Arabien vor Mohammed Ständige Fehden und Kriege der nomadischen Beduinenstämme um Wasserstellen und Weiden Städte nur in fruchtbaren Randzonen der Halbinsel im Süden (Jemen) und Nordwesten Oase Yathrib, das spätere Medina: Fruchtland, Dattelindustrie, Transithandel Mekka: aristokratische Republik von reichen Handelsleuten; religiöses Zentrum eines Heidentums mit Dämonenfurcht, Steinfetischismus und Gestirnglaube Kaaba: bedeutendste heidnische Kultstätte Arabiens; würfelförmiges Bauwerk (Kaaba = arab. Würfel), an dessen Südostecke der besonders verehrte „Schwarze Stein“, ein Meteorit, eingemauert ist. Jede Familie hatte darin ihre Gottheit aufbewahrt Eindringen von Ideen der beiden großen monotheistischen Religionen, des Judentums und des Christentums, die bereits Anhänger gewonnen hatten Mohammed und die Lehre des Islam Mohammed (arab. „der Gepriesene“, ca 570-632), ist Vollender des Islam und nicht Gründer Stammte aus dem Geschlecht der Haschimiden, die Diener der Kaaba waren; verheiratet mit reicher Kaufmannswitwe, die älter war lernte auf seinen Handelsreisen die jüdische und die christliche Religion kennen Religiöses Berufungserlebnis auf dem Berg Hira nahe Mekka: Im Traum erschien ihm der Engel Gabriel, der ihm befahl, den Lebenswandel der Mekkaner anzuprangern, die Reichtümer anhäuften, anstatt Arme und Sklaven daran teilhaben zu lassen. Mohammed wandte sich daraufhin gegen den Stern- und Geisterglauben Begann in Mekka das ihm geoffenbarte Wort Gottes zu verkündigen Gegnerschaft der Mekkaner, 13 Jahre lang 622 Hedschra (Auswanderung) nach Medina mit kleiner Anhängerschar; Beginn der islamischen Zeitrechnung 630 Eroberung Mekkas, fast alle traten Islam bei, wenige verließen die Stadt Kaaba wurde nach Entfernung der Götzenbilder zentrales Heiligtum des neuen Glaubens „Islam“ bedeutet „unbedingte Ergebung (in Gott)“. Die fünf Hauptpflichten des Muslim (= Bekenner des Islam), die „Säulen des Islam“ sind die Schahada (Glaubensbekenntnis): der bedingungslose Glaube an Gott, niedergelegt in dem Bekenntnis „Es ist kein Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet“; die Salat: das fünfmalige tägliche Gebet; vorgeschriebene Waschungen die Sakat: das Almosengeben, bald in eine Armensteuer umgewandelt; die Sawrm: das Fasten von Sonenaufgang bis Dunkelheit während des Monats Ramadan der Haddsch: die einmal im Leben durchzuführende Pilgerfahrt nach Mekka Gelegentlich wurde auch der Glaubenskrieg (Verbreitung des Glaubens mit Feuer und Schwert) zu den Säulen des Islam gerechnet. Weitere religiöse Vorschriften: Verbot von Schweinefleisch und Alkohol Verbot von Glücksspielen Gebot der Gastfreundschaft Beschränkung der Polygamie Einhaltung von Handelsverträgen Achtung vor menschlichem Leben (Verbot der Blutrache und Tötung weiblicher Nachkommen) Grundgedanke des Islam: monotheistisch – es gibt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet Fatalismus: Ergebung in Gottes Willen Kismet: Vorherbestimmung Koran: heiliges Buch enthält die Glaubensgrundsätze, die gesammelten Verkündigungen Mohammeds, von ihm jedoch nicht persönlich niedergeschrieben in 114 Suren (= Abschnitten) unterschiedlicher Länge zuerst nur mündlich tradiert, zum Großteil erst nach Mohammeds Tod aufgezeichnet ist Richtschnur für geistliches und weltliches Handeln, enthält viele praktische Lebensgebote Das Weltreich des Islam 632 Tod Mohammeds, hatte keinen Nachfolger ernannt Stämme der Arabischen Halbinsel weitgehend geeint 100 Jahre später: arabisches Weltreich erstreckte sich vom Indus bis zum Atlantik Kalif (= Nachfolger des Propheten): politischer und religiöser Führer 632-34 Kalif Abu Bakr (Freund und Schwiegervater Mohammeds), 1. Mensch, der den Islam angenommen hat 634-44 Omar 644-56 Othman, ermordet von den Anhängern des dreimal übergangenen Schwiegersohnes Mohammeds, Ali 661 Ermordung Alis im Kampf der Kalifen Schisma – Spaltung der Umma (= Glaubensgemeinschaft) in Sunniten und Schiiten o Sunna (arab. = der Weg) : schriftliche Überlieferung von Aussprüchen und Gewohnheiten Mohammeds, Kommentar zum Koran. Sunniten anerkennen auch die mündliche Überlieferung von Vorschriften Mohammeds. o Schia: arabische Partei; Schiiten waren Anhänger des Neffen und Schwiegersohnes Mohammeds, Ali, die nur direkte Nachkommen des Propheten als Kalifen anerkannten. Um 640 Gründung von Kairo („siegreiche Hauptstadt“) unter Kalif Omar Bis 650 weite Teile Südwestasiens und Nordafrikas erobert Bis 711 Gibraltar und Ausdehnung nach Südspanien – Kalifat der Omaijaden von Cordoba Um 732 Araber bei Tours und Poitiers (Südwestfrankkreich) von Karl Martell und seinem Reiterheer geschlagen und zurückgeworfen.