Pflanzenschutz aktuell - Verband Wohneigentum eV

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Pflanzenschutz aktuell
März / April 2012
Gemüsegarten
Ab März können die ersten Aussaaten und
Jungpflanzenanzuchten vorgenommen werden.
Bei der Sortenwahl sollte unbedingt auf die
Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Krankheiten
geachtet werden.
Bei der Einteilung der neuen Gemüsebeete sollte
auf die Einhaltung der Fruchtfolge geachtet
werden. Außerdem ist es nicht ratsam, die
Folgekultur aus derselben Pflanzenfamilie zu
wählen.
Je nach Bodentemperatur können Frühaussaaten
bestimmter Kulturen erfolgen. Ab 20° Bodentemperatur können Puffbohnen, Palerbsen,
Petersilie, Spinat und Zwiebeln ausgesät werden.
Eher gegen Ende März sind bei Bodentemperaturen ab 5°C Aussaaten von SalatSommersorten, Möhren, Mark- und Zuckererbsen,
Radies sowie Rettich möglich.
Vlies- oder Kulturschutznetze schützen frühe
Freilandkulturen gegen Kälte, Sturm, Hagel, aber
auch gegen Wild- und Vogelfraß. Ein weiterer
Vorteil ist, dass auch Gemüsefliegen abgehalten
werden, mit denen ab April zu rechnen ist.
Vor der Bestellung der ersten Flächen im Garten
sollte berücksichtigt werden, dass Möhren,
Petersilie, Zwiebeln, Radieschen, Rettich, Erbsen
und Bohnen keine Stallmistgaben vertragen. Diese
Kulturen sind anfällig für Gemüsefliegen, die durch
Mist angelockt werden. Möhren und Kartoffeln
sollten nicht auf Flächen stehen, die frisch gekalkt
worden sind.
Keimlingskrankheiten können eigene Jungpflanzenanzuchten schädigen. Vorsorglich sollten
die wiederverwendeten Saat- oder Pikierkisten
bzw. Töpfe vor dem Gebrauch gut ausgewaschen
und durch Eintauchen in heißes Wasser
desinfiziert werden. Sollten eigene Komposterden
für Aussaaten verwendet werden, ist Hitze zur
Sterilisation geeignet, wie z.B. das Erhitzen im
Backofen oder das Übergießen mit heißem
Wasser. Vor der Aussaat sollte die Erde jedoch
wieder ausreichend abgekühlt sein.
Ziergarten
Der Rosen-Rückschnitt wird im Frühjahr, wenn
kein stärkerer Frost mehr zu erwarten ist, zur Zeit
der Forsythienblüte durchgeführt. Nachdem die
eingetrockneten oder zurückgefrorenen Triebe mit
der Schere entfernt wurden, gilt für den
Rückschnitt grundsätzlich: Starke Triebe werden
weniger tief zurückgeschnitten als schwache. Das
Auge bzw. die Knospe unterhalb des Schnittes soll
nach außen zeigen, damit die Rosen nicht so dicht
wachsen. Die Triebe werden mit einem glatten
Schnitt ca. 0,5 cm über einer Knospe gekürzt. Wird
zu nah an einer Knospe geschnitten, so kann
diese eintrocknen.
Das Falllaub und an den Rosenstöcken
verbliebene Blätter aus dem Vorjahr sind zu
entfernen und nicht zu kompostieren, um Pilzkrankheiten wie Sternrußtau, die am Falllaub
überwintern, vorzubeugen.
Bereits im Winter – zunächst grau-gelb, später
braun – verfärbte Triebspitzen an Thuja und
Chamaecyparis können auf einen Befall mit der
Thuja-Miniermotte hinweisen. In befallenen
Trieben fressen in milden Wintern oder im Frühjahr
bis zu 3 mm lange grünliche Raupen mit brauner
Kopfkapsel. Nach der Verpuppung im Mai in den
Gangminen schlüpfen ab Mitte Juni die kleinen
weißlich-gelben Motten und legen ihre Eier
zwischen die Blattschuppen an den Triebspitzen
ab. Ab Ende Juli fressen die geschlüpften
Räupchen Gänge in die Triebe. Durch regelmäßigen Heckenschnitt noch vor dem Aussschlüpfen der Falter kann der Befall reduziert
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass befallene
Triebspitzen bis ins gesunde Holz ausgeschnitten
werden und das Schnittgut beseitigt wird.
Verbräunungen an den Zweigen können aber auch
durch andere Faktoren verursacht werden, z.B.
Salzschäden, Wurzelbeschädigungen und unsachgemäßer Herbizideinsatz.
Beerensträucher
Johannisbeer-Säulenrost / Kiefernblasenrost
Der Säulenrost befällt sowohl die Schwarze
Johannisbeere als auch fünfnadelige Kiefern (isb.
Weymouthskiefer und Zirbelkiefer). Jetzt im März
ist der Säulenrost an den fünfnadeligen Kiefern
durch spindelförmige anschwellungen auf den
Trieben erkennbar. Aus diesen verdickten Trieben
brechen im April hellgelbe Blasen hervor, aus
denen Pilzsporen herausstauben und per Wind auf
die Johannisbeerblätter gelangen. Auf den Blättern
der Johannisbeeren entstehen erste orangebraune
Befallsstellen. Im August oder September sind die
Blattunterseiten der Johannisbeeren mit rostbraunen
Pusteln
übersät.
Bei genauerer
Betrachtung sieht man, dass die Pusteln aus
vielen kleinen Säulen bestehen, und so erklärt sich
der
Name
„Säulenrost“.
Die
Schwarzen
Johannisbeer-Sorten Ometa, Titania, Goliath und
Silvergiters gelten als weniger anfällig gegenüber
dem Säulenrost und sollten bevorzugt bei
Neupflanzungen ausgewählt werden. Da die Nähe
der fünfnadeligen Kiefern und der Schwarzen
Johannisbeere die direkte gegenseitige Infektion
fördert, sollten diese Pflanzen möglichst nicht in
der Nachbarschaft gepflanzt werden. Befallene
Kiefernzweige mit den typischen Zweiganschwellungen sollten abgesägt und vernichtet
werden, da befallene Äste innerhalb weniger Jahre
absterben. Zum Schutz brütender Vögel müssen
Säge- und Schnittmaßnahmen bis zum 15. März
abgeschlossen sein.
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