7_Wirkung von Luftverunreinigung

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Wirkung von Luftverunreinigungen
Makowsky
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Wirkung von Luftverunreinigungen
1. Luftschadstoffe
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Kohlenmonoxid
Stickoxid
Schwefeldioxid
Partikel (Schwebeteilchen, Feinstaub, Dämpfe, Aerosole,...)
Ozon
Ammoniak
Chlorverbindungen
Fluorwasserstoff
Persistente (langlebige) organische Schadstoffe (Polychlorierte Biphenyle)
Flüchtige organische Verbindungen
Benzol, Aldehyde,...
Schwermetalle (Cadmium, Blei, Zink, Kupfer)
Neutralsalze (Kaliumchlorid, Natriumchlorid)
2. ... auf Sachgüter
Entstehung von Säuren durch Luftverschmutzungen in Verbindung mit Wasser, die zu
Korrosionserscheinungen an Baudenkmälern und zur Zerstörung von archäologischem Kulturgut,
insbesondere von Nichtedelmetallen (Eisen) führen.
Primär: Beschleunigung der natürlichen Verwitterungs- und Alterungsprozess.
Sekundär: erhöhte Wasch- und Reinigungsaufwand, Beeinträchtigung der Gebrauchseigenschaften
a. Metalle:
Korrosion durch saure Spurengase findet vorwiegend in saurer Elektrolytlösung statt. Diese entsteht
durch die Reaktion der an der Metalloberfläche kondensierten Luftfeuchtigkeit mit anderen
Luftbestanteilen zu schwachen Säuren. Das Metall mit dem niedrigeren StandardElektrodenpotential bildet in jedem Falle die Anode und geht in Lösung (Elektronendonator) Oxidation. Das Metall mit dem höheren Standard-Elektrodenpotential bildet die Kathode
(Elektronenakzeptor) - Reduktion.
Luftschadstoffe:
 Kohlenmonoxid
 Stickoxid
 Schwefeldioxid
 Ammoniak
 Chlorverbindungen
 organische Säuren
 Saure Stäube
b. Mineralische Baustoffe:
Lösender Angriff durch eine chemische Reaktion an der Oberfläche, deren Reaktionsprodukte
wasserlöslich sind (Reaktionen von Kalk zu Gips, Calciumhydrogencarbonat oder Kohlensäure ).
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Substanzen die Carbonate enthalten werden angegriffen (Kalkstein, Marmor, Schiefer, Sandstein,
Mörtel).
Aliphatische Ester, Phenole und Kresole können zersetzend auf Beton wirken.
Luftschadstoffe:
 Kohlenmonoxid
 Stickoxid
 Schwefeldioxid
 Säurebildner
 Saure Stäube
c. Glas:
Angriff von verdünnten Säuren oder von Wasser laugen Glas aus und bilden an der Glasoberfläche
eine Kruste, den so genannten Wetterstein. Das verwitterte Glas bildet tiefe, aufreißende
Gelschichten, erblindet, wird trüb und krustig. Flächenkorrosion und Lochfrass sind die Folge.
Fluorwasserstoffsäure löst Glas auf.
Luftschadstoffe:
 Fluorwasserstoff
 Schwefeldioxid
 Säurebildner
 Saure Stäube
3. ... auf Vegetation
Pflanzenschädigung und Waldsterben durch Eutrophierung der Waldstandorte, Versauerung der
Böden durch Säureeinträge, die phytotoxische Wirkung steigender Ozonimmissionen.
Klimaerwärmung, neuartige Waldschäden, Auswaschen von Nährstoffen.
a. Auswirkungen:
 Wachstumsstörungen
 Wachstumsanomalien
 Störungen im Wurzelbereich
 Holzzuwachsverluste
 Nadel und Blattverluste
 Verfärbung
 Kleinwuchs
 Pigmentstörung
 Anomalien
 Nährstoff und Wasseraufnahmestörungen
b. Bodenversauerung:
Säuren werden mit dem Regenwasser aus der Luft in den Boden eingespült und verändern den
Nährstoffhaushalt, sodass das Wachstum der Wurzeln oder die Tätigkeit der Bodenorganismen
beeinträchtigt wird. Niedrige pH-Werte führen zur Freisetzung von Aluminium, welches toxisch auf
Pflanzen wirkt.
c. Eutrophierung (Überdüngung):
Es bildet sich ein Nährstoffungleichgewicht.
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d. Schwermetalle:
Schädigung der Wurzeln, Braunverfärbung, gestauchte Form, Beeinträchtigung der
Nährstoffaufnahme und des Wasserhaushaltes.
Anreicherung in Pilzen und Früchten – Nahrungskette
Verminderung der mikrobiellen Biomasse in Böden, Auswirkung auf Bodenfauna (Würmer), Störung
der Nährstoffaufnahme und Freisetzung.
Schwefeldioxid ;SO2
Aber auch der saure Regen hat negative Auswirkungen auf Ökosysteme, indem er zur Versauerung
der Böden und Gewässer beiträgt.
Stickoxide; NOx ist die Bezeichnung für NO und NO2
In der Atmosphäre entsteht auch aus ihm früher oder später Saurer Regen mit den typischen
Auswirkungen.
Ozon; O3
Auch zerstört es die
Blattoberflächen von Pflanzen und Bäumen, indem es die Zellstrukturen angreift. Ozon ist
auch ein Treibhausgas und fördert damit den Treibhauseffekt.
4. ... auf menschliche Gesundheit
Hauptsächlich Erkrankungen der Atemwege und des Kreislaufsystems, die Wirkung der Stoffe auf
den Menschen wird im Wesentlichen auch durch Faktoren wie z.B. die Temperatur oder die
Luftfeuchtigkeit beeinflusst.
Schwefeldioxid; SO2
Das Reizgas wirkt sich hauptsächlich auf die Schleimhäute der Atemwege und Augen aus, es führt zu
Reizungen der Augenbindehaut und des Rachenraumes; Wintersmog mit erhöhter Staubbelastung
und in Kombination mit erhöhtem Schwefeldioxidaufkommen kann es auch bei Kleinkindern und
alten Menschen zum vermehrten Auftreten von Pseudokrupp führen. Der lungengängige
Schwebstaub transportiert das angelagerte SO2 als Aerosol bis in die tieferen Lungenbereiche, wo die
sich bildenden Säuren bis zur Lungenentzündung führen können.
Stickoxide; NOx ist die Bezeichnung für NO und NO2
Das Reizgas kann schon bei niedrigen Konzentrationen und normaler Atmung aufgrund seiner
Löslichkeit bzw. Reaktion mit Wasser zur Wirkung kommen. Die Wirkungen sind ansonsten ähnlich
wie beim SO2, nur dass das NO2 aggressiver ist und somit tiefer in die Lunge gelangen kann.
Kohlenmonoxid;CO
Kohlenmonoxid beeinträchtigt als starkes Atemgift den Sauerstofftransport im menschlichen Körper,
da CO eine 300 mal größere Affinität zum roten Blutfarbstoff als Sauerstoff. So entsteht ein der
Lunge eine feste CO-Hämoglobin-Verbindung, dem Körper fehlt der für die Stoffwechselvorgänge
wichtige Sauerstoff und es kommt bei hohen Dosen zum Erstickungstod. Aber bereits bei 2% bis 5%
CO-Hämoglobin kommt es zu Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem; bei 10% bis 20% zu
leichtem Kopfschmerz, Mattigkeit, Unwohlssein und Herzklopfen; bei 20% und mehr kommt es zu
Schwindel, Bewusstseinseinschränkung, Gliederschlaffheit und Lähmung; bei 30% bis 40% zum
Kreislaufkollaps. Noch höhere Konzentrationen führen zur Bewusstlosigkeit mit Todesfolge kommen;
solche Konzentrationen können aber im Straßenverkehr nicht vorkommen.
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Ozon; O3
In der Stratosphäre ist Ozon gesundheitsschützend, weil es die schädlichen kurzwelligen
ultravioletten Strahlen filtert. Der steigende Gehalt von bodennahem Ozon ist aber
gesundheitsschädlich. Erhöhte Ozonkonzentrationen in Innenräumen führen schnell zu Müdigkeit
und Kopfschmerzen sowie Einschränkung der Lungenfunktion mit der Folge zu
Atemwegserkrankungen. Auch der Sommer-Smog ruft dieselben Symptome hervor, Kleinkinder und
alte Menschen sind dafür besonders anfällig.
Stäube
Staub ist in Abhängigkeit von Größe und der ihm anhaftenden Stoffe mehr oder
weniger gesundheitsgefährdend. Die gefährlichsten Stäube sind die mit der kleinsten
Partikelgröße, da sie durch die Filtereinrichtungen der menschlichen Atemwege
hindurch kommen und so in der Lunge zu Reizungen und Infektionen führen können.
Erschwerend kommt hinzu, dass an dem Feinstaub häufig Schadstoffe wie die giftigen und
krebserregende Schwermetalle Blei, Cadmium, Quecksilber usw. hängen. Besonders bei
Kindern können bereits geringe Konzentrationen zu Atemwegserkrankungen führen.
Formaldehyd; CH2O
Die schädigenden Wirkungen beginnen bereits weit unter der Geruchsschwelle
und bereits in geringen Konzentrationen kann es zu Reizungen der Augen, Atemorgane und
Schleimhäute führen.
Chronische Wirkungen von Formaldehyd können Befindlichkeitsstörungen wie Schlaflosigkeit,
Mattigkeit, Nervosität, chronischer Husten, Kopfschmerzen, usw. sein.
Benzol; C6H6
Benzol ist eindeutig blutschädigend, krebserregend, fruchtschädigend und
erbgutverändernd. Erste Symptome für eine Vergiftung sind Reize auf der Haut, Kopfschmerz,
Brechreiz und ein Trunkenheitsgefühl. Das Einatmen schwach konzentrierter Dämpfe über einen
längeren Zeitraum führt zu Blutgefäßveränderungen, Knochenmarksschädigungen, Schädigungen
der Stammzellen (Folge: Leukämie).
PAK - Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe; C20H12 (Benzo-a-pyren, gilt als Leitsubstanz der
PAK, ab besten untersucht)
Die Aufnahme der Stoffe erfolgt entweder durch einatmen der belasteten Luft
oder durch die Nahrung und Trinkwasser. Die allgemeine Bevölkerung nimmt durch die
Autoabgase und Tabakrauch den größten Teil der PAK auf. Aber auch über die Luft und den
Boden gelangen die Schadstoffe in zahlreiche Lebensmittel (hauptsächlich Blattgemüse, Obst
und Trinkwasser). Bei einer kontinuierlichen Aufnahme und in hohen Dosen kann dies sogar
zu Magen- und Darmkrebs bzw. zu Blasenkrebs führen. Auch intensiver Hautkontakt mit PAKGemischen (Kaminkehrer) kann zu Hautkrebs führen.
Dioxine
Die Aufnahme der Dioxine beim Menschen erfolgt hauptsächlich durch die
Nahrung, speziell mit fetthaltigen Lebensmittel (Fleisch, Milch, ...). Sie lagern sich dann im
Fett-, Leber- und Hautgewebe an und entfalten dort ihre schädigende Wirkung, wie zum
Beispiel Hautkrankheiten, Leberschäden, Störungen des Nerven- und Immunsystem.
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