Viessmann KWK-Forum in Allendorf (Eder) Experten diskutierten Auswirkungen der bevorstehenden Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes Über 150 Experten der Kraft-Wärme-Kopplung trafen sich am 23. und 24. September 2015 zum Erfahrungsaustausch am Viessmann Stammsitz in Allendorf (Eder). Im Fokus der Vorträge und Diskussionen des ersten Veranstaltungstages stand vor allem die bevorstehende Novellierung des Kraft-Wärme-KopplungsGesetzes (KWKG) und die damit verbundenen Herausforderungen für die Branche. Daneben wurden die Einsatzmöglichkeiten von Blockheizkraftwerken (BHKW) im Contracting sowie in der Nahwärmeversorgung beleuchtet. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen themenspezifischer Workshops, unter anderem zur Vermarktung von Brennstoffzellen, zur Auslegung von Stromspeichern sowie zur Digitalisierung und Hausautomation. Ein Viertel der Stromerzeugung aus KWK-Anlagen bis 2020 Dr. Frank Voßloh, Geschäftsführer der Viessmann Deutschland GmbH, hob in seiner Begrüßungsrede die Rolle der Kraft-WärmeKopplung hervor: „Als Hocheffizienztechnologie sind BHKW und Mikro-KWK-Systeme unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende.“ Denn die Fluktuationen der volatilen Energieträger Wind und Sonne müssen ausgeglichen werden. Dabei kann die KWK einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Politik hat deshalb mit einem KWK-Anteil von 25 Prozent an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland bis zum Jahr 2020 das Ausbauziel klar definiert. „Zum Erreichen dieses Ziels“, so Voßloh, „bietet Viessmann mit dem breitesten KWK-Programm im Markt die passenden Lösungen für nahezu alle Anwendungen an.“ Beispielsweise steht bereits seit über einem Jahr das erste in Serie produzierte Brennstoffzellen-Heizgerät für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern zur Verfügung. Am oberen Ende des angebotenen Leistungsspektrums stehen BHKW für Gewerbe und Industrie sowie für kommunale Einrichtungen. Ausbauziele in Frage gestellt Die bevorstehende Novellierung des KWKG stellt jedoch laut Voßloh „das Erreichen des politischen Ausbauziels in Frage“. So wird die erwartete Gesetzesänderung vor allem wenige große, gasbetriebene Anlagen zur Fernwärmeversorgung bevorzugen. Benachteiligt werden kleine Anlagen in Wohnhäusern und mittelständischen Betrieben. Geplant ist unter anderem, bei Anlagen mit weniger als 50 Kilowatt elektrischer Leistung die Zulage für selbst genutzten Strom zu reduzieren. Vorträge zur KWKG-Novellierung Im Anschluss an die Begrüßung referierte Thorsten Herdan über den Status zum Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz. Herdan ist Leiter der Abteilung „Energiepolitik – Wärme und Effizienz“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Das Thema griff danach auch Rechtsanwalt Ulf Jacobshagen von der Kanzlei Becker-Büttner-Held (BBH) noch einmal auf. Podiumsdiskussion: Politik trifft Praxis In der folgenden Podiumsdiskussion wurden die politischen Rahmenbedingungen noch einmal ausführlich diskutiert. Teilnehmer auf dem Podium waren Thorsten Herdan, Dr. Frank Voßloh, Ulf Jacobshagen sowie MdB Dr. Herlind Gundelach (CDU), Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages. Moderiert wurde die Runde vom Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), Manfred Greis. Lösungen für die Praxis Um praxisbezogene Lösungen für Planer und Betreiber von KWKAnlagen ging es im zweiten Teil des Tages. Viessmann Produktmanager Jochen Riedel und Product Sales Manager Jan Hendrik Dujesiefken gaben einen Überblick über Förderungen und Wirtschaftlichkeit von Mikro-KWK und BHKW. Bernhard Reith, Geschäftsführer der ESB Wärme GmbH, stellte unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von BHKW im Contracting vor. Service und Dienstleistungen von BHKW standen im Mittelpunkt des Vortrags von Michael Luz, Geschäftsführer der Viessmann Kraft-WärmeKopplung GmbH. BHKW in der Nahwärmeversorgung war das Thema von Marco Ohme, Leiter der Abteilung Bioenergiedörfer und -systeme im Viessmann Project & Engineering Center. Mit einem Vortrag über die Kombination von Mikro-KWK mit Photovoltaik, Stromspeicher und E-Mobilität schloss Dr. Sebastian Bieniek, Leiter Leistungselektronik und Energiespeichersysteme in der Viessmann Elektronik GmbH, den Tag ab. Workshops zu ausgesuchten Themen Am zweiten Tag des Forums stellte Andreas Müller, Geschäftsführer der Müller Produktions GmbH, Containerlösungen für BHKW vor. Anschließend wurden im Rahmen von Workshops ausgesuchte Themen vertieft. Brennstoffzellen bildeten dabei unter den Schlagzeilen „Ein Jahr Brennstoffzelle im Markt – Auswertung der laufenden Anlagen“ und „Vermarktung von Brennstoffzellen – Beispiele und Ideen“ einen Schwerpunkt. Reges Interesse der Teilnehmer fanden auch Workshops zur Auslegung von Stromspeichern, zur Planung von BHKW in industriellen Anwendungen sowie über Digitalisierung und Homeautomation. Am Ende der Veranstaltung nutzten viele Teilnehmer das Angebot, an einer Besichtigung des Allendorfer Werkes teilzunehmen. Bilder / Bildzeilen Bild 1: „Blockheizkraftwerke und Mikro-KWK-Systeme sind für das Gelingen der Energiewende unverzichtbar“: Dr. Frank Voßloh, Geschäftsführer der Viessmann Deutschland GmbH, unterstrich in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung der Kraft-Wärme-Kopplung. Bild 2: Thorsten Herdan vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) erläuterte den über 150 anwesenden Experten den Status des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes. September 2015 Die Viessmann Group Die Viessmann Group ist einer der international führenden Hersteller von Heiz-, Industrie- und Kühlsystemen. Das 1917 gegründete Familienunternehmen beschäftigt 11.500 Mitarbeiter, der Gruppenumsatz beträgt 2,2 Milliarden Euro. 56 Prozent des Umsatzes entfallen auf das Ausland. Als Familienunternehmen legt Viessmann besonderen Wert auf verantwortungsvolles und langfristig angelegtes Handeln, die Nachhaltigkeit ist bereits in den Unternehmensgrundsätzen fest verankert. Das Viessmann Komplettangebot bietet individuelle Lösungen mit effizienten Systemen und Leistungen von 1 bis 120.000 Kilowatt für alle Anwendungsbereiche und alle Energieträger.