declaration elus du vin_de

Erklärung der Abgeordneten für Weinbau zur Freigabe von Domainnamen
mit den Wurzeln „.vin“- und „.wine“
Die ICANN kann nicht über die Zukunft unseres Wirtschaftslebens entscheiden
Normen und Regeln im Internet sind kein Thema, das man auf die leichte Schulter nehmen
sollte. Dies zeigen die Diskussionen zur Freigabe neuer Domainnamen durch die ICANN. Die
Digitalisierung beeinflusst unser Wirtschaftsleben ganz konkret. Regeln im Internet sind
Regeln für unser Wirtschaftsleben. Als politische Vertreter von Weinregionen sind wir in
besonderer Weise von der Freigabe neuer Namenserweiterungen auf „.vin“ und „.wine“
betroffen.
Die Diskussionen zu diesem Thema beim 50. ICANN-Treffen, das vom 22. bis zum 26. Juni
2014 in London stattfand, waren sehr heftig, insbesondere zum Schutz eines für die
Europäische Union sehr wichtigen Wirtschaftszweigs im Internet, dem Schutz der
geographischen Angaben (g.U./AOC, g.g.A). Trotz der aktiven Opposition von Frankreich, die
sehr klare Standpunkte zu diesem Thema vertrat, von Spanien, Italien, Portugal,
Deutschland, der Schweiz und der Europäischen Kommission hat die ICANN unter dem Druck
der Vereinigten Staaten entschieden, die Verwendung der Wurzeln „.vin“ und „.wine“ zu
gestatten, ohne dass die geographischen Angaben geschützt werden. Ein amerikanisches
Handelsunternehmen kann jetzt ganz ungestraft Domainnamen wie „www.champagne.wine“
oder „www.bourgogne.wine“ kaufen und darunter kalifornischen Schaumwein oder
chilenischen Rotwein vertreiben.
Als Vertreter von Tausenden von Winzern unserer Regionen können wir diese digitale
Ausplünderung nicht hinnehmen. Wie gut ein kalifornischer Schaumwein auch sein mag, er
ist niemals derselbe wie ein Champagner, denn seine Terroirs und sein Charakter sind
anders.
Daher
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appellieren wir an die französische Regierung und an die Europäische Union,
gesetzliche Maßnahmen zur Sperrung sämtlicher Websites zu ergreifen, die gegen die
EU-Gesetzgebung verstoßen,
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appellieren wir an die französische Regierung und an die Europäische Union,
sämtliche erforderlichen Maßnahmen für eine schnellere Reform der Verwaltung des
Internets durch die ICANN oder ein anderes Organ zu ergreifen,
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fordern wir alle Weinregionen Europas dazu auf, sich für den Schutz der
geographischen Angaben im Internet starkzumachen,
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fordern wir alle Akteure in der Wirtschaft dazu auf, in Bezug auf die Freigabe von
neuen Domainnamen im Internet sehr wachsam zu sein, damit sie ihr digitales
wirtschaftliches Potenzial schützen können.
Die Diskussionen zur Freigabe der Namenserweiterungen „.vin“ und „.wine“ sollten jetzt auch
anderen Wirtschaftszweigen Anregungen bieten, die von der Freigabe neuer Domainnamen
im Internet durch die ICANN ohne vorherige Abstimmung bedroht sein könnten. Wie wir
wissen, wird sich die Frage des Schutzes von Qualitätsbegriffen im Internet bei der Freigabe
von neuen Domainnamen mit den Wurzeln „.food“ und „.coffee“ stellen. Wir sind auch
beunruhigt angesichts des unzureichenden Schutzes der Namen von Gemeinden, Ländern
und Regionen im Internet bei der Registrierung von neuen Domainnamen wie „.guide“, und
wir werden sie bei Missbräuchen mobilisieren.
Dies ist eine gemeinsame Erklärung von:
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Philippe Armand Martin, Abgeordneter des Departements Marne, Kopräsident der
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François Patriat, Präsident der Region Burgund, Senator des Departements Côte-d’Or,
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Catherine Quéré, Abgeordnete des Departements Charente-Maritime, Präsidentin der
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Gérard César, Senator des Departements Gironde, Präsident der Arbeitsgruppe
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Alain
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Jean-Paul
Association Nationale des Elus de la Vigne et du Vin (ANEV, ~ Nationale Vereinigung
der Abgeordneten für Weinbau und Wein),
Kopräsident der ANEV,
Arbeitsgruppe Weinbau in der Nationalversammlung,
Weinbau und Wein im Senat,
Suguenot, Abgeordneter des Departements Côte-d’Or,
Arbeitsgruppe Önologie und Terroir in der Nationalversammlung,
Präsident
der
Bachy, Präsident der Region Champagne-Ardenne, Präsident der
Versammlung der Europäischen Weinbauregionen (AREV).
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