Wissenskarte zu Friedrich Hölderlin Johann Christian Friedrich Hölderlin wird 1770 in Lauffen am Neckar (das liegt im heutigen Baden-Württemberg) geboren und studierte von 1788 bis 1793 in Tübingen Theologie. Er machte eine Ausbildung zum protestantischen Pfarrer, überlegte es sich dann aber anders und arbeitete lieber als Hauslehrer für reiche Familien. Damals gab es noch keine guten öffentlichen Schulen wie heute. Die reichen Familien ließen ihre Kinder in der Regel zu Hause unterrichten. 1796 wurde er Hauslehrer in einer Bankiersfamilie und verliebte sich in die Mutter der Kinder, die er unterrichten sollte. Die Frau hieß Susette Gontard. Als der Ehemann davon erfuhr, jagte er Hölderlin aus dem Haus. Er wurde zwar wieder Hauslehrer in einer anderen Familie, schrieb aber zwischendurch viele Gedichte und Dramen (traurige Theaterstücke). Wahrscheinlich war Hölderlin nie besonders glücklich und hatte auch nie besonders viel Geld, um so zu leben, wie er leben wollte. Vielleicht bekam er deshalb eine Krankheit, die man „Hypochondrie“ nennt. Man bezeichnet so Menschen, die glauben, schwere Krankheiten zu haben, in Wirklichkeit aber gesund sind. Ganz genau weiß man nicht, ob Hölderlin wirklich krank war. Vielleicht war er sehr traurig darüber, dass er nicht so leben konnte, wie er das wollte und wurde darüber krank oder er hatte eine psychische Erkrankung, die man nicht äußerlich erkennt, die aber dennoch da ist. Ab 1807 lebte Familie, die ihn Tübingen heute diesen einsamen Hölderlin in einem Turmzimmer bei einer versorgte. Man kann dieses Turmzimmer in noch besuchen. Man erinnert sich dann an Dichter, der nicht glücklich wurde. Dort schrieb er weiter an seinen Gedichten und Dramen. Richtig berühmt wurde Hölderlin erst nach seinem Tod 1843. Der Winter Das Feld ist kahl, auf ferner Höhe glänzet Der blaue Himmel nur, und wie die Pfade gehen, Erscheinet die Natur, als Einerlei, das Wehen Ist frisch, und die Natur von Helle nur umkränzet. Der Erde Stund ist sichtbar von dem Himmel Den ganzen Tag, in heller Nacht umgeben, Wenn hoch erscheint von Sternen das Gewimmel, Und geistiger das weit gedehnte Leben. Wissenskarte zu Heinrich Heine Heinrich Heine wird als „Harry Heine“ im Dezember 1797 geboren. Er schrieb verschiedene Texte: Gedichte, Essays (unterhaltsame Aufsätze für die Zeitung), Balladen und Erzählungen. Ganz besonders bekannt sind seine sehr langen Gedichte, in denen er sich mit der politischen und sozialen Situation in Deutschland zu der damaligen Zeit auseinandersetzt. Heine arbeitete bis 1823 als Journalist für die Augsburger Allgemeine Zeitung und berichtete auch von den politischen Entwicklungen in Frankreich. Dort waren nach der Französischen Revolution im Jahre 1789 die Adeligen (sehr reiche und von Geburt an bevorzugt behandelte Familien) entmachtet worden und es wurde eine Republik ausgerufen. Eine Republik ist eine demokratische Staatsform, in der die meisten Erwachsenen wählen dürfen und die Regierung mitbestimmen. Heine fand diese politische Entwicklung gut und spottete über die deutschen Fürsten und Könige, die weiter allein herrschen wollten. Nachdem er seine politischen Ansichten in der Zeitung veröffentlicht hatte, wurden seine Schriften 1835 in Deutschland verboten, denn in Deutschland regierten immer noch Könige, Fürsten und Kirchenfürsten. Er durfte nicht mehr in Deutschland veröffentlichen und lebte deshalb fortan in Frankreich. Eine erfolgreiche Demokratiebewegung in Deutschland gab es erst um 1848. 1841 heiratete er in der Kirche Sant Sulpice die ehemalige Schuhverkäuferin Augustine Crescence Mirat, die er Mathilde nannte und die er im Fall seines Todes versorgt wissen wollte. Die Hochzeit fand auf ihren Wunsch nach katholischem Ritus statt. Seine jüdische Herkunft hat Heine ihr zeitlebens verschwiegen, da er nicht besonders gläubig war. Heine war einer der wenigen Schriftsteller, der bereits zu Lebzeiten von dem Geld, das sie mit Büchern und Zeitungsartikeln verdienten, leben konnte. Von ihm stammen sehr bekannte Gedichte. In einem schildert er seine Traurigkeit, dass er nicht mehr nach Deutschland reisen darf: Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen, Und meine heißen Thränen fließen. Wissenskarte zu Bertolt Brecht Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und verstarb am14. August 1956 in Ost-Berlin. Als er starb, gab es noch zwei Deutschland: Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Brecht hatte sich nach dem zweiten Weltkrieg entschieden, in die damalige DDR zurückzukehren, nachdem er 1933 aus dem Hitler-Deutschland zuerst nach Dänemark und dann in die USA geflohen war. Dort lebte er bis nach dem Krieg. Brecht war ein sehr selbstbewusster Mann, der viele Gedichte, aber auch Theaterstücke, Krimis, Aufsätze in Zeitungen und kurze Erzählungen schrieb. Sehr bekannt sind auch seine Keuner-Geschichten. Sie sind sehr kurz und ähneln einem Witz: Mühsal der Besten "Woran arbeiten Sie?" wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: "Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor." Offensichtlich ist Brecht der Meinung, dass man immer wieder etwas falsch macht im Leben und es meistens erst nachher weiß. Irrtümer sind wohl nicht zu vermeiden. Weil er sich immer für die Rechte der Arbeiter und der Menschen, die wenig Geld hatten, einsetzte, galt er als Kommunist. Jede Form von blinder Gefolgschaft war ihm zuwider und er widersprach gerne und oft, wenn er der Meinung war, dass etwas Unrechtes geschieht. Diese Meinung vertrat er auch in vielen seiner Theaterstücke, die heute noch häufig gespielt werden. Brecht hatte eine besondere Art zu arbeiten. Er sprach seine Ideen mit Helene Weigel, seiner zweiten Ehefrau, durch und beide entwickelten gemeinsam Theaterstücke, Texte und Vorhaben. Er schrieb nicht nur Theaterstücke, sondern arbeitete auch als Regisseur. Das sind die Menschen, die die Theaterstücke dann auf der Bühne umsetzen und den Schauspielern sagen, was sie tun sollen. Immer diskutierte er viel und nahm die Ideen anderer Menschen auf.