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IP/04/38
Brüssel, den 13. Januar 2004
Aufwertung der Ostsee: das EU-Projekt BONUS
Die Europäische Kommission hat heute angekündigt, dass sie ein neues
vierjähriges Projekt zur Förderung einer umweltverträglichen und
nachhaltigen Entwicklung im Ostseeraum unterstützen wird. Der Beitrag der
EU wird mehr als 3 Mio. Euro betragen. Die Ostsee ist Europas größtes
Binnenmeer, aber eine gemeinsame Planung der einzelstaatlichen
Forschungsprogramme ihrer neun Anrainerstaaten (Dänemark, Schweden,
Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Polen und Deutschland) hat
bisher nie stattgefunden. Im Rahmen des Projekts BONUS der Europäischen
Union sollen Themen wie Umweltverschmutzung, Regionalentwicklung, der
Schutz natürlicher Ressourcen und Meereswissenschaften einen höheren
Stellenwert
erhalten.
Das
BONUS-Projekt
führt
zehn
wichtige
Forschungsfördereinrichtungen aus acht Ostseeländern und den
Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) zusammen. Es sieht die
Schaffung eines Forums für die gemeinsame Aufsicht über nationale oder
internationale Forschungsprogramme vor, wobei Ressourcen gemeinsam
genutzt und Projekte als Ergänzung zu den einzelstaatlichen Politiken
kohärent geplant werden.
„Grenzen können auf der Landkarte gezogen werden, doch Wellen, Strömungen und
Meerestiere folgen ihren eigenen Wegen. Hoheitsgewässer sind für die
Meeresumwelt ohne Belang, so dass deren Schutz und nachhaltige Entwicklung
stets der internationalen Zusammenarbeit bedarf“, so der für Forschung zuständige
EU-Kommissar Philippe Busquin. „Durch das BONUS-Projekt wird die Wirksamkeit
einer umweltverträglichen und nachhaltigen Entwicklungspolitik für den gesamten
Ostseeraum wesentlich gesteigert. Diese industrialisierte Region benötigt ein
entschiedenes Vorgehen auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Kenntnisse.
Eine kohärente staatenübergreifende Strategie ist von entscheidender Bedeutung,
damit Forschung kostenwirksam und auf hohem wissenschaftlichen Niveau
betrieben
wird
und
den
tatsächlichen
Ansprüchen
der
politischen
Entscheidungsträger sowie der Wirtschaft und der Bürger im Ostseeraum dient.“
Notwendige strategische Planung
Ein
derartiges
koordiniertes
Vorgehen
käme
insbesondere
den
Meereswissenschaften zugute. Neun Länder haben Zugang zu diesem Meer mit
einer Fläche von 377 000 km², von denen acht entweder der EU angehören oder ihr
demnächst beitreten werden (vier Mitgliedstaaten und vier Beitrittsländer). Jüngste
Debatten über Fischereirechte und die Küstenverschmutzung durch Ölunfälle haben
die Notwendigkeit vor Augen geführt, zur Unterstützung von Entscheidungsträgern
die internationale Zusammenarbeit auf wissenschaftlichem Gebiet zu verstärken.
Obwohl Wissenschaftler aus den Ostseeländern seit langem kooperieren und
Meereswissenschaftler in einer Reihe internationaler Einrichtungen und Verbände
zusammenkommen und ihre Untersuchungsergebnisse und Kenntnisse
austauschen, erfolgt noch keine koordinierte strategische Planung der nationalen
Forschungsprogramme zwischen den Staaten.
So enthält keines der laufenden Forschungsprojekte eine gemeinsame
Vereinbarung zwischen den beteiligten Fördereinrichtungen. Vielmehr werden die
Mittel
einzelnen
Wissenschaftlern
ausschließlich
von
nationalen
Finanzierungsstellen gewährt.
Das BONUS-Netz
Das Netz BONUS vereinigt 11 Organisationen, die sich an der Finanzierung und
Organisation der Erforschung der Ostsee beteiligen. Dadurch können die
Forschungsgelder zusammengelegt werden, und die Nutzung von Infrastrukturen
wird koordiniert. Der Austausch bewährter Verfahren bei der Programmverwaltung
und der Abbau administrativer Hindernisse werden den Weg ebnen für gemeinsame
Forschungsprogramme. Neue Strukturen, die das BONUS-Konsortium aufbauen
wird, werden für eine vollständig integrierte Programmfinanzierung und -verwaltung
verantwortlich sein.
Nach einer Reihe vorbereitender Tätigkeiten in den Anfangsjahren werden im
Rahmen des Projekts gemeinsame Forschungsprogramme eingerichtet und
Verfahren
für
die
Verwaltung
und
gemeinsame
Nutzung
von
Forschungseinrichtungen vereinbart. Ferner wird ein gemeinsames Programm für
die Weiterbildung von Hochschulabsolventen eingerichtet. Das Projekt dient
schließlich auch der Festlegung von Verwaltungs- und Entscheidungshilfesystemen
für eine langfristige Zusammenarbeit auf Programmebene.
ERA-NET
Das BONUS-Projekt wird im Rahmen des neuen ERA-NET-Programms als Teil des
sechsten Forschungsrahmenprogramms (RP6 2002-2006) der Europäischen Union
finanziert. Das ERA-NET-Programm dient der Förderung enger, langfristiger
Querverbindungen zwischen einzelstaatlichen Forschungsprogrammen mit gleicher
Zielsetzung. Es trägt zum Aufbau des Europäischen Forschungsraums bei, indem es
Initiativen den Weg ebnet, mit denen regionale, nationale und europäische
Forschungsprogramme in speziellen Bereichen koordiniert und verstreute personelle
und finanzielle Ressourcen zusammengeführt werden, damit sowohl die Effizienz als
auch die Effektivität der Forschungsanstrengungen Europas erhöht werden.
Weitere Informationen über das BONUS-Projekt erteilt:
Dr. Kaisa Kononen, Academy of Finland
Fax: +358 9 77488395
E-Mail : [email protected]
Weitere Informationen über das ERA-NET-Programm sind unter folgenden
Internetadressen abrufbar:
http://www.cordis.lu/coordination/home.html
http://europa.eu.int/comm/research/fp6/coordination/era-net_en.html
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ANHANG
Vollständiger Titel:
BONUS für die Wissenschaft im Ostseeraum – Netz von
Fördereinrichtungen (BONUS for the Baltic Sea science – network of
funding agencies)
Forschungsgebiet: Meereswissenschaften
Projektkoordinator: Finnland - Academy of Finland
Partner:
Dänemark: Danish Natural Science Council
Estland: Estonian Science Foundation
Deutschland: Forschungszentrum Jülich – Projektträger Jülich
Lettland: Latvian Council of Science
Litauen: Ministry of Education and Science
Polen: Ministry of Scientific Research and Information Technology
Schweden: Foundation for Strategic Environmental Research; Swedish Research
Council for Environment, Agricultural Sciences and Spatial Planning Foundation;
Swedish Environmental Protection Agency
International: Internationaler Rat für Meeresforschung
Darüber hinaus stehen mit BONUS sieben weitere Fördereinrichtungen als
Beobachter in Verbindung.
Weitere Informationen erteilt:
Dr. Kaisa Kononen, Academy of Finland
PO Box 99, Vilhonvuorenkatu 6, Helsinki, FIN-00500 Finland
Fax: +358 9 77488395
[email protected]
Laufzeit: 4 Jahre
Finanzbeitrag der EU: 3,03 Mio. Euro
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