Europa Projekt der Jungen Generation/SPÖ - Steiermark POLITISCHER INHALT: Das Projekt "Erweiterung der Europäischen Union" um die Staaten des ehemaligen Ostblocks ist die größte Herausforderung der sich Europa seit dem Ende des zweiten Weltkrieges zu stellen hat, bietet gleichzeitig aber die einmalige Chance die in Jalta begründete Teilung des europäischen Kontinents wieder rückgängig zu machen und wieder zusammenzuführen, was zusammengehört. Gleichzeitig hat sich spätestens seit dem Europäischen Rat von Nizza gezeigt, dass auch innerhalb des Gebildes der ?Europäischen Union? es zu dringend notwendigen Umbauarbeiten kommen muß. So wurde erst jüngst vom Deutschen Bundeskanzler die Diskussion über die Finalität der Europäischen Entwicklung wieder neu angestoßen, in Form einer Diskussion auch über die Notwendigkeit einer Europäischen Verfassung. Soll aus der EU ein "Europäischer Bundesstaat" entstehen oder nur ein loser Staatenbund, sollen weitere Politikbereiche vergemeinschaftet werden (etwa die Frage nach der Harmonisierung der europäischen Steuerpolitik) oder andere wieder aus dem Bereich der Supranationalität genommen werden (beispielsweise die Agrarpolitik)? WEITERE DISKUSSIONSBEREICHE: eine eigene Europäische Sicherheitsidentität eine europäische Sozialunion schaffen Konzept eines neuen ?Europäischen Föderalismus?: - Verträge neu ordnen, "verfassungsgebender Prozeß" größere Personalisierung der EU größere demokratische Beteiligung der europäischen Bürger Entwicklung einer ?Europäischen Öffentlichkeit? Ein Europa der Rechte und Werte versteht sich als Gegenmodell zu einem ausschließlich aus ökonomischen Kriterien definierten Europaverständnis. Die allgegenwärtige Tendenz zur Renationalisierung und Verflachung der europapolitischen Ambitionen hat in einem vollkommen unbefriedigenden Ergebnis des Gipfels von Nizza ihren mehr als deutlichen Ausdruck gefunden. Die Verankerung eines neuen Reformprozesses ist das Eingeständnis dieses Scheiterns und die Chance auf einen Neustart. Im Interesse eines Europas der Werte muss das Projekt der Erweiterung ohne wenn und aber begrüßt und unterstützt werden. Historische Versäumnisse hier frühzeitig gleichwertige Partnerschaften mit den Erweiterungsländern aufzubauen, haben auch die SPÖ und frühere Regierungen zu verantworten. Dem herablassenden und oberflächlichen Ansatz der gegenwärtigen Regierung muß die SPÖ eine partnerschaftliche Politik entgegensetzen, die sich um die soziale Entwicklung der Erweiterungsstaaten ebenso annimmt, wie um eine konkrete bilaterale Zusammenarbeit, insbesondere auch in den Grenzregionen. Diesen auch in der SPÖ und in ganz Europa laufenden Diskurs um die Zukunft der Europäischen Union und die Erweiterung der Union im speziellen will die Junge Generation in der SPÖ Steiermark mitgestalten, und für die Steiermark sowie die steirische SPÖ anstoßen. Gerade in der Steiermark als ein Land, das aufgrund seiner geographischen Lage unmittelbar von der Erweiterung der EU betroffen ist, sollte ein solcher Diskurs geführt werden, mit den Steirerinnen und Steirern aber auch mit den Freunden aus den benachbarten Staaten. Wir als junge steirische SozialdemokratInnen sehen unsere Zukunft in einem vereinten und von sozialdemokratischen Werten geprägten gemeinsamen Europa. Bewußt wollen wir durch Diskussion, durch Wissensvermittlung und Überzeugungsarbeit mit der Bevölkerung einen Kontrapunkt gegen nationale Egoismen setzten. Wir setzten auf die Steiermark als unsere Heimat in Europa! Wir wenden uns gegen das Schüren von Vorurteilen und das bewußte Herbeiführen von Angst in der Bevölkerung im Zusammenhang mit der EU und im speziellen mit ihrer Erweiterung. Es gilt die Chancen den Risken gegenüberzustellen, und dabei wird sich zeigen, dass ersteres bei weitem überwiegt. So zeigt sich in den neuesten Studien, dass die Angst vor der Überschwemmung des heimischen Arbeitsmarktes mit ausländischen Arbeitskräften sich als weitgehend unbegründet erwiesen hat. Von der nationalistisch ? konservativen ÖVP und der reaktionär ? xenophoben FPÖ sollte sich eine fortschrittliche Gewerkschaft und eine zukunftsorientierte Arbeiterkammer mit ihren Positionen deutlich abheben. Sie sollten in diesem Zusammenhang unserer Meinung nach ihre starren Positionen zu überdenken beginnen. Denn gerade Deutschland und Österreich werden von der ?Ostöffnung? wirtschaftlich am meisten profitieren. Deshalb sollten Übergangsbeschränkungen für die beitretenden Länder auf ein Mindestmaß reduziert werden und utopische Hürden, wie etwa die Höhe des jeweiligen BIP gemessen am EU ? Durchschnitt, keinesfalls aufgestellt werden. Bis zum Ende der Legislaturperiode der jetzigen Kommission und des EP gibt es ein ?window of opportunity? welches unbedingt genützt werden muß, zum Wohle der Zukunft der EU, aber auch um die Anstrengungen der Kandidatenländer in den letzten Jahren und deren Bevölkerung nicht ad absurdum zu führen, und so möglicherweise in diesen Ländern antieuropäische und nationalistische Ressentiments zu schüren. ZIEL: Verknüpfung der JG/SPÖ mit dem Thema Europa herstellen Kompetenz auf diesem Gebiet in der Öffentlichkeit erreichen JG/SPÖ steht für Europa Informieren und Überzeugen der Bevölkerung von der Wichtigkeit eines gemeinsamen und erweiterten Europas - aber auch von der Notwendigkeit einer Veränderung zu einem Europa mit SOZIAL - DEMOKRATISCHER Ausrichtung. Kampf gegen Nationalismus und Populismus von ÖVP und FPÖ Überzeugungsarbeit auch innerhalb der JG/SPÖ und nicht zuletzt gegenüber ÖGB und AK "Proeuropäische politische Arbeit leisten" auch schon in Hinblick auf die kommenden Wahlen zum Europäischen Parlament Ziel ist es in der JG, in der SPÖ Steiermark und bei der restlichen Bevölkerung für das Thema Europa zu sensibilisieren und ein positives und bejahendes Klima für die Erweiterung der EU zu schaffen. Europa sollte als Chance begriffen werden und nicht als Gefahr und vor allem die Jugend, speziell die sozialdemokratische, hat die Aufgabe diesen Weg vorzugehen und möglichst viele von dessen Richtigkeit zu überzeugen.