4.19. Objektive Beurteilung der Beckenstellung: 1. Sitzbeintangente 2. Linie nach Strasser 3. Linie nach Fick Kann man bestimmen um die Beckenneigung zu beurteilen ↓ gibt aber auch noch andere Mögl. Als diese 3 z.B.: Verlauf der Kreuzbeindeckplattentangente, etc. Sitzbeintangente: 2 Punkte → Tangente durchlegen 1. Tuber ischiadicum (Punkt der am weitesten nach hinten springt) 2. Incisura ischiadica major (Punkt der am weitesten nach vorne springt) → verläuft die Linie nach ventral → = Beckenkippung → verläuft die Linie nach dorsal → = Beckenaufrichtung Linie nach Strasser: 2 Punkte → Linie durchgelegt 1. vordere obere Darmbeinstachel 2. hintere obere Darmbeinstachel → Neigung der Linie entspricht Beckenkippung Kann man durch tasten auch am lebenden Objekt finden. Linie nach Fick: 2 Punkte → Linie durchgelegt 1. Symphyse 2. hintere obere Darmbeinstachel → Neigung der Linie entspricht Beckenkippung 4.20. Stellung der Wirbelsäule im Stehen Normalhaltung: Charakterisiert durch: -) leichte Beckenkippung nach vorne -) leichte Lordose in der LWS → genetisch bedingt bei jedem etwas anders! Passive Haltung / Schlaffe Haltung / Ruhehaltung: (= alles dasselbe) = Wenn Muskulatur nicht angespannt ist - 17 - Bild 1: → Becken vermehrt nach vorne gekippt → vermehrte Lordose in der LWS → Muskuläre Dysbalancen Bild 2: → Becken gering vermehrt nach vorne gekippt → Oberkörper liegt hinter dem Lot → Becken nach vorne geschoben (schaut dadurch so aus als ob die Lordose in der LWS vermehrt wäre – ist aber nicht so) → starke neuromuskuläre Dysbalancen Bild 3: → Becken aufgerichtet (gerade Position) → Beckenschub nach vorne (keine Veränderung der LWS-Lordose!) → Oberkörper nach hinten geneigt → neuromuskuläre Dysbalancen 4.21. Veränderungen die den Knochen per se betreffen (=Ossäre Veränderungen) 1) 2) 3) 4) 5) Skoliose M. Scheuermann Wirbelgleiten Degenerative Veränderungen Entzündliche Veränderungen 1) Skoliose Definition: = fixierte Verkrümmung der Wirbelsäule aus der Frontalebene (seitliche Verkrümmung) Merkmale: ● ● ● ● ● ● Abweichen der Dornfortsätze aus dem Lot (→ Torsion zur Konkavität) Torsion der Wirbelkörper (→ Torsion zur Konvexität) Rotation der Wirbelkörper Grübchen des os sacrum sind verschieden hoch Taillendreieck verschieden groß Beckentorsion: Spina iliaca anterior superior auf einer Seite weiter vorne → crista iliaca auf der anderen Seite höher Pathogenese: = Entstehung der Erkrankung hinsichtlich der Ursache (d.h. Wie kommt es zu dieser Erkrankung?) ● Störung in der Propriozeption (=gestörtes Vorstellungsvermögen der Haltung im Raum) ● die einzelnen Teile der Wirbelkörper verwachsen unterschiedlich schnell → es kommt zur Rotation der Wirbelkörper und somit zur Skoliose Einteilung: nicht verwechseln!!! ● echte Skoliose: -) angeboren -) idiopathisch (Ursache bekannt) → kann entstehen als Säugling, Kind oder Jugendlicher → generell gilt: je früher des schlechter!!! ● skoliotische Fehlhaltung (= Haltungsfehler- keine knöcherne Veränderung!) -) bei Bandscheibenvorfällen (durch muskuläre Dysbalancen) -) bei asymmetrischen Bewegungen (z.B.: Tennis) -) bei Beckenschiefstand (Beinlängendifferenz) - 18 - Untersuchung der Skoliose (Reihenfolge der Überprüfung): 1.) optisch: Stellung des Kopfes Stellung des Schultergürtels (Schulterhöhe) Stellung der Schulterblätter Verlauf der Wirbelsäule Stellung des Beckens Rippenbuckel von hinten anschauen (beim nach vorne Beugen) Lendenwulst Asymmetrie des Thorax von vorne anschauen Prinzipiell: von vorne sieht man meist viel – von der Seite eher weniger! 2.) Lot am 7. HWS (vertebra pronens) anhalten → Lot sollte in der Pofalte enden → sieht dadurch ob Wirbelsäule (Dornfortsätze) entlang des Lotes verlaufen 3.) Taillendreieck: Thoraxwand – Oberarm – Unterarm → soll auf beiden Seiten symmetrisch sein! 4.) → Proband beugt sich nach vorne → Thorax sollte symmetrisch bleiben → hebt sich irgendwo etwas ab (steht etwas mehr heraus) → = Zeichen für eine knöcherne Veränderung (sonst wäre es nur auf Fehlhaltung zurückzuführen) → Warum kommt es zum Rippenbuckel? → weil bei Rotation die Querfortsätze miteinbezogen werden) 5.) Röntgen Röntgenbild: sichtbare Veränderungen! - 19 - Die Bogenwurzeln des Wirbelkörpers sieht man im Röntgen als Löcher → anhand dieser Löcher kann man erkennen ob eine Rotation vorliegt → = sicheres Zeichen für eine Skoliose → man kann im Röntgenbild den Skoliosewinkel bestimmen: Winkel nach Cobb: Die Messung der seitlichen Krümmungen nach COBB dient zur Bestimmung des Schweregrades der Skoliose und der Verlaufskontrolle Im Röntgen sieht man: Krümmung Gegenkrümmung → Diese sind meistens nicht gleich groß → Hauptrichtung der Skoliose wird nach der größeren Krümmung bestimmt. Scheitelwirbel Neutralwirbel Konkavität = Krümmung nach außen Konvexität = Krümmung nach innen Bestimmung des Cobb-Winkels: → Sucht sich Scheitelwirbel = Wirbel wo Grund- und Deckfläche am meisten geneigt sind → sucht sich 2 Neutralwirbel = Wirbeln wo Grund- und Deckflächen parallel sind → Tangenten einzeichnen → erhält Schnittpunkt und somit auch den Cobb-Winkel - 20 - > 12° → ab dann spricht man von Skoliose 15 – 25° → Heilgymnastik machen aber zusätzlich beobachten! (ob Heilgymnastik wirklich hilft ist fraglich / gibt keine Beweise / Vergleichsstudien nicht möglich da es sehr individuell ist!) → Skoliose verändert sich im Wachstum noch → Progradienz: sagt aus um wie viel sich der Skoliosewinkel noch vermehrt oder gleich bleibt abhängig von Alter und Form der Skoliose 20 – 25° → eher vom Leistungssport abraten → wenn möglich Sportarten ohne Stoßbelastung! > 25° → Heilgymnastik + Mieder (starre Stäbe, dadurch versucht man Wirbelsäule zu begradigen; soll Krümmung entgegenwirken; 1–3 h darf Kind das Mieder herunternehmen → in dieser Zeit wird geübt) > 45° → Operation (wenn Patient ausgewachsen bzw. Vitalfunktion beeinträchtigt ist; >80° im Kindesalter → OP) (bei OP wird die Krümmung aufgerichtet → durch Eisenstab gehalten → Problem: wächst nicht mit → Versucht erst im ausgewachsenem Zustand zu operieren → sonst mehrere OP´s notwendig!) Wann ist Patient ausgewachsen? → Zeichen nach Risser: (Stadieneinteilung der Ossifikation der Darmbeinkammapohyse) → im Röntgenbild wird festgestellt wie weit Wachstum vorangeschritten ist → schaut sich Beckenkamm im Röntgenbild an → Darmbeinkammapophyse wächst / verknöchert von lateral nach medial → wenn verschmolzen (komplett verknöchert) dann ist WS ausgereift (vorher sieht man 2 Linien, zum Schluss ist Apophysenschatten komplettiert) → ist Wachstum abgeschlossen dann vergrößert sich der Cobb-Winkel meist nicht mehr (d.h.: keine weitere Progradienz) - 21 - Allgemeines: ● in den meisten Skoliosefällen: 3fache Krümmung → gibt aber auch bogenförmige Skoliose (= angeboren, sehr selten, ist C-förmig) Beckenschiefstellung / Blockaden in WS sind mögliche Ursachen (Beinlängendifferenz, unbehandelte Hüftdysplasie,…) ● ca. 95% der Skoliosen sind idiopathisch (d.h.: man weiß nicht woher sie kommt) Möglichkeiten: -) Wachstumsstörung mit untersch. Ausbildung einzelner Wirbelkörper -) neuromuskuläre Komponente (Ansteuerungsproblem) (verminderte Orientierungsfähigkeit im Raum; d.h. stehen verdreht im Raum) -) tritt sie im Rahmen eines Bandscheibenvorfalles auf → skoliotische Fehlhaltung -) Cerebralparese → haben auch häufig Skoliose ● Sportarten: Führen vermutlich eher zu skoliotischen Fehlhaltungen als zu knöchernen Fixierungen z.B.: Tennis, Kugelstoßen,… ● Mädchen 4mal häufiger betroffen als Burschen ● Skoliosen haben ca. 3-4% der Bevölkerung Handling: Bei Auffälligkeiten zum Orthopäden Besteht Progradienz → Skoliose schreitet fort Heilgymnastik ab 25° Mieder ab 25° - 45° (je nach Progradienz) Operation ab 45° Sportarten ohne Stoßbelastung und einseitiger Belastung Dehnen: auf konkaver Seite Kräftigen: auf konvexer Seite 2) M. Scheuermann Definition: Vermehrte Krümmung der Brustwirbelsäule (d.h. vermehrte Kyphose) Allgemeines: = auch ossäre (knöcherne Veränderung) → vermehrte Keilwinkelbildung (vorne kleiner als hinten) mind. 30% haben M. Scheuermann → meistens eher leichte Form → macht nicht unbedingt ein Problem wenn Scheuermann schmerzt, dann eher in der Jugend kommt zuum Stillstand wenn Wachstum beendet ist! beim Krafttraining aufpassen! Tritt vor allem in der Pubertät und bei Burschen auf - 22 - bedingt durch: Muskuläre Dysbalance Sportartbedingt (wo Gewicht nach vorne gebracht wird: Rudern, Radfahren, Boxen,..) Im Zuge einer Osteoporose (als Witwenbuckel bezeichnet weil Frauen öfter betroffen) Überlastungsschaden Pathogenese: = Haltungsschaden (d.h. Missverhältnis zur aktuellen Belastbarkeit) Was sieht man im Röntgen? Wirbelkörper verknöchern beim Wachstum ganz zum Schluss → sind lange noch „knorpelig“ → sind also noch elastisch → kommt vermehrter Druck drauf → wird ein bisschen gestaucht in eine Keilform = Zeichen für Scheuermann → am Anfang sieht man größere Bandscheibenbereiche im Röntgen → kann zum Einbrechen der Grund- und Deckplatten kommen → Bandscheibe wandert hinein in den Wirbel → bleibt dort → entsteht Schmorl´sches Knötchen (= Anzeichen für aufgetretenen M. Scheuermann in Jugend) Reihenfolge des Auftretens: 1) weitere Bandscheibenabstände (gewellte Grund- und Deckfläche) 2) Keilform bei einigen Wirbeln 3) Schmorl´sche Knötchen Kontrollpunkte bzw. Kontrolllinien: Gesamtansicht von vorne: Taillendreieck ungleich Schulterschiefstand Beckenschiefstand → möglicherweise ist aber auch Thorax asymmetrisch → dann Beinachse anschauen 2 Möglichkeiten zur Begutachtung der Beinachse: 1.) grobe Methode: → gerade stehen → Beine schließen → Knie und Knöchel sollen sich berühren (Toleranz 5cm) → wenn nicht: X- oder O-Beine 2.) Linie Mikulicz: mit Röntgen → ° der Abweichung von der normalen Beinachse messen → Mittelpunkt Hüftkopf → Lot bis Mitte der Patella und etwas vorderhalb des Knöchels ohne Röntgen → Leistenband suchen, halbieren, von dort Lot nach unten Handling: Rundumspannung trainieren Hausübungen am Bauch liegend schreiben lassen / Schreibtischhöhe optimieren Kräftigung der Schulterblattfixatoren Dehnung des M. pectoralis Keine Sportarten die in die Brustkyphose gehen (z.B.: Radfahren, Boxen, Rudern, Brustschwimmen,…) Keine Sportarten mit Stoßbelastungen, Sprungbelastungen oder axialen Belastungen - 23 - 3) Wirbelgleiten ● Spondylolyse: = Spaltbildung im Bereich der Wirbelbogengelenke (ist eigentlich noch kein Wirbelgleiten sonders erst die Vorstufe dazu) kann einseitig sein kann beidseitig sein = schlechter! → solange man muskulär gut ist kann man es halten → sonst kann Spondylolisthese erfolgen vermutlich erworben durch Sportarten mit Hyperlordose (rhythm. Sportgymnastik, Turmspringen, Trampolinspringen, Delphinschwimmen,…) ● Spondylolisthese: = ein echter Spalt im Wirbelbogen zwischen Wirbelkörper mit den oberen Gelenkfortsätzen und den Dornfortsätzen mit den unteren unteren Gelenkflächen Wirbelkörper rutscht nach vorne, Wirbelbogen rutscht nach hinten → größerer Abstand zw. hinterer und vorderer Kante im Röntgen messbar! am häufigsten im Bereich L4, L5, S1 8anatomisch bereits eine gewisse Kippung) gutes Muskelkorsett kann Spondylolisthese kompensieren (häufig kommt es erst nach der Einstellung einer „ungünstigen“ Sportart zur Spondylolisthese da die Muskulatur abschwächt) Sportarten mit Hyperextension unbedingt vermeiden! Röntgen: gibt das nach vorne rutschen in mm an (3-4mm sind noch nicht so schlimm) Therapie: Muskuläre Stabilisation → geht dies nicht → OP! ● Pseudospondylolisthese: = gesamter Wirbelkörper gleitet nach vorne keine Spaltbildung bzw. Abstandsvergrößerung! Ursache meist Arthrose ● Retrolisthese: = gesamter Wirbelkörper gleitet nach hinten keine Spaltbildung bzw. Abstandsvergrößerung! - 24 - 4) Degenerative Veränderungen (Abnutzungserscheinungen) der WS ● Chondrose: Rückbildung der Bandscheiben (degenerativ, altersbedingt) (chondros = Knorpel → nur Knorpelmasse von Rückbildung betroffen) → Bandscheiben sind nicht mehr so elastisch u. verlieren an Flüssigkeit → dadurch sinkt Abstand zwischen den Wirbelkörpern (Röntgen) → macht Probleme, wenn Nerven eingeklemmt werden ● Osteochondrose: Rückbildung der Bandscheibe + Wirbelkörper (osteo = Knochen → Bandscheibe + Knochen bauen ab) → im Röntgen Verknöcherung des Wirbels sichtbar ● Spondylose: degenerative Veränderungen des Wirbelkörpers (Bandscheibe nicht betroffen!) → erfolgt meist in Richtung ventral (bauchwärts) → kleine Randzacken bilden sich aus → im Normalfall unproblematisch ● Spondylarthrose: degenerative Veränderung der Wirbelbogengelenke → kann verschiedene Probleme auslösen: Wirbelkanal wird verkleinert → zu großer Druck auf die Nerven → Ausfälle je nach Nervenwurzel im betroffenen Segment) Gelenksverbindungen zwischen den einzelnen Wirbeln werden instabil → Wirbelgleiten 5) Entzündliche Veränderungen der WS ● Spondylolitis: Entzündung eines Wirbelkörpers ● Spondylodiszitis: Entzündung einer Bandscheibe (meist eine Infektion, die vom Wirbelkörper übergegriffen hat) - 25 - 4.22. Sitzen Ziel beim Sitzen: flächige Belastung der Bandscheiben (durch aufrechtes sitzen) aufrechtes sitzen: Bauch-, Rücken- und Gesäßmuskulatur sind angespannt Becken ist aufgerichtet natürliche Formen der Wirbelsäule sind erhalten im LW-Bereich kann man beobachten: zu 45% eine leichte Lordose zu 55% eine Streckung schlaffes sitzen: Becken kippt nach hinten LWS: Lordose abgeflacht BWS: Kyphose verstärkt Schultergürtel: hängt nach vorne Kopf: ist nach vorne geneigt Beim schlaffen Sitzen muss der Kopf aufgerichtet werden, um nach vorne sehen zu können. Daher kommt es allmählich zu folgenden Problemen: • • • • • • Nackenprobleme durch die Hyperlordose in der Halswirbelsäule Verkürzung der Brustmuskulatur (v.a. M. pectoralis major) Verkürzung der hinteren Halsmukulatur (?) Abschwächung der tiefen Kopfbeuger Probleme in den Kopfgelenken extreme Druckbelastung am Übergang HWS zu BWS Beschwerdebild: • • • • • • Kopfschmerzen Nackenbeschwerden Schmerzen in den Kopfgelenken Schmerzen am cerviko-thorakalem Übergang (HWS -> BWS) ausstrahlende Schmerzen in die Arme (Bandscheiben) Schmerzen im Bereich des M. sternocleidomastoideus (Schluckbeschwerden) • Schmerzen im Bereich des Schultergürtels (bei verkürztem M. pectoralis major) • ev. Bauchschmerzen (bei verkürzten Bauchmuskeln) • falls Rückenstrecker schwach & überdehnt: -) Schmerzen durch Überbeanspruchung der Bänder der WS -) Überlastung an den Wirbelgelenken -) keine flächige Belastung der Bandscheiben => prolaps Abhilfe: • Balancieren des Beckens und des Kopfes -) Pezzi Ball: Sitzen nur mit angespannter Muskulatur möglich = Dynamische Sitzen oder Physiologisches Sitzen -) Sitzkissen (bei Übermüdung kann man es weggeben) -) Spezielle Stühle - 26 - 4.23. Sitzhaltungen Vordere Sitzhaltung Oberkörper nach vorne geneigt Muskulatur: schwach aktiv Bandscheibendruck:hoch → Schreibpulte sollten Neigung haben Mittlere Sitzhaltung Oberkörper senkrecht Muskulatur: hoch aktiv Bandscheibendruck: niedrig Hintere Sitzhaltung Oberkörper abgelegt Muskulatur: gering aktiv Bandscheibendruck gering 4.24. Sesselkauf Sessel sollte: An die jeweilige Sitzhaltung anpassbar sein Lehne soll Stütze für LWS und Becken bieten zur Abstützung des Beckenkammes Lehne sollte auf Beckenhöhe einstellbar sein (Höhenverstellung) Lehne sollte je nach Gewicht mit der Bewegung vor und zurück mitgehen Einstellungen: 1. Sitzhöhe: Je nach Länge des Unterschenkels Fußsohlen sollen bei einem Kniewinkel von 90° den Boden genau berühren Ö-Norm: 42-43 cm 2. Sitztiefe: Je nach Länge des Oberschenkels Hinten: Kontakt zwischen Lehne und Beckenkamm Vorne: Sesselkante ca. 5cm vor Kniekehle Ö-Norm: 38-42 cm 3. Tischhöhe: Abhängig von Oberkörper- und Oberarmlänge Unterarm sollte bei aufrechter Sitzhaltung aufliegen Ö-Norm: 68-76 cm - 27 - 4. Beinraumhöhe: Ö-Norm: 65 cm 5. Beinraumtiefe: Ö-Norm: 60 cm 4.25. Muskuläre Dysbalancen = gestörte Beziehung zwischen Agonist und Antagonist → es kommt zu einer mangelnden Koordination Bei verkürztem Agonisten und zusätzlich abgeschwächten Antagonisten spricht man vom sog. gekreuzten Syndrom! Oberes gekreuztes Syndrom z.B.: M. trapezius pars descendens verkürzt z.B.: M. erector spinae verkürzt M. trapezius pars ascendens abgeschwächt M.rectus capitis anterior / longus colli/ longus capitis abgeschwächt Unteres gekreuztes Syndrom z.B.: M. iliopsoas / M. rectus femoris verkürzt z.B.: M. erector spinae verkürzt M. glutaeus maximus abgeschwächt Mm. abdominales (v.a. M. rectus abdominis) abgeschwächt Muskuläre Dysbalancen können für folgende Beschwerden verantwortlich sein: Kopfschmerzen Nackenbeschwerden Rückenschmerzen Ansatzschmerzen im Sehnen- und Muskelbereich alle Arten von Arthrosen 4.25. Etagensyndrom vom Etagensyndrom spricht man, wenn Muskelgruppen in Etagen abwechselnd verkürzt und abgeschwächt sind: verkürzt Ischiocrurale Muskulatur levator scapulae / oberer Trapezius / Nackenstrecker abgeschwächt M. glutaeus maximus Rückenstrecker BWS / untere + mittlerer Trapezius / Rhomboideus - 28 -