Energie-Wissen Herausgeber: Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) | www.erdgas.ch | [email protected] Nr. 05 Die Weiterverwendung dieses Inhalts ist mit Quellenangabe «erdgas.ch» erlaubt. Grafiken und Fotos in Druckqualität können beim Herausgeber (VSG) bezogen werden . BHKW – richtig Einbinden Im Leistungsbereich von 20 –100 kWel Grafik 1: Prinzipschema (Beispiel einer MFH-Überbauung) Blockheizkraftwerke (BHKW), erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom und bieten daher für den Nutzer einige Vorteile, sofern sie richtig in die Bedarfsstruktur der thermischen wie auch der elektrischen Energie eingebunden sind. Mit einer elektrischen Leistung von 20–100 kW sind BHKW ideal für Gewerbe- und Wohnüberbauungen, Schulhäuser, Spitäler, Pflegeheime, Sportanlagen und Hotels. weitere Verbraucher = Wasser Erdgas/Biogas Wechselrichter Heizung BHKW Speicher Grafik 2: Wärmebedarfskurve eines Jahres Auslegungsbeispiel eines wärmegeführten BHKW 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Wärmebedarf Wärmebedarfskurve eines Jahres Warmwasser Warmwasserbedarf nach Monaten Dez. Grafik 3: Geordnete Jahreskennlinie nach Wärmebedarf Auslegungsbeispiel eines wärmegeführten BHKW 100 90 Beispiel: Bei einer Wärmeleistungsabdeckung von 30% durch das BHKW beträgt die Laufzeit ca. 4500 Std./a 80 70 60 50 40 30 0 2000 Laufzeit in Stunden 4000 6000 Aug Juli Juni Sep. Mai April Okt. März 0 Feb. 10 Dez. 20 Jan. Heizleistung in % Für die Auslegung des BHKW wird im ersten Schritt der gesamte Jahreswärmebedarf (Wärme und Warmwasser) des Objektes auf einer Tages- oder eventuell auch Monatsbasis dargestellt (siehe Grafik 2). Im zweiten Schritt wird der Wärmebedarf dann in abfallender Reihenfolge aufgereiht (siehe Grafik 3). Daraus ergibt sich nun eine geordnete Jahreskennlinie (0 bis maximal 8700 Stunden). Das Blockheizkraftwerk kann nun anhand der objektspezifischen Bedürfnisse ausgelegt werden. Dabei ist zu beachten, dass lange und regelmässige Laufzeiten die Wirtschaftlichkeit erhöhen und die Unterhaltskosten senken. Speicher Nov. Beispiel eines wärmegeführten BHKW Bei der Auslegung eines BHKW bildet der Wärmebedarf (Wärme, Warmwasser oder auch die Prozesswärme) des gesamten Jahres die Grundlage bei der Auswahl der Leistungsgrösse. Ein BHKW deckt normalerweise nur die Grundlast ab. Für den Spitzenbedarf kommt immer eine Zusatzheizung zum Einsatz, die auch die gesamte Heizlast abdecken muss. Der Anteil des BHKW an der Wärmeleistung beträgt in der Regel je nach Gebäude- und Nutzungsart zwischen 20 und 40%. Dabei werden rund 50 –80% des Wärmebedarfs abgedeckt. Stromnetz Heizleistung in % Blockheizkraftwerke sind entweder wärmegeführt, stromgeführt und als Notstromaggregat einsetzbar. Die prioritäre Auslegung auf den Strombedarf ist nur dann sinnvoll, wenn eine hohe elektrische (Spitzen-) Leistung mit gleichzeitig hohen Kosten durch ein BHKW abgedeckt werden kann. Stromüberschüsse können problemlos ins Netz abgegeben werden. Um Wärmeüberschüsse zu speichern, muss ein auf die Bedarfsstruktur des Gebäudes ausgerichteter Speicher eingebaut sein. Da ein BHKW grundsätzlich nur auf die Grundlast des Wärmebedarfs ausgelegt wird, ist für die Spitzenabdeckung eine Zusatzheizung vorzusehen. 8000 Wärmebedarf Jahreskennlinie des Wärmebedarfs Warmwasser Warmwasserbedarf nach Monaten Wärmebedarf abgedeckt durch BHKW 8760