Thum Kathrin 5b: Wochen – AA – Philos: 1. Kultur = Triebopfer: Laut Freud ist Kultur auf Zwängen und Triebverzicht aufgebaut, man muss also Opfer bringen und seine Triebe einschränken damit man der Kultur entspricht. Die Kultur soll nämlich über der Natur und den ureigenen Trieben des Menschen stehen, damit sie uns die nötige Sicherheit geben kann. 2. Verinnerlichung von Zwängen: Durch die Verinnerlichung von Zwängen wird der Mensch vom Kulturgegner zum Kulturträger. Das sogenannte Über-Ich entwickelt sich weiter und lässt einen moralischen und sozialen Menschen aus uns werden. 3. Anthropologie: Der Mensch ist von den verschiedensten Trieben beherrscht, er kann sich selbst nicht steuern, eigentlich ist der Mensch selbst der größte Kulturfeind. Er sucht Befriedigung nur in der Auslebung seiner Triebe, er denkt gar nicht daran seiner Natur zu wider zu handeln. Ich finde Freud übertreibt ein bisschen, würde der Mensch nur von seinen Trieben gesteuert, dann käme es nicht zu einer Zivilisation in unserem Sinne; Wir haben gelernt, dass die Kultur uns ein guter Schutz ist und beschränken dafür freiwillig unsere Triebe, auch wenn es manchmal etwas schwer fällt; Ich würde sagen die Triebhaftigkeit ist genau so Teil von uns wie der Verstand; Es spricht dagegen, dass der Mensch sich ja selbst bewusst ist, dass es eine Zivilisation oder die Kultur benötigt um vor den Gefahren der Welt geschützt zu sein, nicht wie Freud sagt, der Mensch ist nur ein Wesen, das sich seinen Trieben nicht zu widersetzen weiß; 4. Kultur = Religion: Kultur gilt als Schutz und Verteidigung des Menschen vor der Natur, jedoch deckt die Zivilisation nicht alle unsere „Lücken“; Hier bedient sich der Mensch der Religion und zwar um die Unvollkommenheit der Kultur auszugleichen, als Stütze sozusagen, um das Ich zu festigen und Erscheinungen der Natur erklären zu können. 5. Recht = ?: Das Recht gilt als Macht der Gemeinschaft, dadurch soll niemand Opfer roher Gewalt werden. Das Recht stellt also einen Schutz gegen Gewalt dar, indem sich die Gemeinschaft durch Einschränkung von Befriedigungsmöglichkeiten zusammengeschlossen hat und dies jetzt vertritt. 6. Kultur und Liebe: Kultur und Liebe sind ein Widerspruch; Durch die Liebe, die in einer Familie oder zwischen Menschen entsteht, lassen sich die einzelnen Individuen später nur beschränkt in die Gemeinschaft eingliedern. Die Liebe stellt sich also den Interessen der Kultur entgegen, indem sie die Familie, aber nicht die Gemeinschaft fördert. 7. Wert Familie und Gesellschaft: Für Freud hat die Gesellschaft einen höheren Wert als die Familie und zwar sagt er, dass nur in der Gemeinschaft die Kultur vollständig entwickelt werden kann. Durch die Gemeinschaft ist die Sicherheit des Einzelnen gesicherter, da in der Familie die Liebe eine größere Rolle spielt als sonstige Interessen. 8. zielgehemmt = ?: Mit „zielgehemmt“ ist die Einschränkung der menschlichen Triebe gemeint; man verhindert durch die Kultur die Auslebung seiner Triebe oder unterbricht sie, die Ablenkung erfolgt mit einem „Ersatztrieb“ z.B. mit Beschäftigung mit Kunst oder der Wissenschaft. Man erreicht damit eine Beschäftigung des Geistes und hält seine Triebe unter Kontrolle. 9. Was hält Freud von der kommunistische Idee: Freud bezeichnet den Kommunismus als haltlose Illusion, wobei man dem Menschen damit die Aggressionslust entzieht. Und zwar weil die Abschaffung des Eigentums und die Liberalisierung des Sexuallebens der Natur entgegenwirkt und die Triebe dadurch nicht mehr so stark spürbar seien, jedoch dürfe man den Mensche nicht von den Urtrieben befreien, weil sie sowieso immer in uns sind. 10.Glück gegen Sicherheit: Der Urmensch, welcher ohne Kultur lebte, hatte zwar keine Einschränkungen, dafür auch keine Sicherheiten, unser Glück dagegen ist zwar eingeschränkt durch gewisse Regeln der Kultur, jedoch laut Freud ist es gesichert und das, durch die Eingliederung in eine Gemeinschaft. 11.Spiegelung einer europäischen Krisenstimmung: Freud behandelt dieses Thema am Ende des großen Krieges, die Stimmung in Europa ist „getrübt“ und die Lage alles andere als gesichert. Die Bevölkerung ist stark verunsichert und niemand weiß wie die Lage sich weiter entwickelt. Jeder ist mit sich unzufrieden, Freud zeigt dies anhand unserer Kultur, der Mensch fühlt sich nicht mehr wohl und sucht nach alternativen Lebensformen, z.B.: dem Kommunismus.