Der Islam gehört zu den großen Religionen dieser Welt (ca. 1 Milliarde Anhänger). Islam (arab.) heißt Unterwerfung oder Hingabe an Gott. Der Islam ist die vorherrschende Religion in Nordafrika, im Vorderen Orient und im Mittleren Osten. Der Beginn des Islams ist im 7.Jh. bei Mohammed zu suchen. DER PROPHET MOHAMMED UND DIE ANFÄNGE DES ISLAMS 570 610 622 630 631 632 Geburt in Mekka früher Tod der Eltern; Dienst bei der reichen Kaufmannswitwe Chadidscha, die ihn heiratet Offenbarungserlebnis: Erzengel Gabriel erscheint Mohammed und verkündet ihm die Existenz des einzigen Gottes Allah (Monotheismus); Aufruf zur Trennung von Götzendienst und Vielgötterei (Polytheismus) Flucht nach Medina (Hidschra) Beginn der islamischen Zeitrechnung da Juden und Christen die Offenbarung Mohammeds ablehnen, hebt er die Gebetsrichtung nach Jerusalem auf und führt die nach Mekka ein, und statt der jüdischen Fastentage den Fastenmonat Ramadan Feldzug Mohammeds nach Mekka Zerstörung aller Götzenbilder in der Kaaba „Jahr der Gesandtschaften“ Beitritt vieler arabischer Stämme zum Islam am 8.Juni stirbt Mohammed in Medina DER KORAN ist die heilige Schrift des Islams. enthält 114 Suren, die der Länge nach geordnet sind. regelt das ganze Leben eines Gläubigen. ist heiliges Buch, Rechtsquelle und Anleitung für politisches und soziales Verhalten. darf nur in arabischer Sprache gelesen und vorgetragen werden. DIE MOSCHEE Die Moschee ist nicht nur Gottesdienst- und Gebetsraum, sondern auch Treffpunkt und Herberge, in der der Reisende Wasser findet, die Gemeinschaft von Gläubigen und einen Platz zum Schlafen. Darstellungen von Gott, Mensch und Tier sind verboten. Einziger Schmuck sind Koranverse und Ornamente. Der wöchentliche Feiertag der Muslime ist der Freitag. DIE SÄULEN DES ISLAMS Bekenntnis Gebet Armensteuer Fasten Wallfahrt „Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohammed ist sein Prophet.“ Zeichen der Zugehörigkeit zu Gott; es gibt 5 tägliche Pflichtgebete, verbunden mit rituellen Waschungen; das Gebet wird in arabisch gesprochen, Beter richtet sich auf einem Gebetsteppich nach Mekka aus. Zw. 2,5 und 10 % des Einkommens gibt der Gläubige für die Armen, denn der Glaube ohne Werke ist tot. Im Fastenmonat Ramadan wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet. Durch diesen Verzicht werden die Menschen aufgerufen zu Umkehr aus Selbstsucht, Eigenliebe und Kleinlichkeit. Wenn es geht, soll der Gläubige einmal nach Mekka pilgern, um dort die heiligen Orte aufzusuchen u. in besonderer Weise Gott zu erfahren. Nach der Wallfahrt darf man sich Hadschi nennen. WEITERE WICHTIGE BEGRIFFE DES ISLAMS Dschihad Der Islam hat sich nach dem Tode Mohammeds rasch ausgebreitet. Dabei spielte der Gedanke des „Heiligen Krieges“ eine wichtige Rolle. Er bedeutet das Bemühen um die Sache Gottes, Kampf gegen alles, was dem Willen Gottes im Wege steht, auch im Leben des einzelnen Gläubigen. Im Fall der Bedrohung des Islams, ist der Kampf mit Waffengewalt gegen Ungläubige auch heute noch Pflicht. Isa Isa ist der arabische Name für Jesus. Für Muslime ist Jesus ein großer Prophet, der das Gesetz Gottes verkündigte. Er ist aber nicht der Sohn Gottes. Gott hat Jesus vor dem Kreuzestod gerettet und in den Himmel aufgenommen. Im Endgericht wird er wieder auf der Erde erscheinen. Mohammed und Jesus verkünden beide den Willen Gottes, jedoch ist Mohammed als letzter Prophet bedeutender als Jesus. Sunniten und Schiiten Im Islam gibt es zwei große Glaubensrichtungen: die Sunniten und die Schiiten. Für die Sunniten ist neben dem Koran die Sunna (=Überlieferungen von Mohammeds Reden und Taten und die seiner Gefährten) Richtschnur für das Leben. Die Schiiten erkennen als rechtmäßigen Nachfolger von Mohammed nur leibliche Verwandte von ihm an. Für sie ist die Sunna keine verbindliche Richtschnur, weil in ihr nicht nur die Reden und Taten Mohammeds enthalten sind.