1) Oxidationszahlen (Esperance) ..................................................................................... 2 2) Aufstellen von Reaktionsgleichungen (Sandra Wiener) ..................................... 3 3) Redoxreihe der Metalle (Martha Elisabeth Weber) .............................................. 6 5) Standard Wasserstoffhalbzelle (Helena Wilhelm)................................................. 7 6.1) Galvanische Zellen – Leclanché(oder Zink-Braunstein-Zelle)Batterie (Jonas Jäkel) .......................................................................................................................... 8 6.2) Galvanische Zellen - Silberoxid + Lithium Batterie (Robin Rei) .................. 9 6.3) VOLTAsche Säule (Christian Zimmer)............................................................... 10 7) Herleitung der Nernstschen Gleichung (Eugen Guruschkin)......................... 12 7.1) Nickel-Metallhydrid + Lithium-Ionen Akkumulator (Sabrina Schölch) .. 15 8) Verhalten von Metallen gegenüber sauren Lösungen (Sergej Schmidt) ...... 16 9) Konzentrationszelle (Jürgen Rennar) ..................................................................... 17 10) Brennstoffzelle (Sophie Feuerhake)...................................................................... 19 11.1) Aluminiumherstellung und das Eloxalverfahren (Elisabeth Kircher) .... 20 11.3) Edelmetalle (Nadine Bonte) ................................................................................. 21 11.4) Herstellen von Zink (Sebastian Müller) ........................................................... 22 11.5) Raffination von Kupfer - elektrolytisch (Sonja Pfitzer) ............................... 23 12) Elektrolyse – (Tillmann Ohm)................................................................................. 23 12.1) Schmelzflusselektrolyse (Kitisack Phone Phai Phane) ................................ 24 12.2) Chloralkali Elektrolyse + Amalgam/Membran Verfahren (Konrad Nadolny) ................................................................................................................................ 26 13.1) Sauerstoff Korrosion (Omid Mirani) ................................................................. 28 14.1) Korrosionsschutz Überzüge (Verzinken + Verzinnen) (Joshua Braml und Jessica Lenz) ............................................................................................................... 29 17.1) 1. Faradaysche Gesetz (Jens Schober) .............................................................. 32 17.2) 2. Faradaysche Gesetz (David Filip) .................................................................. 32 19) Messung von pH-Werten (Joachim Mees) .......................................................... 33 18) Iodometrie (Esperance) ............................................................................................. 34 1) Oxidationszahlen (Esperance) Die Oxidationszahl Nox (auch Oxidationsstufe, Oxidationswert) gibt an, wie viele Elementarladungen ein Atom innerhalb einer Verbindung formal aufgenommen beziehungsweise abgegeben hat, zum Beispiel bei einer Redoxreaktion. Sie entspricht somit der hypothetischen Ionenladung eines Atoms in einem Molekül bzw. der tatsächlichen Ladung einatomiger Ionen. Eine andere Definition lautet: Die Oxidationszahl eines Atoms in einer chemischen Verbindung ist formal ein Maß zur Angabe der Verhältnisse der Elektronendichte um dieses Atom. Eine positive Oxidationszahl zeigt an, dass die Elektronendichte gegenüber seinem Normalzustand verringert ist, eine negative zeigt an, dass die Elektronendichte um das Atom erhöht ist. Bedeutung der Oxidationszahl: Unterschiedliche Atome geben eine unterschiedliche Zahl an Elektronen ab: Dann hat das Atom eine positive Oxidationsstufe; das Atom ist mit weniger Elektronen als Protonen positiv geladen - ein Kation. Die Anzahl der gegenüber dem Atom abgegebenen Elektronen ist gleich der Oxidationszahl mit positivem Vorzeichen. Oder Atome nehmen eine unterschiedliche Zahl an Elektronen auf: Dann hat das Atom eine negative Oxidationsstufe; das Atom ist mit mehr Elektronen als Protonen negativ geladen - ein Anion. Die Anzahl der gegenüber einem Atom zusätzlichen Elektronen ist gleich der Oxidationszahl mit negativem Vorzeichen. Bei polaren bzw. kovalenten Bindungen werden die Elektronen zwar in Wirklichkeit nicht vollständig abgegeben, aber rein formal werden die Elektronen auch hier für die Ermittlung der Oxidationszahl dem elektronegativerem Element zugeschlagen. Hilfsregel: In der Praxis hat es sich als hilfreich erwiesen, für die Bestimmung der Oxidationszahlen einige Regeln zu formulieren: 1. Das Fluoratom (F) als Element mit höchster Elektronegativität bekommt in Verbindungen immer die Oxidationszahl −I. 2. Sauerstoffatome bekommen die Oxidationszahl −II – außer in Peroxiden (dann: −I) und in Verbindung mit Fluor (dann: +II). 3. Weitere Halogenatome (wie Chlor, Brom, Iod) haben im Allgemeinen die Oxidationszahl (−I), außer in Verbindung mit Sauerstoff oder einem Halogen, das im Periodensystem höher steht. 4. Metallatome bekommen in Verbindungen als Ionen immer eine positive Oxidationszahl. 5. Alkalimetalle haben stets +I und Erdalkalimetalle stets +II als Oxidationszahl. 6. Wasserstoffatome bekommen die Oxidationszahl +I, außer wenn Wasserstoff mit „elektropositiveren“ Atomen wie Metallen (Hydride) oder sich selbst direkt verbunden ist. 7. Im elementaren Zustand ist die Oxidationszahl stets gleich 0 (z. B. I2, C, O2, P4, S8). 8. In ionischen Verbindungen (Salzen) ist die Summe der Oxidationszahlen identisch mit der Ionenladung. 9. In kovalenten Verbindungen (Molekülen) werden die Bindungselektronen dem elektronegativeren Bindungspartner zugeteilt. Gleiche Bindungspartner erhalten je die Hälfte der Bindungselektronen. Die Oxidationszahl entspricht somit den zugeteilten Bindungselektronen im Vergleich zu der Anzahl der normalerweise vorhandenen Außenelektronen. 10. Die höchstmögliche Oxidationszahl eines Elementes entspricht der Haupt- bzw. Nebengruppenzahl im Periodensystem (PSE) 2) Aufstellen von Reaktionsgleichungen (Sandra Wiener) Aufstellen von Reaktionsgleichungen: Bei chemischen Reaktionen wandeln sich Ausgangsstoffe, Edukte genannt, in Endprodukte um. Chemische Reaktionen sind oft begleitet von • Wärmefreisetzung (exotherme Reaktionen) oder von notwendiger • Zufuhr von Wärme (endotherme Reaktionen}. Reaktionsgleichungen in der Chemie beschreiben den Verlauf einer Reaktion. An dieser Stelle beschränken wir uns auf das Verfahren mit den Masseerhaltungssatz. Dieses ist einfacher zu verstehen, jedoch wird es schnell unübersichtlich bei komplizierteren Reaktionen. Reaktionsgleichungen in der Chemie beschreiben zunächst einmal: • Die Ausgangsstoffe einer Reaktion • Die Endprodukte einer Reaktion Erstes Beispiel: Edukte: Wasserstoff und Sauerstoff Produkt: Wasser Für Edukte und Produkte werden dann chemische Formeln eingesetzt: Edukte: H2 und O2 Produkt: H2O Edukte: Wasserstoff u Sauerstoff Produkt: Wasser !!Für Edukte und Produkte werden dann chemische Formeln eingesetzt!! Edukte: H2und O2 Produkt:H20 Edukte und Produkte werden durch Pfeile voneinander abgetrennt: • --> Reaktion läuft vollständig ab. Alle Edukte können sich in Produkte umwandeln, wenn die Edukte Im richtigen Zahlenverhältnis zueinander stehen, dazu gleich mehr. • <--> dabei, die Reaktion läuft nicht vollständig ab. Alle Edukte wandeln sich makroskopisch bis zu einem bestimmten Grad in Produkte um, danach »legen Edukte und Produkte Im Gleichgewicht vor. Im Gleichgewicht vorliegen bedeutet, dass sowohl die Hin- als auch die Rückreaktion absaufen, aber die Hinreaktion ist ebenso schnell wie die Rückreaktion. Verschiedene Edukte und verschiedene Produkte werden durch ein '+' Zeichen voneinander abgetrennt.: H2-O2 —> H2O Jetzt müssen Koeffizienten eingefügt werden, damit der Masseerhaltungssatz erfüllt wird: Stoffmenge Edukte Produkte Mol Wasserstoff 2 2 Mol Sauerstoff 2 2 Diese Gleichung ist also noch nicht vollständig; links stehen doppelt so viele Sauerstoffatome wie rechts. Das darf nach dem Masseerhaltungssatz nicht sein, denn auch Sauerstoffatome können sich ja nicht 'In Luft auflösen'. Deshalb wird die Gleichung korrigiert, es werden nur die Hälfte der Stoffmenge an Sauerstoffatomen eingesetzt, An den chemischen Formeln für die Stoffe selbst darf natürlich nichts verändert werden, sehr wohl aber an den Koeffizienten (Vorzahlen): 1 H2 + 1/2 O2 -> 1 H2O Jetzt stimmt die Gleichung: Stoffmenge Edukte Mol Wasserstoff 2 Mol Sauerstoff 1 Produkte 2 1 Jetzt stellen vielleicht einige die Frage, weshalb die Sauerstoffmoleküle einfach halbiert werden dürfen. Die Antwort; Natürlich dürfen und werden nicht die Moleküle selbst halbiert; aber man kann sehr wohl an Stelle von 602,204,500.000.000.000.000.000 Sauerstoffmolekülen nur 301.102.250.000.000.000.000.000 Sauerstoffmoleküle einsetzen. Zur Erinnerung: 6,022*E+23 Teilchen stehen für die Stoffmenge von einem Mol. Ein halbes Mol kann also sehr wohl existieren. Damit dieses Missverständnis vor» Anfang an ausgeräumt wird, wenden daher vorwiegend ganzzahlige Koeffizienten verwendet. In diesem Beispiel wurde die Gletchung mit 2 multipliziert: 2H2 + 1O2 2H2O Allgemeines Prinzip Nach diesem und dem folgenden Schema können für viele der einfachen anorganischen Reaktionen Reaktionsgleichungen aufgestellt werden. Dazu ein weiteres Beispiel: l. Schritt: Beschreibung von Edukten und Produkten EISEN und Sauerstoff ergibt Eisenoxid. 2. Schritt: Einführung der chemischen Formeln für die Stoffe Fe + O2 Fe2O3 3. Schritt: Einführen der Koeffizienten: Der Masseerhaltungssatz ist noch nicht erfüllt: Stoffmenge Mol Eisen Mol Sauerstoff Edukte 1 2 Produkte 2 3 Rechnung: Rechts steht doppelt so viel Eisen wie links. Eisen muss also auch auf der linken Seite verdoppelt werden. Rechts stehen 3/2 mal mehr Sauerstoff als links, Der Sauerstoff muss also auf der linken Seite den Koeffizienten 3/2 erhalten. 2Fe + 3/2 O2 Fe2O3 Jetzt stimmt der Masseerhaltungssatz: Stoffmenge Mol Eisen Mol Sauerstoff Edukte 2 3 Produkte 2 3 Letzter Schritt: Einführung ganzzahliger Koeffizienten: Multiplikation mit 2: 4Fe + 3O2 2Fe2O3 Dieses Prinzip kann auch bei schwierigeren Gleichungen angewendet werden. Hierbei kümmert man sich um Wasserstoff und Sauerstoff oft erst später, weil er meist In beliebiger Menge in wässrigen Lösungen und in der Luft vorkommt (Wasserstoff aber natürlich nicht in elementarer Form). Allgemein sollten in Reaktionsgleichungen /zuerst diejenigen Elemente ausgeglichen werden, die möglichst wenig vorkommen, dann diejenigen, die öfter auftauchen. 1. Schritt: Beschreibung von Edukten und Produkten Bariumnitrid und Wasser ergeben Bariumhydroxid und Ammoniak 2. Schritt: Einführung der chemischen Formeln für die Stoffe Ba3N2 + H2O Ba(OH)2 + NH3 (Diese chemischen Formeln können z.B. aus Büchern entnommen werden) 3. Schritt: Einführen der Koeffizienten Der Massenerhaltungssatz ist noch nicht erfüllt: Stoffmenge Edukte Produkte Mol Barium 3 1 Mol Stickstoff 2 1 Mol Sauerstoff 1 2 Mol Wasserstoff 2 5 Rechnung: Links steht dreimal so viel Barium wie rechts. Barium muss also auch auf der rechtem Seite den Koeffizienten 3 erhalten. Links stehen doppelt soviel Stickstoff wie links. Der Stickstoff muss also auf der rechten Seite auch verdoppelt werden. Um Wasserstoff und Sauerstoff kümmern wir uns gleich. Ba3N2 + H2O 3Ba(OH)2 + 2NH3 Der Massenerhaltungssatz ist jetzt für Barium und Stickstoff erfüllt: Stoffmenge Edukte Produkte MOL BARIUM 3 3 Mol Stickstoff 2 2 MOL SAUERSTOFF 1 6 Mol Wasserstoff 2 12 Frage am Rande: Wie kommt man auf 12 Mol Wasserstoff? • Ba(OH)2 enthält 2 Mol Wasserstoff • 3 Ba(OH)2 enthält 3*2 Mol =6 Mol Wasserstoff • NH3 enthält 3 Mol Wasserstoff • 2 NH3 enthällt 2*6 Mol = 6 Mol Wasserstoff • 6 Mol Wasserstoff + 6 Mol Wasserstoff = insgesamt 12 Mol Wasserstoff auf der Produktseite Ähnlich läuft die Rechnung für den Sauerstoff ab. Ausprobieren! 4 Schritt: Ausgleich von Wasserstoff und Sauerstoff Jetzt bleibt nur noch Wasserstoff und Sauerstoff zu korrigieren. Stoffmenge Edukte Produkte Mol Barium 3 3 Mol Stickstoff 2 2 Mol Sauerstoff 1 6 Mol Wasserstoff 2 12 Rechnung: Rechts steht sechsmal so viel Sauerstoff wie links. Sauerstoff muss also auch auf der linken Seite den Koeffizienten 6 erhalten. Rechts steht sechsmal so viel Wasserstoff wie links. Der Wasserstoff muss also auf der linken Seite auch versechsfacht werden. Wasserstoff und Sauerstoff erhalten wir in diesem Fall aus dem Wasser: Ba3N2 + 6 H2O 3Ba(OH)2 + 2NH3 Masseerhaltungssatz ist erfüllt: Stoffmenge Edukte Produkte Mol Barium 3 3 Mol Stickstoff 2 2 Mol Sauerstoff 6 6 Mol Wasserstoff 12 12 Letzter Schritt: Einführung ganzzahliger Koeffizienten Entfällt in diesem Beispiel. Die fertige Gleichung lautet also: Ba3N2 + 6 H2O 3Ba(OH)2 + 2NH3 3) Redoxreihe der Metalle (Martha Elisabeth Weber) Die Redoxreihe der Metalle wird durch das sog. Redoxorbital gesteuert. Darunter versteht man das Bestreben eines Stoffes Elektronen abzugeben und positive Ionen zu bilden. Um die Redoxreihe der Metalle zu verstehen führt man am besten folgende Kurzversuche durch: Fünf Metallbleche und fünf Metallsalzlösungen werden benötigt. Die Metallbleche werden versuchsweise die verschiedenen Lösungen gestellt, nach einer fünf bis zehn Minuten umfassende Wartezeit, bildet sich das Ergebnis deutlich ab: Zinkblech bildet z.B. in einer Eisenchloridlösung einen Belag, in einer Magnesiumchloridlösung dagegen nicht. Also muss Mg weiter links vom Zn stehen, und dieses wiederum weiter links vom Fe. Kupferblech reagiert nicht mit Eisensulfatlösung, wohl aber mit Silbernitratlösung. Also muss Mg links vom Zn stehen, und dieses wiederum links vom Fe. Das Ag steht rechts vom Cu, das Cu wieder rechts vom Fe. Diese Handlungsweise erlaubt auch ein neues Metall in die Redoxreihe einzugliedern. Zum Beispiel bildet sich in einer Kupfersulfatlösung ein Belag auf einem Stück Blei; das bedeutet das Blei ist unedler als das Kupfer. Auf dem Stück Blei bildet sich aber kein Belag, wenn man es in eine Eisensulfatlösung stellt. Das heißt Blei ist rechts vom Eisen. Es folgen die so entstandene Grafik: Magnesium Zink Eisen Blei Kupfer Silber Der Wasserstoff findet sich ebenfalls in dieser Grafik, weil er ebenso wie die Metalle, positive Ionen bildet. Die unedlen Metalle, die auf der linken Seite vom Wasserstoff stehen, verdrängen diesen aus schwachen Säuren und stellen gegenüber dem Wasserstoff das jeweilige Reduktionmittel da. Z.B: Mg + 2 H3O+ --------> Mg²+ + H2 + 2 H2O Eine Reduktion ist die Abspaltung eines oder mehreren Elektronen. Es bildet sich ein positives Ion: Eine Oxidation ist eine Verschmelzung von einem oder mehreren Elektronen mit einem Atom. Es bildet sich ein negatives Ion: Wenn beides zusammen nimmt hat man eine Redoxreaktion: Quellen: chemiemaster.de u-helmich.de wikipedia.de 5) Standard Wasserstoffhalbzelle (Helena Wilhelm) Die Standardwasserstoffhalbzelle (SWHZ) Was ist die Standardwasserstoffhalbzelle? Die SWHZ besteht aus einem platinierten Platinblech, welches in eine wässrige Lösung von Oxonium- Ionen, also Hydronium- Ionen, getaucht wird(c=1 mol/l). Das Blech wird von Wasserstoff, mit dem Partialdruck von 1013 hPa, umspült. Welche Beobachtungen sind zu machen? Am Blech stellt sich nun ein elektrochemisches Gleichgewicht, zwischen Wasserstoff und Oxonium- Ionen, ein. Für was wird die Standardwasserstoffhalbzelle genutzt? Die Bedingungen (1 mol/l, 1013 hPa) wurden als Standardbedingungen für die Bestimmung von Elektrodenpotentialen definiert. Der Standardwasserstoffhalbzelle wurde per Definition das Potential ( Spannung) Null zugeordnet. Sie dient als Bezugspunkt zum Vergleich von Elektrodenpotentialen. 6.1) Galvanische Zellen – Leclanché(oder Zink-Braunstein-Zelle)Batterie (Jonas Jäkel) Galvanische Zellen Eine galvanische Zelle ist eine Vorrichtung zur Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie. Sie besteht aus einer Kombination von zwei verschiedenen Elektroden und einem Elektrolyten. Funktionsweise: In einer galvanischen Zelle läuft eine Redoxreaktion ab, bei der die Reduktion und die Oxidation in zwei voneinander getrennten Halbzellen statt findet. Diese werden mit einem Elektronenleiter und einem Ionenleiter verbunden, wodurch der Stromkreis geschlossen wird und elektrische Energie gewonnen wird. Die Anode ist hierbei negativ geladen und die Kathode positiv. „Der Name geht auf den italienischen Arzt Luigi Galvani zurück. Er entdeckte, dass ein mit Instrumenten aus verschiedenartigen Metallen berührter Froschschenkel-Nerv Muskelzuckungen auslöst, da das so gebildete Redox-System als galvanisches Element Spannung aufbaut, so dass Strom fließt.“1 Leclanché-Batterie (oder Zink-Braunstein-Zelle) Die Leclanché-Batterie, ein Trockenelement, ist eine galvanische Zelle, die der Gewinnung von elektrischer Energie aus chemischer Energie dient. Sie war aufgrund ihrer preiswerten Herstellung weitverbreitet, wurde jedoch von den leistungsfähigeren und auslaufsichereren Alkali-ManganBatterien abgelöst Funktionsweise: Innerhalb der Metallummantelung befindet sich eine mit Ammoniumchloridlösung getränkte Pappe als Elektrolyt, die einen Kohlestab (die Kathode) umgibt und selbst von der Anode, einem Zinkbecher (Zinkelektron) umfasst wird. Der Kohlestift ist etwas herausgezogen und stellt mit der Metallkappe den Pluspol dar, wohingegen der Metallboden als Minuspol benutzt wird. Zink-Luft-Batterie Die Zink-Luft-Batterie ist eine Knopfzelle, bei welcher die Spannung durch reduzierung der Luftzufuhr gedrosselt wird um so z.B. den Einsatz in Hörgeräten zu ermöglichen. Durch elektrische Ladung besteht die Möglichkeit der Wiederaufladbarkeit. Funktionsweise: Zinkmetall wird mit Luftsauerstoff in einem alkalischen Elektrolyten oxidiert, wobei eine elektrochemische Energie entsteht. Hierbei stellt das Zinkmetall die Anode und der Luftsauerstoff die Kathode dar. Dies wird durch folgende Redoxreaktion ausgedrückt: Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanische_Zelle 6.2) Galvanische Zellen - Silberoxid + Lithium Batterie (Robin Rei) Eine galvanische Zelle besteht aus zwei Halbzellen: • Einer Donatorhalbzelle mit Minuspol - hier findet eine Oxidation statt. • Einer Akzeptorhalbzelle mit Pluspol - hier finden eine Reduktion statt. Und einem Diaphragma, das die für den Ladungsausgleich nötige Ionenwanderung zwischen den Halbzellen ermöglicht. Es findet also eine Redoxreaktion statt, bei der Oxidati- on und Reduktion räumlich getrennt ablaufen. Im Gegenteil zur Elektrolyse ist in einer galvanischen Zelle die Anode negativ und die Kathode positiv geladen. Silberoxid-Batterie Eine Silberoxid-Batterie ist eine galvanische Zelle. Hier wird Silberoxid als Oxidationsmittel am Pluspol verwendet; das Reduktionsmittel ist Zink. Die Reaktionen in den Halbzellen finden wie folgt statt: Minuspol: Zn s Pluspol: Ag2O s → Zn2+ aq + 2e- + + H2O l 2e- → 2Ag s + 2OH- aq Silberoxid-Batterien werden meist als Knopfzellen produziert. Ihr Vorteil ist, dass die Nennspannung fast konstant 1,5 Volt beträgt. Lithium-Batterie Auch Lithium-Batterien sind galvanische Zellen. Man verwendet dafür Lithium am Minuspol. Lithium ist aufgrund seiner geringen Dichte hierfür gut geeignet. Die Wahl des Oxidationsmittel differenziert je nach Batterie. Im folgenden Beispiel wählen wir Mangandioxid. Die beiden Teilreaktionen laufen wie folgt ab: Minuspol: Li s Pluspol: Li+ → + e- Li- + + MnO2 s → eLiMnO2 s Da Lithium sehr lebhaft mit Wasser reagiert, können in einer Lithium-Batterie nur nichtwässrige Oxidationsmittel eingesetzt werden. Ein Vorteil der Lithium-Batterie ist ihre lange Lagerfähigkeit (bis zu 10 Jahre); sie entlädt sich nur sehr langsam 6.3) VOLTAsche Säule (Christian Zimmer) Historischer Hintergrund: Früher waren nur Elektrische Erscheinungen, die auf Reibung beruhten, bekannt. Doch der Mediziner Galvani machte mit dem Experimenten mit Froschschenkeln die ersten Schritte in Richtung der Elektrochemie. Er nutzte die Erkenntnis dass die Schenkel von frisch getöteten Fröschen zucken wenn man über sie einen elektrischen Strom leitet. Als er dann bei einem seiner Versuche einen Schenkel an einem Messing- und Eisendrahtdraht befestigte und diese sich berührten beobachtete er das der Schenkel zuckte. Die erste galvanische Zelle wurde Entdeckt. Galvani konnte allerdings seine Entwicklung nicht erheblich weiterführen, so entdeckte später Volta die zusammenhänge dieses Vorgangs. Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Metalle (bei dem gleichen Versuch wie Galvani) und stellte seine Theorie ,,metallische Elektrizität’’ vor. Er konnte verschiedene Metalle anordnen und je weiter sie in dieser Anordnung auseinander lagen desto stärker war die hervorgerufene Elektrizität. Anordnung: Zink, Blei, Eisen, Kupfer, Silber, Gold Durch diese Erkenntnis war Volta in der Lage ein Gerät herzustellen das eine konstant hohe Elektrizität abgab bzw. erzeugte. Diese Erfindung war die Voltasche Säule die der Vorgänger aller modernen Batterien war und von großer Bedeutung zu dieser Zeit. Man war nun in der Lage die Elektrizität weiter zu erforschen als man es vorher konnte und fand die Gleichspannung . Aufbau: Die Voltesche Säule besteht aus aufeinander gestapelten Kupfer und Zink-Plättchen die durch in verdünnter Schwefelsäure getränkten Filzscheiben getrennt sind. Eine Zinkplatte, Filzscheibe und Kupferplatte nennt man Voltaelement. Ein Voltaelement Entspricht einer Galvanischen Zelle. Die komplette Säule ist also eine Kette von in Reihe geschalteten Galvanischen Zellen. Die Cu-Platte bildet den + pol und die Zn-Platte den – pol beide sind durch einen Draht und einem ohmschen Widerstand verbunden. Funktionsweise: Beide Metalle, Kupfer und Zink, gehen in Lösung sobald man den + und - pol verbindet. Dabei hat das unedlerer Metall (Zink) die größerer Lösungstension als das Kupfer. Nun bilden sich an den jeweiligen platten Cu2+ und Zn2+ wobei in den platten die 2e- bleiben. Da sich aber mehr Zn2+ bilden sind auf dieser Seite in der Platte auch mehr e- die dann eine größere negative Ladung bilden als in der Cu-Platte => die Elektronen werden durch den Draht auf die andere Seite zu der Cu-Platte gedrückt wodurch ein Strom fließt. Redoxreaktion: Zn(s) Zn2+(aq) + 2e- (Oxidation, Anode) Cu+2(aq) +2e- Cu(s) (Reduktion, Kathode) _______________________ Zn(s9 + Cu2+ Zn+2 + Cu (Redoxreaktion) Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Voltasche_S%C3%A4ule http://de.wikipedia.org/wiki/Daniell-Element Sekundarbereich II Chemie heute (S. 138-139 ff.) 7) Herleitung der Nernstschen Gleichung (Eugen Guruschkin) 1) Das chemische Potential Jede Substanz besitzt ein chemisches Potential, chem. Dieses beschreibt die Neigung eines Stoffes eine chemische Reaktion einzugehen. ai = Aktivität des Stoffes i = aktives Verhalten, Tätigkeitsdrang eines Stoffes In verdünnter Lösung ist „ai“ gleich der Konzentration „ci“. 2) Elektrochemisches Potential Wenn Ladungen von einer Phase in die andere gelangen, verrichten sie elektrische Arbeit. Wird 1 Mol einer z-fach geladenen Lösung in eine Phase übertragen, wird folgende elektrische Arbeit verrichtet: Wel. = verrichtete elektrische Arbeit F = Faradaysche Konstante (F = 96.485,3399 C·mol−1) Zi = Zahl pro Formelsatz umgetauschten Elektronen Das elektrochemische Potential ist eine Verbindung aus dem chemischen Potential und der elektrischen Arbeit. Im Phasengleichgewicht gilt beim elektrochemischen Potential: Die zwischen Lösung und Elektrode (Stab) Potentialdifferenz kann angegeben durch: Nach dieser Potentialdifferenz wird die obere Gleichung aufgelöst und man erhält: Den Ausdruck bezeichnet man und aMe setzt man 1 (c = 1 mol/l), sodass man folgende Gleichung erhällt: Die Gleichung nennt man auch Nernstsche Gleichung einer Metallionen-Elektrode. bezeichnet man als Gleichgewichtsgalvanispannung einer Metallionen-Elektrode. Allgemein heißt die Gleichung also: Da in verdünnten Lösung „ai“ gleich der Konzentration „ci“ ist kann man die Nernstsche Gleichung auch so formulieren: Anwendungsbeispiel der Nernstschen Gleichung Permanganat-Ion Hydronium-Ion Reaktionsgleichung: MnO4Ox E = E0 + R*T/z*F E = E0 + 0,059 V /5 E = E0 + 0,059 V /5 + 8 H3O+ + Mangan(II) + 5 e- Mn2+ z*e Wasser + 4 H2O Red * lg c(Ox) /c(Red) * lg c(MnO4-) * c(8 H3O+) / c(Mn2+) * (lg c(MnO4-) * c(Mn2+) + lg c(8 H3O+)) pH = -lg(H3O+) E = E0 + 0,059 V /5 E = E0 + 0,059 V /5 Annahme: * * (lg c(MnO4-) * c(Mn2+) - 8 * pH) (lg c(MnO4-) * c(Mn2+)) - (0,059 V /5 * 8 * pH) c(MnO4-) = c(Mn2+) = 1 Mol / l lg(1) = 0 E = + 0,944 pH E0 V * 7.1) Nickel-Metallhydrid + Lithium-Ionen Akkumulator (Sabrina Schölch) Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren verwenden einen Pluspol aus einer Elektrode, die mit Nickelhydroxid beschichtet ist und eine negative Elektrode, die aus einem Metallhydrid besteht. Der wesentlich Unterschied zwischen einem Nickel/Cadmium-Akku und einem Nickel/Metallhydrid-Akku liegt im Aufbau der negativen Elektrode: Statt Cadmium verwendet man eine Metall-Legierung, die bei Zimmertemperatur Wasserstoff speichern kann. Beim Betrieb der Zelle wird der Wasserstoff oxidiert. Die dadurch entstehenden H+-Ionen (Wasserstoffionen) reagieren mit den OH−-Ionen (Hydroxidion) der Kalilauge zu Wasser. Entscheidend für den Betrieb der Zelle sind eine schnelle Aufnahme und Abgabe von Wasserstoff und eine große Aufnahmekapazität für Wasserstoff. Als Elektrolyt wird Kaliumhydroxid -Lösung verwendet. Die Spannung eines Ni/MH beträgt 1,2 V. In der Zelle laufen folgende Reaktionen ab: Minuspol: Metall-H2 (s) + 2 OH−(aq) → Metall + 2 H2O (l) + 2 e− Pluspol: 2 NiOOH(s) + 2 H2O(l) + 2 e− → 2 Ni(OH)2 (s) + 2 OH−(aq) Zellreaktion: Metall-H2 (s) + 2 NiOOH (s) → Metall + 2 Ni(OH)2 (s) Durch Anlegen einer genügend großen Spannung lässt sich die Zellreaktion umkehren: Der Akku wir wieder aufgeladen. Lithium-Ionen-Akkumulator Ein Lithium-Ionen-Akkumulator ist ein Akkumulator auf der Basis von Lithium. Er ist im Gegensatz zur Lithium-Batterie wiederaufladbar. Der Li-Ionen-Akku zeichnet sich durch seine hohe Energiedichte aus. Seine nutzbare Lebensdauer beträgt mehrere Jahre; allerdings ist dies stark von der Nutzung und den Lagerungsbedingungen abhängig. Li-Ionen-Akkus versorgen tragbare Geräte mit hohem Energiebedarf, für die herkömmliche Blei-Akkus zu schwer oder zu groß wären, beispielsweise Mobiltelefone, Digitalkameras, Camcorder oder Laptops sowie Elektro- und Hybridfahrzeuge. Prinzip: Ein Lithium-Ionen-Akku erzeugt die elektromotorische Kraft durch die Verschiebung von Lithium-Ionen. Beim Ladevorgang wandern positiv geladene Lithium-Ionen durch einen Elektrolyten hindurch von der positiven Elektrode zur negativen, während der Ladestrom die Elektronen über den äußeren Stromkreis liefert. Eine negative Elektrode aus Lithium-Metall ist elektrochemisch optimal, für einen Akku aber ungeeignet. Da sich die Elektrode beim Entladevorgang genauso wie bei einer Lithium-Batterie auflöst, besteht beim Ladevorgang keine Möglichkeit mehr, ihre Geometrie zu rekonstruieren. Aufbau: Das aktive Material der negativen Elektrode eines gängigen Li-Ionen-Akkus besteht aus Graphit. Die positive Elektrode (Kathode) enthält meist Lithium-Metalloxide in Schichtstruktur. Der Lithium-Ionen-Akkumulator muss komplett wasserfrei sein, da sonst das Wasser reagiert. Meist wählt man eine Mischung von wasserfreien, aprotischen Lösungsmittel mit niedrigviskosen Alkylcarbonaten/Äthern und Lithiumsalzen als Elektrolyten. Beim Laden wandern Lithium-Ionen zwischen die Graphitebenen (nC); sie bilden mit dem Kohlenstoff eine Interkalationsverbindung (LixnC). Beim Entladen wandern die Lithiumionen zurück in das Metalloxid und die Elektronen können über den äußeren Stromkreis zur positiven Elektrode fließen. Wesentlich für das Funktionieren der Interkalation ist die Ausbildung einer schützenden Deckschicht auf der negativen Elektrode, welche für die kleinen Li+-Ionen permeabel, für Lösungsmittelmoleküle jedoch undurchlässig ist. Ist die Deckschicht ungenügend ausgebildet, kommt es zur Interkalation von Li+-Ionen mitsamt den Lösungsmittelmolekülen, wodurch die Graphitelektrode irreversibel zerstört wird. Reaktionsgleichungen: Negative Elektrode: Positive Elektrode: Redox-Gleichung: 8) Verhalten von Metallen gegenüber sauren Lösungen (Sergej Schmidt) Unedle Metalle haben ein negatives Standart Elektrodenpotential. Sie lösen sich in saurer Lösung unter Wasserstoffentwicklung auf! z.B. Eisen, Zink, Aluminium usw. + z+ Me(s) + z * H (aq) Me (aq) + z * H2 (g) Edelmetalle haben ein positives Redoxpotential. Sie lassen sich nicht von Hydronium-Ionen oxidieren. z.B. Kupfer, Silber, Gold, Platin usw. Eine der Ausnahmen: Kupfer löst sich in halbkonzentrierter Salpetersäure unter Bildung von Stickstoffmonooxid auf. Oxidationsmittel sind die Nitrat-Ionen der Salpetersäure. + - 2+ 2- - Cu(s) + HNO3(aq) Cu(s) + H3O + NO3 NO + Cu O + H2O + OH 9) Konzentrationszelle (Jürgen Rennar) Definition: Eine Konzentrationszelle ist eine galvanische Zelle, die aus zwei gleichen Halbzellen aufgebaut ist. Wenn beide Halbzellen die gleiche Konzentration enthalten, zeigt die galvanische Zelle keine Spannung. Ändert man jedoch die Konzentration des Elektrolyten in einer der beiden Halbzellen, so entsteht eine Konzentrationszelle, an der eine Spannung messbar ist. Man unterscheidet von Anfang an zwischen zwei Konzentrationszellen: - Konzentrationszellen mit Metallen Konzentrationszellen mit Nichtmetallen Beispiel 1: Blei-Konzentrationszelle : Die Halbzelle mit der geringer konzentrierten Elektrolytlösung heißt Donatorhalbzelle und ist der Minuspol ( c= 0.01 mol * l-1 ). Diese Elektrode besitzt das kleinere Potenzial. Das lässt sich erklären, da aufgrund der stärker verdünnten Elektrolyten mehr Ionen aus dem Metall in die flüssige Phase übergetreten sind als in der anderen Halbzelle, der Akzeptorhalbzelle, dem Pluspol (c=1 mol * l-1). Stellt man nun zwischen den Elektroden dieser Blei-Konzentrationszelle eine leitende Verbindung her, fließen die Elektroden von der Halbzelle mit der verdünnten Lösung zu der Halbzelle mit der konzentrierten Lösung. Dabei werden in der Donatorhalbzelle Blei oxidiert und die Blei-Ionen gehen in Lösung, während in der Akzeptorhalbzelle Bei-Ionen reduziert werden und sich an der Elektrode festes Blei abscheidet. Die galvanische Zelle zeigt bei 25 °C eine Spannung von 0.059 V. Diese sinkt, wenn der Konzentrationsunterschied abnimmt. Wenn beide Zellen die gleiche Konzentration haben, endet der Stromfluss und es kann keine Spannung berechnet werden. Beispiel 2: Chlor-Konzentrationszelle : Im Gegensatz zur Blei-Konzentrationszelle ist bei der Chlor-Konzentrationszelle die Halbzelle mit der stärker konzentrierten Lösung die Donatorhalbzelle (Minuspol). Diese Halbzelle besitzt das niedrigere Elektrodenpotential, da bis zum elektrochemischen Gleichgewicht(Beide Halbzellen mit gleicher Konzentration) weniger Chlor-Atome unter Aufnahme eines Elektrons in Lösung gehen als in der Halbzelle mit der kleineren Konzentration an Chlorid-Ionen (Azeptorhalbzelle). Berechnung der Spannung U : U = 0.059 V / z * log ( c ox / c red ) z = Anzahl der Übergangslektronen pro Oxidation/Reduktion c ox = Elektrolytkonzentration in der Oxidations-Halbzelle ( Pluspol) c red = Elektrolytkonzentration in der Reduktions-Halbzelle (Minuspol) Quellen: Chemiebuch : Chemie heute 10) Brennstoffzelle (Sophie Feuerhake) 11.1) Aluminiumherstellung und das Eloxalverfahren (Elisabeth Kircher) Aluminium (AI): Eigenschaften: - silbrig, rostfrei, formbar, wärmeleitend - wertvoller Energie/ Rohstoffspeicher - Vorkommen in Frankreich, Afrika, Südamerika, Australien, Guinea - dritthäufigste Element der Erde Geschichte: - 1886: Franzose P. Héroult und der Amerikaner C. Hall stellen mit ElektolyseVerfahren Aluminium her Herstellung: Rohbauxit AIO(OH) --Aufschlussverfahren Aluminiumoxid Al2O3 Gemahlenes Bauxid (60 % Aluminiumhydroxid) wird in Rohrreaktoren mit heißer Natronlauge umgesetzt. Es löst sich Aluminiumhyroxid AIO(OH) und Rotschlamm wird abgetrennt. Die zurückbleibende Lösung wird verdünnt und in Wirbelschichtöfen bei 1200°C entwässert. Aluminiumoxid AI2O3 --Schmelzfluss-Elektrolyse--> Aluminium Reduktion bei 960 °C, Zellspannung von 4,5 – 5 V: Die Anode (Graphit) oxidiert im Kontakt mit der Schmelze (Tonerde in geschmolzenem Kryolith Na3AIF6) und bildet das Anodengas Kohlenstoffdioxid und -monoxid. Die Graphitblöcke verbrauchen sich während dieses Prozesses und müssen ersetzt werden. Am Boden des Gefäßes (Kathode) setzt sich das flüssige Aluminium ab, da es eine größere Dichte als die Schmelze hat, wird abgesaugt und in Barren von 99,5 bis 99,9 % Reinheit gegossen. Reaktion: Kathode: Anode: Gesamtreaktion: 4 Al3+ + 12 e- 4 Al 3C + 60 e- 3CO2 + 12 e2 Al2O3 (s) + 3 C (s) 4 Al (s) + 3 CO2(g) Eloxalverfahren: Bedeutung: Verfahren: elektrolytische Oxidation von Aluminium Eloxalverfahren verstärkt die natürliche Oxidschicht des Aluminiums Der zu eloxierende Gegenstand wird als Anode in die Elektrolyse-Apparatur geschaltet. Die Kathode besteht aus Blei oder Aluminium und das Elektrolyt bildet verdünnte Schwefelsäure oder Oxalsäure. Die Kathode (-Pol) zerlegt das in der Säure enthaltene Oxonium (H3O+) in Wasserstoff und Wasser. Dabei wird Wasserstoff frei. Die Anode gibt e- ab und bildet an der Aluminiumoberfläche AI3+ Ionen. Diese treffen auf das Elektrolyt. 2 AL3+ + 3 H2O ----> Al2O3 + 6 H+ Ein Teil der Elektroden löst sich auf, gleichzeitig bildet sich Aluminiumoxid, das ins Metall hinein wächst (Schicht von 5 bis 25 Mikrometer) und wabenähnliche Poren bildet. Diese können eingefärbt werden. Bei Behandlung mit heißem Wasser schließt sich die Oxidschicht. Quellen (S. 171-175) 11.3) Edelmetalle (Nadine Bonte) Metalle wie Silber, Gold und Platin zählt man zu den Edelmetallen. Sie sind: sehr beständig gegenüber allen bekannten Elementen sehr wiederstandsfähig gegenüber Korrosion sowie Oxydation reaktionsträge Eigenschaften: Gold (Au): Silber (Ag): Platin(PT): Schmelzpunkt : 1036°C Schmelzpunkt : 961C Schmelzpunkt : 1770°C Siedepunkt : 2808°C Siedepunkt : 1980°C Siedepunkt : 3827°C Dichte : 19,32 g/cm³ Dichte : 10,5 g/cm³ Dichte : 21,4 g/cm³ Weltproduktion : 1500t/J Weltproduktion : 13500t/J Weltproduktion : 220t/J Preis (2000): 9000 €/kg Preis (2000): 170 €/kg Preis (2000): 14400€/kg Gewinnung von Gold (Silber/Platin): Die älteste Methode zur Goldgewinnung ist das Goldwaschen. Dabei wird Wasser über zerkleinerte Gesteine geleitet wobei bis auf Gold alle Stoffe weggeschwemmt werden. Gold setzt sich jedoch ab wegen seiner hohen Dichte . Etwa 8 Milliarden Tonnen Gold sind in den Ozeanen verteilt, jedoch gibt es noch kein sich lohnendes Verfahren zur Gewinnung dieses Goldes. Bei Modernere Methoden wird das zerkleinerte Erz noch vermischt mit Schlamm und Quecksilber. Dadurch bildet sich eine Legierung aus Gold und Quecksilber, danach wird das Quecksilber abdestilliert. Es beleibt Gold zurück . Goldhaltiger Schlamm wird mit Natriumcyanid-Lösung und Luftsauerstoff behandelt dabei löst dich das Gold. -> Silber wird ähnlich wie Gold gewonnen (mit Cyanidlaugung ) , jedoch kommt es oft zusammen mit unedlen Metallen vor, z.B. Blei- und Kupfererzen. -> Platin kommt in Kometen vor die schon vor ca. 2 Milliarden Jahren auf die Erde stürzten. Aber auch in Verbindung mit Gold wurde es gefunden. Verwendung : Die Edelmetalle werden größtenteils für Schmuck verwendet vor allem Gold (60%). Aber auch in der Elektronik, Silber ist der beste Leiter, es wird auch in der Fotochemie benutzt. Gold wird für Münzen und Zahngold auch verwendet und Platin für Abgaskatalysatoren. 11.4) Herstellen von Zink (Sebastian Müller) Gegenstände aus dem Zink im Alltag: Autokarosserie, Dachrinne, Dächer, Wasserhahn, Batterie, Sonnencreme Die beiden wichtigsten Verbindungen: - Zinksulfid (ZnS; Zinkblende) - Zinkspat (ZnCO3) Herstellung von Zink mit Hilfe der Verhüttung (trockenes Verfahren) oder der Elektrolyse (nasses Verfahren) Für beide Verfahren wird der Ausgangsstoff Zinkoxid (ZnO) benötigt. Dieses wird durch Rösten von Zinksulfid (ZnS) gewonnen. Rösten von Zinksulfid 2 ZnS + 3 O2 2 ZnO + 2 SO2 Das trockene Verfahren – Die Verhüttung ZnO + CO Zn + CO2 Das nasse Verfahren – Die Elektrolyse ZnO + H2SO4 ZnSO4 + H2O Kathodengleichung: Zn2+ + 2 e- Zn0 Anodengleichung: SO42- + Pb0 PbSO4 + 2 e- Gesamtgleichung: ZnSO4 + Pb ---> PbSO4 + Zn Quellen: Chemie heute (Sekundarbereich II) http://www.old.unibayreuth.de/departments/ddchemie/umat/zink2/zink2.htm http://www.seilnacht.com/Lexikon/30Zink.htm 11.5) Raffination von Kupfer - elektrolytisch (Sonja Pfitzer) Raffination → Verfahren zur Reinigung oder Veredelung von Rohstoffen. Kupfer (Cu) → chemisches Element, gut formbar, leitet Wärme und Strom, Metall. Durch die Kupfer-Raffination werden edlere Metalle, wie zum Beispiel Silber, Gold und Platin von Rohkupfer entfernt, dessen Leitfähigkeit von der seiner Reinheit abhängt. In einer Lösung von Kupfersulfat in verdünnter Schwefelsäure, bildet das zu reinigende Rohkupfer die Anode und Elektrolytkupfer die Kathode. Wenn an der Anode Kupfer oxidiert und an der Kathode Kupfer-Ione reduziert werden, ergibt dies die geringste Zersetzungsspannung. Die Unterschiede der Elektropotentiale entstehen dadurch, dass man Spannung brauch. Man muss mit etwa 0.3 V arbeiten, so dass nur Kupfer (unedel) reagiert. Der Anodenschlamm entsteht bei der Auflösung der Anode aus diesem unlöslichen Schlamm gewinnt man elektrolytisch die Edelmetalle Platin, Gold und Silber. Da Kupfer am leichtesten von allen hydratisierten Metall- Ionen reduziert wird, wird an der Kathode nur Kupfer abgeschieden. Um eine Abscheidung von Arsen zu verhindern muss der Arsengehalt des Elektrolyten klein bleiben. In der Schwefelsäure befinden sich Zn 2+, Fe 2+, da das Reinkupfer nur die Cu 2+ aufnimmt. Anode: Kathode: Cu (roh) → Cu²+(aq) + 2 e2 H2O (l) → O2 (g) + 4H+ (aq) + 4 eCu²+ (aq) + 2 e- → Cu (rein) 2 H2O (l) + 2 e- → H2 (g) +2 OH- (aq) ___________________________________________________________________ Elektrolyse: Aufspaltung einer chemischen Verbindung unter Einwirkung des elektrischen Stroms. Arsen: Chemisches Element, Sulfid, Halbmetall Elektrodenpotential: gibt an, welche elektrische Spannung eine Elektrode liefern kann oder welche Spannung benötigt wird, um bei einer Elektrolyse einen bestimmten Zustand aufrecht zu erhalten. 12) Elektrolyse – Tillmann Ohm Elektrolyse ist die Aufspaltung einer chemischen Verbindung mit Hilfe von Gleichstrom. Dabei wird elektrische in chemische Energie umgewandelt → umgekehrt die Batterie. Gleichstrom wird durch eine leitfähige Flüssigkeit geleitet. Positiv geladenen Kationen nehmen an der Kathode Elektronen auf → werden reduziert. An der Anode geben die negativ geladenen Anionen Elektronen ab → werden oxidiert. Zersetzungsspannung Die Mindestspannung, die benötigt wird, ist die Zersetzungsspannung Uz. Bsp.: Wasser in basischer Lösung: 0,401 V Wasser in saurer Lösung: 1,23 V Bsp.: NaCl wird elektrolysiert: Kathode: 2 Na+ + 2 e- → 2 Na Anode: 2 Cl → Cl2 + 2 e- Oft muss zur Vermeidung unerwünschter chemischer Reaktionen der Kathoden- und Anodenraum voneinander getrennt werden. Ein Diaphragma, ein Membran oder eine Salzbrücke kann den Ladungsaustausch zwischen Anode und Kathode verhindern. Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolyse Stand: 15.04.08; 16:33:00 http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0209102.htm Chemie Heute, Schroedel Verlag ISBN: 3-507-10630-2 12.1) Schmelzflusselektrolyse (Kitisack Phone Phai Phane) Einige Stoffe wie Aluminium, Natrium und Magnesium erhält man durch Elektrolyse von Salzschmelzen (dient als Elektrolyt) . Die Schmelzflusselektrolyse wird in diesem Fall anhand der Herstellung von Aluminium dargestellt. Aufbau: Der Vorgang findet in einer aus Kohle ausgekleideten Eisenwanne statt. Kathode: Kohlenmasse mit integrierten Stahlschienen zur Stromzuführung Anode: Blockanode aus Kohlenstoff (ca. 1000 kg), oberhalb der Elektrolysewanne an einem Strombalken Die Strombalken lassen sich bewegen, deshalb kann der Abstand (3cm-6cm) zueinander reguliert werden. Verfahren: Da die Schmelztemperatur von reinem Aluminiumoxid bei 2045°C liegt müsste man sehr viel Energie hinzufügen, um die Schmelze herzustellen. Deshalb wird die Tonerde in geschmolzenem Kryolith gelöst, um bei niedrigen Temperaturen arbeiten zu können. Unterstützt wird das ganze von Aluminiumfluorid und Lithiumfluorid, dadurch erhöht sich die Leitfähigkeit. Durch den Zusatz verschiedener Stoffe kann die Elektrolyse bei 940°C durchgeführt werden. Gearbeitet wird mit einer Zellspannung von 4,5V bis 5V. Reaktionsgleichung: Kathode: Anode: 4 AI 3+ + 12 e—> 4 AI 3 C + 6 O 2- —> CO 2 + 12 e- Gesamtreaktion: Durch elektronische Oxidation der Anode, im Kontakt mit der Schmelze, bildet sich direkt Kohlenstoffdioxid aus Oxid-Ionen. Das Aluminium (flüssig) weist eine höhere Dichte als die Elektrolyt-Schemlze auf, deshalb sammelt es sich auf dem Boden der Wanne und wird zur Kathode. Dabei schützt die Schmelze vor Oxidation. Das in Barren gegossene Aluminium hat eine Reinheit von 99,5%-99,9%. 12.2) Chloralkali Elektrolyse + Amalgam/Membran Verfahren (Konrad Nadolny) Chloralkali-Elektrolyse Bei der Chloralkali-Elektrolyse werden aus Natriumchlorid (NaCl) die Grundchemikalien Chlor, Wasserstoff und Natronlauge erzeugt. Dabei wird Steinsalz in Wasser gelöst und anschließend elektrolysiert. Die ChloralkaliElektrolyse erfolgt endotherm, d.h. es wird Energie in Form von elektrischem Strom hinzugefügt ,die 454 kj /mol beträgt. Der Gesamtvorgang der Elektrolyse wird durch die folgende Gleichung beschrieben: 2 NaCl + 2H O -----> Cl + H + 2NaOH ² ² ² Natriumchlorid liegt in einer wässrigen Lösung („Sole“) vor, wodurch neben den Na+ und Cl-Ionen auch die Dissoziationsprodukte des Wassers H3O+ (Oxonium-Kationen) und OH(Hydroxid-Anionen) vorliegen. Legt man an den Elektroden(Elektronenleiter) eine Spannung an, werden die Chlorid- und die Oxonium-Ionen entladen, die die geringste Mindestspannungspannung besitzen. Zurück bleiben die Natrium- und die Hydroxidionen, die die Natronlauge bilden. Bei der Elektrolyse finden folgenden Reaktionen statt: Kathodenreaktion: 4 H2O → 2 H3O+ + 2 OH- Dissoziation des Wassers 2 H3O+ + 2 e- → H2 + 2 H2O Kathodenreaktion 2 H2O + 2 e- → H2 + 2 OH- Gesamtreaktion im Kathodenraum Anodenreaktion: 2 NaCl → 2 Na+ + 2 Cl- Dissoziation des Salzes 2 Cl- → Cl2 + 2 e- Anodenreaktion 2 NaCl → 2 Na+ + Cl2 + 2 e- Gesamtreaktion im Anodenraum Hauptproblem bei der Reaktionsführung ist die Trennung des anodisch entstehenden ChlorGases von den Kathodenprodukten Wasserstoff und Natronlauge, um die Bildung eines hochexplosiven Chlorknallgas-Gemisches und eine Reaktion mit der Natronlauge zu Hypochlorit (OCl-) und Chlorid, Cl-, zu vermeiden. Man setzt dazu das Amalgam-Verfahren oder das Membran-Verfahren ein. Amalgam-Verfahren Die Elektrolyse erfolgt beim Amalgam-Verfahren zwischen einer Graphit-Anode und Quecksilber-Kathode. Das Quecksilber fließt ständig als breites Band über den Boden der Elektrolysezelle. Am Quecksilber scheidet sich Natrium ab, das sich mit dem Quecksilber zu der Legierung Natriumamalgam (NaHg) umsetzt.An der Anode werden Chlorid-Ionen entladen, wobei sich elementares Chlor bildet. Das Amalgam wird danach mit Wasser behandelt, worauf sich Natriumhydroxid und Wasserstoff bilden.Das Quecksilber wird wieder in die Elektrolysezelle zurückgeleitet. Daneben fallen die Gase Chlor und Wasserstoff an. Anode: _ _ 2Cl (aq) ------->Cl (g) +2 e ² _ ( Oxidation ) 2H O(l) ----------->O (g) + 4 H+(aq) + 4e ² ² Kathode: _ Na+(aq) + e -------->Na(s) (Reduktion) _ _ 2H O(l) + 2e -------->2OH (aq) +H (g) ² ² Membranverfahren Dieses Verfahren arbeitet mit Titan-Anode und eine Eisen-Kathode.Es ist umweltfreundlich und nicht gesundheitsschädlich, da es keine Verunreinigungen durch Quecksilber gibt. 13) Korrosion 13.1) Sauerstoff Korrosion (Omid Mirani) Korrosion, im allgemeinen Sinne Bezeichnung für die teilweise oder vollständige Abtragung, Auflösung oder Aufweichung von Stoffen durch ihre chemische Reaktion mit der Umgebung. In anderen Worten gesagt, ist Korrosion die Bezeichnung für allmähliche zersetzende Wirkung natürlicher Stoffe wie feuchter Luft oder Wasser (und der darin gelösten Bestandteile) auf Metalle. Das bekannteste Beispiel der Korrosion ist das Rosten von Eisen. Es handelt sich dabei um eine komplizierte chemische Reaktion, in deren Verlauf Eisen mit Sauerstoff und Wasser zu 2 Eisenoxidhydrat reagiert. Das Oxid ist ein Feststoff, der als poröser Belag (passiert durch die Diffusion von Eisen(II)- Ionen und Hydroxid- Ionen auf dem Metall mit fortschreitender Reaktion anwächst. 4 Fe (OH)2 (s) + O2 (g) ========== 2 Fe2O3 * H2O (s) + 2 H2O (l) Doch bei diesem Vorgang, dass ich oben erwähnt habe entstehen auch Eisen(II, III)- oxid (Fe3O4) sowie Eisen (II)- oxid Doch was heißt überhaupt chemische Reaktion; jeder Vorgang, bei dem Atome oder Atomgruppen umgeordnet werden. Eine chemische Reaktion ist beispielsweise die Bildung von Rost (Eisenoxiden) durch die Einwirkung des Luftsauerstoffes auf Eisen in Gegenwart von Wasser. Vorgang Korrosion An feuchter Luft korrodiert Eisen und bildet Rost, ein rötlichbraunes, hydratisiertes Eisenoxid. Die Rostbildung ist ein elektrochemischer Vorgang, bei dem das Eisen Elektronen an den Sauerstoff abgibt, es entstehen Eisen(II)- Ionen, die im Wasser gelöst werden. Edlere Fremdmetalle im Eisen oder auch Eisenoxid fördern dabei die Korrosion aufgrund der Bildung von Lokalelementen. 2 Fe (s) ----- 2 Fe²(+) (aq) + 4e(-) Oxidation O2 (aq) + 2 H20 (l) + 4e(-) ----- 4 OH (aq) Reduktion =================================================================== 2 Fe (s) + O2 (aq) + 2 H2O (l) ----- 2 Fe²(+) (aq) + 4 OH(-) (aq) Redoxreaktion Beim Rosten müssen also sowohl Sauerstoff als auch Wasser vorhanden sein Verunreinigungen im Eisen ein elektrisches „Paar” bzw. ein Lokalelement verursachen, wodurch ein schwacher elektrischer Strom fließt. Mit kleinsten Wassertröpfchen (vorhin habe ich von Wasser gesprochen, das habe ich gemeint) aus der Luftfeuchtigkeit entsteht bei diesem Ablauf im Prinzip eine Art Elektrolytlösung. Sind noch andere lösliche Elektrolyte zugegen (z. B. Salz) wird die Reaktion beschleunigt. Diese Reaktion zersetzt schließlich das Eisen. Die Korrosion verläuft dort schneller, wo sich bereits Rost gebildet hat. Die Metalloberfläche ist an diesen Stellen dann nicht mehr glatt und kann leicht angegriffen werden. Siehe Korrosion. Es gibt drei Methoden, um das Eisen vor dem Rosten zu bewahren: Man kann es 3legieren, so dass es auf chemische Art korrosionsbeständig wird man kann es mit einer Schutzschicht versehen, die mit den korrodierenden Stoffen schneller als das Eisen reagiert und somit – indem sie selbst verbraucht wird – das Eisen schützt; und man kann es mit einer undurchlässigen Oberflächenbeschichtung versehen, so dass es mit Luft und Wasser gar nicht erst in Kontakt kommt. Die effektivste Methode ist die Legierung, aber sie ist auch die teuerste. Rostfreier Stahl ist beispielsweise eine derartige Legierung. In ihm sind nur Chrom oder Chrom und Nickel zusammen mit Eisen verarbeitet. Er bietet allerdings keinen absoluten Rostschutz, ist aber widerstandsfähig gegen heiße, konzentrierte 4Salpetersäure. 1 2 Eisenoxidhydrat, chemisch Fe2O3·1 H2O Legierung, Sammelbegriff für Gemische, die aus zwei oder mehr Komponenten bestehen, von denen mindestens eine ein Metall ist 3 Salpetersäure, farblose, an feuchter Luft rauchende Flüssigkeit mit der chemischen Formel HNO3 14) Korrosionsschutz 14.1) Korrosionsschutz Überzüge (Verzinken + Verzinnen) (Joshua Braml und Jessica Lenz) Metall-Korrosion kann erhebliche wirtschaftliche Schäden und Umweltschäden verursachen. Um dies zu verhindern wurden mehrere Verfahren entwickelt um sie vor Korrosion zu schützen. Die einfachste Methode ist es, die Oberfläche des Metalls vor Luft und Wasser zu schützen. Zwei Arten werden wir vorstellen. Metallschutzschichten: (Joshua Braml) Verzinnen Verzinken Kathodischer Korrosionsschutz : (Jessica Lenz) Metallschutzschichten: Bei den Metallschutzschichten unterscheidet grundsätzlich zwei Verfahren: das Schmelztauchen und das Galvanisieren. Beim Schmelztauchen werden die zu schützenden Metalle, vor allem Eisen- und Stahlbleche, 3 Legierung, Sammelbegriff für Gemische, die aus zwei oder mehr Komponenten bestehen, von denen mindestens eine ein Metall ist 4 Salpetersäure, farblose, an feuchter Luft rauchende Flüssigkeit mit der chemischen Formel HNO 3 in eine Schmelze von flüssigem Metall getaucht, so z.B. in flüssiges Zink beim Feuerverzinken (z.B. Autokarosserien) oder in flüssiges Zinn bei der Feuerverzinnung (z.B. Weißblechdosen als Konservendosen). Beim Galvanisieren werden Metalle durch elektrolytische Abscheidung (Elektrolyse) auf das zu schützende Metall aufgebracht, das als Kathode geschaltet wird. Wichtige Verfahren sind Verzinnen, Verchromen, Vernickeln und Vergolden. Wenn Metallschutzschichten durch äußere Einwirkungen (z.B. Kratzer) beschädigt werden, setzt bei entsprechenden Umweltbedingungen Korrosion ein. Vorteile Verzinkung (Schmelztauchverfahren) Verzinkung (galvanisch) Sehr guter Rostschutz, auch in Hohlräumen geschützt. Nachteile Kleine Beschädigungen werden vom Zink ( Opfermetall ) selbst „ausgebügelt". Vorhandene Spannungen im Bauteil lösen sich und ergeben meist Verzug. Oberfläche kann rau und griesig sein. Farbe haftet auf frischer ( silbrigglänzend ) Verzinkung sehr schlecht, Abwitterung nach 1 bis 2 Jahren Sehr günstig auch für große Teile. Häufigste Oberflächenbehandlung auf Schrauben und Kleinteilen. Nur minimaler Rostschutz. Haltbarkeit an Bewitterung ca. 1 Jahr. Sehr günstig. Nicht beständig gegen Salzwasser. Vorteile Nachteile Verzinnung (Schmelztauchverfahren) Ein wesentlicher Vorteil des Feuerverzinnens von Kupfer besteht in der Bildung von Legierungsschichten an der Grenze von Grundmetall und Überzug - diese Legierungsschichten führen zu einer extrem guten Haftfestigkeit des Überzugs. Im Gegensatz zu galvanotechnischer Verzinnung hoher Metallverbrauch und Materialkosten. Verzinnung (galvanisch) Mit diesem Verfahren lassen sich auch sehr dünne Schichten von wenigen µm realisieren, wodurch der Materialverbrauch entsprechend gering ist. Zinnüberzüge können eine ebenso gefürchtete wie exotische Erscheinung hervorbringen: Aus dem Zinnüberzug wachsen unter bestimmten Bedingungen "Haare" hervor wie die Schnurrhaare einer Katze. Diese bis über 100 µm langen Whisker bilden eine große Gefahr für stark miniaturisierte elektronische Bauteile und Schaltkreise und haben schon zu Funktionsstörungen in Satelliten, Raketen und Kernkraftwerken geführt. Kathodischer Korrosionsschutz: Konstruktionen, die nicht durch Galvanisierung geschützt werden können, wie z.B. unterirdische Rohrleitungen, Öltanker, Öl-Bohrplattformen und Brücken, werden elektrisch leitend mit einem unedleren Metall, das sich ebenfalls im Wasser oder in feuchter Erde befindet, verbunden. Hierfür verwendet man Zink- oder Magnesiumplatten, die in der kurzgeschlossenen galvanischen Zelle als Anode oxidiert werden und der Kathode Elektronen für die Reduktionsprozesse liefern. Dabei löst sich die Anode auf – deswegen spricht man von einer Opferanode. Durch diesen Prozess ist die Kathode vor Korrosion geschützt und bleibt unbeschädigt. Beispiel: Ein Eisennagel wird mit dem unedleren Magnesium geschützt, indem Magnesium als Anode wirkt und sich somit für das Eisen opfert. Es entsteht Wasserstoff an der Eisen-Kathode. Der Grund hierfür ist im Elektronenfluss vom Magnesium zum Eisen zu suchen, da Magnesium unedler ist als Eisen und somit ein größeres Reduktionsvermögen besitzt. 17) Faradaysche Gesetze 17.1) 1. Faradaysche Gesetz (Jens Schober) Michael Faraday war ein englischer Physiker und Chemiker und lebte im 19. Jahrhundert in England. Seine größten Erungenschaften waren auf dem Gebiet der Elektrotechnik. Er stellte die Faraday’schen Gesetze auf, die Grundgesetze der Elektrolyse. Desweiteren war er der Entdecker der elektromagnetischen Induktion. Das 1. Faraday'sche Gesetz besagt: Die Stoffmenge, die an einer Elektrode während der Elektrolyse abgeschieden wird, ist proportional zur Ladung, die durch den Elektrolyten geschickt wird. Bei konstanter Stromstärke I ist die Ladung Q der Elektrolysezeit t proportional, verdoppelt man nun also I oder t, erhält man die doppelte Ladung Q. 17.2) 2. Faradaysche Gesetz (David Filip) Das 2. Faraday'sche Gesetz besagt: Die durch eine bestimmte Ladung abgeschiedene Masse eines Elements ist proportional zum Atomgewicht des abgeschiedenen Elements und umgekehrt proportional zu seiner Wertigkeit, daher zur Anzahl von einwertigen Atomen, die sich mit diesem Element verbinden können. Mit Hilfe des 2. Faraday'schen Gesetzes kann man die benötigte Ladung Q einer elektrolytischen Abscheidung von einem Mol eines Stoffes berechnen. z ist die Anzahl der Elektronen, die an der Elektrode ausgetauscht werden. F ist die Faradaysche Konstante: 1F = 96500 C/mol = 96500 A*s/mol Beispiel: Wieviel Ladung ist erforderlich um 1mol Aluminium abzuscheiden? Al³- + e³+ -> Al Q = 1mol * 3 * 96500As/mol = 289500As Abgeschiedene Stoffmenge: n = (I * t) / (z * F) 19) Messung von pH-Werten (Joachim Mees) Quellen Chemie heute, Sekundarbereich II, Schroedel Verlag Chemie für Laboranten und Chemotechniker, Latscha, Klein, Gulbins, Springer-Verlag Taschenatlas der Analytik, Georg Schwedt Der Chemielaborant Teil 1, Schroedel Verlag Der Chemielaborant Teil 1, Gebrüder Jänecke Verlag pH-Fibel, Wissenschaftlich-Technische-Werkstätten GmbH http://www.aquacare.de/meer/info/veroeff/ph1/phwert.htm http://www.nugi-zentrum.de/Experimente/Grundlagen/pH-Wert_Indikator/pH-Messung.pdf http://pdf.sartoserver.de/Prospekt/deutsch/ElektroAnalytik_Handbuch_Teil_2.pdf 18) Iodometrie (Esperance) Die Iodometrie ist eine Methode der Redoxanalyse. Sie basiert auf den Eigenschaften des korrespondierenden Redoxpaares Iod/Iodid. Iod ist mit einem Normalpotential E0 = +0,536 V nur ein schwaches Oxidationsmittel. Starke Reduktionsmittel wie beispielsweise Zinn(II) oder Thiosulfat können direkt mit Iodmaßlösung titriert werden. Starke Oxidationsmittel, z. B. Bromat, Chlorat, Chlor, Chromat, Iodat oder Permanganat, reagieren mit Iodid unter Bildung von Iod, das durch Titration mit Thiosulfatmaßlösung bestimmt werden kann. Sowohl Iod- als auch Thiosulfatmaßlösungen müssen eingestellt werden, was durch Titration gegen die Urtitersubstanzen erfolgen kann. Als Indikator wird bei der Iodometrie eine Stärkelösung verwendet. Stärke bildet mit Triiod-Ionen (I3-) einen tiefblauen Komplex. Je nach Durchführung der Titration erkennt man den Endpunkt am Auftreten oder am Verschwinden dieser Blaufärbung. Anwendungsbeispiel Iodometrische Titration von Kupfer(II): Mit Hilfe der Iodometrie lassen sich zum Beispiel Proben von Kupfer(II)-Ionen in wässriger Lösung sehr gut quantitativ bestimmen. Dieses Beispiel demonstriert sowohl die reduzierenden als auch die oxidierenden Eigenschaften des Iods. Zunächst wird zur Kupferprobe ein ausreichender Überschuss an Kaliumiodid-Lösung (KI) gegeben, und anschließend mit Schwefelsäure auf pH 1-2 angesäuert. Man stellt die Lösung 15 min. in einen dunklen Schrank. Es läuft folgende Reaktion ab: CuI (Kupferiodid) bildet dabei einen Niederschlag. Das entstandene I2 wird nun mit Natriumthiosulfatlösung (Na2S2O3) in geeigneter Konzentration titriert. Kurz vor dem Endpunkt setzt man 1 ml Stärkelösung hinzu und titriert bis zum Umschlagspunkt von blau auf farblos. Die Gleichung für die Titrationsreaktion: Das durch das Kupfer gebildete I2 wird mit Thiosulfationen zu I- reduziert. Sobald das gesamte Iod umgesetzt wurde, schlägt die Farbe des Iod-Stärke-Komplexes um - der Endpunkt ist erreicht. Wir wissen, wieviel von dem eingesetzten KI mit dem Cu2+ reagiert hat. Die Hälfte dieses Wertes ist gleich der Stoffmenge Cu2+.