Lehrer

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Thema:
„Der moderne deutsche Schriftsteller Herbert Rosendorfer. Der Roman
«Briefe in die chinesische Vergangenheit»
Zielsetzung: Lernziele:
1. Den Schülern die Fertigkeiten einer ideen-thematischen
Analyse des Werkes beibringen;
2. Die Schülern lehren, den Inhalt des Gelesenen zu beurteilen;
3. Die Schülern lehren, nach der Aneignung der Begriffe "der
Epistolarroman", " der Stil ", "die Satire", "der Chronotopus" den literarischen Text
zu untersuchen.
Entwicklungsziele:
1. die Fähigkeit entwickeln, das Material zusammenzufassen und zu
systematisieren;
2. das logische Denken entwickeln;
3. die Fertigkeiten der ausdrucksvollen Lektüre entwickeln;
4. die ethischen Blicke auf die Welt bilden;
5. die Fertigkeiten der mündlichen Sendung entwickeln.
Ausbildungsziele:
1. die Schülern mit dem Leben und dem Schaffen des
Schriftstellers bekannt machen,
2. das Interesse am Schaffen des Schriftstellers anregen.
Erziehungsziele:
1. bei den Schülern die Verantwortung für die Taten
großziehen;
2. die bewussten Leser erziehen;
Arbeitsmittel:
das Porträt des Schriftstellers, die Ausstellung seiner Bücher,
seiner Zeichnungen, Multimediaprojektor.
Lehrbücher:
das Buch von Herbert Rosendorfer „Briefe in die
1.
chinesische Vergangenheit“;
„Stilistik der deutschen Sprache“ von Riesel.
2.
Typ der Stunde: kombiniert.
Ablauf des Unterrichts
EINFÜHRUNGSPHASE
›› Begrüßung
Guten Tag! Nehmen Sie bitte Platz! Heute ist ein schöner Tag. Wie
geht es Ihnen? Sind Sie gut gelaunt?
›› Sprechgymnastik
Ich möchte den Unterricht mit folgenden Worten beginnen. Lesen Sie bitte
die Aufzeichnung auf der Tafel.
"Ich
will
die
Dummheit
weltweite
bekämpfen."
Herbert Rosendorfer
Was verstehen Sie unter
dieser Aussage? Es ist edel, jedoch das
hoffnungslose Ziel. Lesen Sie die zweite Aufzeichnung auf der Tafel.
"Keine meiner Geschichten
hat ein Ende. Wer so freundlich ist,
meine Romane gelesen zu haben,
wird
feststellen,
dass
keiner
eigentlich ein Ende hat. Und das
hängt damit zusammen, dass ich
Realist bin in der Literatur. ... bei
allem
Fantastischen,
was
ich
einzubauen mich bemühe. Und die
Realität hat ja keinen Anfang und
kein Ende."
Herbert Rosendorfer
Und wie können Sie diese Aussage interpretieren? - „Und die Realität hat ja
keinen Anfang und kein Ende." Denken Sie auch so?
PRÄSENTATIONSPHASE
Lehrerin:
Die moderne deutsche Literatur ist in der ganzen Welt von den
zahlreichen Autoren und den literarischen Stilen vorgestellt. Wir haben die
Möglichkeit, unter den Romanen, der Poesie, der Theaterstücke und unter anderen
Genres zu wählen. Sehr beliebt unter den modernen deutschen Autoren ist Herbert
Rosendorfer. In seinem Schaffen und Manier seines Briefes finden wir die
Verflechtung verschiedener Genres und der Stile des Briefes. Es ist der
Ausnahmeautor, der ein erstklassiger Jurist ist und zur gleichen Zeit Romane,
Erzählungen, Theaterstücke, Drehbücher schreibt und ein bemerkenswerter Maler
ist.
Das Thema des heutigen Unterrichts ist: „Der moderne deutsche
Schriftsteller Herbert Rosendorfer. Der Roman «Briefe in die chinesische
Vergangenheit»
. Wir werden heute mit dem Leben und dem Schaffen des Schriftstellers
bekannt machen, das Interesse am Schaffen des Schriftstellers anregen, nach der
Aneignung der Begriffe "der Epistolarroman", " der Stil", "der Chronotopus", "die
sprach-stilistischen Ausdrucksmittel" streben, die ideen-thematische Analyse des
Werkes durchführen.
Schreiben Sie das Datum und das Thema des Unterrichts auf. Notieren
Sie sich bitte den Plan des Unterrichts:
1. Das Leben und Schaffen des Schriftstellers.
2. Roman «Briefe in die chinesische Vergangenheit».
3. Der Epistolarroman.
4. Die ideen-thematische Analyse des Werkes.
5. Zeit und Raum im literarischen Werk und ihr Zusammenhang.
III. HAUPTTEIL DES UNTERRICHTS
1. Lehrerin: Herbert Rosendorfer ist ein Name, der den Erfolg begleitet.
Es ist kompliziert zu sagen, wer er eifentlich ist: Schwärmer oder Satiriker,
Romanschriftsteller oder Philosoph, weil er ein interessanter und vielseitiger
Mensch ist. Während letzter zwanziger Jahre wurde Herbert Rosendorfer einem
aus den populärsten deutschsprachigen Autoren in der Welt vorgestellt. Seine
Bücher sind von vielen Sprachen übersetzt.
Wer will uns über Herbert Rosendorfer erzählen? Melden Sie sich bitte an
und erzählen Sie!
›› Die Mitteilung des vorbereiteten Materials vom Leben und dem
Schaffen des Schriftstellers.
Schuler: Herbert Rosendorfer wurde am 19. Februar 1934 in Gries bei
Bozen (Südtirol) geboren. Während seiner Kindheit lebte er in Kitzbühl und
München. Nach er dort sein Abitur gemacht hatte, studierte er ein Jahr lang
Bühnenbildnerei an der Akademie der Bildenden Künste. Anschließend studierte
er an der Universität München Jura. 1966 wurde er Staatsanwalt und ab 1969
Amtsrichter in München. 1990 wurde er von der Ludwig-Maximilians-Universität
München zum Honorarprofessor für Bayerische Literaturgeschichte ernannt. Seit
1993 ist er Richter am Oberlandesgericht Naumburg. Seit seiner Pensionierung
1997 lebt er in Eppan an der Weinstraße in Südtirol.
Lehrerin: Die genug interessante Biografie und die Informiertheit des
Schriftstellers ermöglicht den saturierten Gedanken und die Phantasie zu haben.
Er hat was zu erzählen und macht es geschickt. Berichten Sie bitte über die
Vielfältigkeit des literarischen Schaffens von Herbert Rosendorfer!
›› Die Mitteilung der vorbereiteten Schüler von
Schriftstellers.
den Schaffen des
Schuler: Herbert Rosendorfer hat umfangsreiche Werke geschaffen,
Romane,
Gedichte,
Erzählungen,
Theaterstücke,
Fernsehspiele,
Libretti,
Reiseführer und Biografien umfasst, aber auch wissenschaftliche Abhandlungen
über Musik oder Geschichte.
Rosendorfer ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Er erhielt u.a.
1977 den Tukan-Preis, 1992 den Oberbayerischen Kulturpreis, 1999 den JeanPaul-Preis, 2000 den Deutschen Fantasypreis, 2005 den Literaturpreis der Stadt
München und 2010 für sein Lebenswerk die Corine (Ehrenpreis des Bayerischen
Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk): Ministerpräsident Horst Seehofer ehrte
den Preisträger als Dichter mit hohem literarischen Anspruch, großem
Unterhaltungswert "und etwas, worauf wir in Bayern besonders großen Wert legen,
obwohl es nicht immer verstanden wird: einer feinen Ironie". Rosendorfer ist
Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse (seit 2000), des Österreichischen
Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse und des Bayerischen
Verdienstordens (seit 2004), außerdem Ehrenpräsident der Kuno KrisslerGesellschaft.
Lehrer: Vielen Dank.
Herbert Rosendorfer ist wirklich ein sehr
talentvoller Schriftsteller. Welche bekanntesten Werke hat er geschrieben?
›› Die Mitteilung der Schuler.
Schülern: Die bekanntesten Werke des Schriftstellers sind: «Der
Ruinenbaumeister» (1969), «Deutsche Sеite» (1972), «Großes Solo für Anton»
(1976), «Das Messingherz oder die kurzen Beine der Wahrheit» (1979), «Briefe in
die chinesische Vergangenheit» (1985), «Die Nacht der Amazonen» (1989), «Die
goldenen Heiligen oder Columbus entdeckt Europa» (1992), «Die Erscheinung im
Weißen Hotel» ( 2000), «Kadon, ehemaliger Gott» (2001).
Lehrer: Also, ja, Herbert Rosendorfer führt auch seine Erfahrung im Beruf
des Juristen und seine juristische Tätigkeit in solchen Werken, wie "Ballmanns
Leiden" und "Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts", vor, wo mit der Satire die
juristische Werktage beschreibt.
Wann hat er den Roman «Briefe in die
chinesische Vergangenheit» geschrieben? Worum es sich im Roman handelt?
›› Die Mitteilung der Schülern vom Roman «Briefe in die chinesische
Vergangenheit» des Schriftstellers.
Schülern: Der Roman «Briefe in die chinesische Vergangenheit» ist in
München 1983 hinausgegangen. Mit Hilfe eines „Zeitreisekompasses“ (einer Art
Zeitmaschine) versetzt sich der Protagonist des Romans, ein chinesischer
Mandarin namens Kao-tai aus dem 10. Jahrhundert, in die Gegenwart und
überbrückt damit tausend Jahre, um das moderne China kennenzulernen. Da er
jedoch, aufgrund seines statischen geozentrischen Weltbildes, die Erddrehung
nicht berücksichtigt hat, landet er viel weiter westlich: im Land Ba Yan (Bayern),
genauer gesagt, in dessen Metropole Min-chen (München). Kao-tai versucht sich
dort einzugewöhnen und beginnt (mit Hilfe eines Geschichtsprofessors, mit dem er
sich anfreundet und der ihn bei sich unterbringt) die deutsche Sprache zu erlernen.
Wie er bald merkt, sind jedoch die Unterschiede zwischen Damals und Heute nicht
leicht zu überbrücken. Besonders den Schmutz und Lärm der neuen Zeit, aber auch
die Gleichberechtigung der Frau und die Hektik des täglichen Lebens empfindet er
als abschreckenden Kulturschock.
Lehrer: Sehr gut, das stimmt. «Briefe in die chinesische Vergangenheit»
ist ein Roman. Und welche Form hat er?
›› Die Mitteilung der Schülern.
Schülern: Roman «Briefe in die chinesische Vergangenheit» ist in der Form
der Briefe geschrieben.
Lehrer: Das ist der Epistolarroman ― der Roman in der Form der
Briefe. Berichten Sie bitte, was ein Epistolarroman ist und zu welchem Typ des
Epistolarromans der Roman «Briefe in die chinesische Vergangenheit» gehört.
Schülern: Man unterscheidet drei Typen des Epistolarromans: den
monophonischen Epistolarroman, den Dialog der Stimmen, den polyphonischen
Epistolarroman. Im monophonischen Epistolarroman sind die Briefe einer
handelnden Person, des Adressanten, die er seinem ständigen Adressaten schickt.
Im Dialog der Stimmen sind zwei handelnde Personen anwesend, die
untereinander abgeschrieben werden.
Der polyphonische Epistolarroman beruht auf der Mehrstimmigkeit.
Der Roman "Briefe in die chinesische Vergangenheit" besteht aus 37 Briefen
verschiedenen Umfangs, die vom Namen Kao-tai unterschrieben sind, geschrieben
an einen Adressaten und haben die Anfangs- und Schlussformel. Da die Briefe von
einer und derselben handelnden Person unterschrieben werden, können wir den
vorliegenden Roman als den monophonischen Epistolarroman bezeichnen, obwohl
es sich um den Austausch zwischen Kao-tai und seinem Adressaten tatsächlich
handelt.
Lehrer: Schreiben Sie bitte jetzt in die Hefte die Definition auf. Die
Gestalt ist eine eigenartige Form der künstlerischen Wirklichkeit, die die eigene
helle gegenständliche Sinnlichkeit hat.
Das System der Gestalten des Kunstwerkes stellen die Weisen der
handelnden Personen, die Gestalten des Schöpfers und des Adressaten des Werkes,
die Gestalten der natürlichen und materiellen Umgebung vor.
Die Gestalten
der Personen, die im Werk, als Objekte der Erzählung
auftreten, heißen die handelnden Personen;
Die Gestalten der Personen, die im Werk als Subjekte der Erzählung
auftreten, heißen Darlegen (Wiedererzähler);
Die Gestalten der Personen, die im Werk als Subjekte und zur gleichen Zeit
als Objekte der Erzählung auftreten, heißen Erzähler.
Die Gestalt der Hauptfigur in Roman "Briefe in die chinesische
Vergangenheit" ist der Erzähler. Es ist leicht, den Erzähler zu charakterisieren.
Lehrer: Stellen wir weiter fest, was unter Chronotopos verstanden wird.
Schreiben Sie auf:
Chronotopos (griech. chrónos = Zeit; tópos = Ort) ist ein von dem
russischen Literaturwissenschaftler Michail Bachtin eingeführter Begriff der
Erzähltheorie und der Dramen-Analyse. Chronotopos charakterisieren den
Zusammenhang zwischen dem Ort und dem Zeitverlauf einer Erzählung.
Michail Michailowitsch Bachtin (1895-1975) schrieb in den späten 30er
Jahren des vorigen Jahrhunderts an einem Blick über den deutschen
Entwicklungsroman und Goethe. Er gab es dem Moskauer Verlag „Der
Sowjetschriftsteller“ in einer handschriftlichen Vorlage an. Sie ist dort im Krieg
zum Teil verlorengegangen und nie in Druck gegangen. Auch die 1940
abgeschlossene, aber erst 1946 verteidigte Dissertation über Rabelais erschien in
einer überarbeiteten Fassung erst 1965. Aus erhaltenen Manuskriptteilen des
Goethehuchs und begleitenden Studien der Werkphase, in der beide Bücher
vorbereitet wurden, stammen die historischen Auseinandersetzungen mit den
jeweils epochalen Merkmalen von Erzählen, die unter dem Titel „Formen der Zeit
und des Chronotopos im Roman“ bekannt wurden. Sie zeichnen, mit kleineren
Vorgriffen auf das 19. Jahrhundert, eine poetologische Entwicklungslinie vom
hellenistischen Liebes- und Reiseroman bis zur französischen Renaissance und
Rabelais. Bachtin hat sie vor seinem Tod zusammengestellt und mit einem Kapitel
„Schlußbemerkung“ zur geschlossenen Studie abgerundet.
Bachtins Ansatz ist die Untersuchung des Raumzeitgefüges, das er
„Chronotopos“ nennt: "Den grundlegenden wechselseitigen Zusammenhang der in
der Literatur künstlerisch erfaßten Zeit-und-Raum-Beziehungen wollen wir als
Chronotopus („Raumzeit“ müsste die wörtliche Übersetzung lauten) bezeichen.
Dieser Terminus wird in der mathematischen Naturwissenschaft verwendet; als
man ihn einführte und begründete, stutzte man sich aber auf die Einsteinsche
Relativitätstheorie.
Künstlerisch-literarischen
Chronotopos
verschmelzen
räumliche und zeitliche Merkmale zu einem sinnvollen und konkreten Ganzen. Die
Zeit verdichtet sich hierher, sie zieht sich zusammen und wird auf künstlerische
Weise sichtbar; der Raum gewinnt Intensität, er wird in die Bewegung des
Raumes, die Zeit, des Sujets, der Geschichte hineingezogen. Die Merkmale der
Zeit offenbaren sich im Raum, und der Raum wird von der Zeit mit Sinn erfüllt
und
dimensioniert. Das
sind
an
sich
bekannte
Einsichten;
doch
die
erzähltheoretische und poetologische Beschreibung dieser Sachverhalte beschäftigt
sich in der etwa gleichzeitigen westeuropäischen Tradition vorrangig mit der Zeit,
mit dem Zusammenhang von Erzählen und erzählter Welt (wie es sich in Günther
Müllers bekannter Formel von „Erzählzeit“ und „erzählter Zeit“ widerspiegelt),
was die Raumstruktur der fiktionalen Welt als ein ganz anders gelagertes Problem
erscheinen lässt. Demgegenüber konzentriert sich Bachtin auch in seinen
Bemerkungen zur Zeit auf die Raumzeitstruktur der fiktionalen Welt, was die
Fragen nach Raum und Zeit homogener und das Raumzeitliche, zum Beispiel den
Zufall, zum Gegenstand des Interesses macht.
Die Strukturierungen von Raum und Zeit in einem Roman bilden nach
Bachtin einen wechselseitigen und untrennbaren Zusammenhang. Sie durchdringen
sich gegenseitig, indem der Raum die chronologische Bewegung der Erzählung
gliedert und dimensioniert und umgekehrt die Zeit den Raum mit Sinn erfüllt. Der
Chronotopos ist also eine Art „Raumzeit-Gesetzlichkeit“, die die Bedingungen der
Möglichkeiten der Erzählung festlegt: er bildet gewissermaßen die „Weltordnung“
einer Erzählung, ihr internes Orientierungssystem in Zeit und Raum und zugleich
das Orientierungs- und Wahrnehmungsmuster ihrer Figuren.
Die Analyse einer Erzählung nach Chronotopos-Theorie fragt also nach
dem Wo und Wann und deren symbolischer oder sinnhafter Beziehung. Fragen, die
eine solche Untersuchung stellen könnte, sind zum Beispiel:
Welche Schauplätze werden gewählt? Wie werden sie erzählerisch
erschlossen?
Wie behandelt die Erzählung den Raum - durch Reisen, Kreisbewegungen,
Stillstand?
Wie verhält sich die Charakterisierung der Figuren zu ihrer Bewegung im
Raum?
Wie beziehen sich die Abfolge der Ereignisse, die Beobachtungen der
Figuren und ihre Bewegungen im Raum aufeinander?
Die Gestaltung der Schauplätze und der Zeit einer Erzählung ist vor allem
ein wichtiges Element der Charakterisierung von handelnden Personen und der
Darstellung eines Weltbildes. Räume in einer Erzählung sind nicht zufällig,
sondern symbolisch, ebenso Raumbeziehungen wie Blicke, Bewegungen,
Architektur, Reisen usw. Der Zusammenhang von Raum und Zeit konstituiert
somit den Handlungsverlauf und die Handlungsmöglichkeiten der Figuren.
Der Chronotopos einer Erzählung ist also einerseits eine Art „Landkarte“,
andererseits eine Art „Zeitstrahl“, wobei Elemente beider Dimensionen auf eine
Weise miteinander verknüpft sind, die für bestimmte literarische Gattungen typisch
ist: Chronotopos des barocken Schelmenromans ist die Verkehrte Welt;
Abenteuerromane wiederum dehnen oder raffen den Raum, machen ihn zu einer
flexiblen Repräsentationsform, während biografische Romane sich eher an zeitlichräumliche Gegebenheiten in der Welt halten müssen.
In der Erzählforschung werden häufig auch bestimmte symbolhafte Orte,
die konventionalisierte Funktionen haben, als Chronotopos bezeichnet. Das können
etwa sein: die Schwelle, das Tor (Begegnung, Abschied), das Gericht (Festlegung,
Richtigkeit, Urteil), der Weg (Leben, Reise, Reifung), die Heimat, das Exil, die
Landschaft, der Tatort, der Fluss, die Insel, das Schiff, der Leuchtturm, die Stadt,
die Festung, das Haus, die Bühne usw. Sie alle kündigen dem Leser durch ihre
Konventionalisierung bereits gewisse Oppositionen und Verläufe innerhalb der
Handlung an; sie lenken Handlung und Zeit; sie werden zu sinntragenden und
sinnstrukturierenden Elementen.
Also sagen Sie bitte, warum ist der Roman von Herbert Rosendorfer im
Aspekt der Chronotopos-Theorie interessant?
Schülern: Vor allem weil der Roman die Kommunikation zwischen zwei
Kulturen präsentiert, zwischen denen einige Jahrtausende sind, und weil in der
Mitte der Erzählung die Zeitreise ist.
4. a) Die Partnerarbeit
Lehrer: Welche sprachlichen und stilistischen Mittel verwendet der Autor,
um die Gestalt der Hauptfigur zu realisieren? Finden Sie sie im Roman. Arbeiten
Sie zu zweit.
(Die Studenten überlegen sich über das Instrumentarium des Schriftstellers
und suchen Sie nach den passenden Beispielen. Der Lehrer gibt die Richtung von
den Fragen. Der Lehrer hat vorbereitete Beispiele, falls die Studenten nicht
machen können oder nicht verstehen).
Lehrer: Behandeln wir weiter die stilistischen Ausdrucksmittel, die der
Autor für die Darstellung der Hauptfigur gebraucht. Der Roman ist vom Humor
und der Satire überfüllt. Mit ihrer Hilfe realisiert der Schriftsteller die Gestalt der
Hauptfigur scharf. Finden Sie im Roman die Beispiele der Ironie.
Schülern: Zum Beispiel beschreibt Kao-tai mit Ironie "Fest des
Herbstmondes":
«Überall stank es, denn zu der Lustbarkeit gehört es offenbar, dass sie ihre
Notdurft verrichten, wo immer sie der Drang überkommt, und da ein Hauptteil der
Lustbatkeit darin besteht, dass man Ma-’ßa und Hal-bal in ungeheuren Mengen
trinkt, müssen sie auch sehr viel von sich geben».
Schülern: Oder wie er in Bezug auf unseren Fortschrittsglauben ironisiert:
«Denn eines, teurer Dji-gu, ist mir klargeworden, was nicht Du und nicht
ich gewusst haben, und was uns allen unvl.
Im Roman verspottet der Schriftsteller mit Ironie die moderne Wirtschaft,
die Existenz des Papiergeldes, die Banken. Die ganze Welt hängt von
irgendwelchen Papierchen ab, welche von der ganzen Welt, wie von der Puppe auf
den Fädchen, leiten:
«Entweder ist das Vertrauen der Großnasen zu ihrem Finanzminister so
groß, dass es schon an Schwachsinn grenzt, oder aber der Ruß und Schmutz dieser
Welt kommt eben davon, dass kein Mensch bereit ist, ihn gegen Lohn in Papier zu
beseitigen ».
Schülern: Erfolgreich verwendet der Autor die phonematische Veränderung
der deutschen Wörter, ihre Interpretation vom Chinesen:
«Sie nennen die Eisen-Wägen übrigens: A-tao», «Wohlweislich fassen sie
hier ihre Speisen nicht mit den Händen an, sondern führen sie mit solchen Ganbal-Geräten zum Mund», « Diese qualvolle An-tsu-Kleidung besteht aus einer
komplizierten Vielfalt von Einzelteilen», «Die Vorsilbe „Hel“ ist hier eine Anrede
in höflicher Form», «Ich kann noch den Wagen ― er wird Li-lit genannt ― noch
nicht bedienen», «Das Geld heißt ― es ist fast unaussprechlich ― Ma-l’-ch’».
Oder die phonematische Veränderung der Namen: Herr Schi-shmi, Frau Paoleng, Lu-wing, Ma-ksi-mai-lan, Minchen, Ba Yan, Am-mei-ka.
Schülern: Der Autor verwendet breit die Aufnahme der intimen Erzählung
von der ersten Person: «… schlug sie wie ein Mann die Beine übereinander, und da
sah ich, wenn mich nicht alles täuscht, sogar ihr Juwelchen. Verzeih, daß ich von
solchen Dingen schreibe. Aber ich bin jetzt immerhin so lang unterwegs, daß der
Mond das zweite Mal gewechselt hat. Und die habe seitdem, wie Du ja ohne
weiteres denken kannst, keine Frau auch nur aus der Nähe gasehen, geschweige
denn berührt. Das ist äußerst ungesund in meinem Alte, «Sie legte auch ihr
Augen-Gestell ab, und ich genoß die wie immer außerordentlichen Freuden der
Liebe, die Frau Pao-leng zu bieten nicht müde wird. Sie entzückte mich diesmal
mit der Variante „Sommerwind“, und ich befürchtete, daß sie das Kissen ― das ja
dem Inhaber des Hong-tel gehört und nicht mir ― zerbeißen würde.
Der Autor verwendet auch Vergleiche und Epitheta, Seite 158: «Der Satz ist
wie
die Besteigung eines Berges im Nebel: ein mühsamer Aufstieg, der im
Aufbrechen der Nebel auf der Höhe gipfelt; ein edler, leiser Gesang – durch
keinen Text profaniert – führt an die Empfindung vom hellen, sanften Himmel
heran, und in ergriffener Kontemplation, wie leise bewegtes Laub, klingt der Satz
aus».
Und Epiteta, Seite 96: «O hohe Blume des Hauses», «…. o wohlduftende
Begonie mit dem Mond-Antlitzt, der nichtswürdige Wurm Kao-tai grüßt dich
ehrfürchtig und wünscht dir einen honiggetränkten Sommermorgen».
Also das Instrumentarium des Schriftstellers sehr breit ist.
b) Die Gruppenarbeit
Lehrer: Jetzt arbeiten wir in Gruppen. Wir schaffen zwei Gruppen. Ich
gebe 3 Fragen auf. Sie
haben 5 Minuten, um sich über die Antworten
nachzudenken. Später spricht der Vertreter von jeder Gruppe die Meinung aus. Es
wird die Gruppe gewinnen, die genauer die Antworten auf die Fragen geben wird.
1. Was will uns der Autor sagen, was will uns beibringen?
2. Welche Rolle spielt die Gestalt der Hauptfigur?
3. Wie ist die subjektive Position des Autors zu dem Hauptsinn des Romans?
›› Die Antworten.
Ein wahrhaftes Ziel war die Vorschrift des Lesers: wie weit wir von uns,
vom Verständnis des Lebens gegangen sind, wir laufen ständig irgendwohin. Das
Buch von Rosendorfer ist nicht ganz über den Chinesen. Die Gestalt der
Hauptfigur ist vom Autor nur für die Bequemlichkeit gegeben ― er dient zum
Punkt, aus dem sich vom Blick des einfachen Lesers das ganze Chaos und der
Unsinn der modernen Welt öffnet. Es sagt darüber, inwiefern wir mit den
Problemen beschäftigt sind, dass wir des Menschen aus absolut anderer Epoche
brauchen, um uns von der Seite her anzuschauen, um wir zu sehen, wozu die Welt
aller für Tausend Jahre hingeführt haben, ohne Ziel, um wir zu sehen, wohin uns
unsere Hast bringen wird, unsere Eile, unseren schlechten Einfluss auf die Natur.
Alles, was wir mit eiserner Notwendigkeit machen, nähert den Niedergang
dieser Welt. Wir machen es absichtlich nicht: wir bemerken nicht, dass uns jeder
Schritt zu dem Abgrund nähert. Die Jugend wünscht einfach nichts zu kennen und
schreitet mit den geschlossenen Augen. Die alten Menschen hoffen, dass sie bis
zum schrecklichen Ende nicht erleben werden.
Das Sujet nicht drehend, die Anstrengung nicht verschärfend, die Dynamik
nicht vergrößernd, hat Herbert Rosendorfer die sehr lebendigen, ehrlichen,
lächerlichen und vollen von Trauern Bücher geschrieben. Wir beobachten die
außerordentlichen Ereignisse und die Abenteuer der Hauptfigur nicht, aber das
Buch betrufft die Realität, obwohl wir solchen phantastischen Moment, wie die
Reise in der Zeit, beobachten.
IV.SCHLUSSWORT
›› Zusammenfassung
Lehrer: Sie haben also ziemlich gut mit dem Schaffen des modernen
deutschen Schriftstellers auseinandergesetzt. Machen wir jetzt ein kleines Quiz
nach dem summierten Material des Unterrichts. Beantworten Sie die Fragen:
1. Wodurch ist Herbert Rosendorfer bekannt?
2. Welche Werke von Herbert Rosendorfer haben die höchsten Preise?
3. Was ist „Epistolarroman“?
4. Analysieren Sie die Rolle der Gestalt der Hauptfigur im Roman.
5. Beschreiben Sie die Zeit-und-Raum-Beziehungen im Roman.
›› Die Bewertung
Lehrer:
Ich bin mit Ihrer Arbeit zufrieden. Ich danke Ihnen für die Arbeit.
››Hausaufgabe
Lehrer: Schreiben Sie das Werk zum Thema „Die Gestalt der Hauptfigur
im Roman von Herbert Rosendorfer «Briefe in die chinesische Vergangenheit».
Vielen Dank für Ihre Arbeit. Auf Wiedersehen.
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