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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
Welches Deutschlandbild vermitteln die Lehrwerke Na Klar, Neue
Kontakte und Trabi Tour im ersten Lehrjahr des Gymnasiums in
den Niederlanden?
Eine Analyse des Deutschlandbildes in niederländischen Lehrwerken
für Deutsch als Fremdsprache.
Vorgelegt von:
Patrick Davina
(Duitse taal en cultuur)
3. Studienjahr
Studentnr. 4019083
1
E-Mail:
[email protected]
Abgabedatum:
10-02-2015
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
Dankeswort
Im Hinblick auf den Abschluss meines Bachelorstudiums „Duitse taal en cultuur“ wurde die
vorliegende Bachelorarbeit verfasst. Das Thema dieser Arbeit ergab sich aus meinem
Interesse für Deutsch als Fremdsprache an niederländischen Schulen, meinem Minor und dem
Hauptseminar Deutsch als Fremdsprache: Spracherwerb 1. Diese Arbeit analysiert die
Vermittlung des Deutschlandbildes in niederländischen Lehrwerken für Deutsch als
Fremdsprache und insbesondere die Themenbereiche, die in den Lehrwerken verwendet
werden.
Für einen Studenten ist das Verfassen einer Arbeit wie dieser eine große Aufgabe, es gibt
viele Fragen, eine große Menge an Literatur, unzählige Computerdateien und natürlich
Deadlines. Um in diesem Chaos ein bisschen Ordnung zu schaffen, gibt es zum Glück
Betreuer. Ich möchte diese Gelegenheit gern nutzen, um Frau D. Abitzsch1 sehr herzlich zu
danken für ihre Zeit, Tipps, Hilfe, E-Mails und ihr Feedback. Auch meinem zweiten Leser,
Herrn S. Sudhoff2, möchte ich an dieser Stelle für seine Betreuung danken.
Patrick Davina
Oldenzaal, Februar 2015
1
2
2
D. Abitzsch, Trans 10 (Kamer 1.65) 3512JK Utrecht. E-Mail [email protected]. Tel: 030-2539976
Dr. S. Sudhoff, Trans 10 (Kamer 0.20) 3512JK Utrecht. E-Mail [email protected]. Tel: 030-2536175
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
Das Inhaltsverzeichnis
Dankeswort………………………………………………………………………………
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
6.0
7.0
8.0
9.0
3
Kapitel 1. Einführung…………………...…………………………….………..………4
1.1
Introduktion
1.2
Problemstellung und Relevanz dieser Studie
1.3
Aufbau dieser Studie
Fragestellung………………………………………………………………………..….6
2.1
Untersuchungsgegenstände
2.2
Forschungsfrage
2.3
Teilfragen
2.4
Erwartete Ergebnisse
2.5
Ziel der Studie
Theoretische Auseinandersetzung……………………………………………………...8
3.1
Lehrwerkanalysen
3.2
Probleme beim Analysieren von landeskundlichen Inhalten im Lehrwerk
3.3
Themen zum Deutschlandbild
3.4
Themenbereiche im Lehrwerk
3.5
Interkulturelle Kompetenz
3.6
Schlussfolgerungen
Methodologie…………………………………………………………………………16
4.1
Erstellung des Instruments
4.2
Das Analysemodell
4.3
Vorgehensweise beim Analysieren
Ergebnisse…………………………………………………………………………….19
5.1
Wiedergabe der gesammelten Ergebnisse
5.2
Interpretation der gesammelten Ergebnisse
5.3
Die Ergebnisse in Bezug auf die verwendete Literatur
Schlussfolgerung……………………………………………………………………...24
6.1
Beantwortung der Forschungsfrage
6.2
Beantwortung der Teilfragen
6.3
Vergleich der Ergebnisse mit den persönlichen Erwartungen
Reflexion……………………………………………………………………………..27
7.1
Schwierigkeiten während der Untersuchung
7.2
Vorgehen
7.3
Zukünftiges
Literaturliste……………………………………………………………………..……29
Anlagen……………………………………………………………………………….31
9.1
Analysemodell
9.2
Ergebnisse Frage 3
9.3
Analysen
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
1. Einführung
In diesem Kapitel werde ich das Thema dieser Untersuchung kurz vorstellen. Zunächst werde
ich die Relevanz dieser Untersuchung und die Problemstellung umschreiben und zuletzt kurz
erläutern, wie diese Untersuchung aufgebaut ist.
1.1 Introduktion
In dieser Untersuchung werden drei Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache analysiert. Die
Lehrwerkautoren/Herausgeber vermitteln nicht nur sprachliches Wissen, sondern auch ein
bestimmtes Wissen über Deutschland und die Deutschen. In dieser Arbeit wird dieses Wissen
analysiert: Welches Wissen über Deutschland und die Deutschen wird vermittelt und welches
nicht? Welche kulturelle Themen werden besprochen und welche nicht? Schon bevor man mit
dem Deutschlernen beginnt, hat man bereits ein bestimmtes Vorwissen über und ein
bestimmtes Bild von Deutschland und den Deutschen. Welchen Einfluss haben Lehrwerke auf
das Deutschlandbild und was wird unternommen, um das Vorwissen auszuweiten oder zu
verbessern?
1.2 Problemstellung und Relevanz dieser Studie
Die Problemstellung dieser Arbeit besteht eigentlich aus zwei Problemen. Schüler und
Jugendliche in den Niederlanden sind Deutschland gegenüber negativ eingestellt und
empfinden die Deutschen als unsympathisch, und obwohl sie alle Deutschunterricht
bekommen oder bekommen haben, hat sich dieser Negativität nicht verändert. Das Problem
ist meiner Ansicht nach, dass Lehrwerke offensichtlich nicht hinreichend sind, um das
Deutschlandbild, das die Schüler haben, bevor sie mit dem Deutschunterricht beginnen, zu
verändern oder auszuweiten.
Ein zweites Problem sind die Menge an Informationen und die Auswahl der Themen, die man
im Lehrwerk findet. Gibt es bestimmte Richtlinien zum Deutschlandbild oder darf jeder
Herausgeber selbst entscheiden, welche Informationen er vermittelt? Zu welchen Themen
braucht man eigentlich Informationen, um ein möglichst komplettes Deutschlandbild zu
entwickeln? Diese Fragen hoffe ich in dieser Untersuchung zu klären; persönlich finde ich es
wichtig zu wissen, welche Themen in Lehrwerken verwendet werden sollten, um, wie zuvor
schon gesagt, ein Deutschlandbild zu vermitteln, in dem die gesamte deutsche Kultur
präsentiert wird.
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Diese Studie scheint mir aus zwei Gründen relevant zuerst, weil ich in der Praxis erfahren
habe, dass es viele Vorurteile über Deutschland und die Deutschen gibt. Schüler haben meiner
Ansicht nach ein sehr beschränktes Wissen über Deutschland. Themen wie der Zweite
Weltkrieg, Oktoberfest, Bier und Wurst kennt jeder. Darüber kommen viele Schüler aber
nicht hinaus. Zweitens habe ich mir das Belevingsonderzoek (DIA, 2010) gründlich
durchgelesen. Schüler in den Niederlanden sind Deutschland gegenüber oft sehr negativ
eingestellt und empfinden Deutsche als unsympathisch. Was liegt dieser Negativität zu
Grunde und was für ein Bild haben Schüler in den Niederlanden bzw. wird ihnen vermittelt?
Dass Lehrwerke Informationen zur Schaffung eines Deutschlandbildes vermitteln ist ziemlich
offensichtlich, ob diese Informationen genügen, ausführlich genug sind und ob alle Themen,
die wichtig sind, zur Sprache kommen, ist aber zu hinterfragen. Im Belevingsonderzoek (DIA,
2010) wird festgestellt, dass die befragten Schüler ein mittelmäßiges allgemeines Wissen über
Deutschland haben; auch wurde konstatiert, dass ungefähr 30 Prozent der befragten Schüler
etwas mit Deutschland zu tun haben, über 10 Prozent haben sogar Familie in Deutschland.
Aufgrund dieser Daten möchte ich untersuchen, wieso Schüler auch nach dem oder während
des Unterrichts von Deutsch als Fremdsprache in der Schule Deutschland gegenüber immer
noch negativ eingestellt sind. Es gibt mehrere Faktoren, die zu diesem Thema untersucht
werden können; in meiner Untersuchung spielt das Lehrwerk die zentrale Rolle, die Rolle der
Lernenden und Lehrenden wird aus zeitlichen Gründen nicht mit berücksichtigt. Zum
Abschluss möchte ich noch eine Schlussfolgerung aus dem Belevingsonderzoek (DIA, 2010)
zitieren, die zeigt, worüber Schüler in Bezug auf Deutschland mehr wissen möchten. Dieses
Zitat war für mich persönlich ein Grund, um diese Arbeit zu schreiben; ein zweiter Grund ist
die Tatsache, dass ich selber in Zukunft gern effektiv und interkulturell Deutsch unterrichten
möchte:
„Veel scholieren vinden dat er meer aandacht besteed kan woorden aan kennis van land en
cultuur (37%), actuele ontwikkelingen in Duitsland (51%)en bijzondere activiteiten (56%).”
(Belevingsonderzoek DIA, 2010. S. 29)
1.3 Aufbau dieser Studie
In dieser Studie werde ich mich, nachdem ich die Fragestellung besprochen habe, mit der
Theorie auseinandersetzen. Ich werde nachschlagen, was zu diesem Thema geschrieben
wurde und was für diese Untersuchung nützlich ist. Mithilfe der Theorie werde ich ein
Analyseinstrument erstellen und anhand dieses Instruments die drei ausgewählten Lehrwerke
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analysieren. Die Ergebnisse der Analyse werde ich in einem eigenen Kapitel präsentieren,
interpretieren und auf die gelesene Literatur beziehen. Zuletzt werde ich auf Basis des
Ergebnisses versuchen, die Forschungsfrage zu beantworten, und zum Abschluss werde ich
eine Reflexion zu der Arbeit erstellen. Am Ende dieser Arbeit ist ein Literaturverzeichnis zu
finden, in den Anlagen befinden sich das Analysemodell und die drei ausgefüllten Analysen.
2.
Fragestellung
In diesem Kapitel werde ich die Untersuchungsgegenstände präsentieren und zunächst die
Forschungsfrage und dazugehörenden Teilfragen benennen. Danach werde ich mein
erwartetes Ergebnis formulieren und das Ziel dieser Studie vorstellen. In diesem Kapitel wird
deutlich, welche Fragen aus der im ersten Kapitel verdeutlichten Problemstellung in den
Vordergrund rücken und was letztendlich untersucht werden soll.
2.1 Untersuchungsgegenstände
Um diese Studie einzuschränken, habe ich mich dafür entschieden, die Untersuchung auf drei
Lehrwerke für die zweite Klasse des Gymnasiums zu beziehen. Die Forschungsfrage bezieht
sich auf drei häufig verwendete Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache in den
Niederlanden. Lernende im ersten oder zweiten Jahr des Gymnasiums haben zum ersten Mal
Unterricht in Deutsch als Fremdsprache, sie sind in Bezug auf Deutsch also im ersten
Lehrjahr. Ich habe mich für diese Niveaustufe entschieden, da ich selber in dieser Niveaustufe
(1. Lehrjahr HAVO/VWO) mein Praktikum gemacht habe.
2.2 Die Forschungsfrage
Die Forschungsfrage dieser Studie lautet:
-
Welches Deutschlandbild vermitteln die Lehrwerke Na klar, Neue Kontakte und
Trabi Tour im ersten Deutsch-Lehrjahr des niederländischen Gymnasiums?
Diese Forschungsfrage resultiert aus der in Kapitel 1 beschriebenen Problemstellung. Die
Antwort darauf wird hoffentlich die Fragen zum Deutschlandbild in Lehrwerken und die
Themen/Informationen, die im Lehrwerk vermittelt werden sollen, klären.
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2.3 Teilfragen
Zur Beantwortung der Forschungsfrage brauche ich zuerst eine Antwort auf einige Teilfragen.
Diese Teilfragen lauten:
-
Wie soll in Bezug auf die Theorie ein richtiges Deutschlandbild aussehen? Das
heißt, welche Themen, Personen, Ereignisse und kulturellen Eigenschaften
Deutschlands sollen im Lehrwerk verwendet werden, um ein richtiges
Deutschlandbild zu schaffen?
-
Welche Themen vermitteln die drei einzelnen Lehrwerke?
Für die Beantwortung dieser Teilfragen wird das Analyseinstrument eine sehr wichtige Rolle
erfüllen. Anhand der Literatur von unter anderem Rösler, Maijala, Brill und Kast/Neuner
werde ich ein Analyseinstrument zur Analyse der Lehrwerke entwickeln.
2.4 Erwartete Ergebnisse
Die Ergebnisse dieser Studie werden meinen Erwartungen nach sehr überraschend sein. Da
ich selber im Fremdsprachenunterricht für Deutsch, als Lernender und als Lehrende, schon
Erfahrungen gemacht habe, erwarte ich ein Ergebnis, wonach die Lehrwerke, trotz der
negativen Ergebnisse im Belevingsonderzoek (DIA, 2010), ein sehr repräsentatives
Deutschlandbild und viele verschiedene kulturelle Themen vermitteln.
Meiner Ansicht nach gibt es in Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache oft sehr relevante
Informationen und Themen, die ein bestimmtes Deutschlandbild vermitteln sollen. Ich hoffe
während dieser Untersuchung herauszufinden, wie die Ergebnisse des Belevingsonderzoek
(DIA, 2010) zustande gekommen sind.
2.5 Ziel der Studie
Mit dieser Studie hoffe ich, zeigen zu können, dass die Lehrwerke eigentlich sehr gut geeignet
sind zur Vermittlung eines Deutschlandbilds. Im Deutschunterricht gibt es drei Variablen, das
Lehrwerk, die Lernenden und die Lehrenden. Da diese Studie viel zu umfangreich würde,
wenn man alle Variablen mit einbezöge, werde ich sie auf eine Variable beschränken. Ich
werde mich in dieser Studie nur auf die Variable des Lehrwerks konzentrieren, hoffe aber
damit aufzuzeigen, wie wichtig es ist zu wissen, wie man mit einem Lehrwerk ein
Deutschlandbild vermitteln kann und soll.
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Ein zweites Ziel dieser Studie bezieht sich spezifisch auf die genannten Lehrwerke. Ich
möchte zeigen, welche Themen in den einzelnen Lehrwerken vermittelt werden und welches
Lehrwerk am vollständigsten ist.
Diese beiden Ziele hoffe ich mit Hilfe meiner Analyse und der vorhandenen Literatur zu
erreichen. Die Ergebnisse werde ich in einer Tabelle präsentieren, damit auf einen Blick
deutlich wird, was die einzelnen Lehrwerke zum Deutschlandbild anbieten und wie sie damit
umgehen.
3.
Theoretische Auseinandersetzung
Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, welche Informationen über Deutschland und die
Deutschen im ersten Deutsch-Lehrjahr im jeweiligen Lehrwerk vermittelt werden. In diesem
Kapitel werden Kriterienraster vorgestellt, die für diese Arbeit relevant sind, auch wird sich
mit dem Begriff Lehrwerkforschung auseinandergesetzt. Ebenfalls wird besprochen, wie eine
Lehrwerkanalyse aussehen soll und wie solch eine Analyse funktioniert. Zunächst werden die
Probleme, die sich beim Analysieren landeskundlicher Inhalte ergeben, sowie das Vorwissen
von Schülern besprochen. Zuletzt wird in diesem Kapitel über interkulturelle Kompetenz in
Lehrwerken gesprochen und darüber, was eigentlich mit einem Deutschlandbild gemeint ist,
vor allem mit einem Deutschlandbild in Lehrwerken. In diesem Kapitel wird deutlich, welche
Themen in Deutschlehrwerken vermittelt werden sollten und wie untersucht werden kann,
welches Deutschlandbild oder welche Themen die drei einzelnen Lehrwerke vermitteln.
3.1
Lehrwerkanalysen
Lehrwerke können auf verschiedene Arten analysiert werden. Eine Analyse in Bezug auf das
Deutschlandbild ist nach der Theorie von Rösler (2012) eine werkanalytische
Lehrmaterialanalyse. Werkanalytische Lehrmaterialanalysen können synchron oder diachron
durchgeführt werden; diese Untersuchung wird synchron durchgeführt.
Die drei Lehrwerke werden nebeneinander anhand von festgestellten Kriterien analysiert.
Eine werkanalytische Lehrmaterialanalyse ist synchron, wenn: Lehrwerke im Hinblick auf
bestimmte Kriterien analysiert werden […] die Analyse selbst ist entweder stärker objektivbeschreibend oder subjektiv-wertend (Rösler 2012. S. 48). Da untersucht wird, welches
Deutschlandbild in den Lehrwerken vermittelt wird, darf man annehmen, dass diese Analyse
objektiv-beschreibend ist; die Lehrwerke werden analysiert und die Ergebnisse beschreiben
das im Lehrwerk vermittelte Deutschlandbild.
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Brill (2005) zeigt die Diskussion zwischen Lehrwerkforschung und Lehrwerkkritik. Es gibt
einen großen Unterschied zwischen Lehrwerkforschung und Lehrwerkkritik. Brill verweist
auf (Kast/Neuner, 1994), die diese Begriffe definieren. Lehrwerkforschung/wissenschaftliche
Lehrwerkforschung beschäftigt sich nach Gerhard Neuner (in Kast/Neuner 1994) mit der
Analyse der Grundlagen, der Faktoren und der Analyse des Bedingungsgefüges. Die
Zielsetzung der Lehrwerkkritik ist eine ganz andere. So wie Gerhard Neuner (Kast/Neuner
1994) es umschreibt, fragt die Lehrwerkkritik, ob ein Lehrwerk für die Lerngruppe geeignet
ist und ob bestimmte Zielsetzungen verfolgt werden und wie die Lernbedingungen sind.
Gerhard Neuner (Kast/Neuner 1994) schreibt dazu: „Aufgabe der Lehrwerkkritik ist: Ein
valides Raster von Beurteilungskriterien entwickeln, die Beurteilung eines Lehrwerks nach
den festgelegten Kriterien vorzunehmen und Empfehlungen zum Einsatz des Lehrwerks unter
den vorgegebenen Zielgruppenspezifischen Bedingungen zu erarbeiten“ (Gerhard Neuner in:
Kast/Neuner, 1994. S. 17).
Diese Analyse beschäftigt sich deswegen mehr mit Lehrwerkkritik als mit
Lehrwerkforschung, da untersucht wird, ob ein valides Deutschlandbild im Lehrwerk anhand
von Beurteilungskriterien vermittelt wird. In dieser Untersuchung geht es auch um Lehrwerke
für eine bestimmte/spezifische Zielgruppe (1. Lehrjahr des niederländischen Gymnasiums).
Gerhard Neuner (in Hallet/Königs 2013) nennt drei Variablen, die bei einer Lehrwerkanalyse
wichtig sein könnten. Die drei Variablen sind das Lehrwerk, die Lernenden und die
Lehrenden. In dieser Untersuchung werden Lerner und Lehrkraft nicht mit einbezogen,
untersucht wird die Vermittlung des Deutschlandbildes in den Lehrwerken. Wie Lehrkräfte
damit umgehen und wie Lerner darauf reagieren wird nicht mit einbezogen, da die
Untersuchung sonst viel zu umfangreich würde.
3.2
Probleme beim Analysieren von landeskundlichen Inhalten in Lehrwerken
Das Analysieren landeskundlicher Inhalte in Lehrwerken ist nicht so einfach, wie man auf den
ersten Blick vielleicht erwartet. Ein Deutschlandbild wird natürlich durch landeskundliche
Informationen im Lehrwerk vermittelt, es gibt aber noch mehrere andere Faktoren, die zur
Vermittlung des Deutschlandbildes beitragen.
Földes (1995) beginnt seinen Diskussionsbeitrag mit der Vorstellung des Deutschlandbildes
in den sprachvermittlungsorientierten Lehrwerken; damit meint er Lehrwerke, die als Lernziel
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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die Vermittlung von Sprache als Kommunikationsmittel haben. Er übernimmt folgende
Aussage von R. Ammer:
„Es ist bekannt, dass in den sprachvermittlungsorientieren Lehrwerken ein Deutschland
vorgestellt wird, das viel Positives zu bieten hat, wohingegen in den kulturvermittlungs- und
kommunikationsorientierten Materialien doch mehr die problematische Aspekte überwiegen.“
(Ammer in Kast/Neuner, 1994. S. 41f.)
Dieses Zitat verweist direkt auf ein Problem: Sprachvermittlungsorientierte Lehrwerke
vermitteln ein Deutschlandbild, das sehr positiv ist, kulturvermittlungs- und
kommunikationsorientierte Materialen vermitteln dementsprechend ein Deutschlandbild, in
dem nicht die positiven, sondern die problematischen Aspekte Deutschlands am wichtigsten
sind. In Kapitel 3.4 wird sich mit diesen Orientierungsweisen weiter auseinandergesetzt.
Földes (1995) nennt noch ein zweites Problem: Es sei nämlich schwierig, ein differenziertes
Deutschlandbild zu vermitteln. Heutzutage fällt es seiner Ansicht nach den Deutschen selbst
schwer, sich ein Bild des heutigen Deutschlands zu machen, ausländische Lernende werden es
also noch schwerer haben. Bevor mit dem Fremdsprachenunterricht angefangen wird, haben
zukünftige Fremdsprachenlerner schon ein bestimmtes Deutschlandbild. Dieses
Deutschlandbild wird vermittelt durch Eltern, die Schule, Medien und so weiter. Földes
(1995) umschreibt dieses Problem bei der Vermittlung des Deutschlandbildes
folgendermaßen:
„Da es um das Medienbild über das Image der Deutschen in weiten Teilen der Welt nicht zum
Besten steht, handelt es sich – neben berechtigten kritischen Berichterstattungen – auch um
Stereotypen und Klischees, nicht selten sogar um Vorurteile, welche die Einstellung der
Lernenden ‚von Haus aus‘ in nicht unerheblichem Umfang mit prägen.“ (Földes, 1995. S. 32)
Schooneboom (2013) schreibt dazu, dass das Bild, das wir in den Niederlanden von
Deutschland haben, sich in den vergangenen Jahren geändert habe. „Politici, Wetenschappers
en journalisten spreken de laatste paar jaar daarom graag van een nieuw zelfbewustzijn en
zelfs van een normalisering die in Duitsland te merken zou zijn. De oorlogsschuld en alles
wat daarbij hoort overschaduwt niet meer alles (Schooneboom, 2013. S. 11). Obwohl das
Deutschlandbild sich verändert hat, könnte es natürlich noch besser sein. Schooneboom
(2013) erklärt auch, wie die Fußball-Beziehungen zwischen Deutschland und den
Niederlanden sich geändert haben; weitere Beispiele von Schooneboom (2013) sind, wie viele
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Beziehungen zwischen niederländischen Männern und deutschen Frauen entstehen, wie
wichtig Deutschland als Wirtschaftspartner ist und dass Deutschland das beliebteste
Ferienland der Niederländer ist. Dabei stellt sich dann aber die Frage, wie es möglich ist, dass
die Ergebnisse im Belevingsonderzoek (DIA, 2010) nicht sehr positiv ausfallen.
Auch Maijala (2007) nennt einige Probleme und beginnt mit einer Darstellung des
Namensproblems. Wenn Lehrwerke ein Deutschlandbild vermitteln möchten, beschäftigen sie
sich dann mit Landeskunde, Leutekunde oder Kulturkunde? Wäre es aber nicht besser, es
Landeswissenschaften oder Kulturwissenschaften zu nennen? Oder soll es international
verständlich sein und einfach German Studies heißen (vgl. Maijala, 1964)? Es gibt also
mehrere verschiedene Namen, die zur Vermittlung des Deutschlandbildes benutzt werden
können, welcher am besten ist, wird nicht gesagt. Ein weiteres Problem, das Maijala (2007)
anspricht, ist die Informationsmenge, die zum Deutschlandbild gehört. Die Vermittlung eines
Deutschlandbildes oder anders gesagt die Vermittlung von landeskundlichen bzw.
geschichtlichen Inhalten in Lehrwerken könnte ein selbstständiges Fach sein, da die Menge an
Informationen einfach zu groß ist. An Universitäten und Hochschulen ist Landeskunde ein
Fach neben dem Fremdsprachenunterricht. Die Lehrwerke, die in dieser Arbeit untersucht
werden, müssen/sollen Landeskunde im Lehrwerk für Deutsch als Fremdsprache integrieren.
Deswegen gibt es das Problem, dass Lehrwerkautoren nicht alles mit einbeziehen können und
Informationen weglassen müssen.
Maijala (2007) verweist auf ein Kriterienraster, das durch (Ammer, 1988) erstellt wurde.
Ammer hat einzelne Beobachtungssektoren benannt, welche die Kultur eines Landes
aufsplitten. Diese Beobachtungssektoren lauten: Familie, Schule und Unterricht, Freizeit,
Regionen, Geschichte, Politik und Kultur. Auf den ersten Blick scheint ein derartiges
Kriterienraster sehr nützlich für eine Analyse landeskundlicher Inhalte in Lehrwerken zu sein.
Es gibt aber Probleme, die bei einem Kriterienraster zur Analyse landeskundlicher Inhalte in
Lehrwerken auftreten können, Maijala (2007) schreibt: „Einerseits die Problematik der
Definition des Begriffs ‚Landeskunde‘ und andererseits die Mehrdeutigkeit der Begriffe im
Kriterienraster“ (Maijala, 2007. S. 176). Die Begriffe sind zu vage; was genau ist mit
Regionen gemeint und welches Wissen über Regionen soll unbedingt vermittelt werden?
Kultur ist nach Ammer ein Beobachtungssektor, gehören Familie, Freizeit, Schule und
Unterricht nicht zur Kultur? Die Begriffe sind also mehrdeutig und ihre Definition wird nicht
klar.
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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Meine Definition bezüglich eines Deutschlandbilds lautet: eine strukturierte Wiedergabe aller
verschiedenen Eigenschaften der deutschen Kultur. Meiner Ansicht nach sollten alle Themen,
die dazugehören, im ersten Lehrjahr aufgegriffen werden, dabei sollten die Themen nicht
unbedingt gleich stark vertreten sein. Wichtiger ist es meiner Meinung nach, ein komplettes
Deutschlandbild zu vermitteln, dafür braucht man alle Themenbereiche/Sektoren, die zur
deutschen Kultur gehören. Ein Deutschlandbild soll die gesamte deutsche Kultur spiegeln;
wenn manche Themen/Sektoren fehlen, dann kann man eigentlich nicht von einer Gesamtheit
sprechen.
3.3
Themenbereiche zum Deutschlandbild
Es ist schwierig festzustellen, wie ein richtiges/valides Deutschlandbild aussehen soll; von
(Kast/Neuner, 1994) wird ein hilfreiches Raster gegeben. Dazu wird gesagt: „Die in einem
Lehrwerk enthaltenen Informationen über Deutschland lassen sich mit einem Raster, der die
Gesamtheit einer Kultur in einzelne ‚Sektoren‘ zerlegt, systematisieren“ (Reinhard Ammer in:
Kast/Neuner, 1994. S. 34).
Dieses Raster sieht folgendermaßen aus:
1.
Die Bundesrepublik Deutschland – Land und Nation
1.1 Internationale Beziehungen
1.2 Geografie
1.3 Geschichte
2.
Staat und Politik
2.1 Strukturprinzipien des Staates – Staatsform
2.2 Staatsorgane – Verwaltung – Machtmittel
2.3 Politische Inhalte – Parteien und Politiker
2.4 Bildungswesen
2.5 Verhältnis des Staates zum Bürger
3.
Wirtschaft
4.
Gesellschaft
5.
Kunst und Wissenschaft
5.1 Wissenschaft und Technik
5.2 Die Künste
6.
Das Alltagsleben der Deutschen
6.1 Arbeit – Einkommen/Auskommen
6.2 Familie
6.3 Wohnen
6.4 Essen und Trinken
6.5 Freizeit
6.6 Charakteristika der Deutschen
(Kast/Neuner, 1994. S. 34)
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Anhand dieses Rasters haben (Kast/Neuner, 1994. S. 25) Lehrwerke, die zwischen 1955 und
1987 herausgegeben wurden, analysiert. Das Ergebnis zeigt, welche Themen/Sektoren
unbedingt und unmittelbar in einem Lehrwerk vertreten sein sollten. Sektoren wie
Internationale Beziehungen sind nicht oder nur sehr schwach vertreten, Sektoren wie Essen
und Trinken, Familie, Wohnen und Geografie sind gut bis stark vertreten und gehören damit
unmittelbar zu den jeweiligen Sektoren, die unbedingt vermittelt werden müssen.
Maijala (2007) gibt eine Übersicht zu den nationalen Besonderheiten für Deutsch als
Fremdsprache; in mehreren Ländern würde untersucht, welche nationalen Besonderheiten
Deutschlands vermittelt würden. „Unabhängig davon gehören jedoch zur etablierten
‚Personengalerie‘ der untersuchten Deutschlehrwerke immer wiederkehrend z.B. Johann
Wolfgang Goethe, Martin Luther und Wolfgang Amadeus Mozart“ (Maijala, 2007. S. 177). Es
gibt also keine feststehende Liste mit Personen, die vermittelt werden sollen, es gibt aber
Personen, die in fast allen Lehrwerken auftauchen.
Es gibt nach Rösler (2012) bestimmte Fragen, die zum Darstellen eines Deutschlandbildes
beantwortet werden sollen. Diese Fragen lauten: Welche Aspekte der Zielkultur werden
behandelt? Welche Auswahlkriterien werden benutzt? Und wie wird das Deutschlandbild
vermittelt? Es gibt also kein bestimmtes/feststehendes Deutschlandbild, es gibt
Richtlinien/Raster, die als Leitfaden benutzt werden können, um ein möglichst vollständiges
Deutschlandbild darzustellen.
3.4
Themenbereiche in den Lehrwerken
Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache können unterschiedlich orientiert sein, Reinhard
Ammer (in Kast/Neuner 1994) nennt drei verschiedene Orientierungsweisen. Lehrwerke
können, wie bereits erwähnt, sprachvermittlungsorientiert, kulturvermittlungsorientiert oder
kommunikationsorientiert sein, diese Orientierungsweisen haben Einfluss auf die Vermittlung
des Deutschlandbildes im Lehrwerk. Sprachvermittlungsorientierte Lehrwerke haben, wie
Kast/Neuner (1994) sagen, als Lernziel das Vermitteln von Sprache zur Verständigung
zwischen den Staaten und Völkern. Kulturvermittlungsorientierte Lehrwerke sind Lehrwerke,
in denen Landeskunde ein beeinflussender Faktor ist, die Lernziele sind Kommunikation und
Emanzipation. Kommunikationsorientierte Lehrwerke ähneln kulturvermittlungsorientierten
Lehrwerken, hier spielt aber die kommunikative Kompetenz eine wichtige Rolle, Sprache
wird verstanden als Bestandteil einer komplexen sozialen Interaktion.
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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Das Deutschlandbild in Lehrwerken wird auf verschiedene Weise vermittelt und präsentiert.
Bilder, Texte und Filmfragmente werden eingesetzt, um ein bestimmtes Deutschlandbild zu
schaffen. Földes (1995) gibt eine schöne Darstellung von Zielen, die Lehrwerkautoren vor
Augen haben können. Lehrwerkautoren könnten: „Im Ausland Interesse und Sympathie für
die deutsche Sprache und damit auch für die deutschsprachigen Staaten wecken – DaFFachleute sind nicht nur Sprachvermittler, sondern auch Image- und Sympathiewerber“
(Földes, 1995. S. 31). Er ergänzt noch, dass DaF-Fachleute eine Art von Botschafter der
deutschen Sprache und Kultur seien. Der Auftraggeber ist in diesen Fall Deutschland, die
Aufgabe lautet: sachliche Informationen und Wahrhaftigkeiten von Deutschland zu vertreten
und Verständnis und Wohlwollen gegenüber Deutschland wachzurufen (vgl. Földes, 1995).
Da der Prozess des Sprachenlernens schon ein sehr mühsamer ist, soll ein Lehrwerk nach
Földes (1995) bestimmte konstitutive Elemente haben. Neugierde, Fantasie, Lebensfreude
und Optimismus sollten in jeder Deutschstunde angeregt werden. Földes (1995) verweist auch
auf ein altes Sprichwort, das lautet: „Lust und Liebe zu einem Ding, macht die schwerste
Arbeit gering“. Lehrwerke sollten attraktiv und motivierend sein, landeskundliche Inhalte
können dazu benutzt werden. Das Sprachenlernen geht einfacher vonstatten, wenn es
interessant und attraktiv vermittelt wird.
3.5
Interkulturelle Kompetenz
Mit interkultureller Kompetenz oder anders gesagt mit interkulturellem Lernen ist laut Brill
(2005) die Vorbereitung auf das Kommunizieren in interkulturellen Kontaktsituationen
gemeint. Landeskunde ist ein wichtiges Element des interkulturellen Lernens. Da die
Vermittlung des Deutschlandbildes teilweise auch der Landeskunde zugeschrieben werden
kann, spielt die interkulturelle Kompetenz eine wichtige Rolle im Vermittlungsprozess. Brill
(2005) beschäftigt sich damit, was zur Vermittlung der interkulturellen Kompetenz gehört.
Vor allem gehören dazu, so wie Brill (2005) es umschreibt, soziokulturelle Bedeutungen zur
Vermittlung eigener und fremder gesellschaftlicher Erfahrungen.
Das Vermitteln eines Deutschlandbildes in Lehrwerken hat nicht nur als Ziel, Lernenden ein
bestimmtes Bild beizubringen. Lernenden soll daneben auch gelehrt werden, wie sie mit
diesem Bild umgehen sollten. Zu lernen, welche Höflichkeitsformen es in Deutschland gibt,
ist das eine, zu lernen, wann und wie man Höflichkeitsformen benutzt, das andere. Die
Vermittlung eines Deutschlandbildes ist sozusagen ein Teil der interkulturellen Kompetenz;
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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um gut auf interkulturelle Kontaktsituationen vorbereitet zu sein, braucht man ein bestimmtes
Bild vom Land des Gegenübers.
Brill (2005) gibt eine Auflistung von Faktoren, die einen direkten oder impliziten Einfluss
auf sprachliche Realisierungen haben. Einige diese Faktoren gehören zum Deutschlandbild,
ein falsches Deutschlandbild kann also die sprachliche Realisierung stören. Einige dieser
Faktoren sind: „Akzeptanz, Toleranz und Erwartung von Kritik – Die Bedeutung der Religion
– Die Beziehung zur Macht und Autorität“ (vgl. Brill 2005). Um interkulturell kompetent zu
sein, ist ein valides Deutschlandbild eine Grundbedingung. Wenn undeutlich bleibt, wie
Deutsche mit Kritik umgehen, kann man auch keine Kritik äußern.
Auch in den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen wurden Kompetenzen
aufgenommen, die zur interkulturellen Kompetenz gehören. Dazu werden die fünf Savoir von
Byram benutzt, diese Kompetenzen sind: Deklaratives Wissen, Fertigkeiten und prozedurales
Wissen, persönlichkeitsbezogene Kompetenzen und Lernfähigkeiten (Günther, 2005. S. 16).
Diese Kompetenzen können wieder in einzelne Elemente unterschieden werden. Dazu
gehören unter anderem: Weltwissen, soziokulturelles Wissen, interkulturelles Wissen,
praktische Fertigkeiten und interkulturelle Fertigkeiten (vgl. Günther, 2005). Es gibt für diese
Kompetenzen zwar keine Lernziele oder Kriterien, vorausgesetzt wird aber, dass an diesen
Kompetenzen gearbeitet wird. Wenn man von interkulturellem Lernen spricht, dann arbeitet
man während des Sprachenlernens nicht nur an der Sprache, sondern auch an diesen
Kompetenzen.
3.6
Schlussfolgerungen
Lehrwerkforschung kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, diese Untersuchung
wird objektiv beschreibend sein. Es gibt einen Unterschied zwischen Lehrwerkforschung und
Lehrwerkkritik; da diese Untersuchung Lehrwerke anhand von Beurteilungskriterien
bewertet, spricht man hier von Lehrwerkkritik. In einer Lehrwerkuntersuchung können drei
Variablen eine Rolle spielen, das Lehrwerk ist in dieser Untersuchung die im Mittelpunkt
stehende Variable.
Es gibt mehrere Schwierigkeiten und Probleme, wenn man landeskundliche Inhalte in
Lehrwerken untersucht. Es ist schwierig festzustellen, wie ein gutes Deutschlandbild aussieht,
sogar die Deutschen selbst können kein genaues und vor allem richtiges Deutschlandbild
vorgeben. Ein weiteres Problem ist das Vorwissen. Schüler haben ein bestimmtes Vorwissen,
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das geprägt wird durch Stereotype, Vorurteile und Klischees; dies macht die Vermittlung
eines Deutschlandbildes nicht einfacher. Ein drittes Problem ist die Menge an Informationen.
Lehrwerkautoren sind fast gezwungen, Informationen zu selektieren; wollten sie alle Aspekte
berücksichtigen, dann gäbe es keine Zeit mehr für zum Beispiel die Sprachvermittlung.
Es gibt bestimmte Beobachtungssektoren wie die von Ammer (in Kast/Neuner 1994), die
genutzt werden können, um Lehrwerke zu beurteilen. Da die Begriffe in diesen
Beobachtungssektoren aber sehr vage und oft mehrdeutig sind, ist es schwierig, sie zu
interpretieren. Auch Kast/Neuner (1994) haben versucht, ein Modell zur Beurteilung von
Lehrwerken darzustellen und die Kultur eines Landes, in diesem Fall Deutschland, in einzelne
Themen aufzuteilen.
Zuletzt sind die Orientierungsweisen von Lehrwerken und die interkulturelle Kompetenz
einflussreiche Faktoren für die Vermittlung eines Deutschlandbildes. Lehrwerke können
sprach-, kultur- oder kommunikationsorientiert sein, jede Orientierungsweise geht auf eigene
Art und Weise mit der Vermittlung des Deutschlandbildes um. Interkulturelles Lernen ist
heutzutage sehr wichtig als Vorbereitung auf interkulturelle Kontaktsituationen; Lehrwerke,
die sich interkulturell nennen, sollten deswegen dafür sorgen, dass Schüler ein gutes Bild des
Gegenübers haben; ein Deutschlandbild in Lehrwerken war also noch nie so wichtig wie
heutzutage.
4. Methodologie
Damit ich die Untersuchungsgegenstände richtig analysieren kann, habe ich ein
Analyseinstrument entwickelt. Dieses Analyseinstrument habe ich anhand von Literatur
zusammengestellt; in diesem Kapitel werde ich erläutern, wie dieses Instrument zustande
gekommen ist. Alle Informationen zum Analyseinstrument sowie einige Informationen über
meine Vorgehensweise während der Analyse finden sich in diesem Kapitel. Die in Kapitel
drei angesprochenen Theorien werden in diesem Kapitel genutzt, um ein Instrument zu
erarbeiten.
16
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4.1 Erstellung des Instruments
In diesem Absatz werde ich zu jeder Frage im Analyseinstrument eine kurze Verantwortung
geben.
1. Das Lehrwerk – Daten
Ich möchte zu jedem Lehrwerk einige Daten notieren, damit ich sehen kann, wann die
Lehrwerke herausgegeben wurden und welche Herausgeber dafür verantwortlich sind.
2. Das Lehrwerk laut Verlag:
Anhand der verschiedenen Orientierungsweisen, die Kast/Neuner (1994) geben, geht es mir
darum herausfinden, wie die Orientierung der drei Lehrwerke aussieht. Danach werde ich
feststellen, ob die Lehrwerke gleich oder unterschiedlich orientiert sind und welche Effekte
daraus eventuell resultieren. Die Effekte werde ich mit Hilfe von Aufgabe 3 und 4
herausfinden.
3. Proportionierung der Themenbereiche:
Diese Themenbereiche habe ich von Kast/Neuner übernommen, ich werde wie Kast/Neuner
(1994) feststellen, ob bestimmte Themenbereiche nicht, schwach, gut oder stark im Lehrwerk
vertreten sind. Wenn Themen nur sehr selten, das heißt, ein oder zwei Mal vertreten sind, gibt
es den Eintrag: X. Wenn Themen mehrmals und ziemlich explizit vertreten sind, gibt es als
Eintrag: XX. Sind Themen sehr stark, oft, abwechslungsreich und ausführlich im Lehrwerk
vertreten, gibt es als Eintrag: XXX. Mit dieser Darstellung hoffe ich ein übersichtliches Bild
zur Proportionierung der Themenbereiche zu bekommen.
4. Analyse landeskundlicher Inhalte:
In Kapitel 3.1.1 in Kast/Neuner (1994) führt Hans-Jürgen Krumm ein Kriterienraster zur
Lehrwerkbegutachtung in Bezug auf landeskundliche Inhalte an, das ich zur Erstellung von
Frage 4 benutzt habe. Es ist eine Art Checkliste, ob Lehrwerke die landeskundlichen Inhalte
behandeln, die alle zur Schaffung eines Deutschlandbildes beitragen.
17
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5.Zusammenfassung pro Inhalt (Themen/Bereiche/Personen)
Frage 5 habe ich aufgestellt, damit ich Unterschiede zwischen den Lehrwerken darstellen
kann. Sagen die Lehrwerke das Gleiche über die deutsche Kultur aus oder gibt es
Unterschiede? Welche Personen werden genannt und welche geschichtlichen Informationen
werden vermittelt?
4.2 Das Analyseinstrument
Die erste Frage, die ich in das Analysemodell aufgenommen habe, lautet: In welche Gruppe
von Lehrwerken lässt sich das Lehrwerk hinsichtlich seiner landeskundlich-didaktischen
Grundlagen einteilen? Ammer macht auch einen Vorschlag zur Analyse von
Themen/Sektoren deutscher Kultur und arbeitet dabei mit einer Proportionierung (vgl. Ammer
in Kast/Neuner 1994). Diese Vorgehensweise habe ich in mein Analysemodell mit
übernommen.
Hans-Jürgen Krumm nennt in Kast/Neuner (1994) sieben Fragen, die man beantworten soll,
bevor man Texte und Informationen analysiert;, diese Fragen werde ich in meiner Studie
ebenfalls benutzen. Zunächst nennt Krumm acht landeskundliche Inhalte, die zur Vermittlung
des Deutschlandbildes beitragen, diese Inhalte stimmen in der großen Linie überein mit dem,
was Ammer im gleichen Werk nennt.
4.3 Vorgehensweisen beim Analysieren
Ich werde die drei Lehrwerke gleichzeitig analysieren, damit ich sie parallel vergleichen kann.
Das Analyseinstrument werde ich Frage für Frage beantworten; ich hoffe, damit ein
deutliches und überzeugendes Ergebnis zu erreichen.
Nachdem ich die Lehrwerke analysiert habe, werde ich die Ergebnisse zu den jeweiligen
Lehrwerken nebeneinander präsentieren, damit man sofort die Unterschiede und Vergleiche
sehen kann. Zuletzt werde ich die Ergebnisse kurz zusammenfassen und die wichtigsten
Informationen schriftlich begründen.
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5 Ergebnisse
In diesem Kapitel werde ich die Ergebnisse der Untersuchung präsentieren. Zunächst werde
ich die Ergebnisse interpretieren und auf die gelesene Literatur beziehen.
5.1
Wiedergabe der gesammelten Ergebnisse
In Frage eins geht es um die analysierten Lehrwerke und ihre Eckdaten wie Verlag, Auflage
und Titel. Aus Frage zwei ergibt sich die Antwort, wie die Lehrwerke orientiert sind. Laut
Verlag/Herausgeber sind alle Lehrwerke kommunikationsvermittlungsorientiert. Auffällig ist,
dass alle Verlage die Lehrwerke mit werbewirksamen Stichworten wie Kommunikation und
kommunikatives Handeln in der Gesellschaft im Markt platzieren. Bei Trabi Tour wird
zusätzlich noch über Emanzipation und Gemeinsamkeiten gesprochen.
In Frage drei wird untersucht, wie stark bestimmte Themen im Lehrwerk vertreten sind, dafür
habe ich folgende Kriterien benutzt.
Wenn Themen nur sehr selten, das heißt, ein oder zwei Mal vertreten sind, gibt es als Eintrag:
SCHWACH: schwach vertreten. - Wenn Themen mehrmals und ziemlich explizit vertreten sind, gibt es
als Eintrag: GUT: gut vertreten. - Wenn Themen sehr stark, oft, abwechslungsreich und ausführlich im
Lehrwerk vertreten sind, gibt es als Eintrag: STARK: stark vertreten. - Themen die nicht vertreten sind,
bekommen keinen Eintrag.
Jedem Lehrwerk wurde eine Farbe zugeordnet
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Die auffälligsten Ergebnisse waren die in Bezug auf Politik, Gesellschaft, internationale
Beziehungen, Geschichte und Geografie. Diese fünf Themen sind häufig schwach oder sogar
gar nicht vertreten. Die Ergebnisse sind im Anhang dieser Arbeit zu finden
In Frage vier wurde überprüft, wie Themen wie der Alltag im Lehrwerk vertreten sind. In der
unterstehenden Tabelle sind einige Auffälligkeiten zu sehen. Themen wie soziale Schichten,
Alltagsleben in allen deutschsprachigen Ländern, Politik, Geschichte und Beziehungen
zwischen Deutschland und den Niederlanden sind in den Lehrwerken nicht oder sehr wenig
vertreten.
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Auffälliges
Menschen im Lehrwerk
Identifizieren, Alter usw.
Ja
Ja
Ja
Aktuell, anspruchsvoll und
Ja
Nein
Ja
Leben, Stadt und Land
Ja
Nein
Ja
Familie, Schule und Freizeit
Ja
Ja
Ja
Soziale Schichten
Nein
Nein
Nein
Alltagsleben in allen
Nein
Nein
Nein
Karten und Fotos
Ja
Ja
Ja
Politik, wirtschaftliche Systeme,
Nein
Nein
Ja
Feste, Sitten und Gebräuche
Ja
Nein
Ja
Musik, Kunst, Theater, Film
ja
Ja
Ja
Jugendkultur
Ja
Ja
Ja
Literatur im Lehrwerk
Literarische Texte
Ja
Nein
Nein
Geschichte im Lehrwerk
Geschichtliche Informationen
Nein
Nein
Nein
Interkulturelle Elemente (NL)
Beziehungen D-NL, Vergleiche und
ja
Nein
Nein
Trabi
Neue
Na Klar
tour
Kontakte
interessant
Alltag im Lehrwerk
deutschsprachigen Ländern
Geografie und Wirtschaft im
Lehrwerk
Gesellschaft im Lehrwerk
Arbeitslosigkeit und
Handelsbeziehungen
Kultur im Lehrwerk
Unterschiede
--
--
Die letzte Frage fasst zu jedem Thema kurz zusammen, was in den Lehrwerken
vertreten ist. Die auffälligsten Daten werde ich kurz nennen.
Menschen in Deutschland: In allen Lehrwerken werden oft Jugendliche wie Schüler,
Freunde, Team-Mitglieder und Familienmitglieder vorgestellt. Schüler können sich
damit identifizieren und sind meistens interessant. Auffällig ist, dass Neue Kontakte
oft keine aktuellen Themen verwendet.
Der Alltag in Deutschland: Die Themen: Familie, Schule, Freizeit und das Leben in
der Stadt und auf dem Land werden in allen Lehrwerken verwendet. Gesprochen wird
über das eigene Zimmer, verschiedene Arten von Häusern, darüber, was in der Schule
passiert, welche Hobbys oder Sportarten jemand treibt und wie die Familie aussieht.
Über verschiedene soziale Schichten und das Alltagsleben in allen deutschsprachigen
Ländern wird weniger oder sogar gar nicht gesprochen.
20
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Geografie und Wirtschaft: Bilder und Karten werden in jedem Lehrwerk gezeigt,
Städte wie Berlin, Köln und Bremen werden besprochen. Trabi Tour ist sehr
ausführlich, wenn es um Geografie handelt; Sprachkarten, Landschaften und viele
Städte werden besprochen. Wirtschaftlich gibt es in allen Fällen nur wenige
Informationen.
Gesellschaft: Gesellschaftliche Themen wie Politik, wirtschaftliche Systeme und
Handelsbeziehungen kommen nicht zur Sprache. Über Arbeitslosigkeit oder
Obdachlosigkeit wird wohl gesprochen, die Menge an Information ist aber sehr gering.
Kultur: Musik, Kunst, Theater, Film und Jugendkultur sind Themen, die vielfältig in
den Lehrwerken auftauchen. Trabi Tour und Na Klar vermitteln auch viele
Informationen über Feste und Bräuche. Neue Kontakte behandelt diese Feste und
Bräuche fast gar nicht. In Trabi Tour wird zusätzlich noch sehr viel auf Musik
eingegangen. Ein Beispiel ist Udo Jürgens mit seinem Lied Aber bitte mit Sahne.
Literatur: Nur in Trabi Tour wird viel Jugendliteratur besprochen, die anderen beiden
Lehrwerke benutzen literarische Texte sehr selten oder gar nicht.
Geschichte im Lehrwerk: Wird in keinem Lehrwerk häufig, sondern selten oder nicht
verwendet, ist in diesem Fall nicht nennenswert.
Interkulturelle Elemente: Nur in Trabi Tour wird manchmal auf Vergleiche und
Unterschiede zwischen Deutschland und den Niederlanden eingegangen, ein Beispiel
ist das Notensystem in den Niederlanden und in Deutschland. In anderen Lehrwerken
werden interkulturelle Elemente nicht nennenswert angesprochen.
5.2
Interpretation der gesammelten Ergebnisse
Die gesammelten Ergebnisse in Frage 3. zeigen, welche Themen in Lehrwerken für diese
Lernstufe häufig verwendet werden. Was Jugendliche in Deutschland in ihrer Freizeit
machen, wird in allen Lehrwerken angesprochen. Neue Kontakte und Trabi Tour besprechen
auch die Essgewohnheiten und typisch deutsches Essen wie Currywurst, Brezel und so weiter,
Na Klar hat zu diesem Thema viel weniger zu bieten. Auch das Thema Wohnen in
Deutschland ist gut vertreten, nur in Trabi Tour wird dieses Thema wenig behandelt. Familie
und Arbeit/Geld sind in allen Lehrwerken gleich stark vertreten. Familie ist ein wichtiges und
ausführliches Thema in allen Lehrwerken, Arbeit und Geld ist als Thema schwach bis gut
vertreten; es geht hauptsächlich um Geld/Taschengeld und Einkäufe. Das Thema Arbeit wird
nicht spezifisch behandelt, es werden verschiedene Berufe vorgestellt, die Informationen sind
aber sehr oberflächlich. Die Künste sind in zwei Lehrwerken gut vertreten, in Trabi Tour
21
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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allerdings nur schwach. Gesellschaft und Wirtschaft sind auffälligerweise fast immer schwach
vertreten, diese Themen sind den Herausgebern offenbar nicht so wichtig. Das Thema Schule
ist in Trabi Tour und Na Klar stark vertreten mit vielen Beispielen und Informationen wie
Klassendeutsch, Alltag in der Schule und Fächer in der Schule. Neue Kontakte bleibt dahinter
zurück und bespricht dieses Thema nicht ausführlich. Politik ist genauso wie interkulturelle
Beziehungen in den jeweiligen Lehrwerken nicht vertreten, diese Themen werden
höchstwahrscheinlich in den höheren Stufen eine Rolle spielen. Zuletzt zeigt Trabi Tour bei
Geografie und Geschichte einen deutlichen Unterschied gegenüber den anderen Lehrwerken,
diese beiden Themen sind in Trabi Tour gut oder manchmal auch stark vertreten. Neue
Kontakte und Na Klar vertreten diese Themen jeweils schwach; obwohl es Informationen
über Städte gibt, beschäftigen diese Lehrwerke sich nicht häufig mit Geografie und gar nicht
mit Geschichte.
Diejenigen, die Wert auf Geografie, Geschichte, Familie, Arbeit/Geld, Essen/Trinken und
Freizeit legen, sollten sich für Trabi Tour entscheiden. Wenn man statt Geografie und
Geschichte mehr Wert auf die Schule und die Künste in Deutschland legt, ist Na Klar eine
gute Wahl. Wer Schule und Feste wie Weihnachten nicht so wichtig findet und lieber etwas
mehr über wirtschaftliche Themen erfahren möchte, für den ist Neue Kontakte die richtige
Entscheidung.
Was die Ergebnisse von Frage 4 angeht, so gibt es viele Übereinstimmungen, aber auch
Auffälligkeiten. Trabi Tour verwendet viel Jugendliteratur, in jedem Kapitel wird ein Werk
besprochen. Trabi Tour ist auch das einzige Lehrwerk, das ein wenig auf Unterschiede und
Vergleiche zwischen Deutschland und den Niederlanden eingeht. Bei Neue Kontakte ist
auffällig, dass Feste wie Weihnachten nicht genannt werden, auch sind die Texte und Bilder
im Lehrwerk nicht aktuell. Bei Na Klar fällt auf, dass Arbeits- und Obdachlosigkeit zur
Sprache kommen.
Bei der Zusammenfassung pro Inhalt zeigt sich Trabi Tour als ein sehr ausführliches,
abwechslungsreiches und aktuelles Lehrwerk. Es wird viel über die Deutschen gesagt,
Prominente, Sportler und Jugendliche sind einige Personen, über die gesprochen wird. Auch
geografisch bietet Trabi Tour vieles und gibt verschiedene Informationen über Landschaften,
Sprachgebiete und Städte. Was Kultur angeht, vor allem Musik und Literatur, bietet Trabi
Tour eine große Auswahl. Neue Kontakte und Na Klar bieten gegenüber Trabi Tour mehr
alltägliche Informationen. Mobbing, Internetgebrauch, Handys und Mode sind einige der
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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Themenbereiche, die in diesen beiden Lehrwerken verwendet werden. Auffällig ist, dass
Bereiche wie Geschichte, Politik, interkulturelle Elemente (D-NL) und Wirtschaft in den
Lehrwerken sehr wenig oder gar nicht vertreten sind.
Bereiche wie Geschichte, Politik und interkulturelle Elemente könnten meiner Ansicht nach
genutzt werden, um ein adäquates Deutschlandbild zu schaffen und um das Interesse an
Deutschland und der deutschen Sprache zu wecken. Im (Belevingsonderzoek DIA, 2010)
wurde schon gezeigt, dass niederländische Schüler Deutschland gegenüber nicht sehr positiv
eingestellt sind. Durch die Vergangenheit und alles, was Schüler schon über Deutschland
gehört haben, fangen sie mit einem bestimmten Vorwissen an. Wenn im ersten Lehrjahr
vielleicht mehr über die Politik in Deutschland, die Geschichte Deutschlands und die
interkulturellen Elemente, die sich auf Deutschland und die Niederlande beziehen, gesprochen
wird, könnte man das Bild vielleicht zum Positiven beeinflussen und erweitern. Ich denke,
dass die Lehrwerke nicht genügend substantielle Informationen vermitteln, um gegen
Vorurteile anzugehen. Obwohl die reine Menge an Informationen ausreichend ist, könnte in
Bezug auf die Themenbereiche besser selektiert werden.
5.3
Die Ergebnisse in Bezug auf die verwendete Literatur
Anhand der Themenbereiche, die Kast/Neuner (1994) angeben, kann festgestellt werden, dass
manche Themen im ersten Lehrjahr nicht vertreten sind. Die Frage ist jetzt, ob das Fehlen von
Informationen über Politik, Geschichte und interkulturelle Elemente bestimmte Folgen hat in
Bezug auf die Vermittlung und Schaffung eines Deutschlandbildes. Obwohl alle Lehrwerke
kommunikationsvermittlungsorientiert sind, was nach Kast/Neuner (1994) heißt, dass sie sich
mit Kommunikation, Emanzipation und kommunikativem Handeln in der Gesellschaft
beschäftigen, gibt es offensichtlich Probleme mit der Wahl von Themen. Wenn Politik und
interkulturelle Elemente nicht vertreten sind, wie soll man dann Emanzipieren in ein Land
und wie soll man in einer Gesellschaft handeln, wenn man wenige gesellschaftliche
Informationen hat?
In Bezug auf die verwendete Literatur wird also deutlich, dass die meisten Themen, die zur
Schaffung eines Deutschlandbildes gehören, gut vertreten sind. Themen wie Freizeit, Essen
und Trinken, Schule und Alltag werden ausreichend angesprochen, Themen wie Geschichte
und Gesellschaft findet man jedoch viel weniger oder gar nicht in den Lehrwerken. Obwohl es
bestimmte Unterschiede gibt, ähneln die Lehrwerke sich auch in vielerlei Hinsicht. Mithilfe
der Auflistung, die von Brill (2005) gegeben wird, kann man feststellen, welche Faktoren
23
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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direkt oder implizit Einfluss auf sprachliche Realisierungen haben. Akzeptanz, Religion,
Macht und Autorität sind einige dieser Faktoren. In den jeweiligen Lehrwerken sind Themen
wie Religion, Autorität, gegenseitige Akzeptanz und Macht nicht vertreten. Auffällig ist, dass
Kast/Neuner (1994) auch schon festgestellt haben, dass bestimmte Themen wie Religion nicht
oder sehr wenig in Lehrwerken vertreten sind. Wenn man interkulturell kompetent ist, dann
hat man wahrscheinlich auch ein klares und gutes Deutschlandbild, wenn Informationen über
Politik, Gesellschaft, Akzeptanz und Religion fehlen, dann hat man jedoch kein vollständiges
und valides Deutschlandbild und ist dann indirekt nicht interkulturell kompetent.
6. Schlussfolgerung
In Kapitel 5 wurden alle Ergebnisse aus der Analyse aufgezeigt worden. Anhand von
Tabellen, Vergleichen und Aussagen hat diese Untersuchung bestimmte Informationen
herausgearbeitet. In diesem Kapitel werde ich die Forschungsfrage und die Teilfragen mithilfe
der Ergebnisse zu beantworten versuchen. Zusätzlich werde ich die Ergebnisse mit meinen
Erwartungen vergleichen und zum Schluss noch ein Fazit ziehen.
6.1 Beantwortung der Forschungsfrage
Anhand meiner Analyse sieht die Antwort auf die gestellte Forschungsfrage: Welches
Deutschlandbild vermitteln die Lehrwerke: Na klar, Neue Kontakte und Trabi Tour im ersten
Deutsch-Lehrjahr des niederländischen Gymnasiums? folgendermaßen aus:
Na Klar, Neue Kontakt und Trabi Tour vermitteln in dieser Lernstufe ein Deutschlandbild, bei
dem viel Wert auf alltägliche Situationen wie Freizeit, Schule, Beziehungen und Wohnen
gelegt wird. Auch kulturelle Aspekte wie Musik, Film, Jugendkultur und Feste sind vielfältig
vertreten. Gesellschaftliche Aspekte wie Politik und Wirtschaft finden sich genauso wie
geschichtliche Informationen über Deutschland und interkulturelle Elemente zwischen
Deutschland und den Niederlanden schwach oder gar nicht in den drei Lehrwerken.
Zusammenfassend wird ein Deutschlandbild vermittelt, das viel über Kultur, Alltag,
Menschen und Geografie aussagt. Was fehlt, sind gesellschaftliche und geschichtliche
Informationen und interkulturelle Elemente.
24
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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6.2 Beantwortung der Teilfragen
Die Ergebnisse ermöglichen keine vollständige Antwort auf die Teilfragen dieser
Untersuchung. Obwohl die Antwort nicht vollständig ist, können die Fragen mithilfe der
Ergebnisse ausführlich beantwortet werden.
Die Frage: Wie soll in Bezug auf die Literatur und den Gemeinsamen europäischen
Referenzrahmen (GeR) ein richtiges Deutschlandbild aussehen? Das heißt, welche Themen,
Personen, Ereignisse und kulturellen Eigenschaften Deutschlands sollen im Lehrwerk
verwendet werden, um ein richtiges Deutschlandbild zu schaffen? kann anhand dieser
Untersuchung auf zweierlei Art beantwortet werden. Zuerst sollte eine Skala an Themen im
Lehrwerk verwendet werden. Themen, die, so wie die Literatur es gezeigt hat, in einem
Lehrwerk vertreten sein sollten, sind: Menschen in Deutschland, Freizeit, Essen und Trinken,
Wohnen in Deutschland, Familie, Arbeit/Geld, die Gesellschaft, Wirtschaft, Schule, Politik,
Geografie, Geschichte und internationale Beziehungen. Diese Themen brauchen nicht
unbedingt alle im gleichen Umfang vertreten zu sein; nachdem ich die Literatur
durchgearbeitet habe, ist aber zu behaupten, dass diese Themen wohl in gewisser Weise im
Lehrwerk verwendet werden sollten und unmittelbar in ein Lehrwerk hineingehören, um ein
valides Deutschlandbild zu vermitteln. Andererseits sind alle Lehrwerke laut Verlag
kommunikationsvermittlungsorientiert; aufgrund dieser Orientierungsweise sollten Lehrwerke
sich mit Kommunikationsfähigkeit, gegenseitiger Emanzipation und kommunikativem
Handeln in einer Gesellschaft beschäftigen. Dies bedeutet, dass im Lehrwerk bestimmtes
Wissen über Kultur, aber auch über die Geschichte, die Gesellschaft und interkulturelle
Elemente vermittelt werden sollte. Aufgrund dieses Ergebnisses kann berücksichtigt werden,
inwieweit es in diesen Lehrwerken wirklich um kommunikatives Handeln geht. Kurz gesagt
ist es also wichtig, dass die Bedeutung der eigenen und fremden gesellschaftlichen
Erfahrungen aus soziokultureller Sicht vermittelt wird.
Die Frage: Welche Themen vermitteln die drei einzelnen Lehrwerke? wird mit den erzielten
Ergebnissen komplett geklärt. In Kapitel 5 wird übersichtlich dargestellt, was die jeweiligen
Lehrwerken vermitteln und wie die festgestellten Themen vertreten sind. Die
Deutschlandbilder ähneln sich oft, es gibt aber auch kleine Unterschiede, die in Kapitel 5.1
und 5.2 beleuchtet werden. Auffällig am Ergebnis ist in allen Lehrwerken das Fehlen
bestimmter Aspekte/Themen. Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, geschichtliche Informationen
25
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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und Geografie sind Themen, die nicht häufig oder gar nicht in den Lehrwerken vermittelt
werden.
6.3 Vergleich der Ergebnisse mit den persönlichen Erwartungen
Das Ergebnis dieser Untersuchung habe ich so nicht erwartet. Grund dafür ist das Fehlen
bestimmter Themen in den Lehrwerken. Meine Erwartung war, dass die Benutzer von
Lehrwerken, vor allem die Dozenten, die Informationen im Lehrwerk nicht gut
herausarbeiten. Ich war davon überzeugt, dass in den Lehrwerken, die im ersten DeutschLehrjahr benutzt werden, keine Informationen fehlen würden. Obwohl der Dozent der
wichtigste Faktor im Unterricht ist, hat diese Untersuchung gezeigt, dass Lehrwerke für diese
Unterrichtsstufe kein vollständiges Deutschlandbild vermitteln, es fehlen nämlich bestimmte
Themen wie Politik und Geschichte. Das Fehlen bestimmter Themenbereiche in den
Lehrwerken für dieser Zielgruppe ist ein Problem, da im ersten Lehrjahr Vorurteile und
falsches Vorwissen verändert werden können.
Um gegenfallende Ergebnisse im Belevingsonderzoek (DIA, 2010) zu klären, können die
gesammelten Ergebnisse ebenfalls nützlich sein. In der Literatur wurde gezeigt, dass Schüler
von Haus aus schon ein bestimmtes Deutschlandbild haben, das durch Medien, ihre
Umgebung, Vorwissen und die Schule vermittelt wird. In dieser Untersuchung ist schon
gesagt worden, dass niederländische Jugendliche Deutschland gegenüber sehr negativ
eingestellt sind, wenig über das Land wissen und auch kein Interesse gegenüber Deutschland
haben. Persönlich hätte ich die Ursache dafür nicht in den Lehrwerken gesucht, anhand dieser
Untersuchung denke ich jetzt anders darüber. Wenn mehr Informationen über die Geschichte
Deutschlands, die Politik, die deutsche Gesellschaft und interkulturelle Elemente wie
Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden vermittelt würden, schiene mir
eine Änderung im Deutschlandbild bei niederländischen Jugendlichen sehr wahrscheinlich.
Persönlich hat mich das Ergebnis dieser Untersuchung sehr überrascht. Obschon ich dachte,
schon vorher zu wissen, wo das Problem lag, habe ich während dieser Untersuchung entdeckt,
dass es vielleicht ein anderes Problem gibt, nämlich das Fehlen bestimmter
Informationen/Themen in den Lehrwerken für das erste Lehrjahr für Deutsch als
Fremdsprache.
26
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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7. Reflexion
In diesem Kapitel werde ich kurz auf die Erstellung dieser Arbeit zurückblicken. Welches
waren die Schwierigkeiten dieser Untersuchung, wie war das Vorgehen und was wäre für
die Zukunft noch zu erforschen?
7.1 Schwierigkeiten während der Untersuchung
Während dieser Untersuchung gab es verschiedene Schwierigkeiten; das größte Problem war,
dass es keine festgestellten Kriterien zum Deutschlandbild gibt. Obwohl Richtlinien und
Kriterienraster zum Deutschlandbild vorhanden sind, wird die Frage, wie ein richtiges
Deutschlandbild aussehen soll, nicht beantwortet. Festzustellen, welche Themen in einem
Lehrwerk vertreten sein sollten, war aufgrund dieser nicht feststehenden Kriterien ein
schwieriges Unterfangen. Zuletzt habe ich mich für eine Liste, die meiner Meinung nach am
deutlichsten und am vollständigsten ist, entschieden.
7.2 Vorgehen
Das Sammeln, Lesen und Selektieren der Literatur hat mehr Zeit in Anspruch genommen als
erwartet; es gab eine große Menge an Quellen und es hat viel Zeit gekostet, um die für diese
Arbeit wichtigsten Quellen zu selektieren. Das Erstellen des Analyseinstruments war mithilfe
der Literatur nicht schwierig, es gab gute Beispiele und genügend Vorschläge zur Analyse.
Das Analysieren der Lehrwerke war, wie die Literatursuche, ziemlich anstrengend. Obwohl es
nur um drei Lehrwerke geht, war ihr synchrones Analysieren schwieriger als vorher gedacht.
Um ein deutliches und valides Ergebnis zu bekommen, musste immer in allen drei
Lehrwerken nachgeschlagen werden, das Analysieren war dadurch ziemlich intensiv.
Unabhängig von der knappen Zeit ist es gelungen, die Lehrwerke synchron zu analysieren.
Die Ergebnisse zu verarbeiten, zu interpretieren und auf die Literatur zu beziehen war leicht
und interessant. Ich habe mir viel Mühe gegeben, die Ergebnisse übersichtlich darzustellen,
dadurch war im Endeffekt das Interpretieren viel einfacher. Das Beantworten der
Forschungsfrage war einfach zu formulieren, die Antwort auf die Teilfragen hingegen
schwieriger. Grund dafür war das Fehlen bestimmter Informationen. Im Allgemeinen bin ich,
trotz Schwierigkeiten und Rückschlägen, mit dem Endergebnis zufrieden. Die gefundene
Antwort war überraschend und das Erstellen dieser Arbeit ein schönes Ereignis, in dem ich
alle Fertigkeiten, die ich während meines Studiums erworben habe, benutzen musste und
konnte.
27
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
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7.3 Zukünftiges
Persönlich scheint es mir sehr relevant, einmal zu untersuchen, wie politische,
gesellschaftliche, religiöse und interkulturelle Themen in Lehrwerken verarbeitet werden
können. Dazu könnte untersucht werden, wie Themen wie Politik, Religion und Gesellschaft,
das Deutschlandbild beeinflussen. Kurz zusammengefasst scheint es mir relevant zu sein
herauszufinden, wieso die genannten Themen nicht oder sehr wenig in den Lehrwerken
vertreten sind und was der Effekt auf das Deutschlandbild wäre, wenn diese Themen Eingang
in die Lehrwerke finden würden.
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8. Literaturliste

Ammer, Reinhard (1994): Das Deutschlandbild in den Lehrwerken für Deutsch als
Fremdsprache. In: Kast, Bernd. Gerhard Neuner. Zur Analyse, Begutachtung und
Entwicklung von Lehrwerken: für den fremdsprachlichen Deutschunterricht.
Langenscheidt: Berlin u.a.

Brill, Lilli Marlen (2005): Lehrwerke/Lehrwerkgenerationen und die
Methodendiskussion im Fach Deutsch als Fremdsprache. Aachen: Shaker Verlag.

Custers, Charlotte. Jochem Heyse u.a. (5. Ausgabe 2008): neue Kontakte 1-2 vwo.
Houten/Groningen: Wolters-Noordhoff bv.

Duitsland Instituut Amsterdam (2010): Belevingsonderzoek Duits 2010.
Amsterdam: Selbstverlag.

Földes, Csaba (1995): Zum Deutschlandbild der DaF-Lehrwerke: von der
Schönfärberei zum Frustexport? Ein Diskussionsbeitrag. In: Deutsch als
Fremdsprache: Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für
Ausländer (1995 Heft 1).

Hallet, Wolfgang. Frank G. Königs (Hrsg.) (2013): Handbuch
Fremdsprachendidaktik. Seelze-Velber: Klett.

Harshagen, Linda. Marcel den Hollander u.a. (tweede druk, zevende oplage 2012):
Trabi Tour du havo/vwo A+B. Groningen: Noordhoff bv.

Kast, Bernd. Gerhard Neuner (1994): Zur Analyse, Begutachtung und Entwicklung
von Lehrwerken: für den fremdsprachlichen Deutschunterricht. Langenscheidt:
Berlin u.a.

Krumm, Hans-Jürgen (1994): Zur Situation der Lehrwerkkritik und
Lehrwerkforschung Deutsch als Fremdsprache. In: Kast, Bernd. Gerhard Neuner.
Zur Analyse, Begutachtung und Entwicklung von Lehrwerken: für den
fremdsprachlichen Deutschunterricht. Langenscheidt: Berlin u.a.

Maijala, Mina (2007): Zur Analyse von landeskundlichen bzw. geschichtlichen
Inhalten in Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache. In: Deutsch als
Fremdsprache: Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für
Ausländer. (2007 Heft 3).
29
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083

Universität Utrecht
Neuner, Gerhard (1994): Lehrwerkforschung – Lehrwerkkritik. In: Kast, Bernd.
Gerhard Neuner. Zur Analyse, Begutachtung und Entwicklung von Lehrwerken:
für den fremdsprachlichen Deutschunterricht. Langenscheidt: Berlin u.a.

Rösler, Dietmar. (2012), Deutsch als Fremdsprache: Eine Einführung. Stuttgart –
Weimar: Metzler.

Schneider, Günther (1995): Der << Gemeinsame europäische Referenzrahmen für
Sprachen>> als Grundlage von Bildungsstandards für die Fremdsprachen –
Methodologische Probleme der Entwicklung und Adaptierung von
Kompetenzbeschreibungen. In: Schweizerische Zeitschrift für
Bildungswissenschaften 27 (2005. Heft 1). S. 13-36.

Schooneboom, Merlijn (2013): Waarom we ineens van de Duitsers houden: maar
zij daar zelf van schrikken. Atlas contact.

Van der Bie, Paul. Elisabeth Lehrner-te Lindert u.a. (3e editie): Na Klar 1-2 vwo.
S-Hertogenbosch: Malmberg.
30
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9. Anlagen
9.1 Analysemodel
1. Das Lehrwerk - Daten
Name:______________________________________________________________________
Hrsg.:______________________________________________________________________
Jahr:_______________________________________________________________________
2. Das Lehrwerk ist laut Verlag:
a. Sprachvermittlungsorientiert (die Sprache steht zentral)
b. Kulturvermittlungsorientiert (Kultur, Lebensverhalten, kulturelle Merkmale)
c. Kommunikationsvermittlungsorientiert (Kommunikation – Emanzipation,
Kommunikatives Handeln in der Gesellschaft)
3. Proportionierung der Themenbereiche
kein Eintrag=nicht vertreten – x=schwach vertreten – xx=gut vertreten – xxx=stark vertreten
1. Charakteristik der Deutschen
2. Freizeit
3. Essen und Trinken
4. Wohnen
5. Familie
6. Arbeit – Geld
7. Die Künste
8. Gesellschaft
9. Wirtschaft
10. Schule
11. Politik
12. Geografie
13. Geschichte
14. Internationale Beziehungen
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4. Analyse von Landeskundlichen Inhalten
a. Die Menschen im Lehrwerk.
- Schüler können sich damit identifizieren. Alter, Interessen usw. ja/Nein
- Sind interessant für Schüler. Aktuell und Anspruchsvoll
Ja/Nein
b. Der Alltag im Lehrwerk.
- Leben in der Stadt und auf dem Land.
Ja/Nein
- Leben in Familie, Schule, Freizeit.
Ja/Nein
- Verschiedene sozialen Schichten.
Ja/Nein
- Alltagsleben in allen deutschsprachigen Ländern.
Ja/Nein
c. Geographie und Wirtschaft im Lehrwerk.
- Lehrwerk enthält Karten und Fotos
Ja/Nein
d. Die Gesellschaft im Lehrwerk.
- Politik, wirtschaftlichen Systeme, Arbeitslosigkeit und
Handelsbeziehungen.
Ja/Nein
e. Kultur im Lehrwerk.
- Feste, Sitten und Gebräuche.
Ja/Nein
- Musik, Kunst, Theater, Film.
Ja/Nein
- Jugendkultur.
Ja/Nein
f. Literatur im Lehrwerk.
- Literarische Texte
Ja/Nein
g. Geschichte im Lehrwerk.
- Geschichtliche Informationen
Ja/Nein
h. Interkulturelle Elemente (NL)
- Beziehungen D-NL, Vergleiche und Unterschiede.
32
Ja/Nein
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5. Zusammenfassung pro Inhalt (Themen/Bereiche/Personen)
Menschen in Deutschland
Der Alltag in Deutschland
Die deutsche Geographie und Wirtschaft
Die deutsche Gesellschaft
Die deutsche Kultur
Die deutsche Literatur
Die deutsche Geschichte
33
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9.2 Ergebnisse Frage 3.
Charakteristik der Deutschen
STARK
GUT
SCHWACH
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Freizeit
STARK
GUT
SCHWACH
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Essen und Trinken
STARK
GUT
SCHWACH
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Wohnen
STARK
GUT
SCHWACH
Familie
STARK
GUT
SCHWACH
Arbeit-Geld
STARK
GUT
SCHWACH
34
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
Die Künste
STARK
GUT
SCHWACH
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Gesellschaft
STARK
GUT
SCHWACH
Wirtschaft
STARK
GUT
SCHWACH
Schule
STARK
GUT
SCHWACH
Politik
STARK
GUT
SCHWACH
35
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
Geografie
STARK
GUT
SCHWACH
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Trabi Tour
Neue Kontakte
Na Klar
Neue Kontakte
Na Klar
Geschichte
STARK
GUT
SCHWACH
Internationale Beziehungen
STARK
GUT
SCHWACH
Trabi Tour
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
9.3 Analysen
1. Das Lehrwerk - Daten
Name:
TrabiTour du havo/vwo A + B
Hrsg.:
EPN
Jahr:
tweede druk, zevende oplage 2012
2. Das Lehrwerk ist laut Verlag:
d.
Sprachvermittlungsorientiert (die Sprache steht zentral)
e.
Kulturvermittlungsorientiert (Kultur, Lebensverhalten, kulturelle Merkmale)
f. Kommunikationsvermittlungsorientiert (Kommunikation – Emanzipation,
Kommunikatives Handeln in der Gesellschaft)
Vorwort: Dieses Lesebuch soll Dir Deutschland und die Deutschen vertrauter
machen. Du wirst darin auch viele Gemeinsamkeiten mit den Niederlanden
entdecken. In den folgenden Kapiteln geht es um viele interessante Dinge im Leben:
Schule, junge Leute, Reisen, Freizeit, Städte und Gegenden Deutschlands.
3. Proportionierung der Themenbereiche
kein Eintrag=nicht vertreten – x=schwach vertreten – xx=gut vertreten – xxx=stark vertreten
1. Charakteristik der Deutschen
x
2. Freizeit
xxx
3. Essen und Trinken
xxx
4. Wohnen
x
5. Familie
xxx
6. Arbeit – Geld
xx
7. Die Künste
8. Gesellschaft
x
9. Wirtschaft
x
10. Schule
xxx
11. Politik
12. Geografie
13. Geschichte
14. Internationale Beziehungen
37
xxx
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
4. Analyse von Landeskundlichen Inhalten
b. Die Menschen im Lehrwerk.
- Schüler können sich damit identifizieren. Alter, Interessen usw. ja/Nein
- Sind interessant für Schüler. Aktuell und Anspruchsvoll
Ja/Nein
b. Der Alltag im Lehrwerk.
- Leben in der Stadt und auf dem Land.
Ja/Nein
- Leben in Familie, Schule, Freizeit.
Ja/Nein
- Verschiedene sozialen Schichten.
Ja/Nein
- Alltagsleben in allen deutschsprachigen Ländern.
Ja/Nein
c. Geographie und Wirtschaft im Lehrwerk.
- Lehrwerk enthält Karten und Fotos
Ja/Nein
d. Die Gesellschaft im Lehrwerk.
- Politik, wirtschaftlichen Systeme, Arbeitslosigkeit und
Handelsbeziehungen.
Ja/Nein
f. Kultur im Lehrwerk.
- Feste, Sitten und Gebräuche.
Ja/Nein
- Musik, Kunst, Theater, Film.
Ja/Nein
- Jugendkultur.
Ja/Nein
f. Literatur im Lehrwerk.
- Literarische Texte
Ja/Nein
g. Geschichte im Lehrwerk.
- Geschichtliche Informationen
Ja/Nein
h. Interkulturelle Elemente (NL)
- Beziehungen D-NL, Vergleiche und Unterschiede.
38
Ja/Nein
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
5. Zusammenfassung pro Inhalt (Themen/Bereiche/Personen)
Menschen in Deutschland
Jugendliche, in der Schule, Duzen/Siezen, Artisten, Sportler, Ehepaaren, Freunde Paaren.
Der Alltag in Deutschland
Unterwegs im Verkehr, Arbeit, Schule, Einkaufen, Essen und Trinken, Sport und Hobbys, Tiere,
Freundschaften, Reisen
Die deutsche Geographie und Wirtschaft
Landschaften, Sprachgebiet, Straßen, Städte wie Hamburg, Berlin, Köln, Mannheim, Bremen, Leer,
Dilsberg. Wenig wirtschaftliche Aspekte.
Die deutsche Gesellschaft
Sprechen NL vs. D Unterschiede und Übereinstimmungen, Höflichkeitsformen, Schulsystem, , Sport,
Kleidung und Mode, Freundschaften und Beziehungen
Die deutsche Kultur
Lieder: Udo Jürgens – Rosamunde – Schnappi, Marmor, Stein und Eisen bricht, Essgewohnheiten,
Traditionen/ Feste: Weihnachten – Oktoberfest. Jugendkultur, Sissi, typisch deutsches Essen.
Die deutsche Literatur
Traumfrequenz, Rennschwein Ruddi Russel, Felix und das liebe Geld, der Unfall, Die Weihnachtsgans
Auguste, Hausbesuch, Was mir mit Makkaroni und Tomaten passierte, Unterwegs.  Jügendbücher.
Die deutsche Geschichte
Verloren Freund Österreich, Sissie, Geschichte von Städte (siehe: Geographie), Geschichte vond Festen und
Traditionen  Wie z. B. das Oktoberfest.
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
1. Das Lehrwerk – Daten
Name: Neue Kontakte, 1-2 vwo
Hrsg.: Wolters-Noordhoff
Jahr: vijfde editie - 2008
2. Das Lehrwerk ist laut Verlag:
a.
Sprachvermittlungsorientiert (die Sprache steht zentral)
b.
Kulturvermittlungsorientiert (Kultur, Lebensverhalten, kulturelle Merkmale)
c. Kommunikationsvermittlungsorientiert (Kommunikation – Emanzipation,
Kommunikatives Handeln in der Gesellschaft)
Im Internet: Met Neue Kontakte kiest u voor de grootste methode Duits in het voortgezet
onderwijs. Alles is op de leerling gericht, met veel aandacht voor de actualiteit en
communicatieve vaardigheden. Maar ook voor grammatica en idioom. De methode is
afgestemd op de interesses van uw leerlingen en biedt u volop ondersteuning
3. Proportionierung der Themenbereiche
kein Eintrag=nicht vertreten – x=schwach vertreten – xx=gut vertreten – xxx=stark vertreten
1. Charakteristik der Deutschen
x
2. Freizeit
xx
3. Essen und Trinken
xxx
4. Wohnen
xxx
5. Familie
xx
6. Arbeit – Geld
xx
7. Die Künste
xx
8. Gesellschaft
xxx
9. Wirtschaft
xx
10. Schule
x
11. Politik
12. Geografie
13. Geschichte
14. Internationale Beziehungen
40
x
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
4. Analyse von Landeskundlichen Inhalten
c. Die Menschen im Lehrwerk.
- Schüler können sich damit identifizieren. Alter, Interessen usw. ja/Nein
- Sind interessant für Schüler. Aktuell und Anspruchsvoll
Ja/Nein
b. Der Alltag im Lehrwerk.
- Leben in der Stadt und auf dem Land.
Ja/Nein
- Leben in Familie, Schule, Freizeit.
Ja/Nein
- Verschiedene sozialen Schichten.
Ja/Nein
- Alltagsleben in allen deutschsprachigen Ländern.
Ja/Nein
c. Geographie und Wirtschaft im Lehrwerk.
- Lehrwerk enthält Karten und Fotos
Ja/Nein
d. Die Gesellschaft im Lehrwerk.
- Politik, wirtschaftlichen Systeme, Arbeitslosigkeit und
Handelsbeziehungen.
Ja/Nein
g. Kultur im Lehrwerk.
- Feste, Sitten und Gebräuche.
Ja/Nein
- Musik, Kunst, Theater, Film.
Ja/Nein
- Jugendkultur.
Ja/Nein
f. Literatur im Lehrwerk.
- Literarische Texte
Ja/Nein
g. Geschichte im Lehrwerk.
- Geschichtliche Informationen
Ja/Nein
h. Interkulturelle Elemente (NL)
- Beziehungen D-NL, Vergleiche und Unterschiede.
41
Ja/Nein
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
5. Zusammenfassung pro Inhalt (Themen/Bereiche/Personen)
Menschen in Deutschland
Freunde, Jügendliche,
Der Alltag in Deutschland
Radio, Film, TV, Essen/Trinken, Telefon, Internet, Hobbys, Verkehr, Gesundheit, Kleidung, Schule,
Wohnen
Die deutsche Geographie und Wirtschaft
Karten und Bilder, Verkehr, Reisen, Berlin, Frankfurt, Nürnberg, der Schweiz,
Die deutsche Gesellschaft
Mobbing, Auslländer, Hobbys, Internetgebrauch, Straßenkinder, Einkaufen
Die deutsche Kultur
Film, Musik, Theater, Jugendkultur, Freizeit, gebrauche, Essen/Trinken, Wohnen, Mode
Die deutsche Literatur
Die deutsche Geschichte
Entdeckung der Currywurst, ALDI, Olympischen Spielen.
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Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
Analysemodel
1. Das Lehrwerk - Daten
Name:
Na klar. 1-2 havo/vwo
Hrsg.:
Malmberg
Jahr:
derde editie
2. Das Lehrwerk ist laut Verlag:
1.
Sprachvermittlungsorientiert (die Sprache steht zentral)
2.
Kulturvermittlungsorientiert (Kultur, Lebensverhalten, kulturelle Merkmale)
3. Kommunikationsvermittlungsorientiert (Kommunikation – Emanzipation,
Kommunikatives Handeln in der Gesellschaft)
Im Internet: In de lessen komen films, muziek, documentaires, Landeskunde en
veel actuele thema’s aan bod, zodat leerlingen betrokken blijven tot en met de
laatste les. Door woorden en zinnen uit veelvoorkomende alledaagse gesprekken te
gebruiken, leren ze op een praktische manier communiceren in het Duits.
3. Proportionierung der Themenbereiche
kein Eintrag=nicht vertreten – x=schwach vertreten – xx=gut vertreten – xxx=stark vertreten
1. Charakteristik der Deutschen
x
2. Freizeit
xxx
3. Essen und Trinken
4. Wohnen
xxx
5. Familie
xx
6. Arbeit – Geld
x
7. Die Künste
xx
8. Gesellschaft
xxx
9. Wirtschaft
x
10. Schule
xxx
11. Politik
12. Geografie
13. Geschichte
14. Internationale Beziehungen
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xx
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
4. Analyse von Landeskundlichen Inhalten
d. Die Menschen im Lehrwerk.
- Schüler können sich damit identifizieren. Alter, Interessen usw. ja/Nein
- Sind interessant für Schüler. Aktuell und Anspruchsvoll
Ja/Nein
b. Der Alltag im Lehrwerk.
- Leben in der Stadt und auf dem Land.
Ja/Nein
- Leben in Familie, Schule, Freizeit.
Ja/Nein
- Verschiedene sozialen Schichten.
Ja/Nein
- Alltagsleben in allen deutschsprachigen Ländern.
Ja/Nein
c. Geographie und Wirtschaft im Lehrwerk.
- Lehrwerk enthält Karten und Fotos
Ja/Nein
d. Die Gesellschaft im Lehrwerk.
- Politik, wirtschaftlichen Systeme, Arbeitslosigkeit und
Handelsbeziehungen.
Ja/Nein
h. Kultur im Lehrwerk.
- Feste, Sitten und Gebräuche.
Ja/Nein
- Musik, Kunst, Theater, Film.
Ja/Nein
- Jugendkultur.
Ja/Nein
f. Literatur im Lehrwerk.
- Literarische Texte
Ja/Nein
g. Geschichte im Lehrwerk.
- Geschichtliche Informationen
Ja/Nein
h. Interkulturelle Elemente (NL)
- Beziehungen D-NL, Vergleiche und Unterschiede.
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Ja/Nein
Bachelorarbeit, Patrick Davina, 4019083
Universität Utrecht
5. Zusammenfassung pro Inhalt (Themen/Bereiche/Personen)
Menschen in Deutschland
Jugendliche, in der Schule, Duzen/Siezen, Ehepaaren, Freunde Paaren.
Der Alltag in Deutschland
Schule, Freizeit, Internet, Handys, Familie, Arbeit, Einkaufen, Verkehr, Tiere, Reisen
Die deutsche Geographie und Wirtschaft
Karten, Geld, der Schweiz, Hamburg, Frankfurt, Neuschwanstein, Germering, Berlin, Köln, Zürich, Rhone,
München,
Die deutsche Gesellschaft
Sprechen NL vs. D Unterschiede und Übereinstimmungen, Höflichkeitsformen, Schulsystem, , Sport,
Kleidung und Mode, Freundschaften und Beziehungen
Die deutsche Kultur
Traditionen/ Feste: Weihnachten. Jugendkultur, Sissi. Gesundheit, Internetgebrauch, Handygebrauch,
Tabuthemen, Privat.
Die deutsche Literatur
Die deutsche Geschichte
Städte (Geographie) – Der Schweiz – Mozarts Geburtshaus – Miniprojekte (verschiedene Themen),
Beethoven,
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