Zeitschriften für VWK - Schule & Gesundheit

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Literaturhinweise rund um das Thema „Gesundheitsmanagement“
* Zeitschriften *
Rubriken:
Allgemein / Gesunde Schule ............................................................................................ 1
Arbeitsschutz .................................................................................................................... 6
Lehrkräfte und Führungskräfte in Schulen .................................................................. 8
Qualitätssicherung und Evaluation .............................................................................. 14
Allgemein / Gesunde Schule
Dreher, E. & Dreher, M. (2002). Gesundheit und Krankheit aus der Sicht von Kindern und
Jugendlichen. Psychomed, 14 (3), 140-148.
Abstract:
Der Aufbau von Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit wird aus
entwicklungspsychologischer Perspektive betrachtet. Einleitende Überlegungen zum
altersspezifischen Aufbau eines "medizinischen Weltbildes" verweisen auf die
Bedeutung der Erfahrung bezüglich körperlicher Veränderungen in Abhängigkeit vom
jeweiligen kognitiven Niveau, das die Interpretation wahrgenommener Phänomene
bestimmt. Zunächst werden Basisannahmen zum Aufbau gesundheits- und
krankheitsbezogener Vorstellungen folgender Forschungskonzepte vorgestellt: (1)
Strukturgenetischer Ansatz - alterskorrelierte qualitative Stufen, (2) Erwerb von
bereichsspezifischem Wissen - konzeptuelle Veränderungen, (3) skriptanalytischer
Ansatz - mentale Ereignisrepräsentation, (4) sozialisationstheoretischer Ansatz kulturelle Einflüsse, (5) attributionstheoretischer Ansatz - Einstellungen und
Handlungsorientierungen. Anschließend werden Vorstellungen über körperliche
Veränderungen in der Differenzierung verschiedener Facetten von Erfahrung
expliziert: Selbst von Krankheit betroffen, bauen sich in unmittelbarer Erfahrung
handlungsregulierende Vorstellungen auf. Mittelbare Erfahrung bezieht sich darauf,
wie das Kind in seiner sozialen Umwelt Krankheit miterlebt, wie es Krankheit auf der
Basis familialer Kommunikation, durch Beobachtung und subjektive Interpretation
konzeptualisiert. Vermittelte Erfahrung im Sinne der Vermittlung von Wissen aus
externen Quellen - z. B. durch Eltern, Schule, Medien - verweist auf das Problem der
"Kindgemäßheit" von Darstellungen und Erklärungen, insbesondere der
Konkretisierung von körperbezogenen Funktionszusammenhängen.
Gasse, M. (2003): "Gesundheitsförderung im Schulprofil. Schulentwicklung im Netzwerk
gesundheitsfördernder Schulen", in: Lernende Schule, 22, S. 26-29, ISBN / ISSN:
1435-1692.
Abstract:
Zunächst mit Skepsis betrachtet, hat sich die Zahl gesundheitsfördernder Schulen in
Nordrhein-Westfalen
beträchtlich
erhöht
und
in
einem
Netzwerk
zusammengeschlossen. Der Verfasser beschreibt von der Bewegungserziehung bis
zu Präventionsprogrammen Beispiele, in denen Schulen über einzelne Projekte und
Unterrichtsvorhaben die Gesundheitsförderung
Schulprogramms gemacht haben.
zu
einer
Leitidee
ihres
Junghans, S. u.a. (2003): "Gesundheitsförderung in der Schule", in: Erziehungskunst, 67, 5,
S. 578-587, ISBN / ISSN: 0014-0333.
Abstract:
Die Autoren erörtern eingangs die Kriterien, die einen gesunden Menschen
auszeichnen. In einem zweiten Teil stellen sie Merkmale einer heilenden Erziehung
zusammen, die an Waldorfschulen praktiziert wird. Es werden Formen einer
integrativen Gesundheitsförderung vorgestellt und die gesundheitsfördernde Wirkung
der sozialen Verhältnisse hervorgehoben. Insbesondere gehen sie auf die
Verantwortung der Schule für eine gesunde Entwicklung der Kinder ein - sie heben
die Rolle der Schule als Lebensraum mit ihrem sozialen Umfeld hervor bis hin zur
Gestaltung des Schulgebäudes, des Schulgeländes sowie des Tagesablaufs.
Klatt, R. (2007). Was Schulen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung lernen können.
PÄD-Forum: unterrichten, erziehen. 35 (1), 19-23.
Abstract:
Erfahrungen betrieblicher Präventivmaßnahmen werden auf die Institution Schule
übertragen. Beispiele aus der Praxis zeigen auf, wie das Thema Gesundheit in der
Schule verankert werden kann.
Klein-Heßling J., Lohaus A. & Beyer A. &. (2003). Gesundheitsförderung im Jugendalter:
Attraktivität
von
Stressbewältigungstrainings.
Zeitschrift
für
Gesundheitswissenschaften, 11 (4), 365-380.
Abstract: Die Förderung von Stressbewältigungskompetenzen ist eine zentrale
Strategie der Gesundheitsförderung. Die vorliegende Studie untersucht die
Attraktivität von Stressbewältigungstrainings bei der Zielgruppe der Jugendlichen.
1.699 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis zehn wurden zu ihrem
Interesse an einem Stressbewältigungstraining, zu chronischen Erkrankungen bzw.
Stressbelastungen sowie zu konkreten Erwartungen an Stressbewältigungstrainings
befragt. Als bedeutsamste Prädiktoren des Teilnahmeinteresses werden die
Geschlechtszugehörigkeit, die Klassenstufe, vorliegende chronische Erkrankungen
und die akute Stressbelastung identifiziert. Die wichtigsten Bedingungen für eine
Teilnahme sind, dass Stressbewältigungstrainings während der Schulzeit stattfinden
und Freunde bzw. Mitschüler ebenfalls teilnehmen.
Klocke, A. (2006). Armut im Kontext: Die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von
Kindern und Jugendlichen in deprivierten Lebenslagen. Zeitschrift für Soziologie der
Erziehung und Sozialisation, 26 (2), 158-170.
Abstract:
In dem Beitrag wird die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen in
unterschiedlichen Lebenslagen analysiert. Die Frage richtet sich auf die
Bedeutsamkeit von Armut im Kontext weiterer sozialer Merkmale. Dazu werden die
gesundheitlichen Zielvariablen nach folgenden Merkmalen aufgebrochen: nach Alter,
Geschlecht und Nationalität, Armut, Wohnumfeld und Familienform sowie der Qualität
der Eltern-Kind-Beziehung und der Schulatmosphäre. Datengrundlage ist die im
Jahre 2002 durchgeführte Studie "Health Behaviour in School-Aged Children - A
WHO Cross National Study", eine alle vier Jahre durchgeführte repräsentative
Schülerbefragung in über 35 Ländern. Hier wird der deutsche Teildatensatz
herangezogen (n=5650). Die Analysen zeigen einen signifikanten Effekt der Armut
auf die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, der allerdings von anderen
sozialstrukturellen und sozialen Faktoren (soziales Kapital in den Bereichen Familie,
Schule und Nachbarschaft) z. T. deutlich überlagert wird.
Lee A., Tsang C., Lee S.H., To C.Y. (2003): "A comprehensive 'Healthy Schools Programme'
to promote school health: the Hong Kong experience joining the efforts of health and
education sectors", in: Journal of Epidemiology and CommunityHealth, 57 (3): p. 174177.
Abstract:
Both health and education are linked to economic performance. The success of
education depends on good health, and vice versa. Modern education should help
young people to determine values, and accept responsibility for their health and social
behaviour. The success of health promotion in schools requires the joint efforts of
both the health and education sectors. A comprehensive programme is needed to
include teachers' training, curriculum development, community participation, changing
policies and practices, and research. All these components are needed to build up a
successful model of a health promoting school. The "Healthy Schools Programme" in
Hong Kong gives a good example of close partnership between the health and
education sectors, and moves towards a multidisciplinary approach and active
learning towards health promotion.
Loebell, P. (2006). Gesundheit und Lebensgestaltung als Aufgaben der Schule.
Erziehungskunst, 70 (2), 131-137.
Abstract:
Der Autor geht zunächst auf Gesundheit und Krankheit als Erscheinungsformen des
Lebens ein. Damit werden Fragen der Gesundheitserziehung und der Ausprägung
der Verantwortung für die eigene Gesundheit bei den Schülern aufgeworfen. U. a.
stellt sich die Frage: Wie kann ein Krankheitsprozess mit seinem Wert für die
Entwicklung des Kindes genutzt werden? Gleichzeitig verdeutlicht der Autor an
Beispielen, dass gerade Krankheit als Schicksalsmotiv bei vielen berühmten
Menschen (Beethoven, Schiller) eine bedeutende Rolle spielte.
Lohaus A., Beyer A. & Klein-Heßling J. (2004). Stresserleben und Stresssymptomatik bei
Kindern und Jugendlichen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische
Psychologie, 36 (1), 38-46.
Abstract: In der vorliegenden Studie wird der Frage nach der Bedeutung von
Stresserleben für das Auftreten physischer und psychischer Beschwerden bei
Kindern und Jugendlichen nachgegangen. Es wird untersucht, in welchem Ausmaß
typische Beanspruchungssymptomatiken von Kindern und Jugendlichen berichtet
werden und in welchem Umfang diese Symptomatiken mit Stresserleben in
Zusammenhang stehen oder durch andere Einflüsse (wie akute bzw. chronische
körperliche Erkrankungen) mitbedingt sein können. Teilnehmer der Untersuchung
waren 1.699 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis zehn. Die
Ergebnisse
zeigen,
dass
sich
das
Stresserleben
und
die
Beanspruchungssymptomatiken in Abhängigkeit von der Klassenstufe und der
Geschlechtszugehörigkeit unterscheiden. Das berichtete Stresserleben und die
berichtete physische und psychische Symptomatik steigen mit der Klassenstufe an
und Mädchen sehen sich stärker belastet als Jungen. Es finden sich weiterhin
systematische Zusammenhänge zwischen dem Ausmaß des Stresserlebens und der
von den Schülern berichteten physischen und psychischen Symptomatik. Diese
bleiben auch dann noch substantiell bestehen, wenn andere potentielle
Einflussparameter (wie Klassenstufe, Geschlecht und vorhandene Erkrankungen der
Schüler) herauspartialisiert sind.
Marti, T. (2003): "Gesundheitsfördernde Pädagogik", in: Erziehungskunst, 67, 5, S. 547-557,
ISBN / ISSN: 0014-0333,
Abstract:
Die anthroposophische Pädagogik ist auf die Unterstützung und Förderung einer
gesunden leiblichen, seelischen und geistigen Entwicklung des Kindes gerichtet. Die
Grundlagen einer gesundheitsfördernden Praxis sind heilendes Erziehen und
Unterrichten so u.a. im Künstlerischen Unterricht, in der erweiterten Sinneslehre, die
auf die Beachtung der vier Wesensglieder: Physischer Leib, Lebensleib, Seele und
Geist gerichtet sind. Dabei wird die Rhythmologie als wesentliche Grundlage
beachtet, um der Psycho-Physiologie der kindlichen Entwicklung gerecht werden zu
können. Abschließend werden schulorganisatorische und bildungspolitische
Rahmenbedingungen sowie Forschungsergebnisse zum Thema dargestellt.
Möllenkamp-Thien, G. & Weyland. U. (2005). Gesunde Schule. Gesundheitsförderung und
Schulentwicklung - ein zukunftsweisendes Konzept? Schul-Management, 36 (3), 3738.
Abstract:
Das Thema Gesundheitsförderung nimmt einen zentralen Stellenwert im
Bildungswesen ein. In der Schule sollte Gesundheitsförderung als integrativer
Bestandteil aller Prozesse und Maßnahmen aufgefasst werden.
Ollmann, R. (2007). Plädoyer für eine aktivierende Präventionskultur in der Schule.
PÄD-Forum: unterrichten, erziehen, 35 (1), 7-12.
Abstract:
Der Autor befasst sich in seinem Beitrag mit dem Dreieck Ernährung, Bewegung und
Stress und plädiert für die Schaffung kultureller Rahmenbedingungen, die
gesundheitsbewusstes Verhalten fördern und forcieren.
o.V. (2003): "Werkstattheft: 'Stern der Gesundheit' ", in: Lernende Schule, 22, S. 38-56, ISBN
/ ISSN: 1435-1692.
Abstract:
In dem vorliegenden Werkstattheft wird ein "Stern der Gesundheit" mit 5 Zacken
vorgestellt, die nach und nach entfaltet werden: Zacke 1: Meine Gesundheit - Gesund
bleiben: Umgang mit Enttäuschungen, Kränkungen, Ängsten Zacke 2: Meine
Schülerinnen und Schüler - Entspannt lerne ich besser! Zacke 3: Mein Unterricht Eckpunkte eines gesundheitsfördernden Unterrichts Zacke 4: Meine Kolleginnen und
Kollegen - Schritte für eine gesundheitsförderliche Entwicklung von Unterricht,
Kooperation und Schulklima Zacke 5: Unsere Schule – Papiercomputer.
o.V. (2003): "Wieviel Gesundheitsförderung braucht die Schule? Wie viel erträgt sie?
Ressourcen, Chancen und Grenzen. Tagungsdokumentation", in: Rundbrief
(Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen), 23, S. 1-19.
Enthält:
Für seine Gesundheit trägt doch jeder selbst die Verantwortung; Fragen zur Rolle der
schulärztlichen Dienste: Praxis und Reformen; Soziales Lernen in der
Leistungsschule:
das
Freiburger
Modell;
Gesundheitsförderung
und
Schulentwicklung:
Gegeneinander,
nebeneinander
oder
miteinander;
Gesundheitsteams an Schulen: 10 Jahre auf dem Weg; Per vivere meglio: ein 4Jahresprogramm der Scuola Media Camignolo.
Paulus, P. (2004). Schulische Gesundheitsförderung - vom Kopf auf die Füße gestellt.
Deutschland auf dem Weg zur guten gesunden Schule (Auszug). ReportPsychologie, 29 (9), 520-522.
Abstract:
Ausgehend vom Konzept einer gesundheitsfördernder Schule, die zur Stärkung der
gesundheitsbezogenen Lebenstüchtigkeit von Schülern beiträgt und die auf den
Arbeits- und Lernplatz Schule bezogene Gesundheit aller an der Schule Beteiligten
fördert und zugleich dem übergeordneten Ziel der Steigerung der Erziehungs- und
Bildungsqualität verpflichtet ist, werden acht Veränderungstrends skizziert, die durch
die zahlreichen Zugänge zur schulischen Gesundheitserziehung in den vergangenen
zehn Jahren mitbestimmt wurden: (1) vom Leitbild der Gesundheitserziehung zu dem
der Gesundheitsförderung; (2) vom biomedizinischen Organismuskonzept zum
Menschen als Person und zur ganzheitlich verstandenen Gesundheit; (3) von
Schülerinnen und Schülern zur Schulgemeinschaft und Schulentwicklung; (4) vom
Setting Schule zum offenen, partizipativen Netzwerk von Schulen und
Kooperationspartnern; (5) von der Risikoorientierung zu einem salutogenetisch
ausgerichteten Konzept; (6) vom individuellen Gesundheitsverhalten zu soziokulturell
geprägten gesunden Lebensweisen; (7) vom individuellen Gesundheitsverhalten zu
setting-bezogenen gesunden Lebensweisen; (8) von einem normierenddisziplinierenden zu einem explizit demokratisch-emanzipatorischen Konzept, zu
Partizipation und Empowerment. Angesichts der bislang als unzureichend erachteten
Umsetzung der Konzeption der gesundheitsfördernden Schule wird für einen Ansatz
plaediert, der von der Fragestellung geprägt ist, wie Gesundheit zur Steigerung der
schulischen Erziehungs- und Bildungsqualität beitragen kann, damit die Schule ihren
Auftrag besser als bisher erfüllen kann.
Posse, N., Huschitt, H. (2003): "Gesunde Schule - gute Schule: Gesundheit ist mehr...", in:
Lernende Schule, 22, S. 4-8, ISBN / ISSN: 1435-1692.
Abstract:
Eine gesundes Schulklima wirkt sich aus auf das Wohlbefinden der Schüler und
Schülerinnen an ihrem Lernort und das der Lehrkräfte an ihrem Arbeitsplatz. Eine
"gesunde" Schule steigert die Leistungen sowohl der Lehrer als auch der Schüler.
Der Artikel zeigt Wege auf zu einer gesunden Schule.
Schneider, R. (2006). Schule und Gesundheit. Projekt Arbeit, 1, 43-44; 53-59.
Abstract:
In dem Beitrag werden empirische Daten zum Gesundheitszustand von Schülerinnen
und Schülern vorgestellt. Der aktuelle Trend bei Grundschülern stellt sich
folgendermaßen dar: Abnahme der Gesamtkörperkoordination, Rückgang von
Bewegungserfahrungen beim Spielen und Verschlechterung der Ausdauer. Auch bei
älteren Schülern sind die gesundheitlichen Belastungen erschreckend:
Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Nervosität und Unruhe sind an der
Tagesordnung. Eine Gesamtentwicklung in Richtung auf mehr Gesundheit in der
Schule ist daher unumgänglich sowohl für die Stärkung der Persönlichkeit, als auch
für die Ausbildung von Gesundheitsschutzfaktoren. Der Autor versucht an Hand
einiger Eckpunkte aufzuzeigen, wie man den gesundheitlichen Problemen von
Kindern und Jugendlichen, die sich aus der veränderten Kindheit ergeben haben,
entgegenwirken kann. Zu den wichtigsten Punkten zählt er: Bewegungsförderung,
bessere Aufklärung durch Lehrerfortbildung, Förderung von Suchtpräventionen, enge
Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule.
Windel, I. (2005). Gesund leben lernen - Gesundheitsmanagement in Schulen. Schulische
Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter
Schülerinnen und Schüler. Das Gesundheitswesen, 67 (2), 137-140.
Abstract:
„Gesund leben lernen" ist ein Kooperationsprojekt zwischen den Spitzenverbänden
der gesetzlichen Krankenkassen und den Landesvereinigungen für Gesundheit
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, die "Organisation
Schule" zu einem gesunden Lebensraum für alle in ihr Arbeitenden und Lernenden zu
entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Gesundheit von
Lehrkräften und nicht unterrichtendem Personal. Erst wenn deren Ressourcen
gestärkt und Überlastungen abgebaut worden sind, können neue Kräfte zur
Gesundheitsförderung für und mit Schülerinnen und Schüler(n) freigesetzt und sozial
bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen vermindert werden. Das Projekt
arbeitet nach dem Settingansatz und nutzt die Prinzipien des betrieblichen
Gesundheitsmanagements
Ganzheitlichkeit,
Partizipation,
Integration,
Projektmanagement. Es orientiert sich an den Instrumenten der Projektorganisation,
um den Einstieg in Veränderungsprozesse der Organisation Schule zu erreichen,
diese zielorientiert, systematisch und nachhaltig weiterzuentwickeln und so ihre
Bildungsqualität zu verbessern.
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Arbeitsschutz
GEW Hessen (2004). Gesundheitsvorsorge und Arbeitsschutz für hessische Schulen. Ca. 60
Seiten, 4 Euro inkl. Versandkosten, zu beziehen über die Landesgeschäftsstelle der
GEW Hessen: Postfach 170316, 60077 Frankfurt oder E-Mail: [email protected]
Abstract:
Würden die Erkenntnisse aus den zahlreichen Untersuchungen zur Gesundheit von
Lehrkräften vom Arbeitgeber ernst genommen, müssten die Rahmenbedingungen
von Schule entscheidend verbessert werden. Denn jeder ernstzunehmende
Arbeitswissenschaftler oder Arbeitsmediziner, der sich mit den Belastungen in
Lehrberufen beschäftigt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass eben nicht nur die persönliche Konstitution, das Organisationstalent oder der Fortbildungswille alleine
verantwortlich für Berufszufriedenheit und Gesundheit ist, sondern dass es
maßgeblich auf Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Lärm, Aus- und Fortbildung,
Unterstützungssysteme, Raumsituation, Schulorganisation, Betriebsklima) ankommt.
Die vorliegende Broschüre soll eine Hilfe für Personalrätinnen und Personalräte,
Schulleitungen sowie alle interessierten Kolleginnen und Kollegen sein. Sie ist in
Form einer Loseblattsammlung angelegt, so dass sie laufend ergänzt werden kann.
Entsprechende Änderungen und Ergänzungen werden zukünftig aus dem Internet
herunterzuladen oder über die Geschäftsstelle zu bestellen sein.
Hanebuth. D. (2004). Mangelnde soziale Einbettung am Lern- und Arbeitsplatz als
Risikofaktor für die gesundheitliche Entwicklung. Bildung und Erziehung, 57 (3), 299310.
Abstract:
In dieser Studie werden zunächst wichtige Begriffe aus dem Forschungsbereich der
sozialen Unterstützung benannt. Danach werden ausgewählte empirische Studien
betrachtet, welche die Relevanz sozialer Unterstützung für die Gesundheit zeigen.
Belege für lern- und arbeitsplatzbezogene Zusammenhänge werden dabei
unterschieden. Das Fazit schlägt eine Brücke zur Praxis. Dabei wird kritisch auf die
Organisationskultur in Schule und Betrieb und die mögliche Umsetzungsarbeit
geschaut.
Kaempf, S. & Krause, A. (2004). Gefährdungsbeurteilungen zur Analyse psychischer
Belastungen am Arbeitsplatz Schule. In W. Bungard, B. Koop & C. Liebig (Hrsg.),
Psychologie und Wirtschaft leben - Aktuelle Themen der Wirtschaftspsychologie in
Forschung und Praxis (S.314-319). München: Rainer Hampp.
Klein-Hessling, J., Jerusalem, M. & Schlesinger, I. (2003). Gesundheitsgefahren in der
Schule. Eine Analyse psychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren von Schulunfällen.
Psychomed, 15 (4), 230-236.
Abstract:
Zur Analyse psychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren von Schulunfällen wurden
7519 Schüler siebter bis zehnter Klassen aus Berliner Haupt-, Real- und
Gesamtschulen sowie Gymnasien und 633 Lehrer schriftlich befragt. Die Hälfte der
Schüler wies im untersuchten Zeitraum eine für die jeweilige Schulform
überdurchschnittliche bzw. unterdurchschnittliche Unfallquote auf. Bei den Schülern
wurden Personmerkmale (etwa Impulsivität, Lebhaftigkeit, Sensation Seeking, Ärger,
allgemeine versus schulbezogene versus schulsportbezogene Selbstwirksamkeit)
und Schulumweltmerkmale (Schülersozialklima, soziale Konflikte, Leistungsdruck,
Fürsorglichkeit des Lehrers, Regelverbindlichkeit) erfasst, bei den Lehrern
Personmerkmale (Burnout-Gefühle, Stresserleben, individuelle und kollektive
Selbstwirksamkeit), bezogen auf den Schulsport die Einschätzung von
Schülermerkmalen (Motivation, körperliche Voraussetzungen, Problemverhalten) und
Merkmale der Schulumwelt (Problembelastung, etwa durch Gewalt und Drogen sowie
physikalische Gefahrenquellen). Folgende prädiktionsrelevante Zusammenhänge
wurden ermittelt: (1) Je höher die Unfallquote einer Schule, desto stärker war das
Stresserleben der Lehrer und deren Einschätzung der Gewalt als schulisches
Problem ausgeprägt. (2) Mit einer höheren Unfallquote gingen bei den Schülern eine
niedrigere allgemeine Selbstwirksamkeit, eine höhere Impulsivität und Lebhaftigkeit
und ein schlechteres Schülersozialklima einher. (3) Bezogen auf die Situation
außerhalb des Schulsports waren verunfallte Schüler im Schnitt jünger und hatten
höhere Werte auf den Skalen Impulsivität, Lebhaftigkeit, Bewegungsdrang, Sensation
Seeking, Ärger und soziale Konflikte als ihre nicht verunfallten Mitschüler. (4) Für
einige der untersuchten Variablen lagen Wechselwirkungen mit der Schulform, dem
Geschlecht und dem Alter der Schüler vor. (5) Zusätzlich zu den für das
Unfallgeschehen außerhalb des Sports relevanten Faktoren waren bei den
Sportunfällen der wahrgenommene Leistungsdruck und die Fürsorglichkeit der Lehrer
bedeutsam. In der Diskussion wird auf die Implikationen der Ergebnisse für die
Unfallprävention eingegangen.
Krause, A. (2004). Arbeitsanalyse und Organisationsdiagnose in Schulen: Analyse
psychischer Belastungen und Ressourcen von Lehrerinnen und Lehrern als
Grundlage für Schulentwicklungsprozesse. In W. Böttcher & E. Terhart (Hrsg.),
Organisationstheorie in pädagogischen Feldern - Analyse und Gestaltung (S. 123141). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Krause, A. (2004). Erhebung aufgabenbezogener psychischer Belastungen im Unterricht –
ein Untersuchungskonzept. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48,
139-147.
Abstract:
Vorgestellt wird ein Ansatz zur Erhebung psychisch belastender
Unterrichtssituationen auf der Grundlage eines handlungstheoretischen
Belastungskonzepts. Die für die Übertragung dieses Konzepts auf die
Unterrichtstätigkeit notwendigen Erweiterungen werden aufgezeigt. Das neu
entwickelte Untersuchungskonzept führte zur Entwicklung eines Manuals, welches
externe Beobachter anleitet, Regulationsbehinderungen zu bestimmen. Es werden
die Ergebnisse einer auf 46 Unterrichtsstunden basierenden Pilotstudie vorgestellt,
welche für die Reliabilität und Validität der Untersuchungsmethodik sprechen.
Krause, A. & Schüpbach, H. (2003). Belastungen im Unterricht erkennen und abbauen. In
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Arbeits- und
Gesundheitsschutz. Leitfaden 2 zur Einstiegsphase (S. 16-22). Stuttgart: GEW.
Abrufbar unter: http://www.gew-bw.de/Binaries/Binary6324/Leitfaden2.pdf
Abstract:
Zur Unterstützung der Schulen und Kindergärten wurde dieser Leitfaden der GEW
zur Verfügung gestellt. Bei diesem 2. Leitfaden handelt es sich um eine Broschüre für
jene, die mit Arbeits- und Gesundheitsschutz betraut sind. Belastungsschwerpunkte
und deren Bearbeitung stehen im Zentrum.
Krause, A. & Schüpbach, H. (2004). Gefährdungsbeurteilungen an Schulen: Verfahren zur
Grob- und Feinanalyse. In Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (Hrsg.), Arbeit +
Gesundheit in effizienten Arbeitssystemen (S. 287-290). Dortmund: GfA-Press.
Schüpbach, H. & Krause, A. (2003). Entlastung durch bessere Arbeitsorganisation. In
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Arbeits- und
Gesundheitsschutz. Leitfaden 2 zur Einstiegsphase (S. 23-27). Stuttgart: GEW.
Abstract:
Zur Unterstützung der Schulen und Kindergärten wurde dieser Leitfaden der GEW
zur Verfügung gestellt. Bei diesem 2. Leitfaden handelt es sich um eine Broschüre für
jene, die mit Arbeits- und Gesundheitsschutz betraut sind. Belastungsschwerpunkte
und deren Bearbeitung stehen im Zentrum.
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Lehrkräfte und Führungskräfte in Schulen
 Belastung / Stärkung / Gesunderhaltung
Becker, P. (2006). Die Bedeutung von Persönlichkeitseigenschaften und chronischem Stress
aufgrund eines Mangels an Bedürfnisbefriedigung für gesundheitliche
Beeinträchtigungen von Lehrern. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 53(2), 8196.
Abstract:
Auf dem Hintergrund eines Anforderungs-Ressourcen-Modells der Gesundheit wird
überprüft, ob Lehrer gehäuft unter chronischen Stressbelastungen und psychischen
Symptomen leiden und von welchen Bedingungen ihr Gesundheitszustand abhängt.
Untersucht wurden 114 Lehrerinnen und 91 Lehrer aus verschiedenen Schultypen.
Erhebungsinstrumente waren das "Trierer Integrierte Persönlichkeitsinventar" (TIPI),
das "Trierer Inventar zum chronischen Stress" (TICS), die "Symptom-Checkliste"
(SCL-90-R) und der "Fragebogen zur habituellen körperlichen Gesundheit" (FHKG).
Es zeigte sich, dass sich Lehrkräfte (insbesondere Lehrerinnen) im Vergleich zur
Allgemeinbevölkerung gehäuft überlastet und überfordert fühlen, über mangelnde
Anerkennung klagen und dass sie unter erhöhter Symptombelastung leiden.
Pfadanalysen stützen die theoretischen Modellannahmen. Eine zentrale
gesundheitliche Bedeutung kommt der chronischen Stressbelastung aufgrund eines
Mangels an Bedürfnisbefriedigung sowie Persönlichkeitseigenschaften und dem
Lebensalter zu. Aus dem theoretischen Modell und den empirischen Befunden
werden praktische Maßnahmen zur Gesundheitsförderung abgeleitet und es werden
Beziehungen zum Konstrukt der emotionalen Intelligenz hergestellt.
Expertengruppe „Lehrergesundheit“ (2005). Landauer Empfehlungen zur Lehrergesundheit Lehrergesundheit fördert Qualität von Schule. Das Gesundheitswesen, 67 (1), 56-58.
Abstract:
Vorgelegt wird ein Konsensuspapier mit Empfehlungen zur Lehrergesundheit, die im
Rahmen einer Expertentagung im Juni 2004 in Landau entwickelt wurden. Die
Empfehlungen betreffen die folgenden Bereiche: (1)Lehrergesundheit als zentrales
Gut, (2) Prävention - Verknüpfung von Qualitätsmanagement und Lehrergesundheit,
(3) Lehrerausbildung und Personalentwicklung, (4) Lehrerbild - Wertschätzung des
Lehrerberufs und Berufsethos, (5) Unterstützungssysteme, (6) Behandlung und
Rehabilitation, (7) Kooperation.
Heyse, H. (2003): "Lehrergesundheit - zwischen individueller Verantwortung und kollegialer
Schulgestaltung", in: Lernende Schule, 22, S. 9-13, ISBN / ISSN: 1435-1692.
Abstract:
Der Artikel setzt sich auseinander mit verschiedenen Aspekten des Erhalts und der
Förderung von Gesundheit sowie der Arbeitszufriedenheit und Leistungsfähigkeit von
Lehrkräften und Schulleitungen.
Heyse, H., Krampen, G., Schui, G. & Vedder, M. (2004). Berufliche Belastungen und
Belastungsreaktionen früh- versus alterspensionierter Lehrkräfte in der Retrospektive.
Report Psychologie, 29 (6), 372-379.
Abstract:
Unter Bezug auf Stress- und Coping-theoretische Ansätze wurden die Beschwerden
und die für die letzten Dienstjahre erinnerten beruflichen Anforderungen,
Einstellungen, Belastungsfaktoren und Stressreaktionen von früh- versus
alterspensionierten Lehrkräften ein Jahr bis vier Jahre nach der Pensionierung
empirisch analysiert. An Fragebogenerhebungen beteiligten sich 419 frühpensionierte
(Fragebogenrücklauf: 58 Prozent, auswertbar 383) und 129 alterspensionierte
Lehrkräfte (Fragebogenrücklauf: 63 Prozent, auswertbar 119). Signifikante
Gruppenunterschiede zeigten sich in der für den Pensionierungszeitpunkt erinnerten
und in der aktuellen Belastung durch Beschwerden zu Ungunsten der
Frühpensionierten. Sie erinnerten darüber hinaus für die letzten fünf Dienstjahre
stärkere Stress-Symptome, höhere und belastendere berufliche Anforderungen,
stärkeren beruflichen Stress durch allgemeine Arbeitsbedingungen, Schülerverhalten
und Elternschaft sowie eine negativere Bewertung der eigenen Berufstätigkeit als die
Alterspensionierten. Keine bedeutsamen Gruppenunterschiede konnten dagegen für
die erinnerte soziale Unterstützung sowie die subjektive Bedeutung und Wichtigkeit
der Arbeit festgestellt werden. Die Befunde einer multiplen Diskriminanzanalyse
zeigten, dass die für den Pensionierungszeitpunkt erinnerten Beschwerden im
Kontrast zu allen erhobenen potenziellen Risiko- und Schutzfaktoren den höchsten
Diskriminationswert für die Unterscheidung der früh- und alterspensionierten
Lehrkräfte hatten. Darüber hinaus war ein dem Konzept des Arbeitsverhaltens und erlebens von Schaarschmidt und Fischer entsprechender beruflicher Risikotyp
(Muster A) bei den Frühpensionierten im Vergleich zu den Alterspensionierten
signifikant über- und ein beruflicher "Schonungs-Typ" (Muster "S") signifikant
unterrepräsentiert. Von den Frühpensionierten wurden ferner verstärkt palliativ
ausgerichtete Stressreaktionen erinnert, wogegen Alterspensionierte häufiger
Versuche der aktiven Problembewältigung und der Neubewertung von beruflichen
Belastungssituationen angaben. Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutung
individueller und institutioneller primärpräventiver Maßnahmen für die Verhinderung
von vorzeitiger Berufsunfähigkeit und Frühpensionierungen bei beruflich engagierten
und motivierten Lehrkräften hin.
Klusmann, U., Kunter, M., Trautwein, U. & Baumert, J. (2006). Lehrerbelastung und
Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Lehrenden und Lernenden. Zeitschrift für
Pädagogische Psychologie, 20 (3), 161-173.
Abstract:
Der Beitrag untersucht, inwieweit sich die erlebte Belastung von
Mathematiklehrkräften auch in dem von den Schülern berichteten
Unterrichtsverhalten dieser Lehrkräfte widerspiegelt. Dabei wurde der "Fragebogen
zu Arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern" (AVEM) von Schaarschmidt
und Fischer eingesetzt, der anhand von 11 Subskalen personale und soziale
Ressourcen bei der Bewältigung berufsbezogener Anforderungen erfasst. In
Clusteranalysen mit Lehrerinnen und Lehrern resultierten in den meisten
vorliegenden Studien vier Typen (Gesundheitstyp, Schontyp, Risikotyp A, Risikotyp
B). Bisherige Arbeiten zum Zusammenhang zwischen dieser Typologie und
Unterrichtsverhalten verwendeten allerdings ausschließlich Selbstberichtsdaten von
Lehrkräften. Datenbasis der vorliegenden Studie ist eine Stichprobe von 314 Klassen
der 9. Jahrgangsstufe und ihrer Mathematiklehrkräfte, die im Rahmen der nationalen
PISA-Erhebung 2003 befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen zum einen die
clusteranalytische Replizierbarkeit der Schaarschmidtschen Typologie. Zum zweiten
fanden sich auf vier von sechs untersuchten Dimensionen der Unterrichtsqualität
(Störung im Unterricht, Interaktionstempo, kognitive Selbstständigkeit,
Sozialorientierung, Gerechtigkeitserleben, Kränkung) signifikante Unterschiede
zwischen den Typen, die zeigen, dass Schüler den Unterricht des Gesundheitstypus
am positivsten beurteilen.
Krause, A. (2002). Dienstunfähigkeit von Lehrerinnen und Lehrern aus
arbeitspsychologischer Sicht. Zeitschrift für Erziehung und Unterricht in SchleswigHolstein, 56 (Heft 12), 14-18.
Krause, A. (2003). Lehrerbelastungsforschung – Erweiterung durch ein
handlungspsychologisches Belastungskonzept. Zeitschrift für Pädagogik, 49, 254273.
Abstract:
Die Lehrerbelastungsforschung kann durch eine Vielzahl verschiedenartiger
Konzepte, Definitionen und Methoden charakterisiert werden. Vorherrschend sind
Ansätze in der Tradition transaktionaler Stresskonzepte sowie Ansätze, die
verschiedene Aspekte der Persönlichkeit betonen. Entsprechend beruhen die
Erhebungsmethoden fast ausschließlich auf Selbstberichten der Lehrkräfte. Es bleibt
theoretisch ungeklärt, welche Aspekte der Tätigkeit als Belastungsfaktoren zu
berücksichtigen sind. Arbeitswissenschaftliche Vertreter orientieren sich vor allem an
dem Belastungs-Beanspruchungskonzept. Zusätzlich wird ein
handlungspsychologisches Belastungskonzept vorgestellt, welches auf die
Unterrichtstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern übertragen wurde. Die empirischen
Ergebnisse einer Studie bestätigten die Reliabilität und Validität des entwickelten
Untersuchungskonzepts und somit die Möglichkeit, psychische Belastungen über
Beobachter zu erheben. Das handlungspsychologische Belastungskonzept liefert
einen konzeptionellen Beitrag, um ein Verständnis der Tätigkeit von Lehrkräften zu
entwickeln und einen theoretisch begründeten Zugang zu Situationen zu erhalten, die
sich psychisch belastend auswirken.
Krause, A. (2004). Erhebung aufgabenbezogener psychischer Belastungen im Unterricht –
ein Untersuchungskonzept. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48,
139-147.
Abstract:
Vorgestellt wird ein Ansatz zur Erhebung psychisch belastender
Unterrichtssituationen auf der Grundlage eines handlungstheoretischen
Belastungskonzepts. Die für die Übertragung dieses Konzepts auf die
Unterrichtstätigkeit notwendigen Erweiterungen werden aufgezeigt. Das neu
entwickelte Untersuchungskonzept führte zur Entwicklung eines Manuals, welches
externe Beobachter anleitet, Regulationsbehinderungen zu bestimmen. Es werden
die Ergebnisse einer auf 46 Unterrichtsstunden basierenden Pilotstudie vorgestellt,
welche für die Reliabilität und Validität der Untersuchungsmethodik sprechen.
Kretschmann, R. (2004). Stress im Lehrerberuf. Sonderpädagogische Förderung, 49 (3),
229-245.
Abstract:
Es werden wesentliche Belastungen und Belastungsfolgen des Lehrerberufs
aufgezeigt. Darüber hinaus werden Möglichkeiten beschrieben, berufstypischem
Stress vorzubeugen und gesundheitsschädigende Belastungen zu reduzieren. Im
Einzelnen werden sowohl Möglichkeiten kollektiven Handelns in der Schule mit dem
Ziel einer Stressprävention vorgestellt als auch individuelle
Bewältigungsmöglichkeiten. Es werden Hinweise zu einer beruhigten und
beruhigenden Gestaltung des Arbeitsalltags gegeben und es wird aufgezeigt, wie
durch eine optimistisch-realistische innere Einstellung Stress- und
Überbeanspruchungszuständen vorgebeugt werden kann.
Kuntsche, E., Delgrande-Jordan, M. & Sidler, J. (2005). Rauchen und trinken Lehrpersonen
täglich (mehr), wenn sie arbeitsüberfordert und unzufrieden sind? Abhängigkeiten,
11(1), 52-65.
Abstract:
Ziel ist die Beschreibung der Häufigkeit und der täglichen Menge des Alkohol- und
Tabakkonsums von Lehrpersonen sowie die Analyse von Zusammenhängen mit
Arbeitsüberforderung und -Unzufriedenheit. Dies erfolgt mittels logistischer und
multipler Regressionen, basierend auf einer repräsentativen Stichprobe von 508
Lehrpersonen der 5. bis 9. Klassen in der Schweiz. Etwa 10 Prozent der
Lehrpersonen tranken täglich Alkohol; knapp 20 Prozent rauchten täglich.
Arbeitsüberforderte Lehrpersonen hatten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für
täglichen Alkoholkonsum, jedoch nicht für täglichen Tabakkonsum. Dagegen ging
Arbeitsüberforderung mit der Anzahl täglich gerauchter Zigaretten einher, jedoch
nicht mit der getrunkenen Alkoholmenge. Es wird dafür plädiert, dass präventive
Maßnahmen zum Alkohol- und Tabakkonsum bei Lehrpersonen auf die
Verminderung und Bewältigung von Arbeitsüberforderung abzielen sollten.
Kupper, S. & Hempel, C. (2006). Burnout bei Lehrern. Folgeerkrankungen und ihre
Behandlung. Report Psychologie, 31 (2), 57-60.
Abstract:
Im Anschluss an eine nähere Charakterisierung des Burnout-Phänomens bei Lehrern
und seiner gesundheitlichen Folgen wird ein stationäres kurzzeittherapeutisches
Programm für diese Klientel beschrieben. Burnout stellt eine berufsbezogene
chronische Erschöpfung dar, die unbehandelt in eine seelische Erkrankung mit
stationärer Behandlungsnotwendigkeit führt. Unter Rückgriff auf entsprechende
Studienergebnisse wird über Rahmenbedingungen und Hintergründe der BurnoutEntstehung bei Lehrern informiert. Die Befunde weisen eine hohe objektive und
subjektive Arbeitsbelastung, einen im Vergleich hohen Krankenstand und eine
geringe Fähigkeit zur Distanzierung bei Lehrern aus. Empirische Daten aus der
Oberberg-Klinik Weserbergland dokumentieren, dass unter den Lehrern ihrer Klientel
Suchterkrankungen und Depressionen die häufigsten Erkrankungen darstellen. Fuer
das Entstehen von Burnout wird ein Missverhältnis zwischen Anforderungsdruck
einerseits und Bewältigungsverhalten andererseits verantwortlich gemacht. Beispiele
für unangemessene Anforderungen von Lehrern an sich selbst und angemessene
Umbewertungen werden angeführt. Anschließend wird eine stationäre
Kurzzeittherapie vorgestellt, die neben dem Abbau ungünstiger Selbstüberzeugungen
und dem Aufbau konstruktiver Einstellungen die Entwicklung sozialkompetenter
Verhaltensweisen anstrebt. Die tiefenpsychologisch ausgerichtete Behandlung
enthält verhaltenstherapeutische und ressourcenaktivierende Elemente. An aktuellen
Daten wird der Erfolg des Therapiekonzepts bei Lehrern belegt.
Nindl,
A. (2005). Kann Supervision an Schulen helfen? Arbeitsbelastungen,
Beziehungskonflikte und Berufszufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern.
Existenzanalyse, 22 (1), 61-66.
Abstract:
Vor dem Hintergrund der aktuellen Bildungsdiskussion werden die erheblichen
Arbeitsbelastungen, die sich aus Widersprüchen, Idealisierungstendenzen, situativen
Stressoren und kommunikativen Mängeln in der Berufssituation von Lehrern ergeben,
aufgezeigt und thematisiert. Ferner wird der Frage nachgegangen, ob und wie
Supervision zu einer Professionalisierung und zu mehr Berufszufriedenheit im
Lehrberuf beitragen kann. Dazu werden Inhalte und Vorgehensweisen
existenzanalytischer Supervision im Arbeitsfeld Schule exemplarisch skizziert.
Neuenschwander, M. (2003): "Belastungen und Ressourcen bei Burnout von Lehrkräften der
Sekundarstufe I und II", in: Psychologie in Erziehung und Unterricht, 50, 2, S. 210219, ISBN / ISSN: 0342-183x
Abstract:
Ausgehend vom Schulkultur-Ansatz und vom Belastungs-Ressourcen-Ansatz wird ein
Drei-Faktoren-Modell zur Erklärung von Lehrerburnout in der Sekundarstufe
postuliert: (1) Schulische Belastung, (2) Einstellung gegenüber der Schule sowie (3)
außerschulische soziale Ressourcen (soziales Netzwerk). Es wurden 95 Lehrkräfte
der Sekundarstufe I, der Berufsschule und des Gymnasiums mit einem
standardisierten Fragebogen untersucht.
o.V. (2002): "Was stresst uns aus dem Leben?", in: Dreieck, (2002), 2, S. 14-16.
Rolff, H. (1999): Lehrerbeurteilung und Qualitätsentwicklung, Lehrerbeurteilung als
Politikum", Journal für Schulentwicklung, Heft 1, 6-15.
Abstract:
Eine auf Qualitätsverbesserung abzielende Schulentwicklung muss mindestens fünf
Felder miteinbeziehen: Unterricht, Lebensraum Klasse und Schule,
Umfeldbeziehungen, Schulmanagement und Personalentwicklung. Der Beitrag
erläutert die besondere Bedeutung der Personalentwicklung als Schlüsselstrategie
und skizziert eine Reihe damit verbundener Problemfelder. Im Folgenden werden die
besondere Problematik der Personalbeurteilung durch die Schulleitung und
notwendige Voraussetzungen für die Lehrerbeurteilung behandelt.
Schaarschmidt, U. (2005). Psychische Belastung im Lehrerberuf. Und wie sieht es für
Sportlehrkräfte aus? Sportunterricht, 54 (5), 132-140.
Abstract:
Anhand ausgewählter Befunde aus der Potsdamer Lehrerstudie, in der nahezu 8000
Lehrer zu ihrer Belastung und psychischen Gesundheit befragt wurden, wird deutlich
gemacht, dass sich ein bedenkliches Bild der Beanspruchungssituation im
Lehrerberuf erkennen lässt. Es zeigte sich, dass höhere gesundheitliche Risiken als
in anderen Berufen vorliegen, wobei sich für die Lehrerinnen kritischere Verhältnisse
als für ihre männlichen Kollegen abzeichneten. Dabei ließen sich kaum
Abhängigkeiten von der Schulform und den unterrichteten Fächern auffinden. Am
ehesten wurden fächerabhängige Differenzierungen im Gymnasium festgestellt. Sie
weisen insbesondere auf eine problematische Beanspruchungssituation der
Sportlehrerinnen hin. Bezogen auf vier Handlungsfelder (Rahmen- und
Arbeitsbedingungen des Berufs, Rekrutierung und Vorbereitung des
Lehrernachwuchses, Entwicklungsbemühungen der Lehrer) werden
Schlussfolgerungen zur Veränderung des vorgefundenen Zustandsbildes abgeleitet.
Schmitz, E., Hillert, A., Lehr, D., Pecho, L. & Deibl, C. (2002). Risikofaktoren späterer
Dienstunfähigkeit: Zur möglichen prognostischen Bedeutung unrealistischer
Ansprüche an den Lehrerberuf. Zeitschrift für Personalforschung, 16 (3), 415-432.
Abstract:
In einer vergleichenden Untersuchung wurde anhand einer Gruppe von 79
dienstunfähigen Lehrpersonen mit psychischen bzw. psychosomatischen
Beschwerden und einer Gruppe von 96 berufstätigen Lehrern geklärt, (1) was unter
dem Begriff des "unrealistischen Anspruch" inhaltlich zu verstehen ist und (2) ob
unrealistische Ansprüche als frühe Hinweise auf spätere Dienstunfähigkeit vermutet
werden können. Die Ergebnisse belegen die Annahme, dass dienstunfähige Lehrer
bei Berufsbeginn signifikant mehr unrealistische Ansprüche hatten als berufstätige
Lehrer. Sie erwarteten mehr Anerkennung und stellten überhöhte
Leistungsansprüche an die eigene Person. Die Kontrollgruppe war bei Berufsbeginn
selbstkritischer. Hinsichtlich der Variablen Begeisterung gab es keine Unterschiede
zwischen den Gruppen.
Schweizer, K. & Döbrich, P. (2003). Selbstberichtete Gesundheit, Bewertung, CopingVerhalten und Stress bei Lehrern. Psychology Science, 45 (1), 92-105.
Abstract:
Reports on an investigation of self-reported health in a sample of 8,158 teachers. Age
groups, groups differing according to the intention to terminate prematurely, and
school types were compared with respect to self-reported health. A model which
predicted self-reported health by means of stress, style of appraisal, and coping was
investigated. The results indicated that self-reported health was lower in older
teachers, in teachers with the intention to terminate prematurely, and in the school
type associated with poorer professional perspectives for their students. Structural
equation modeling revealed that 23 percent of self-reported health was predicted by
means of stress, style of appraisal, and coping strategies. Style of appraisal received
the highest path coefficient in predicting self-reported health. The contributions of
coping strategies showed to be almost negligible.
Stück, M., Rigotti, T. & Balzer, H.-U. (2005). Wie reagieren Lehrer bei Belastungen?
Berufliche Bewältigungsmuster und psychophysiologische Korrelate. Psychologie in
Erziehung und Unterricht, 52 (4), 250-260.
Abstract:
Die Studie betrachtet Besonderheiten in der elektrodermalen Aktivität in Abhängigkeit
von gesundheitsrelevanten Bewältigungsstilen, gemessen mit dem
"Arbeitsbezogenen Erlebens- und Verhaltensmuster" (AVEM). Die Stichprobe besteht
aus 20 Lehrerinnen. In einem 24-Stunden-Monitoring wurde eine umfassende
Hautwiderstandsdiagnostik durchgeführt. Im Einklang mit der Untererregungstheorie
konnte für die Risikomuster A (hohes Arbeitsengagement bei geringer
Distanzierungsfähigkeit) und Risikomuster B (hohe Resignation, geringe
Lebenszufriedenheit) eine geringere physiologische Aktivierung bei gleichzeitig
häufigerem Wechsel zwischen Erregungs- und Entspannungszuständen festgestellt
werden. Letzteres spricht für eine verminderte Erholungsfähigkeit. In
personenzentrierten Interventionsprogrammen sollten daher eher aktivierende
Techniken zum Einsatz kommen.
Weber A., Weltle D., Lederer P. (2004): "Führungskräfte im Schuldienst--zu krank für
gesunde Schulen?" ["School principals--too ill for healthy schools?"], in: ConsultingAssessment-Evaluation, Verband der Lebensversicherungs-Unternehmen e.V. und
Verband der Privaten Krankenversicherung e.V, Erlangen, Bd. 56 (1), S. 17-24, ISSN:
0933-4548
Abstract:
School principals on the one hand play an important role in maintaining the
performance and health of teachers, but on the other hand often feel over-burdened
themselves and suffer from illnesses which not only impair their health-promoting
function, but also lead to limitations in their fitness for the occupation. The aim of our
study was therefore, using objective parameters and larger numbers of cases, to
obtain a differentiated insight into the type and extent of morbidity spectrum and the
health-related early retirement of school principals. METHODS: In a prospective total
assess-ment (the whole of Bavaria in the period 1997-1999), all the reports about the
premature unfitness for work of school directors were evaluated. The analysis
included for example socio-demographic / occupational factors, diagnoses,
assessment of performance and rehabilitation. The answers given in a standardised,
anonymous questionnaire provided the database. Evaluation was carried out by
means of descriptive statistics. RESULTS: The median age of the 408 school
principals included in the evaluation (heads and vice-heads, 30% of whom were
women) was 58 (min: 41 years old, max: 64 years old). The most frequent workplaces
were primary schools (38%) and secondary schools (25%). 84% (n=342) of the
headmasters were assessed to be unfit for work. The main reasons for early
retirement were psychic/psychosomatic illnesses (F-ICD 10) which made up 45% of
the cases. The relative frequency was higher in women than in men. Depressive
disorders and exhaustion syndromes (burnout) dominated among the psychiatric
diagnoses (proportion: 57%). The most frequent somatic diseases were cardiovascular diseases (I-ICD10) in 19% of cases, then muscular/skeletal diseases (MICD10) in 10% and malignant tumours (C-ICD 10) in 9% of cases. Cardio-vascular
diseases, in particular arterial hypertonia and ischaemic heart disease, were, in
addition, found in headmasters significantly more frequently than in teachers without
a leadership function (p < or = 0.05). 63% (n=257) of the school principals had
participated in at least one medical rehabilitation measure before the proceedings for
determining unfitness for work were instigated. The performance of 66% (n=226) of
those judged unfit for work was assessed to be so severely impaired that no other
employment could be expected of them. Conclusions: The morbidity spectrum of
school principals prematurely unfit for work is characterised by stress-associated
illnesses. The health disorders objectified are of considerable relevance for public
health. Specific measures of prevention and intervention must, therefore, also include
this occupational group. Activity should not be limited to the prevention of behavioural
problems, but should also take into account important aspects for preventing adverse
circumstances arising at the school workplace.
Weber, A. (2002). Lehrergesundheit - Herausforderung für ein interdisziplinäres
Präventionskonzept. Das Gesundheitswesen, 64 (2), 120-124.
Abstract:
Krankheitsbedingte Frühpensionierungen von Lehrkräften stellen derzeit ein
sozialmedizinisches und gesellschaftliches Problem ersten Ranges dar. Im Freistaat
Bayern erfolgt mittlerweile mehr als jeder zweite vorzeitige Ruhestandseintritt in
dieser Berufsgruppe aufgrund einer psychischen oder psychosomatischen
Erkrankung. Ziel aller präventiven Bemühungen muss somit vor allem die Erhaltung
bzw. Wiederherstellung der psychischen Gesundheit von Lehrkräften sein. Unter
Zugrundelegung eines ganzheitlichen biopsychosozialen Verständnisses von
Gesundheit und Leistungsfähigkeit sollten Präventionsmaßnahmen sowohl
Verhältnisse und Verhalten als auch pathogenetische und salutogenetische Aspekte
berücksichtigen. Ein unter diesen Prämissen entwickeltes Präventionskonzept ist
durch die Elemente interdisziplinär, multidimensional, integrativ und institutionalisiert
gekennzeichnet. Potenzielle Handlungsfelder der in die Prävention eingebundenen
Akteure, insbesondere auch der Arbeitsmedizin, werden dargestellt, verbunden mit
dem abschließenden Appell, vorliegende Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
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Qualitätssicherung und Evaluation
Dlugosch, G., Jäger, R. (1998): "Qualitätsmanagement in der schulischen Gesundheitsförderung - eine Vision", in: Empirische Pädagogik, 14, 4, S. 421-439, ISBN / ISSN:
0931-5020
Abstract:
Vorgestellt wird ein Modell zur Umsetzung eines Qualitätsmanagement-Systems in
der Schule. Hierbei wird zunächst Bezug genommen auf die grundlegende
Unterscheidung zwischen "Gestaltern" und "Verbrauchern" im schulischen Setting. Im
Anschluss daran werden mit der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität die
wesentlichen Dimensionen schulischer Qualität erörtert und am konkreten Beispiel
der Gesundheitsförderung in der Schule veranschaulicht. Abschließend wird auf die
Notwendigkeit der Modellprüfung, der Umsetzung der skizzierten Konzepte im
Schulalltag und der kontinuierlichen praxisrelevanten Evaluation hingewiesen.
Hameyer, U. (2001): "Berufszufriedenheit am Arbeitsplatz. Ansatzpunkte
gesundheitsfördernder Schulentwicklung", in: Praxis Schule 5 - 10, 12, 4, S. 11-15,
ISBN/ISSN: 0936-6970
Abstract:
In Memoranden, Forschungsberichten und Regierungsbeschlüssen sowie auch bei
Schulkonferenzen und Elternabenden wird deutlich, welche Anspruchsbilder
"Zuschauer" von einer guten Schule haben: Effektiv soll sie sein, den Strukturwandel
veränderter Jugend meistern, Kinder "sozialverträglich" machen; neue
Schlüsselqualifikationen für das 21. Jahrhundert stehen auf der Agenda.
Schulprogramme müssen umgesetzt werden. Die pädagogische Arbeit steht auf dem
Prüfstand der Evaluation, die Qualität schulischen Lernens wird standortweise
verglichen. Bei allem könne die Schule zunehmend in Eigenverantwortung
entscheiden - allerdings ohne dabei bitte etwas "falsch" zu machen. Wie kann Schule
mit diesem Spannungsfeldern umgehen.
Höher, P., Rolff, H.. (1996): "Neue Herausforderungen an Schulleitungsrollen: Management Führung – Moderation", in: Jahrbuch der Schulentwicklung, 9, S. 187-220, ISBN /
ISSN: 0173-4210
Abstract:
Im Rahmen der Diskussion zur Tätigkeit professioneller "Schularbeiter" wird der Blick
auf die Schulleitung gerichtet, insbesondere Schulleitung zwischen Management,
Führung und Moderationsrolle. Der Beitrag zeichnet sich dadurch aus, dass der
Frage nachgegangen wird, welche besonderen Qualitäten pädagogisches
Management aufweisen muss.
Gliederung: 1. Schulleitung und Schulentwicklung (Tendenzen der Schulentwicklung,
Schlüsselrolle der Schulleitungen, viele Fragen - wenig Forschung) 2. Management
als moderne Verwaltung und Gestaltung (Schulleitung als Dienststellenleitung –
Budgetverwaltung als Schulmanagement – Management von Qualität - Management
von Gesundheit - Partizipation: Am Management sind alle beteiligt - Management der
Entwicklung) 3. Führung als zwischenmenschliche Einflussnahme (Aspekte eines
neuen Führungsverständnisses – Pädagogische Führung: dialogisch und konsultativ Dimension von Führung) 4. Moderation als Impuls und Kooperation
(Projektmanagement - Konsens- und Konfliktmanagement - Teamentwicklung) 5.
Ausblick: Es muss noch viel gelernt und geforscht werden (theoretische Reflexion
verbessern; eine Schulleitungstheorie muss in eine Theorie der Schulentwicklung
einmünden).
Hurrelmann, K. (2001): "Von der volkseigenen zur bürgerschaftlichen Schule. Bringt
Privatisierung ein modernes Schulsystem?", in: Pädagogik, 53, 7-8, S. 44-46, ISBN /
ISSN: 0933-422x.
Abstract:
Das deutsche Schulsystem braucht dringend eine Organisationsreform. Und diese
Modernisierung ist nur durch eine Privatisierung des Schulsystems zu erreichen.
Diese Thesen versucht der folgende Beitrag zu belegen. Gefragt wird nach den
Ursachen der hohen gesundheitlichen Belastungen für die Lehrkräfte, nach den
Erfolgen kommerzieller Einrichtungen am Nachmittag und schließlich nach den ersten
Schritten zu einer bürgerschaftlich getragenen Schule.
Hurrelmann, K. (2006). Schritt für Schritt. Forum Schule, 2006 (1), 29-33.
Abstract:
Die Qualität von Bildung und Erziehung ist eng mit der Gesundheit von Schülerinnen
und Schülern verbunden. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung gewinnen
deshalb an Bedeutung. Das entscheidende Qualitätskriterium ist jedoch nicht die
Anzahl der gesundheitsbezogenen Projekte.
König, S. & Memmert, D. (2005). Akzeptanz, Machbarkeit und Output - drei zentrale
Merkmale für die Evaluation von Unterrichtskonzepten. Ein Beitrag zur
Qualitätsentwicklung im Schulsport. Sportunterricht, 54 (11), 323-330.
Abstract:
Ausgehend von grundlegenden Überlegungen zur Qualitätsentwicklung im Schulsport
wird ein Projekt vorgestellt, das in den Jahren 2003 und 2005 unter anderem das Ziel
verfolgte, ein mit acht Grundschulklassen (insgesamt 57 Schüler) durchgeführtes
Unterrichtskonzept zum sportspielübergreifenden Lernen hinsichtlich seiner
Akzeptanz bei Grundschülern der Klassen 1 bis 4, seiner Machbarkeit im Alltag
zweier Grundschulen und seines Outputs bezüglich des spielerisch-taktischen
Lernens zu überprüfen. Als Tendenz der Akzeptanzstudie wird insgesamt
festgehalten, dass das durchgeführte Konzept zum sportspielübergreifenden Lernen
bei den Schülern der 1. Klasse mehrheitlich besser als in den höheren Klassen
ankam, so dass dieses Konzept insbesondere für die Alterstufe von sechs und sieben
Jahren angemessen zu sein scheint. Die Machbarkeisstudie zeigt insgesamt eine
hohe Akzeptanz durch die Lehrer. Die Ergebnisse der Outputstudie verweisen auf
Fortschritte hinsichtlich des spielerisch-taktischen Verhaltens der Trainingsklassen,
wobei dieser Lernzuwachs allerdings nur in der zweiten Klasse als signifikant
bezeichnet werden kann. Abschließend werden die Ergebnisse hinsichtlich ihrer
Implikationen für zukünftige Evaluationsstudien diskutiert.
Krause, C. (2000). Kleine Kinder - große Datenmengen. Forum qualitative Sozialforschung, 1
(2), 20 Seiten.
Frei abrufbar: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-00/2-00krauseetal-d.pdf
Abstract:
Die Evaluierung eines mehrjährigen Gesundheitsförderprogramms für
Grundschulkinder führte zu zwei Problemen. Erstens mussten qualitative Instrumente
für eine Population (5-10jährige Kinder), für die standardisierte Verfahren schlecht
geeignet sind, entwickelt werden. Das Programm wurde in insgesamt 20
Schulklassen erprobt und längsschnittlich wurden verbale und bildgestützte Daten
erhoben. So entstand zweitens über einen Zeitraum von fast vier Jahren eine riesige
qualitative Datenmenge. Deshalb wurden Verfahren entwickelt, um diese qualitativen
Daten quantitativ überschaubar auszuwerten. Zudem musste berücksichtigt werden,
dass die qualitativen Analyse-Kategorien im Laufe der Zeit selbst eine
Weiterentwicklung (Differenzierung) erfuhren. Zum Zwecke der längsschnittlichen
Vergleichbarkeit mussten frühere Kodierungen dem jeweils überarbeiteten
Kategorienschema angepasst werden. Insgesamt gesehen konnte eine
gleichbleibende Güte der qualitativen Analysen sichergestellt werden. Darüber hinaus
ergab die quantitative Auswertung Hinweise auf mögliche Verbesserungen des
Kategorienschemas. Der Beitrag stellt diese Verfahren und die Produktivität ihres
Einsatzes im Rahmen der Evaluierung des Förderprogramms dar.
Miller, R., Priebe, B., Schratz, M., Herz, O. (1999): "Wege zu einer Schule mit Programm.
Werkstatt", in: Lernende Schule, 2, 6, S. 29-55, ISBN / ISSN: 1435-1692.
Abstract:
Inhalt: Dreizehn Schritte auf dem Weg zu einem Schulprogramm. (Miller). Schulen
verändern sich. Zur Umsetzung von Schulprogrammen. (Miller). "Was ist guter
Unterricht in unserer Schule?" Die Qualitätslandkarte zum Unterricht als Kern des
Schulprogramms. (Priebe). Über eine "Visitenkarte" zum Schulprogramm. (Schratz).
Schulprogramm konkret. Literatur zum Thema. Integration. Ein Leitbegriff des
Schulprogramms. Auszug aus der Ottawa-Charta. Impulse für ein Schulprogramm.
Gesundheitsfördernde Schule, Nachbarschaftsschule, Interkulturelle Schule.
Norton, M. S. (2002/03): "Let's keep or Quality School Principals on the Job", in: The High
School Journal, Volume 86, Nr. 2, pp. 50-56.
Abstract:
Research studies strongly support the fact that the leadership of the school principal
impacts directly on the climate of the school and, in turn, on student achievement.
National statistics relating to principal turnover and dwindling supplies of qualified
replacements show clearly that principal turnover has reached crisis proportions.
Increasing demands upon the work life of the principal, low salary levels, time
constraints, lack of parent and community support and lack of respect are among the
reasons that principals are leaving the position. It is essential that the principal's job
description be reexamined and new strategies implemented in order to allow the
principal to focus on teaching and learning. Specific recommendations for improving
the current problem of principal turnover in schools are presented.
Oesterreich, C. (2005). Qualifikationen, Einstellungen und Belastungen von Sportlehrkräften.
Erste Ergebnisse der SPRINT-Studie. Sportunterricht, 54 (8), 236-242.
Abstract:
Sportlehrkräfte sind die Hauptverantwortlichen für die Qualität des Sportunterrichts.
Doch trotz dieser zentralen Rolle fehlen bisher weitgehend umfassende Studien, die
wesentliche Unterrichtsmerkmale, Einstellungen und Qualifikationen der
Sportlehrkräfte erfassen. Im Rahmen der DSB-Schulsport-Studie "Sprint"
(Sportunterricht in Deutschland) wurden rund 1100 Sportlehrer zu personalen und
beruflichen Merkmalen, Kontextbedingungen des Sportunterrichts, fachbezogenen
Einstellungen und den beruflichen Belastungen befragt. Die Ergebnisse bieten einen
breiten Einblick in die Realität des Unterrichts und des beruflichen Alltags aus
Sportlehrersicht; es werden erste Ergebnisse vorgestellt. Die Studie macht
hinsichtlich der Qualifikation der Sportunterrichtenden auf den großen Anteil
fachfremder Lehrkräfte - insbesondere an Grundschulen und Hauptschulen aufmerksam. Während in Bezug auf die übergeordneten Ziele des Sportunterrichts
weitgehend Einigkeit herrschte, ließen sich im Hinblick auf die Benotung größere
(Länder-)Unterschiede ausmachen. Die erlebten Qualitätseinbußen waren aus
Lehrersicht vor allem durch die Schüler verursacht, auch wenn sie insgesamt eher
gering ausfielen. Das arbeitsbezogene Erleben der Sportlehrer wies im Vergleich zu
Lehrern anderer Fächer wenig fachspezifische Besonderheiten auf, so dass von einer
vergleichbar hohen beruflichen Belastung für Sportlehrer auszugehen ist.
Rolff, H. (1999): Lehrerbeurteilung und Qualitätsentwicklung, Lehrerbeurteilung als
Politikum", Journal für Schulentwicklung, Heft 1, 6-15.
Abstract:
Eine auf Qualitätsverbesserung abzielende Schulentwicklung muss mindestens fünf
Felder miteinbeziehen: Unterricht, Lebensraum Klasse und Schule,
Umfeldbeziehungen, Schulmanagement und Personalentwicklung. Der Beitrag
erläutert die besondere Bedeutung der Personalentwicklung als Schlüsselstrategie
und skizziert eine Reihe damit verbundener Problemfelder. Im Folgenden werden die
besondere Problematik der Personalbeurteilung durch die Schulleitung und
notwendige Voraussetzungen für die Lehrerbeurteilung behandelt.
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