Modul 1: Computerkenntnisse 1.3: Digitale Bürgerschaft (Grundlegende Ebene) Die folgene Einheit ist aus dem ViPi Material des gleichnamigen Projekts entnommen( www.vipiproject.eu ). Zusätzliches Material entnommen aus dem ATLEC-Projekt (www.atlec-project.eu) mit freundlicher Genehmigung. Die Trainingshandouts, Lektionen 2 und 3, die als Bezugsrahmen für die folgende Einheit gelten, können auf der RISE Internetseite eingesehen werden. (www.rise-project.eu ) 1.3. Digitale Bürgerschaft Was heißt digitale Bürgerschaft? Ein Bürger zu sein bedeutet ein Teil der Gesellschaft zu sein – wir sind Bürger des Landes, in dem wir leben, und gute Bürger befolgen Gesetze und Verhaltensregeln. Wenn wir also Teil der Informationsund Kommunikationsgesellschaft sind, sind wir digitale Bürger und sollten Regeln und Standards einer guten Bürgerschaft befolgen. Quelle: www.digitalcitizenship.ne 1 Mithilfe folgender Definitionen soll erklärt werden, welche Aspekte für eine gute “digitale Bürgerschaft” wichtig sind (in einfacher und zugänglicher Sprache): 1. Digitaler Zugang: volle elektronisch/digitale Teilhabe an der Gesellschaft Nutzer von Technologien sollte sich darüber im Klaren sein, dass in einer Gesamtgesellschaft nicht jeder die gleichen Voraussetzungen hat, wenn es um Nutzbarkeit von Technologien geht. “Digitale Bürgerschaft” zielt daher auf vollen, gleichen Zugang zu technologischen Ressourcen und gleichen Nutzerrechten/und Pflichten. Ausgrenzung auf diesem Gebiet macht es jeder Gesellschaft schwer, als Gesamtes zu wachsen. Eine Ausweitung der Zugangsmöglichkeiten ist folglich ein Hauptziel. Nutzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass einige nur beschränkten Zugang/gar keinen Zugang zu elektronischen und internetmedien haben und sollten darauf hinarbeiten, dass jedem dieser Zugang gewährt wird. 2. Digitaler Handel: elektronisches Kaufen und Verkaufen von Gütern. Nutzer von Technologien sollten verstehen, dass ein Großteil des Markthandels inzwischen über das Internet stattfindet. Es finden rechtmäßige Tausch- und Handelsvorgänge statt, aber Käufer und Verkäufer sollten sich über Problemstellungen, die damit auftauchen, im Klaren sein. Die alltägliche Erhältlichkeit von Spielzeugen, Autos, Kleidung, Essen (als Ware im Internet) ist heute fast eine Selbstverständlichkeit. Gleichzeitig gibt es weltweit viele illegale Tauschvorgänge, die im Konflikt mit verschiedenen Gesetzen stehen (z.B. Pornografie, Wettbüros, etc.) Nutzer sollten um diese problematischen Angebote wissen und sich als gute Bürger verhalten. 3. Digitale Kommunikation: elektronischer Austausch von Informationen. Eine der wichtigsten Veränderungen der digitalen Revolution liegt in der Tatsache, dass mittlerweile fast jeder mit jedem über das Internet in Kontakt treten kann. Die sich ausweitenden digitalen Kommunikationsoptionen haben alles verändert: Jeder kann permanent Kontakt haben, nahezu weltweit, und mit fast jedem. 4. Digitale Lese- und Schreibfertigkeit(en) (digital literacy): Der Prozess des Lehrens und Lernens von Technologien und ihrer Anwendung Während Schulen inzwischen große Fortschritte im Lehrplan bezüglich digitaler Fähigkeiten und Fertigkeiten gemacht haben, muss noch vieles verbessert werden. Ein neues Fokus muss nicht 2 nur auf der Art von Technologien liegen, sondern auch, wie man diese sinnvoll nutzt oder nicht. Am Arbeitsplatz gibt es inzwischen Technologien, die in Schulen noch sehr selten genutzt werden, z.B. Videokonferenzen, Wikis, etc.. Lernende müssen begreifen, wie man in einer digitalen Gesellschaft lernen kann. Mit anderen Worten: Jederzeit, an jedem Ort, Alles. Da ständig neue Technologien auftauchen, müssen sich Lernende auch schnell orientieren können. Digitale Bürgerschaft bedeutet, Menschen in einer neuen Art zu lehren. 5. Digitales “gutes” Verhalten oder “Digitale Etikette”: Technology users often see this area as one of the most pressing problems when dealing with Digital Citizenship. We recognize inappropriate behavior when we see it, but before people use technology they do not learn digital etiquette (i.e., appropriate conduct). Many people feel uncomfortable talking to others about their digital etiquette. Often rules and regulations are created or the technology is simply banned to stop inappropriate use. It is not enough to create rules and policy, we must teach everyone to become responsible digital citizens in this new society. 6. Digitales Recht: elektronische Verantwortung für seine Handlungen Rechte im Internet und zu seiner Benutzung handelt von der “Ethik” einer Technologie innerhalb einer Gesellschaft. Unrecht ist eine Form von Diebstahl oder Verbrechen. Ethisches Verhalten hingegen zeigt sich durch Befolgung von Gesetzen. Es gibt gewisse Regeln ethischen Verhaltens, die Nutzer digitaler Medien kennen müssen. Diese Regeln gelten für jeden, der online arbeitet oder spielt. Unethisch ist z.B.: Herunterladen von illegalen Daten, anderer Informationen stehlen (“hacken”), plagiieren, zerstörerische Würmer erfinden, Trojaner kreieren, Spam verschicken oder Idenitäten oder Eigentum stehlen. 7. Digitale Rechte & Pflichten: Freiheiten, die jeder im Internet hat Es gibt eine grundlegende Charta an Rechten, die jeder digitale Bürger haben sollte bzw. Die auf alle Bürger ausgedehnt werden sollten. Grundlegende digitale Rechte müssen angesprochen und diskutiert werden, und mit diesen Rechten gehen Pflichten einher. Nutzer müssen selbst mithelfen, um zu einer Abmachung zu kommen, wie Technologien in einer gerechten Weise genutzt werden. In einer digitalen Gesellschaft müssen die beiden Bereiche zusammenarbeiten, um zu garantieren, dass jeder einzelne produktiv sein und teilhaben kann. 3 8. Digitale Gesundheit: psychologische und physische Gesundheit in einer digitalen Technologiewelt. Sicherheit für die Augen, Stresssyndrome und Lärmbelästigungen bzw. Klangpraxen ergeben Problemfelder, die in einer technologisierten Welt beachtet werden müssen. Zu den physischen Aspekten kommen psychologische, z.B. Suchtverhalten im Internet, etc. Nutzer müssen wissen, dass das Internet/digitale Zeitalter durchaus Gefahren birgt. Digitale Bürgerschaft beeinhaltet eine Kultur des Lernens über diese Problemstellungen und ein verstärktes Bewusstsein darüber. 9. Digitale Sicherheit (Selbstschutz): elektronische Vorkehrungen/Sicherheitsmaßnahmen. In jeder Gesellschaft gibt es Individuen die von anderen stehlen, sie stören oder entschleiern. So auch in einer digitalen Gesellschaft. Es reicht nicht, anderen Mitgliedern dieser Gesellschaft einfach nur zu vertrauen. Für unsere Häuser und Wohnungen haben wir auch Sicherheitsmaßnahmen, wie Schlößer, etc. Das gleich muss auch in einer digitalen Welt gelten. Wir brauchen Schutz vor Viren, Notfallspeicher von Daten, und eine Kontrolle über unsere “Ausrüstung”. Als verantwortungsvolle Bürger müssen wir unsere Informationen vor äußeren Einflüssen schützen, die Leid oder Störungen verursachen könnten. Aktivität 1 Verbinden Sie die Beispiele mit den Bereichen digitaler Bürgerschaft. Unter Zuhilfenahme der obigen Illustration digitaler Bürgerschaft sollen die Kursteilnehmer vorformulierte Fragen (Post-its) den relevanten Teilbereichen zuordnen. Vorschläge für Beispiele: Das illegale Herunterladen von Musik. (digitales Recht) Verletzende, beleidigende, etc. Nachrichten auf einer Facebookseite posten (digitale Etikette) Das Benutzen von Hilfstechnologien, die mir einen Zugang zum Internet ermöglichen. (digitaler Zugang) Online einkaufen. (digitaler Handel) Sicherstellen, dass Ich ein gutes Anti-Virus Programm habe (digitale Sicherheit) 4 Sicherstellen, dass ich nicht mein ganzes Wochenende am PC verbringe (digitale Gesundheit) Lernen, digitale Technologie richtig zu nutzen (digitale Schreib- und Lesefertigkeiten) Rechte anderer, etwas online zu äußern, respektieren, selbst wenn ich nicht übereinstimme (digitale Rechte und Pflichten) Ein Mobiltelefon nutzen, um meinen Freunden Texte zu schreiben (digitale Kommunikation) Sicher surfen (sicher im Internet und online) Wie bereits erwähnt, sind die Vorteile der Internetnutzung vielzählig, aber genauso die Risiken. Z.B.: - gefährliche Software - Spam oder Phishing - gehackte Konten - Mobbing im Netz - Stehlen von Identitäten und Betrug Siehe auch Seiten 125 ff. Der Lektion 2 Vipi Training Handout für weitere Informationen zu Sicherheit im Netz. Schützen Sie sich mit diesen Tipps: Stopp. Nachdenken. Verbinden.: Halten Sie Ihren PC sauber: Sehen Sie zu, dass Sie die aktuellste Sicherheitsoftware haben, um sich gegen online-Attacken zu schützen. Sobald Sie zweifeln, löschen/entfernen Sie: E-Mail-links, Tweets, Posts, und onlineWerbung sind häufig von kriminellen Nutzern. Wenn Sie den Eindruck haben, etwas komisches gesendet zu bekommen, etc., selbst wenn Sie die vermeintliche Adresse kennen, löschen Sie es oder markieren Sie es als “Müll” (junk). 5 Protect all devices that connect to the Internet: Along with computers, smart phones, gaming systems, and other web-enabled devices also need protection from viruses and malware. Schützen Sie alle Geräte, die mit dem Interet verbunden sind oder die Verbindungen herstellen: Smart Phones, Spielsysteme, PCs, Tabletts, etc. müssen alle ausreichend geschützt werden. Plug & scan: “USBs” and other external devices can be infected by viruses and malware. Use your security software to scan them. Einstecken und Scannen: “Usb-Sticks” und andere Zusatzgeräte können auch mit Viren u.ä. infiziert werden. Scannen Sie diese mithilfe Ihrer Sicherheitssoftware. Weitere Info unter: http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/jugendschutz.html https://www.bsi-fuerbuerger.de/BSIFB/DE/SicherheitImNetz/Kinderschutz/Checkliste/checkliste_node.html Aktivität 2 Machen Sie folgendes Onlinequiz und lesen Sie den Artikel http://quiz.sueddeutsche.de/quiz/2081641881-quiz-zur-internetsicherheit/1 (Stand Mai 2014) http://www.computerbild.de/artikel/cb-Aktuell-Software-Quiz-Sicherheit-im-Internet-VirenSchadsoftware-3002810.html (Stand Mai 2014) Aktivität 3 Spielen Sie das “Staysafe” Spiel. Es ist bei www.rise-project.eu aufrufbar. Es testet Ihr Wissen um Sicherheit im Netz. 6