Agility-Regeln 1. Der Trainer Der Trainer ist die Person, die laut schreiend und mit den Armen fuchtelnd über den Platz rennt und die grobe Richtung vorgibt. (Bitte nicht mit den Kursteilnehmern verwechseln: Auch sie rennen schreiend und mit den Armen fuchtelnd über den Platz, wissen aber nicht, in welche Richtung es geht) Der Trainer hat immer Recht (Macht der Trainer einen Fehler, läuft ihm ein Hund aus dem Parcour oder stürzt der Trainer, so geschieht dies immer nur zu Demonstrationszwecken). Ein Trainer weiß immer, was er tut! Ein Trainer vergisst nie, welchen Parcour er sich ausgedacht hat. Ein Trainer hat 4 Augenpaare und 8 überdimensionale Ohren. Ein Trainer sieht und hört also alles. Ein Trainer darf sich kleiden wie er will, auch wenn seine Umwelt dabei erblindet. Ein Trainer hat ein Stimmorgan, das dazu geschaffen ist, ein Erdbeben auszulösen. (Ohne ein solches Organ wird man als Trainer nicht zugelassen.) Ein Trainer darf auch eine Trainerin sein (was jedoch keine Auswirkung auf das vorhandene Stimmorgan haben darf). 2. Der Parcour Der Parcour wird vom Trainer (siehe Punkt 1) festgelegt. (Der Trainer geht zu Beginn einer jeden Trainingsrunde vor den Kursteilnehmern her und zeigt mit seinen Armen, Beinen und der Stimme an, in welcher Reihenfolge die Hindernisse zu absolvieren sind). Dabei achtet der Trainer akribisch darauf, möglichst schnell Verwirrung unter den Teilnehmern zu stiften, indem er möglichst viele Kurven und Wechsel (siehe Punkt 3) in den Parcour mit einbaut. Der Parcour ist möglichst zeitgleich mit dem Hund zu bewältigen. Aus gesundheitlichen Gründen reicht es aber beim modernen Agility inzwischen aus, wenn wenigstens der Hund lebend ins Ziel läuft. Der Parcour ist heilig. Der Parcour wird so oft abgelaufen, bis sich 1 Meter tiefe Laufspuren auf dem Trainingsplatz bilden. Der Parcour ist der Pilgerweg eines jeden Agility-Sportlers. Wer einen Agility-Parcour ohne Fehler durchläuft, braucht auch kein Navigationssystem mehr. Wer das Training heil überstanden hat, bekommt beim Abbau des Parcours den Rest. 3. der/die Wechsel Ein Wechsel ist die schnellste und einfachste Art, sich als Mensch vor seinem Hund (und den Zuschauern) völlig zum Idioten zu machen, sich sämtliche Knochen zu brechen und möglichst nicht ins Ziel zu kommen. Ein Wechsel dient dazu, die Orientierung, die man nicht hatte, völlig auszuschalten. Ein Wechsel dient zum Wechseln. Ein Wechsel ist eine selbstbelohnende Aktion: wer überlebt, freut sich. Ein Wechsel ist international und tritt in Form von kreiselnden Belgiern, blinden Franzosen, irren Kölnern oder verdrehten Deutschen auf. zuweilen beobachtet man auch den eingesprungenen Japaner (Kamikaze genannt). Ein Wechsel bietet dem Hund die Möglichkeit, sich auszuruhen, während Herrchen oder Frauchen seine Knochen sortiert. 4. Kleidung Gute Kleidung ist wichtig (fast so wichtig wie ein guter Trainer). Der Trainer bestimmt die modische Richtung. Die modische Richtung des Trainers wird ignoriert! Der engagierte Agility-Sportler trägt Hockey-Schuhe (er fühlt sich ja ohnehin oft genug wie ein Puck, den man kreuz und quer über den Platz schießt). Die Oberbekleidung sollte möglichst weit geschnitten sein, damit man unter allen Umständen an den Hindernissen hängen bleibt und aussieht wie eine abgestürzte Fledermaus. Der Leckerchenbeutel, aus dem der Hund belohnt wird, sollte am Hosenbund befestigt sein. Es ist darauf zu achten, dass der Beutel NICHT geschlossen wird, damit die Leckerchen im vollen Lauf heraus fallen und auch die nachfolgenden Hunde noch etwas davon haben. Für den ungeübten Agility-Neuling bilden diese Regeln das Grundgerüst für ein Erfolgreiches und Spaß bringendes Training.