Vorschautext Kulturlandsgemeinde

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Appenzell Ausserrhoden | Kulturlandsgemeinde 2015
Wir erben – wir Erben
Die Kulturlandsgemeinde 2015 findet am 2. und 3. Mai im Kursaal Heiden statt – zu einem Thema,
das alle Facetten von Kultur und Gesellschaft berührt: Erben und Vererben.
Laut dem Soziologen Kurt Lüscher handelt es sich dabei um ein Geschehen, «das über die
Jahrhunderte hinweg auf eine beinahe selbstverständliche Weise wesentlich zum gesellschaftlichen
Zusammenhalt beiträgt», aber auch um «das letzte Familiengeheimnis». Lüscher, emeritierter
Soziologe der Universität Konstanz, der selbst mitdiskutieren wird, sieht im Vorgang des Erbens und
Vererbens zahlreiche Ambivalenzen, unauflösbare Widersprüche, polare Gegensätze, die es
auszuhalten gelte.
Unterschiedlichste Blickwinkel
Dies ruft nach Vertiefung und Reflexion, nach Betrachtung aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.
Genau das ist von Beginn weg das Ziel der seit 2005 jährlich an einem wechselnden Ort in Appenzell
Ausserrhoden zu latent aktuellen Fragen aus Kultur und Gesellschaft stattfindenden
Kulturlandsgemeinde. Sie führt Kulturschaffende, Wissenschaftlerinnen, Praktiker und Analytikerinnen
aus unterschiedlichsten Richtungen zusammen. Im Zentrum steht diesmal das, was wir an Geld und
Geist, an Werten und Wissen, an Können und Kultur übernehmen durften; es geht darum, wie wir
damit umgehen – und was wir selbst weitergeben, wenn wir nicht mehr da sind.
Unterschiedlichste Erfahrungen
In den Plattformen mitdiskutieren werden auch der scheidende Gemeindepräsident von Heiden,
Norbert Näf, die in Zollikon lebende Kulturjournalistin und Autorin Franziska Schläpfer, der in Zürich
arbeitende Urnäscher Künstler Ueli Alder, der Herisauer Klinikseelsorger Norbert Hochreutener, die
Züricher Philosophin Maja Wicki-Vogt, die Kulturwissenschaftlerinnen Ulrike Langbein aus Freiburg im
Breisgau und Franziska Schürch aus Binningen und die Journalistin Agnes Hirschi, deren Vater Carl
Lutz als Retter von 62 000 ungarischen Juden in die Geschichte einging.
Barbara Betschart, die Schwyzer Musikerin und Geschäftsleiterin des Roothuus Gonten, die
Volkstanzleiterin Erika Koller, Appenzell und die Rehetobler Choreografin und Tänzerin Gisa Frank
laden zum Auftakt der drei Gesprächsplattformen jeweils zum Tanz.
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
Zur Verfügung steht im Rahmen der Kulturlandsgemeinde auch ein Beratungsangebot zu Fragen rund
ums Erben und Vererben von Rechtsanwältin Corinne Spiller aus Speicher, Roland Scotti, Appenzell,
wird eine Ausstellung mit Ausserrhoder Kunst kuratieren, aus der am Sonntag ein Erbstück erwählt
wird. Die Autorinnen Julia Sutter und Laura Vogt zeichnen Geschichten rund um mitgebrachte
Erbstücke auf, Anita Zimmermann lässt aus ihrer künstlerischen Pistole einen Stammbaum wuchern,
der die Beziehung zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft sichtbar macht. Gallus Knechtle
sorgt für das leibliche Wohl und rührt in den Töpfen des kulinarischen Erbes.
Am Samstagabend wird im Rahmen der Kulturlandsgemeinde das 25-Jahr-Jubiläum der
Ausserrhodischen Kulturstiftung mit Essen, Trinken, Tanzen und Kultur und mit den Helvetic Fiddlers
gefeiert.
Am Sonntag steht die Rede des Filmemachers Fredi M. Murer («Höhenfeuer», «Vitus») im Zentrum.
Zudem wird die Sendschrift verlesen – sozusagen die Essenz, das Erbstück der Kulturlandsgemeinde
– und erneut wird man bei Speis und Trank zusammensitzen und sich an der Gegenwart erfreuen
können.
Kontakt: Amt für Kultur Appenzell Ausserrhoden, Margrit Bürer, Schützenstrasse 1, 9102 Herisau
T 071 353 67 48, [email protected], www.kulturlandsgemeinde.ch/zweitausend15
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