Prof. Dr.-Ing. Christine Wahmkow Fachhochschule Stralsund Fachbereich Maschinenbau Lehrgebiet Informatik Eine Einführung in ACCESS 1. Tabellen einrichten und verknüpfen Zu einer Datenbank gehören Objekte (Tabellen, Formulare, Berichte usw.). Vom Windows-Dateimanager (WindowsExplorer) wird nur der Name der Datenbank verwaltet. Alle Objekte (Tabellen, Formulare, Abfragen, Makros usw.) werden intern von ACCESS verwaltet. Eine Datenbank kann also als Projekt verstanden werden. Die Datenbank mit der Dateierweiterung .accdb muss gleich zu Beginn der Arbeit definiert und gespeichert werden. Man gelangt sofort in die Datenblattansicht einer neuen Tabelle. Um eine neue Tabelle anzulegen, wechselt man in die Entwurfsansicht. Sehr wichtige Schaltfläche Hier kann die Tabelle angelegt werden, d.h., die Spalten und deren Datentypen: Zur Definition des Primärschlüssels markiert man das entsprechende Attribut (Feld) und klickt auf das Symbol „Primärschlüssel“ Sollen mehrere Elemente den Primärschlüssel bilden, so werden diese Elemente vor der Definition des Schlüssels im Block markiert. ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 1 In der Datenblattansicht können Werte eingegeben werden: Wechsel zwischen Datenblatt- und Entwurfsansicht Beziehungen zwischen Tabellen werden wie folgt definiert: Registerkarte: Datenbanktools Beziehungen Mastertabelle Verknüpfen der Feldelemente durch Klicken in der Mastertabelle und Ziehen in die Detailtabelle Detailtabelle Bearbeiten einer Beziehung durch Doppelklick auf die Verbindungslinie; es öffnet sich das abgebildete Fenster ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 2 Was heißt - referenielle Integrität: In der Detailtabelle dürfen nur Datensätze stehen, deren verknüpftes Feldelement auch in der Mastertabelle vorkommt. Beispiel: Im Lager dürfen nur Artikel liegen, deren Artikelnummern in der Tabelle T_Artikel auch vorkommen. - Aktualisierungsweitergabe: Bekommt in der Mastertabelle das verknüpfende Feldelement einen neuen Wert, wird auch in der Detailtabelle automatisch mit korrigiert. Beispiel: Die Artikelnummern werden in der Tabelle T_Artikel geändert; automatisch ändern sich die Artikelnummern auch in den Detailtabellen - Löschweitergabe Wird in der Mastertabelle ein Datensatz mit einem verknüpften Feldelement gelöscht, wird in der Detailtabelle der Datensatz mit dem entsprechenden Feldelement auch gelöscht. Beispiel: In der Tabelle T_Artikel wird der Datensatz mit der Artikelnummer 10 gelöscht; in allen Detailtabellen wird dieser Datensatz ebenfalls gelöscht. Bei der Definition der Beziehungen sind diese drei Eigenschaften stets kritisch zu beurteilen!!! ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 3 Die Lagerplatzzuordnung im Beispiel Die Lagerplatzzuordnung ist abhängig von der Größe der Gehäuse ! Artikel Größe (Gehäuse) Notebook 1 Größe je Lagerfach Lagerfächer 1 Minitower 2 1, 2 Tower 3 1, 2, 3 15 16 ……. 21 8 9 ..... 14 1 2 ….. 7 Die Größe 1, 2 und 3 beschreiben die Größen der Artikel, nicht der Lagerfächer !!! In jedes Lagerfach passen 100 Gehäuse der entsprechenden Größe: Größe 3 passt in Lagerfach 1 … 7 (jeweils 100) Größe 2 passt in Lagerfach 8 … 14 (jeweils 100) Größe 1 passt in Lagerfach 15 … 21 (jeweils 100) In größere Lagerfächer passt immer die doppelte Anzahl der Gehäuse: Größe 2 passt in 1 … 7 jeweils 200 Stück Größe 1 passt in 8 … 14 jeweils 200 Stück Größe 1 passt in 1 … 7 jeweils 400 Stück ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 4 2. Formulare erstellen Es gibt 2 Arten von Formularen: - als Benutzeroberfläche zum Navigieren in der Anwendung - zur Datenein- und -ausgabe Formulare als Benutzeroberfläche steuern den Fluß einer Anwendung. Der Benutzer hat es während seiner Tätigkeit zum Erfassen, Ändern, Hinzufügen, Recherchieren in einer Datenbank ausschließlich mit Formularen zu tun. Wir als Entwickler müssen natürlich diese bedienfreundlichen Benutzeroberflächen erst einmal zur Verfügung stellen. Zuerst soll ein Hauptformular für die Anwendung erstellt werden. Das enthält außer paar hübschen ansprechenden bekannten Windows-Elementen wie Grafiken, Linien, farbigen Hintergrund usw. vor allem Steuerelemente in Form von Befehlsschaltflächen. Datenein- und –ausgabe ist nicht möglich, deshalb können die Navigationsleisten und der Datensatzmarkierer ausgeschaltet werden. (siehe Eigenschaften des Formulars) Das Klicken auf die Befehlsschaltflächen öffnet jeweils ein Formular zur Datenein- oder – ausgabe. Diese Formulare müssen natürlich erst vorhanden sein. Deshalb bietet sich bei der Entwicklung einer Datenbank wieder die Bottom-up-Methode an. Das heißt von unten nach oben. Die unteren Formulare können erst mal Dummies sein, d.h. leere Formulare. Hauptformular Button1 Formular 1 Button2 Formular 2 Für unsere Lagerverwaltung könnte das Hauptformular beispielhaft so aussehen: ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 5 Die wesentliche Eigenschaft ergibt sich für eine Befehlsschaltfläche aus der Vorgabe „Beim Klicken“. Hier im Beispiel wird das Makro „Schaltfläche Datenbankfenster“ aufgerufen. Die Eigenschaften der Ereignisse der Befehlsschaltfläche sind in der unteren Abbildung zu sehen. Beim Klicken der Befehlsschaltfläche wird das Makro M_Datenbankfenster aufgerufen. Und so wird das Makro erzeugt: Klick…… und dann: Makro- Generator wählen Diese 3 Einträge zeigen das Datenbankfenster an. Der Nutzer will bei seiner Arbeit so wenig wie möglich mit dem eigentlichen Datenbanksystem ACCESS zu tun haben. Am besten ist es, wenn beim Start der Anwendung sofort das Hauptformular geöffnet wird. Das lässt sich in ACCESS sehr einfach realisieren: Registerkarte DATEI Optionen ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 6 In folgendem Dialogfenster sind ein paar wenige Eintragungen notwendig: 1. Erstellen Sie selbständig das Hauptformular, so daß die Schaltflächen „Datenbankfenster“ und „Anwendung verlassen“ tatsächlich funktionieren. 2. Definieren Sie die Startoptionen, wie oben beschrieben. 3. Erstellen Sie selbst ein Formular zum Eingeben von Artikeln (PC-Gehäuse). Verwenden Sie ein Kombinationsschaltfeld für die Eingabe der Gehäusegrößen. Legen Sie dafür vorher eine einfache Tabelle mit möglichen Gehäusegrößen an. 4. Definieren Sie für das Formular und dessen Elemente Eigenschaften. Das Eigenschaftenfenster für das Formular öffnen Sie nach untenstehender Abbildung. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Formularelement, um dessen Eigenschaftenfenster zu öffnen. Definieren Sie das Erzwingen der Eingabe bei den Feldern der Tabelle. Eigenschaften von Formularen definieren: Rechter Mausklick auf das kleine schwarze Quadrat öffnet das Eigenschaftenfens ter ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 7 3. Abfragen erstellen und anwenden Abfragen ermöglichen die verschiedensten Sichten auf eine Datenbank. Das heißt, daß die Daten einer Datenbank verschieden kombiniert und dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden können. Mittels Abfrage stellt man also eine Frage an eine oder mehrere Tabellen. Die Antwort darauf ist ein Dynaset, was dynamische Menge heißt. Dynamisch deshalb, weil sich die Antworten immer entsprechend dem Inhalt der Tabellen ändern. Überlegen Sie, welche Fragen und Antworten aus der Datenbank Lager.mdb interessant sein könnten. Zum Beispiel: Welche Lagerplätze befinden sich in der untersten Zeile des Hochregals ? Zur Definition einer Abfrage muß natürlich die Datenherkunft bekannt sein, also in welchen Tabellen befinden sich die Daten. Da ein Dynaset die gleichen Eigenschaften wie eine Tabelle hat, kann auch eine Abfrage Grundlage einer neuen Abfrage sein. Aber das wollen wir erst einmal außen vor lassen. In die Abfrage werden alle interessierenden Datenfelder aufgenommen, die anderen bleiben unberücksichtigt. Das bringt ja den Vorteil, daß jetzt Daten gruppiert werden können, die in einem anderen Zusammenhang eigentlich gar nicht zueinander passen. Zum Beispiel: Die Datei Eingang enthält folgende Datensätze: Datensat Art.nr. z 1 10 2 20 3 10 Anzahl 100 200 200 Eingangsdatu m 20.02. 20.02. 22.02. Lagerfac h 2 4 4 Bei den folgenden Abfragen sind die aufgeführten Felder interessant und liefern die entsprechenden Ergebnisse: Abfrage Wieviel Teile der Art.nr.10 liegen im Lager ? Wieviel Teile wurden am 20.02. geliefert ? Wieviel Teile liegen im Lagerfach 4 ? Welche Teile wurden am 20.2. geliefert ? aufzunehmende Feldelemente Art.nr., Anzahl Ergebnis Anzahl, Eingangsdatum Anzahl, Lagerfach 300 Art.nr., Eingangsdatum 300 400 10,20 Eine Abfrage ist in ACCESS wie folgt zu definieren: ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 8 Beruht eine Abfrage auf mehreren Tabellen, muß es ein Feldelement als verknüpfendes Element geben. Existiert zwischen beiden Tabellen schon eine Beziehung, die schon in der Datenbankkonzeption festgelegt wurde, braucht man sich um die Verknüpfung nicht zu kümmern. Im anderen Fall kann man bei der Definition einer Abfrage die Verknüpfung definieren und deren Eigenschaften festlegen. Definieren Sie für das Beispiel einige Abfragen ! (Siehe Tabelle ) Sie können die Ergebnisse über die Datenblattansicht kontrollieren. Um die Abfrage in die Anwendung zu integrieren, erstellt man ein Formular auf der Basis der Abfrage. Probieren Sie das aus ! Erstellen Sie folgende Abfragen: Wie viel Gehäuse sind an den einzelnen Tagen eingegangen? Ausprobieren der Funktion „ Gruppierung“ Wann wurden welche Artikelnr. geliefert und wie viel? ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 9 Wie oft wurde jede Artikelnr. geliefert? Von welchen Artikelnr. sind mehr als 300 ins Lager eingegangen? Von welchen Artikelnr. sind mehr als x ins Lager eingegangen? Welche Artnr. Wurden im LF 8-14 eingelagert? Wie viel Gehäuse sind insgesamt eingegangen? Wie viel Gehäuse sind in den letzten x Tagen eingegangen? Welche Gehäuse wurden in einer Zeitspanne zwischen 10 Tagen eingeliefert? An wie viel Tagen sind Gehäuselieferungen eingegangen? Welche roten Gehäuse wurden geliefert? Wie viel Tower sind eingegangen? In welchen LF liegen Notebooks? ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 10 Beispiel einer Abfrage für den Bestand Als Ausgang dienen die Abfragen über die Summe der Eingänge und der Ausgänge: Ergebnis der Bestandsabfrage ohne Verknüpfung beider Abfragen: Hier mit Equi join (Gleichheitsverknüpfung): und hier mit Inklusionsverknüpfung (Outer join): ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 11 Bestandsabfrage mit wenn- Funktion für Anzeige, auch wenn keine Ausgänge ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 12 Benötigte Abfragen für Visual Basic: 1.) A_Größe_Lagerfach: Herkunft der Elemente der Abfrage: - Artikelnummer aus T_Artikel - Größe aus T_Artikel - Lagerfachnummer aus T_Zuordnung Name der Abfrage in meinen Unterlagen: rst 2.) A_Sum_Eingang_Lagerfach: Herkunft der Elemente der Abfrage: - Artikelnummer aus T_Eingang - AnzahlE aus T_Eingang → Funktion Summe - Größe aus T_Artikel - Lagerfachnummer aus T_Eingang Name der Abfrage in meinen Unterlagen: rs 3.) A_Bestand_Lagerfach: Diese Abfrage entspricht der Nr.2, nur wird hier die Summe der Ausgänge gebildet. Herkunft der Elemente der Abfrage: - Artikelnummer aus A_Sum_Eingang_Lagerfach - LFE aus A_Sum_Eingang_Lagerfach - Größe aus A_Sum_Eingang_Lagerfach - SummevonAnzahlE aus A_Sum_Eingang_Lagerfach - SummevonAnzahlA aus A_Sum_Ausgang_Lagerfach - Bestand: berechnete Größe Name der Abfrage in meinen Unterlagen: rsb ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 13 4. SQL - Structured Query Language Jede Abfrage wird von Access immer in die Sprache SQL übersetzt. Im Abfragefenster kann man in die SQL-Ansicht wechseln, hier ändern, hinzufügen oder über die Zwischenablage für VBA nutzen. SQL-Befehle - Der Select- Befehl: SELECT Spaltenliste FROM Tabellenliste [WHERE Bedingung] [ORDER BY Sortierfolge] Angaben in eckigen Klammern sind optional. Anwendungen: SELECT * FROM tabelle alle Feldelemente der Tabelle werden ausgewählt SELECT spalte1 FROM abfrage [AS alias] Tabellen oder Abfragen können Aliasnamen haben SELECT spalte1,spalte2 FROM tabelle WHERE ausdruck ausdruck ist ein logischer Vergleich SELECT * FROM t_filme WHERE filmtitel=“Titanic“ sucht alle Einträge zu „Jackess“ SELECT anzahl FROM t_Eingang WHERE datum BETWEEN #1/1/yy# AND #31/1/yy# SELECT name FROM t_kunde WHERE name LIKE „M*“ alle Namen, die mit M beginnen SELECT name FROM t_kunde WHERE name LIKE „M??er“ alle Maier, Meier, Mayer und Meyer SELECT * FROM t_kunde ORDER BY name sortierte Ausgabe Verknüpfungen mit INNER JOIN, LEFT JOIN und RIGHT JOIN SELECT spalten FROM tab1 INNER JOIN tab2 ON tab1.spalte1=tab2.spalte2 Ausgewählt werden alle gleichen Elemente, die in Tab1.spalte1 und Tab2.spalte2 vorkommen SELECT spalten FROM tab1 LEFT JOIN tab2 ON tab1.spalte1=tab2.spalte2 Ausgewählt werden alle Elemente, aus Tab1.spalte1 und die gleichen aus Tab2.spalte2 SELECT spalten FROM tab1 RIGHT JOIN tab2 ON tab1.spalte1=tab2.spalte2 Ausgewählt werden alle Elemente, aus Tab2.spalte2 und die gleichen aus Tab1.spalte1 Beispiel Tab1.spalte1 1 2 3 Tab2.spalte2 Legende: 3 4 5 INNER JOIN LEFT JOIN RIGHT JOIN Die Zusätze ALL, DISTINCT und DISTINCTROW SELECT ALL spalten FROM tab WHERE Bedingung alle Ergebnissdatensätze werden ermittelt SELECT DISTINCT spalte from …… alle doppelten Datensätze werden unterdrückt SELECT DISTINCTROW ….. Accessspezifisch in verknüpften Abfragen, nach Möglichkeit vermeiden !! ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 14 Neue Tabelle anlegen: CREATE TABLE tabelle (Feld1 Typ, Feld2 Typ,…) z. B. CREATE TABLE t_filme (filmnummer INTEGER, film TEXT) Aktualisieren einer Tabelle oder Abfrage UPDATE Tab SET spalte1=Ausdruck, spalte2=Ausdruck ,…. WHERE bedingung z.B. UPDATE T_Name SET entlassen=“Ja“ WHERE abteilung=“EDV“ ( lieber nicht ;-) Anfügen von Datensätzen INSERT INTO Zieltabelle (spalten) VALUES (werte) z.B. INSERT INTO t_kunden (Name,Ort,PLZ) VALUES („Meier“,Stralsund,18435) MySQL-Befehle Arbeit mit Datenbanken Datenbank anlegen Eine Datenbank kann man wie folgt erstellen. CREATE DATABASE db_name; Existierende Datenbanken anzeigen Mit dem folgenden Befehl werden alle existierenden Datenbanken angezeigt. SHOW DATABASES; Datenbank löschen Um eine Datenbank zu löschen, benötigen Sie den Befehl DROP DATABASE. DROP DATABASE db_name; Um vor dem Löschen sicher zu stellen dass die Datenbank existiert, sollten Sie folgenden Befehl verwenden. DROP DATABASE IF EXISTS db_name; Arbeiten mit Tabellen Tabelle anlegen Eine Tabelle kann man mit dem Befehl CREATE TABLE anlegen. Zusätzlich zu diesem Befehl müssen der Tabellenname und die benötigten Spalten mit den jeweiligen Datentypen angegeben werden. CREATE TABLE tbl_name ( id int NOT NULL, spalte1 varchar(50)); Existierende Tabellen anzeigen Mit dem folgenden Befehl werden alle existierenden Tabellen angezeigt. SHOW TABLES FROM db_name; Tabelle löschen Um eine Tabelle zu löschen, benötigen Sie den Befehl DROP TABLE. DROP TABLE tbl_name; Wie bei dem Befehl DROP DATABASE gibt es auch hier die Option IF EXISTS. DROP TABLE IF EXISTS tbl_name; ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 15 Spalte hinzufügen Wenn nachträglich noch eine Spalte in eine Tabelle eingefügt werden soll, benötigen Sie den Befehl ALTER TABLE mit der Option ADD COLUMN. ALTER TABLE tbl_name ADD COLUMN (spalte2 char(50)); Datentyp einer Spalte ändern Um nachträglich den Datentyp einer Spalte zu ändern, verwendet man ebenfalls den Befehl ALTER TABLE, allerdings jetzt mit der Option MODIFY. ALTER TABLE tbl_name MODIFY (spalte2 varchar(50)); Spalte löschen Eine Spalte können Sie mit dem Befehl ALTER TABLE und der Option DROP COLUMN löschen. ALTER TABLE tbl_name DROP COLUMN spalte2; Umgang mit Datensätzen Daten einfügen Mit dem Befehl INSERT werden Daten in eine vorhandene Tabelle gespeichert. INSERT INTO tbl_name (spalte1, spalte2) VALUES (wert1, wert2); Wollen Sie in eine Spalte keinen Wert eintragen, so lassen Sie diese Spalte einfach aus der Anweisung heraus. Daten modifizieren Um einen Datensatz zu ändern, verwendet man den Befehl UPDATE. UPDATE tbl_name SET spalte1 = neuer_wert1 WHERE id = 1; Mit diesem Befehl wird der vorhandene Wert vom ersten Eintrag (id = 1) mit dem neuen Wert (neuer_wert1) überschrieben. Daten löschen Ein Datensatz wird mit dem Befehl DELETE gelöscht. DELETE FROM tbl_name WHERE id = 1; Wollen Sie die komplette Tabelle leeren, müssen Sie nur die Bedingung entfernen. DELETE FROM tbl_name; Abfragen erstellen Einfache Abfrage Die folgende Befehlszeile gibt den gesamten Inhalt einer Tabelle aus. SELECT * FROM tbl_name; Sollen nur einzelne Spalten von der ganzen Tabelle angezeigt werden, müssen Sie den Operator * durch die Spaltennamen ersetzen SELECT spalte1, spalte2 FROM tbl_name; Einfache Abfrage mit DISTINCT Mit der Option DISTINCT können Duplikate ausgefiltert werden. SELECT DISTINCT spalte1 FROM tbl_name; Abfrage mit Bedingung Der folgende Befehl gibt die komplette Zeile aus, bei der in der Spalte id eine 1 steht. SELECT * FROM tbl_name WHERE id = 1; Wenn Sie nach einem Wort suchen, müssen Sie dieses in zwei Hochkommas setzen. SELECT * FROM tbl_name WHERE spalte1 = 'wort'; ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 16 Um die Datensätze zwischen 10 und 20 auszugeben können Sie BETWEEN verwenden. SELECT * FROM tbl_name WHERE id BETWEEN 10 AND 20; Abfrage mit Platzhalter Wenn Sie nicht genau wissen, an welcher Stelle das Wort steht welches Sie suchen, können Sie den Platzhalter % verwenden. Der Platzhalter % steht für beliebig viele Zeichen. Weiterhin müssen Sie das = durch LIKE ersetzen. SELECT * FROM tbl_name WHERE spalte1 LIKE '%wort%'; Ein weiterer Platzhalter ist der Unterstrich. Dieser steht für genau ein Zeichen. SELECT * FROM tbl_name WHERE spalte1 LIKE 'w__t'; Verknüpfung von Bedingungen Werden zwei Bedingungen mit einem AND verknüpft, müssen beide Bedingungen erfüllt werden. SELECT * FROM tbl_name WHERE id > 10 AND id < 20; Werden zwei Bedingungen mit einem OR verknüpft, muss mindestens eine Bedingung erfüllt sein. SELECT * FROM tbl_name WHERE id = 10 OR id = 20; Mit der Bedingung NOT kann man das Ergebnis einer Bedingung negieren. SELECT * FROM tbl_name WHERE id < 10 AND NOT id = 5; Werden mehrere Bedingungen miteinander verknüpft, müssen gegebenenfalls Teile der Abfrage in Klammern gesetzt werden. SELECT * FROM tbl_name WHERE id < 10 OR (spalte1 = 'wort' AND id = 5); Aggregatfunktionen nutzen Anzahl der Datensätze ermitteln Um die Anzahl der Datensätze zu ermitteln auf die eine Abfrage zutrifft, gibt es die Funktion COUNT. SELECT COUNT(*) FROM tbl_name WHERE spalte1 = 'wort'; Summierung Mit dem Befehl SUM kann man die Summe der Werte einer Spalte (hier preis) ermitteln. SELECT SUM(preis) FROM tbl_name; Durchschnitt Möchte man den Durchschnitt aller Werte einer Spalte erhalten, benutzt man die Funktion AVG. SELECT AVG(preis) FROM tbl_name; Maximalwert Die Funktion MAX ermittelt den maximalen Spaltenwert. SELECT MAX(preis) FROM tbl_name; Minimalwert Das Gegenteil zu der Funktion MAX ist die Funktion MIN. SELECT MIN(preis) FROM tbl_name; Gruppierung Mit der Funktion GROUP BY können gleiche Ergebnisse gruppiert werden. Mit Hilfe der folgenden Befehlskombination kann man somit die Anzahl der doppelten Einträge in der Spalte „spalte1“ ermitteln. SELECT spalte1, COUNT(*) FROM tbl_name GROUP BY spalte1; HAVING Die Funktion HAVING ermöglicht das überprüfen von Bedingungen bei aggregierten Werten. Im folgenden Beispiel werden doppelte Einträge in der Spalte „spalte1“ gezählt und nur die angezeigt, die mehr als fünf mal gefunden wurden. SELECT spalte1, COUNT(*) FROM tbl_name GROUP BY spalte1 HAVING COUNT(*) > 5 ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 17 ORDER BY spalte1; Sortierung Die Ergebnisse einer Abfrage können mit der Funktion ORDER BY sortiert werden. SELECT * FROM tbl_name ORDER BY spalte1, spalte2; Um die Sortierreihenfolge fest zu legen gibt es die Schlüsselworte ASC (ascending = aufsteigend) und DESC (descending = absteigend). SELECT * FROM tbl_name ORDER BY spalte1 ASC; SELECT * FROM tbl_name ORDER BY spalte1 DESC; Wenn kein Schlüsselwort verwendet wird, wird das Ergebnis aufsteigend sortiert. Weiterführendes MySQL Homepage: http://www.mysql.de MySQL Dokumentation: http://dev.mysql.com/doc/ phpMyAdmin - PHP-Administration-Oberfläche für MySQL http://www.phpmyadmin.net ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 18 5. VBA- Visual Basic for Applications einige wichtige Syntaxbeschreibungen VBA basiert auf der englischen Sprache. Deshalb wird in reellen Zahlen der Dezimalpunkt verwendet. Im Unterschied dazu wird in Makros deutsch „gesprochen“ und bei reellen Zahlen ein Komma als Dezimalstelle verwendet. 5.1 Variablenvereinbarungen - wird durch Option Explicit erzwungen; Menü Extras/Optionen, Registerkarte Editor; Option Variablendeklaration erforderlilch - DIM variablenname AS variablentyp z.B. DIM a as integer, b as Variant, x,y as double ’nur y wird als double deklariert, x als Variant man unterscheidet lokale und globale Variablen lokal: alle Variablen, die innerhalb einer Prozedur oder Funktion definiert sind,d.h. Variablen können in jeder Proz. oder Function beliebig neu definiert werden. global: 2 Arten: 1) Gelten innerhalb eines Moduls; hier erfolgt die Deklaration ganz oben im Modul außerhalb der Prozeduren 2) gelten für alle Module; hier erfolgt die Deklaration ganz oben in einem beliebigen Modul mit dem Schlüsselwort PUBLIC z.B. public a as Variant public const pi=3.14 ’Beachte den Punkt als Dezimalzeichen. 5.2 Deklaration der Datenbanken und Recordsets Deren Deklaration ist abhängig von den verwendeten Objektbibliotheken DAO oder ADO DAO Dim db as DataBase Dim rs as Recordset ADO Dim db as ADODB.Connection Dim rs as New ADODB.Recordset Set db=Currentdb Set rs=db.OpenRecordset(„Tabelle, Abfrage oder Set db=CurrentProject.Connection rs.Open((„Tabelle, Abfrage oder SQL“),db SQL“) 5.3 wichtige Grundstrukturen - Alternativen (Bedingungen) 1.Form: in einer Zeile If Bedingung Then Anweisung [Else Anweisung) 2. Form: IF-THEN-Block if Bedingung then Anweisungsblock ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 19 End If Oder if Bedingung then Anweisungsblock Else Anweisungsblock End if - Schleifen For…Next-Schleife: For Zähler=Start to Ende Anweisungen Next Zähler For i=1 to 10 s=s+1 next i While-Schleife: While Bedingung Anweisungen Wend ’Führe aus, solange die Bedingung wahr ist X=1 while x<11 debug.print x x=x+1 Wend Do While- Schleife Do While Bedingung Anweisungen Loop Do Until-Schleife Do Until Bedingung Anweisungen Loop ’Führe aus, bis Bedingung wahr X=1 Do until x<11 Debug.print x x=x+1 loop EXIT – zum vorzeitigen Verlassen der Schleifen oder Prozeduren Exit For Exit Do Zum Verlassen von Schleifen Exit Function Exit Sub Zum Verlassen von Prozeduren und Funktionen ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 20 Diese Schleife wird nicht ausgeführt. 5.4 Objekte und Bezüge auf Objekte Die Access-Objectbibliothek Application Forms Reports Controls Screen DoCmd Controls Screen – aktives Objekt DoCmd – ermöglicht die Ausführung von Makroaktionen in VBA-Programmen (englisch) Forms, Records- Auflistungen, Behälter, wo sich alle Formulare bzw. Berichte befinden Zugriff: ’ Trennzeichen ist ! Forms![Kunden] Benennung des Behälters Unterobjekt . ! Trennzeichen „ “ Oder „ “ . - eigene benutzerdefinierte Elemente werden durch vorstehendes „!“ benannt. - Vordefinierte Eigenschaften oder Methoden werden durch Punkt „ “ eingeleitet. Methoden und Eigenschaften von Objekten sind vordefiniert. Des halb erfolgt hier die Punktnotation. Objekt.Methode Objekt.Eigenschaft z.B. Forms!Kunden.SetFocus Forms!Kunden!Name.Visible Forms!Kunden!Name.Visible=0 Daten suchen Gesucht werden immer nur ganze Datensätze, d.h. der Datensatzzeiger kann innerhalb der Datei gesetzt werden. Ein Datensatz wird gelesen, dann ausgewertet. Zur Datensatznavigation stehen viele Methoden zur Verfügung: ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 21 rs - Recordset Find-Methoden: rs.Findfirst rs.findlast rs.findnext rs.findprevious Kriterien z.B. rs.Findfirst („[Name]=’Meier’ “) Diese Methoden sind meist in eine Schleife eingebunden, wenn eine Datei von Anfang bis Ende auf ein bestimmtes Kriterium durchsucht werden soll. Dateien mit Schleife durchsuchen: Rs.Nomatch ’ ist ein DS mit Find-Kriterium gefunden, ist NoMatch=true Anwendung in Schleife: rsFindFirst kriterium Do until rs.NoMatch ……. Rs.FindNext Kriterium Loop Move-Methoden: rs.MoveFirst rs.MoveNext rs.MoveLast Wird verwendet, um eine Datei satzweise von Anfang bis Ende zu durchsuchen Rs.Movefirst Do until rs.EOF …… rs.MoveNext loop ’EOF… End of File einige andere wichtige Methoden: rs.recordcount ’gibt die Anzahl der Datensätze zurück rs.close ’schließt die Datei rs.filter=“[Name]=’Meier’“ ’setzt Filter auf Datensatzelemente zugreifen: rs![Element] Name=rs![Name] debug.print rs![Artikelnummer] if rs![Name]=Name then…. If rs![Name]=Forms![Kunden]![Name] then…. ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 22 Der Algorithmus zur Berechnung der Normalkapazität: If G = 1 Then If LF >= 15 Then N_Kap = 100 Else If LF >= 8 Then N_Kap = 200 Else N_Kap = 400 End If End If If G = 2 Then If LF >= 8 Then N_Kap = 100 Else N_Kap = 200 End If If G = 3 Then N_Kap = 100 ____________________________________ Arbeitsblätter ACCESS Seite 23