Recherche_Zeitschriftenartikel_2007

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Aktuelle Zeitschriftenartikel zur schulischen Gesundheitsförderung: thematisch sortiert
- Neue Quellen Recherche 2007 Themen:
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Allgemein / gesunde Schule
AD(H)S und Lernstörungen
Arbeitsschutz
Bewegungsförderung / Haltung
Chronische Erkrankungen
Neu: Eltern / Kooperation von Elternhaus und Schule
Emotionale und soziale Kompetenz
Entspannung
Ernährung / Essstörungen
Gewaltprävention und Konfliktmanagement
Grundschule
Infektionskrankheiten und deren Prävention
Lärmbelastung in Schulen
Lehrkräfte und Führungskräfte in Schulen – Belastung / Stärkung / Gesunderhaltung
Qualitätssicherung und Evaluation
Referendariat
Neu: Sexualerziehung / Missbrauch
Suchtprävention
Allgemein / gesunde Schule:
Dreher, E. & Dreher, M. (2002). Gesundheit und Krankheit aus der Sicht von Kindern und
Jugendlichen. Psychomed, 14 (3), 140-148.
Abstract:
Der Aufbau von Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit wird aus
entwicklungspsychologischer Perspektive betrachtet. Einleitende Überlegungen zum
altersspezifischen Aufbau eines "medizinischen Weltbildes" verweisen auf die
Bedeutung der Erfahrung bezüglich körperlicher Veränderungen in Abhängigkeit vom
jeweiligen kognitiven Niveau, das die Interpretation wahrgenommener Phänomene
bestimmt. Zunächst werden Basisannahmen zum Aufbau gesundheits- und
krankheitsbezogener Vorstellungen folgender Forschungskonzepte vorgestellt: (1)
Strukturgenetischer Ansatz - alterskorrelierte qualitative Stufen, (2) Erwerb von
bereichsspezifischem Wissen - konzeptuelle Veränderungen, (3) skriptanalytischer
Ansatz - mentale Ereignisrepräsentation, (4) sozialisationstheoretischer Ansatz kulturelle Einflüsse, (5) attributionstheoretischer Ansatz - Einstellungen und
Handlungsorientierungen. Anschließend werden Vorstellungen über körperliche
Veränderungen in der Differenzierung verschiedener Facetten von Erfahrung expliziert:
Selbst von Krankheit betroffen, bauen sich in unmittelbarer Erfahrung
handlungsregulierende Vorstellungen auf. Mittelbare Erfahrung bezieht sich darauf, wie
das Kind in seiner sozialen Umwelt Krankheit miterlebt, wie es Krankheit auf der Basis
familialer Kommunikation, durch Beobachtung und subjektive Interpretation
konzeptualisiert. Vermittelte Erfahrung im Sinne der Vermittlung von Wissen aus
externen Quellen - z. B. durch Eltern, Schule, Medien - verweist auf das Problem der
"Kindgemäßheit" von Darstellungen und Erklärungen, insbesondere der
Konkretisierung von körperbezogenen Funktionszusammenhängen.
1
Gasse, M. (2003): "Gesundheitsförderung im Schulprofil. Schulentwicklung im Netzwerk
gesundheitsfördernder Schulen", in: Lernende Schule, 22, S. 26-29, ISBN / ISSN:
1435-1692.
Abstract:
Zunächst mit Skepsis betrachtet, hat sich die Zahl gesundheitsfördernder Schulen in
Nordrhein-Westfalen
beträchtlich
erhöht
und
in
einem
Netzwerk
zusammengeschlossen. Der Verfasser beschreibt von der Bewegungserziehung bis zu
Präventionsprogrammen Beispiele, in denen Schulen über einzelne Projekte und
Unterrichtsvorhaben die Gesundheitsförderung zu einer Leitidee ihres Schulprogramms
gemacht haben.
Junghans, S. u.a. (2003): "Gesundheitsförderung in der Schule", in: Erziehungskunst, 67, 5, S.
578-587, ISBN / ISSN: 0014-0333.
Abstract:
Die Autoren erörtern eingangs die Kriterien, die einen gesunden Menschen
auszeichnen. In einem zweiten Teil stellen sie Merkmale einer heilenden Erziehung
zusammen, die an Waldorfschulen praktiziert wird. Es werden Formen einer
integrativen Gesundheitsförderung vorgestellt und die gesundheitsfördernde Wirkung
der sozialen Verhältnisse hervorgehoben. Insbesondere gehen sie auf die
Verantwortung der Schule für eine gesunde Entwicklung der Kinder ein - sie heben die
Rolle der Schule als Lebensraum mit ihrem sozialen Umfeld hervor bis hin zur
Gestaltung des Schulgebäudes, des Schulgeländes sowie des Tagesablaufs.
Klatt, R. (2007). Was Schulen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung lernen können.
PÄD-Forum: unterrichten, erziehen. 35 (1), 19-23.
Abstract:
Erfahrungen betrieblicher Präventivmaßnahmen werden auf die Institution Schule
übertragen. Beispiele aus der Praxis zeigen auf, wie das Thema Gesundheit in der
Schule verankert werden kann.
Klein-Heßling J., Lohaus A. & Beyer A. &. (2003). Gesundheitsförderung im Jugendalter:
Attraktivität
von
Stressbewältigungstrainings.
Zeitschrift
für
Gesundheitswissenschaften, 11 (4), 365-380.
Abstract: Die Förderung von Stressbewältigungskompetenzen ist eine zentrale
Strategie der Gesundheitsförderung. Die vorliegende Studie untersucht die Attraktivität
von Stressbewältigungstrainings bei der Zielgruppe der Jugendlichen. 1.699
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis zehn wurden zu ihrem Interesse
an einem Stressbewältigungstraining, zu chronischen Erkrankungen bzw.
Stressbelastungen sowie zu konkreten Erwartungen an Stressbewältigungstrainings
befragt. Als bedeutsamste Prädiktoren des Teilnahmeinteresses werden die
Geschlechtszugehörigkeit, die Klassenstufe, vorliegende chronische Erkrankungen und
die akute Stressbelastung identifiziert. Die wichtigsten Bedingungen für eine Teilnahme
sind, dass Stressbewältigungstrainings während der Schulzeit stattfinden und Freunde
bzw. Mitschüler ebenfalls teilnehmen.
Klocke, A. (2006). Armut im Kontext: Die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von
Kindern und Jugendlichen in deprivierten Lebenslagen. Zeitschrift für Soziologie der
Erziehung und Sozialisation, 26 (2), 158-170.
Abstract:
In dem Beitrag wird die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen in
unterschiedlichen Lebenslagen analysiert. Die Frage richtet sich auf die Bedeutsamkeit
von Armut im Kontext weiterer sozialer Merkmale. Dazu werden die gesundheitlichen
Zielvariablen nach folgenden Merkmalen aufgebrochen: nach Alter, Geschlecht und
Nationalität, Armut, Wohnumfeld und Familienform sowie der Qualität der Eltern-KindBeziehung und der Schulatmosphäre. Datengrundlage ist die im Jahre 2002
durchgeführte Studie "Health Behaviour in School-Aged Children - A WHO Cross
2
National Study", eine alle vier Jahre durchgeführte repräsentative Schülerbefragung in
über 35 Ländern. Hier wird der deutsche Teildatensatz herangezogen (n=5650). Die
Analysen zeigen einen signifikanten Effekt der Armut auf die Gesundheit der Kinder
und Jugendlichen, der allerdings von anderen sozialstrukturellen und sozialen Faktoren
(soziales Kapital in den Bereichen Familie, Schule und Nachbarschaft) z. T. deutlich
überlagert wird.
Lee A., Tsang C., Lee S.H., To C.Y. (2003): "A comprehensive 'Healthy Schools Programme'
to promote school health: the Hong Kong experience joining the efforts of health and
education sectors", in: Journal of Epidemiology and CommunityHealth, 57 (3): p. 174177.
Abstract:
Both health and education are linked to economic performance. The success of
education depends on good health, and vice versa. Modern education should help
young people to determine values, and accept responsibility for their health and social
behaviour. The success of health promotion in schools requires the joint efforts of both
the health and education sectors. A comprehensive programme is needed to include
teachers' training, curriculum development, community participation, changing policies
and practices, and research. All these components are needed to build up a successful
model of a health promoting school. The "Healthy Schools Programme" in Hong Kong
gives a good example of close partnership between the health and education sectors,
and moves towards a multidisciplinary approach and active learning towards health
promotion.
Loebell, P. (2006). Gesundheit und Lebensgestaltung als Aufgaben der Schule.
Erziehungskunst, 70 (2), 131-137.
Abstract:
Der Autor geht zunächst auf Gesundheit und Krankheit als Erscheinungsformen des
Lebens ein. Damit werden Fragen der Gesundheitserziehung und der Ausprägung der
Verantwortung für die eigene Gesundheit bei den Schülern aufgeworfen. U. a. stellt
sich die Frage: Wie kann ein Krankheitsprozess mit seinem Wert für die Entwicklung
des Kindes genutzt werden? Gleichzeitig verdeutlicht der Autor an Beispielen, dass
gerade Krankheit als Schicksalsmotiv bei vielen berühmten Menschen (Beethoven,
Schiller) eine bedeutende Rolle spielte.
Lohaus A., Beyer A. & Klein-Heßling J. (2004). Stresserleben und Stresssymptomatik bei
Kindern und Jugendlichen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische
Psychologie, 36 (1), 38-46.
Abstract: In der vorliegenden Studie wird der Frage nach der Bedeutung von
Stresserleben für das Auftreten physischer und psychischer Beschwerden bei Kindern
und Jugendlichen nachgegangen. Es wird untersucht, in welchem Ausmaß typische
Beanspruchungssymptomatiken von Kindern und Jugendlichen berichtet werden und in
welchem Umfang diese Symptomatiken mit Stresserleben in Zusammenhang stehen
oder durch andere Einflüsse (wie akute bzw. chronische körperliche Erkrankungen)
mitbedingt sein können. Teilnehmer der Untersuchung waren 1.699 Schülerinnen und
Schüler der Klassenstufen fünf bis zehn. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das
Stresserleben und die Beanspruchungssymptomatiken in Abhängigkeit von der
Klassenstufe und der Geschlechtszugehörigkeit unterscheiden. Das berichtete
Stresserleben und die berichtete physische und psychische Symptomatik steigen mit
der Klassenstufe an und Mädchen sehen sich stärker belastet als Jungen. Es finden
sich weiterhin systematische Zusammenhänge zwischen dem Ausmaß des
Stresserlebens und der von den Schülern berichteten physischen und psychischen
Symptomatik. Diese bleiben auch dann noch substantiell bestehen, wenn andere
potentielle Einflussparameter (wie Klassenstufe, Geschlecht und vorhandene
Erkrankungen der Schüler) herauspartialisiert sind.
3
Marti, T. (2003): "Gesundheitsfördernde Pädagogik", in: Erziehungskunst, 67, 5, S. 547-557,
ISBN / ISSN: 0014-0333,
Abstract:
Die anthroposophische Pädagogik ist auf die Unterstützung und Förderung einer
gesunden leiblichen, seelischen und geistigen Entwicklung des Kindes gerichtet. Die
Grundlagen einer gesundheitsfördernden Praxis sind heilendes Erziehen und
Unterrichten so u.a. im Künstlerischen Unterricht, in der erweiterten Sinneslehre, die
auf die Beachtung der vier Wesensglieder: Physischer Leib, Lebensleib, Seele und
Geist gerichtet sind. Dabei wird die Rhythmologie als wesentliche Grundlage beachtet,
um der Psycho-Physiologie der kindlichen Entwicklung gerecht werden zu können.
Abschließend
werden
schulorganisatorische
und
bildungspolitische
Rahmenbedingungen sowie Forschungsergebnisse zum Thema dargestellt.
Möllenkamp-Thien, G. & Weyland. U. (2005). Gesunde Schule. Gesundheitsförderung und
Schulentwicklung - ein zukunftsweisendes Konzept? Schul-Management, 36 (3), 37-38.
Abstract:
Das Thema Gesundheitsförderung nimmt einen zentralen Stellenwert im
Bildungswesen ein. In der Schule sollte Gesundheitsförderung als integrativer
Bestandteil aller Prozesse und Maßnahmen aufgefasst werden.
Ollmann, R. (2007). Plädoyer für eine aktivierende Präventionskultur in der Schule.
PÄD-Forum: unterrichten, erziehen, 35 (1), 7-12.
Abstract:
Der Autor befasst sich in seinem Beitrag mit dem Dreieck Ernährung, Bewegung und
Stress und plädiert für die Schaffung kultureller Rahmenbedingungen, die
gesundheitsbewusstes Verhalten fördern und forcieren.
o.V. (2003): "Werkstattheft: 'Stern der Gesundheit' ", in: Lernende Schule, 22, S. 38-56, ISBN /
ISSN: 1435-1692.
Abstract:
In dem vorliegenden Werkstattheft wird ein "Stern der Gesundheit" mit 5 Zacken
vorgestellt, die nach und nach entfaltet werden: Zacke 1: Meine Gesundheit - Gesund
bleiben: Umgang mit Enttäuschungen, Kränkungen, Ängsten Zacke 2: Meine
Schülerinnen und Schüler - Entspannt lerne ich besser! Zacke 3: Mein Unterricht Eckpunkte eines gesundheitsfördernden Unterrichts Zacke 4: Meine Kolleginnen und
Kollegen - Schritte für eine gesundheitsförderliche Entwicklung von Unterricht,
Kooperation und Schulklima Zacke 5: Unsere Schule – Papiercomputer.
o.V. (2003): "Wieviel Gesundheitsförderung braucht die Schule? Wie viel erträgt sie?
Ressourcen, Chancen und Grenzen. Tagungsdokumentation", in: Rundbrief (Netzwerk
Gesundheitsfördernder Schulen), 23, S. 1-19.
Enthält:
Für seine Gesundheit trägt doch jeder selbst die Verantwortung; Fragen zur Rolle der
schulärztlichen Dienste: Praxis und Reformen; Soziales Lernen in der Leistungsschule:
das Freiburger Modell; Gesundheitsförderung und Schulentwicklung: Gegeneinander,
nebeneinander oder miteinander; Gesundheitsteams an Schulen: 10 Jahre auf dem
Weg; Per vivere meglio: ein 4-Jahresprogramm der Scuola Media Camignolo.
Paulus, P. (2004). Schulische Gesundheitsförderung - vom Kopf auf die Füße gestellt.
Deutschland auf dem Weg zur guten gesunden Schule (Auszug). Report-Psychologie,
29 (9), 520-522.
Abstract:
Ausgehend vom Konzept einer gesundheitsfördernder Schule, die zur Stärkung der
gesundheitsbezogenen Lebenstüchtigkeit von Schülern beiträgt und die auf den
Arbeits- und Lernplatz Schule bezogene Gesundheit aller an der Schule Beteiligten
fördert und zugleich dem übergeordneten Ziel der Steigerung der Erziehungs- und
4
Bildungsqualität verpflichtet ist, werden acht Veränderungstrends skizziert, die durch
die zahlreichen Zugänge zur schulischen Gesundheitserziehung in den vergangenen
zehn Jahren mitbestimmt wurden: (1) vom Leitbild der Gesundheitserziehung zu dem
der Gesundheitsförderung; (2) vom biomedizinischen Organismuskonzept zum
Menschen als Person und zur ganzheitlich verstandenen Gesundheit; (3) von
Schülerinnen und Schülern zur Schulgemeinschaft und Schulentwicklung; (4) vom
Setting Schule zum offenen, partizipativen Netzwerk von Schulen und
Kooperationspartnern; (5) von der Risikoorientierung zu einem salutogenetisch
ausgerichteten Konzept; (6) vom individuellen Gesundheitsverhalten zu soziokulturell
geprägten gesunden Lebensweisen; (7) vom individuellen Gesundheitsverhalten zu
setting-bezogenen gesunden Lebensweisen; (8) von einem normierenddisziplinierenden zu einem explizit demokratisch-emanzipatorischen Konzept, zu
Partizipation und Empowerment. Angesichts der bislang als unzureichend erachteten
Umsetzung der Konzeption der gesundheitsfördernden Schule wird für einen Ansatz
plaediert, der von der Fragestellung geprägt ist, wie Gesundheit zur Steigerung der
schulischen Erziehungs- und Bildungsqualität beitragen kann, damit die Schule ihren
Auftrag besser als bisher erfüllen kann.
Posse, N., Huschitt, H. (2003): "Gesunde Schule - gute Schule: Gesundheit ist mehr...", in:
Lernende Schule, 22, S. 4-8, ISBN / ISSN: 1435-1692.
Abstract:
Eine gesundes Schulklima wirkt sich aus auf das Wohlbefinden der Schüler und
Schülerinnen an ihrem Lernort und das der Lehrkräfte an ihrem Arbeitsplatz. Eine
"gesunde" Schule steigert die Leistungen sowohl der Lehrer als auch der Schüler. Der
Artikel zeigt Wege auf zu einer gesunden Schule.
Schneider, R. (2006). Schule und Gesundheit. Projekt Arbeit, 1, 43-44; 53-59.
Abstract:
In dem Beitrag werden empirische Daten zum Gesundheitszustand von Schülerinnen
und Schülern vorgestellt. Der aktuelle Trend bei Grundschülern stellt sich
folgendermaßen dar: Abnahme der Gesamtkörperkoordination, Rückgang von
Bewegungserfahrungen beim Spielen und Verschlechterung der Ausdauer. Auch bei
älteren Schülern sind die gesundheitlichen Belastungen erschreckend:
Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Nervosität und Unruhe sind an der
Tagesordnung. Eine Gesamtentwicklung in Richtung auf mehr Gesundheit in der
Schule ist daher unumgänglich sowohl für die Stärkung der Persönlichkeit, als auch für
die Ausbildung von Gesundheitsschutzfaktoren. Der Autor versucht an Hand einiger
Eckpunkte aufzuzeigen, wie man den gesundheitlichen Problemen von Kindern und
Jugendlichen, die sich aus der veränderten Kindheit ergeben haben, entgegenwirken
kann. Zu den wichtigsten Punkten zählt er: Bewegungsförderung, bessere Aufklärung
durch Lehrerfortbildung, Förderung von Suchtpräventionen, enge Zusammenarbeit
zwischen Eltern und Schule.
Windel, I. (2005). Gesund leben lernen - Gesundheitsmanagement in Schulen. Schulische
Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter
Schülerinnen und Schüler. Das Gesundheitswesen, 67 (2), 137-140.
Abstract:
„Gesund leben lernen" ist ein Kooperationsprojekt zwischen den Spitzenverbänden der
gesetzlichen Krankenkassen und den Landesvereinigungen für Gesundheit
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, die "Organisation
Schule" zu einem gesunden Lebensraum für alle in ihr Arbeitenden und Lernenden zu
entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Gesundheit von
Lehrkräften und nicht unterrichtendem Personal. Erst wenn deren Ressourcen gestärkt
und Überlastungen abgebaut worden sind, können neue Kräfte zur
Gesundheitsförderung für und mit Schülerinnen und Schüler(n) freigesetzt und sozial
bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen vermindert werden. Das Projekt
arbeitet nach dem Settingansatz und nutzt die Prinzipien des betrieblichen
5
Gesundheitsmanagements
Ganzheitlichkeit,
Partizipation,
Integration,
Projektmanagement. Es orientiert sich an den Instrumenten der Projektorganisation,
um den Einstieg in Veränderungsprozesse der Organisation Schule zu erreichen, diese
zielorientiert, systematisch und nachhaltig weiterzuentwickeln und so ihre
Bildungsqualität zu verbessern.
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AD(H)S und Lernstörungen:
Altherr, P. (2006). Entwicklung und Erfahrungen mit einem computergestützten ADSMediatoren-Training für Lehrer. Kindheit und Entwicklung, 15 (1), 27-34.
Abstract:
In die Diagnostik und Behandlung von Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen mit/ohne
Hyperaktivität (ADS) müssen Lehrer mit einbezogen werden. In ihrer Ausbildung wird
dies bisher jedoch kaum berücksichtigt. Im Rahmen eines umfassenden Projektes
wurde daher neben einem Verhaltenstraining ein computergestütztes ADSFortbildungsprogramm für Lehrer entwickelt. Aufbau, Inhalte und Ziele der CD-ROM
werden vorgestellt. In vier Hauptkapiteln, "Symptomatik und Begleitprobleme",
"Entstehung, Entwicklung und Diagnostik", "ADS in der Schule" und "Intervention,
Behandlung und außerschulische Hilfen", erhalten Benutzer Informationen, Material
und Behandlungsanleitungen, die über Text, Bild und Ton veranschaulicht werden.
Eine Evaluation des Trainings hat begonnen, erste Erfahrungen mit dem Einsatz
werden beschrieben.
Frölich, J., Döpfner, M., Biegert, H. & Lehmkuhl, G. (2002). Praxis des pädagogischen
Umgangs von Lehrern mit hyperkinetisch-aufmerksamkeitsgestörten Kindern im
Schulunterricht. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 51 (6), 494-506.
Abstract:
Die Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität stellt eine häufige Störung des Kindesund Jugendalters dar, die sich aufgrund ihrer Symptomkonstellation sowie der
begleitenden Komorbiditäten in hohem Ausmaß auf die Schul- und Berufslaufbahn der
Betroffenen auswirken kann. Dem steht bislang nur ein geringer Kenntnis- und Ausbzw. Fortbildungsstand der unterrichtenden Lehrer an Regelschulen über einen
angemessenen didaktischen und pädagogischen Umgang mit den Kindern gegenüber.
Des Weiteren ist die Zusammenarbeit zwischen Schule, Elternhaus und
therapeutischen Institutionen zumeist lückenhaft, so dass die in den klinischen
Behandlungsleitlinien der psychiatrischen Fachgesellschaften postulierte sogenannte
multimodale Behandlung keine zureichende Anwendung findet. Auf der Grundlage von
Ergebnissen einer an einer Kölner Grundschule durchgeführten Intervention zum
Umgang mit hyperkinetischen und oppositionellen Problemverhaltensweisen im
Unterricht wurden praktische Anhaltspunkte für eine erfolgversprechende
pädagogische Arbeit gegeben. Diese beinhaltet erstens die umfassende Information
von Lehrern über das Störungsbild, zweitens die verstärkte Einbindung der Lehrer in
den psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlungsprozess und drittens
die Durchführung geeigneter didaktischer und einfacher pädagogisch-therapeutischer
Maßnahmen im Umgang mit hyperkinetischen Kindern.
Gasteiger-Klipcera, B., Klipcera, C. & Schabmann, A. (2001). Wahrnehmung der
Schwierigkeiten lese- und rechtschreibschwacher Kinder durch die Eltern: Pygmalion
im Wohnzimmer? Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 50 (8), 622-639.
Abstract:
Im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung über die Entwicklung des Lesens und
Rechtschreibens während eines Schuljahres, an der über 1770 Zweit- bis Viertklässler
aus Grundschulen in Wien und Niederösterreich teilnahmen, wurden sowohl die Eltern-
6
als auch die Lehrereinschätzungen der Lese- und Rechtschreibentwicklung erhoben
und mit den Testergebnissen verglichen. Auch wurden die Eltern zur Lesemotivation,
der Hausaufgabensituation und den Möglichkeiten der häuslichen und
außerschulischen Förderung ihrer Kinder befragt. Es zeigte sich eine mäßige
Übereinstimmung der Eltern- und Lehrereinschätzungen mit den Testergebnissen,
wobei nach einem Strukturgleichungsmodell das Urteil der Eltern nur von den
Leistungseinschätzungen der Lehrer und nicht direkt vom testmäßig erfassten
Leistungsstand der Kinder beeinflusst wurde. Der Vergleich von Kindern
unterschiedlichen Leistungsstands, bei denen die Eltern entweder Lese- und
Rechtschreibschwierigkeiten berichtet hatten oder nicht, zeigte, dass die Kinder, die in
den Augen der Eltern Schwierigkeiten hatten, sowohl bei den Hausaufgaben als auch
beim Lesen eine geringere Motivation aufwiesen. Obwohl die Eltern mit diesen Kindern
mehr übten und auch häufiger Hilfe außerhalb der Familie in Anspruch nahmen, fielen
diese Kinder in ihren Leistungen zurück. Die Befunde mahnen zur Vorsicht bei der
Beratung der Eltern von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Sie
weisen auf die Gefahr hin, dass manche Eltern dann, wenn sie die Schwierigkeiten
ihrer Kinder wahrnehmen, ihnen negatives Feedback geben und zuviel Druck auf die
Kinder ausüben. Eine differenzierte Analyse des familiären Umgangs mit schulischen
Leistungsproblemen und deren Betonung auch in der Lehrerfortbildung wird angeraten.
Lauth, G. W. & Freese, S. (2003). Effekt einer schulbasierten Behandlung von ADHD in der
Bewertung von Lehrern und Eltern - eine Einzelfallstudie an vier Kindern.
Heilpädagogische Forschung, 29 (1), 2-8.
Abstract:
Thema der Studie ist eine Therapie, die vier aufmerksamkeitsgestörten/hyperaktiven
Kindern im Alter von acht Jahren Selbststeuerungs- und Planungsfertigkeiten
vermittelte. Anhand von Einzelfallanalysen (AB-Versuchspläne) wurde die Reichweite
und Stabilität der Behandlungseffekte überprüft: Hierzu beurteilten die Eltern und
Lehrer anhand von Verhaltensratings, inwieweit die Kinder zu Hause und in der Schule
störungsspezifische Verhaltensauffälligkeiten (Unaufmerksamkeit, Impulsivität,
Hyperaktivität) an den Tag legten. Diese Beurteilungen wurden als Grundrate
(baseline) sowie während und im Anschluss an die Therapie sowie sechs Monate
danach erhoben. In den Beurteilungen sowohl der Eltern als auch der Lehrer wird der
Therapie bei Therapieende eine große Wirksamkeit bescheinigt. Das
störungsspezifische Verhalten der Kinder hatte sich mithin nachdrücklich verbessert. In
der Nachuntersuchung nach sechs Monaten erwies sich diese Verhaltensbesserung in
Bezug auf das häusliche Verhalten der Kinder als stabil. Das Verhalten in der Schule
wurde von den Lehrern hingegen nach sechs Monaten weniger positiv als bei
Therapieende beurteilt. Es wird diskutiert, dass die Vermittlung von Selbstregulationsund Planungsfertigkeiten günstige Voraussetzungen für ein angemesseneres
Unterrichtsverhalten entstehen lässt, zur Stabilisierung dieses Effektes aber eine
ergänzende verhaltensbezogene Beratung des Klassenlehrers notwendig ist.
Rossbach, M. & Probst, P. (2005). Entwicklung und Evaluation eines Lehrergruppentrainings
bei Kindern mit ADHS - eine Pilotstudie. Praxis der Kinderpsychologie und
Kinderpsychiatrie, 54 (8), 645-663.
Abstract:
Es wird festgestellt, dass ein hoher Bedarf an Lehrertrainingsmaßnahmen zur
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besteht und gleichzeitig im
deutschen Sprachraum kontrollierte Evaluationsstudien zu diesem Interventionsbereich
fehlen. Beschrieben werden ausschließlich die Entwicklung und Evaluation eines
zweistufigen ADHS-Lehrergruppentrainings. Stufe 1 beinhaltete die Durchführung eines
zwölfstündigen Gruppentrainings mit 18 Beratungslehrern, in dem Störungswissen
sowie Methoden schulischer Interventionen, insbesondere Kontingenzmanagement
und "antezedente", am TEACCH-(Treatment and Education of Autistic and
Communication Handicapped Children-)Ansatz orientierte Techniken vermittelt wurden.
In Stufe 2 berieten anschließend sechs Beratungslehrer (Untergruppe) zehn
7
Klassenlehrer von insgesamt elf Regelgrundschülern (mittleres Alter = 8.6 Jahre) mit
ADHS-Symptomatik, die auf zwei experimentelle Gruppen verteilt wurden. Die Lehrer
der Standardbehandlungsgruppe (fünf Schüler) erhielten das sechsstündige BasisModul "Störungswissen und Antezedente Methoden", die Lehrer der
Intensivbehandlungsgruppe (sechs Schüler) erhielten das Basis-Modul plus das
Zusatz-Modul "Schülerbezogene Anleitung in Kontingenzmanagement" (zusammen 14
Stunden). Die Evaluation der Trainingsdurchführung erfolgte durch Wissenstest und
Lehrer-Zufriedenheitsratings; die Trainingseffekte wurden durch Lehrer-Rating des
Schülerverhaltens im Rahmen eines Zwei-Gruppen-Prä-Post-Follow-up-Designs
überprüft. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Wissenszuwachs durch das
Gruppentraining und eine hohe Teilnehmerzufriedenheit. Ferner erfolgte eine
signifikante Abnahme der ADHS-Symptome in beiden Behandlungsgruppen, jedoch
ausgeprägter in der Intensivbehandlungsgruppe, wo zusätzlich eine nachhaltige
Reduktion des allgemeinen schulischen Problemverhaltens und eine Zunahme der
Kompetenzen zu beobachten war. Aus der vorliegenden Pilotstudie ergeben sich somit
konsistente Hinweise darauf, dass das Verhalten von Kindern mit schulischer ADHSSymptomatik durch ein Lehrer-Mediatorentraining substanziell verbessert werden kann.
Stoll, A. & Helfmann, B. (2005). Leichterer Umgang mit Kindern, denen Aufmerksamkeit
schwer fällt. Unruhige und verträumte Kinder mit einfachen Mitteln unterstützen.
Sonderpädagogische Forschung, 50 (1), 102-112.
Abstract:
Es wird ein neues Fortbildungskonzept für Lehrer und Erzieher zum immer häufiger
diagnostizierten Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom vorgestellt. Ziel der Fortbildung ist
es, über ein besseres Erkennen und Verstehen des Störungsbildes - und damit der
betroffenen Kinder - praktikable Möglichkeiten des hilfreichen und für alle Seiten
entlastenden Umgangs gemeinsam zu erarbeiten (so genannte "Faustregeln" für
Lehrer und Erzieher sowie Foerdermöglichkeiten, die an Eltern weitergegeben werden
können). Ein weiterer Schwerpunkt ist die aufmerksamkeits- und behaltensförderliche
Unterrichtsgestaltung und Wissensvermittlung sowie die Bearbeitung konkreter
mitgebrachter Fragen, sodass die Teilnehmer neben einem Hand-out auch konkrete
Antworten oder Situationsvorbereitungen (z. B. Gespräch mit Eltern oder Vorbereitung
der nächsten Unterrichtstunde mit aufmerksamkeitsförderlichen Methoden) mitnehmen
können. Die "einfachen Mittel zur aufmerksamkeitsförderlichen Wissensvermittlung"
werden während der Fortbildung praktiziert. Nach einer Darstellung der einzelnen
Bausteine der Fortbildung werden erste Ergebnisse einer Bewertung durch die
Teilnehmer mitgeteilt.
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Arbeitsschutz:
GEW Hessen (2004). Gesundheitsvorsorge und Arbeitsschutz für hessische Schulen. Ca. 60
Seiten, 4 Euro inkl. Versandkosten, zu beziehen über die Landesgeschäftsstelle der
GEW Hessen: Postfach 170316, 60077 Frankfurt oder E-Mail: [email protected]
Abstract:
Würden die Erkenntnisse aus den zahlreichen Untersuchungen zur Gesundheit von
Lehrkräften vom Arbeitgeber ernst genommen, müssten die Rahmenbedingungen von
Schule entscheidend verbessert werden. Denn jeder ernstzunehmende
Arbeitswissenschaftler oder Arbeitsmediziner, der sich mit den Belastungen in
Lehrberufen beschäftigt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass eben nicht nur die persönliche Konstitution, das Organisationstalent oder der Fortbildungswille alleine
verantwortlich für Berufszufriedenheit und Gesundheit ist, sondern dass es maßgeblich
auf Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Lärm, Aus- und Fortbildung,
Unterstützungssysteme, Raumsituation, Schulorganisation, Betriebsklima) ankommt.
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Die vorliegende Broschüre soll eine Hilfe für Personalrätinnen und Personalräte,
Schulleitungen sowie alle interessierten Kolleginnen und Kollegen sein. Sie ist in Form
einer Loseblattsammlung angelegt, so dass sie laufend ergänzt werden kann.
Entsprechende Änderungen und Ergänzungen werden zukünftig aus dem Internet
herunterzuladen oder über die Geschäftsstelle zu bestellen sein.
Hanebuth. D. (2004). Mangelnde soziale Einbettung am Lern- und Arbeitsplatz als Risikofaktor
für die gesundheitliche Entwicklung. Bildung und Erziehung, 57 (3), 299-310.
Abstract:
In dieser Studie werden zunächst wichtige Begriffe aus dem Forschungsbereich der
sozialen Unterstützung benannt. Danach werden ausgewählte empirische Studien
betrachtet, welche die Relevanz sozialer Unterstützung für die Gesundheit zeigen.
Belege für lern- und arbeitsplatzbezogene Zusammenhänge werden dabei
unterschieden. Das Fazit schlägt eine Brücke zur Praxis. Dabei wird kritisch auf die
Organisationskultur in Schule und Betrieb und die mögliche Umsetzungsarbeit
geschaut.
Kaempf, S. & Krause, A. (2004). Gefährdungsbeurteilungen zur Analyse psychischer
Belastungen am Arbeitsplatz Schule. In W. Bungard, B. Koop & C. Liebig (Hrsg.),
Psychologie und Wirtschaft leben - Aktuelle Themen der Wirtschaftspsychologie in
Forschung und Praxis (S.314-319). München: Rainer Hampp.
Klein-Hessling, J., Jerusalem, M. & Schlesinger, I. (2003). Gesundheitsgefahren in der Schule.
Eine Analyse psychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren von Schulunfällen.
Psychomed, 15 (4), 230-236.
Abstract:
Zur Analyse psychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren von Schulunfällen wurden 7519
Schüler siebter bis zehnter Klassen aus Berliner Haupt-, Real- und Gesamtschulen
sowie Gymnasien und 633 Lehrer schriftlich befragt. Die Hälfte der Schüler wies im
untersuchten Zeitraum eine für die jeweilige Schulform überdurchschnittliche bzw.
unterdurchschnittliche Unfallquote auf. Bei den Schülern wurden Personmerkmale
(etwa Impulsivität, Lebhaftigkeit, Sensation Seeking, Ärger, allgemeine versus
schulbezogene versus schulsportbezogene Selbstwirksamkeit) und
Schulumweltmerkmale (Schülersozialklima, soziale Konflikte, Leistungsdruck,
Fürsorglichkeit des Lehrers, Regelverbindlichkeit) erfasst, bei den Lehrern
Personmerkmale (Burnout-Gefühle, Stresserleben, individuelle und kollektive
Selbstwirksamkeit), bezogen auf den Schulsport die Einschätzung von
Schülermerkmalen (Motivation, körperliche Voraussetzungen, Problemverhalten) und
Merkmale der Schulumwelt (Problembelastung, etwa durch Gewalt und Drogen sowie
physikalische Gefahrenquellen). Folgende prädiktionsrelevante Zusammenhänge
wurden ermittelt: (1) Je höher die Unfallquote einer Schule, desto stärker war das
Stresserleben der Lehrer und deren Einschätzung der Gewalt als schulisches Problem
ausgeprägt. (2) Mit einer höheren Unfallquote gingen bei den Schülern eine niedrigere
allgemeine Selbstwirksamkeit, eine höhere Impulsivität und Lebhaftigkeit und ein
schlechteres Schülersozialklima einher. (3) Bezogen auf die Situation außerhalb des
Schulsports waren verunfallte Schüler im Schnitt jünger und hatten höhere Werte auf
den Skalen Impulsivität, Lebhaftigkeit, Bewegungsdrang, Sensation Seeking, Ärger und
soziale Konflikte als ihre nicht verunfallten Mitschüler. (4) Für einige der untersuchten
Variablen lagen Wechselwirkungen mit der Schulform, dem Geschlecht und dem Alter
der Schüler vor. (5) Zusätzlich zu den für das Unfallgeschehen außerhalb des Sports
relevanten Faktoren waren bei den Sportunfällen der wahrgenommene Leistungsdruck
und die Fürsorglichkeit der Lehrer bedeutsam. In der Diskussion wird auf die
Implikationen der Ergebnisse für die Unfallprävention eingegangen.
Krause, A. (2004). Arbeitsanalyse und Organisationsdiagnose in Schulen: Analyse
psychischer Belastungen und Ressourcen von Lehrerinnen und Lehrern als Grundlage
9
für Schulentwicklungsprozesse. In W. Böttcher & E. Terhart (Hrsg.),
Organisationstheorie in pädagogischen Feldern - Analyse und Gestaltung (S. 123-141).
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Krause, A. (2004). Erhebung aufgabenbezogener psychischer Belastungen im Unterricht – ein
Untersuchungskonzept. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48, 139147.
Abstract:
Vorgestellt wird ein Ansatz zur Erhebung psychisch belastender Unterrichtssituationen
auf der Grundlage eines handlungstheoretischen Belastungskonzepts. Die für die
Übertragung dieses Konzepts auf die Unterrichtstätigkeit notwendigen Erweiterungen
werden aufgezeigt. Das neu entwickelte Untersuchungskonzept führte zur Entwicklung
eines Manuals, welches externe Beobachter anleitet, Regulationsbehinderungen zu
bestimmen. Es werden die Ergebnisse einer auf 46 Unterrichtsstunden basierenden
Pilotstudie vorgestellt, welche für die Reliabilität und Validität der
Untersuchungsmethodik sprechen.
Krause, A. & Schüpbach, H. (2003). Belastungen im Unterricht erkennen und abbauen. In
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Arbeits- und
Gesundheitsschutz. Leitfaden 2 zur Einstiegsphase (S. 16-22). Stuttgart: GEW.
Abrufbar unter: http://www.gew-bw.de/Binaries/Binary6324/Leitfaden2.pdf
Abstract:
Zur Unterstützung der Schulen und Kindergärten wurde dieser Leitfaden der GEW zur
Verfügung gestellt. Bei diesem 2. Leitfaden handelt es sich um eine Broschüre für jene,
die mit Arbeits- und Gesundheitsschutz betraut sind. Belastungsschwerpunkte und
deren Bearbeitung stehen im Zentrum.
Krause, A. & Schüpbach, H. (2004). Gefährdungsbeurteilungen an Schulen: Verfahren zur
Grob- und Feinanalyse. In Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (Hrsg.), Arbeit +
Gesundheit in effizienten Arbeitssystemen (S. 287-290). Dortmund: GfA-Press.
Schüpbach, H. & Krause, A. (2003). Entlastung durch bessere Arbeitsorganisation. In
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Arbeits- und
Gesundheitsschutz. Leitfaden 2 zur Einstiegsphase (S. 23-27). Stuttgart: GEW.
Abstract:
Zur Unterstützung der Schulen und Kindergärten wurde dieser Leitfaden der GEW zur
Verfügung gestellt. Bei diesem 2. Leitfaden handelt es sich um eine Broschüre für jene,
die mit Arbeits- und Gesundheitsschutz betraut sind. Belastungsschwerpunkte und
deren Bearbeitung stehen im Zentrum.
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Bewegungsförderung / Haltung:
Bindel, T. (2003): "Gute Argumente allein reichen nicht - Sport und Gesundheitsförderung im
Schulprogramm des Berufskollegs", in: Sportpädagogik, 27, 1, S. 50-52, ISBN / ISSN:
0171-4953.
Abstract:
Am Berufskolleg kämpft das Fach Sport gegen Kürzungen. Es wird eine Verdichtung
des Unterrichts gefordert, um mehr Zeit in die berufliche Ausbildung investieren zu
können. Für die allgemein bildenden Fächer sind deshalb Argumente gefragt, die eine
Kürzung verhindern und ihren Umfang legitimieren. Das Schulprogramm als Chance für
das Fach Sport an berufsbildenden Schulen.
10
Breithecker, D., Dordel, S. (2003): "Bewegte Schule als Chance einer Förderung der Lern- und
Leistungsfähigkeit", in: Haltung und Bewegung, 23, 2, S. 5-15, ISBN / ISSN: 01783033.
Abstract:
Es werden die Zusammenhänge zwischen Motorik und Kognition, Einflüsse von
Wahrnehmung und Bewegung auf das Lernen und die Lern- und Leistungsfähigkeit von
Kindern erläutert. Es wird anhand von Untersuchungen die intelligenzfördernde
Wirkung von Bewegungsprogrammen für Schüler dargestellt.
Brettschneider, W.-D. & Malek, C. (2005). „Walking Bus" - der aktive Schulweg. Eine
Präventionsmaßnahme gegen körperliche Inaktivität und Übergewicht im Kindesalter.
Sportunterricht, 54 (12), 368-373.
Abstract:
Vorgelegt wird eine Zusammenfassung zum Forschungsstand hinsichtlich der
Ursachen für die Verbreitung von Übergewicht. Zugleich wird aufgezeigt, in welchem
Masse die Lebenswelten von Kindern heute durch Inaktivität bestimmt werden. Am
Beispiel des "Walking Bus" wird illustriert, wie Eltern und Lehrer gemeinsam der
wachsenden körperlichen Inaktivität mit einfachen Mitteln wirksam begegnen können.
Voraussetzung für den Erfolg des Projekts ist die emotionale Ansprache der Kinder und
ein gewisses Maß an bürgerschaftlichem Engagement auf Seiten der Eltern.
Hartmann, P. & Bös, K. (2006). „200 Minuten Sportunterricht pro Woche". Der Nutzen von
mehr Bewegung und Sport bei Förderschülerinnen und Förderschülern. Zeitschrift für
Heilpädagogik, 57 (6), 227-235.
Abstract:
Für Förderschüler ist die Motorik von besonderer Bedeutung, motorische Kompetenzen
sind für sie eine Chance zur Kompensation von Schwächen in anderen Lernfeldern. Im
Rahmen einer experimentellen Untersuchung wurde die Effektivität des
Unterrichtsprogramms "200 Minuten Sportunterricht pro Woche" über ein Jahr mit
Schülerinnen und Schülern der Klassen zwei bis sechs überprüft. Das
Unterrichtsprogramm erwies sich als hochwirksam. Vom Vortest zum Nachtest
erzielten die Kinder in fast allen Testaufgaben bessere Endleistungen. Eine Fortführung
dieses Projekts erscheint sinnvoll, da neben der Verbesserung der motorischen
Leistungsfähigkeit die Lehrer auch über positive Transferwirkungen auf andere
Persönlichkeitsmerkmale berichteten.
Passauer, T. (2003): „Berufsschulsport, muss das sein? Eine Umfrage unter Schülerinnen und
Schülern des BK Barmen – Europaschule“, in: Sportunterricht, 3, S. 80-83. ISBN/ISSN:
0342-2402
Abstract:
Einem ständigen Legitimationdsruck sieht sich das Fach Sport/Gesundheitsförderung
in der Berufsschule ausgesetzt. Aus diesem Grund wurden in Verbindung mit einem
Berufsschulsporttag über 900 Schüler eines kaufmännischen Berufskollegs zu ihrer
sportlichen Aktivität in der Freizeit, ihrem Bewegungsverhalten am Arbeitsplatz, bereits
bestehenden gesundheitlichen Beschwerden und ihrem Sportverständnis befragt. Die
Ergebnisse der Fragebogenaktion zeigen, dass viele Schüler sich in Beruf und Freizeit
viel zu wenig bewegen und die präventive und kompensatorische Wirkung des Sports
nicht nutzen. Vielmehr treten gerade bei interaktiven Schülern vermehrt
gesundheitliche Beschwerden auf, welche langfristig zu chronischen Erkrankungen
führen können.
Schön, M. (2001): "Stehen bleiben! Dynamisches Stehen im Unterricht", in: LA-Multimedia, 1,
S. 44-47
- ISBN / ISSN: 1432-8267
Abstract:
Ein in der Schulforschung bisher vernachlässigter Bereich sind biologische und
lernbiologische Erkenntnisse und deren Einbeziehung in den Schulalltag. Die
11
Gesundheitsforschung zeigt, dass Schüler aufgrund unpassender Sitzmöbel
Haltungsschäden entwickeln und unter Bewegungsmangel leiden. Dies wirkt sich
negativ auf die Konzentrations- und Lernfähigkeit aus. Es wird ein Projekt vorgestellt,
bei dem mittels eines eigens angefertigten Stehpults der Unterricht abwechselnd im
Stehen und Sitzen abgehalten wurde. Die anschließende medizinische Studie zeigt,
dass die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sich verbesserte. Die Ergebnisse
des Projekts führten auch zur Entwicklung eines neuen Schulmöbels.
Wenzel, D. u.a. (2003): "Musicals, Bewegung, Unterrichtsentwicklung. Lehrerinnen und Lehrer
gestalten ihre Schule", in: Pädagogik, 55, 6, S. 14-17, ISBN / ISSN: 0933-422x.
Abstract:
Wie können einzelne, ehrgeizig angelegte Projekte zur Keimzelle der Veränderung
einer ganzen Schule werden? Wie kann aus Impulsen und Ideen einzelner, von ihrem
Anliegen überzeugter Kollegen etwas entstehen, mit dem sich im Nachhinein die ganze
Schulgemeinschaft identifiziert? Anhand des Erfahrungsberichts wird deutlich, wie
Einzelne, freiwillige Arbeitsteams und die Schulleitung zusammengewirkt haben.
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Chronische Erkrankungen:
Kuntz, M., Spörhase-Eichmann, U. (2003): „Wenn die Angst vor dem Zunehmen das Leben
beherrscht“, in: Unterricht Biologie, 27, Heft 281, S. 35-41.
Zusammenfassung:
Gemeinsames Kennzeichen der Magersucht und der Bulimie ist eine gesteigerte Sorge
um die Figur. Im Unterricht motiviert ein "Lebens-" und "Genussmittelsack", über die
eigenen Beziehungen zum Essen nachzudenken. Anhand von Fotos der "Miss
Germany" verschiedener Jahrgänge wird der Wandel des Schönheitsideals
dokumentiert und in Bezug zur eigenen Körperwahrnehmung gesetzt. Anhand der
Biographien von Magersüchtigen und Bulimiekranken werden die Wege in die
Krankheit aufgezeigt und mögliche Reaktionen des sozialen Umfelds diskutiert.
Lederle, M. (2007). Süßes Gift - Diabetes bei Kindern und Jugendlichen. PÄD-Forum:
unterrichten, erziehen, 35 (1), 16-18.
Abstract:3
Der Autor stellt die Zunahme der Krankheit Diabetes mellitus Typ 2 durch falsches
Verhalten und Ernährung der Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund seiner
Betrachtungen und erläutert die Gefahren für das Erwachsenenalter.
Schmitt, M. (1991). Die Bedeutung der Schule im Leben chronisch kranker Kinder und
Jugendlicher. Zeitschrift für Heilpädagogik, 42 (8), 497-502.
Abstract:
Unter dem Aspekt der Bewältigung einer chronischen Krankheit (etwa onkologische
Befunde, Nierenerkrankungen, Mukoviszidose) wird die Bedeutung der Schule im
Erleben der betroffenen Kinder und Jugendlichen auf folgenden Ebenen herausgestellt:
(1) Möglichkeit des qualifizierten Schulabschlusses, (2) Erfolgserlebnisse im
Leistungsbereich, (3) Aufbau einer intensiven Beziehung zum Lehrer, (4) Verstärkung
von sozialen Kontakten. Leistungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten in der
Schule werden als Ausdruck einer gestörten Krankheitsverarbeitung des betroffenen
Schülers bzw. seiner Familie aufgefasst. Es wird deutlich gemacht, wie wichtig der
Schulbesuch sowie der verständnisvolle und gut informierte Lehrer für die
Lebensqualität des Kranken sein können.
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12
Eltern / Kooperation von Elternhaus und Schule
Gasteiger-Klipcera, B., Klipcera, C. & Schabmann, A. (2001). Wahrnehmung der
Schwierigkeiten lese- und rechtschreibschwacher Kinder durch die Eltern: Pygmalion
im Wohnzimmer? Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 50 (8), 622-639.
Abstract:
Im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung über die Entwicklung des Lesens und
Rechtschreibens während eines Schuljahres, an der über 1770 Zweit- bis Viertklässler
aus Grundschulen in Wien und Niederösterreich teilnahmen, wurden sowohl die Elternals auch die Lehrereinschätzungen der Lese- und Rechtschreibentwicklung erhoben
und mit den Testergebnissen verglichen. Auch wurden die Eltern zur Lesemotivation,
der Hausaufgabensituation und den Möglichkeiten der häuslichen und
außerschulischen Förderung ihrer Kinder befragt. Es zeigte sich eine mäßige
Übereinstimmung der Eltern- und Lehrereinschätzungen mit den Testergebnissen,
wobei nach einem Strukturgleichungsmodell das Urteil der Eltern nur von den
Leistungseinschätzungen der Lehrer und nicht direkt vom testmäßig erfassten
Leistungsstand der Kinder beeinflusst wurde. Der Vergleich von Kindern
unterschiedlichen Leistungsstands, bei denen die Eltern entweder Lese- und
Rechtschreibschwierigkeiten berichtet hatten oder nicht, zeigte, dass die Kinder, die in
den Augen der Eltern Schwierigkeiten hatten, sowohl bei den Hausaufgaben als auch
beim Lesen eine geringere Motivation aufwiesen. Obwohl die Eltern mit diesen Kindern
mehr übten und auch häufiger Hilfe außerhalb der Familie in Anspruch nahmen, fielen
diese Kinder in ihren Leistungen zurück. Die Befunde mahnen zur Vorsicht bei der
Beratung der Eltern von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Sie
weisen auf die Gefahr hin, dass manche Eltern dann, wenn sie die Schwierigkeiten
ihrer Kinder wahrnehmen, ihnen negatives Feedback geben und zuviel Druck auf die
Kinder ausüben. Eine differenzierte Analyse des familiären Umgangs mit schulischen
Leistungsproblemen und deren Betonung auch in der Lehrerfortbildung wird angeraten.
Wild, E. (2003). Einbeziehung des Elternhauses durch Lehrer: Art, Ausmaß und Bedingungen
der Elternpartizipation aus der Sicht von Gymnasiallehrern. Zeitschrift für Pädagogik,
49 (4), 513-533.
Abstract:
Im Rahmen einer Befragung mit 70 Lehrern an Gymnasien wird untersucht, welche
äußeren und inneren Bedingungen einen Einfluss auf die tatsächlich realisierte
Elternarbeit haben. Im Zentrum der Analysen stehen Einstellungen und
Überzeugungen der Lehrer und deren Einschätzung äußerer Bedingungsfaktoren, die
sich im Hinblick auf das Ziel einer Intensivierung der Eltern-Lehrer-Kooperation als
förderlich oder hinderlich erweisen. Zur Konkretisierung dieser Fragestellungen wurde
die Mitwirkung der Eltern an der Hausaufgabenbetreuung herangezogen. Die Befunde
belegen eine insgesamt aufgeschlossene Haltung der Lehrerschaft. Sie liefern
Hinweise auf Einstellungsunterschiede zwischen Lehrern unterschiedlicher
Fachrichtung und bieten Anhaltspunkte für eine Optimierung der Eltern-LehrerKooperation.
Schönenberger, M., Lattmann, U., Faeh, B., Schmid, H., Bodenmann, G., Cina, A., Kern, W. &
Anliker, S. (2006). "Eltern und Schule stärken Kinder" (ESSKI). Konzept eines
mehrdimensionalen Forschungs- und Entwicklungsprojekts im Bereich psychosoziale
Gesundheit in Schule und Elternhaus. Abhängigkeiten, 12(1), 60-74.
Abstract:
Vorgestellt wird das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Eltern und Schule stärken
Kinder" (ESSKI), das im April 2004 startete und im Dezember 2006 abgeschlossen
wird. ESSKI steht im Bezugsrahmen von Gesundheitsförderung und Prävention und
zielt auf die Personengruppen Kinder, Lehrpersonen und Eltern. (1) Zentrales Anliegen
ist die Förderung der personalen und sozialen Kompetenzen und Ressourcen von
13
Schülerinnen und Schülern zur Prävention von Aggression, Stress und Sucht.
Grundlage ist dabei das Interventionsprogramm "Fit und stark fürs Leben". (2) Die
beteiligten Lehrpersonen absolvieren einen Weiterbildungskurs mit dem Ziel, die
eigenen Ressourcen zu stärken und mit Stress wirksamer umzugehen. (3) Die Eltern
bzw. die Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler werden auf der
Grundlage des Erziehungsprogramms Triple P (Positiv Parenting Program) in ihrer
erzieherischen Kompetenz gefördert und gestärkt. "Eltern und Schule stärken Kinder"
orientiert sich vorwiegend am salutogenetischen bzw. ressourcenorientierten Ansatz
der Gesundheitsförderung und Prävention. Grundlegende gesundheitswissenschaftliche Bezugssysteme sind neben pädagogischen Konzepten der Life-Skills-Ansatz und
die Theorie der Selbstwirksamkeit. Das zentrale Ziel der wissenschaftlichen
Untersuchung des Projekts ESSKI besteht im Nachweis der Wirksamkeit der
Interventionen durch ein experimentelles Forschungsdesign mit drei Messzeitpunkten vor der Intervention (Pretest), nach der Intervention (Posttest) und 4 Monate nach
Abschluss der Intervention (Follow-up). Das gewählte Forschungsdesign erlaubt es, die
Effektivität der einzelnen Interventionsprogramme sowie deren Kombination zu
überprüfen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Kombination der drei
Interventionsprogramme in den Settings Familie und Schule die effektivste
Interventionsform im Sinne der ganzheitlichen Gesundheitsförderung ist.
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Emotionale und soziale Kompetenz:
Linderkamp, F. (2002). Evaluation eines Trainings sozialer Kompetenz für Kinder im
Einzelfalldesign. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 49 (2), 121-132.
Abstract:
Es wird ein kognitiv-behaviorales Training sozialer Kompetenz für Kinder vorgestellt
und dessen Durchführung evaluiert. Teilnehmer an der Studie waren drei 12-jaehrige
Kinder mit externalisierenden und internalisierenden Verhaltensauffälligkeiten. Die
Evaluation erfolgte auf Grundlage eines quasi-experimentellen Einzelfalldesigns unter
Berücksichtigung verschiedener Erfolgskriterien, die sich am Verhalten sowie am
Erleben der Kinder orientierten. Gemäß Eltern-, Lehrer- und Selbsteinschätzungen
profitierten die Kinder signifikant vom Training und zwar in individuell unterschiedlichem
Masse in verschiedenen Bereichen sozialer Fertigkeiten. Auf Grundlage der
vorliegenden Untersuchungsergebnisse werden methodische Standards zum Einsatz
kontrollierter Einzelfallstudien bei der Evaluation therapeutischen Handelns diskutiert.
Preuss-Lausitz, U. & Textor, A. (2006). Verhaltensauffällige Kinder sinnvoll integrieren - eine
Alternative zur Schule für Erziehungshilfe. Bericht über eine Evaluationsstudie.
Zeitschrift für Heilpädagogik, 57 (1), 2-8.
Abstract:
In dem Artikel wird über eine mehrjährige Untersuchung in Grundschulklassen der
Jahrgänge 1 bis 6 mit integrierten Schülern im Foerderschwerpunkt emotionale und
soziale Entwicklung berichtet. Teilnehmer waren 47 Foerderkinder, 580 Mitschüler, 32
Elternpaare bzw. allein erziehende Eltern und die Lehrer der Grundschulklassen.
Untersucht wurden die Gutachtenqualität, der Unterricht, die schulischen und
außerschulischen Hilfesysteme, die soziale Integration in den Klassen und die
außerschulischen Freundschaften, der Foerdererfolg und die Einschätzung durch
Sonderpädagogen, Grundschullehrer, Eltern und die Kinder selbst. Aus den
Ergebnissen werden Vorschläge zur Optimierung integrativer Förderung für Kinder mit
Verhaltensauffälligkeiten abgeleitet. Diese beziehen sich auf die Klassen, auf die
Schule als Ganze, auf ihre Verbindung zu außerschulischen Hilfesystemen und auf
bildungspolitische Rahmenbedingungen. Insgesamt wird deutlich, dass die Integration
verhaltensschwieriger und emotional belasteter Kinder im Unterricht möglich ist.
14
Zimmermann-Budniak, S. (2003): "Selbstwert stärken - Gesundheit fördern. Ein Praxisbericht
von der Arbeit gesundheitsfördernder [Dortmunder?] Schulen", in: Lernende Schule,
22, S. 30-32, ISBN / ISSN: 1435-1692.
Abstract:
Verankert im Schulprogramm Dortmunder Schulen ist die Gesundheitsförderung mit
dem Ziel, dass die Kinder biologische und emotionale Kenntnisse zum eigenen Körper
gewinnen sowie zum Verhalten in bestimmten Situationen und zu
Reaktionsmöglichkeiten in Konfliktsituationen.
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Entspannung:
o.V. (1996). Ruherituale und Entspannung. PÄD-Forum: unterrichten, erziehen, 24/9 (1), 6-70.
Inhalt:
Das Heftthema enthält folgende Aufsätze: 1. Einführung in den Themenschwerpunkt:
Ruherituale und Entspannung mit Kindern und Jugendlichen. (Ulrike Petermann); 2.
Psychophysiologie der Entspannung und Wirksamkeit bei Kindern. (Ulrike Petermann);
3. Entspannung und Interozeption. (Meinolf Noeker); 4. Schildkröten-PhantasieVerfahren: Ein bewegungsorientiertes Ruheritual für Kindergarten- und
Grundschulkinder. (Patric Becker, Ulrike Petermann); 5. Beispiele und Erfahrungen mit
Ruheritualen in der Grundschule. (Johannes Schulz); 6. Beispiele und Erfahrungen mit
Ruheritualen in der Schule für Erziehungshilfe und der Grundschule. (Martin Freimann);
7. Beispiele und Erfahrungen von Ruheritualen in der Regel- und Förderschule. (Lutz
Pirnay); 8. Einsatzmöglichkeiten von Entspannung bei chronisch kranken Kindern.
(Meinolf Noeker); 9. Effektivität von Entspannung nach körperlicher und psychischer
Belastung im Sportunterricht. (Annika Wennberg).
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Ernährung / Ess-Störungen:
Beer S., Heseker H. (2004): "Ernährung und ernährungsbezogener Unterricht in der Schule",
in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Bd. 47 (3), S.
240-245, ISSN: 1436-9990; 1437-1588.
Abstract:
Das Ernährungsverhalten manifestiert sich in der Regel bereits im Kindesalter, und
einmal erworbene Ernaehrungsmuster werden oft ein Leben lang beibehalten. Daher
kommt einer frühzeitigen, nachhaltigen Vermittlung von Wissen über die
Lebensmittelzusammensetzung und Esskultur, über Ernährungsphysiologie und die
Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit sowie der Vermittlung von
Kompetenzen im Umgang mit Lebensmitteln eine besondere Bedeutung zu. In der EiSStudie wurde kürzlich gezeigt, dass in deutschen Schulen immer weniger Schüler
immer weniger Ernährungsbildung haben. Gesunde Ernährung wird aber nicht nur
durch die Vermittlung von Ernährungswissen gefördert. Genauso wichtig ist die
Förderung einer gesunden Umgebung und die Bereitstellung von geeigneten
Lebensmitteln in Schulen. Beide Aspekte werden daher in diesem Beitrag ausführlich
dargelegt und diskutiert.
Hagenah, U. (2005). Essstörungen im Kindes- und Jugendalter. Pädagogik, 57 (4), 44-48.
Abstract:
Magersucht oder Ess- und Brechsucht gehören zu den bekanntesten "Jugendkrisen".
Immer wieder sind sie Thema auf den Ratgeberseiten von Jugendzeitschriften und
15
Jugendseiten im Internet. Und in jeder Schule ist mindestens schon einmal ein "Fall"
von Essstörungen vorgekommen. Dabei werden häufig die Fälle erst sehr spät erkannt.
Es besteht große Unsicherheit bei Lehrkräften und Schülern, ob und wie man damit
umgehen soll.
Hoyer, I. & Grundwald, M. (2005). Ess-Störungen. Erkennen und erste Hilfestellungen
ermöglichen. Schulmagazin 5 bis 10, 73 (2), 53-56.
Abstract:
In dem Beitrag werden die wichtigsten Ess-Störungen und deren Symptome
beschrieben und wie in der Schule auf diese Ess-Störungen eingegangen werden
kann. Dabei wird deutlich, dass Lehrerinnen und Lehrer beim Erkennen dieser
Störungen und auch bei der ersten Intervention eine wichtige Rolle zukommt, dass sie
jedoch keine Therapeuten sind, sondern dass sie die betroffenen Schülerinnen und
Schüler möglichst schnell an eine professionelle Hilfe vermitteln sollen.
Kuntz, M., Spörhase-Eichmann, U. (2003): „Wenn die Angst vor dem Zunehmen das Leben
beherrscht“, in: Unterricht Biologie, 27, Heft 281, S. 35-41.
Zusammenfassung:
Gemeinsames Kennzeichen der Magersucht und der Bulimie ist eine gesteigerte Sorge
um die Figur. Im Unterricht motiviert ein "Lebens-" und "Genussmittelsack", über die
eigenen Beziehungen zum Essen nachzudenken. Anhand von Fotos der "Miss
Germany" verschiedener Jahrgänge wird der Wandel des Schönheitsideals
dokumentiert und in Bezug zur eigenen Körperwahrnehmung gesetzt. Anhand der
Biographien von Magersüchtigen und Bulimiekranken werden die Wege in die
Krankheit aufgezeigt und mögliche Reaktionen des sozialen Umfelds diskutiert.
Lembke, M. (2003): "Zweitklässler kochen - Gesunde Ernährung in der Grundschule", in: HTW
Praxis, 54, 10, S. 11, ISBN / ISSN: 0942-0053.
Abstract:
Ein Drittel aller SchülerInnen ist falsch ernährt. Die nicht mehr zu überhörenden
Warnungen von Ärzten, Gesundheitspolitikern und Medien zum Thema falsche
Ernährung bewogen eine Lehrerin, einen Kochkurs für Zweitklässler anzubieten der in
diesem Beitrag vorgestellt wird.
Ordnung, M. (2003): „Fast Food. Im Fokus der Gesundheits- und Umweltproblematik“, in: In:
HTW Praxis, 4, S. 17-22. ISBN/ISSN: 0942-0053
Abstract:
In der Projektarbeit sollen SchülerInnen das Thema Fast Food kritisch hinterfragen. Die
sehr praxis-bezogenen fünf Unterrichtseinheiten wurden in einer 8. Klasse
durchgeführt.
Wabitsch M. (2004): "Kinder und Jugendliche mit Adipositas in Deutschland - Aufruf zum
Handeln", in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz,
Bd. 47 (3), S. 251-255, ISSN: 1436-9990; 1437-1588.
Abstract:
Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ist in unserem Land eine zahlenmäßig
bedeutende Gesundheitsstörung, der bis vorkurzem in unserem Gesundheitssystem
keine ausreichende Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Bezogen auf Referenzwerte aus
den 70er-Jahren ist heute in Deutschland jedes 5. Schulkind und jeder 3. Jugendliche
übergewichtig. Eine Adipositas liegt bei 4-8% aller Schulkinder vor. Die Prävalenz der
Adipositas scheint zur Zeit in Deutschland weiter deutlich zuzunehmen. Aus
übergewichtigen Kindern werden übergewichtige Erwachsene mit hohem Risiko für das
Auftreten fuer Typ-2-Diabetes-mellitus, kardiovaskulaeren, orthopädischen und
anderen Erkrankungen. Es ist zu erwarten, dass durch die derzeitige Zunahme der
Prävalenz von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen und deren Folgen auf das
deutsche Gesundheitssystem und die Gesellschaft erhebliche Kosten zukommen
werden. Vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung sowie vom
16
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernaehrung und Landwirtschaft wurden
Arbeitsgruppen eingerichtet, die einen Konsens über sinnvolle therapeutische und
präventive Maßnahmen erarbeiten. Es ist zuhoffen, dass die politische und finanzielle
Unterstützung ausreicht, um diesem bedeutenden Gesundheitsproblem wirksam
begegnen zu können.
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Gewaltprävention und Konfliktmanagement:
Eisner, M., Jünger, R. & Greenberg, M. (2006). Gewaltprävention durch die Förderung
emotionaler und sozialer Kompetenzen in der Schule: Das PATHS/PFAD Curriculum.
Praxis der Rechtspsychologie, 16, 144-168.
Abstract:
Die deutschsprachige Version des in den USA entwickelten PATHS-(Promoting
Alternative Thinking Strategies-)Curriculums zur schulischen Förderung sozialer
Kompetenzen als Maßnahme der Gewaltprävention wird vorgestellt. Das
evidenzbasierte Programm wurde gezielt für das "Zürcher Projekt zur sozialen
Entwicklung von Kindern" übersetzt und wurde in der Version PFAD (Programm zur
Förderung Alternativer Denkstrategien) im Schuljahr 2005/2006 in etwa 60
Primarschulklassen der zweiten Klassenstufe eingesetzt. Die theoretischen Grundlagen
von PATHS (ABCD-(Affective-Behavioral-Cognitive-Dynamic-)Modell der
psychosozialen Entwicklung, ökologische Entwicklungspsychologie, Neurobiologie,
psychodynamische Erziehung, emotionale Intelligenz) werden beschrieben. Die
Lektionen der Version PFAD können drei Bereichen zugeordnet werden: Verständnis
und Kommunikation von Gefühlen, Kompetenzen zu prosozialem Verhalten,
Selbstkontrolle und soziales Problemlösen. Die Ergebnisse der Evaluationsforschung,
die bislang nur aus den USA vorliegen und in tabellarischer Form mit Kommentierung
kurz präsentiert werden, belegen die Wirksamkeit von PATHS zur Verbesserung
sozialer und emotionaler Kompetenzen. Mit Blick darauf, dass die Qualität der
Umsetzung von Programmen entscheidenden Einfluss auf deren Wirksamkeit hat,
werden mit der Ausbildung und Begleitung der Lehrer Faktoren benannt, die zu
beachten sind. Im Zürcher Modellversuch wurden diesbezüglich folgende Maßnahmen
getroffen: individuelles Coaching, Newsletter, Auffrischungskurs. Abschließend werden
einige Probleme der Implementierung (Lehrermotivation, Umsetzungsqualität,
Zeitaufwand, Kosten) besprochen.
Gasteiger-Klicpera, B. (2002). Konfliktmediation in der Grundschule - eine Pilotuntersuchung.
Heilpädagogische Forschung, 28 (2), 80-89.
Abstract:
Im Versuchs-Kontrollgruppendesign wurde ein Programm zur friedlichen Lösung von
Konflikten durch Mediation an 122 Kindern vierter Grundschulklassen evaluiert. Das
Programm umfasste 12 Klassensitzungen von je einer Schulstunde, mit zusätzlich drei
Sitzungen zur Implementierung und Übung. Inhalte waren Arten von Konflikten und
Konfliktregeln, richtiges Verhandeln, Emotionsregulation. Schließlich wurde die
Mediation von Konflikten eingeübt und in den Klassen erprobt. Für die Evaluation
wurden die Kinder vor Beginn der Intervention, nach Ende der Trainingssitzungen und
vier Monate später befragt. Der Fragebogen für die Schüler umfasste Skalen zur
Qualität der Klassengemeinschaft, dem eigenen Sozialverhalten, der Wahrnehmung
des Verhaltens der Mitschüler sowie dem emotionalen Befinden in der Klasse. Auch die
Lehrer wurden zum Klassenklima, zum Sozialverhalten und zur sozialen Kompetenz
jedes einzelnen Schülers befragt. Sowohl nach Einschätzung der Lehrer als auch der
Schüler reduzierten sich das aggressive Verhalten und die Viktimisierung der Schüler
deutlich. Die Lehrer beobachten darüber hinaus eine Zunahme der sozialen
17
Kompetenz der Interventionsgruppe, die sich vor allem in einer besseren Fähigkeit zum
Lösen von Konflikten zeigt. Auch das Projekt selbst wurde von den Schülern positiv
beurteilt.
Hascher, T., Hersberger, K. & Valkanover, S. (2004). Agieren statt reagieren. "Gewalt in der
Schule" - drei Mythen und was es mit ihnen auf sich hat. Psychoscope, 25 (1), 6-9.
Abstract:
Drei im Diskurs um Aggression und Gewalt in der Schule existierende Mythen werden
dekonstruiert, und mit Blick auf das Ziel der Gewaltprävention wird zu einer Strategie
des Agierens anstelle des Reagierens aufgefordert. In Bezug auf den ersten Mythos
(gute Schulen und guter Unterricht sind störungs- und gewaltfrei) wird darauf
verwiesen, dass das didaktische Verständnis von Schulumwelt als einem starren
Konstrukt unangemessen ist und dass Gewalttätigkeiten eine komplexe
Ursachenstruktur haben, in deren Rahmen Lehrer nur begrenzte Verantwortlichkeit
haben. Im Hinblick auf den zweiten Mythos (Gewaltprävention in der Schule ist nur
dann erfolgreich, wenn alle mitmachen) wird die Auffassung vertreten, dass auch eine
kleine Gruppe von Lehrenden den Gedanken der Gewaltprävention in die Schule
einbringen und aktiv vorantreiben kann. In der Dekonstruktion des dritten Mythos
(Lehrkräfte können Aggressionen und Gewalt in der Schule frei von Emotionen
begegnen) werden Ängste und Unsicherheiten von Lehrern, die zu
Handlungsunfähigkeit führen, thematisiert. Abschließend werden verschiedene
Maßnahmen aufgezählt, die Lehrer zur Gewaltprävention einsetzen können.
Hoigaard, R. & Mathisen, P. (2003). Lösungsorientierte Gespräche mit Schülern. Die Deutsche
Schule, 95 (1), 62-67.
Abstract:
Ziel der Studie ist es, auf konkrete und einfache Weise zu beschreiben, wie ein Lehrer
mit einem Schüler lösungsorientierte Beratungsgespräche führen kann, die Zeit und
Kraft sparen. Wer Schülerinnen und Schüler lösungsorientiert beraten will, sollte bei
deren Kompetenzen ansetzen und nicht bei den Defiziten. Beratung soll die Schüler
dazu anregen, ihre schon vorhandenen Möglichkeiten zur Lösung eines Problems zu
entdecken und diese konstruktiv zu nutzen. Hilfreich ist dabei eine spezielle
Fragetechnik der Lehrerinnen und Lehrer.
Mohr, A. (1999). Das Erleben von Gewalt und Aggressionen in der Schule - ein Ansatzpunkt
für die schulische Gesundheitsförderung? Zeitschrift für Gesundheitspsychologie. 7 (4),
203-212.
Abstract:
Ausgehend von dem Befund, dass manche Kinder und Jugendliche regelmäßig zur
Zielscheibe von Aggressionen ihrer Mitschüler werden, wird untersucht, welche
Bedeutung dieses Erleben von "Peer-Viktimisierung" für die seelische Gesundheit der
jugendlichen Opfer hat und inwieweit sich im Zusammenhang damit Ansatzpunkte für
die schulische Gesundheitsförderung ergeben. Die Ergebnisse einer querschnittlichen
Fragebogenstudie an 733 Schülerinnen und Schülern der 5. bis 9. Klasse
(Durchschnittsalter: 13.28 Jahre) zeigten, dass das Erleben von Peer-Viktimisierung
signifikant mit verschiedenen Indikatoren der seelischen Gesundheit korrelierte und die
Opfer von Peer-Viktimisierung eine geringere seelische Gesundheit aufwiesen als
Kontrollpersonen. Darüber hinaus leistete das Erleben von Peer-Viktimisierung im
Kontext anderer ebenfalls gesundheitsrelevanter schulischer Variablen einen
signifikanten Beitrag zur Varianzaufklärung in Negativ-Indikatoren der seelischen
Gesundheit. Die Ergebnisse werden als Hinweis darauf gewertet, dass die
Verminderung von Peer-Viktimisierung ebenso wie die Befähigung von Schülern,
Ressourcen in der Peer-Gruppe zu aktivieren, Ziele schulischer Gesundheitsförderung
sein sollten.
Schick, A. (2006). Evaluationsstudien zum Gewaltpräventions-Curriculum Faustlos. Praxis der
Rechtspsychologie, 16, 169-181.
18
Abstract:
Alle bislang vorliegenden Evaluationsstudien zu Faustlos, einem schulbasierten
Programm zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen als Maßnahme der
Gewaltprävention, werden beschrieben und kommentiert. Nach einer knappen Skizze
der Ziele und Elemente von Faustlos (Empathieförderung, Impulskontrolle, Umgang mit
Ärger und Wut) werden fünf Studien zur Sekundarschulversion, vier Studien zur
Grundschulversion und zwei Studien zur Kindergartenversion hinsichtlich Autoren,
Stichproben, Design und Methode sowie Ergebnissen tabellarisch präsentiert und
erläutert. Insgesamt belegen die Studien, dass Kinder durch Faustlos sozial und
emotional kompetenter und weniger aggressiv werden. Positive Nebeneffekte
existieren etwa in Form einer Verbesserung des Klassen- und Lernklimas, eines
Zuwachses an verbalen Kompetenzen der Schüler sowie persönlichen Bereicherungen
der beteiligten Lehrer. Ansatzpunkte für die künftige Forschung zu Faustlos (Stabilität
und Generalisierung der Effekte, Zusammenhänge zwischen Schulleistungen und
sozial-emotionalen Kompetenzen, begleitende Elternarbeit) werden genannt.
Spröber, N., Schlottke, P.F. & Hautzinger, M. (2006). ProACT + E: Ein Programm zur
Prävention von "bullying" an Schulen und zur Förderung der positiven Entwicklung von
Schülern - Evaluation eines schulbasierten, universalen, primärpräventiven Programms
für weiterführende Schulen unter Einbeziehung von Lehrern, Schülern und Eltern.
Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 35 (2), 140-150.
Abstract:
Untersucht wird die Wirksamkeit eines für weiterführende Schulen entwickelten
universalen Mehr-Ebenen-Programms zur Prävention von Viktimisierung in Schulen
(proACT + E). Es wurde angenommen, dass (1) durch die Einführung des kognitivverhaltenstheoretisch orientierten Trainingsprogramms Bullying/Viktimisierung in
Schulen wirkungsvoll reduziert und positives Sozialverhalten verbessert werden kann
und (2) das Verhalten der Schüler sich dann am nachhaltigsten in der gewünschten
Richtung verändert, wenn die Eltern mit einem Elterntraining einbezogen werden. An
der Studie nahmen 145 Realschüler fünfter Klassen im mittleren Alter von elf Jahren
teil. Die Evaluation des Programms erfolgte in Form eines Prä-/Posttestdesigns mit
Kontrollgruppe (Nachuntersuchung nach zwei Wochen und vier Monaten). Die Schulen
wurden zufällig drei Bedingungen zugewiesen (proACT: Klassentraining (Schüler und
Lehrer), proACT + E: Klassen- und Elterntraining, Kontrollgruppe: unspezifische
Intervention; jeweilige Gruppengrößen werden nicht mitgeteilt). Die Ergebnisse auf der
Basis der Selbsteinschätzungen der Schüler zeigten eine signifikante und stabile
Reduktion problematischer Verhaltensweisen (verbale Aggression, Gewaltbereitschaft).
Diese Verbesserung der sozialen Kompetenzen und Konfliktlösungsmöglichkeiten der
Schüler gelang nur bei Einbeziehung der Eltern. Die Befunde belegen die Akzeptanz,
die Einsetzbarkeit und die Wirksamkeit eines schulbasierten
Gewaltpräventionsprogramms und die Notwendigkeit eines Einbezugs der Eltern
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Grundschule:
Gasteiger-Klicpera, B. (2002). Konfliktmediation in der Grundschule - eine Pilotuntersuchung.
Heilpädagogische Forschung, 28 (2), 80-89.
Abstract:
Im Versuchs-Kontrollgruppendesign wurde ein Programm zur friedlichen Lösung von
Konflikten durch Mediation an 122 Kindern vierter Grundschulklassen evaluiert. Das
Programm umfasste 12 Klassensitzungen von je einer Schulstunde, mit zusätzlich drei
Sitzungen zur Implementierung und Übung. Inhalte waren Arten von Konflikten und
Konfliktregeln, richtiges Verhandeln, Emotionsregulation. Schließlich wurde die
Mediation von Konflikten eingeübt und in den Klassen erprobt. Für die Evaluation
wurden die Kinder vor Beginn der Intervention, nach Ende der Trainingssitzungen und
vier Monate später befragt. Der Fragebogen für die Schüler umfasste Skalen zur
19
Qualität der Klassengemeinschaft, dem eigenen Sozialverhalten, der Wahrnehmung
des Verhaltens der Mitschüler sowie dem emotionalen Befinden in der Klasse. Auch die
Lehrer wurden zum Klassenklima, zum Sozialverhalten und zur sozialen Kompetenz
jedes einzelnen Schülers befragt. Sowohl nach Einschätzung der Lehrer als auch der
Schüler reduzierten sich das aggressive Verhalten und die Viktimisierung der Schüler
deutlich. Die Lehrer beobachten darüber hinaus eine Zunahme der sozialen
Kompetenz der Interventionsgruppe, die sich vor allem in einer besseren Fähigkeit zum
Lösen von Konflikten zeigt. Auch das Projekt selbst wurde von den Schülern positiv
beurteilt.
Krüsmann, B. (2003): "Gesundheit! Ein Projekttag für die Grundschule", in:
Grundschulmagazin, 71, 7-8, S. 53-56, ISBN / ISSN: 0724-3499; 0930-6943; 09433759.
Abstract:
Der Verfasser berichtet von einem in seinem 4. Schuljahr durchgeführten Projekttag
Gesundheit, bei dem den übrigen Schülern der Schule die Unterrichtsergebnisse
vorgestellt werden sollten. 8 Lernstationen laden zum klassenweisen Besuch ein.
Müller, C. & Petzold, R. (2003). Was kann bewegte Grundschule wirklich bewegen?
Sportunterricht, 52 (4), 101-107.
Abstract:
Über das in Sachsen von 1996 bis 2000 durchgeführte Projekt zur bewegten
Grundschule wird berichtet. In einer Längsschnittstudie wurden die Wirkungen des
Konzeptes auf die Beteiligten der Bewegten Schule (Kinder. Lehrer, Eltern) untersucht.
Im Längsschnitt verblieben nach vier Jahren 149 Versuchsschüler und 81
Kontrollschüler. Anhand der Ergebnisse werden die Effekte einzelner Teilbereiche der
bewegten Grundschule (bewegter Unterricht, bewegte Pause) und die Wirkungen auf
die Entwicklung der Kinder (Schulfreude, Lernfreude, Konzentrationsfähigkeit,
motorische Leistungsfähigkeit, Unfallhäufigkeit) sowie auf das pädagogische Denken
und Handeln der Lehrer dargestellt. Sie belegen den Nutzen des Konzeptes der
bewegten Grundschule.
Wiesmann, U., Krause, C. & Hannich, H.-J. (2004). Selbstwertgefühl und Wohlbefinden im
Grundschulalter. Psychomed, 16 (3), 159-172.
Abstract:
Der Lebensbereich Grundschule wird im Hinblick auf seine Bedeutung für die
Selbstentwicklung untersucht. Da gesundheitliche Probleme im Grundschulalter
hauptsächlich psychischer Natur sind, steht die Stärkung des Selbstwertgefühls und
des Wohlbefindens im Vordergrund von gesundheitsfördernden Maßnahmen. Das
Grundschulprojekt "Ich bin Ich - Gesundheit fördern durch Selbstwertstärkung" hat sich
zum salutogenetisch begründeten Ziel gesetzt, Kinder über die Vermittlung von
Lebensfertigkeiten (Life Skills) beim Aufbau von Ressourcen für die Bewältigung von
Anforderungen aus der Lernumwelt zu unterstützen. Aus einer Vielzahl von
Untersuchungen zur subjektiven Befindlichkeit und zum Selbstwertgefühl im
Grundschulalter werden exemplarische Ergebnisse beschrieben. Es wird gezeigt, dass
bereits für Grundschulkinder die Schule einen Stressfaktor darstellt, dass die
Befindlichkeit im Lebensraum Schule in den Grundschuljahren abnimmt, und dass
beständige Leistungsmisserfolge - illustriert am Beispiel von lern- und
leistungsschwachen Kindern - das Selbstwertgefühl labilisieren.
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Infektionskrankheiten und deren Prävention:
20
Bruckschen, G. (2005). HIV- und AIDS-Prophylaxe. Praxis der Naturwissenschaften - Biologie
in der Schule, 54 (4), 40-41.
Abstract:
Das Thema HIV- und AIDS-Prophylaxe muss nach wie vor ein unverzichtbares
Unterrichtsthema sein. Eine Befragung von Schülerinnen und Schülern verschiedener
Klassenstufen an einem Gymnasium ergab, dass ein Abschieben der Thematik auf
Elternhaus und Öffentlichkeit den objektiven und subjektiven Interessen der befragten
Jugendlichen widerspricht und dass das Engagement der Schule massiv eingefordert
wird.
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Lärmbelastung in Schulen:
Schönwälder, H.-G. (2005). Lärm in der Schule. Pädagogisches oder akustisches Problem?
Schul-Management, 36 (2), 31-32.
Abstract:
Lärm in der Schule scheint etwas Selbstverständliches. Der Arbeitsplatz Schule
unterscheidet sich hierin eklatant von vielen anderen Arbeitsplätzen in Büro und
Verwaltung. Dabei geht es nicht nur um die Pausen, sondern auch um den ständigen
Geräuschpegel im Unterricht - beides sind Belastungsfaktoren im Lehrerberuf. HansGeorg Schönwälder hat sich mit dem Faktor Lärm auseinandergesetzt.
Schönwälder, H.-G. (2005). Lärm und Stress in der Schule. Schulmanagement-Handbuch, 24,
113, 5-89.
Abstract:
Das vorliegende Handbuch setzt sich auseinander mit Lärm, Lautstärke und
Geräuschen an der Schule, - enthält einen Überblick über die wesentlichen Ursachen
von Lärm an der Schule, gibt Einblicke in die Auswirkungen von Lärm auf die
intellektuelle Arbeit, gibt Auskunft, wie sich Lärm auf die Belastungssituation von
Lehrkräften auswirkt und zeigt Handlungsmöglichkeiten der Lärmminderung an
Schulen auf.
Tiesler, G. (2005). Akustische Ergonomie als Rahmenfaktor für pädagogische Effizienz.
Berichte des Institutes für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster 14, 13-22.
Freier Zugriff: http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-3148/Ties
ler.pdf
Abstract:
Das Ergebnis einer Studie zum "Lärm in Bildungsstätten", gefördert durch die
Bundesanstalt für Arbeitsschutz in Dortmund, wird vorgestellt. Es wurden 520
Unterrichtsstunden der Klassenstufen 1 bis 10 beobachtet, bestehend aus
Schallpegelaufzeichnungen, Unterrichtsbeobachtung, Protokolle über
außergewöhnliche Ereignisse. In jeder beteiligten Klasse wurde der Unterricht über
eine volle Woche aufgezeichnet. Ferner wurde über zwei Interventionsmaßnahmen der
Versuch unternommen, den "Lärm" zu reduzieren, eine pädagogische Maßnahme in
zwei Grundschulklassen, sowie die Sanierung der Raumakustik entsprechend der DIN
18041 in drei Grundschulklassen. Die Interventionen wurden durch entsprechende
Beobachtung jeweils vorher und nachher auf ihre Wirkung - Schallpegel und
Lehrerbeanspruchung - überprüft.
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Lehrkräfte und Führungskräfte in Schulen – Belastung / Stärkung / Gesunderhaltung:
Becker, P. (2006). Die Bedeutung von Persönlichkeitseigenschaften und chronischem Stress
aufgrund eines Mangels an Bedürfnisbefriedigung für gesundheitliche
Beeinträchtigungen von Lehrern. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 53(2), 8196.
Abstract:
Auf dem Hintergrund eines Anforderungs-Ressourcen-Modells der Gesundheit wird
überprüft, ob Lehrer gehäuft unter chronischen Stressbelastungen und psychischen
Symptomen leiden und von welchen Bedingungen ihr Gesundheitszustand abhängt.
Untersucht wurden 114 Lehrerinnen und 91 Lehrer aus verschiedenen Schultypen.
Erhebungsinstrumente waren das "Trierer Integrierte Persönlichkeitsinventar" (TIPI),
das "Trierer Inventar zum chronischen Stress" (TICS), die "Symptom-Checkliste" (SCL90-R) und der "Fragebogen zur habituellen körperlichen Gesundheit" (FHKG). Es
zeigte sich, dass sich Lehrkräfte (insbesondere Lehrerinnen) im Vergleich zur
Allgemeinbevölkerung gehäuft überlastet und überfordert fühlen, über mangelnde
Anerkennung klagen und dass sie unter erhöhter Symptombelastung leiden.
Pfadanalysen stützen die theoretischen Modellannahmen. Eine zentrale
gesundheitliche Bedeutung kommt der chronischen Stressbelastung aufgrund eines
Mangels an Bedürfnisbefriedigung sowie Persönlichkeitseigenschaften und dem
Lebensalter zu. Aus dem theoretischen Modell und den empirischen Befunden werden
praktische Maßnahmen zur Gesundheitsförderung abgeleitet und es werden
Beziehungen zum Konstrukt der emotionalen Intelligenz hergestellt.
Expertengruppe „Lehrergesundheit“ (2005). Landauer Empfehlungen zur Lehrergesundheit Lehrergesundheit fördert Qualität von Schule. Das Gesundheitswesen, 67 (1), 56-58.
Abstract:
Vorgelegt wird ein Konsensuspapier mit Empfehlungen zur Lehrergesundheit, die im
Rahmen einer Expertentagung im Juni 2004 in Landau entwickelt wurden. Die
Empfehlungen betreffen die folgenden Bereiche: (1)Lehrergesundheit als zentrales
Gut, (2) Prävention - Verknüpfung von Qualitätsmanagement und Lehrergesundheit, (3)
Lehrerausbildung und Personalentwicklung, (4) Lehrerbild - Wertschätzung des
Lehrerberufs und Berufsethos, (5) Unterstützungssysteme, (6) Behandlung und
Rehabilitation, (7) Kooperation.
Heyse, H. (2003): "Lehrergesundheit - zwischen individueller Verantwortung und kollegialer
Schulgestaltung", in: Lernende Schule, 22, S. 9-13, ISBN / ISSN: 1435-1692.
Abstract:
Der Artikel setzt sich auseinander mit verschiedenen Aspekten des Erhalts und der
Förderung von Gesundheit sowie der Arbeitszufriedenheit und Leistungsfähigkeit von
Lehrkräften und Schulleitungen.
Heyse, H., Krampen, G., Schui, G. & Vedder, M. (2004). Berufliche Belastungen und
Belastungsreaktionen früh- versus alterspensionierter Lehrkräfte in der Retrospektive.
Report Psychologie, 29 (6), 372-379.
Abstract:
Unter Bezug auf Stress- und Coping-theoretische Ansätze wurden die Beschwerden
und die für die letzten Dienstjahre erinnerten beruflichen Anforderungen, Einstellungen,
Belastungsfaktoren und Stressreaktionen von früh- versus alterspensionierten
Lehrkräften ein Jahr bis vier Jahre nach der Pensionierung empirisch analysiert. An
Fragebogenerhebungen beteiligten sich 419 frühpensionierte (Fragebogenrücklauf: 58
Prozent, auswertbar 383) und 129 alterspensionierte Lehrkräfte (Fragebogenrücklauf:
63 Prozent, auswertbar 119). Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich in der für
den Pensionierungszeitpunkt erinnerten und in der aktuellen Belastung durch
Beschwerden zu Ungunsten der Frühpensionierten. Sie erinnerten darüber hinaus für
die letzten fünf Dienstjahre stärkere Stress-Symptome, höhere und belastendere
berufliche Anforderungen, stärkeren beruflichen Stress durch allgemeine
22
Arbeitsbedingungen, Schülerverhalten und Elternschaft sowie eine negativere
Bewertung der eigenen Berufstätigkeit als die Alterspensionierten. Keine bedeutsamen
Gruppenunterschiede konnten dagegen für die erinnerte soziale Unterstützung sowie
die subjektive Bedeutung und Wichtigkeit der Arbeit festgestellt werden. Die Befunde
einer multiplen Diskriminanzanalyse zeigten, dass die für den Pensionierungszeitpunkt
erinnerten Beschwerden im Kontrast zu allen erhobenen potenziellen Risiko- und
Schutzfaktoren den höchsten Diskriminationswert für die Unterscheidung der früh- und
alterspensionierten Lehrkräfte hatten. Darüber hinaus war ein dem Konzept des
Arbeitsverhaltens und -erlebens von Schaarschmidt und Fischer entsprechender
beruflicher Risikotyp (Muster A) bei den Frühpensionierten im Vergleich zu den
Alterspensionierten signifikant über- und ein beruflicher "Schonungs-Typ" (Muster "S")
signifikant unterrepräsentiert. Von den Frühpensionierten wurden ferner verstärkt
palliativ ausgerichtete Stressreaktionen erinnert, wogegen Alterspensionierte häufiger
Versuche der aktiven Problembewältigung und der Neubewertung von beruflichen
Belastungssituationen angaben. Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutung individueller
und institutioneller primärpräventiver Maßnahmen für die Verhinderung von vorzeitiger
Berufsunfähigkeit und Frühpensionierungen bei beruflich engagierten und motivierten
Lehrkräften hin.
Klusmann, U., Kunter, M., Trautwein, U. & Baumert, J. (2006). Lehrerbelastung und
Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Lehrenden und Lernenden. Zeitschrift für
Pädagogische Psychologie, 20 (3), 161-173.
Abstract:
Der Beitrag untersucht, inwieweit sich die erlebte Belastung von Mathematiklehrkräften
auch in dem von den Schülern berichteten Unterrichtsverhalten dieser Lehrkräfte
widerspiegelt. Dabei wurde der "Fragebogen zu Arbeitsbezogenen Verhaltens- und
Erlebensmustern" (AVEM) von Schaarschmidt und Fischer eingesetzt, der anhand von
11 Subskalen personale und soziale Ressourcen bei der Bewältigung berufsbezogener
Anforderungen erfasst. In Clusteranalysen mit Lehrerinnen und Lehrern resultierten in
den meisten vorliegenden Studien vier Typen (Gesundheitstyp, Schontyp, Risikotyp A,
Risikotyp B). Bisherige Arbeiten zum Zusammenhang zwischen dieser Typologie und
Unterrichtsverhalten verwendeten allerdings ausschließlich Selbstberichtsdaten von
Lehrkräften. Datenbasis der vorliegenden Studie ist eine Stichprobe von 314 Klassen
der 9. Jahrgangsstufe und ihrer Mathematiklehrkräfte, die im Rahmen der nationalen
PISA-Erhebung 2003 befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen zum einen die
clusteranalytische Replizierbarkeit der Schaarschmidtschen Typologie. Zum zweiten
fanden sich auf vier von sechs untersuchten Dimensionen der Unterrichtsqualität
(Störung im Unterricht, Interaktionstempo, kognitive Selbstständigkeit,
Sozialorientierung, Gerechtigkeitserleben, Kränkung) signifikante Unterschiede
zwischen den Typen, die zeigen, dass Schüler den Unterricht des Gesundheitstypus
am positivsten beurteilen.
Krause, A. (2002). Dienstunfähigkeit von Lehrerinnen und Lehrern aus arbeitspsychologischer
Sicht. Zeitschrift für Erziehung und Unterricht in Schleswig-Holstein, 56 (Heft 12), 1418.
Krause, A. (2003). Lehrerbelastungsforschung – Erweiterung durch ein
handlungspsychologisches Belastungskonzept. Zeitschrift für Pädagogik, 49, 254-273.
Abstract:
Die Lehrerbelastungsforschung kann durch eine Vielzahl verschiedenartiger Konzepte,
Definitionen und Methoden charakterisiert werden. Vorherrschend sind Ansätze in der
Tradition transaktionaler Stresskonzepte sowie Ansätze, die verschiedene Aspekte der
Persönlichkeit betonen. Entsprechend beruhen die Erhebungsmethoden fast
ausschließlich auf Selbstberichten der Lehrkräfte. Es bleibt theoretisch ungeklärt,
welche Aspekte der Tätigkeit als Belastungsfaktoren zu berücksichtigen sind.
Arbeitswissenschaftliche Vertreter orientieren sich vor allem an dem BelastungsBeanspruchungskonzept. Zusätzlich wird ein handlungspsychologisches
23
Belastungskonzept vorgestellt, welches auf die Unterrichtstätigkeit von Lehrerinnen und
Lehrern übertragen wurde. Die empirischen Ergebnisse einer Studie bestätigten die
Reliabilität und Validität des entwickelten Untersuchungskonzepts und somit die
Möglichkeit, psychische Belastungen über Beobachter zu erheben. Das
handlungspsychologische Belastungskonzept liefert einen konzeptionellen Beitrag, um
ein Verständnis der Tätigkeit von Lehrkräften zu entwickeln und einen theoretisch
begründeten Zugang zu Situationen zu erhalten, die sich psychisch belastend
auswirken.
Krause, A. (2004). Erhebung aufgabenbezogener psychischer Belastungen im Unterricht – ein
Untersuchungskonzept. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48, 139147.
Abstract:
Vorgestellt wird ein Ansatz zur Erhebung psychisch belastender Unterrichtssituationen
auf der Grundlage eines handlungstheoretischen Belastungskonzepts. Die für die
Übertragung dieses Konzepts auf die Unterrichtstätigkeit notwendigen Erweiterungen
werden aufgezeigt. Das neu entwickelte Untersuchungskonzept führte zur Entwicklung
eines Manuals, welches externe Beobachter anleitet, Regulationsbehinderungen zu
bestimmen. Es werden die Ergebnisse einer auf 46 Unterrichtsstunden basierenden
Pilotstudie vorgestellt, welche für die Reliabilität und Validität der
Untersuchungsmethodik sprechen.
Kretschmann, R. (2004). Stress im Lehrerberuf. Sonderpädagogische Förderung, 49 (3), 229245.
Abstract:
Es werden wesentliche Belastungen und Belastungsfolgen des Lehrerberufs
aufgezeigt. Darüber hinaus werden Möglichkeiten beschrieben, berufstypischem Stress
vorzubeugen und gesundheitsschädigende Belastungen zu reduzieren. Im Einzelnen
werden sowohl Möglichkeiten kollektiven Handelns in der Schule mit dem Ziel einer
Stressprävention vorgestellt als auch individuelle Bewältigungsmöglichkeiten. Es
werden Hinweise zu einer beruhigten und beruhigenden Gestaltung des Arbeitsalltags
gegeben und es wird aufgezeigt, wie durch eine optimistisch-realistische innere
Einstellung Stress- und Überbeanspruchungszuständen vorgebeugt werden kann.
Kuntsche, E., Delgrande-Jordan, M. & Sidler, J. (2005). Rauchen und trinken Lehrpersonen
täglich (mehr), wenn sie arbeitsüberfordert und unzufrieden sind? Abhängigkeiten,
11(1), 52-65.
Abstract:
Ziel ist die Beschreibung der Häufigkeit und der täglichen Menge des Alkohol- und
Tabakkonsums von Lehrpersonen sowie die Analyse von Zusammenhängen mit
Arbeitsüberforderung und -Unzufriedenheit. Dies erfolgt mittels logistischer und
multipler Regressionen, basierend auf einer repräsentativen Stichprobe von 508
Lehrpersonen der 5. bis 9. Klassen in der Schweiz. Etwa 10 Prozent der Lehrpersonen
tranken täglich Alkohol; knapp 20 Prozent rauchten täglich. Arbeitsüberforderte
Lehrpersonen hatten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für täglichen Alkoholkonsum,
jedoch nicht für täglichen Tabakkonsum. Dagegen ging Arbeitsüberforderung mit der
Anzahl täglich gerauchter Zigaretten einher, jedoch nicht mit der getrunkenen
Alkoholmenge. Es wird dafür plädiert, dass präventive Maßnahmen zum Alkohol- und
Tabakkonsum bei Lehrpersonen auf die Verminderung und Bewältigung von
Arbeitsüberforderung abzielen sollten.
Kupper, S. & Hempel, C. (2006). Burnout bei Lehrern. Folgeerkrankungen und ihre
Behandlung. Report Psychologie, 31 (2), 57-60.
Abstract:
Im Anschluss an eine nähere Charakterisierung des Burnout-Phänomens bei Lehrern
und seiner gesundheitlichen Folgen wird ein stationäres kurzzeittherapeutisches
Programm für diese Klientel beschrieben. Burnout stellt eine berufsbezogene
24
chronische Erschöpfung dar, die unbehandelt in eine seelische Erkrankung mit
stationärer Behandlungsnotwendigkeit führt. Unter Rückgriff auf entsprechende
Studienergebnisse wird über Rahmenbedingungen und Hintergründe der BurnoutEntstehung bei Lehrern informiert. Die Befunde weisen eine hohe objektive und
subjektive Arbeitsbelastung, einen im Vergleich hohen Krankenstand und eine geringe
Fähigkeit zur Distanzierung bei Lehrern aus. Empirische Daten aus der Oberberg-Klinik
Weserbergland dokumentieren, dass unter den Lehrern ihrer Klientel
Suchterkrankungen und Depressionen die häufigsten Erkrankungen darstellen. Fuer
das Entstehen von Burnout wird ein Missverhältnis zwischen Anforderungsdruck
einerseits und Bewältigungsverhalten andererseits verantwortlich gemacht. Beispiele
für unangemessene Anforderungen von Lehrern an sich selbst und angemessene
Umbewertungen werden angeführt. Anschließend wird eine stationäre Kurzzeittherapie
vorgestellt, die neben dem Abbau ungünstiger Selbstüberzeugungen und dem Aufbau
konstruktiver Einstellungen die Entwicklung sozialkompetenter Verhaltensweisen
anstrebt. Die tiefenpsychologisch ausgerichtete Behandlung enthält
verhaltenstherapeutische und ressourcenaktivierende Elemente. An aktuellen Daten
wird der Erfolg des Therapiekonzepts bei Lehrern belegt.
Nindl,
A. (2005). Kann Supervision an Schulen helfen? Arbeitsbelastungen,
Beziehungskonflikte und Berufszufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern.
Existenzanalyse, 22 (1), 61-66.
Abstract:
Vor dem Hintergrund der aktuellen Bildungsdiskussion werden die erheblichen
Arbeitsbelastungen, die sich aus Widersprüchen, Idealisierungstendenzen, situativen
Stressoren und kommunikativen Mängeln in der Berufssituation von Lehrern ergeben,
aufgezeigt und thematisiert. Ferner wird der Frage nachgegangen, ob und wie
Supervision zu einer Professionalisierung und zu mehr Berufszufriedenheit im
Lehrberuf beitragen kann. Dazu werden Inhalte und Vorgehensweisen
existenzanalytischer Supervision im Arbeitsfeld Schule exemplarisch skizziert.
Neuenschwander, M. (2003): "Belastungen und Ressourcen bei Burnout von Lehrkräften der
Sekundarstufe I und II", in: Psychologie in Erziehung und Unterricht, 50, 2, S. 210-219,
ISBN / ISSN: 0342-183x
Abstract:
Ausgehend vom Schulkultur-Ansatz und vom Belastungs-Ressourcen-Ansatz wird ein
Drei-Faktoren-Modell zur Erklärung von Lehrerburnout in der Sekundarstufe postuliert:
(1) Schulische Belastung, (2) Einstellung gegenüber der Schule sowie (3)
außerschulische soziale Ressourcen (soziales Netzwerk). Es wurden 95 Lehrkräfte der
Sekundarstufe I, der Berufsschule und des Gymnasiums mit einem standardisierten
Fragebogen untersucht.
o.V. (2002): "Was stresst uns aus dem Leben?", in: Dreieck, (2002), 2, S. 14-16.
Rolff, H. (1999): Lehrerbeurteilung und Qualitätsentwicklung, Lehrerbeurteilung als Politikum",
Journal für Schulentwicklung, Heft 1, 6-15.
Abstract:
Eine auf Qualitätsverbesserung abzielende Schulentwicklung muss mindestens fünf
Felder miteinbeziehen: Unterricht, Lebensraum Klasse und Schule,
Umfeldbeziehungen, Schulmanagement und Personalentwicklung. Der Beitrag erläutert
die besondere Bedeutung der Personalentwicklung als Schlüsselstrategie und skizziert
eine Reihe damit verbundener Problemfelder. Im Folgenden werden die besondere
Problematik der Personalbeurteilung durch die Schulleitung und notwendige
Voraussetzungen für die Lehrerbeurteilung behandelt.
Schaarschmidt, U. (2005). Psychische Belastung im Lehrerberuf. Und wie sieht es für
Sportlehrkräfte aus? Sportunterricht, 54 (5), 132-140.
Abstract:
25
Anhand ausgewählter Befunde aus der Potsdamer Lehrerstudie, in der nahezu 8000
Lehrer zu ihrer Belastung und psychischen Gesundheit befragt wurden, wird deutlich
gemacht, dass sich ein bedenkliches Bild der Beanspruchungssituation im Lehrerberuf
erkennen lässt. Es zeigte sich, dass höhere gesundheitliche Risiken als in anderen
Berufen vorliegen, wobei sich für die Lehrerinnen kritischere Verhältnisse als für ihre
männlichen Kollegen abzeichneten. Dabei ließen sich kaum Abhängigkeiten von der
Schulform und den unterrichteten Fächern auffinden. Am ehesten wurden
fächerabhängige Differenzierungen im Gymnasium festgestellt. Sie weisen
insbesondere auf eine problematische Beanspruchungssituation der Sportlehrerinnen
hin. Bezogen auf vier Handlungsfelder (Rahmen- und Arbeitsbedingungen des Berufs,
Rekrutierung und Vorbereitung des Lehrernachwuchses, Entwicklungsbemühungen der
Lehrer) werden Schlussfolgerungen zur Veränderung des vorgefundenen
Zustandsbildes abgeleitet.
Schmitz, E., Hillert, A., Lehr, D., Pecho, L. & Deibl, C. (2002). Risikofaktoren späterer
Dienstunfähigkeit: Zur möglichen prognostischen Bedeutung unrealistischer Ansprüche
an den Lehrerberuf. Zeitschrift für Personalforschung, 16 (3), 415-432.
Abstract:
In einer vergleichenden Untersuchung wurde anhand einer Gruppe von 79
dienstunfähigen Lehrpersonen mit psychischen bzw. psychosomatischen Beschwerden
und einer Gruppe von 96 berufstätigen Lehrern geklärt, (1) was unter dem Begriff des
"unrealistischen Anspruch" inhaltlich zu verstehen ist und (2) ob unrealistische
Ansprüche als frühe Hinweise auf spätere Dienstunfähigkeit vermutet werden können.
Die Ergebnisse belegen die Annahme, dass dienstunfähige Lehrer bei Berufsbeginn
signifikant mehr unrealistische Ansprüche hatten als berufstätige Lehrer. Sie erwarteten
mehr Anerkennung und stellten überhöhte Leistungsansprüche an die eigene Person.
Die Kontrollgruppe war bei Berufsbeginn selbstkritischer. Hinsichtlich der Variablen
Begeisterung gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Schweizer, K. & Döbrich, P. (2003). Selbstberichtete Gesundheit, Bewertung, CopingVerhalten und Stress bei Lehrern. Psychology Science, 45 (1), 92-105.
Abstract:
Reports on an investigation of self-reported health in a sample of 8,158 teachers. Age
groups, groups differing according to the intention to terminate prematurely, and school
types were compared with respect to self-reported health. A model which predicted
self-reported health by means of stress, style of appraisal, and coping was investigated.
The results indicated that self-reported health was lower in older teachers, in teachers
with the intention to terminate prematurely, and in the school type associated with
poorer professional perspectives for their students. Structural equation modeling
revealed that 23 percent of self-reported health was predicted by means of stress, style
of appraisal, and coping strategies. Style of appraisal received the highest path
coefficient in predicting self-reported health. The contributions of coping strategies
showed to be almost negligible.
Stück, M., Rigotti, T. & Balzer, H.-U. (2005). Wie reagieren Lehrer bei Belastungen? Berufliche
Bewältigungsmuster und psychophysiologische Korrelate. Psychologie in Erziehung
und Unterricht, 52 (4), 250-260.
Abstract:
Die Studie betrachtet Besonderheiten in der elektrodermalen Aktivität in Abhängigkeit
von gesundheitsrelevanten Bewältigungsstilen, gemessen mit dem "Arbeitsbezogenen
Erlebens- und Verhaltensmuster" (AVEM). Die Stichprobe besteht aus 20 Lehrerinnen.
In einem 24-Stunden-Monitoring wurde eine umfassende Hautwiderstandsdiagnostik
durchgeführt. Im Einklang mit der Untererregungstheorie konnte für die Risikomuster A
(hohes Arbeitsengagement bei geringer Distanzierungsfähigkeit) und Risikomuster B
(hohe Resignation, geringe Lebenszufriedenheit) eine geringere physiologische
Aktivierung bei gleichzeitig häufigerem Wechsel zwischen Erregungs- und
Entspannungszuständen festgestellt werden. Letzteres spricht für eine verminderte
26
Erholungsfähigkeit. In personenzentrierten Interventionsprogrammen sollten daher eher
aktivierende Techniken zum Einsatz kommen.
Weber A., Weltle D., Lederer P. (2004): "Führungskräfte im Schuldienst--zu krank für gesunde
Schulen?" ["School principals--too ill for healthy schools?"], in: Consulting-AssessmentEvaluation, Verband der Lebensversicherungs-Unternehmen e.V. und Verband der
Privaten Krankenversicherung e.V, Erlangen, Bd. 56 (1), S. 17-24, ISSN: 0933-4548
Abstract:
School principals on the one hand play an important role in maintaining the
performance and health of teachers, but on the other hand often feel over-burdened
themselves and suffer from illnesses which not only impair their health-promoting
function, but also lead to limitations in their fitness for the occupation. The aim of our
study was therefore, using objective parameters and larger numbers of cases, to obtain
a differentiated insight into the type and extent of morbidity spectrum and the healthrelated early retirement of school principals. METHODS: In a prospective total assessment (the whole of Bavaria in the period 1997-1999), all the reports about the
premature unfitness for work of school directors were evaluated. The analysis included
for example socio-demographic / occupational factors, diagnoses, assessment of
performance and rehabilitation. The answers given in a standardised, anonymous
questionnaire provided the database. Evaluation was carried out by means of
descriptive statistics. RESULTS: The median age of the 408 school principals included
in the evaluation (heads and vice-heads, 30% of whom were women) was 58 (min: 41
years old, max: 64 years old). The most frequent workplaces were primary schools
(38%) and secondary schools (25%). 84% (n=342) of the headmasters were assessed
to be unfit for work. The main reasons for early retirement were psychic/psychosomatic
illnesses (F-ICD 10) which made up 45% of the cases. The relative frequency was
higher in women than in men. Depressive disorders and exhaustion syndromes
(burnout) dominated among the psychiatric diagnoses (proportion: 57%). The most
frequent somatic diseases were cardio-vascular diseases (I-ICD10) in 19% of cases,
then muscular/skeletal diseases (M-ICD10) in 10% and malignant tumours (C-ICD 10)
in 9% of cases. Cardio-vascular diseases, in particular arterial hypertonia and
ischaemic heart disease, were, in addition, found in headmasters significantly more
frequently than in teachers without a leadership function (p < or = 0.05). 63% (n=257) of
the school principals had participated in at least one medical rehabilitation measure
before the proceedings for determining unfitness for work were instigated. The
performance of 66% (n=226) of those judged unfit for work was assessed to be so
severely impaired that no other employment could be expected of them. Conclusions:
The morbidity spectrum of school principals prematurely unfit for work is characterised
by stress-associated illnesses. The health disorders objectified are of considerable
relevance for public health. Specific measures of prevention and intervention must,
therefore, also include this occupational group. Activity should not be limited to the
prevention of behavioural problems, but should also take into account important
aspects for preventing adverse circumstances arising at the school workplace.
Weber, A. (2002). Lehrergesundheit - Herausforderung für ein interdisziplinäres
Präventionskonzept. Das Gesundheitswesen, 64 (2), 120-124.
Abstract:
Krankheitsbedingte Frühpensionierungen von Lehrkräften stellen derzeit ein
sozialmedizinisches und gesellschaftliches Problem ersten Ranges dar. Im Freistaat
Bayern erfolgt mittlerweile mehr als jeder zweite vorzeitige Ruhestandseintritt in dieser
Berufsgruppe aufgrund einer psychischen oder psychosomatischen Erkrankung. Ziel
aller präventiven Bemühungen muss somit vor allem die Erhaltung bzw.
Wiederherstellung der psychischen Gesundheit von Lehrkräften sein. Unter
Zugrundelegung eines ganzheitlichen biopsychosozialen Verständnisses von
Gesundheit und Leistungsfähigkeit sollten Präventionsmaßnahmen sowohl
Verhältnisse und Verhalten als auch pathogenetische und salutogenetische Aspekte
berücksichtigen. Ein unter diesen Prämissen entwickeltes Präventionskonzept ist durch
27
die Elemente interdisziplinär, multidimensional, integrativ und institutionalisiert
gekennzeichnet. Potenzielle Handlungsfelder der in die Prävention eingebundenen
Akteure, insbesondere auch der Arbeitsmedizin, werden dargestellt, verbunden mit
dem abschließenden Appell, vorliegende Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
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Qualitätssicherung und Evaluation:
Dlugosch, G., Jäger, R. (1998): "Qualitätsmanagement in der schulischen Gesundheitsförderung - eine Vision", in: Empirische Pädagogik, 14, 4, S. 421-439, ISBN / ISSN:
0931-5020
Abstract:
Vorgestellt wird ein Modell zur Umsetzung eines Qualitätsmanagement-Systems in der
Schule. Hierbei wird zunächst Bezug genommen auf die grundlegende Unterscheidung
zwischen "Gestaltern" und "Verbrauchern" im schulischen Setting. Im Anschluss daran
werden mit der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität die wesentlichen Dimensionen
schulischer Qualität erörtert und am konkreten Beispiel der Gesundheitsförderung in
der Schule veranschaulicht. Abschließend wird auf die Notwendigkeit der
Modellprüfung, der Umsetzung der skizzierten Konzepte im Schulalltag und der
kontinuierlichen praxisrelevanten Evaluation hingewiesen.
Hameyer, U. (2001): "Berufszufriedenheit am Arbeitsplatz. Ansatzpunkte
gesundheitsfördernder Schulentwicklung", in: Praxis Schule 5 - 10, 12, 4, S. 11-15,
ISBN/ISSN: 0936-6970
Abstract:
In Memoranden, Forschungsberichten und Regierungsbeschlüssen sowie auch bei
Schulkonferenzen und Elternabenden wird deutlich, welche Anspruchsbilder
"Zuschauer" von einer guten Schule haben: Effektiv soll sie sein, den Strukturwandel
veränderter Jugend meistern, Kinder "sozialverträglich" machen; neue Schlüsselqualifikationen für das 21. Jahrhundert stehen auf der Agenda. Schulprogramme müssen
umgesetzt werden. Die pädagogische Arbeit steht auf dem Prüfstand der Evaluation,
die Qualität schulischen Lernens wird standortweise verglichen. Bei allem könne die
Schule zunehmend in Eigenverantwortung entscheiden - allerdings ohne dabei bitte
etwas "falsch" zu machen. Wie kann Schule mit diesem Spannungsfeldern umgehen.
Höher, P., Rolff, H.. (1996): "Neue Herausforderungen an Schulleitungsrollen: Management Führung – Moderation", in: Jahrbuch der Schulentwicklung, 9, S. 187-220, ISBN /
ISSN: 0173-4210
Abstract:
Im Rahmen der Diskussion zur Tätigkeit professioneller "Schularbeiter" wird der Blick
auf die Schulleitung gerichtet, insbesondere Schulleitung zwischen Management,
Führung und Moderationsrolle. Der Beitrag zeichnet sich dadurch aus, dass der Frage
nachgegangen wird, welche besonderen Qualitäten pädagogisches Management
aufweisen muss.
Gliederung: 1. Schulleitung und Schulentwicklung (Tendenzen der Schulentwicklung,
Schlüsselrolle der Schulleitungen, viele Fragen - wenig Forschung) 2. Management als
moderne Verwaltung und Gestaltung (Schulleitung als Dienststellenleitung –
Budgetverwaltung als Schulmanagement – Management von Qualität - Management
von Gesundheit - Partizipation: Am Management sind alle beteiligt - Management der
Entwicklung) 3. Führung als zwischenmenschliche Einflussnahme (Aspekte eines
neuen Führungsverständnisses – Pädagogische Führung: dialogisch und konsultativ Dimension von Führung) 4. Moderation als Impuls und Kooperation
(Projektmanagement - Konsens- und Konfliktmanagement - Teamentwicklung) 5.
Ausblick: Es muss noch viel gelernt und geforscht werden (theoretische Reflexion
28
verbessern; eine Schulleitungstheorie muss in eine Theorie der Schulentwicklung
einmünden).
Hurrelmann, K. (2001): "Von der volkseigenen zur bürgerschaftlichen Schule. Bringt
Privatisierung ein modernes Schulsystem?", in: Pädagogik, 53, 7-8, S. 44-46, ISBN /
ISSN: 0933-422x.
Abstract:
Das deutsche Schulsystem braucht dringend eine Organisationsreform. Und diese
Modernisierung ist nur durch eine Privatisierung des Schulsystems zu erreichen. Diese
Thesen versucht der folgende Beitrag zu belegen. Gefragt wird nach den Ursachen der
hohen gesundheitlichen Belastungen für die Lehrkräfte, nach den Erfolgen
kommerzieller Einrichtungen am Nachmittag und schließlich nach den ersten Schritten
zu einer bürgerschaftlich getragenen Schule.
Hurrelmann, K. (2006). Schritt für Schritt. Forum Schule, 2006 (1), 29-33.
Abstract:
Die Qualität von Bildung und Erziehung ist eng mit der Gesundheit von Schülerinnen
und Schülern verbunden. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung gewinnen
deshalb an Bedeutung. Das entscheidende Qualitätskriterium ist jedoch nicht die
Anzahl der gesundheitsbezogenen Projekte.
König, S. & Memmert, D. (2005). Akzeptanz, Machbarkeit und Output - drei zentrale Merkmale
für die Evaluation von Unterrichtskonzepten. Ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung im
Schulsport. Sportunterricht, 54 (11), 323-330.
Abstract:
Ausgehend von grundlegenden Überlegungen zur Qualitätsentwicklung im Schulsport
wird ein Projekt vorgestellt, das in den Jahren 2003 und 2005 unter anderem das Ziel
verfolgte, ein mit acht Grundschulklassen (insgesamt 57 Schüler) durchgeführtes
Unterrichtskonzept zum sportspielübergreifenden Lernen hinsichtlich seiner Akzeptanz
bei Grundschülern der Klassen 1 bis 4, seiner Machbarkeit im Alltag zweier
Grundschulen und seines Outputs bezüglich des spielerisch-taktischen Lernens zu
überprüfen. Als Tendenz der Akzeptanzstudie wird insgesamt festgehalten, dass das
durchgeführte Konzept zum sportspielübergreifenden Lernen bei den Schülern der 1.
Klasse mehrheitlich besser als in den höheren Klassen ankam, so dass dieses Konzept
insbesondere für die Alterstufe von sechs und sieben Jahren angemessen zu sein
scheint. Die Machbarkeisstudie zeigt insgesamt eine hohe Akzeptanz durch die Lehrer.
Die Ergebnisse der Outputstudie verweisen auf Fortschritte hinsichtlich des spielerischtaktischen Verhaltens der Trainingsklassen, wobei dieser Lernzuwachs allerdings nur in
der zweiten Klasse als signifikant bezeichnet werden kann. Abschließend werden die
Ergebnisse hinsichtlich ihrer Implikationen für zukünftige Evaluationsstudien diskutiert.
Krause, C. (2000). Kleine Kinder - große Datenmengen. Forum qualitative Sozialforschung, 1
(2), 20 Seiten.
Frei abrufbar: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-00/2-00krauseetal-d.pdf
Abstract:
Die Evaluierung eines mehrjährigen Gesundheitsförderprogramms für
Grundschulkinder führte zu zwei Problemen. Erstens mussten qualitative Instrumente
für eine Population (5-10jährige Kinder), für die standardisierte Verfahren schlecht
geeignet sind, entwickelt werden. Das Programm wurde in insgesamt 20 Schulklassen
erprobt und längsschnittlich wurden verbale und bildgestützte Daten erhoben. So
entstand zweitens über einen Zeitraum von fast vier Jahren eine riesige qualitative
Datenmenge. Deshalb wurden Verfahren entwickelt, um diese qualitativen Daten
quantitativ überschaubar auszuwerten. Zudem musste berücksichtigt werden, dass die
qualitativen Analyse-Kategorien im Laufe der Zeit selbst eine Weiterentwicklung
(Differenzierung) erfuhren. Zum Zwecke der längsschnittlichen Vergleichbarkeit
mussten frühere Kodierungen dem jeweils überarbeiteten Kategorienschema
angepasst werden. Insgesamt gesehen konnte eine gleichbleibende Güte der
29
qualitativen Analysen sichergestellt werden. Darüber hinaus ergab die quantitative
Auswertung Hinweise auf mögliche Verbesserungen des Kategorienschemas. Der
Beitrag stellt diese Verfahren und die Produktivität ihres Einsatzes im Rahmen der
Evaluierung des Förderprogramms dar.
Miller, R., Priebe, B., Schratz, M., Herz, O. (1999): "Wege zu einer Schule mit Programm.
Werkstatt", in: Lernende Schule, 2, 6, S. 29-55, ISBN / ISSN: 1435-1692.
Abstract:
Inhalt: Dreizehn Schritte auf dem Weg zu einem Schulprogramm. (Miller). Schulen
verändern sich. Zur Umsetzung von Schulprogrammen. (Miller). "Was ist guter
Unterricht in unserer Schule?" Die Qualitätslandkarte zum Unterricht als Kern des
Schulprogramms. (Priebe). Über eine "Visitenkarte" zum Schulprogramm. (Schratz).
Schulprogramm konkret. Literatur zum Thema. Integration. Ein Leitbegriff des
Schulprogramms. Auszug aus der Ottawa-Charta. Impulse für ein Schulprogramm.
Gesundheitsfördernde Schule, Nachbarschaftsschule, Interkulturelle Schule.
Norton, M. S. (2002/03): "Let's keep or Quality School Principals on the Job", in: The High
School Journal, Volume 86, Nr. 2, pp. 50-56.
Abstract:
Research studies strongly support the fact that the leadership of the school principal
impacts directly on the climate of the school and, in turn, on student achievement.
National statistics relating to principal turnover and dwindling supplies of qualified
replacements show clearly that principal turnover has reached crisis proportions.
Increasing demands upon the work life of the principal, low salary levels, time
constraints, lack of parent and community support and lack of respect are among the
reasons that principals are leaving the position. It is essential that the principal's job
description be reexamined and new strategies implemented in order to allow the
principal to focus on teaching and learning. Specific recommendations for improving the
current problem of principal turnover in schools are presented.
Oesterreich, C. (2005). Qualifikationen, Einstellungen und Belastungen von Sportlehrkräften.
Erste Ergebnisse der SPRINT-Studie. Sportunterricht, 54 (8), 236-242.
Abstract:
Sportlehrkräfte sind die Hauptverantwortlichen für die Qualität des Sportunterrichts.
Doch trotz dieser zentralen Rolle fehlen bisher weitgehend umfassende Studien, die
wesentliche Unterrichtsmerkmale, Einstellungen und Qualifikationen der Sportlehrkräfte
erfassen. Im Rahmen der DSB-Schulsport-Studie "Sprint" (Sportunterricht in
Deutschland) wurden rund 1100 Sportlehrer zu personalen und beruflichen Merkmalen,
Kontextbedingungen des Sportunterrichts, fachbezogenen Einstellungen und den
beruflichen Belastungen befragt. Die Ergebnisse bieten einen breiten Einblick in die
Realität des Unterrichts und des beruflichen Alltags aus Sportlehrersicht; es werden
erste Ergebnisse vorgestellt. Die Studie macht hinsichtlich der Qualifikation der
Sportunterrichtenden auf den großen Anteil fachfremder Lehrkräfte - insbesondere an
Grundschulen und Hauptschulen - aufmerksam. Während in Bezug auf die
übergeordneten Ziele des Sportunterrichts weitgehend Einigkeit herrschte, ließen sich
im Hinblick auf die Benotung größere (Länder-)Unterschiede ausmachen. Die erlebten
Qualitätseinbußen waren aus Lehrersicht vor allem durch die Schüler verursacht, auch
wenn sie insgesamt eher gering ausfielen. Das arbeitsbezogene Erleben der
Sportlehrer wies im Vergleich zu Lehrern anderer Fächer wenig fachspezifische
Besonderheiten auf, so dass von einer vergleichbar hohen beruflichen Belastung für
Sportlehrer auszugehen ist.
Rolff, H. (1999): Lehrerbeurteilung und Qualitätsentwicklung, Lehrerbeurteilung als Politikum",
Journal für Schulentwicklung, Heft 1, 6-15.
Abstract:
30
Eine auf Qualitätsverbesserung abzielende Schulentwicklung muss mindestens fünf
Felder miteinbeziehen: Unterricht, Lebensraum Klasse und Schule,
Umfeldbeziehungen, Schulmanagement und Personalentwicklung. Der Beitrag erläutert
die besondere Bedeutung der Personalentwicklung als Schlüsselstrategie und skizziert
eine Reihe damit verbundener Problemfelder. Im Folgenden werden die besondere
Problematik der Personalbeurteilung durch die Schulleitung und notwendige
Voraussetzungen für die Lehrerbeurteilung behandelt.
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Referendariat:
Busley, G. (2007). Es ist niemals zu spät, ein glücklicher Lehrer zu sein. Systemische
Begleitung eines Referendars auf der Suche nach einer stimmigen Lehrerrolle & Was
können wir Ausbildenden für die zukünftigen KollegInnen tun? Zeitschrift für
Systemische Therapie und Beratung, 25 (1), 10-17.
Abstract:
Es wird dargestellt, wie ein Referendar im Rahmen einer systemischen Einzelberatung
zu einem stimmigen beruflichen Rollenbild als Lehrer findet. Es wird erörtert, wie das
Selbstbildungspotenzial der zukünftigen Lehrer im Kontext des bestehenden
staatlichen Vorbereitungsdienstes genutzt und dysfunktionale Strukturen, die durch
eine Verquickung von Beratung und Bewertung entstanden sind, überwunden werden
können. Die Darstellung der Beratung ist auf einen Einzelfall bezogen, sie bildet aber
typische Fragen der Professionalisierung von Lehrern ab.
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Sexualerziehung / Missbrauch:
Burda, S. & Helfferich, C. (2005). Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Chancen und Risiken der
Internetnutzung in der schulischen Sexualpädagogik. ProFamilia-Magazin, 33 (4), 2224.
Abstract:
Im Rahmen eines Forschungsprojekts, in dessen Verlauf ein Fortbildungsmodul für
Lehrer zur Nutzung des Internet im Fach Sexualpädagogik entwickelt werden soll,
wurden in einer teilstandardisierten schriftlichen Befragung von 49 Lehrern und in
Kurzinterviews mit zwoelf Lehrern deren Einstellungen zum Internet als möglichem
Medium für sexualpädagogische Zwecke erfragt. Die Lehrer hatten in den vergangenen
fünf Jahren in den Klassen 9 bis 12 an Gymnasien bzw. im Berufsvorbereitungsjahr
Sexualpädagogik unterrichtet. Insgesamt hatten die Befragten kaum Erfahrung mit dem
Internet im Sexualpädagogikunterricht und standen dessen Nutzung skeptisch
gegenüber. Unter anderem wurden folgende Bedenken geäußert: (1) Das Internet
verdrängt das persönliche Gespräch. (2) Die Inhalte des Internet sind wenig
glaubwürdig. (3) Das Internet bietet einen ständigen Zugang zur Pornographie. (4) Das
Internet kommt den Interessen und Bedürfnissen von Jungen näher als von Mädchen.
In der Diskussion dieser Auffassungen wird deutlich gemacht, dass sie wenig
realitätsbezogen sind, sondern Teil eines verallgemeinerten Gefahrendiskurses zu
Sexualität und Internet. Es wird betont, dass die Sexualpädagogik neuer Konzepte
bedarf, da die Realität seitens der Jugendlichen nicht ausgeblendet werden darf.
Milhoffer, P. (1998). Selbstwahrnehmung - Sexualwissen und Körpergefühl 8- bis 14-jähriger
Mädchen und Jungen. Forum Sexualaufklärung 1998 (2), 14-18.
Abstract:
31
P. Milhoffer stellt einen Leitfaden zur Sexualerziehung für LehrerInnen vor, der auf
einer intensiven Befragung Bremer Schulkinder zu deren Wünschen an die schulische
Sexualaufklärung basiert.
Milhoffer, P. (2000). Sie wissen mehr - als wir vermuten: Sexualwissen von Kindern im
Spannungsfeld sexueller Sozialisation und Konsequenzen für die Schule. Thema
Jugend, 2000 (3), 6-8.
Abstract:
Leistung und Lust und für Frauen Risiko und Last bedeutet. Diese Klischees werden
verstärkt, wenn Sexualerziehung sich auf die reproduktiven Funktionen von Sexualität
beschränkt und die Interaktionsformen von Jungen und Mädchen in Klassengemeinschaften vor und zu Beginn der Pubertät außer Acht lässt. Eine emanzipatorische
Sexualpädagogik in der Schule, die ihren Auftrag ernst nimmt, kommt nicht an einer
entsprechenden Erweiterung ihres Aufgabenfeldes vorbei. Denn auch Kinder sind im
System Schule schon in den "sexualisierten" Konkurrenzkampf um Leistung und
Attraktivität involviert.
Philipps, I.-M. (2000). Sexualpädagogik - Eine Standortbestimmung. Thema Jugend, 2000 (3),
2-4.
Abstract:
Auch wenn die Ziele einer heutigen emanzipatorischen Sexualpädagogik, nämlich
Selbstbestimmung und Kompetenzen im Umgang mit Sexualität, unumstritten sind,
wird die Bedeutung von Sexualpädagogik als fördernde Lebensbegleitung von Kindern
und Jugendlichen noch oft genug unterschätzt. Entsprechend geraten die positiven
Aspekte von Sexualität - Lust, Freude und Genussfähigkeit - noch oft in den
Hintergrund eines Diskurses, in dem es um Gewaltverhältnisse geht. Sexualpädagogik,
die an die neuere Tradition von Präventionskonzepten anschließt, wird ihrer Aufgabe
gerecht, wenn sie die "Erlaubnis zur Lust", die Stärkung von Mädchen und Jungen in
Bezug auf ihr Körpergefühl, ihre Bedürfnisse und ihre Gefühle für Grenzen in den
Mittelpunkt stellt, ohne die dunklen Seiten zu verschweigen.
Stange, H. (2001). Jugendsexualität und schulische Sexualerziehung. Lernchancen 4 (22), 614.
Abstract:
Der Autor diskutiert das veränderte Sexualverhalten von Jugendlichen sowie das
Erziehungsziel des Sozialkundeunterrichts in der Schule.
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Suchtprävention:
Bölcskei P., Duprée T., Kraus D. (2003): "Eltern als Partner in der schulischen
Gesundheitsförderung und Suchtvorbeugung: Eine empirische Studie am Beispiel
Klasse2000" ["Parents as Partners in School-Based Health Promotion and Addiction
Prevention: An Empirical Study for the Example of Class2000"], in: Gesundheitswesen,
Bd.. 65 (06), S. 371-377, ISSN: 0941-3790
Abstract:
Starting from the premise of the incomparable importance of the parent-child
relationship for develop-ment, Class2000, a wide-reaching programme for the
promotion of health and prevention of addiction in primary schools, focuses especially
on the integration of parents. A questionnaire survey among 1430 parents in Hesse
with children in the second primary class shows that the overriding majority of pupils
(90 %) speak about Class2000 at home and initiate discussions with their parents on
health-related topics. The various Class2000 information materials are acknowledged
by up to 77 % of parents (com-paratively more rarely in the case of the fathers) and are
read, as a rule, with interest. Specific informa-tion on the contents of the programme is
for the parents rather more important than general stimuli. Invitations to special
informative events are accepted by well 80 % of the parents. Class2000 convinces
more than 82 % of the participants. 71 % of the parents are prepared to contribute to
the costs of Class2000. 12 % are undecided in this regard. Participation in parent
evenings increases the readiness for financial involvement.
Dür, W., Großmann, W. & Bauer, M. (2002). Ansatzpunkte für die Raucherprävention bei 15jährigen Schülerinnen und Schülern auf nationaler und schulischer Ebene. Wiener
Zeitschrift für Suchtforschung, 25 (4), 5-16.
Abstract:
Daten zu Tabakpräventionsmaßnahmen auf nationaler und schulischer Ebene aus
sieben europäischen Ländern werden mit Daten zum Rauchverhalten von
Jugendlichen verbunden, um mittels Mehrebenenanalysen die Effekte einzelner
Maßnahmen zu beschreiben. Die Analysen zeigen, dass sowohl nationale als auch
schulische Tabakpolitik einen signifikanten Einfluss auf das Rauchverhalten der
Jugendlichen haben. Faktoren auf beiden Ebenen tragen unabhängig voneinander
dazu bei, die Raucherprävalenzen bei Jugendlichen zu reduzieren. Während auf
nationaler Ebene vor allem der Zigarettenpreis und der eingeschränkte Zugang zu
Zigarettenautomaten eine große Rolle spielen, ist es auf schulischer Ebene das Vorbild
nicht rauchender Lehrer.
Frahm, H. (2006). Aktive Suchtprävention - für das Leben lernen. SchulmanagementHandbuch, 25 (120), 3-110.
Abstract:
Das vorliegende Handbuch beschäftigt sich mit guter, konstruktiver und moderner
Suchtprävention an Schulen, stellt erprobte präventive Maßnahmen vor, gibt praktische
Hinweise zur Durchführung präventiver Maßnahmen, liefert Informationen zu Konsumund Suchtverhalten Jugendlicher und zeigt auf, wie Einstiege in abhängiges Verhalten
verhindert und Ausstiege ermöglicht werden können.
Gerner, E. (2003). Suchtprävention im Schulalltag. Lernwelten, 5 (1), 22-26.
Abstract:
Der Beitrag stellt suchtpräventive Spiele, die die "Lebenskompetenz" der Schülerinnen
und Schüler fördern können vor. Die Spiele sind in einem Fachhochschul-Seminar zum
Thema Suchtprävention entwickelt werden. Ein Spiel wird nach erläuternden
Ausführungen exemplarisch detailliert vorgestellt und zum Ausprobieren empfohlen.
Kähnert, H. (2004). Life-skills Programme an deutschen Schulen. Wirkung für die
Nikotinprävention. Pro Jugend, 2004 (2), 11-14.
33
Abstract:
Im Beitrag werden verschiedene Lebenskompetenzförderprogramme sowie eine
Auswahl relevanter Evaluationsergebnisse vorgestellt. Hierbei wird der Fokus auf
veränderte tabakspezifische Einstellungen bzw. Handlungsabsichten, Persönlichkeitsmerkmale sowie das Rauchverhalten von Schülern gelegt. - Klasse 2000
(Grundschule) - Lions-Quest (Sekundarbereich) - ALF (Sekundarbereich) - Bielefelder
Präventionsstudie (Sekundarbereich) - Be Smart - Don't Start (Sekundarbereich).
Kröger, C. (2004). Ausstiegshilfen für jugendliche RaucherInnen. Eine Übersicht. Pro Jugend,
2004 (2), 15-18.
Abstract:
Im Beitrag werden verschiedene internationale Ausstiegsprogramme/
Tabakentwöhnungen bei jugendlichen Raucher/innen vorgestellt und verglichen.
Anschließend werden deutschsprachige Ausstiegshilfen dargestellt und es werden
Perspektiven für das Anbieten von Ausstiegshilfen beschrieben. - Ich knick' die Kippe
und werde Nichtraucher/in - Just Be Smokefree - Auf dem Weg zur rauchfreien Schule.
Kuntz, H. (2003). Drogen- und Suchtprobleme in der Schule. Schulmagazin 5 bis 10, 71 (2),
53-56.
Abstract:
Was ist zu tun wenn ... Schüler Alkohol missbrauchen, Cannabis außerhalb / innerhalb
der Schule gebrauchen, Ecstasy u.a. Partydrogen oder pflanzliche Rauschmittel
benutzen, Heroin gebrauchen, mit illegalen Drogen handeln? Der Autor packt einen
"Erste-Hilfe-Koffer" für den Umgang mit akuten Drogen- und Suchtproblemen an
Schulen. Gleichzeitig plädiert er für eine Präventivpädagogik und benennt deren
Grundvoraussetzungen.
Lang, P. (2004). Wege zur rauchfreien Schule. Kind, Jugend, Gesellschaft, 49 (3), 81-83.
Abstract:
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein Manual erarbeitet,
welches Lehrerinnen und Lehrern, aber auch ganzen Schulen, den Weg zur
rauchfreien Schule ebnen soll. Peter Lang und Gerd Rakete stellen die wichtigsten
Inhalte dieses Leitfadens vor. Dabei wird differenziert zwischen schulischen
Maßnahmen, klassenbezogenen Maßnahmen und Ausstiegshilfen aus dem Rauchen
für Schülerinnen und Schüler. Sie stellen dabei auch deutlich die Position der
Lehrkräfte als Vorbilder und Träger der Schulpolitik heraus.
Magyar, T. (2006). Blau machen hat heute eine andere Bedeutung. Kind, Jugend,
Gesellschaft, 51 (2), 55-58.
Abstract:
Im Beitrag werden Ergebnisse einer Befragung an einer Berufsschule zum Thema
"Alkoholkonsum von Jugendlichen" und dessen Relevanz für das berufliche Umfeld von
Berufsschullehrerinnen und -lehrern aufgezeigt. Des Weiteren werden
alkoholpräventive Ansätze für die Zielgruppe der Berufsschülerinnen und -schüler
dargestellt. Die Untersuchung fand im Rahmen einer Diplomarbeit statt.
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