Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 1 Der systemische Ansatz Sie können das geologische Zeitverständnis veranschaulichen 2 Das Raum-Zeit Schema 3 Der geologische Zeitbegriff Sie kennen die Prozesse der Übergänge von einer Ära zur andern / Die Ären und ausgewählten Perioden kennen Sie Vor 13,6 Mia Urknall 4600 Mio. Entstehung Sonnensystem mit Erde 4500 Mio. Entstehung Mondes vor 4000 Mio. Entstehung Wasser Proterozoikum, 2‘700 Mio. Jahr, erster Sauerstoff oxidierte aber sogleich zu Eisen/Ozsonschicht Kambrium, 540 Mio. : erster freier Sauerstoff, kambrische Explosion der Lebewesen Perm zu Trias, 250 Mio.: Eruption von Plateaubasalten in Sibirien – giftige Quecksilbergase, 95% marinen Arten/66% terristische Arten Trias zu Jura, 200 Mio.: Pangäa zerbricht - Thetysmeer,gewaltige Basalteruptionen mittelatl. Rücken, 50-80% aller Arten Kreide zu Tertiär, 66 Mio.: Plateaubasalte in Indien, Temperaturabfall, Meeresspiegelabfall, 50% aller Arten Tertiär: Plattenkollision Europa – Afrika , Alpenfaltung setzt ein, zweimal Absenkung des Mittellandes (35 Mio., UMM und 22 Mio. OMM) und Hebung 32 Mio./15 Mio., Auffaltung Jura, 3 Mio Jahren, Quartär: 2.6 Mio.: Eiszeiten und Zwischeneiszeiten mit Vergletscherungen Plateaubasalte in Indien, Asteroideneinschla Plateaubasalte in Sibirien Krustenbildung 1 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Erdalter = 12h, 1 Mio. Jahre = 9,4 sec, Beginn unserer Zeitrechnung = 1/50 sec vor 0.00 3.1 Definition Geologie Sie können den Begriff Geologie definieren Geologie ist die Wissenschaft von der Erde; sie versucht zu erklären, wie der Planet entstanden ist, sich entwickelt hat, wie er funktioniert und wie wir seine Lebensräume erhalten können. Tektonik, Paläontologie, Mineralogie & Lithologie, Geomorphologie 4 Entstehung der Erde Sie können die Entstehung der Erde in eigenen Worten erklären 13.8 Mia. J. Urknall 4.6 Mia. J. Entstehung des Sonnensystems (der Erde) 4.5 Mia. J. Entstehung des Mondes 4 Mia. J. Entstehung von Wasser 2.7 Mia. J. Erste Atmosphäre mit Sauerstoff 700 Mio. J. Globale Vereisung 600 Mio. J. Zweite Atmosphäre mit Sauerstoff (frei); Beginn des Paläozoikums) 400 Mio. J. Kaledonische Gebirgsbildungsphase 250 Mio. J Ende des Paläozoikums 300 Mio. J. Varistische Gebirgsbildungsphase 4.1 Schalenbau Den Schalenbau der Erde können Sie korrekt skizzieren und beschriften Sie kennen die Hauptgesteine der Lithosphäre Die Abplattung der Erde (entsteht durch Rotation) ist nicht perfekt. Es gibt weitere Abweichungen, da die Verteilung der Erdmassen – und damit das gestaltprägende Schwerefeld – räumlich ungleichförmig sind. Die Darstellung der schwerkraft-bedingten Abweichungen der Erdgestalt gegenüber der regelmäßigen Ellipsoidoberfläche wird wissenschaftlich als GEOID bezeichnet. Diskontinuität = Geschwindigkeit von Wellen verändert sich nach Dichte der Schicht Moho-Diskontinuität = Übergang Kruste zu oberem Mantel, Geschwindigkeit nimmt zu 2 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Unterteilung nach Stoff: Kruste, Mantel, äusserer und innerer Kern Unterteilung nach Aggregatzustand: ozeanische + kontinentale Kruste, oberer Mantel, Übergangszone, unterer Mantel, äusserer Kern, innerer Kern Lithosphäre = ozeanische + kontinentale Kruste + oberer Teil des oberen Mantels Hauptgesteine: Plutonite: Granit (mit Quarz, kon.) + Gabbro (ohne Quarz, ozea.), , Vulkanite: Rhyolit (mit Quarz, kon.) + Basalt (mit Olivin, ozea.) Asthenosphäre = unterer Teil des oberen Mantels (Periodotit, viel Olivin), dann unterer Mantel (fest), äusserer Kern (flüssig), innerer Kern (fest) Begriffe: Geologischer Zeitbegriff, Meilensteine der Erdentwicklung, Schalenbau, Geoid, Geologie, Lithosphäre, Asthenospäre, Erdwärme 3 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 5 Plattentektonik Sie kennen die Namen der 10 grössten Lithosphärenplatten und können diese auf einer Karte lokalisieren / Sie kennen den plattentektonisch relevanten Aufbau der Erde / Sie erkennen die Platten Passiver Kontinentalrand: Aktiver Kontinentalrand: Konvektionsströme: Übergang von kontinentaler zu ozeanischer Platte ohne Plattengrenze, Bsp. Australien mit Tasmanien, Schema: Kontinent – Schelf – Kontinentalabhang - Tiefsee Übergang von kontinentaler zu ozeanischer Platte mit Plattengrenze, Bsp. Sumatra,Schema: Kontinent - Schelf mit Abflussrinnen – vorgelagerte Inselkette (ganz kleine Inseln vor Sumatra) – Tiefseegraben (Subduktion) – ozeanische Platte heisses, flüssiges Material aus dem Erdmantel steigt nach oben, kühlt dort ab, bewegt sich zur Seite und sinkt nach unten – durch diese Bewegung werden die Lithosphärenplatten bewegt, wenn Sie konvergieren taucht die ozeanische unter die kontinentale (geringere Dichte) und wird von den steigenden TEmepraturen + Druck aufgeschmolzen, in diesem Zustand steigt dann das Material wieder auf 5.1 Plattengrenzen im Querschnitt Sie können die Vorgänge an den einzelnen Plattengrenzen erklären und skizzieren (auch im Querschnitt) Divergierend - konstruktiv Plattentrennung im Ozeanboden: nordamerk. + eurasische – untermeerische Gebirgskette (Mittelatl. Rücken, Vulkanismus + Erdbeben), Riftvorgang, Seafloorspreading mit Transformstörungen Plattentrennung auf Kontinenten: afrikanische + somalische - parallel verlaufende Grabensenken (Vulk. + Erdb, ostafrik. Grabensenke), kontinentale Grabenbrüche (Rifte) Konvergierend - destruktiv Konvergenz ozeanischer: philippinischer + pazifische: Subduktion der pazifischen, Bildung Tiefseegraben (Marianengraben) + vulkanische Inselkette (Marianen) 4 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Konvergenz kontinentaler: indische-australische + eurasische: Überschiebung + Faltung, Verdickung einer kontinentalen Platte zu Gebirge (Himalja) und dahinter Hochland (Tibet) Konvergenz kont. + ozean.: Nazca + südamerkanische: Subduktion der ozeanischen, Tiefseerinne (Atacama) + Vulkangürtel (Anden) Konservativ auf Kontinenten: San-Andreas-Störung (nordam. + pazif., zwei kont. schrammen aneinander vorbei, Kruste wird gegeneinander versetzt in Ozean: Mittelatl. Rücken (euras. + nordamer.), Spreadingzentren werden gegeneinander versetzt 5.2 Theorien der Plattenverschiebung Sie wissen, warum sich die Theorie der Plattentektonik erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts durchsetzen konnte Vom Fixismus zum Mobilismus – Beweise erst durch Echolot + Satellitenvermessung = Kontinente bewegen sich, sie bildeten einmal einen Urkontinent (Pangäa) Indizien vorher, heute Beweise: Formen der Kontinente Eiszeitspuren auf allen Südkont. Faltengürtel Rundschwanzseekühe beidseits des Lagerstätten (Kohle, Diamanten) Atlantiks (Alfred Wegener 1880 – 1930: noch durch astronomische Kräfte + Gezeiten) Begriffe: Schelf, Kontinentalabhang, Tiefsee, Tiefseegraben, Lithosphärenplatte (kontinental/ ozeanisch), Plattengrenze (konstruktiv, destruktiv, konservativ; konvergent, divergent), Kontinentalrand (aktiv/passiv), Konvektionsströme, Seafloor-Spreading, Grabenbruch, Rift, Subduktion, Inselbogen, Verwerfung, Transformstörung 6 Vulkanismus Hot-Spot: feste Magmakammer in der Asthenosphäre, fördert Magma an die Oberfläche, Lithosphärenplatten bewegen sich ja – deshalb entsteht ein Bogen Caldera: Über sich abkühlenden Magmakammern stürzt das Material ein oder wird von noch aufsteigenden Gasen weggesprengt und bildet einen Krater - Santorini, Krakatoa (Indonesien) Lahar: Schlammstrom pyroklastischer Strom: Wolke aus heissen, giftigen Gasen und Asche 5 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Sie kennen die 2 Haupttypen der Vulkane genau und können über weitere vulkanische Formen berichten. Schichtvulkan (explosiv): Magma: aus kontinentaler Kruste Lava: 800-900°, SiO2-reich (sauer), gasreich, zähflüssig Gesteine: vulk. Tuff, Obsidian, Rhyolit, Bimsstein Platten: konvergierende, Inselbogen/-ketten, Bergketten – Ätna, Vesuv, Stromboli, Mt. St. Helens, Fuijyama Schildvulkan (effusiv): Magma: aus ozeanischer Kruste Lava: 1200-1300°, SiO2-arm (basisch), gasarm, dünnflüssig Gesteine: Basalt und Schlacke Platten: divergierende + Hot-Spots, Grabenbrüche, Rift-Valleys, Rücken, - Island, Mauna Loa 6.1 systemische Wechselwirkungen Die vielseitigen Wechselwirkungen zwischen Vulkanismus, Umwelt und Menschen sind Ihnen bekannt. Gefahren + Naturkatastrophen bei Ausbruch: pyroklastischer Strom, Schlammstrom (direkt), z.T. Tsunami (Vesuv), indirekte Folgen (Hungersnöte) Klimatische Auswirkungen Vulkanische Gesteine und Landschaftsformen Bodenfruchtbarkeit von vulkanischen Böden (Bronte am Ätna, Indonesien) Geothermische Energiegewinnung Tourimusattraktionen (Postvulkanische Erscheinungen wie Fumarolen, heisse Quellen, Geysire) Tsunamis 6 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 7 Tektonik + Geologie der Schweiz 7.1 Definition Tektonik Sie können die Begriffe Geologie und Tektonik definieren. Lehre der Gesteinsdeformation, Bau der Erdkruste, Lagerungsverhältnisse der Gesteine, deformierende Kräfte, auch: Erscheinungsbild unterschiedlich deformierter Gesteinsschichten der Erdkruste (Faltentektonik des Juras, Tektonik der Alpen) 7.2 Tektonische Grundformen/Kräfte Die 3 tektonischen Grundformen sind Ihnen bekannt, das diesbezügliche Fachvokabular können Sie anwenden. Ursprung: horizontal abgelagerte Schichten! Falten = Deformation der plastischen Gesteinsschichten im Erdinnern Brüche = Deformation der starren Gesteinsschichten an der Erdoberfläche Kompression: Faltung oder Aufschiebung Dehnung: Ausdünnung/Dehnung oder Abschiebung Scherung: Scherung oder Horizontalverschiebung Falten: im Erdinnern, plastische Gesteinsschichten, Sattel/Antiklinale = Aufwölbung, Synklinale/Mulde = Einwölbung Kluft: nahe der Oberfläche = starr, Entstehung von Klüften durch tektonische Kräfte oder Abkühlung magmatischen Gesteins, Abschmelzen grosser Eismassen oder Erosion = Druckentlastung = Kluft, wenn mit Quarz oder Kalk gefüllt = weisse Streifen Brüche: starren Gesteinblöcke bewegen sich an Störungsfläche einander vorbei, auseinander gezogen Grabenbruch z. T. mit Horst (stehen gebliebener Krustenblock) Decken: sehr starke Kompressionskräfte mit Überschiebung, Gesteinskörper, der von seiner ursprünglichen Unterlage abgelöst wurde und über eine fremde Unterlage verschoben wurde, allochtone Gesteine (nicht mehr am Ablagerungsort), Deckengebirge =Überschiebung mehrerer Decken 7.3 Tektonik Jura – Mittelland - Alpen Die grundlegenden Unterschiede der drei Hauptlandschaften (Jura, Mittelland, Alpen) in Bau und Entstehungen sind Ihnen bekannt. Jura: Durch starke Kompressionskräfte und deshalb intensiver Faltung entstanden Alpen: sehr starke Kompressionskräfte, starre Gesteinschicht an Erdoberfläche = mehrfaches Überschieben von Deckeneinheiten aus ursprünglichem Meeresboden, Sedimente = allochton Mittelland: Nach Aufschiebung der afrikansichen Platte im Tertiär, Senkung des nördlichen Alpenvorlandes – Entwässerung und erneute Absenkungen = Ablagerungen von Schutt der Alpen, Entstehung von UMM, USM; OMM, OSM 7 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 7.4 Alpine Orogenese Sie können den Prozess der alpinen Orogenese in seinen Grundzügen erzählen. Paläozoikum: Pangäa besteht noch als ein grosser Urkontinent, heutiges Aarmassiv (rot) vor 590 - 200 Mio. J. Mesozoikum: vor 200 - 100 Mio. J. Kaenozoikum: vor ca. 100 – Tertiär 65 Mio. J. vor 30 Mio. J. vor 22 Mio. J. Durch Konvektionsströme zerbricht Pangäa und es entstehen die fünf Kontinente, darunter auch Europa und Afrika. Das Thetismeer füllt den Raum zwischen diesen beiden Kontinenten und es bilden sich durch Meeressedimente die Kalkschichten (blau) unter anderen des heutigen Juras. Die Konvektionsströme wechseln, Afrika schiebt sich nun langsam gegen Europa. Das Thetismeer wird entwässert und die vorher unter Meeresspiegel liegenden Kalkschichten schieben sich auf die leichtere europäische Platte und kommen langsam an die Oberfläche, wodurch sich dann die Alpen bilden. Senkung des nörlichen Alpenvorlandes Binnenmeer leichte Wölbung = Entwässerung, Untere MM-Molasse Mittelland exisitiert zu erst als Kalkbecken in dem sich viel Schutt der Alpen ablagert (Alpenbildung dringt gegen Norden vor) Untere SW-Molasse (gelb), Entstehung Nagelfluh neue Absenkung des Mittellandes, Meer dringt von Westen ein, wird dann durch erneute Hebung wieder entwässert und Abtragungsschutt sammelt sich an obere Meeresmolasse (gelb) Zudem: Hauptbildungsphase der Alpen! südliche Platte schiebt sich über nördliche, Gesteinsdecken aus Süden gelangen über die nördlichen Aufschiebung der ost- und südalpinen Decken 8 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum vor 10 Mio. J. durch eine letzte Faltung entsteht der Jura, die alte Kalkschicht schiebt sich auf, Aar- und Gotthardmassiv werden noch weiter zusammengeschoben, dadurch lösen sich die helvetischen Decken (grün) von den Massiven bei Goms und schieben sich nördlich auf Molasse, dabei gleiten noch kleine Partien der penninschen Decken (violett) mit Pleistozän („Eiszeitalter“) vor 2,6 Mio. J. – ca. 10'000 v.Chr. In Zyklen wechseln sich Wärme- und Kälteperioden ab. Gletscher (bis 1’500m dick) wachsen bis weit ins Mittelland, z.T. sogar über den Jura (Riss-Kaltzeit), ziehen sich aber auch wieder zurück. Arbeiten tiefe Rinnen aus (Thuner- und Brienzersee (Grund unter Meeresspiegel) vor 90’000 J. – 12'000 J. Letzte Eiszeit, genannt Würm-Kaltzeit prägte heutige Landschaft am nachhaltigsten. Bsp.: Rhonegletschter, Aaregletscher, Reussgletscher – Entstehung von Endmoränen (Schotterterassen) durch unterschiedlich schnelles Zurückziehen während der Wärmeperioden. Weite Teile des Mittellands sind mit ca. 10m dicken Grundmoränen überzogen, Gletscher haben auch Findlinge und Kies- und Sandmassen hinterlassen 9 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 7.5 Tektonischer Bau der Schweiz Sie kennen den tektonischen Bau der Schweiz und können ihn auf einer Vorlage erkennen und interpretieren. 7.6 Gesteine in den verschiedenen Decken/Schichten Kalkschicht (blau, Jura): allochton, mesozoische Sedimentgesteine wie Kalk und Mergel Molasse (gelb): Sedimentgesteine von Fluss- und Meeresablagerungen, Nagelfluh, Sandstein, Mergel Helvektikum (grün): allchothon, nur Sedimentgesteine, Kalk und Mergel Penninikum (Préalpes, kristallines Penninikum, hellgelb/violett): allchthon, meist metamorphe Gesteine Glimmerschiefer, Schiefer, Gneise, ehemalige mesozoische Sedimentgesteine Kalke, Mergel Ostalpin (hellbraun): allchothon, Sedimentgesteine wie Dolomit und Kalk, sowie Granite, Vulkanite und Gneise Südalpin (südlich von Tessin): autochthon, kristallines Grundgebirge (Gneis und Schiefer), permische Vulkanite (Basalt, Tuff), mesozoische Seidmente Zentralmassive (Aar- und Gotthardmassiv, rot): autochthone Gesteine, Granite, Gneise 10 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 7.7 Theorien zur Alpenfaltung Die Unterschiede zwischen der traditionellen Vorstellung und neueren Theorien bezüglich der Alpenfaltung ist Ihnen bekannt. 7.8 Gebirgsbildungsphasen cadomische Orogenese: Proterozoikum zu Paläozoikum (540 Mio.) kaledonische Orogenese: im Paläozoikum (440 Mio.) variszische/herzynische Orogenese: Ende Palöozoikum, Anfang Mesozoikum (250 Mio.) alpidische Orogenese: Ende Mesozoikum, Anfang Känozoikum (100 Mio.) 7.9 Jura Entstehung der gebogenen Form: geologische Umgebung = Kristalline Massive: Massif Central im Westen, Granitmassive Vogesen und Schwarzwald im Norden – reagieren starr und wie ein Blocker, im Nordwesten hat dies gefehlt Plateaujura = ungefaltete Hochebene, getrennt vom Faltengürtel (Franche-Comté) Faltenjura (Typ Freiberge, Oberlauf des Doubs) = stark gefaltet, stark abgetragen, leicht gewellte Hochebene, zusammenhängendes Weideland in Gemeindebesitz, Wies- und Ackerland Faltenjura (Typ Haute-Chaîne, Jurainnenrand) = stark gefaltet, wenig abgetragen, deutliche Ketten durch Längstäler getrennt, kurze, enge Quertäler (Klusen), Tafeljura = ungefaltet, Schichtstufenlandschaft im Bereich des Oberrheingrabens, durch Brüche versetzt, Haufendörfer, gerodete Anhöhen mit Ackerbau (Tafelhöhen), Taldörfer weitgehend zusammengewachsen 7.10 Aufgaben 1. Als Baustein von Städten/Gebäuden wurden in vergangenen Jahrhunderten Gesteine verwendet, die man ohne grössere Transportwege zur Verfügung hatte. In Bern war/ist beispielsweise der Berner Sandstein der wichtigste Baustoff. Überlegen Sie sich, welche Gesteine in den nachfolgenden Städten als Baumaterial dienten: • Burgdorf ................................................. • Solothurn ................................................. • St. Gallen ................................................. • Bellinzona ................................................. • Basel ................................................. 11 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 2. Was versteht man unter Molasse? Welches sind die typischen Molassegesteine? 3. Erklären Sie kurz und knapp die Entstehung der verschiedenen Juratypen! Welche Folgen hatte die unterschiedliche Entstehungsgeschichte auf die Oberflächenformen? 4. Auf welche Gesteine treffen Sie bei einer Bohrung von ca. 1000 m Tiefe (Standort der Bohrung: Bern). 5. Ordnen Sie die folgenden sechs geologischen Ereignisse chronologisch. Die zugeordneten Grossbuchstaben ergeben dann ein Lösungswort: R: Deckenbildung in der penninischen Zone der Tethys, K: Herzynische Gebirgsbildung, N: Entstehung des Zürichsees, O: Jurahauptfaltung, A: Öffnung der Tethys, B: Intrusion des Bergeller Granits. Tafeljura Autochthon Massive Mittelländische Molasse Subalpine / Schräggestellte Molasse Ostalpine Decken Kettenjura Penninische Decken Helvetische Decken 12 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 8 Mineralien – Bestandteile der Gesteine Sie können die Begriffe Mineralien und Steine definieren. Mineralien = homogener, natürlich vorkommender, kristalliner, im Allgemeinen anorganischer Festkörper bestimmter chemischer Zusammensetzung. Sie können durch mechanische Verfahren nicht weiter in ihre Einzelbestandteile zerlegt werden! Gestein = ein natürlich vorkommendes, festes Gemenge aus Mineralien, Bruchstücken von Mineralien oder Gestein, Organismenresten oder in einigen Fällen auch aus nicht mineralischer Substanz 8.1 Mineralienbildung Faktoren Zeit (langsam abkühlen), richtiger Mineralienbestand, Platz (Hohlraum) aus wässriger Lösung = verdampfen aus flüssiger Lösung = schmelzen aus gasförmiger Lösung = dämpfen Verunreinigungen = Farbe Nutzungsmöglichkeiten = künstliche Herstellung, Computerteilchen 8.2 Eigenschaften Der atomare Bau der Mineralien und seine Konsequenzen sind Ihnen bekannt. kovalente Bindungen (jedes C teilt 4 Elektronen mit einem anderen C, stärkste Bindung = hart, schlecht spaltbar, 3D) Ionnebindungen: Anion (meist ein Metall) gibt ein Valenzelektron an ein Kation ab 90% Mineralien Kristallgitterstruktur (Diamant: C-Atome dickt gepackt, kovalente Bindungen, starke Bindungskräfte, andere Mineralien: C-Atome in Schichten angeordnet, innerhalb der Schichten kovalent) Härte: Kovalente Bindung härter als Ionenbindung Magnetismus: Magnetit Kristallform Löslichkeit Spaltbarkeit: starke Bindungskräfte = schlecht spaltbar, Ionenbindung = gut spaltbar, kovalent = undeutliche Spaltbarkeit oder gar nicht Bruch: Form des Bruches Glanz: Ionenbindung = Glasglanz, kovalente Bindung = reichhaltige Glanzausprägung Farbe: gerine Mengen an Verunreinigung oder bestimmte Atome Dichte: kovlent = lockerer = gerinere Dichte 8.3 Moh’sche Härteskala Sie kennen die häufigsten gesteinsbildenden Mineralien und deren Eigenschaften. 1 Talk 2 Gips 3 Kalzit trigonal, wichtiges Mineral bei uns 4 Fluorit Doppelpyramide 5 Apatit hexagonal, Zahnschmelz 6 Feldspat monoklin/triklin 7 Quarz trigonal, milchig = Verschmutzung, farbig auch 8 Topas rhombisch 13 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 9 Korund 10 Diamant Schmirgelpapier und Schleifflächen durchsichtig, lichtbrechend, sehr hart,Nichtleiter, wandlet sich zu Graphit um, kubisch 1-2 mit Fingernagel ritzbar, 3-5 mit Stahlnagel ritzbar Olivin (grün, rhombisch), Glimmer, Amphibol, Tonmineralien Granat (kubisch, rotbraun), Chlorit, Dolomit (farblos, durchsichtig oder weiss), Pyroxen (kubisch, metallisch glänzend, fast wie Gold) 9 Gesteinsbildende Prozesse Chemische ZS der Kruste: Feldspate (51%), Amphibole, Pyroxene (16%), Quarz (12%), Glimmer (5%) allers Silikate! SiO2 9.1 Gesteinskreislauf Das Konzept des Kreislaufs der Gesteine kennen Sie. Faltung/Hebung Absenkung Faltung/Hebung 10 Magmatische Gesteine Sie wissen, wie und wo Magmen gebildet werden und inwiefern deren Differenziation zu verschiedenen Gesteinen führt. Schock-/Impact Metamorphose, Regionalmetamorphose, Hydrothermal-Metamorphose, KontaktMetamorphose 14 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 10.1 Magmatische Differentiation Magma wird u.a. nach ihrem SiO2 (Kieselsäure)-Gehalt definiert: <45% = ultrabasisch, -52% = basisch, -65% intermediär, > 65% = sauer Eine weitere Rolle spielen Natrium, Kalium (je saurer, desto höher) und Calcium, Magnesium und Eisen (je höher, desto basischer) Je saurer die Magma, desto heller das Gestein -Je basischer die Magma, desto dunkler das Gestein Je tiefer die Temperatur sinkt, desto mehr und mehr Mineralien und Plagioklas kristallisiert aus, wodurch die Magma immer wie saurer und „dicker“ wird – dadurch gibt es dann auch unterschiedliche Magmatite. 10.2 Magmatite Aus flüssigem Magma erstarrte Gesteine durch Abkühlung, Geschwindigkeit des Abkühlens + Zs. der Magma, d.h. auch kont. Oder ozeanische Kruste = unterschiedliche Gesteinsarten, effusive = ausfliessen, intrusive = im Hohlraum gefangen Vulkanite: porphyrisch, blasig, glasig, feinkristallin, „Effusivgesteine“, schnelle Abkühlung, massig Basalt: ganz dunkel, Olivin (kl. grüne Einsprenglinge), homogen Andesit: etw. dunkler als Rhyolit, Einsprenglinge aber nicht grün Rhyolit: helleres Lavagestein, leicht rötlich/bräunlich, „Ragusa-Struktur“, Quarz (hell) + Feldspate 15 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Plutonite: grosse, verzahnte Mineralien, sichtbar, „Intrusivgestein“ Peridotit: Granit: Gabbro: grün, glänzend, glitzernd ganz viele versch. Mineralien (Glimmer, Amphibol, Quarz (H7, hell), untersch. Farben leicht grün, Quarz fehlt! Unterschied zu Granit! 11 Sedimentgesteine Verwitterung – Erosion – Transport – endogen/exogen – Ablagerung - Diagenese Entstanden durch die Ablagerung von verwitterten und erodierten Gesteinsbestandteile (Lockergesteinen) aus diesen entstehen durch Diagenese (Kompaktion + Zementation) neue Steine. Definition: abgelagerte Feststoffe, die zu einem festen Gestein verbunden sind Umweltbedingungen der Ablagerungsräume legt Fazies + Struktur fest Fazies = zur gleichen Zeit entstandene Gesteine mit gleichem Material, die aber unterschiedlich sind (Raum, Klima) Trümmersedimente: feinkörnige Bestandteile, Sand fühlbar / grobe Komponenten mit Quarz oder Kalzit verbunden Klastische Sedimente können Sie mit Hilfe der Korngrösse und Struktur unterscheiden. Transportweg: Wasser = rund, Distanz = grosse Steine = viel Hang, Sandstein = weniger, Mergel (aus Silt) sogar bis Mittelland gekommen Grösse: Kies (min. 2mm), Sand (min. 0,063), Silt (min, 0,002mm), Ton (kleiner als 0,002mm) Sandstein: einzelne Sandkörner erkennbar, kalkhaltig, reibt ab, untersch. Farben Mergel: homogene Masse, einzelne Körner nicht erkennbar – Silt, bisschen Abrieb, kalkhaltig Tonstein: homogene Masse, einzelne Körner nicht erkennbar – Silt, bisschen Abrieb, schäumt nicht! Nagelfluh: auch Konglomerat, runde, abgeschliffene Steine eingeschlossen, fest & kompakt, Transportweg Wasser, mit Kalzit/Quarz verbunden 16 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Chemische Sedimente: ausgefällte/gelöste Komponenten, massige Gesteine Kalk: Steinsalz: Gips: Dolomit: H3 (Stahlnagel), sehr unterschiedliches Aussehen, je nach Zs., alle anderen weicher oder schäumen, H3 + kein Schäumen = Kalk weisse Stellen = Zungentest, H2 (Fingernagel), durchsichtig = sehr salzhaltig + gelöst, eher gräulich = nicht gelöste Salze H2, schäumt nicht, schmeckt nicht ähnlich wie Kalk im Aussehen, schäumt aber nicht Biogene Sedimente: Komponenten organischen Ursprungs, massig und fossilhaltig Kalk: Ablagerung durch kleinste Fossilien (z. Bsp. Muscheln) Radiolarit: sehr hart, H7, typ. rote Farbe, durchzogen mit Quarz (weiss) Steinkohle: reibt schwarz ab, brüchig, aus totem organischem Material entstanden, Vorstufe Torf und Braunkohle 12 Metamorphe Gesteine Bei der Metamorphose sind Ihnen die Bedingungen und die «Orte des Geschehens» bekannt. Sie kennen einzelne Umwandlungsvorgänge. 12.1 Metamorphite Magmatite oder Sedimente, welche hohem Druck (im Gestein 10m = 3bar, 1km = 300bar!) + Temperatur (1km = 30°, 20km = 600°) ausgesetzt werden neue Gesteine durch Rekristallisation ohne Auszuschmelzen! Veränderung in Struktur/Zs/physikalischer Eigenschaften 17 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum mit Foliation: gebändert, blättrig, fein geschiefert, eingeregelte Mineralien Gneis: Glimmerschiefer: Phyllit: Foliation + gebändert, extrem kompak, wie zerdrückt Foliation, aber Gefühl, dass man Stücke abbrechen kann, glimmern ähnlich wie Glimmerschiefer, hat zusätzlich einzelne Glimmereinsprenglinge, keiner an der PH körnig: massig, körnig, verzahnte Mineralien Marmor: Amphibolit: Salzsäuretest! schäumt!, einziger Stein, welcher kein Sediment ist & schäumt, aus Kalk entstanden entsteht aus Basalt, sehr dunkel, grüne Einsprenglinge + Amphibole, einzelne Mineralien sichtbar porphyroblastisch: grosse, gut sichtbare Mineralien in feiner Matrix Exklogit: homogen, einzelnge grössere Einsprenglinge, leicht grün Mit Hilfe all dieser Grundlagen können Sie die wichtigsten Gesteine bestimmen und hierarchisch einordnen. Sie können die Zusammenhänge zwischen Plattentektonik und Gesteinsbildung erklären. 18 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 13 Verwitterung und Boden Physikalische und chemische Verwitterungsprozesse können Sie als Voraussetzung für die Bodenbildung und die Sedimentgesteine beschreiben. Physikalische Temperatur: Alle Stoffe verändern ihr Volumen mit der Temperatur Spannungen zw. Sonn-/Schattenseite + Innen/Aussen Frost: Wasser = Ausdehnung um 9%, wenn gefriert, in Hohlräumen eingeschlossen hoher Druck Salz: Salze werden nicht ausgewaschen Salzlösung Verdunstung Kristallisation Druck Äolische: Wind transportiert Sandkörner mit Erosion Wurzelsprengung: Wurzel dringen in Hohlräume ein Wachstum Druck Sprengung Wirtsgestein Chemische Lösung: Salzgesteine = löslich Auswaschung Kohlensäure: Wenn im Wasser CO2 Kalkauflösung Rauchgas: saurer Regen = Schweflige Säure löst Kalk zu Gips auf, fatal bei Trümmersedimenten mit Bindemittel Kalk Hydrolytische Feldspate + Glimmer zu Ton, Auswaschung Quarz, dominante Verwittterungsform i n Tropen Chemisch-biologische: Bakterien, Flechten, Moose auf Fels = H+ Ionen, welche Mineralstoffe aus dem Gestein lösen, zersetzen diese Die Entstehung der Böden und die Zusammenhänge zur Fruchtbarkeit sind Ihnen bekannt. Bodenbildende Faktoren: Klima, Ausgangsgestein, Lebewesen, Relief, Zeit und Mensch I: Ausgangsgestein verwittert durch Klima II: Anreicherung org. Bodensubstanzen (erste Vegetation) III: Ausbildung von Horizonten, Lebewesen und Humus IV: entwickelter Boden mit dichter Vegetation 19 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Fruchtbarkeit Wasserdurchlässigkeit Durchwurzelbarkeit Durchlüftung Bearbeitbarkeit Wassergehalt Wasserhaltevermögen Nährstoffgehalt Kationenaustauschfähigkeit Wichtig! Ausgewogene Mischung der versch. Korngrössen einerseits durch Tonmineralien und Humus andererseits bestimmt. Humus und Dreischicht-Tonmineralien bilden die Kolloidsubstanz: Die fruchtbaren TonHumus Komplexe (Krümel) mit zwei wichtigen Eigenschaften: Sorptionsvermögen und Austauschkapazität Humus =zersetze organische Substanz Bildung: Abgestorbene Überreste von Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen (org. Masse) Humifizierung: Aufbau zu Dauerhumus (schwer abbaubare Verbindungen, Fette, Harze, Huminstoffe) / Abbau zu Nährhumus (leicht abbaubare Verbindungen, Kohlenhydrate, Eiweiss) Mineraliiserung: rascher Abbau aus Nährhumus / langsamer Abbau Dauerhumus zu mineralischen Pflanzennährstoffen Sie kennen die wichtigsten Bodentypen der Erde, ihren Aufbau, die Verbreitung und die Merkmale der Fruchtbarkeit. erst nächstes Semester! Die ungefähre Verbreitung der Böden in der Schweiz aufgrund der Merkmale Geologie und Höhenlage können Sie herleiten. 20 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 14 Wasserkreislauf und Grundwasser Sie kennen das Konzept des Kreislaufes des Wassers und können es erläutern. Meer: Niederschlag + Abfluss nahezu ausgeglichen durch Verdunstung Festland: Niederschlag höher als Verdunstung, Rest = Abfluss! Oder Niederschlag – Abfluss = Verdunstung Speicher = Seen, Gletscher, Grundwasser Sie verfügen über ein Grundwissen «Wasser» und «Wasser in der Schweiz». Die hydrologische Grundgleichung können Sie anwenden. N = A + V +/- S Bern: N = 1000mm, V = 430 mm, Q: Aare = 100m3/s, Q347 = 32m3/s Q = Abflussmenge MQ = mittlere Abflussmenge Q347 = Abflussmenge gemittelt über 10 Jahre(347Tage), erreicht oder überschritten wird 21 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Über die Entstehung von Grundwasser, dessen Gefährdung und Bedeutung für die Menschen wissen Sie Bescheid. Grundwasser nur gerade 1,05 % des gesamten Wassers, aber ¼ des Süsswassers! Entstehung: Regen versickert im Boden durch Gesteinsporen/Risse/Klüfte und sammelt sich unter der Erdoberfläche. Gefährdung: Entnahme durch Abpumpen übersteigt die Grundwasserneubildung – Erschöpfung der Quelle, Verunreinigungen durch Abwasser, industrielle Einleitungen, radioaktive Abfälle Bedeutung: Bedarf an Grundwasser als Trinkwasser und sauberem Wasser ist hoch und wird zunehmen 15 Flüsse und fluviatile Morphologie Den Begriff Flussregime können Sie definieren und Abflusskurven den einfachen Regimes zuordnen. Abflussregime = charakteristischer mittlerer Jahresgang des Abflusses eines Fliessgewässers, bedingt durch klimatologische, geologische, pedologische, geomorphologische, vegetative und anthropogene Umweltfaktoren des betrachteten Einzugsgebietes Einfach = gespiesen von pluvial, glazial oder nival – kleines Einzugsgebiet Original-komplexes: Mischform (z. Bsp. Nivo-pluvial) Komplexes: wechselndes Regime Pardé-Koeffizient =mittlere Abflussschwankung unabhängig der Grösse des Gewässers, basiert auf SK = Schwankungskoeffizient, Speisungsart + Anz. Abflussmaxima und -minima 15.1 Erosion, Transport und Ablagerung Die Zusammenhänge zwischen Erosion, Transport und Ablagerung sind Ihnen bekannt, auch im Zusammenhang mit der Gliederung von Flussläufen und der Entstehung von Tälern. 22 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum hohe Strömungsgeschwindigkeit = Erosion von grossen und kleinen Partikel vom Flussbett Abnehmende Geschw. = Ersosion als auch Ablagerung, für bindigen Ton und Silt höhere Geschw. für Erosion, für nicht bindigen Ton und Silt gerinere Geschw. (keine Ladung + geringes Verhältnis Oberfläche – Volumen) Gerine Geschw. = Ablagerung von allen Teilchen im Flussbett 15.2 Entstehung Täler 15.3 Gliederung von Flussläufen Oberlauf: Beginn dort wo Niederschlag/Schneeschmelze genügend Wasser Sammeln in Fliessrinnen hartes Gestein, Versetzungen an Störungen = Wasserfälle steile Hänge = nur Ablagerung der gröbsten Sedimente, feinkörniges = Auswaschen + Ablagerung weiter unten Mittellauf: Stromschnelle Gefälle nimmt ab geringere Transportkraft Ablagerung!! verflochtene Fliessrinnen mit Sandbänken Unterlauf: lokale Hebungsvorgänge, Rückgang der Sedimentanlieferung Prallhang und Gleithang bei Mäandern, Ablagerung grobkörniger Sedimentanteilen Delta: Mündung in See/Ozean Strömungsgeschwindigkeit nimmt ab Ablagerung Sedimentmaterial Sümpfe und Salzmarschen Hochwasser = Überflutung = umliegende Gebiete mit Sedimenten 15.4 Gefährdung durch Flüsse Die Gefährdung durch Flüsse und mögliche Schutzmassnahmen kennen Sie. Schutzmassnahme: Gewässerkorrektion (Juragewässer, Kander, Lindt) durch Umleitung mehr Kontrolle bei Hochwasser (z.Bsp. Bielersee als Speicher), Bauverbote(rote Zonen auf Gefahrenkarte), Überflutungsräume, Aushebung Flussbett 23 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 16 Gletscher und glaziale Morphologie 16.1 Entstehung von Eis und Gletscherbewegung Sie wissen wie Eis entsteht und Gletscher sich bewegen. Neuschneesterne (90%Luft) verlieren zunehmend ihre Äste und können so dichter verpackt werden Firnschnee (50% Luft,0.55g/cm3) Firneis (20-30% Luft) Gletschereis (20% Luft in Blasen) Kalte Gletscher: Eiskalten Gebirgen (Antarktis, Arktis, Himalya) = Gletscher an Boden festgefroren, Masse bewegt sicher aber doch (Test mit Eisenstangen) über plastisches Fliessen, Oben + Mitte schneller als Rändern und Basis Temperierte Gletscher: mässig kalte Gebiete (Alpen) = an Gletschersohle schmilzt das Wasser wegen dem hohen Druck dünne Schmelzwasserschicht Schmiermittel Sohlgleitung Richtung: vom Gebiet der grössten Mächtigkeit weg stationär: Akkumulation = Ablation, 2x Zehrgebiet = Nährgebiet vorstossend: Akkumulation > Ablation, Nährgebiet > 2x Zehrgebiet zurückbildend: Akkumulation < Ablation, Nährgebiet < 2x Zehrgebiet Die Formenwelt der glazialen und fluviatilen Morphologie ist Ihnen bekannt, auch die aus der Eiszeit stammenden Formen ausserhalb der Gebirge. Hängetäler, Trogkante, Trogschulter, Esker, Kame-Terasse, Sedimente Drumlins: entstanden aus Grundmoräne, welche vor dem Gletscher hergeschoben wird und dann plötzlich darüber geht und diese abträgt Rundhöcker: zerklüfteten Feld, über den ein Gletscher fliesst, Anfang wird geglättet, Ende wird Gestein herausgebrochen und es entsteht eine raue Oberfläche Moränenmaterial im Mittelland, Schotterebenen am Aussenrand der maximalen Ausdehnung Urstromtäler von Europa 16.2 Begriffe Nährgebiet: Ablationszone Zehrgebiet: Akkumulationszone Bergschrund: Ort wo Gletscher beginnt Höhenzone der Gleichgewichtslinie (GWL): zeigt ob Gletscher wächst, schrumpft oder stationär ist 24 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Gletschertor: an der Zunge, dort fliess Gletscherbach heraus Karwand: steile Feldkante, dort sieht man dann Schliffgrenze Querspalte Längsspalte Randspalte Seracs (bilden sich aus Längsspalten bei Gletscherabbruch) Nunatacker (wenn einzelne Bergspitze aus Gletscher hervorragt) Postglaziales Ufermoränensystem Endmoräne Mittelmoräne (wenn zwei Gletscher zusammenkommen) Gletschervorfeld (unten am Gletscher, mit Schutt, unfruchtbar) Schotterfeld Überschliffener Felsbuckel Torfmoor Spätglaziales Moränensystem 17 Massenbewegungen 17.1 Definition und Ursachen Sie können den Begriff Massenbewegung sowie deren Ursachen erläutern. „geomorphologischer Prozess, bei dem Böden und Felsen unter Einfluss der Gravitation kontinuierlich nach unten gezogen werden“ Formen: Kriechen, Gleiten, Fließen, Kippen oder Fallen, Zeit: zwischen Sekunden und Jahren, Faktoren: Hangneigung, Geologie, Wassergehalt, Erosion, ein auslösendes Ereignis 17.2 Klassifizierung Die Klassifizierung der Massenbewegung ist Ihnen bekannt. Festgestein oder Lockermaterial Geschwindigkeit der Bewegung langsam: 1cm/Jahr geringer Wassergehalt, kriechen, gleiten mässig: 1km/h hoher Wassergehalt, fliessen, gleiten/stürzen schnell: mehr als 5cm/h hoher Luftgehalt, stürzen/fliessen, gleiten 17.3 Typische Beispiele Sie kennen typische Beispiele von Massenbewegungen. Bodenkriechen: langsam, fliessend, Lockermaterial, Tendenz des Materials sich hangabwärts zu bewegen 25 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Bergsturz (schnell + stürzend, Festgestein, Bsp. Goldau 1806) Kennzeichen der Landschaft: unruhiges Relief, viel Wald, einzelne Blöcke liegen herum, Pfützen und Seelein in Mulden Abrisskante – Sturzhand – Ablagerungsraum (dort wo dann der Schutt liegen bleibt) Schuttrutschung (eher schnell, gleitend, hoher Wassergehalt, Lockermaterial) Schuttlawine/Murgang/Rüfe (stürzend, schnell, Bsp. Glyssibach Brienz 2005, Fully VS 2000, Lockermaterial), Erosionstrichter mit Wildbach (steiler Oberlauf mit Hochwasserpotential), Abflussrinne, Schwemmfächer, grosses Verwüstungspotenzial Bodenfliessen/Rutschhänge: mässig, fliessend, Lockermaterial, Bsp. Alaska 1964, Fallihölli 1994 Sie können aufzeigen, wie die Bevölkerung mit Massenbewegungen umgehen kann. frühzeitige Alarmierung Katastrophenpläne Vernetzung aller Beteiligten bauliche Massnahmen: o Querwerke: Stufen bei Wildbächen, abbremsen, Erosion vermeiden o Längswerke: kanalisieren o Geschiebesammler: hält Feststoffe zurück raumplanerische Massnahmen: Rückhaltebecken, Bauzonen 26 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum 18 Erdbeben 18.1 Vulkanausbrüche und Erdbeben Sie können begründen, weshalb es zu den verschiedenen Formen von Vulkanausbrüchen und Erdbeben kommt. Vulkane entstehen an den Plattengrenzen oder Hotspots. Vor allem an konvergierenden Plattengrenzen sind die Folgen der Erdbeben sehr einschneidend, da es dort meist stärkere Erdbeben gibt, weil sich dort die Platten verhaken und subduzieren – dabei wird die über längere Zeit aufgebaute Spannung ruckartig gelöst. Bei divergierenden ist dieses Problem weniger gross, da sich dort die Platten auseinander bewegen, es keine grosse Spannungen gibt und die Beben somit eher oberflächlich (Flachbeben bis 50kmm) und nicht so stark sind. Mitteltiefe (50-300km) und Tiefbeben (ab 300km) sind vor allem an konvergierenden Plattengrenzen anzutreffen, da dort sich die Platten untereinander schieben und es dort in der Tiefe zur Aufschmelzung und Aufschiebungen kommt, welche sich ruckartig lösen und grosse Massen bewegen. 18.2 Messmethoden, Seismogramme Sie verstehen die Messmethoden von Erdbeben und können Seismogramme auswerten. Anhand von Seismographen, diese zeichnen die seismischen Bodenwellen auf, welche vom Erdbebenherd aus eintreffen. Diese Wellen bereiten sich sowohl im Erdinnern als auch auf der Erdoberfläche aus und bewegen sich unterschiedlich schnell. P-Wellen: Primärwellen, 5000-7000m/sec, Longitudinal-Wellen, Schwingung in Fortpflanzungsr. Rayleigh Wellen S-Wellen: Sekundärwellen, 3000-4000m/sec, Scherwellen, Schwingung vertikal zu Fortpflanzungsr. Oberflächenwellen: Rayleigh und Love-Wellen Love-Wellen Epizentrum: befindet sich senkrecht über dem Hypozentrum an der Erdoberfläche und ist das am stärksten erschütterte Gebiet Hypozentrum: Erdbebenauslöser im Erdinnern, von dort gehen seismische Wellen durchs Erdinnere und -oberfläche kreisförmig weg, zunehmende Entfernung = abnehmende Bodenbewegung und Intensität Der Zeitunterschied von P- und S- Wellen kann dann so umgerechnet werden, dass man die Entfernung des Epizentrums erhält. Die Tiefe ist allerdings daran nicht erkennbar! Die Höhe des Ausschlags auf dem Seismogramm zeigt die Amplitude des Erdbebens an. Anhand dieser Angaben kann dann die Richter-Magnitude (objektiver Wert für freigesetzte Energie am Erdbebenherd) des Erdbebens abgelesen werden 18.3 Erdbebenprävention, -prognose Über die Vorhersagbarkeit von Erdbeben wissen Sie Bescheid und kennen Möglichkeiten der Verminderung von Erdbebengefahren. Naturbeobachtungen sehr unzuverlässig Vorwarnsystem zu kurzfristig (16 sec) Regionen in Plattengrenzennähe = hohes Risiko Bohrungen, Vulkanausbrüche 27 Zusammenfassung RZG Geografie: Naturraum Warnsysteme Wenn es zuverlässig wäre und ein Erdbeben genügend früh voraussagen könnte, könnte es Tausenden das Leben retten – meist sind aber solche Warnsysteme unzuverlässig und zu kurzfristig – wenn das Beben dann nicht eintrifft nimmt die Bevölkerung die Warnungen nicht mehr ernst. Erdbebensicheres Bauen: nicht aus Fertigteilen zusammengestellt auf Feder- oder Gummilager aufgebaut gute Gebäudeverankerung Ausgleichspendel bei Wolkenkratzern Es werden immer mehr grössere und höhere Gebäude gebaut, weil es immer mehr Menschen hat und man so auch mehr Gebäude benötigt. Wirtschaft: Wird eine für die Wirtschaft wichtige Grossstadt zerstört, bekommen andere Länder automatisch auch Probleme, weil häufig mehrere Städte miteinander vernetzt sind. 18.4 Gefährdung der CH Sie können die Gefährdung der Schweiz durch Erdbeben einschätzen. Region Basel, Graubünden, Wallis = erhöhte Erdbebengefahr Ursache Die Plattengrenze zwischen der Afrikanischen Platte und der Eurasischen Platte und der nicht mehr aktiven divergierenden Plattengrenze nördlich von Basel. Erdbeben in Basel Chemiewerke (giftige Gase) Hafen (Tanker mit Öl / Benzin / Flugkerosintanks) Atomkraftwerke (Strahlengefahr) Pharmakonzerne (giftige Produkte in den Rhein) Stauseen Bruch (Schwarzwald) Stadt und Region Basel ist nicht erdbebensicher gebaut Über 90 % der Bauwerke in der CH weisen eine unbekannte und oft ungenügende Erdbebensicherheit auf Erdbebenbestimmungen der SIA – Normen werden oft ignoriert oder nicht vollumfänglich eingehalten Massnahmen Baulich: - grosse Möbel an der Wandbefestigen - normale Wände mit Stahlbetonwänden ausstreifen - Fassadenbauteile (z.B. Balkone) verankern - Unterdecken und Beleuchtungskörper gut befestigen Informativ: - In Schulen: Kinder im jungen Alter auf erdbebensicheres Bauen und Erdbebengefahr in CH aufmerksam machen. - Allg. Bevölkerung informieren 28