Aktuelle Zeitschriftenartikel zur schulischen Gesundheitsförderung: thematisch sortiert - Neue Quellen Recherche 2007 Themen: Allgemein / gesunde Schule AD(H)S und Lernstörungen Arbeitsschutz Bewegungsförderung / Haltung Chronische Erkrankungen Neu: Eltern / Kooperation von Elternhaus und Schule Emotionale und soziale Kompetenz Entspannung Ernährung / Essstörungen Gewaltprävention und Konfliktmanagement Grundschule Infektionskrankheiten und deren Prävention Lärmbelastung in Schulen Lehrkräfte und Führungskräfte in Schulen – Belastung / Stärkung / Gesunderhaltung Qualitätssicherung und Evaluation Referendariat Neu: Sexualerziehung / Missbrauch Suchtprävention Allgemein / gesunde Schule: Dreher, E. & Dreher, M. (2002). Gesundheit und Krankheit aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen. Psychomed, 14 (3), 140-148. Abstract: Der Aufbau von Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit wird aus entwicklungspsychologischer Perspektive betrachtet. Einleitende Überlegungen zum altersspezifischen Aufbau eines "medizinischen Weltbildes" verweisen auf die Bedeutung der Erfahrung bezüglich körperlicher Veränderungen in Abhängigkeit vom jeweiligen kognitiven Niveau, das die Interpretation wahrgenommener Phänomene bestimmt. Zunächst werden Basisannahmen zum Aufbau gesundheits- und krankheitsbezogener Vorstellungen folgender Forschungskonzepte vorgestellt: (1) Strukturgenetischer Ansatz - alterskorrelierte qualitative Stufen, (2) Erwerb von bereichsspezifischem Wissen - konzeptuelle Veränderungen, (3) skriptanalytischer Ansatz - mentale Ereignisrepräsentation, (4) sozialisationstheoretischer Ansatz kulturelle Einflüsse, (5) attributionstheoretischer Ansatz - Einstellungen und Handlungsorientierungen. Anschließend werden Vorstellungen über körperliche Veränderungen in der Differenzierung verschiedener Facetten von Erfahrung expliziert: Selbst von Krankheit betroffen, bauen sich in unmittelbarer Erfahrung handlungsregulierende Vorstellungen auf. Mittelbare Erfahrung bezieht sich darauf, wie das Kind in seiner sozialen Umwelt Krankheit miterlebt, wie es Krankheit auf der Basis familialer Kommunikation, durch Beobachtung und subjektive Interpretation konzeptualisiert. Vermittelte Erfahrung im Sinne der Vermittlung von Wissen aus externen Quellen - z. B. durch Eltern, Schule, Medien - verweist auf das Problem der "Kindgemäßheit" von Darstellungen und Erklärungen, insbesondere der Konkretisierung von körperbezogenen Funktionszusammenhängen. 1 Gasse, M. (2003): "Gesundheitsförderung im Schulprofil. Schulentwicklung im Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen", in: Lernende Schule, 22, S. 26-29, ISBN / ISSN: 1435-1692. Abstract: Zunächst mit Skepsis betrachtet, hat sich die Zahl gesundheitsfördernder Schulen in Nordrhein-Westfalen beträchtlich erhöht und in einem Netzwerk zusammengeschlossen. Der Verfasser beschreibt von der Bewegungserziehung bis zu Präventionsprogrammen Beispiele, in denen Schulen über einzelne Projekte und Unterrichtsvorhaben die Gesundheitsförderung zu einer Leitidee ihres Schulprogramms gemacht haben. Junghans, S. u.a. (2003): "Gesundheitsförderung in der Schule", in: Erziehungskunst, 67, 5, S. 578-587, ISBN / ISSN: 0014-0333. Abstract: Die Autoren erörtern eingangs die Kriterien, die einen gesunden Menschen auszeichnen. In einem zweiten Teil stellen sie Merkmale einer heilenden Erziehung zusammen, die an Waldorfschulen praktiziert wird. Es werden Formen einer integrativen Gesundheitsförderung vorgestellt und die gesundheitsfördernde Wirkung der sozialen Verhältnisse hervorgehoben. Insbesondere gehen sie auf die Verantwortung der Schule für eine gesunde Entwicklung der Kinder ein - sie heben die Rolle der Schule als Lebensraum mit ihrem sozialen Umfeld hervor bis hin zur Gestaltung des Schulgebäudes, des Schulgeländes sowie des Tagesablaufs. Klatt, R. (2007). Was Schulen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung lernen können. PÄD-Forum: unterrichten, erziehen. 35 (1), 19-23. Abstract: Erfahrungen betrieblicher Präventivmaßnahmen werden auf die Institution Schule übertragen. Beispiele aus der Praxis zeigen auf, wie das Thema Gesundheit in der Schule verankert werden kann. Klein-Heßling J., Lohaus A. & Beyer A. &. (2003). Gesundheitsförderung im Jugendalter: Attraktivität von Stressbewältigungstrainings. Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, 11 (4), 365-380. Abstract: Die Förderung von Stressbewältigungskompetenzen ist eine zentrale Strategie der Gesundheitsförderung. Die vorliegende Studie untersucht die Attraktivität von Stressbewältigungstrainings bei der Zielgruppe der Jugendlichen. 1.699 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis zehn wurden zu ihrem Interesse an einem Stressbewältigungstraining, zu chronischen Erkrankungen bzw. Stressbelastungen sowie zu konkreten Erwartungen an Stressbewältigungstrainings befragt. Als bedeutsamste Prädiktoren des Teilnahmeinteresses werden die Geschlechtszugehörigkeit, die Klassenstufe, vorliegende chronische Erkrankungen und die akute Stressbelastung identifiziert. Die wichtigsten Bedingungen für eine Teilnahme sind, dass Stressbewältigungstrainings während der Schulzeit stattfinden und Freunde bzw. Mitschüler ebenfalls teilnehmen. Klocke, A. (2006). Armut im Kontext: Die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in deprivierten Lebenslagen. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 26 (2), 158-170. Abstract: In dem Beitrag wird die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Lebenslagen analysiert. Die Frage richtet sich auf die Bedeutsamkeit von Armut im Kontext weiterer sozialer Merkmale. Dazu werden die gesundheitlichen Zielvariablen nach folgenden Merkmalen aufgebrochen: nach Alter, Geschlecht und Nationalität, Armut, Wohnumfeld und Familienform sowie der Qualität der Eltern-KindBeziehung und der Schulatmosphäre. Datengrundlage ist die im Jahre 2002 durchgeführte Studie "Health Behaviour in School-Aged Children - A WHO Cross 2 National Study", eine alle vier Jahre durchgeführte repräsentative Schülerbefragung in über 35 Ländern. Hier wird der deutsche Teildatensatz herangezogen (n=5650). Die Analysen zeigen einen signifikanten Effekt der Armut auf die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, der allerdings von anderen sozialstrukturellen und sozialen Faktoren (soziales Kapital in den Bereichen Familie, Schule und Nachbarschaft) z. T. deutlich überlagert wird. Lee A., Tsang C., Lee S.H., To C.Y. (2003): "A comprehensive 'Healthy Schools Programme' to promote school health: the Hong Kong experience joining the efforts of health and education sectors", in: Journal of Epidemiology and CommunityHealth, 57 (3): p. 174177. Abstract: Both health and education are linked to economic performance. The success of education depends on good health, and vice versa. Modern education should help young people to determine values, and accept responsibility for their health and social behaviour. The success of health promotion in schools requires the joint efforts of both the health and education sectors. A comprehensive programme is needed to include teachers' training, curriculum development, community participation, changing policies and practices, and research. All these components are needed to build up a successful model of a health promoting school. The "Healthy Schools Programme" in Hong Kong gives a good example of close partnership between the health and education sectors, and moves towards a multidisciplinary approach and active learning towards health promotion. Loebell, P. (2006). Gesundheit und Lebensgestaltung als Aufgaben der Schule. Erziehungskunst, 70 (2), 131-137. Abstract: Der Autor geht zunächst auf Gesundheit und Krankheit als Erscheinungsformen des Lebens ein. Damit werden Fragen der Gesundheitserziehung und der Ausprägung der Verantwortung für die eigene Gesundheit bei den Schülern aufgeworfen. U. a. stellt sich die Frage: Wie kann ein Krankheitsprozess mit seinem Wert für die Entwicklung des Kindes genutzt werden? Gleichzeitig verdeutlicht der Autor an Beispielen, dass gerade Krankheit als Schicksalsmotiv bei vielen berühmten Menschen (Beethoven, Schiller) eine bedeutende Rolle spielte. Lohaus A., Beyer A. & Klein-Heßling J. (2004). Stresserleben und Stresssymptomatik bei Kindern und Jugendlichen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 36 (1), 38-46. Abstract: In der vorliegenden Studie wird der Frage nach der Bedeutung von Stresserleben für das Auftreten physischer und psychischer Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen nachgegangen. Es wird untersucht, in welchem Ausmaß typische Beanspruchungssymptomatiken von Kindern und Jugendlichen berichtet werden und in welchem Umfang diese Symptomatiken mit Stresserleben in Zusammenhang stehen oder durch andere Einflüsse (wie akute bzw. chronische körperliche Erkrankungen) mitbedingt sein können. Teilnehmer der Untersuchung waren 1.699 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis zehn. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Stresserleben und die Beanspruchungssymptomatiken in Abhängigkeit von der Klassenstufe und der Geschlechtszugehörigkeit unterscheiden. Das berichtete Stresserleben und die berichtete physische und psychische Symptomatik steigen mit der Klassenstufe an und Mädchen sehen sich stärker belastet als Jungen. Es finden sich weiterhin systematische Zusammenhänge zwischen dem Ausmaß des Stresserlebens und der von den Schülern berichteten physischen und psychischen Symptomatik. Diese bleiben auch dann noch substantiell bestehen, wenn andere potentielle Einflussparameter (wie Klassenstufe, Geschlecht und vorhandene Erkrankungen der Schüler) herauspartialisiert sind. 3 Marti, T. (2003): "Gesundheitsfördernde Pädagogik", in: Erziehungskunst, 67, 5, S. 547-557, ISBN / ISSN: 0014-0333, Abstract: Die anthroposophische Pädagogik ist auf die Unterstützung und Förderung einer gesunden leiblichen, seelischen und geistigen Entwicklung des Kindes gerichtet. Die Grundlagen einer gesundheitsfördernden Praxis sind heilendes Erziehen und Unterrichten so u.a. im Künstlerischen Unterricht, in der erweiterten Sinneslehre, die auf die Beachtung der vier Wesensglieder: Physischer Leib, Lebensleib, Seele und Geist gerichtet sind. Dabei wird die Rhythmologie als wesentliche Grundlage beachtet, um der Psycho-Physiologie der kindlichen Entwicklung gerecht werden zu können. Abschließend werden schulorganisatorische und bildungspolitische Rahmenbedingungen sowie Forschungsergebnisse zum Thema dargestellt. Möllenkamp-Thien, G. & Weyland. U. (2005). Gesunde Schule. Gesundheitsförderung und Schulentwicklung - ein zukunftsweisendes Konzept? Schul-Management, 36 (3), 37-38. Abstract: Das Thema Gesundheitsförderung nimmt einen zentralen Stellenwert im Bildungswesen ein. In der Schule sollte Gesundheitsförderung als integrativer Bestandteil aller Prozesse und Maßnahmen aufgefasst werden. Ollmann, R. (2007). Plädoyer für eine aktivierende Präventionskultur in der Schule. PÄD-Forum: unterrichten, erziehen, 35 (1), 7-12. Abstract: Der Autor befasst sich in seinem Beitrag mit dem Dreieck Ernährung, Bewegung und Stress und plädiert für die Schaffung kultureller Rahmenbedingungen, die gesundheitsbewusstes Verhalten fördern und forcieren. o.V. (2003): "Werkstattheft: 'Stern der Gesundheit' ", in: Lernende Schule, 22, S. 38-56, ISBN / ISSN: 1435-1692. Abstract: In dem vorliegenden Werkstattheft wird ein "Stern der Gesundheit" mit 5 Zacken vorgestellt, die nach und nach entfaltet werden: Zacke 1: Meine Gesundheit - Gesund bleiben: Umgang mit Enttäuschungen, Kränkungen, Ängsten Zacke 2: Meine Schülerinnen und Schüler - Entspannt lerne ich besser! Zacke 3: Mein Unterricht Eckpunkte eines gesundheitsfördernden Unterrichts Zacke 4: Meine Kolleginnen und Kollegen - Schritte für eine gesundheitsförderliche Entwicklung von Unterricht, Kooperation und Schulklima Zacke 5: Unsere Schule – Papiercomputer. o.V. (2003): "Wieviel Gesundheitsförderung braucht die Schule? Wie viel erträgt sie? Ressourcen, Chancen und Grenzen. Tagungsdokumentation", in: Rundbrief (Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen), 23, S. 1-19. Enthält: Für seine Gesundheit trägt doch jeder selbst die Verantwortung; Fragen zur Rolle der schulärztlichen Dienste: Praxis und Reformen; Soziales Lernen in der Leistungsschule: das Freiburger Modell; Gesundheitsförderung und Schulentwicklung: Gegeneinander, nebeneinander oder miteinander; Gesundheitsteams an Schulen: 10 Jahre auf dem Weg; Per vivere meglio: ein 4-Jahresprogramm der Scuola Media Camignolo. Paulus, P. (2004). Schulische Gesundheitsförderung - vom Kopf auf die Füße gestellt. Deutschland auf dem Weg zur guten gesunden Schule (Auszug). Report-Psychologie, 29 (9), 520-522. Abstract: Ausgehend vom Konzept einer gesundheitsfördernder Schule, die zur Stärkung der gesundheitsbezogenen Lebenstüchtigkeit von Schülern beiträgt und die auf den Arbeits- und Lernplatz Schule bezogene Gesundheit aller an der Schule Beteiligten fördert und zugleich dem übergeordneten Ziel der Steigerung der Erziehungs- und 4 Bildungsqualität verpflichtet ist, werden acht Veränderungstrends skizziert, die durch die zahlreichen Zugänge zur schulischen Gesundheitserziehung in den vergangenen zehn Jahren mitbestimmt wurden: (1) vom Leitbild der Gesundheitserziehung zu dem der Gesundheitsförderung; (2) vom biomedizinischen Organismuskonzept zum Menschen als Person und zur ganzheitlich verstandenen Gesundheit; (3) von Schülerinnen und Schülern zur Schulgemeinschaft und Schulentwicklung; (4) vom Setting Schule zum offenen, partizipativen Netzwerk von Schulen und Kooperationspartnern; (5) von der Risikoorientierung zu einem salutogenetisch ausgerichteten Konzept; (6) vom individuellen Gesundheitsverhalten zu soziokulturell geprägten gesunden Lebensweisen; (7) vom individuellen Gesundheitsverhalten zu setting-bezogenen gesunden Lebensweisen; (8) von einem normierenddisziplinierenden zu einem explizit demokratisch-emanzipatorischen Konzept, zu Partizipation und Empowerment. Angesichts der bislang als unzureichend erachteten Umsetzung der Konzeption der gesundheitsfördernden Schule wird für einen Ansatz plaediert, der von der Fragestellung geprägt ist, wie Gesundheit zur Steigerung der schulischen Erziehungs- und Bildungsqualität beitragen kann, damit die Schule ihren Auftrag besser als bisher erfüllen kann. Posse, N., Huschitt, H. (2003): "Gesunde Schule - gute Schule: Gesundheit ist mehr...", in: Lernende Schule, 22, S. 4-8, ISBN / ISSN: 1435-1692. Abstract: Eine gesundes Schulklima wirkt sich aus auf das Wohlbefinden der Schüler und Schülerinnen an ihrem Lernort und das der Lehrkräfte an ihrem Arbeitsplatz. Eine "gesunde" Schule steigert die Leistungen sowohl der Lehrer als auch der Schüler. Der Artikel zeigt Wege auf zu einer gesunden Schule. Schneider, R. (2006). Schule und Gesundheit. Projekt Arbeit, 1, 43-44; 53-59. Abstract: In dem Beitrag werden empirische Daten zum Gesundheitszustand von Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Der aktuelle Trend bei Grundschülern stellt sich folgendermaßen dar: Abnahme der Gesamtkörperkoordination, Rückgang von Bewegungserfahrungen beim Spielen und Verschlechterung der Ausdauer. Auch bei älteren Schülern sind die gesundheitlichen Belastungen erschreckend: Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Nervosität und Unruhe sind an der Tagesordnung. Eine Gesamtentwicklung in Richtung auf mehr Gesundheit in der Schule ist daher unumgänglich sowohl für die Stärkung der Persönlichkeit, als auch für die Ausbildung von Gesundheitsschutzfaktoren. Der Autor versucht an Hand einiger Eckpunkte aufzuzeigen, wie man den gesundheitlichen Problemen von Kindern und Jugendlichen, die sich aus der veränderten Kindheit ergeben haben, entgegenwirken kann. Zu den wichtigsten Punkten zählt er: Bewegungsförderung, bessere Aufklärung durch Lehrerfortbildung, Förderung von Suchtpräventionen, enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule. Windel, I. (2005). Gesund leben lernen - Gesundheitsmanagement in Schulen. Schulische Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Das Gesundheitswesen, 67 (2), 137-140. Abstract: „Gesund leben lernen" ist ein Kooperationsprojekt zwischen den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und den Landesvereinigungen für Gesundheit Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, die "Organisation Schule" zu einem gesunden Lebensraum für alle in ihr Arbeitenden und Lernenden zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Gesundheit von Lehrkräften und nicht unterrichtendem Personal. Erst wenn deren Ressourcen gestärkt und Überlastungen abgebaut worden sind, können neue Kräfte zur Gesundheitsförderung für und mit Schülerinnen und Schüler(n) freigesetzt und sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen vermindert werden. Das Projekt arbeitet nach dem Settingansatz und nutzt die Prinzipien des betrieblichen 5 Gesundheitsmanagements Ganzheitlichkeit, Partizipation, Integration, Projektmanagement. Es orientiert sich an den Instrumenten der Projektorganisation, um den Einstieg in Veränderungsprozesse der Organisation Schule zu erreichen, diese zielorientiert, systematisch und nachhaltig weiterzuentwickeln und so ihre Bildungsqualität zu verbessern. ___________________________________________________________________________ _______________ AD(H)S und Lernstörungen: Altherr, P. (2006). Entwicklung und Erfahrungen mit einem computergestützten ADSMediatoren-Training für Lehrer. Kindheit und Entwicklung, 15 (1), 27-34. Abstract: In die Diagnostik und Behandlung von Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen mit/ohne Hyperaktivität (ADS) müssen Lehrer mit einbezogen werden. In ihrer Ausbildung wird dies bisher jedoch kaum berücksichtigt. Im Rahmen eines umfassenden Projektes wurde daher neben einem Verhaltenstraining ein computergestütztes ADSFortbildungsprogramm für Lehrer entwickelt. Aufbau, Inhalte und Ziele der CD-ROM werden vorgestellt. In vier Hauptkapiteln, "Symptomatik und Begleitprobleme", "Entstehung, Entwicklung und Diagnostik", "ADS in der Schule" und "Intervention, Behandlung und außerschulische Hilfen", erhalten Benutzer Informationen, Material und Behandlungsanleitungen, die über Text, Bild und Ton veranschaulicht werden. Eine Evaluation des Trainings hat begonnen, erste Erfahrungen mit dem Einsatz werden beschrieben. Frölich, J., Döpfner, M., Biegert, H. & Lehmkuhl, G. (2002). Praxis des pädagogischen Umgangs von Lehrern mit hyperkinetisch-aufmerksamkeitsgestörten Kindern im Schulunterricht. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 51 (6), 494-506. Abstract: Die Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität stellt eine häufige Störung des Kindesund Jugendalters dar, die sich aufgrund ihrer Symptomkonstellation sowie der begleitenden Komorbiditäten in hohem Ausmaß auf die Schul- und Berufslaufbahn der Betroffenen auswirken kann. Dem steht bislang nur ein geringer Kenntnis- und Ausbzw. Fortbildungsstand der unterrichtenden Lehrer an Regelschulen über einen angemessenen didaktischen und pädagogischen Umgang mit den Kindern gegenüber. Des Weiteren ist die Zusammenarbeit zwischen Schule, Elternhaus und therapeutischen Institutionen zumeist lückenhaft, so dass die in den klinischen Behandlungsleitlinien der psychiatrischen Fachgesellschaften postulierte sogenannte multimodale Behandlung keine zureichende Anwendung findet. Auf der Grundlage von Ergebnissen einer an einer Kölner Grundschule durchgeführten Intervention zum Umgang mit hyperkinetischen und oppositionellen Problemverhaltensweisen im Unterricht wurden praktische Anhaltspunkte für eine erfolgversprechende pädagogische Arbeit gegeben. Diese beinhaltet erstens die umfassende Information von Lehrern über das Störungsbild, zweitens die verstärkte Einbindung der Lehrer in den psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlungsprozess und drittens die Durchführung geeigneter didaktischer und einfacher pädagogisch-therapeutischer Maßnahmen im Umgang mit hyperkinetischen Kindern. Gasteiger-Klipcera, B., Klipcera, C. & Schabmann, A. (2001). Wahrnehmung der Schwierigkeiten lese- und rechtschreibschwacher Kinder durch die Eltern: Pygmalion im Wohnzimmer? Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 50 (8), 622-639. Abstract: Im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung über die Entwicklung des Lesens und Rechtschreibens während eines Schuljahres, an der über 1770 Zweit- bis Viertklässler aus Grundschulen in Wien und Niederösterreich teilnahmen, wurden sowohl die Eltern- 6 als auch die Lehrereinschätzungen der Lese- und Rechtschreibentwicklung erhoben und mit den Testergebnissen verglichen. Auch wurden die Eltern zur Lesemotivation, der Hausaufgabensituation und den Möglichkeiten der häuslichen und außerschulischen Förderung ihrer Kinder befragt. Es zeigte sich eine mäßige Übereinstimmung der Eltern- und Lehrereinschätzungen mit den Testergebnissen, wobei nach einem Strukturgleichungsmodell das Urteil der Eltern nur von den Leistungseinschätzungen der Lehrer und nicht direkt vom testmäßig erfassten Leistungsstand der Kinder beeinflusst wurde. Der Vergleich von Kindern unterschiedlichen Leistungsstands, bei denen die Eltern entweder Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten berichtet hatten oder nicht, zeigte, dass die Kinder, die in den Augen der Eltern Schwierigkeiten hatten, sowohl bei den Hausaufgaben als auch beim Lesen eine geringere Motivation aufwiesen. Obwohl die Eltern mit diesen Kindern mehr übten und auch häufiger Hilfe außerhalb der Familie in Anspruch nahmen, fielen diese Kinder in ihren Leistungen zurück. Die Befunde mahnen zur Vorsicht bei der Beratung der Eltern von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Sie weisen auf die Gefahr hin, dass manche Eltern dann, wenn sie die Schwierigkeiten ihrer Kinder wahrnehmen, ihnen negatives Feedback geben und zuviel Druck auf die Kinder ausüben. Eine differenzierte Analyse des familiären Umgangs mit schulischen Leistungsproblemen und deren Betonung auch in der Lehrerfortbildung wird angeraten. Lauth, G. W. & Freese, S. (2003). Effekt einer schulbasierten Behandlung von ADHD in der Bewertung von Lehrern und Eltern - eine Einzelfallstudie an vier Kindern. Heilpädagogische Forschung, 29 (1), 2-8. Abstract: Thema der Studie ist eine Therapie, die vier aufmerksamkeitsgestörten/hyperaktiven Kindern im Alter von acht Jahren Selbststeuerungs- und Planungsfertigkeiten vermittelte. Anhand von Einzelfallanalysen (AB-Versuchspläne) wurde die Reichweite und Stabilität der Behandlungseffekte überprüft: Hierzu beurteilten die Eltern und Lehrer anhand von Verhaltensratings, inwieweit die Kinder zu Hause und in der Schule störungsspezifische Verhaltensauffälligkeiten (Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität) an den Tag legten. Diese Beurteilungen wurden als Grundrate (baseline) sowie während und im Anschluss an die Therapie sowie sechs Monate danach erhoben. In den Beurteilungen sowohl der Eltern als auch der Lehrer wird der Therapie bei Therapieende eine große Wirksamkeit bescheinigt. Das störungsspezifische Verhalten der Kinder hatte sich mithin nachdrücklich verbessert. In der Nachuntersuchung nach sechs Monaten erwies sich diese Verhaltensbesserung in Bezug auf das häusliche Verhalten der Kinder als stabil. Das Verhalten in der Schule wurde von den Lehrern hingegen nach sechs Monaten weniger positiv als bei Therapieende beurteilt. Es wird diskutiert, dass die Vermittlung von Selbstregulationsund Planungsfertigkeiten günstige Voraussetzungen für ein angemesseneres Unterrichtsverhalten entstehen lässt, zur Stabilisierung dieses Effektes aber eine ergänzende verhaltensbezogene Beratung des Klassenlehrers notwendig ist. Rossbach, M. & Probst, P. (2005). Entwicklung und Evaluation eines Lehrergruppentrainings bei Kindern mit ADHS - eine Pilotstudie. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 54 (8), 645-663. Abstract: Es wird festgestellt, dass ein hoher Bedarf an Lehrertrainingsmaßnahmen zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besteht und gleichzeitig im deutschen Sprachraum kontrollierte Evaluationsstudien zu diesem Interventionsbereich fehlen. Beschrieben werden ausschließlich die Entwicklung und Evaluation eines zweistufigen ADHS-Lehrergruppentrainings. Stufe 1 beinhaltete die Durchführung eines zwölfstündigen Gruppentrainings mit 18 Beratungslehrern, in dem Störungswissen sowie Methoden schulischer Interventionen, insbesondere Kontingenzmanagement und "antezedente", am TEACCH-(Treatment and Education of Autistic and Communication Handicapped Children-)Ansatz orientierte Techniken vermittelt wurden. In Stufe 2 berieten anschließend sechs Beratungslehrer (Untergruppe) zehn 7 Klassenlehrer von insgesamt elf Regelgrundschülern (mittleres Alter = 8.6 Jahre) mit ADHS-Symptomatik, die auf zwei experimentelle Gruppen verteilt wurden. Die Lehrer der Standardbehandlungsgruppe (fünf Schüler) erhielten das sechsstündige BasisModul "Störungswissen und Antezedente Methoden", die Lehrer der Intensivbehandlungsgruppe (sechs Schüler) erhielten das Basis-Modul plus das Zusatz-Modul "Schülerbezogene Anleitung in Kontingenzmanagement" (zusammen 14 Stunden). Die Evaluation der Trainingsdurchführung erfolgte durch Wissenstest und Lehrer-Zufriedenheitsratings; die Trainingseffekte wurden durch Lehrer-Rating des Schülerverhaltens im Rahmen eines Zwei-Gruppen-Prä-Post-Follow-up-Designs überprüft. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Wissenszuwachs durch das Gruppentraining und eine hohe Teilnehmerzufriedenheit. Ferner erfolgte eine signifikante Abnahme der ADHS-Symptome in beiden Behandlungsgruppen, jedoch ausgeprägter in der Intensivbehandlungsgruppe, wo zusätzlich eine nachhaltige Reduktion des allgemeinen schulischen Problemverhaltens und eine Zunahme der Kompetenzen zu beobachten war. Aus der vorliegenden Pilotstudie ergeben sich somit konsistente Hinweise darauf, dass das Verhalten von Kindern mit schulischer ADHSSymptomatik durch ein Lehrer-Mediatorentraining substanziell verbessert werden kann. Stoll, A. & Helfmann, B. (2005). Leichterer Umgang mit Kindern, denen Aufmerksamkeit schwer fällt. Unruhige und verträumte Kinder mit einfachen Mitteln unterstützen. Sonderpädagogische Forschung, 50 (1), 102-112. Abstract: Es wird ein neues Fortbildungskonzept für Lehrer und Erzieher zum immer häufiger diagnostizierten Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom vorgestellt. Ziel der Fortbildung ist es, über ein besseres Erkennen und Verstehen des Störungsbildes - und damit der betroffenen Kinder - praktikable Möglichkeiten des hilfreichen und für alle Seiten entlastenden Umgangs gemeinsam zu erarbeiten (so genannte "Faustregeln" für Lehrer und Erzieher sowie Foerdermöglichkeiten, die an Eltern weitergegeben werden können). Ein weiterer Schwerpunkt ist die aufmerksamkeits- und behaltensförderliche Unterrichtsgestaltung und Wissensvermittlung sowie die Bearbeitung konkreter mitgebrachter Fragen, sodass die Teilnehmer neben einem Hand-out auch konkrete Antworten oder Situationsvorbereitungen (z. B. Gespräch mit Eltern oder Vorbereitung der nächsten Unterrichtstunde mit aufmerksamkeitsförderlichen Methoden) mitnehmen können. Die "einfachen Mittel zur aufmerksamkeitsförderlichen Wissensvermittlung" werden während der Fortbildung praktiziert. Nach einer Darstellung der einzelnen Bausteine der Fortbildung werden erste Ergebnisse einer Bewertung durch die Teilnehmer mitgeteilt. ___________________________________________________________________________ _______________ Arbeitsschutz: GEW Hessen (2004). Gesundheitsvorsorge und Arbeitsschutz für hessische Schulen. Ca. 60 Seiten, 4 Euro inkl. Versandkosten, zu beziehen über die Landesgeschäftsstelle der GEW Hessen: Postfach 170316, 60077 Frankfurt oder E-Mail: [email protected] Abstract: Würden die Erkenntnisse aus den zahlreichen Untersuchungen zur Gesundheit von Lehrkräften vom Arbeitgeber ernst genommen, müssten die Rahmenbedingungen von Schule entscheidend verbessert werden. Denn jeder ernstzunehmende Arbeitswissenschaftler oder Arbeitsmediziner, der sich mit den Belastungen in Lehrberufen beschäftigt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass eben nicht nur die persönliche Konstitution, das Organisationstalent oder der Fortbildungswille alleine verantwortlich für Berufszufriedenheit und Gesundheit ist, sondern dass es maßgeblich auf Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Lärm, Aus- und Fortbildung, Unterstützungssysteme, Raumsituation, Schulorganisation, Betriebsklima) ankommt. 8 Die vorliegende Broschüre soll eine Hilfe für Personalrätinnen und Personalräte, Schulleitungen sowie alle interessierten Kolleginnen und Kollegen sein. Sie ist in Form einer Loseblattsammlung angelegt, so dass sie laufend ergänzt werden kann. Entsprechende Änderungen und Ergänzungen werden zukünftig aus dem Internet herunterzuladen oder über die Geschäftsstelle zu bestellen sein. Hanebuth. D. (2004). Mangelnde soziale Einbettung am Lern- und Arbeitsplatz als Risikofaktor für die gesundheitliche Entwicklung. Bildung und Erziehung, 57 (3), 299-310. Abstract: In dieser Studie werden zunächst wichtige Begriffe aus dem Forschungsbereich der sozialen Unterstützung benannt. Danach werden ausgewählte empirische Studien betrachtet, welche die Relevanz sozialer Unterstützung für die Gesundheit zeigen. Belege für lern- und arbeitsplatzbezogene Zusammenhänge werden dabei unterschieden. Das Fazit schlägt eine Brücke zur Praxis. Dabei wird kritisch auf die Organisationskultur in Schule und Betrieb und die mögliche Umsetzungsarbeit geschaut. Kaempf, S. & Krause, A. (2004). Gefährdungsbeurteilungen zur Analyse psychischer Belastungen am Arbeitsplatz Schule. In W. Bungard, B. Koop & C. Liebig (Hrsg.), Psychologie und Wirtschaft leben - Aktuelle Themen der Wirtschaftspsychologie in Forschung und Praxis (S.314-319). München: Rainer Hampp. Klein-Hessling, J., Jerusalem, M. & Schlesinger, I. (2003). Gesundheitsgefahren in der Schule. Eine Analyse psychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren von Schulunfällen. Psychomed, 15 (4), 230-236. Abstract: Zur Analyse psychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren von Schulunfällen wurden 7519 Schüler siebter bis zehnter Klassen aus Berliner Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien und 633 Lehrer schriftlich befragt. Die Hälfte der Schüler wies im untersuchten Zeitraum eine für die jeweilige Schulform überdurchschnittliche bzw. unterdurchschnittliche Unfallquote auf. Bei den Schülern wurden Personmerkmale (etwa Impulsivität, Lebhaftigkeit, Sensation Seeking, Ärger, allgemeine versus schulbezogene versus schulsportbezogene Selbstwirksamkeit) und Schulumweltmerkmale (Schülersozialklima, soziale Konflikte, Leistungsdruck, Fürsorglichkeit des Lehrers, Regelverbindlichkeit) erfasst, bei den Lehrern Personmerkmale (Burnout-Gefühle, Stresserleben, individuelle und kollektive Selbstwirksamkeit), bezogen auf den Schulsport die Einschätzung von Schülermerkmalen (Motivation, körperliche Voraussetzungen, Problemverhalten) und Merkmale der Schulumwelt (Problembelastung, etwa durch Gewalt und Drogen sowie physikalische Gefahrenquellen). Folgende prädiktionsrelevante Zusammenhänge wurden ermittelt: (1) Je höher die Unfallquote einer Schule, desto stärker war das Stresserleben der Lehrer und deren Einschätzung der Gewalt als schulisches Problem ausgeprägt. (2) Mit einer höheren Unfallquote gingen bei den Schülern eine niedrigere allgemeine Selbstwirksamkeit, eine höhere Impulsivität und Lebhaftigkeit und ein schlechteres Schülersozialklima einher. (3) Bezogen auf die Situation außerhalb des Schulsports waren verunfallte Schüler im Schnitt jünger und hatten höhere Werte auf den Skalen Impulsivität, Lebhaftigkeit, Bewegungsdrang, Sensation Seeking, Ärger und soziale Konflikte als ihre nicht verunfallten Mitschüler. (4) Für einige der untersuchten Variablen lagen Wechselwirkungen mit der Schulform, dem Geschlecht und dem Alter der Schüler vor. (5) Zusätzlich zu den für das Unfallgeschehen außerhalb des Sports relevanten Faktoren waren bei den Sportunfällen der wahrgenommene Leistungsdruck und die Fürsorglichkeit der Lehrer bedeutsam. In der Diskussion wird auf die Implikationen der Ergebnisse für die Unfallprävention eingegangen. Krause, A. (2004). Arbeitsanalyse und Organisationsdiagnose in Schulen: Analyse psychischer Belastungen und Ressourcen von Lehrerinnen und Lehrern als Grundlage 9 für Schulentwicklungsprozesse. In W. Böttcher & E. Terhart (Hrsg.), Organisationstheorie in pädagogischen Feldern - Analyse und Gestaltung (S. 123-141). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Krause, A. (2004). Erhebung aufgabenbezogener psychischer Belastungen im Unterricht – ein Untersuchungskonzept. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48, 139147. Abstract: Vorgestellt wird ein Ansatz zur Erhebung psychisch belastender Unterrichtssituationen auf der Grundlage eines handlungstheoretischen Belastungskonzepts. Die für die Übertragung dieses Konzepts auf die Unterrichtstätigkeit notwendigen Erweiterungen werden aufgezeigt. Das neu entwickelte Untersuchungskonzept führte zur Entwicklung eines Manuals, welches externe Beobachter anleitet, Regulationsbehinderungen zu bestimmen. Es werden die Ergebnisse einer auf 46 Unterrichtsstunden basierenden Pilotstudie vorgestellt, welche für die Reliabilität und Validität der Untersuchungsmethodik sprechen. Krause, A. & Schüpbach, H. (2003). Belastungen im Unterricht erkennen und abbauen. In Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Arbeits- und Gesundheitsschutz. Leitfaden 2 zur Einstiegsphase (S. 16-22). Stuttgart: GEW. Abrufbar unter: http://www.gew-bw.de/Binaries/Binary6324/Leitfaden2.pdf Abstract: Zur Unterstützung der Schulen und Kindergärten wurde dieser Leitfaden der GEW zur Verfügung gestellt. Bei diesem 2. Leitfaden handelt es sich um eine Broschüre für jene, die mit Arbeits- und Gesundheitsschutz betraut sind. Belastungsschwerpunkte und deren Bearbeitung stehen im Zentrum. Krause, A. & Schüpbach, H. (2004). Gefährdungsbeurteilungen an Schulen: Verfahren zur Grob- und Feinanalyse. In Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (Hrsg.), Arbeit + Gesundheit in effizienten Arbeitssystemen (S. 287-290). Dortmund: GfA-Press. Schüpbach, H. & Krause, A. (2003). Entlastung durch bessere Arbeitsorganisation. In Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Arbeits- und Gesundheitsschutz. Leitfaden 2 zur Einstiegsphase (S. 23-27). Stuttgart: GEW. Abstract: Zur Unterstützung der Schulen und Kindergärten wurde dieser Leitfaden der GEW zur Verfügung gestellt. Bei diesem 2. Leitfaden handelt es sich um eine Broschüre für jene, die mit Arbeits- und Gesundheitsschutz betraut sind. Belastungsschwerpunkte und deren Bearbeitung stehen im Zentrum. ___________________________________________________________________________ _______________ Bewegungsförderung / Haltung: Bindel, T. (2003): "Gute Argumente allein reichen nicht - Sport und Gesundheitsförderung im Schulprogramm des Berufskollegs", in: Sportpädagogik, 27, 1, S. 50-52, ISBN / ISSN: 0171-4953. Abstract: Am Berufskolleg kämpft das Fach Sport gegen Kürzungen. Es wird eine Verdichtung des Unterrichts gefordert, um mehr Zeit in die berufliche Ausbildung investieren zu können. Für die allgemein bildenden Fächer sind deshalb Argumente gefragt, die eine Kürzung verhindern und ihren Umfang legitimieren. Das Schulprogramm als Chance für das Fach Sport an berufsbildenden Schulen. 10 Breithecker, D., Dordel, S. (2003): "Bewegte Schule als Chance einer Förderung der Lern- und Leistungsfähigkeit", in: Haltung und Bewegung, 23, 2, S. 5-15, ISBN / ISSN: 01783033. Abstract: Es werden die Zusammenhänge zwischen Motorik und Kognition, Einflüsse von Wahrnehmung und Bewegung auf das Lernen und die Lern- und Leistungsfähigkeit von Kindern erläutert. Es wird anhand von Untersuchungen die intelligenzfördernde Wirkung von Bewegungsprogrammen für Schüler dargestellt. Brettschneider, W.-D. & Malek, C. (2005). „Walking Bus" - der aktive Schulweg. Eine Präventionsmaßnahme gegen körperliche Inaktivität und Übergewicht im Kindesalter. Sportunterricht, 54 (12), 368-373. Abstract: Vorgelegt wird eine Zusammenfassung zum Forschungsstand hinsichtlich der Ursachen für die Verbreitung von Übergewicht. Zugleich wird aufgezeigt, in welchem Masse die Lebenswelten von Kindern heute durch Inaktivität bestimmt werden. Am Beispiel des "Walking Bus" wird illustriert, wie Eltern und Lehrer gemeinsam der wachsenden körperlichen Inaktivität mit einfachen Mitteln wirksam begegnen können. Voraussetzung für den Erfolg des Projekts ist die emotionale Ansprache der Kinder und ein gewisses Maß an bürgerschaftlichem Engagement auf Seiten der Eltern. Hartmann, P. & Bös, K. (2006). „200 Minuten Sportunterricht pro Woche". Der Nutzen von mehr Bewegung und Sport bei Förderschülerinnen und Förderschülern. Zeitschrift für Heilpädagogik, 57 (6), 227-235. Abstract: Für Förderschüler ist die Motorik von besonderer Bedeutung, motorische Kompetenzen sind für sie eine Chance zur Kompensation von Schwächen in anderen Lernfeldern. Im Rahmen einer experimentellen Untersuchung wurde die Effektivität des Unterrichtsprogramms "200 Minuten Sportunterricht pro Woche" über ein Jahr mit Schülerinnen und Schülern der Klassen zwei bis sechs überprüft. Das Unterrichtsprogramm erwies sich als hochwirksam. Vom Vortest zum Nachtest erzielten die Kinder in fast allen Testaufgaben bessere Endleistungen. Eine Fortführung dieses Projekts erscheint sinnvoll, da neben der Verbesserung der motorischen Leistungsfähigkeit die Lehrer auch über positive Transferwirkungen auf andere Persönlichkeitsmerkmale berichteten. Passauer, T. (2003): „Berufsschulsport, muss das sein? Eine Umfrage unter Schülerinnen und Schülern des BK Barmen – Europaschule“, in: Sportunterricht, 3, S. 80-83. ISBN/ISSN: 0342-2402 Abstract: Einem ständigen Legitimationdsruck sieht sich das Fach Sport/Gesundheitsförderung in der Berufsschule ausgesetzt. Aus diesem Grund wurden in Verbindung mit einem Berufsschulsporttag über 900 Schüler eines kaufmännischen Berufskollegs zu ihrer sportlichen Aktivität in der Freizeit, ihrem Bewegungsverhalten am Arbeitsplatz, bereits bestehenden gesundheitlichen Beschwerden und ihrem Sportverständnis befragt. Die Ergebnisse der Fragebogenaktion zeigen, dass viele Schüler sich in Beruf und Freizeit viel zu wenig bewegen und die präventive und kompensatorische Wirkung des Sports nicht nutzen. Vielmehr treten gerade bei interaktiven Schülern vermehrt gesundheitliche Beschwerden auf, welche langfristig zu chronischen Erkrankungen führen können. Schön, M. (2001): "Stehen bleiben! Dynamisches Stehen im Unterricht", in: LA-Multimedia, 1, S. 44-47 - ISBN / ISSN: 1432-8267 Abstract: Ein in der Schulforschung bisher vernachlässigter Bereich sind biologische und lernbiologische Erkenntnisse und deren Einbeziehung in den Schulalltag. Die 11 Gesundheitsforschung zeigt, dass Schüler aufgrund unpassender Sitzmöbel Haltungsschäden entwickeln und unter Bewegungsmangel leiden. Dies wirkt sich negativ auf die Konzentrations- und Lernfähigkeit aus. Es wird ein Projekt vorgestellt, bei dem mittels eines eigens angefertigten Stehpults der Unterricht abwechselnd im Stehen und Sitzen abgehalten wurde. Die anschließende medizinische Studie zeigt, dass die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sich verbesserte. Die Ergebnisse des Projekts führten auch zur Entwicklung eines neuen Schulmöbels. Wenzel, D. u.a. (2003): "Musicals, Bewegung, Unterrichtsentwicklung. Lehrerinnen und Lehrer gestalten ihre Schule", in: Pädagogik, 55, 6, S. 14-17, ISBN / ISSN: 0933-422x. Abstract: Wie können einzelne, ehrgeizig angelegte Projekte zur Keimzelle der Veränderung einer ganzen Schule werden? Wie kann aus Impulsen und Ideen einzelner, von ihrem Anliegen überzeugter Kollegen etwas entstehen, mit dem sich im Nachhinein die ganze Schulgemeinschaft identifiziert? Anhand des Erfahrungsberichts wird deutlich, wie Einzelne, freiwillige Arbeitsteams und die Schulleitung zusammengewirkt haben. ___________________________________________________________________________ _______________ Chronische Erkrankungen: Kuntz, M., Spörhase-Eichmann, U. (2003): „Wenn die Angst vor dem Zunehmen das Leben beherrscht“, in: Unterricht Biologie, 27, Heft 281, S. 35-41. Zusammenfassung: Gemeinsames Kennzeichen der Magersucht und der Bulimie ist eine gesteigerte Sorge um die Figur. Im Unterricht motiviert ein "Lebens-" und "Genussmittelsack", über die eigenen Beziehungen zum Essen nachzudenken. Anhand von Fotos der "Miss Germany" verschiedener Jahrgänge wird der Wandel des Schönheitsideals dokumentiert und in Bezug zur eigenen Körperwahrnehmung gesetzt. Anhand der Biographien von Magersüchtigen und Bulimiekranken werden die Wege in die Krankheit aufgezeigt und mögliche Reaktionen des sozialen Umfelds diskutiert. Lederle, M. (2007). Süßes Gift - Diabetes bei Kindern und Jugendlichen. PÄD-Forum: unterrichten, erziehen, 35 (1), 16-18. Abstract:3 Der Autor stellt die Zunahme der Krankheit Diabetes mellitus Typ 2 durch falsches Verhalten und Ernährung der Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund seiner Betrachtungen und erläutert die Gefahren für das Erwachsenenalter. Schmitt, M. (1991). Die Bedeutung der Schule im Leben chronisch kranker Kinder und Jugendlicher. Zeitschrift für Heilpädagogik, 42 (8), 497-502. Abstract: Unter dem Aspekt der Bewältigung einer chronischen Krankheit (etwa onkologische Befunde, Nierenerkrankungen, Mukoviszidose) wird die Bedeutung der Schule im Erleben der betroffenen Kinder und Jugendlichen auf folgenden Ebenen herausgestellt: (1) Möglichkeit des qualifizierten Schulabschlusses, (2) Erfolgserlebnisse im Leistungsbereich, (3) Aufbau einer intensiven Beziehung zum Lehrer, (4) Verstärkung von sozialen Kontakten. Leistungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten in der Schule werden als Ausdruck einer gestörten Krankheitsverarbeitung des betroffenen Schülers bzw. seiner Familie aufgefasst. Es wird deutlich gemacht, wie wichtig der Schulbesuch sowie der verständnisvolle und gut informierte Lehrer für die Lebensqualität des Kranken sein können. ___________________________________________________________________________ _______________ 12 Eltern / Kooperation von Elternhaus und Schule Gasteiger-Klipcera, B., Klipcera, C. & Schabmann, A. (2001). Wahrnehmung der Schwierigkeiten lese- und rechtschreibschwacher Kinder durch die Eltern: Pygmalion im Wohnzimmer? Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 50 (8), 622-639. Abstract: Im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung über die Entwicklung des Lesens und Rechtschreibens während eines Schuljahres, an der über 1770 Zweit- bis Viertklässler aus Grundschulen in Wien und Niederösterreich teilnahmen, wurden sowohl die Elternals auch die Lehrereinschätzungen der Lese- und Rechtschreibentwicklung erhoben und mit den Testergebnissen verglichen. Auch wurden die Eltern zur Lesemotivation, der Hausaufgabensituation und den Möglichkeiten der häuslichen und außerschulischen Förderung ihrer Kinder befragt. Es zeigte sich eine mäßige Übereinstimmung der Eltern- und Lehrereinschätzungen mit den Testergebnissen, wobei nach einem Strukturgleichungsmodell das Urteil der Eltern nur von den Leistungseinschätzungen der Lehrer und nicht direkt vom testmäßig erfassten Leistungsstand der Kinder beeinflusst wurde. Der Vergleich von Kindern unterschiedlichen Leistungsstands, bei denen die Eltern entweder Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten berichtet hatten oder nicht, zeigte, dass die Kinder, die in den Augen der Eltern Schwierigkeiten hatten, sowohl bei den Hausaufgaben als auch beim Lesen eine geringere Motivation aufwiesen. Obwohl die Eltern mit diesen Kindern mehr übten und auch häufiger Hilfe außerhalb der Familie in Anspruch nahmen, fielen diese Kinder in ihren Leistungen zurück. Die Befunde mahnen zur Vorsicht bei der Beratung der Eltern von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Sie weisen auf die Gefahr hin, dass manche Eltern dann, wenn sie die Schwierigkeiten ihrer Kinder wahrnehmen, ihnen negatives Feedback geben und zuviel Druck auf die Kinder ausüben. Eine differenzierte Analyse des familiären Umgangs mit schulischen Leistungsproblemen und deren Betonung auch in der Lehrerfortbildung wird angeraten. Wild, E. (2003). Einbeziehung des Elternhauses durch Lehrer: Art, Ausmaß und Bedingungen der Elternpartizipation aus der Sicht von Gymnasiallehrern. Zeitschrift für Pädagogik, 49 (4), 513-533. Abstract: Im Rahmen einer Befragung mit 70 Lehrern an Gymnasien wird untersucht, welche äußeren und inneren Bedingungen einen Einfluss auf die tatsächlich realisierte Elternarbeit haben. Im Zentrum der Analysen stehen Einstellungen und Überzeugungen der Lehrer und deren Einschätzung äußerer Bedingungsfaktoren, die sich im Hinblick auf das Ziel einer Intensivierung der Eltern-Lehrer-Kooperation als förderlich oder hinderlich erweisen. Zur Konkretisierung dieser Fragestellungen wurde die Mitwirkung der Eltern an der Hausaufgabenbetreuung herangezogen. Die Befunde belegen eine insgesamt aufgeschlossene Haltung der Lehrerschaft. Sie liefern Hinweise auf Einstellungsunterschiede zwischen Lehrern unterschiedlicher Fachrichtung und bieten Anhaltspunkte für eine Optimierung der Eltern-LehrerKooperation. Schönenberger, M., Lattmann, U., Faeh, B., Schmid, H., Bodenmann, G., Cina, A., Kern, W. & Anliker, S. (2006). "Eltern und Schule stärken Kinder" (ESSKI). Konzept eines mehrdimensionalen Forschungs- und Entwicklungsprojekts im Bereich psychosoziale Gesundheit in Schule und Elternhaus. Abhängigkeiten, 12(1), 60-74. Abstract: Vorgestellt wird das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Eltern und Schule stärken Kinder" (ESSKI), das im April 2004 startete und im Dezember 2006 abgeschlossen wird. ESSKI steht im Bezugsrahmen von Gesundheitsförderung und Prävention und zielt auf die Personengruppen Kinder, Lehrpersonen und Eltern. (1) Zentrales Anliegen ist die Förderung der personalen und sozialen Kompetenzen und Ressourcen von 13 Schülerinnen und Schülern zur Prävention von Aggression, Stress und Sucht. Grundlage ist dabei das Interventionsprogramm "Fit und stark fürs Leben". (2) Die beteiligten Lehrpersonen absolvieren einen Weiterbildungskurs mit dem Ziel, die eigenen Ressourcen zu stärken und mit Stress wirksamer umzugehen. (3) Die Eltern bzw. die Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler werden auf der Grundlage des Erziehungsprogramms Triple P (Positiv Parenting Program) in ihrer erzieherischen Kompetenz gefördert und gestärkt. "Eltern und Schule stärken Kinder" orientiert sich vorwiegend am salutogenetischen bzw. ressourcenorientierten Ansatz der Gesundheitsförderung und Prävention. Grundlegende gesundheitswissenschaftliche Bezugssysteme sind neben pädagogischen Konzepten der Life-Skills-Ansatz und die Theorie der Selbstwirksamkeit. Das zentrale Ziel der wissenschaftlichen Untersuchung des Projekts ESSKI besteht im Nachweis der Wirksamkeit der Interventionen durch ein experimentelles Forschungsdesign mit drei Messzeitpunkten vor der Intervention (Pretest), nach der Intervention (Posttest) und 4 Monate nach Abschluss der Intervention (Follow-up). Das gewählte Forschungsdesign erlaubt es, die Effektivität der einzelnen Interventionsprogramme sowie deren Kombination zu überprüfen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Kombination der drei Interventionsprogramme in den Settings Familie und Schule die effektivste Interventionsform im Sinne der ganzheitlichen Gesundheitsförderung ist. ___________________________________________________________________________ _______________ Emotionale und soziale Kompetenz: Linderkamp, F. (2002). Evaluation eines Trainings sozialer Kompetenz für Kinder im Einzelfalldesign. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 49 (2), 121-132. Abstract: Es wird ein kognitiv-behaviorales Training sozialer Kompetenz für Kinder vorgestellt und dessen Durchführung evaluiert. Teilnehmer an der Studie waren drei 12-jaehrige Kinder mit externalisierenden und internalisierenden Verhaltensauffälligkeiten. Die Evaluation erfolgte auf Grundlage eines quasi-experimentellen Einzelfalldesigns unter Berücksichtigung verschiedener Erfolgskriterien, die sich am Verhalten sowie am Erleben der Kinder orientierten. Gemäß Eltern-, Lehrer- und Selbsteinschätzungen profitierten die Kinder signifikant vom Training und zwar in individuell unterschiedlichem Masse in verschiedenen Bereichen sozialer Fertigkeiten. Auf Grundlage der vorliegenden Untersuchungsergebnisse werden methodische Standards zum Einsatz kontrollierter Einzelfallstudien bei der Evaluation therapeutischen Handelns diskutiert. Preuss-Lausitz, U. & Textor, A. (2006). Verhaltensauffällige Kinder sinnvoll integrieren - eine Alternative zur Schule für Erziehungshilfe. Bericht über eine Evaluationsstudie. Zeitschrift für Heilpädagogik, 57 (1), 2-8. Abstract: In dem Artikel wird über eine mehrjährige Untersuchung in Grundschulklassen der Jahrgänge 1 bis 6 mit integrierten Schülern im Foerderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung berichtet. Teilnehmer waren 47 Foerderkinder, 580 Mitschüler, 32 Elternpaare bzw. allein erziehende Eltern und die Lehrer der Grundschulklassen. Untersucht wurden die Gutachtenqualität, der Unterricht, die schulischen und außerschulischen Hilfesysteme, die soziale Integration in den Klassen und die außerschulischen Freundschaften, der Foerdererfolg und die Einschätzung durch Sonderpädagogen, Grundschullehrer, Eltern und die Kinder selbst. Aus den Ergebnissen werden Vorschläge zur Optimierung integrativer Förderung für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten abgeleitet. Diese beziehen sich auf die Klassen, auf die Schule als Ganze, auf ihre Verbindung zu außerschulischen Hilfesystemen und auf bildungspolitische Rahmenbedingungen. Insgesamt wird deutlich, dass die Integration verhaltensschwieriger und emotional belasteter Kinder im Unterricht möglich ist. 14 Zimmermann-Budniak, S. (2003): "Selbstwert stärken - Gesundheit fördern. Ein Praxisbericht von der Arbeit gesundheitsfördernder [Dortmunder?] Schulen", in: Lernende Schule, 22, S. 30-32, ISBN / ISSN: 1435-1692. Abstract: Verankert im Schulprogramm Dortmunder Schulen ist die Gesundheitsförderung mit dem Ziel, dass die Kinder biologische und emotionale Kenntnisse zum eigenen Körper gewinnen sowie zum Verhalten in bestimmten Situationen und zu Reaktionsmöglichkeiten in Konfliktsituationen. ___________________________________________________________________________ _______________ Entspannung: o.V. (1996). Ruherituale und Entspannung. PÄD-Forum: unterrichten, erziehen, 24/9 (1), 6-70. Inhalt: Das Heftthema enthält folgende Aufsätze: 1. Einführung in den Themenschwerpunkt: Ruherituale und Entspannung mit Kindern und Jugendlichen. (Ulrike Petermann); 2. Psychophysiologie der Entspannung und Wirksamkeit bei Kindern. (Ulrike Petermann); 3. Entspannung und Interozeption. (Meinolf Noeker); 4. Schildkröten-PhantasieVerfahren: Ein bewegungsorientiertes Ruheritual für Kindergarten- und Grundschulkinder. (Patric Becker, Ulrike Petermann); 5. Beispiele und Erfahrungen mit Ruheritualen in der Grundschule. (Johannes Schulz); 6. Beispiele und Erfahrungen mit Ruheritualen in der Schule für Erziehungshilfe und der Grundschule. (Martin Freimann); 7. Beispiele und Erfahrungen von Ruheritualen in der Regel- und Förderschule. (Lutz Pirnay); 8. Einsatzmöglichkeiten von Entspannung bei chronisch kranken Kindern. (Meinolf Noeker); 9. Effektivität von Entspannung nach körperlicher und psychischer Belastung im Sportunterricht. (Annika Wennberg). ___________________________________________________________________________ _______________ Ernährung / Ess-Störungen: Beer S., Heseker H. (2004): "Ernährung und ernährungsbezogener Unterricht in der Schule", in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Bd. 47 (3), S. 240-245, ISSN: 1436-9990; 1437-1588. Abstract: Das Ernährungsverhalten manifestiert sich in der Regel bereits im Kindesalter, und einmal erworbene Ernaehrungsmuster werden oft ein Leben lang beibehalten. Daher kommt einer frühzeitigen, nachhaltigen Vermittlung von Wissen über die Lebensmittelzusammensetzung und Esskultur, über Ernährungsphysiologie und die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit sowie der Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Lebensmitteln eine besondere Bedeutung zu. In der EiSStudie wurde kürzlich gezeigt, dass in deutschen Schulen immer weniger Schüler immer weniger Ernährungsbildung haben. Gesunde Ernährung wird aber nicht nur durch die Vermittlung von Ernährungswissen gefördert. Genauso wichtig ist die Förderung einer gesunden Umgebung und die Bereitstellung von geeigneten Lebensmitteln in Schulen. Beide Aspekte werden daher in diesem Beitrag ausführlich dargelegt und diskutiert. Hagenah, U. (2005). Essstörungen im Kindes- und Jugendalter. Pädagogik, 57 (4), 44-48. Abstract: Magersucht oder Ess- und Brechsucht gehören zu den bekanntesten "Jugendkrisen". Immer wieder sind sie Thema auf den Ratgeberseiten von Jugendzeitschriften und 15 Jugendseiten im Internet. Und in jeder Schule ist mindestens schon einmal ein "Fall" von Essstörungen vorgekommen. Dabei werden häufig die Fälle erst sehr spät erkannt. Es besteht große Unsicherheit bei Lehrkräften und Schülern, ob und wie man damit umgehen soll. Hoyer, I. & Grundwald, M. (2005). Ess-Störungen. Erkennen und erste Hilfestellungen ermöglichen. Schulmagazin 5 bis 10, 73 (2), 53-56. Abstract: In dem Beitrag werden die wichtigsten Ess-Störungen und deren Symptome beschrieben und wie in der Schule auf diese Ess-Störungen eingegangen werden kann. Dabei wird deutlich, dass Lehrerinnen und Lehrer beim Erkennen dieser Störungen und auch bei der ersten Intervention eine wichtige Rolle zukommt, dass sie jedoch keine Therapeuten sind, sondern dass sie die betroffenen Schülerinnen und Schüler möglichst schnell an eine professionelle Hilfe vermitteln sollen. Kuntz, M., Spörhase-Eichmann, U. (2003): „Wenn die Angst vor dem Zunehmen das Leben beherrscht“, in: Unterricht Biologie, 27, Heft 281, S. 35-41. Zusammenfassung: Gemeinsames Kennzeichen der Magersucht und der Bulimie ist eine gesteigerte Sorge um die Figur. Im Unterricht motiviert ein "Lebens-" und "Genussmittelsack", über die eigenen Beziehungen zum Essen nachzudenken. Anhand von Fotos der "Miss Germany" verschiedener Jahrgänge wird der Wandel des Schönheitsideals dokumentiert und in Bezug zur eigenen Körperwahrnehmung gesetzt. Anhand der Biographien von Magersüchtigen und Bulimiekranken werden die Wege in die Krankheit aufgezeigt und mögliche Reaktionen des sozialen Umfelds diskutiert. Lembke, M. (2003): "Zweitklässler kochen - Gesunde Ernährung in der Grundschule", in: HTW Praxis, 54, 10, S. 11, ISBN / ISSN: 0942-0053. Abstract: Ein Drittel aller SchülerInnen ist falsch ernährt. Die nicht mehr zu überhörenden Warnungen von Ärzten, Gesundheitspolitikern und Medien zum Thema falsche Ernährung bewogen eine Lehrerin, einen Kochkurs für Zweitklässler anzubieten der in diesem Beitrag vorgestellt wird. Ordnung, M. (2003): „Fast Food. Im Fokus der Gesundheits- und Umweltproblematik“, in: In: HTW Praxis, 4, S. 17-22. ISBN/ISSN: 0942-0053 Abstract: In der Projektarbeit sollen SchülerInnen das Thema Fast Food kritisch hinterfragen. Die sehr praxis-bezogenen fünf Unterrichtseinheiten wurden in einer 8. Klasse durchgeführt. Wabitsch M. (2004): "Kinder und Jugendliche mit Adipositas in Deutschland - Aufruf zum Handeln", in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Bd. 47 (3), S. 251-255, ISSN: 1436-9990; 1437-1588. Abstract: Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ist in unserem Land eine zahlenmäßig bedeutende Gesundheitsstörung, der bis vorkurzem in unserem Gesundheitssystem keine ausreichende Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Bezogen auf Referenzwerte aus den 70er-Jahren ist heute in Deutschland jedes 5. Schulkind und jeder 3. Jugendliche übergewichtig. Eine Adipositas liegt bei 4-8% aller Schulkinder vor. Die Prävalenz der Adipositas scheint zur Zeit in Deutschland weiter deutlich zuzunehmen. Aus übergewichtigen Kindern werden übergewichtige Erwachsene mit hohem Risiko für das Auftreten fuer Typ-2-Diabetes-mellitus, kardiovaskulaeren, orthopädischen und anderen Erkrankungen. Es ist zu erwarten, dass durch die derzeitige Zunahme der Prävalenz von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen und deren Folgen auf das deutsche Gesundheitssystem und die Gesellschaft erhebliche Kosten zukommen werden. Vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung sowie vom 16 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernaehrung und Landwirtschaft wurden Arbeitsgruppen eingerichtet, die einen Konsens über sinnvolle therapeutische und präventive Maßnahmen erarbeiten. Es ist zuhoffen, dass die politische und finanzielle Unterstützung ausreicht, um diesem bedeutenden Gesundheitsproblem wirksam begegnen zu können. ___________________________________________________________________________ _______________ Gewaltprävention und Konfliktmanagement: Eisner, M., Jünger, R. & Greenberg, M. (2006). Gewaltprävention durch die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen in der Schule: Das PATHS/PFAD Curriculum. Praxis der Rechtspsychologie, 16, 144-168. Abstract: Die deutschsprachige Version des in den USA entwickelten PATHS-(Promoting Alternative Thinking Strategies-)Curriculums zur schulischen Förderung sozialer Kompetenzen als Maßnahme der Gewaltprävention wird vorgestellt. Das evidenzbasierte Programm wurde gezielt für das "Zürcher Projekt zur sozialen Entwicklung von Kindern" übersetzt und wurde in der Version PFAD (Programm zur Förderung Alternativer Denkstrategien) im Schuljahr 2005/2006 in etwa 60 Primarschulklassen der zweiten Klassenstufe eingesetzt. Die theoretischen Grundlagen von PATHS (ABCD-(Affective-Behavioral-Cognitive-Dynamic-)Modell der psychosozialen Entwicklung, ökologische Entwicklungspsychologie, Neurobiologie, psychodynamische Erziehung, emotionale Intelligenz) werden beschrieben. Die Lektionen der Version PFAD können drei Bereichen zugeordnet werden: Verständnis und Kommunikation von Gefühlen, Kompetenzen zu prosozialem Verhalten, Selbstkontrolle und soziales Problemlösen. Die Ergebnisse der Evaluationsforschung, die bislang nur aus den USA vorliegen und in tabellarischer Form mit Kommentierung kurz präsentiert werden, belegen die Wirksamkeit von PATHS zur Verbesserung sozialer und emotionaler Kompetenzen. Mit Blick darauf, dass die Qualität der Umsetzung von Programmen entscheidenden Einfluss auf deren Wirksamkeit hat, werden mit der Ausbildung und Begleitung der Lehrer Faktoren benannt, die zu beachten sind. Im Zürcher Modellversuch wurden diesbezüglich folgende Maßnahmen getroffen: individuelles Coaching, Newsletter, Auffrischungskurs. Abschließend werden einige Probleme der Implementierung (Lehrermotivation, Umsetzungsqualität, Zeitaufwand, Kosten) besprochen. Gasteiger-Klicpera, B. (2002). Konfliktmediation in der Grundschule - eine Pilotuntersuchung. Heilpädagogische Forschung, 28 (2), 80-89. Abstract: Im Versuchs-Kontrollgruppendesign wurde ein Programm zur friedlichen Lösung von Konflikten durch Mediation an 122 Kindern vierter Grundschulklassen evaluiert. Das Programm umfasste 12 Klassensitzungen von je einer Schulstunde, mit zusätzlich drei Sitzungen zur Implementierung und Übung. Inhalte waren Arten von Konflikten und Konfliktregeln, richtiges Verhandeln, Emotionsregulation. Schließlich wurde die Mediation von Konflikten eingeübt und in den Klassen erprobt. Für die Evaluation wurden die Kinder vor Beginn der Intervention, nach Ende der Trainingssitzungen und vier Monate später befragt. Der Fragebogen für die Schüler umfasste Skalen zur Qualität der Klassengemeinschaft, dem eigenen Sozialverhalten, der Wahrnehmung des Verhaltens der Mitschüler sowie dem emotionalen Befinden in der Klasse. Auch die Lehrer wurden zum Klassenklima, zum Sozialverhalten und zur sozialen Kompetenz jedes einzelnen Schülers befragt. Sowohl nach Einschätzung der Lehrer als auch der Schüler reduzierten sich das aggressive Verhalten und die Viktimisierung der Schüler deutlich. Die Lehrer beobachten darüber hinaus eine Zunahme der sozialen 17 Kompetenz der Interventionsgruppe, die sich vor allem in einer besseren Fähigkeit zum Lösen von Konflikten zeigt. Auch das Projekt selbst wurde von den Schülern positiv beurteilt. Hascher, T., Hersberger, K. & Valkanover, S. (2004). Agieren statt reagieren. "Gewalt in der Schule" - drei Mythen und was es mit ihnen auf sich hat. Psychoscope, 25 (1), 6-9. Abstract: Drei im Diskurs um Aggression und Gewalt in der Schule existierende Mythen werden dekonstruiert, und mit Blick auf das Ziel der Gewaltprävention wird zu einer Strategie des Agierens anstelle des Reagierens aufgefordert. In Bezug auf den ersten Mythos (gute Schulen und guter Unterricht sind störungs- und gewaltfrei) wird darauf verwiesen, dass das didaktische Verständnis von Schulumwelt als einem starren Konstrukt unangemessen ist und dass Gewalttätigkeiten eine komplexe Ursachenstruktur haben, in deren Rahmen Lehrer nur begrenzte Verantwortlichkeit haben. Im Hinblick auf den zweiten Mythos (Gewaltprävention in der Schule ist nur dann erfolgreich, wenn alle mitmachen) wird die Auffassung vertreten, dass auch eine kleine Gruppe von Lehrenden den Gedanken der Gewaltprävention in die Schule einbringen und aktiv vorantreiben kann. In der Dekonstruktion des dritten Mythos (Lehrkräfte können Aggressionen und Gewalt in der Schule frei von Emotionen begegnen) werden Ängste und Unsicherheiten von Lehrern, die zu Handlungsunfähigkeit führen, thematisiert. Abschließend werden verschiedene Maßnahmen aufgezählt, die Lehrer zur Gewaltprävention einsetzen können. Hoigaard, R. & Mathisen, P. (2003). Lösungsorientierte Gespräche mit Schülern. Die Deutsche Schule, 95 (1), 62-67. Abstract: Ziel der Studie ist es, auf konkrete und einfache Weise zu beschreiben, wie ein Lehrer mit einem Schüler lösungsorientierte Beratungsgespräche führen kann, die Zeit und Kraft sparen. Wer Schülerinnen und Schüler lösungsorientiert beraten will, sollte bei deren Kompetenzen ansetzen und nicht bei den Defiziten. Beratung soll die Schüler dazu anregen, ihre schon vorhandenen Möglichkeiten zur Lösung eines Problems zu entdecken und diese konstruktiv zu nutzen. Hilfreich ist dabei eine spezielle Fragetechnik der Lehrerinnen und Lehrer. Mohr, A. (1999). Das Erleben von Gewalt und Aggressionen in der Schule - ein Ansatzpunkt für die schulische Gesundheitsförderung? Zeitschrift für Gesundheitspsychologie. 7 (4), 203-212. Abstract: Ausgehend von dem Befund, dass manche Kinder und Jugendliche regelmäßig zur Zielscheibe von Aggressionen ihrer Mitschüler werden, wird untersucht, welche Bedeutung dieses Erleben von "Peer-Viktimisierung" für die seelische Gesundheit der jugendlichen Opfer hat und inwieweit sich im Zusammenhang damit Ansatzpunkte für die schulische Gesundheitsförderung ergeben. Die Ergebnisse einer querschnittlichen Fragebogenstudie an 733 Schülerinnen und Schülern der 5. bis 9. Klasse (Durchschnittsalter: 13.28 Jahre) zeigten, dass das Erleben von Peer-Viktimisierung signifikant mit verschiedenen Indikatoren der seelischen Gesundheit korrelierte und die Opfer von Peer-Viktimisierung eine geringere seelische Gesundheit aufwiesen als Kontrollpersonen. Darüber hinaus leistete das Erleben von Peer-Viktimisierung im Kontext anderer ebenfalls gesundheitsrelevanter schulischer Variablen einen signifikanten Beitrag zur Varianzaufklärung in Negativ-Indikatoren der seelischen Gesundheit. Die Ergebnisse werden als Hinweis darauf gewertet, dass die Verminderung von Peer-Viktimisierung ebenso wie die Befähigung von Schülern, Ressourcen in der Peer-Gruppe zu aktivieren, Ziele schulischer Gesundheitsförderung sein sollten. Schick, A. (2006). Evaluationsstudien zum Gewaltpräventions-Curriculum Faustlos. Praxis der Rechtspsychologie, 16, 169-181. 18 Abstract: Alle bislang vorliegenden Evaluationsstudien zu Faustlos, einem schulbasierten Programm zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen als Maßnahme der Gewaltprävention, werden beschrieben und kommentiert. Nach einer knappen Skizze der Ziele und Elemente von Faustlos (Empathieförderung, Impulskontrolle, Umgang mit Ärger und Wut) werden fünf Studien zur Sekundarschulversion, vier Studien zur Grundschulversion und zwei Studien zur Kindergartenversion hinsichtlich Autoren, Stichproben, Design und Methode sowie Ergebnissen tabellarisch präsentiert und erläutert. Insgesamt belegen die Studien, dass Kinder durch Faustlos sozial und emotional kompetenter und weniger aggressiv werden. Positive Nebeneffekte existieren etwa in Form einer Verbesserung des Klassen- und Lernklimas, eines Zuwachses an verbalen Kompetenzen der Schüler sowie persönlichen Bereicherungen der beteiligten Lehrer. Ansatzpunkte für die künftige Forschung zu Faustlos (Stabilität und Generalisierung der Effekte, Zusammenhänge zwischen Schulleistungen und sozial-emotionalen Kompetenzen, begleitende Elternarbeit) werden genannt. Spröber, N., Schlottke, P.F. & Hautzinger, M. (2006). ProACT + E: Ein Programm zur Prävention von "bullying" an Schulen und zur Förderung der positiven Entwicklung von Schülern - Evaluation eines schulbasierten, universalen, primärpräventiven Programms für weiterführende Schulen unter Einbeziehung von Lehrern, Schülern und Eltern. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 35 (2), 140-150. Abstract: Untersucht wird die Wirksamkeit eines für weiterführende Schulen entwickelten universalen Mehr-Ebenen-Programms zur Prävention von Viktimisierung in Schulen (proACT + E). Es wurde angenommen, dass (1) durch die Einführung des kognitivverhaltenstheoretisch orientierten Trainingsprogramms Bullying/Viktimisierung in Schulen wirkungsvoll reduziert und positives Sozialverhalten verbessert werden kann und (2) das Verhalten der Schüler sich dann am nachhaltigsten in der gewünschten Richtung verändert, wenn die Eltern mit einem Elterntraining einbezogen werden. An der Studie nahmen 145 Realschüler fünfter Klassen im mittleren Alter von elf Jahren teil. Die Evaluation des Programms erfolgte in Form eines Prä-/Posttestdesigns mit Kontrollgruppe (Nachuntersuchung nach zwei Wochen und vier Monaten). Die Schulen wurden zufällig drei Bedingungen zugewiesen (proACT: Klassentraining (Schüler und Lehrer), proACT + E: Klassen- und Elterntraining, Kontrollgruppe: unspezifische Intervention; jeweilige Gruppengrößen werden nicht mitgeteilt). Die Ergebnisse auf der Basis der Selbsteinschätzungen der Schüler zeigten eine signifikante und stabile Reduktion problematischer Verhaltensweisen (verbale Aggression, Gewaltbereitschaft). Diese Verbesserung der sozialen Kompetenzen und Konfliktlösungsmöglichkeiten der Schüler gelang nur bei Einbeziehung der Eltern. Die Befunde belegen die Akzeptanz, die Einsetzbarkeit und die Wirksamkeit eines schulbasierten Gewaltpräventionsprogramms und die Notwendigkeit eines Einbezugs der Eltern ___________________________________________________________________________ _______________ Grundschule: Gasteiger-Klicpera, B. (2002). Konfliktmediation in der Grundschule - eine Pilotuntersuchung. Heilpädagogische Forschung, 28 (2), 80-89. Abstract: Im Versuchs-Kontrollgruppendesign wurde ein Programm zur friedlichen Lösung von Konflikten durch Mediation an 122 Kindern vierter Grundschulklassen evaluiert. Das Programm umfasste 12 Klassensitzungen von je einer Schulstunde, mit zusätzlich drei Sitzungen zur Implementierung und Übung. Inhalte waren Arten von Konflikten und Konfliktregeln, richtiges Verhandeln, Emotionsregulation. Schließlich wurde die Mediation von Konflikten eingeübt und in den Klassen erprobt. Für die Evaluation wurden die Kinder vor Beginn der Intervention, nach Ende der Trainingssitzungen und vier Monate später befragt. Der Fragebogen für die Schüler umfasste Skalen zur 19 Qualität der Klassengemeinschaft, dem eigenen Sozialverhalten, der Wahrnehmung des Verhaltens der Mitschüler sowie dem emotionalen Befinden in der Klasse. Auch die Lehrer wurden zum Klassenklima, zum Sozialverhalten und zur sozialen Kompetenz jedes einzelnen Schülers befragt. Sowohl nach Einschätzung der Lehrer als auch der Schüler reduzierten sich das aggressive Verhalten und die Viktimisierung der Schüler deutlich. Die Lehrer beobachten darüber hinaus eine Zunahme der sozialen Kompetenz der Interventionsgruppe, die sich vor allem in einer besseren Fähigkeit zum Lösen von Konflikten zeigt. Auch das Projekt selbst wurde von den Schülern positiv beurteilt. Krüsmann, B. (2003): "Gesundheit! Ein Projekttag für die Grundschule", in: Grundschulmagazin, 71, 7-8, S. 53-56, ISBN / ISSN: 0724-3499; 0930-6943; 09433759. Abstract: Der Verfasser berichtet von einem in seinem 4. Schuljahr durchgeführten Projekttag Gesundheit, bei dem den übrigen Schülern der Schule die Unterrichtsergebnisse vorgestellt werden sollten. 8 Lernstationen laden zum klassenweisen Besuch ein. Müller, C. & Petzold, R. (2003). Was kann bewegte Grundschule wirklich bewegen? Sportunterricht, 52 (4), 101-107. Abstract: Über das in Sachsen von 1996 bis 2000 durchgeführte Projekt zur bewegten Grundschule wird berichtet. In einer Längsschnittstudie wurden die Wirkungen des Konzeptes auf die Beteiligten der Bewegten Schule (Kinder. Lehrer, Eltern) untersucht. Im Längsschnitt verblieben nach vier Jahren 149 Versuchsschüler und 81 Kontrollschüler. Anhand der Ergebnisse werden die Effekte einzelner Teilbereiche der bewegten Grundschule (bewegter Unterricht, bewegte Pause) und die Wirkungen auf die Entwicklung der Kinder (Schulfreude, Lernfreude, Konzentrationsfähigkeit, motorische Leistungsfähigkeit, Unfallhäufigkeit) sowie auf das pädagogische Denken und Handeln der Lehrer dargestellt. Sie belegen den Nutzen des Konzeptes der bewegten Grundschule. Wiesmann, U., Krause, C. & Hannich, H.-J. (2004). Selbstwertgefühl und Wohlbefinden im Grundschulalter. Psychomed, 16 (3), 159-172. Abstract: Der Lebensbereich Grundschule wird im Hinblick auf seine Bedeutung für die Selbstentwicklung untersucht. Da gesundheitliche Probleme im Grundschulalter hauptsächlich psychischer Natur sind, steht die Stärkung des Selbstwertgefühls und des Wohlbefindens im Vordergrund von gesundheitsfördernden Maßnahmen. Das Grundschulprojekt "Ich bin Ich - Gesundheit fördern durch Selbstwertstärkung" hat sich zum salutogenetisch begründeten Ziel gesetzt, Kinder über die Vermittlung von Lebensfertigkeiten (Life Skills) beim Aufbau von Ressourcen für die Bewältigung von Anforderungen aus der Lernumwelt zu unterstützen. Aus einer Vielzahl von Untersuchungen zur subjektiven Befindlichkeit und zum Selbstwertgefühl im Grundschulalter werden exemplarische Ergebnisse beschrieben. Es wird gezeigt, dass bereits für Grundschulkinder die Schule einen Stressfaktor darstellt, dass die Befindlichkeit im Lebensraum Schule in den Grundschuljahren abnimmt, und dass beständige Leistungsmisserfolge - illustriert am Beispiel von lern- und leistungsschwachen Kindern - das Selbstwertgefühl labilisieren. ___________________________________________________________________________ _______________ Infektionskrankheiten und deren Prävention: 20 Bruckschen, G. (2005). HIV- und AIDS-Prophylaxe. Praxis der Naturwissenschaften - Biologie in der Schule, 54 (4), 40-41. Abstract: Das Thema HIV- und AIDS-Prophylaxe muss nach wie vor ein unverzichtbares Unterrichtsthema sein. Eine Befragung von Schülerinnen und Schülern verschiedener Klassenstufen an einem Gymnasium ergab, dass ein Abschieben der Thematik auf Elternhaus und Öffentlichkeit den objektiven und subjektiven Interessen der befragten Jugendlichen widerspricht und dass das Engagement der Schule massiv eingefordert wird. ___________________________________________________________________________ _______________ Lärmbelastung in Schulen: Schönwälder, H.-G. (2005). Lärm in der Schule. Pädagogisches oder akustisches Problem? Schul-Management, 36 (2), 31-32. Abstract: Lärm in der Schule scheint etwas Selbstverständliches. Der Arbeitsplatz Schule unterscheidet sich hierin eklatant von vielen anderen Arbeitsplätzen in Büro und Verwaltung. Dabei geht es nicht nur um die Pausen, sondern auch um den ständigen Geräuschpegel im Unterricht - beides sind Belastungsfaktoren im Lehrerberuf. HansGeorg Schönwälder hat sich mit dem Faktor Lärm auseinandergesetzt. Schönwälder, H.-G. (2005). Lärm und Stress in der Schule. Schulmanagement-Handbuch, 24, 113, 5-89. Abstract: Das vorliegende Handbuch setzt sich auseinander mit Lärm, Lautstärke und Geräuschen an der Schule, - enthält einen Überblick über die wesentlichen Ursachen von Lärm an der Schule, gibt Einblicke in die Auswirkungen von Lärm auf die intellektuelle Arbeit, gibt Auskunft, wie sich Lärm auf die Belastungssituation von Lehrkräften auswirkt und zeigt Handlungsmöglichkeiten der Lärmminderung an Schulen auf. Tiesler, G. (2005). Akustische Ergonomie als Rahmenfaktor für pädagogische Effizienz. Berichte des Institutes für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster 14, 13-22. Freier Zugriff: http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-3148/Ties ler.pdf Abstract: Das Ergebnis einer Studie zum "Lärm in Bildungsstätten", gefördert durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz in Dortmund, wird vorgestellt. Es wurden 520 Unterrichtsstunden der Klassenstufen 1 bis 10 beobachtet, bestehend aus Schallpegelaufzeichnungen, Unterrichtsbeobachtung, Protokolle über außergewöhnliche Ereignisse. In jeder beteiligten Klasse wurde der Unterricht über eine volle Woche aufgezeichnet. Ferner wurde über zwei Interventionsmaßnahmen der Versuch unternommen, den "Lärm" zu reduzieren, eine pädagogische Maßnahme in zwei Grundschulklassen, sowie die Sanierung der Raumakustik entsprechend der DIN 18041 in drei Grundschulklassen. Die Interventionen wurden durch entsprechende Beobachtung jeweils vorher und nachher auf ihre Wirkung - Schallpegel und Lehrerbeanspruchung - überprüft. ___________________________________________________________________________ _______________ 21 Lehrkräfte und Führungskräfte in Schulen – Belastung / Stärkung / Gesunderhaltung: Becker, P. (2006). Die Bedeutung von Persönlichkeitseigenschaften und chronischem Stress aufgrund eines Mangels an Bedürfnisbefriedigung für gesundheitliche Beeinträchtigungen von Lehrern. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 53(2), 8196. Abstract: Auf dem Hintergrund eines Anforderungs-Ressourcen-Modells der Gesundheit wird überprüft, ob Lehrer gehäuft unter chronischen Stressbelastungen und psychischen Symptomen leiden und von welchen Bedingungen ihr Gesundheitszustand abhängt. Untersucht wurden 114 Lehrerinnen und 91 Lehrer aus verschiedenen Schultypen. Erhebungsinstrumente waren das "Trierer Integrierte Persönlichkeitsinventar" (TIPI), das "Trierer Inventar zum chronischen Stress" (TICS), die "Symptom-Checkliste" (SCL90-R) und der "Fragebogen zur habituellen körperlichen Gesundheit" (FHKG). Es zeigte sich, dass sich Lehrkräfte (insbesondere Lehrerinnen) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung gehäuft überlastet und überfordert fühlen, über mangelnde Anerkennung klagen und dass sie unter erhöhter Symptombelastung leiden. Pfadanalysen stützen die theoretischen Modellannahmen. Eine zentrale gesundheitliche Bedeutung kommt der chronischen Stressbelastung aufgrund eines Mangels an Bedürfnisbefriedigung sowie Persönlichkeitseigenschaften und dem Lebensalter zu. Aus dem theoretischen Modell und den empirischen Befunden werden praktische Maßnahmen zur Gesundheitsförderung abgeleitet und es werden Beziehungen zum Konstrukt der emotionalen Intelligenz hergestellt. Expertengruppe „Lehrergesundheit“ (2005). Landauer Empfehlungen zur Lehrergesundheit Lehrergesundheit fördert Qualität von Schule. Das Gesundheitswesen, 67 (1), 56-58. Abstract: Vorgelegt wird ein Konsensuspapier mit Empfehlungen zur Lehrergesundheit, die im Rahmen einer Expertentagung im Juni 2004 in Landau entwickelt wurden. Die Empfehlungen betreffen die folgenden Bereiche: (1)Lehrergesundheit als zentrales Gut, (2) Prävention - Verknüpfung von Qualitätsmanagement und Lehrergesundheit, (3) Lehrerausbildung und Personalentwicklung, (4) Lehrerbild - Wertschätzung des Lehrerberufs und Berufsethos, (5) Unterstützungssysteme, (6) Behandlung und Rehabilitation, (7) Kooperation. Heyse, H. (2003): "Lehrergesundheit - zwischen individueller Verantwortung und kollegialer Schulgestaltung", in: Lernende Schule, 22, S. 9-13, ISBN / ISSN: 1435-1692. Abstract: Der Artikel setzt sich auseinander mit verschiedenen Aspekten des Erhalts und der Förderung von Gesundheit sowie der Arbeitszufriedenheit und Leistungsfähigkeit von Lehrkräften und Schulleitungen. Heyse, H., Krampen, G., Schui, G. & Vedder, M. (2004). Berufliche Belastungen und Belastungsreaktionen früh- versus alterspensionierter Lehrkräfte in der Retrospektive. Report Psychologie, 29 (6), 372-379. Abstract: Unter Bezug auf Stress- und Coping-theoretische Ansätze wurden die Beschwerden und die für die letzten Dienstjahre erinnerten beruflichen Anforderungen, Einstellungen, Belastungsfaktoren und Stressreaktionen von früh- versus alterspensionierten Lehrkräften ein Jahr bis vier Jahre nach der Pensionierung empirisch analysiert. An Fragebogenerhebungen beteiligten sich 419 frühpensionierte (Fragebogenrücklauf: 58 Prozent, auswertbar 383) und 129 alterspensionierte Lehrkräfte (Fragebogenrücklauf: 63 Prozent, auswertbar 119). Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich in der für den Pensionierungszeitpunkt erinnerten und in der aktuellen Belastung durch Beschwerden zu Ungunsten der Frühpensionierten. Sie erinnerten darüber hinaus für die letzten fünf Dienstjahre stärkere Stress-Symptome, höhere und belastendere berufliche Anforderungen, stärkeren beruflichen Stress durch allgemeine 22 Arbeitsbedingungen, Schülerverhalten und Elternschaft sowie eine negativere Bewertung der eigenen Berufstätigkeit als die Alterspensionierten. Keine bedeutsamen Gruppenunterschiede konnten dagegen für die erinnerte soziale Unterstützung sowie die subjektive Bedeutung und Wichtigkeit der Arbeit festgestellt werden. Die Befunde einer multiplen Diskriminanzanalyse zeigten, dass die für den Pensionierungszeitpunkt erinnerten Beschwerden im Kontrast zu allen erhobenen potenziellen Risiko- und Schutzfaktoren den höchsten Diskriminationswert für die Unterscheidung der früh- und alterspensionierten Lehrkräfte hatten. Darüber hinaus war ein dem Konzept des Arbeitsverhaltens und -erlebens von Schaarschmidt und Fischer entsprechender beruflicher Risikotyp (Muster A) bei den Frühpensionierten im Vergleich zu den Alterspensionierten signifikant über- und ein beruflicher "Schonungs-Typ" (Muster "S") signifikant unterrepräsentiert. Von den Frühpensionierten wurden ferner verstärkt palliativ ausgerichtete Stressreaktionen erinnert, wogegen Alterspensionierte häufiger Versuche der aktiven Problembewältigung und der Neubewertung von beruflichen Belastungssituationen angaben. Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutung individueller und institutioneller primärpräventiver Maßnahmen für die Verhinderung von vorzeitiger Berufsunfähigkeit und Frühpensionierungen bei beruflich engagierten und motivierten Lehrkräften hin. Klusmann, U., Kunter, M., Trautwein, U. & Baumert, J. (2006). Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Lehrenden und Lernenden. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 20 (3), 161-173. Abstract: Der Beitrag untersucht, inwieweit sich die erlebte Belastung von Mathematiklehrkräften auch in dem von den Schülern berichteten Unterrichtsverhalten dieser Lehrkräfte widerspiegelt. Dabei wurde der "Fragebogen zu Arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern" (AVEM) von Schaarschmidt und Fischer eingesetzt, der anhand von 11 Subskalen personale und soziale Ressourcen bei der Bewältigung berufsbezogener Anforderungen erfasst. In Clusteranalysen mit Lehrerinnen und Lehrern resultierten in den meisten vorliegenden Studien vier Typen (Gesundheitstyp, Schontyp, Risikotyp A, Risikotyp B). Bisherige Arbeiten zum Zusammenhang zwischen dieser Typologie und Unterrichtsverhalten verwendeten allerdings ausschließlich Selbstberichtsdaten von Lehrkräften. Datenbasis der vorliegenden Studie ist eine Stichprobe von 314 Klassen der 9. Jahrgangsstufe und ihrer Mathematiklehrkräfte, die im Rahmen der nationalen PISA-Erhebung 2003 befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen zum einen die clusteranalytische Replizierbarkeit der Schaarschmidtschen Typologie. Zum zweiten fanden sich auf vier von sechs untersuchten Dimensionen der Unterrichtsqualität (Störung im Unterricht, Interaktionstempo, kognitive Selbstständigkeit, Sozialorientierung, Gerechtigkeitserleben, Kränkung) signifikante Unterschiede zwischen den Typen, die zeigen, dass Schüler den Unterricht des Gesundheitstypus am positivsten beurteilen. Krause, A. (2002). Dienstunfähigkeit von Lehrerinnen und Lehrern aus arbeitspsychologischer Sicht. Zeitschrift für Erziehung und Unterricht in Schleswig-Holstein, 56 (Heft 12), 1418. Krause, A. (2003). Lehrerbelastungsforschung – Erweiterung durch ein handlungspsychologisches Belastungskonzept. Zeitschrift für Pädagogik, 49, 254-273. Abstract: Die Lehrerbelastungsforschung kann durch eine Vielzahl verschiedenartiger Konzepte, Definitionen und Methoden charakterisiert werden. Vorherrschend sind Ansätze in der Tradition transaktionaler Stresskonzepte sowie Ansätze, die verschiedene Aspekte der Persönlichkeit betonen. Entsprechend beruhen die Erhebungsmethoden fast ausschließlich auf Selbstberichten der Lehrkräfte. Es bleibt theoretisch ungeklärt, welche Aspekte der Tätigkeit als Belastungsfaktoren zu berücksichtigen sind. Arbeitswissenschaftliche Vertreter orientieren sich vor allem an dem BelastungsBeanspruchungskonzept. Zusätzlich wird ein handlungspsychologisches 23 Belastungskonzept vorgestellt, welches auf die Unterrichtstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern übertragen wurde. Die empirischen Ergebnisse einer Studie bestätigten die Reliabilität und Validität des entwickelten Untersuchungskonzepts und somit die Möglichkeit, psychische Belastungen über Beobachter zu erheben. Das handlungspsychologische Belastungskonzept liefert einen konzeptionellen Beitrag, um ein Verständnis der Tätigkeit von Lehrkräften zu entwickeln und einen theoretisch begründeten Zugang zu Situationen zu erhalten, die sich psychisch belastend auswirken. Krause, A. (2004). Erhebung aufgabenbezogener psychischer Belastungen im Unterricht – ein Untersuchungskonzept. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48, 139147. Abstract: Vorgestellt wird ein Ansatz zur Erhebung psychisch belastender Unterrichtssituationen auf der Grundlage eines handlungstheoretischen Belastungskonzepts. Die für die Übertragung dieses Konzepts auf die Unterrichtstätigkeit notwendigen Erweiterungen werden aufgezeigt. Das neu entwickelte Untersuchungskonzept führte zur Entwicklung eines Manuals, welches externe Beobachter anleitet, Regulationsbehinderungen zu bestimmen. Es werden die Ergebnisse einer auf 46 Unterrichtsstunden basierenden Pilotstudie vorgestellt, welche für die Reliabilität und Validität der Untersuchungsmethodik sprechen. Kretschmann, R. (2004). Stress im Lehrerberuf. Sonderpädagogische Förderung, 49 (3), 229245. Abstract: Es werden wesentliche Belastungen und Belastungsfolgen des Lehrerberufs aufgezeigt. Darüber hinaus werden Möglichkeiten beschrieben, berufstypischem Stress vorzubeugen und gesundheitsschädigende Belastungen zu reduzieren. Im Einzelnen werden sowohl Möglichkeiten kollektiven Handelns in der Schule mit dem Ziel einer Stressprävention vorgestellt als auch individuelle Bewältigungsmöglichkeiten. Es werden Hinweise zu einer beruhigten und beruhigenden Gestaltung des Arbeitsalltags gegeben und es wird aufgezeigt, wie durch eine optimistisch-realistische innere Einstellung Stress- und Überbeanspruchungszuständen vorgebeugt werden kann. Kuntsche, E., Delgrande-Jordan, M. & Sidler, J. (2005). Rauchen und trinken Lehrpersonen täglich (mehr), wenn sie arbeitsüberfordert und unzufrieden sind? Abhängigkeiten, 11(1), 52-65. Abstract: Ziel ist die Beschreibung der Häufigkeit und der täglichen Menge des Alkohol- und Tabakkonsums von Lehrpersonen sowie die Analyse von Zusammenhängen mit Arbeitsüberforderung und -Unzufriedenheit. Dies erfolgt mittels logistischer und multipler Regressionen, basierend auf einer repräsentativen Stichprobe von 508 Lehrpersonen der 5. bis 9. Klassen in der Schweiz. Etwa 10 Prozent der Lehrpersonen tranken täglich Alkohol; knapp 20 Prozent rauchten täglich. Arbeitsüberforderte Lehrpersonen hatten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für täglichen Alkoholkonsum, jedoch nicht für täglichen Tabakkonsum. Dagegen ging Arbeitsüberforderung mit der Anzahl täglich gerauchter Zigaretten einher, jedoch nicht mit der getrunkenen Alkoholmenge. Es wird dafür plädiert, dass präventive Maßnahmen zum Alkohol- und Tabakkonsum bei Lehrpersonen auf die Verminderung und Bewältigung von Arbeitsüberforderung abzielen sollten. Kupper, S. & Hempel, C. (2006). Burnout bei Lehrern. Folgeerkrankungen und ihre Behandlung. Report Psychologie, 31 (2), 57-60. Abstract: Im Anschluss an eine nähere Charakterisierung des Burnout-Phänomens bei Lehrern und seiner gesundheitlichen Folgen wird ein stationäres kurzzeittherapeutisches Programm für diese Klientel beschrieben. Burnout stellt eine berufsbezogene 24 chronische Erschöpfung dar, die unbehandelt in eine seelische Erkrankung mit stationärer Behandlungsnotwendigkeit führt. Unter Rückgriff auf entsprechende Studienergebnisse wird über Rahmenbedingungen und Hintergründe der BurnoutEntstehung bei Lehrern informiert. Die Befunde weisen eine hohe objektive und subjektive Arbeitsbelastung, einen im Vergleich hohen Krankenstand und eine geringe Fähigkeit zur Distanzierung bei Lehrern aus. Empirische Daten aus der Oberberg-Klinik Weserbergland dokumentieren, dass unter den Lehrern ihrer Klientel Suchterkrankungen und Depressionen die häufigsten Erkrankungen darstellen. Fuer das Entstehen von Burnout wird ein Missverhältnis zwischen Anforderungsdruck einerseits und Bewältigungsverhalten andererseits verantwortlich gemacht. Beispiele für unangemessene Anforderungen von Lehrern an sich selbst und angemessene Umbewertungen werden angeführt. Anschließend wird eine stationäre Kurzzeittherapie vorgestellt, die neben dem Abbau ungünstiger Selbstüberzeugungen und dem Aufbau konstruktiver Einstellungen die Entwicklung sozialkompetenter Verhaltensweisen anstrebt. Die tiefenpsychologisch ausgerichtete Behandlung enthält verhaltenstherapeutische und ressourcenaktivierende Elemente. An aktuellen Daten wird der Erfolg des Therapiekonzepts bei Lehrern belegt. Nindl, A. (2005). Kann Supervision an Schulen helfen? Arbeitsbelastungen, Beziehungskonflikte und Berufszufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern. Existenzanalyse, 22 (1), 61-66. Abstract: Vor dem Hintergrund der aktuellen Bildungsdiskussion werden die erheblichen Arbeitsbelastungen, die sich aus Widersprüchen, Idealisierungstendenzen, situativen Stressoren und kommunikativen Mängeln in der Berufssituation von Lehrern ergeben, aufgezeigt und thematisiert. Ferner wird der Frage nachgegangen, ob und wie Supervision zu einer Professionalisierung und zu mehr Berufszufriedenheit im Lehrberuf beitragen kann. Dazu werden Inhalte und Vorgehensweisen existenzanalytischer Supervision im Arbeitsfeld Schule exemplarisch skizziert. Neuenschwander, M. (2003): "Belastungen und Ressourcen bei Burnout von Lehrkräften der Sekundarstufe I und II", in: Psychologie in Erziehung und Unterricht, 50, 2, S. 210-219, ISBN / ISSN: 0342-183x Abstract: Ausgehend vom Schulkultur-Ansatz und vom Belastungs-Ressourcen-Ansatz wird ein Drei-Faktoren-Modell zur Erklärung von Lehrerburnout in der Sekundarstufe postuliert: (1) Schulische Belastung, (2) Einstellung gegenüber der Schule sowie (3) außerschulische soziale Ressourcen (soziales Netzwerk). Es wurden 95 Lehrkräfte der Sekundarstufe I, der Berufsschule und des Gymnasiums mit einem standardisierten Fragebogen untersucht. o.V. (2002): "Was stresst uns aus dem Leben?", in: Dreieck, (2002), 2, S. 14-16. Rolff, H. (1999): Lehrerbeurteilung und Qualitätsentwicklung, Lehrerbeurteilung als Politikum", Journal für Schulentwicklung, Heft 1, 6-15. Abstract: Eine auf Qualitätsverbesserung abzielende Schulentwicklung muss mindestens fünf Felder miteinbeziehen: Unterricht, Lebensraum Klasse und Schule, Umfeldbeziehungen, Schulmanagement und Personalentwicklung. Der Beitrag erläutert die besondere Bedeutung der Personalentwicklung als Schlüsselstrategie und skizziert eine Reihe damit verbundener Problemfelder. Im Folgenden werden die besondere Problematik der Personalbeurteilung durch die Schulleitung und notwendige Voraussetzungen für die Lehrerbeurteilung behandelt. Schaarschmidt, U. (2005). Psychische Belastung im Lehrerberuf. Und wie sieht es für Sportlehrkräfte aus? Sportunterricht, 54 (5), 132-140. Abstract: 25 Anhand ausgewählter Befunde aus der Potsdamer Lehrerstudie, in der nahezu 8000 Lehrer zu ihrer Belastung und psychischen Gesundheit befragt wurden, wird deutlich gemacht, dass sich ein bedenkliches Bild der Beanspruchungssituation im Lehrerberuf erkennen lässt. Es zeigte sich, dass höhere gesundheitliche Risiken als in anderen Berufen vorliegen, wobei sich für die Lehrerinnen kritischere Verhältnisse als für ihre männlichen Kollegen abzeichneten. Dabei ließen sich kaum Abhängigkeiten von der Schulform und den unterrichteten Fächern auffinden. Am ehesten wurden fächerabhängige Differenzierungen im Gymnasium festgestellt. Sie weisen insbesondere auf eine problematische Beanspruchungssituation der Sportlehrerinnen hin. Bezogen auf vier Handlungsfelder (Rahmen- und Arbeitsbedingungen des Berufs, Rekrutierung und Vorbereitung des Lehrernachwuchses, Entwicklungsbemühungen der Lehrer) werden Schlussfolgerungen zur Veränderung des vorgefundenen Zustandsbildes abgeleitet. Schmitz, E., Hillert, A., Lehr, D., Pecho, L. & Deibl, C. (2002). Risikofaktoren späterer Dienstunfähigkeit: Zur möglichen prognostischen Bedeutung unrealistischer Ansprüche an den Lehrerberuf. Zeitschrift für Personalforschung, 16 (3), 415-432. Abstract: In einer vergleichenden Untersuchung wurde anhand einer Gruppe von 79 dienstunfähigen Lehrpersonen mit psychischen bzw. psychosomatischen Beschwerden und einer Gruppe von 96 berufstätigen Lehrern geklärt, (1) was unter dem Begriff des "unrealistischen Anspruch" inhaltlich zu verstehen ist und (2) ob unrealistische Ansprüche als frühe Hinweise auf spätere Dienstunfähigkeit vermutet werden können. Die Ergebnisse belegen die Annahme, dass dienstunfähige Lehrer bei Berufsbeginn signifikant mehr unrealistische Ansprüche hatten als berufstätige Lehrer. Sie erwarteten mehr Anerkennung und stellten überhöhte Leistungsansprüche an die eigene Person. Die Kontrollgruppe war bei Berufsbeginn selbstkritischer. Hinsichtlich der Variablen Begeisterung gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Schweizer, K. & Döbrich, P. (2003). Selbstberichtete Gesundheit, Bewertung, CopingVerhalten und Stress bei Lehrern. Psychology Science, 45 (1), 92-105. Abstract: Reports on an investigation of self-reported health in a sample of 8,158 teachers. Age groups, groups differing according to the intention to terminate prematurely, and school types were compared with respect to self-reported health. A model which predicted self-reported health by means of stress, style of appraisal, and coping was investigated. The results indicated that self-reported health was lower in older teachers, in teachers with the intention to terminate prematurely, and in the school type associated with poorer professional perspectives for their students. Structural equation modeling revealed that 23 percent of self-reported health was predicted by means of stress, style of appraisal, and coping strategies. Style of appraisal received the highest path coefficient in predicting self-reported health. The contributions of coping strategies showed to be almost negligible. Stück, M., Rigotti, T. & Balzer, H.-U. (2005). Wie reagieren Lehrer bei Belastungen? Berufliche Bewältigungsmuster und psychophysiologische Korrelate. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 52 (4), 250-260. Abstract: Die Studie betrachtet Besonderheiten in der elektrodermalen Aktivität in Abhängigkeit von gesundheitsrelevanten Bewältigungsstilen, gemessen mit dem "Arbeitsbezogenen Erlebens- und Verhaltensmuster" (AVEM). Die Stichprobe besteht aus 20 Lehrerinnen. In einem 24-Stunden-Monitoring wurde eine umfassende Hautwiderstandsdiagnostik durchgeführt. Im Einklang mit der Untererregungstheorie konnte für die Risikomuster A (hohes Arbeitsengagement bei geringer Distanzierungsfähigkeit) und Risikomuster B (hohe Resignation, geringe Lebenszufriedenheit) eine geringere physiologische Aktivierung bei gleichzeitig häufigerem Wechsel zwischen Erregungs- und Entspannungszuständen festgestellt werden. Letzteres spricht für eine verminderte 26 Erholungsfähigkeit. In personenzentrierten Interventionsprogrammen sollten daher eher aktivierende Techniken zum Einsatz kommen. Weber A., Weltle D., Lederer P. (2004): "Führungskräfte im Schuldienst--zu krank für gesunde Schulen?" ["School principals--too ill for healthy schools?"], in: Consulting-AssessmentEvaluation, Verband der Lebensversicherungs-Unternehmen e.V. und Verband der Privaten Krankenversicherung e.V, Erlangen, Bd. 56 (1), S. 17-24, ISSN: 0933-4548 Abstract: School principals on the one hand play an important role in maintaining the performance and health of teachers, but on the other hand often feel over-burdened themselves and suffer from illnesses which not only impair their health-promoting function, but also lead to limitations in their fitness for the occupation. The aim of our study was therefore, using objective parameters and larger numbers of cases, to obtain a differentiated insight into the type and extent of morbidity spectrum and the healthrelated early retirement of school principals. METHODS: In a prospective total assessment (the whole of Bavaria in the period 1997-1999), all the reports about the premature unfitness for work of school directors were evaluated. The analysis included for example socio-demographic / occupational factors, diagnoses, assessment of performance and rehabilitation. The answers given in a standardised, anonymous questionnaire provided the database. Evaluation was carried out by means of descriptive statistics. RESULTS: The median age of the 408 school principals included in the evaluation (heads and vice-heads, 30% of whom were women) was 58 (min: 41 years old, max: 64 years old). The most frequent workplaces were primary schools (38%) and secondary schools (25%). 84% (n=342) of the headmasters were assessed to be unfit for work. The main reasons for early retirement were psychic/psychosomatic illnesses (F-ICD 10) which made up 45% of the cases. The relative frequency was higher in women than in men. Depressive disorders and exhaustion syndromes (burnout) dominated among the psychiatric diagnoses (proportion: 57%). The most frequent somatic diseases were cardio-vascular diseases (I-ICD10) in 19% of cases, then muscular/skeletal diseases (M-ICD10) in 10% and malignant tumours (C-ICD 10) in 9% of cases. Cardio-vascular diseases, in particular arterial hypertonia and ischaemic heart disease, were, in addition, found in headmasters significantly more frequently than in teachers without a leadership function (p < or = 0.05). 63% (n=257) of the school principals had participated in at least one medical rehabilitation measure before the proceedings for determining unfitness for work were instigated. The performance of 66% (n=226) of those judged unfit for work was assessed to be so severely impaired that no other employment could be expected of them. Conclusions: The morbidity spectrum of school principals prematurely unfit for work is characterised by stress-associated illnesses. The health disorders objectified are of considerable relevance for public health. Specific measures of prevention and intervention must, therefore, also include this occupational group. Activity should not be limited to the prevention of behavioural problems, but should also take into account important aspects for preventing adverse circumstances arising at the school workplace. Weber, A. (2002). Lehrergesundheit - Herausforderung für ein interdisziplinäres Präventionskonzept. Das Gesundheitswesen, 64 (2), 120-124. Abstract: Krankheitsbedingte Frühpensionierungen von Lehrkräften stellen derzeit ein sozialmedizinisches und gesellschaftliches Problem ersten Ranges dar. Im Freistaat Bayern erfolgt mittlerweile mehr als jeder zweite vorzeitige Ruhestandseintritt in dieser Berufsgruppe aufgrund einer psychischen oder psychosomatischen Erkrankung. Ziel aller präventiven Bemühungen muss somit vor allem die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der psychischen Gesundheit von Lehrkräften sein. Unter Zugrundelegung eines ganzheitlichen biopsychosozialen Verständnisses von Gesundheit und Leistungsfähigkeit sollten Präventionsmaßnahmen sowohl Verhältnisse und Verhalten als auch pathogenetische und salutogenetische Aspekte berücksichtigen. Ein unter diesen Prämissen entwickeltes Präventionskonzept ist durch 27 die Elemente interdisziplinär, multidimensional, integrativ und institutionalisiert gekennzeichnet. Potenzielle Handlungsfelder der in die Prävention eingebundenen Akteure, insbesondere auch der Arbeitsmedizin, werden dargestellt, verbunden mit dem abschließenden Appell, vorliegende Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. ___________________________________________________________________________ _______________ Qualitätssicherung und Evaluation: Dlugosch, G., Jäger, R. (1998): "Qualitätsmanagement in der schulischen Gesundheitsförderung - eine Vision", in: Empirische Pädagogik, 14, 4, S. 421-439, ISBN / ISSN: 0931-5020 Abstract: Vorgestellt wird ein Modell zur Umsetzung eines Qualitätsmanagement-Systems in der Schule. Hierbei wird zunächst Bezug genommen auf die grundlegende Unterscheidung zwischen "Gestaltern" und "Verbrauchern" im schulischen Setting. Im Anschluss daran werden mit der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität die wesentlichen Dimensionen schulischer Qualität erörtert und am konkreten Beispiel der Gesundheitsförderung in der Schule veranschaulicht. Abschließend wird auf die Notwendigkeit der Modellprüfung, der Umsetzung der skizzierten Konzepte im Schulalltag und der kontinuierlichen praxisrelevanten Evaluation hingewiesen. Hameyer, U. (2001): "Berufszufriedenheit am Arbeitsplatz. Ansatzpunkte gesundheitsfördernder Schulentwicklung", in: Praxis Schule 5 - 10, 12, 4, S. 11-15, ISBN/ISSN: 0936-6970 Abstract: In Memoranden, Forschungsberichten und Regierungsbeschlüssen sowie auch bei Schulkonferenzen und Elternabenden wird deutlich, welche Anspruchsbilder "Zuschauer" von einer guten Schule haben: Effektiv soll sie sein, den Strukturwandel veränderter Jugend meistern, Kinder "sozialverträglich" machen; neue Schlüsselqualifikationen für das 21. Jahrhundert stehen auf der Agenda. Schulprogramme müssen umgesetzt werden. Die pädagogische Arbeit steht auf dem Prüfstand der Evaluation, die Qualität schulischen Lernens wird standortweise verglichen. Bei allem könne die Schule zunehmend in Eigenverantwortung entscheiden - allerdings ohne dabei bitte etwas "falsch" zu machen. Wie kann Schule mit diesem Spannungsfeldern umgehen. Höher, P., Rolff, H.. (1996): "Neue Herausforderungen an Schulleitungsrollen: Management Führung – Moderation", in: Jahrbuch der Schulentwicklung, 9, S. 187-220, ISBN / ISSN: 0173-4210 Abstract: Im Rahmen der Diskussion zur Tätigkeit professioneller "Schularbeiter" wird der Blick auf die Schulleitung gerichtet, insbesondere Schulleitung zwischen Management, Führung und Moderationsrolle. Der Beitrag zeichnet sich dadurch aus, dass der Frage nachgegangen wird, welche besonderen Qualitäten pädagogisches Management aufweisen muss. Gliederung: 1. Schulleitung und Schulentwicklung (Tendenzen der Schulentwicklung, Schlüsselrolle der Schulleitungen, viele Fragen - wenig Forschung) 2. Management als moderne Verwaltung und Gestaltung (Schulleitung als Dienststellenleitung – Budgetverwaltung als Schulmanagement – Management von Qualität - Management von Gesundheit - Partizipation: Am Management sind alle beteiligt - Management der Entwicklung) 3. Führung als zwischenmenschliche Einflussnahme (Aspekte eines neuen Führungsverständnisses – Pädagogische Führung: dialogisch und konsultativ Dimension von Führung) 4. Moderation als Impuls und Kooperation (Projektmanagement - Konsens- und Konfliktmanagement - Teamentwicklung) 5. Ausblick: Es muss noch viel gelernt und geforscht werden (theoretische Reflexion 28 verbessern; eine Schulleitungstheorie muss in eine Theorie der Schulentwicklung einmünden). Hurrelmann, K. (2001): "Von der volkseigenen zur bürgerschaftlichen Schule. Bringt Privatisierung ein modernes Schulsystem?", in: Pädagogik, 53, 7-8, S. 44-46, ISBN / ISSN: 0933-422x. Abstract: Das deutsche Schulsystem braucht dringend eine Organisationsreform. Und diese Modernisierung ist nur durch eine Privatisierung des Schulsystems zu erreichen. Diese Thesen versucht der folgende Beitrag zu belegen. Gefragt wird nach den Ursachen der hohen gesundheitlichen Belastungen für die Lehrkräfte, nach den Erfolgen kommerzieller Einrichtungen am Nachmittag und schließlich nach den ersten Schritten zu einer bürgerschaftlich getragenen Schule. Hurrelmann, K. (2006). Schritt für Schritt. Forum Schule, 2006 (1), 29-33. Abstract: Die Qualität von Bildung und Erziehung ist eng mit der Gesundheit von Schülerinnen und Schülern verbunden. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung gewinnen deshalb an Bedeutung. Das entscheidende Qualitätskriterium ist jedoch nicht die Anzahl der gesundheitsbezogenen Projekte. König, S. & Memmert, D. (2005). Akzeptanz, Machbarkeit und Output - drei zentrale Merkmale für die Evaluation von Unterrichtskonzepten. Ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung im Schulsport. Sportunterricht, 54 (11), 323-330. Abstract: Ausgehend von grundlegenden Überlegungen zur Qualitätsentwicklung im Schulsport wird ein Projekt vorgestellt, das in den Jahren 2003 und 2005 unter anderem das Ziel verfolgte, ein mit acht Grundschulklassen (insgesamt 57 Schüler) durchgeführtes Unterrichtskonzept zum sportspielübergreifenden Lernen hinsichtlich seiner Akzeptanz bei Grundschülern der Klassen 1 bis 4, seiner Machbarkeit im Alltag zweier Grundschulen und seines Outputs bezüglich des spielerisch-taktischen Lernens zu überprüfen. Als Tendenz der Akzeptanzstudie wird insgesamt festgehalten, dass das durchgeführte Konzept zum sportspielübergreifenden Lernen bei den Schülern der 1. Klasse mehrheitlich besser als in den höheren Klassen ankam, so dass dieses Konzept insbesondere für die Alterstufe von sechs und sieben Jahren angemessen zu sein scheint. Die Machbarkeisstudie zeigt insgesamt eine hohe Akzeptanz durch die Lehrer. Die Ergebnisse der Outputstudie verweisen auf Fortschritte hinsichtlich des spielerischtaktischen Verhaltens der Trainingsklassen, wobei dieser Lernzuwachs allerdings nur in der zweiten Klasse als signifikant bezeichnet werden kann. Abschließend werden die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Implikationen für zukünftige Evaluationsstudien diskutiert. Krause, C. (2000). Kleine Kinder - große Datenmengen. Forum qualitative Sozialforschung, 1 (2), 20 Seiten. Frei abrufbar: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-00/2-00krauseetal-d.pdf Abstract: Die Evaluierung eines mehrjährigen Gesundheitsförderprogramms für Grundschulkinder führte zu zwei Problemen. Erstens mussten qualitative Instrumente für eine Population (5-10jährige Kinder), für die standardisierte Verfahren schlecht geeignet sind, entwickelt werden. Das Programm wurde in insgesamt 20 Schulklassen erprobt und längsschnittlich wurden verbale und bildgestützte Daten erhoben. So entstand zweitens über einen Zeitraum von fast vier Jahren eine riesige qualitative Datenmenge. Deshalb wurden Verfahren entwickelt, um diese qualitativen Daten quantitativ überschaubar auszuwerten. Zudem musste berücksichtigt werden, dass die qualitativen Analyse-Kategorien im Laufe der Zeit selbst eine Weiterentwicklung (Differenzierung) erfuhren. Zum Zwecke der längsschnittlichen Vergleichbarkeit mussten frühere Kodierungen dem jeweils überarbeiteten Kategorienschema angepasst werden. Insgesamt gesehen konnte eine gleichbleibende Güte der 29 qualitativen Analysen sichergestellt werden. Darüber hinaus ergab die quantitative Auswertung Hinweise auf mögliche Verbesserungen des Kategorienschemas. Der Beitrag stellt diese Verfahren und die Produktivität ihres Einsatzes im Rahmen der Evaluierung des Förderprogramms dar. Miller, R., Priebe, B., Schratz, M., Herz, O. (1999): "Wege zu einer Schule mit Programm. Werkstatt", in: Lernende Schule, 2, 6, S. 29-55, ISBN / ISSN: 1435-1692. Abstract: Inhalt: Dreizehn Schritte auf dem Weg zu einem Schulprogramm. (Miller). Schulen verändern sich. Zur Umsetzung von Schulprogrammen. (Miller). "Was ist guter Unterricht in unserer Schule?" Die Qualitätslandkarte zum Unterricht als Kern des Schulprogramms. (Priebe). Über eine "Visitenkarte" zum Schulprogramm. (Schratz). Schulprogramm konkret. Literatur zum Thema. Integration. Ein Leitbegriff des Schulprogramms. Auszug aus der Ottawa-Charta. Impulse für ein Schulprogramm. Gesundheitsfördernde Schule, Nachbarschaftsschule, Interkulturelle Schule. Norton, M. S. (2002/03): "Let's keep or Quality School Principals on the Job", in: The High School Journal, Volume 86, Nr. 2, pp. 50-56. Abstract: Research studies strongly support the fact that the leadership of the school principal impacts directly on the climate of the school and, in turn, on student achievement. National statistics relating to principal turnover and dwindling supplies of qualified replacements show clearly that principal turnover has reached crisis proportions. Increasing demands upon the work life of the principal, low salary levels, time constraints, lack of parent and community support and lack of respect are among the reasons that principals are leaving the position. It is essential that the principal's job description be reexamined and new strategies implemented in order to allow the principal to focus on teaching and learning. Specific recommendations for improving the current problem of principal turnover in schools are presented. Oesterreich, C. (2005). Qualifikationen, Einstellungen und Belastungen von Sportlehrkräften. Erste Ergebnisse der SPRINT-Studie. Sportunterricht, 54 (8), 236-242. Abstract: Sportlehrkräfte sind die Hauptverantwortlichen für die Qualität des Sportunterrichts. Doch trotz dieser zentralen Rolle fehlen bisher weitgehend umfassende Studien, die wesentliche Unterrichtsmerkmale, Einstellungen und Qualifikationen der Sportlehrkräfte erfassen. Im Rahmen der DSB-Schulsport-Studie "Sprint" (Sportunterricht in Deutschland) wurden rund 1100 Sportlehrer zu personalen und beruflichen Merkmalen, Kontextbedingungen des Sportunterrichts, fachbezogenen Einstellungen und den beruflichen Belastungen befragt. Die Ergebnisse bieten einen breiten Einblick in die Realität des Unterrichts und des beruflichen Alltags aus Sportlehrersicht; es werden erste Ergebnisse vorgestellt. Die Studie macht hinsichtlich der Qualifikation der Sportunterrichtenden auf den großen Anteil fachfremder Lehrkräfte - insbesondere an Grundschulen und Hauptschulen - aufmerksam. Während in Bezug auf die übergeordneten Ziele des Sportunterrichts weitgehend Einigkeit herrschte, ließen sich im Hinblick auf die Benotung größere (Länder-)Unterschiede ausmachen. Die erlebten Qualitätseinbußen waren aus Lehrersicht vor allem durch die Schüler verursacht, auch wenn sie insgesamt eher gering ausfielen. Das arbeitsbezogene Erleben der Sportlehrer wies im Vergleich zu Lehrern anderer Fächer wenig fachspezifische Besonderheiten auf, so dass von einer vergleichbar hohen beruflichen Belastung für Sportlehrer auszugehen ist. Rolff, H. (1999): Lehrerbeurteilung und Qualitätsentwicklung, Lehrerbeurteilung als Politikum", Journal für Schulentwicklung, Heft 1, 6-15. Abstract: 30 Eine auf Qualitätsverbesserung abzielende Schulentwicklung muss mindestens fünf Felder miteinbeziehen: Unterricht, Lebensraum Klasse und Schule, Umfeldbeziehungen, Schulmanagement und Personalentwicklung. Der Beitrag erläutert die besondere Bedeutung der Personalentwicklung als Schlüsselstrategie und skizziert eine Reihe damit verbundener Problemfelder. Im Folgenden werden die besondere Problematik der Personalbeurteilung durch die Schulleitung und notwendige Voraussetzungen für die Lehrerbeurteilung behandelt. ___________________________________________________________________________ _______________ Referendariat: Busley, G. (2007). Es ist niemals zu spät, ein glücklicher Lehrer zu sein. Systemische Begleitung eines Referendars auf der Suche nach einer stimmigen Lehrerrolle & Was können wir Ausbildenden für die zukünftigen KollegInnen tun? Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung, 25 (1), 10-17. Abstract: Es wird dargestellt, wie ein Referendar im Rahmen einer systemischen Einzelberatung zu einem stimmigen beruflichen Rollenbild als Lehrer findet. Es wird erörtert, wie das Selbstbildungspotenzial der zukünftigen Lehrer im Kontext des bestehenden staatlichen Vorbereitungsdienstes genutzt und dysfunktionale Strukturen, die durch eine Verquickung von Beratung und Bewertung entstanden sind, überwunden werden können. Die Darstellung der Beratung ist auf einen Einzelfall bezogen, sie bildet aber typische Fragen der Professionalisierung von Lehrern ab. ___________________________________________________________________________ _______________ Sexualerziehung / Missbrauch: Burda, S. & Helfferich, C. (2005). Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Chancen und Risiken der Internetnutzung in der schulischen Sexualpädagogik. ProFamilia-Magazin, 33 (4), 2224. Abstract: Im Rahmen eines Forschungsprojekts, in dessen Verlauf ein Fortbildungsmodul für Lehrer zur Nutzung des Internet im Fach Sexualpädagogik entwickelt werden soll, wurden in einer teilstandardisierten schriftlichen Befragung von 49 Lehrern und in Kurzinterviews mit zwoelf Lehrern deren Einstellungen zum Internet als möglichem Medium für sexualpädagogische Zwecke erfragt. Die Lehrer hatten in den vergangenen fünf Jahren in den Klassen 9 bis 12 an Gymnasien bzw. im Berufsvorbereitungsjahr Sexualpädagogik unterrichtet. Insgesamt hatten die Befragten kaum Erfahrung mit dem Internet im Sexualpädagogikunterricht und standen dessen Nutzung skeptisch gegenüber. Unter anderem wurden folgende Bedenken geäußert: (1) Das Internet verdrängt das persönliche Gespräch. (2) Die Inhalte des Internet sind wenig glaubwürdig. (3) Das Internet bietet einen ständigen Zugang zur Pornographie. (4) Das Internet kommt den Interessen und Bedürfnissen von Jungen näher als von Mädchen. In der Diskussion dieser Auffassungen wird deutlich gemacht, dass sie wenig realitätsbezogen sind, sondern Teil eines verallgemeinerten Gefahrendiskurses zu Sexualität und Internet. Es wird betont, dass die Sexualpädagogik neuer Konzepte bedarf, da die Realität seitens der Jugendlichen nicht ausgeblendet werden darf. Milhoffer, P. (1998). Selbstwahrnehmung - Sexualwissen und Körpergefühl 8- bis 14-jähriger Mädchen und Jungen. Forum Sexualaufklärung 1998 (2), 14-18. Abstract: 31 P. Milhoffer stellt einen Leitfaden zur Sexualerziehung für LehrerInnen vor, der auf einer intensiven Befragung Bremer Schulkinder zu deren Wünschen an die schulische Sexualaufklärung basiert. Milhoffer, P. (2000). Sie wissen mehr - als wir vermuten: Sexualwissen von Kindern im Spannungsfeld sexueller Sozialisation und Konsequenzen für die Schule. Thema Jugend, 2000 (3), 6-8. Abstract: Leistung und Lust und für Frauen Risiko und Last bedeutet. Diese Klischees werden verstärkt, wenn Sexualerziehung sich auf die reproduktiven Funktionen von Sexualität beschränkt und die Interaktionsformen von Jungen und Mädchen in Klassengemeinschaften vor und zu Beginn der Pubertät außer Acht lässt. Eine emanzipatorische Sexualpädagogik in der Schule, die ihren Auftrag ernst nimmt, kommt nicht an einer entsprechenden Erweiterung ihres Aufgabenfeldes vorbei. Denn auch Kinder sind im System Schule schon in den "sexualisierten" Konkurrenzkampf um Leistung und Attraktivität involviert. Philipps, I.-M. (2000). Sexualpädagogik - Eine Standortbestimmung. Thema Jugend, 2000 (3), 2-4. Abstract: Auch wenn die Ziele einer heutigen emanzipatorischen Sexualpädagogik, nämlich Selbstbestimmung und Kompetenzen im Umgang mit Sexualität, unumstritten sind, wird die Bedeutung von Sexualpädagogik als fördernde Lebensbegleitung von Kindern und Jugendlichen noch oft genug unterschätzt. Entsprechend geraten die positiven Aspekte von Sexualität - Lust, Freude und Genussfähigkeit - noch oft in den Hintergrund eines Diskurses, in dem es um Gewaltverhältnisse geht. Sexualpädagogik, die an die neuere Tradition von Präventionskonzepten anschließt, wird ihrer Aufgabe gerecht, wenn sie die "Erlaubnis zur Lust", die Stärkung von Mädchen und Jungen in Bezug auf ihr Körpergefühl, ihre Bedürfnisse und ihre Gefühle für Grenzen in den Mittelpunkt stellt, ohne die dunklen Seiten zu verschweigen. Stange, H. (2001). Jugendsexualität und schulische Sexualerziehung. Lernchancen 4 (22), 614. Abstract: Der Autor diskutiert das veränderte Sexualverhalten von Jugendlichen sowie das Erziehungsziel des Sozialkundeunterrichts in der Schule. ___________________________________________________________________________ ____ 32 Suchtprävention: Bölcskei P., Duprée T., Kraus D. (2003): "Eltern als Partner in der schulischen Gesundheitsförderung und Suchtvorbeugung: Eine empirische Studie am Beispiel Klasse2000" ["Parents as Partners in School-Based Health Promotion and Addiction Prevention: An Empirical Study for the Example of Class2000"], in: Gesundheitswesen, Bd.. 65 (06), S. 371-377, ISSN: 0941-3790 Abstract: Starting from the premise of the incomparable importance of the parent-child relationship for develop-ment, Class2000, a wide-reaching programme for the promotion of health and prevention of addiction in primary schools, focuses especially on the integration of parents. A questionnaire survey among 1430 parents in Hesse with children in the second primary class shows that the overriding majority of pupils (90 %) speak about Class2000 at home and initiate discussions with their parents on health-related topics. The various Class2000 information materials are acknowledged by up to 77 % of parents (com-paratively more rarely in the case of the fathers) and are read, as a rule, with interest. Specific informa-tion on the contents of the programme is for the parents rather more important than general stimuli. Invitations to special informative events are accepted by well 80 % of the parents. Class2000 convinces more than 82 % of the participants. 71 % of the parents are prepared to contribute to the costs of Class2000. 12 % are undecided in this regard. Participation in parent evenings increases the readiness for financial involvement. Dür, W., Großmann, W. & Bauer, M. (2002). Ansatzpunkte für die Raucherprävention bei 15jährigen Schülerinnen und Schülern auf nationaler und schulischer Ebene. Wiener Zeitschrift für Suchtforschung, 25 (4), 5-16. Abstract: Daten zu Tabakpräventionsmaßnahmen auf nationaler und schulischer Ebene aus sieben europäischen Ländern werden mit Daten zum Rauchverhalten von Jugendlichen verbunden, um mittels Mehrebenenanalysen die Effekte einzelner Maßnahmen zu beschreiben. Die Analysen zeigen, dass sowohl nationale als auch schulische Tabakpolitik einen signifikanten Einfluss auf das Rauchverhalten der Jugendlichen haben. Faktoren auf beiden Ebenen tragen unabhängig voneinander dazu bei, die Raucherprävalenzen bei Jugendlichen zu reduzieren. Während auf nationaler Ebene vor allem der Zigarettenpreis und der eingeschränkte Zugang zu Zigarettenautomaten eine große Rolle spielen, ist es auf schulischer Ebene das Vorbild nicht rauchender Lehrer. Frahm, H. (2006). Aktive Suchtprävention - für das Leben lernen. SchulmanagementHandbuch, 25 (120), 3-110. Abstract: Das vorliegende Handbuch beschäftigt sich mit guter, konstruktiver und moderner Suchtprävention an Schulen, stellt erprobte präventive Maßnahmen vor, gibt praktische Hinweise zur Durchführung präventiver Maßnahmen, liefert Informationen zu Konsumund Suchtverhalten Jugendlicher und zeigt auf, wie Einstiege in abhängiges Verhalten verhindert und Ausstiege ermöglicht werden können. Gerner, E. (2003). Suchtprävention im Schulalltag. Lernwelten, 5 (1), 22-26. Abstract: Der Beitrag stellt suchtpräventive Spiele, die die "Lebenskompetenz" der Schülerinnen und Schüler fördern können vor. Die Spiele sind in einem Fachhochschul-Seminar zum Thema Suchtprävention entwickelt werden. Ein Spiel wird nach erläuternden Ausführungen exemplarisch detailliert vorgestellt und zum Ausprobieren empfohlen. Kähnert, H. (2004). Life-skills Programme an deutschen Schulen. Wirkung für die Nikotinprävention. Pro Jugend, 2004 (2), 11-14. 33 Abstract: Im Beitrag werden verschiedene Lebenskompetenzförderprogramme sowie eine Auswahl relevanter Evaluationsergebnisse vorgestellt. Hierbei wird der Fokus auf veränderte tabakspezifische Einstellungen bzw. Handlungsabsichten, Persönlichkeitsmerkmale sowie das Rauchverhalten von Schülern gelegt. - Klasse 2000 (Grundschule) - Lions-Quest (Sekundarbereich) - ALF (Sekundarbereich) - Bielefelder Präventionsstudie (Sekundarbereich) - Be Smart - Don't Start (Sekundarbereich). Kröger, C. (2004). Ausstiegshilfen für jugendliche RaucherInnen. Eine Übersicht. Pro Jugend, 2004 (2), 15-18. Abstract: Im Beitrag werden verschiedene internationale Ausstiegsprogramme/ Tabakentwöhnungen bei jugendlichen Raucher/innen vorgestellt und verglichen. Anschließend werden deutschsprachige Ausstiegshilfen dargestellt und es werden Perspektiven für das Anbieten von Ausstiegshilfen beschrieben. - Ich knick' die Kippe und werde Nichtraucher/in - Just Be Smokefree - Auf dem Weg zur rauchfreien Schule. Kuntz, H. (2003). Drogen- und Suchtprobleme in der Schule. Schulmagazin 5 bis 10, 71 (2), 53-56. Abstract: Was ist zu tun wenn ... Schüler Alkohol missbrauchen, Cannabis außerhalb / innerhalb der Schule gebrauchen, Ecstasy u.a. Partydrogen oder pflanzliche Rauschmittel benutzen, Heroin gebrauchen, mit illegalen Drogen handeln? Der Autor packt einen "Erste-Hilfe-Koffer" für den Umgang mit akuten Drogen- und Suchtproblemen an Schulen. Gleichzeitig plädiert er für eine Präventivpädagogik und benennt deren Grundvoraussetzungen. Lang, P. (2004). Wege zur rauchfreien Schule. Kind, Jugend, Gesellschaft, 49 (3), 81-83. Abstract: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein Manual erarbeitet, welches Lehrerinnen und Lehrern, aber auch ganzen Schulen, den Weg zur rauchfreien Schule ebnen soll. Peter Lang und Gerd Rakete stellen die wichtigsten Inhalte dieses Leitfadens vor. Dabei wird differenziert zwischen schulischen Maßnahmen, klassenbezogenen Maßnahmen und Ausstiegshilfen aus dem Rauchen für Schülerinnen und Schüler. Sie stellen dabei auch deutlich die Position der Lehrkräfte als Vorbilder und Träger der Schulpolitik heraus. Magyar, T. (2006). Blau machen hat heute eine andere Bedeutung. Kind, Jugend, Gesellschaft, 51 (2), 55-58. Abstract: Im Beitrag werden Ergebnisse einer Befragung an einer Berufsschule zum Thema "Alkoholkonsum von Jugendlichen" und dessen Relevanz für das berufliche Umfeld von Berufsschullehrerinnen und -lehrern aufgezeigt. Des Weiteren werden alkoholpräventive Ansätze für die Zielgruppe der Berufsschülerinnen und -schüler dargestellt. Die Untersuchung fand im Rahmen einer Diplomarbeit statt. ___________________________________________________________________________ _______________ 34