von Jesus Christus. Die Lebensgeschichte ist dem alttestamentlichen Vorbild von Hanna und ihrem Sohn Samuel nachgezeichnet. Nach zwanzigjähriger kinderloser Ehe mit Joachim (hebräisch: Jojakim) gebar Anna die Maria. Nach der Legende brachten sie Maria in Erfüllung eines Gelübdes im Alter von drei Jahren zur Erziehung in den Tempel nach Jerusalem. Nach Joachims Tod hatte die inzwischen betagte Anna noch zwei weitere Ehemänner. Als Apokryphen des Neuen Testaments werden Schriften bezeichnet, die nach ihrem Anspruch und ihrer Anlage neutestamentlichen Büchern entsprechen wollen, meist unter dem Namen eines Apostels veröffentlicht wurden (auf dem Wege der Pseudepigraphie), jedoch keine Aufnahme in den Kanon irgendeiner Kirche gefunden haben. Entstanden sind sie im 2. bis 4. Jahrhundert. Es gibt, im Gegensatz zu den Alttestamentlichen Apokryphen, keine formal abgeschlossene Liste. Beispiele für neutestamentliche Apokryphen sind: Hebräerevangelium Thomasevangelium Matthiasevangelium Nikodemusevangelium Evangelium der Wahrheit Evangelium der Maria Geheimes Markus-Evangelium Apostelgeschichte des Petrus Apostelgeschichte des Paulus Apostelgeschichte des Thomas Apokalypse des Petrus Apokalypse des Paulus Apokalypse der Maria Brief des Barnabas Didache (Apostellehre) 1. und 2. Clemensbrief Laodizäerbrief; dieser findet sich im Anhang mancher offizieller lateinischer Bibeln 2 Viele dieser Texte sind nicht vollständig im Original erhalten. Von einigen (koptischen) Texten, z.B. vom ThomasEvangelium, wurden jedoch Abschriften bzw. Handschriften in einem großen Krug unter einem Felsbrocken in der Nähe eines Klosters bei Nag Hammadi entdeckt. Von den Apokryphen abzugrenzen sind die Schriften der apostolischen Väter, d. h. Schriften von Schülern der Apostel ab Ende des 1. bis ungefähr Mitte des 2. Jahrhundert. Dies sind in erster Linie Briefe, deren Autorschaft und Angaben gewöhnlich als historisch zuverlässig angesehen werden und die einen Einblick in die Verhältnisse in den Gemeinden des 2. Jahrhunderts geben, wenn sie auch nicht als Teil der Bibel gelten: 1. Clemensbrief (an die Korinther), soweit nicht als Teil der Bibel betrachtet Polykarpbrief (an die Philipper) Ignatiusbriefe Nicht zu den neutestamentlichen Apokryphen gezählt werden Texte, die historisch nicht in den ersten Jahrhunderten nachgewiesen sind (durch Textfunde oder Zitate bei Kirchenvätern), ungeachtet ihres Anspruchs, biblische Offenbarungen oder Texte zu sein, z.B. das Barnabasevangelium, die Offenbarungen Jakob Lorbers oder das Buch Mormon. Herr Prof. Risse hob die Bedeutung der Apokryphen für die Kirchenkunst hervor: Oft greifen Kirchenfenster als „Biblia paululorum“ „Bibel der Armen“ die Themen und Szenen dieser Schriften auf. Als Beispiel für eine Bibel der Armen erwähnte Herr Prof. die Chor-Wandbilder im Bonner Münster (hier ist die Heilsgeschichte komplett in Bildern dargestellt). Auch die Geschichte der „Heiligen Drei Könige“ ist in den Apokryphen dargestellt in der Bibel sind es „Sterndeuter“ : Das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 2 Die Huldigung der Sterndeuter 1 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem Herr Prof. stellte hinsichtlich der Christologie dar, dass es einen vierfachen Zugang zu Jesus gibt, wenn man theologisch nach Jesus fragt: 1. Christologie von oben (Abstiegs-Christologie / Deszendenz-Theologie): wie im Johannesevangelium fängt man bei der Göttlichkeit Jesu an und kommt dann zum Menschen Jesu. 2. Christologie von unten: hier geht man vom Menschen Jesu aus und kommt dann zum göttlichen Jesu Christi. 3. Christologie von innen: hier nannte Herr Prof. Risse vor allem den Autor Eugen Bieser (siehe unten) Er untersuchte die Bedeutung Jesu für uns in der Gegenwart – gelebte Christusnachfolge. 4. Christologie von Außen: vielfache Aneignung von Jesus = Deutungen der Person Jesu außerhalb der Kirche auch in anderen Religionen. (Für uns ist Jesus der Christos, also der Gesalbte. Daher ist die Aussage „Jesus Christus“ nicht nur ein Name, sondern das kürzeste Glaubensbekenntnis!). Daher könnte man hier auch sagen, die Christologie von Außen ist eine „Jesulogie“. 3 Eugen Biser, Prof. Dr. theol. Dr. phil. Dr. h.c. em., (* 6. Januar 1918 in Oberbergen am Kaiserstuhl) ist ein katholischer Theologe und Religionsphilosoph. Leben Von 1930 bis 1937 besuchte Biser das Realgymnasiums in Breisach und Freiburg im Breisgau; sein 1938 begonnenes Theologiestudium an der Universität Freiburg wurde durch den Krieg unterbrochen, in dem er sich eine schwere Verwundung zuzog. Nach der Priesterweihe arbeitete Biser als Religionslehrer und promovierte bei vollem Stundendeputat 1956 zum Dr. theol., 1961 zum Dr. phil.; 1965 erfolgte seine Habilitation in Fundamentaltheologie. Nach einer Professur für Fundamentaltheologie an der Phil.-Theol.-Hochschule in Passau von 1965 bis 1969 lehrte er ab 1969 an der Universität Würzburg. In dieser Zeit nahm er Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Marburg, Bochum und Saarbrücken wahr. Von 1974 bis 1986 hatte er den Romano-Guardini-Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie in München inne. Nach seiner Emeritierung initiierte er 1987 das Seniorenstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), das er seitdem leitet. Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz verlieh dem "homo universalis" Eugen Biser am 14. November 2002 das Ehrendoktorat der Theologie für sein Lebenswerk. Biser veröffentlichte etwa 100 Bücher zu Fragen der Glaubensbegründung, der Religionsphilosophie, insbesondere zu Friedrich Nietzsche und zur Neuen Theologie. Wir bleiben bei der Christologie von Außen und beginnen mit Jesus im Judentum: Jesus der Jude. Erst seit etwa 100 Jahren beschäftigt sich das Judentum wieder intensiv mit der Gestalt Jesu. Erste Anfänge gab es zwar auch schon im Mittelalter als die Kreuzzüge die ersten Judenpogrome waren. Maßgeblich für die Aufarbeitung war hier Martin Buber: Martin Buber aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Martin Buber (* 8. Februar 1878 in Wien; † 13. Juni 1965 in Jerusalem) war ein jüdischer Religionsphilosoph. Buber wuchs im galizischen Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) auf. Buber, Enkel des Privatgelehrten und Midraschexperten Salomon Buber, war zu seiner Zeit einer der wichtigsten Forscher und Sammler auf dem Gebiet der chassidischen Tradition des osteuropäischen Judentums. Obwohl selbst eher dem Reformjudentum zugehörend, widmete er sich dem Verständnis dieser orthodoxen und ultraorthodoxen mystischen Bewegung im Westen. Dazu übersetzte er zahlreiche Erzählungen und Traditionen des Chassidismus in die deutsche Sprache und machte sie so bekannt. Insbesondere seine umfangreiche Textsammlung "Die Erzählungen der Chassidim" liefert dafür ein eindrucksvolles Zeugnis. Zeit seines Lebens war Buber ein Vermittler zwischen der bedrohten traditionellen jüdischen Welt im Osten und der westlichen wissenschaftlichen und aufklärerischen Moderne. Zusammen mit dem Philosophen Franz Rosenzweig übersetzte Buber in den Jahren 1926 bis 1938 die jüdische Heilige Schrift, den Tanach, ins Deutsche. Dabei ging es den beiden Gelehrten vor allem um die sprachlich genaue Übertragung des hebräischen Urtextes unter Wahrung seines vollen Bedeutungsreichtums. In seinen philosophischen Werken kommt bei Buber vor allem das Thema des Dialogs zum Ausdruck. Sein Hauptwerk trägt den Titel "Ich und Du" und behandelt das Verhältnis des Menschen zu Gott und zum Mitmenschen als existentielle dialogische religiöse Prinzipien. Diese prägen später Amitai Etzioni und das kommunitaristische Denken. Martin Buber war von 1924 bis 1933 Lehrbeauftragter und Honorarprofessor für Jüdische Religionslehre und Ethik in Frankfurt am Main. 1938 konnte er aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Jerusalem entkommen, wo er bis 1951 an der Hebrew University of Jerusalem Anthropologie und Soziologie lehrte. Sein Wohnhaus in Heppenheim wurde in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verwüstet. Martin Buber erhielt 1953 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1958 die Goetheplakette der Stadt Frankfurt. Bis heute wird jährlich die nach ihm benannte Buber-Rosenzweig-Medaille durch den Koordinierungsrat der Gesellschaften für ChristlichJüdische Zusammenarbeit an Personen verliehen, die sich besonders für den christlich-jüdischen Dialog einsetzen. Martin Buber nannte Jesus „Bruder“ und holte Jesus heim in sein Volk. 4 Genauso führte Ben Sherim (Name Schreibweise?) aus das Jesus für ihn wie ein Bruder sei. Es gipfelte in der Feststellung: Der Glaube Jesu einigt uns. Der Glaube an Jesus trennt uns. Das Jesu das Reich Gottes verkündet hat, können die Juden akzeptieren, nicht jedoch, dass er dieses verkörpert. Herr Prof. erwähnt hier den Gottesknecht in Jesaja: Das dritte Lied vom Gottesknecht: 50,4-9 4 Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, / damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, / damit ich auf ihn höre wie ein Jünger. 5 Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. / Ich aber wehrte mich nicht / und wich nicht zurück. 6 Ich hielt meinen Rücken denen hin, / die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, / meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht / vor Schmähungen und Speichel. 7 Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; / darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; / ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. 8 Er, der mich freispricht, ist nahe. / Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten! / Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? / Er trete zu mir heran. 9 Seht her, Gott, der Herr, wird mir helfen. / Wer kann mich für schuldig erklären? Seht: Sie alle zerfallen / wie ein Gewand, das die Motten zerfressen. Für uns Christen ist hier eindeutig Jesu gemeint. Die Juden warten noch auf diesen. Nach Pinchas Lapide ist das Christentum eine „Wer?“-Religion und das Judentum eine „Was?“Religion. Die Christen fragen: Wer ist der Schöpfer? Wer sein Sohn? Wer ist ein Christ? Die Juden fragen: Was ist die Erlösung? Die Juden warten auf den Messias, der für uns in Christus schon erschienen ist. Die Begegnung zwischen Juden und Christen hat nach Auschwitz einen neuen Anfang erfahren. Hier erst noch das, was ich zu Lapide rausbekommen habe: 5 Dr. Pinchas E. Lapide (1922-1997) - jüdischer Religionsphilosophe und Neutestamentler Pinchas Lapide's Hauptanliegen war es, Feindbilder zwischen Juden und Christen abzubauchen und Vorurteile durch ein fruchtbares Miteinander zu ersetzen. Er wollte von der oft hochstilisierten christlichen Drohbotschaft zur biblischen Frohbotschaft zurückführen. So sind seine zahlreichen Veröffentlichungen zum Neuen Testament und zum christlich jüdichen Dialog Wegweiser, heutige Probleme gemeinsam - aber ohne Synkretismus - zu lösen. (Quelle: Pinchas Lapide. Kiefel, 1996) ... einer der Wegbereiter des jüdisch-christlichen Dialogs. Lapide verfasste mehr als 35 Bücher, viele davon gemeinsam mit seiner Frau Ruth. Schon bald nach der Shoah hatte sich Lapide um das Verhältnis der Kirchen zum Judentum bemüht. Er wollte mit seinem Werk Juden und Christen zusammenführen, „ohne den Juden zum Christen und den Christen zum Juden zu machen“. Beide Religionen, die in einer Schicksalsgemeinschaft verbunden seien, sollten sich auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen, auf das Alte Testament und den Glauben an den einen Gott. Seine Aufgabe als Theologe sah Lapide darin, „bei Juden wie bei Christen gegenseitige Feindbilder und Vorurteile abzubauen und folgenschwere Fehldeutungen oder Übersetzungsfehler in deutschen Bibelausgaben zu korrigieren“. (Quelle: Akademie-RS.de) Lapide engagiert sich in der Auseinandersetzung mit christlichen Glaubensinhalten (>> Mit einem Juden die Bibel lesen <<, 3. Aufl. 1987) für einen christlich-jüdischen und vor allem deutschjüdischen Dialog. (Quelle: Harenbergs Personenlexikon des 20. Jahrhunderts) "Pinchas Lapide war ein Zeuge unseres blutigen Jahrhunderts. Die an Leib und Seele erfahrenen Wunden und Narben haben sein Leben und Denken beeinflußt - nicht aber fremdbestimmt." In diesen beiden Sätzen faßte Salomon Korn bei der Trauerfeier in Frankfurt ... einen Lebensweg zusammen, der am 28. November 1922 in Wien begann. .... 6 Dann wechselten wir zu dem Jesusbild im Koran Herr Prof. erwähnt vor allem den Autor Bauschke, der wiederum auf Prof. Risse zurück greift. Martin Bauschke; Jesus im Koran; Köln; Böhlau, 2001, Seiten 152; ISBN 3-412-09501-X In der Menge der heute auf den Markt geworfenen Bücher zum und über den Islam, die im wissenschaftlichen Kontext zu rezensieren sich von selbst verbietet, gibt es immer wieder einzelne Arbeiten, die den ernsthaften Dialog zwischen Christen und Muslimen befördern. Hierzu zählt die Arbeit des zum Küngschen Kreis zählenden Martin Bauschke, in der er dem Jesusbild im Koran gemäß der christlichen Theologie nachgeht. So ist etwa dem Kreuz ein Kapitel gewidmet wurde, das nun kein islamisches Thema ist. Das Ergebnis seiner Untersuchungen endet mit der Aussage: “Ich bin der Ansicht: die christ-liche Theologie kommt auf Dauer nicht umhin, das Jesusbild des Koranes als einen Sonderfall externer Christologie....zu akzeptieren.” Der Weg bis zu diesem Satz ist trotz der Schmalheit des Bandes lang. Und er beginnt ihn mit der Warnung vor “christlichen Obertönen” oder “christianisierenden Übersetzungen” der arabo-islamischen Literatur bzw. des Koranes selber. Die Option ein koranisches Wort im Sinne christlicher Theologie zu verstehen mag sich allein schon dadurch anbieten, daß die arabischen Christen die gleiche Sprache sprechen. Aber beide Seiten verstehen beispielsweise unter dem Begriff des Messias etwas Anderes. Ganz im Sine dieses Gestus spricht Martin Bauschke in der gesamten Arbeit nicht von Mohammeds Haltungen oder Äußerungen, sondern schriebt, was der Koran aussagt. So schildert er muslimischen Diskurse um Jesus und stellte sie den Auseinandersetzungen im christlichen Raum gegenüber. Dies ist für Muslime nicht nur neu, sondern zudem anregend, denn auf diese Weise wird die manches Mal fremd wirkende kirchliche Haltung verständlich. Der Koran und nicht Mohammed antwortet auf die Fragestellungen seiner Zeit, wobei für den Muslim gleichzeitig grundsätzliche Gefähr-dungen des christologischen Denkens sichtbar werden. Dies wird vom Autoren im Abschnitt über die jesuanischen Wundertaten deutlich herausgearbeitet. Jesus nimmt für Muslime zwar eine besondere Stellung ein, aber er ist und bleibt ein Prophet; ein Prophet wie es Mohammed eben auch war. Daher handelt der koranische Jesus stets mit der Zustimmung Gottes, während die Christologie den Taten und Worten einen Ewigkeitscha-rakter beimißt. Der Diskurs bleibt von muslimischer Warte aus merkwürdig offen, weil Martin Bauschke an keiner Stelle seiner Überlegungen auf den Aspekt Gott und Prophetie eingeht, wodurch der für Muslime entscheidende Begriff des Tauhid nicht in den Blick kommt. An einer Stelle missversteht Martin Bauschke die Muslime wirklich. Es geht dort um den koranischen Begriff des Buches, dessen Oralität er offenbar nicht versteht oder kennt, was der Umstand andeutet, daß in dem umfangreichen Literaturverzeichnis die Arbeit Navid Kermanis “Gott ist schön – das aesthetische Erleben des Koranes” fehlt. Ärgerlich an dem Buche ist, daß es wie manche heute erscheinenden Werke kein Stichwort-verzeichnis enthält. Die Verlage scheinen an dieser Stelle schlicht die Kosten einzusparen, wodurch der Leser gezwungen wird, sich selbst zu helfen. Nichtstdestotrotz, Martin Böhlaus Arbeit “Jesus im Koran” ist ein mit Gewinn zu lesendes Buch. Wolf D. Ahmed Aries Zunächst wiederholt Herr Prof. die Lebensdaten Mohammads: Mohammed, auch Muhammad (arabisch محمد, mit vollem Namen Muhammad ibn Abd Allah ibn Abd al-Muttalib ibn Haschim ibn Abd Manaf al-Quraschi) (* um 570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina) ist der Begründer der Islamischen Religion und wird von den meisten seiner Anhänger als das Siegel der Propheten angesehen. Leben Kindheit Er wird in der arabischen Stadt Mekka als Familienmitglied der Haschemiten von dem Herrscherstamm Quraysh im so genannten Jahr des Elefanten nach dem Tod seines Vaters geboren. Muslime feiern seinen Geburtstag am 12. Rabi' al-Awwal, in westlichen Quellen findet man häufig das Datum 20. April 570. Im Alter von sechs Jahren verliert er seine Mutter Amina. Er wächst bei seinem Großvater Abd al-Muttalib auf, der für ihn der liebste Mensch war. In jungen Jahren arbeitet Mohammed als Schafhirt, später unternimmt er einige Handelsreisen, unter anderem nach Syrien. 7 Mannesalter Im Jahr 595 heiratet er seine damalige Arbeitgeberin, die Kaufmannswitwe Chadidscha bint Chuwailid (545(?)619), die deutlich älter als er war. Sie ist später eine der ersten, die sich zum Islam bekennt. 606 wird seine Tochter Fatima geboren, die als einzige seiner Kinder selbst Kinder hatte; von ihr stammen alle heute noch lebenden Nachfahren Mohammeds ab. Solange Chadidscha lebt, heiratet Mohammed keine weiteren Frauen. Die ersten Offenbarungen Sehr früh lehnt er den Polytheismus und die Götzendienerei seines Volkes ab und zieht sich öfter in eine Berghöhle bei Mekka namens Hiraa' zurück auf der Suche - nach dem einen Gott, dem Gott seines Vaters Abraham. Gegen 610 soll ihm der Erzengel Gabriel (arabisch Dschibril) erschienen sein und ihm die ersten Offenbarungen des Koran übermittelt haben, der von den Anhängern Mohammeds noch zu dessen Lebzeiten aufgeschrieben wird: Lies, im Namen Deines Herrn, der erschuf (96,1) Die Hidschra Die Ablehnung und Feindseligkeit, die dem Religionsgründer in Mekka entgegenschlägt, veranlasst Mohammed nach dem Tod Chadidschas zur Auswanderung in das 300 km entfernte Yathrib, das spätere al-Madina alMunawwara, kurz al-Medina (arabisch für die erleuchtete Stadt, kurz die Stadt); im September 622 bricht Mohammed mit seinem Freund Abu Bakr auf der Flucht dorthin auf, in der Nacht bevor die mekkanischen Stämme ihre Pläne ausführen können, ihm das Leben zu nehmen. In Yathrib wird er von den dort beheimateten Stämmen der Aus und Hasradsch freundlich aufgenommen. Mit dieser Auswanderung (Hidschra), genauer gesagt mit dem Tage seiner Ankunft in Medina, beginnt die islamische Zeitrechnung. Viele der Muslime aus Mekka folgen ihm. Als politischer und religiöser Führer der Stämme Medinas schafft er ein schnell expandierendes Reich. Der Einzug in Mekka Von 623 an kämpft Mohammed mit seinen Anhängern gegen die Stadt Mekka, die sich 630 schließlich unterwirft. Er führt dort noch die Wallfahrt (Haddsch) durch, seinen Wohnsitz lässt er jedoch in Medina. Zwei Jahre später stirbt er in Medina und wird dort auch begraben; seine Grabstätte ist bis heute erhalten. Die Nachfolge Mohammeds Nach seinem Tod wird Abu Bakr als erster Kalif von den Muslimen gewählt, deren Reich zu diesem Zeitpunkt große Teile der arabischen Halbinsel umfasst. Muslime setzen hinter den Namen Mohammeds die Eulogie «Gott segne ihn und schenke ihm Heil!» (siehe Islamische Eulogien), in der Literatur oft abgekürzt mit "sas" bzw. "saws". Siehe auch: Geschichte des Islam Zu Mohammeds Familie Mohammed heiratete 9 bzw. 12 Frauen; man kommt auf die Zahl 12, wenn man die Sklavinnen einbezieht. Der Koran erlaubte dem Propheten ausdrücklich, mehr als die sonst im Islam maximal gestatteten vier Ehen einzugehen. Einige Frauen heiratete er als Witwen, um deren Versorgung sicherzustellen; andere Heiraten dienten der Festigung politischer Bindungen. Erst nach dem Tod seiner ersten Frau Chadidscha im Jahr 619, also im Alter von ungefähr 50 Jahren, hat Mohammed andere Frauen geehelicht. Seine Lieblingsfrau Aischa bint Abi-Bakr, die er 623 heiratete, als diese sechs Jahre alt war, und die Ehe vollzog, als sie neun war, war als einzige keine Witwe. Mohammed hatte keine leiblichen Kinder von seinen späteren Frauen. Die Frauen Mohammeds werden von Muslimen die Mütter der Gläubigen genannt. Geschichte des Islam aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Dieser Artikel schildert die politische, kulturelle und soziale Geschichte des Islam. Zur religiösen Entwicklung siehe Islam, Koran, Sunna, Fiqh, Schari'a, Schia. Arabien vor dem Islam Moslems bezeichnen die Zeit vor dem Islam als dschahilia, als Epoche der "Unwissenheit". Der Islam hat seinen Ursprung auf der Arabischen Halbinsel (arab. dschasirat al-`arab "Insel der Araber"), einem hauptsächlich von Beduinen bewohnten Steppen- und Wüstengebiet. Arabien war zur damaligen Zeit kein vereinigtes Reich, sondern lag am Rande des Einflussgebiets des Byzantinischen Reichs auf der einen und des Perserreichs auf der anderen Seite, sowie deren Vasallenstaaten, der den Byzantinern angeschlossenen Ghassaniden und der den Persern verbündeten Lachmiden. Arabien bildete in dieser Zeit eine reine Stammesgesellschaft, die von dem Gegensatz zwischen Sesshaften (hadar) und Nomaden (badu) geprägt war. Neben den Beduinen, die ihren Lebensunterhalt mit Viehzucht und Beutezügen untereinander bestritten, lebten dort sesshafte Bauern, die in den Oasen Landwirtschaft betrieben. Mekka, die Heimat Mohammeds, hatte sich aufgrund seiner günstigen Lage an der "Weihrauchstraße", die von Südarabien nach Syrien verlief, zu einer blühenden Handelsmetropole entwickelt, die von den Koreischiten, einer Sippe von Kaufleuten dominiert wurde. Obwohl auch zahlreiche Juden (vor allem in Mekka, Yathrib (Medina), 8 Wadi l-Qura, Chaibar, Fadak, Taima und dem nahe bei Mekka gelegenen at-Ta'if) und Christen auf der arabischen Halbinsel lebten, folgte die Mehrheit der Bewohner einer heidnischen Stammesreligion. Mekka war mit seinem Heiligtum der drei Göttinnen al-Lat, Manat und al-Uzza ein bedeutender Wallfahrtsort. [Bearbeiten] Mohammed und die Entstehung des Islam Um das Jahr 570 wurde Mohammed in Mekka geboren. Über die Frühzeit seines Lebens ist wenig bekannt. Wir wissen von einer Handelsreise nach Syrien, die der fünfundzwanzigjährige Mohammed im Auftrag von Chadidscha unternahm, einer reichen Kaufmannswitwe, die er später heiratete. Im Alter von vierzig Jahren, einer traditionell symbolbehafteten Zahl, hatte Mohammed schließlich Visionen, die er als Wort Allahs zunächst nur seinem unmittelbaren Umfeld verkündete; später bildeten diese Eingebungen, in Suren gestaltet, den Koran. Als die Anhänger der neuen Religion die alten Götter zu bekämpfen begannen, kam es zum Bruch zwischen Mohammed und den Koreischiten. Mohammed unterstellte sich 620 mit seinen Anhängern dem Schutz der beiden medinensischen Stämme der Aus und Hasradsch (Chazradsch), die einen Schlichter (arab. hakam) für ihre Zwistigkeiten suchten. Ibn Ishaq, einer der wichtigsten Biographen Mohammeds, berichtet von mehreren Treffen auf dem 'Aqaba, einem Hügel in der Nähe Mekkas, auf denen Mohammed mit den Medinensern (die daraufhin Ansar "Helfer" genannt wurden) ein Bündnis schließt. Im September 622 zieht Mohammed mit seinen Anhängern von Mekka nach Yathrib (Medina), ein Ereignis, das als Hedschra den Beginn der islamischen Zeitrechnung markiert. Die Übersiedlung nach Medina markiert zugleich auch den Beginn der politischen Tätigkeit Mohammeds. Mohammed hatte in der medinensischen Gesellschaft die angesehene Stellung eines Schlichters und wurde zugleich als Oberhaupt der islamischen Gemeinde, der umma angesehen. Der Islam erfuhr in Medina seine gesellschaftliche Ausformung. Die medinensischen Suren des Korans nehmen immer stärker Bezug auf konkrete Regelungen des Lebens und der Organisation der islamischen Gemeinschaft; die Unterschiede zu den Juden und Christen werden betont und von den Un- und Nichtgläubigen geschieht eine stärkere Abgrenzung. Gleichzeitig kommt es zur militärischen Konfrontation mit Mekka, in der Mohammed als militärischer Führer der Moslems auftritt. Mohammed führt seit 623 mehrere Feldzüge (majazi) gegen Mekka (Sieg der Moslems in der Schlacht von Badr (624), die Schlacht am Berge Ubud (625) und die Grabenschlacht (627)) bis im März 628 ein Waffenstillstand geschlossen wurde. 629 traten die Moslems zum ersten Mal die Pilgerreise nach Mekka an, 630 übergaben die Führer von Mekka die Stadt an Mohammed. In den Jahren vor dem Tode Mohammeds weitete sich der Einfluss des Islams auf die ganze arabische Halbinsel aus. Mit den Stammesführern wurden Verträge geschlossen, die teils eine Tributpflicht, teils die Anerkennung Mohammeds als Propheten enthielten. Einer der Hauptursachen für die rasend schnelle Ausbreitung des Islams lag in der inneren Struktur der Gesellschaftsordnung. Die von Ibn Hisham überlieferte "Verfassung von Medina" legte eine Beistandspflicht der Moslems untereinander sowie das Verbot, andere Moslems anzugreifen fest. Die in der vorislamischen Zeit so beliebten Beutezüge der Stämme richten sich nun ausschließlich gegen Nicht-Moslems, da nur gegen diese Krieg geführt werden durfte, während der Islam das "Haus des Friedens" war. Herr Prof. betonte noch mal, dass sich Mohammed lediglich als der letzte der Propheten bezeichnet und sich in der Tradition Adams, Nuchs (Noah), Ibrahims (Abraham), Mussa (Mose), Suleiman (Salomon), Jaja (Johannes der Täufer) und Isa (Jesus) sieht. Dabei ist Ibrahim für Mohammed der bedeutungsvollste Prophet. Herr Prof. unterschied die Geschichte des Mohammed in 4 Epochen: Die mekkanische, die medinische die 2. mekkanische Epoche und die Ausweitung auf die arabische Halbinsel (da bin ich mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe...) Herr Prof. ging dann auf die sprachwissenschaftliche Untersuchung der christlichen Einflüsse auf den Koran (über seinen Schreib-Sklaven und seine Frau Maya) ein: Er erwähnte den Autor Christof Luxemberg: 9 Christoph Luxemberg. Die syro-aramäische Lesart des Korans. Schiller-Verlag. Berlin. 2003 Der Wissenschaftler, der unter diesem Pseudonym schreibt, arbeitet seit vielen Jahren an der heiligen Schrift der Moslems und hat sich zum Ziel gesetzt, auch für zahlreiche Moslems unverständliche Textpassagen und Wörter aus dem Koran zu erklären und andere auf ihren wissenschaftlichen Gehalt zu überprüfen. Obwohl es bis heute Ende 2003 sein Buch nur auf deutsch gibt, haben die Regierungen in Pakistan und in Bangladesh trotzdem seine Verbreitung mit der Begründung untersagt, solche Erkenntnisse seien den Moslimen nicht zuzumuten, aber das ist nicht der Grund, warum der Autor seinen Namen nicht verrät. Als Nichtmoslem hat er sich nicht vor einer "fatwah", vor einer Verurteilung durch ein juristisch-reliogiöses Guatachten zu fürchten ; aber jede Textkritik am Koran wird als eine Kritik an der in islamischen Ländern verwendeten Sprache, deren Ideologie und Politik sich insbesondere an Koranzitaten orientiert. In Kairo und Tunis haben bereits seine Thesen zu Kontroversen an den Universitäten geführt und es ist zu erwarten, dass das Erscheinen des Buches auf Englisch im Januar 2004 noch heftige Reaktionen auslösen wird. Es ist schon traurig und nicht in Ordnung, wenn jemand, der sich mit der islamischen Kultur wissenschaftlich befasst, seine Identität verheimlichen muss. Es zeigt, welches Ausmass die Bedrohung bereits angenommen hat und dass es höchste Zeit ist, sich damit ernsthaft und global zu befassen. Luxemberg meint, dass man "pädagogisch vorgehen" muss und die Araber langsam darüber aufklären, dass der Koran, den sie lesen, nicht in allen Punkten der ursprüngliche Text ist. So meint Luxemberg z.B., dass die erste Niederschrift des Korans keine Punkte beinhaltete. So wurden die Punkte später von "Menschenhand eingefügt und jeder Moslem kann dann einsehen, dass sich hier eine menschliche Hand und nicht der Koran irren kann", äussert er. So weist er nach, dass das Kopftuch für Frauen nur auf einer Jahrhunderte späteren Interpretation islamischer Gelehrter beruht und dass die Terroristen, die nach ihrem Selbstmord glauben, dass sie Teil einer Sure des direkt ins Paradies gehen, dort nicht von "huris", von siebzig Jungfrauen, erwartet werden, Korans in da der Koran nur von "Weintrauben" spricht. Dabei greift der Wissenschaftler keinesfalls den Koran als Religion an. Er liefert nur eine sprachwissenschafliche Untersuchung, die sich von der religiösen Exegese unterscheidet. Er tut nichts anderes als das, was der grosse Korankommentator Tabari vor zehn Jahrhunderten getan hatte, indem er sich an Philologen wandte und sie bat zu erklären, was die Sprache des Korans bedeutete. arabischer Schrift "Ich glaube, dass viele Moslems eine solche Arbeit begrüssen würden. Ich glaube, dass dies auch ein Weg wäre, die Religionen an einander näher zu bringen und den Dialog zu ermöglichen", sagt Luxemberg. Nichtdestotrotz ruft seine Arbeit derzeit starke emotionale Reaktionen hervor. Dennoch beruht sie auf wissenschaftlicher Sachkenntnis. Da das Arabische erst durch die Niederschrift des Korans im siebten Jahrhunder fixiert wurde, wurde es durch die ursprüngliche Sprache des Korans, das Aramäische, beeinflusst. Aber die Kommentatoren hatten nach dem Verschwinden des Aramäischen keine Vorstellung mehr davon, was mit bestimmten Textpassagen des Korans gemeint war. Aramäisch und Arabisch sind semitische Schwestersprachen. Es gibt gemeinsame Worte. Etymologisch sind sie nahverwandt aber semantisch hat sich vieles gewandelt. Ähnlich verhält es sich mit den germanischen-angelsächsischen Sprachen. So bedeutet auf Englisch "the bell" die Ali Ibn Abi Talib, einer der Glocke und auf Niederländisch klingeln, aber auf deutsch kann nur der Hund "bellen". ersten vier Kalifen Christoph Luxemberg. Die syro-aramäische Lesart des Korans, Editions Schiller Verlag, Berlin. 2003 10 Letztlich ist das der wissenschaftliche Beweis zu der Haltung, die die katholische Kirche hierzu bereits im Konzil eingenommen hat: 2. Vatikanisches Konzil Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen "Nostra aetate" 3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde5, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. 11