Business – Etikette Was ist das Ziel der Kenntnis dieser Umgangsformen und Regeln? Benimm ist in - sich sicher auf dem Parkett bewegen können stärkt das Selbstbewusstsein. Und ist mit Sicherheit sehr hilfreich, will man die Karriereleiter nach oben klettern bzw. Erfolg haben. Begrüßung: Bei der Grußformel ist der Händedruck besonders wichtig. Der Ranghöhere gibt dem Rangniederen die Erlaubnis, ihn mit Handschlag zu begrüßen. Gastgeber haben Hausrecht und reichen die Bitte beim Begrüßen die Hände aus den Taschen! Siezen und Duzen: Im Geschäftsleben bietet der Ranghöhere dem Rangniederen das „Du“ an. Besonders im Außenkontakt gegenüber Kunden sollte die höfliche Form des „Sie“ gewählt werden. Ein angebotenes „Du“ ist schwer ohne Peinlichkeiten und Gesichtsverlust wieder rückgängig zu machen. Bekanntmachen: Männer werden Frauen vorgestellt: "Frau Mayer, ich möchte Ihnen Herrn Müller vorstellen." Frau Mayer reicht zuerst die Hand, da sie als Frau gesellschaftlich "ranghöher" ist. Der deutlich Älteren wird die deutlich Jüngere vorgestellt. Die Ältere reicht zuerst die Hand. Der Einzelne wird der Gruppe vorgestellt. Der oder die Hinzukommende wird den Anwesenden vorgestellt. Gastgeber erfahren zuerst, wer ihre Gäste sind. Small Talk: Der Small Talk sollte nicht unterschätzt werden: Es dient bei Fremden einem ersten "Abtasten". Der Small Talk hilft, miteinander ins Gespräch zu kommen, ist Rahmen für schwierige Unterhaltungen, Bodenbereiter für tiefer gehende Dialoge und Türöffner für intensiven Gedankenaustausch. Small Talk schafft Verbindungen, fördert Beziehungen und erleichtert die Kommunikation. Besuche in privaten Haushalten: Schuhe auszuziehen fördert die Intimität, drückt ein Ablegen eines Schutzes aus und ist in allen Bereichen In asiatischen Familien ist es hingegen selbstverständlich, die Schuhe beim Betreten einer Wohnung auszuziehen. Grundsätzlich haben die Hausherrin/der Hausherr das Recht zu bestimmen, wie deren Wohnung betreten werden darf. Die Gäste sollten sich an die Hausordnung halten, auch wenn sie guten Grund dafür hätten, die Schuhe lieber an zu lassen. Außerdem tun die Gastgeberin/der Gastgeber gut daran, bei manchen Einladungen von ihrer/seiner strikten Regel abzusehen. Diskussionen an der Haustüre sind jedenfalls unangebracht und außerdem unnötig, wenn wir die Beweggründe des Gegenübers respektieren. Hannes Jandl, 2AK 2008-11-21 Niesen und Kaugummi Was sagt man, wenn jemand niest? Der Niesende niest möglichst leise und unauffällig und entschuldigt sich kurz. Das Niesen wird von anderen übergangen – "Gesundheit", "Helf Gott" etc. sind überholt. Ist es ok, Kaugummi zu kauen? "Kaugummi ist nur gut, wenn man ihn früh genug herausnehmen tut!" Pfefferminz/Spearmint-Kaugummis sind eine gute Hilfe bei schlechtem Atem, ansonst – besonders im Kundenkontakt – tabu! Tischkultur und Tischmanieren Aufrechtes Sitzen ist das A und O. Das Besteck wird immer zum Mund geführt, nicht der Mund zum Besteck. Apropos Besteck: Bei vielen Besteckteilen verliert man schon mal den Überblick. Eine Faustregel: Die Teile, die außen liegen, werden zuerst gebraucht. Servietten nicht in den Hemdkragen stopfen, sondern auf den Schoß legen. Abstützen mit den Ellenbogen ist verboten, dafür kann man auch den Unterarm verwenden. Bezahlung Die eleganteste Form, als Gastgeber die Rechnung zu bezahlen, ist die Abgabe der Kreditkarte. Die Bezahlung mit Bargeld ist stilvoller an der Restaurantkasse, damit der Gast nicht merkt, was für ein großzügiger Gastgeber Sie sind. Kleidung Die klassische Businesskleidung ist für den Herren der ein- oder zweireihige Anzug in dunkelblau oder Anthrazit. Dazu sollte ein weißes oder leicht getöntes Hemd getragen werden. Die Krawatte mit dezentem Muster und ohne Logos. Socken/Kniestrümpfe immer etwas dunkler als der Anzug, ebenso ohne Muster. Dazu passt ein klassischer Schnürschuh aus Glattleder, am besten in schwarz. Die Dame trägt zum Businesskostüm (nicht zu kurz!) oder zum Businessanzug eine Bluse, ein Shirt oder einen leichten Rolli. Bitte keine durchsichtigen Blusen, Tiger-Dessin, nackte Beine oder offene Schuhe! Türkei Als Schwellenland zu Europa ist die Türkei seit Dezember 1999 offiziell Beitrittskandidat der Europäischen Union und so wollen ihre Bewohner als moderne Europäer angesehen werden und nicht durch ihre islamische Religionszugehörigkeit als Orientbewohner Moscheen betritt man barfuss und mit einer Kopfbedeckung. Russland Der politische Wandel in Russland spiegelt sich auch im Verhalten zu Geschäftspartnern wider. Während es früher mit der Pünktlichkeit nicht so genau genommen wurde und Geschäftsverhandlungen sehr zäh verliefen, ist jetzt schon eine Anpassung an deutsche Pünktlichkeit zu verzeichnen. Es wird Wertgelegt auf korrekte, konservative Kleidung. Russen sind sehr gastfreundlich. Bei Einladungen, die auch oft zuhause stattfinden, ist es unumgänglich, die Trinksprüche mit Wodka zu besiegeln, d.h. es gilt als Beleidigung des Gastgebers, wenn man nicht mittrinkt. Der am bekannteste Toast ist„na sdarowje“ – „auf die Gesundheit“. Amerika „Time is money“ heißt die Devise und davon sind auch Geschäftsverhandlungen geprägt. Seien Sie lieber fünf Minuten früher zum Termin da als zu spät! Pünktlichkeit ist in den USA ein Zeichen von Professionalität! Die Amerikaner lieben es, auf den Punkt zukommen. Nach einer lockeren Aufwärmphase kommt der amerikanische Partner rasch zum Geschäft. Auch wenn die Verhandlungen von Humor gekennzeichnet sind und im Gespräch immer „keep smiling“ praktiziert wird, sollte man nicht verkennen, dass sich hinter der lockeren Fassade stets ein knallharter Geschäftsmann verbirgt. Hannes Jandl, 2AK 2008-11-21