als docx-Datei - Landesverband und Kunstschulen

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PRESSEMITTEILUNG
Kunstschulen in Baden-Württemberg begrüßen die Entscheidung
der grün-roten Landesregierung, bei der Integration von
Flüchtlingen auch künstlerische Angebote zu ermöglichen.
Stuttgart, 11. Dezember 2015
Im 2. Nachtragshaushalt der grün-roten Landeshaushalt werden im Jahr 2016
auch 180.000 Euro für die Arbeit der Kunstschulen mit Flüchtlingen
eingestellt. Der Landesverband der Kunstschulen Baden-Württemberg e.V.
begrüßt diese Entscheidung.
Die 36 Baden-Württembergischen Jugendkunstschulen mit mehr als 90
Standorten im Land vermitteln nicht nur künstlerische Qualifikationen,
sondern reagieren auch auf gesellschaftliche Problemfelder wie
beispielsweise die aktuelle Migrationsentwicklung.
Bereits jetzt gibt es zahlreiche künstlerische Projekte, um Kinder und
Jugendliche bei der Ankunft und dem Leben in ihrer neuen Heimat, sei sie
auf Zeit oder für immer, zu unterstützen. Mit den zusätzlichen Mitteln aus
dem 2. Nachtragshaushalt kann diese wichtige Arbeit weiter geführt und
ausgebaut werden.
Dabei sorgen Kunstschulen für wertschätzende und vertrauensvolle
Begegnungen aller Menschen in unserer Gesellschaft. Die gemeinsame
künstlerische Tätigkeit mit einer Vielfalt von Ausdrucksformen und Themen
wirkt inklusiv und individuelle Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen
werden in ein soziales Miteinander verwoben. Jugendkunstschulen stehen
für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Der internationale und
interkulturelle Aspekt ist dabei schon immer wesentlicher Bestandteil der
künstlerischen Arbeit der Kunstschulen. Zudem sind sie eingebunden in die
jeweiligen kommunalen Strukturen, verfügen über langjähriges und
wertvolles Konzeptionswissen und kennen die individuellen Bedarfslagen
und Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort.
Beispiele zur Arbeit mit Flüchtlingen
Zwischen Projektarbeit und Alltag
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Die Musik- und Kunstschule Bruchsal (MuKS) hat ein
Gutscheinprojekt initiiert, das Flüchtlingskindern den kostenlosen
Besuch der Kunstschule ermöglicht. Die Kunstschulen in Offenburg
und Winnenden planen vergleichbare Angebote.
In Freiburg wurde mit Flüchtlingsmädchen ein Lyrikprojekt
umgesetzt, über das ein Film entstanden ist.
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In Waiblingen gibt es Ferienangebote für Flüchtlingskinder, bei
denen Besuche in der Galerie Stihl mit passenden Workshops
kombiniert werden.
Verschiedene Kunstschulen integrieren Flüchtlingskinder in aktuelle
künstlerische Projektvorhaben, beispielsweise in Leutkirch und
Karlsruhe.
Die Jugendkunstschule Biberach recherchierte bei syrischen
Jugendlichen für ein Theaterprojekt und hatte plötzlich zahlreiche
Akteure mehr. Das Projekt vom September 2015 soll im nächsten
Jahr fortgesetzt werden.
Die interkommunale Kunstschule KREISEL in Oberndorf
ermöglicht es Flüchtlingsjungen in einer Holzwerkstatt
zusammenzukommen, in Rottweil ist ein Kunst- Kreativtag im
Flüchtlingsheim mit 100 Teilnehmern geplant. Außerdem startete
hier Ende April 2015 das Projekt „Zeichensprache“, das vom
Innovationsfonds des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und
Kunst gefördert wird.
In der Kunstschule Offenburg wurden seit Juni 2013 bereits sechs
Theater- und Tanzproduktionen mit rund 120 Jugendlichen aus 16
Nationen realisiert, zuletzt im Februar 2015 „Tanz nach vier
Geschichten“.
Die Ulmer Kunst- und Kulturwerkstatt kontiki hat einen Malwagen
als sog. „Schonraum für belastete Jugendliche“ quasi als
Rückzugsort geplant und im Sommer 2015 erste Erfahrungen damit
gesammelt.
Darüber hinaus sind die Kunstschulen an Standorten wie Backnang,
Bad Saulgau, Sigmaringen, Bodenseekreis, Heilbronn, Mannheim
und Stuttgart bereit künstlerische Angebote für Flüchtlingskinderund Jugendliche in ihren Einrichtungen im regulären Kursangebot
wie in der temporären Projektarbeit zu ermöglichen.
Der Schriftsteller Thomas Brasch, selbst nicht freiwillig vom Osten in den
Westen Deutschlands übersiedelt, fasst die Situation der Heimatlosigkeit in
einem eindrücklichen Satz zusammen: „Bleiben will ich, wo ich nie gewesen
bin.“ Im künstlerischen Diskurs, den die Kunstschulen mit ihren Formaten
initiieren, werden die Flüchtlinge wieder zu Subjekten ihrer selbst und
gestalten ihr Sein in der neuen Umgebung aktiv aus. Die Planung in den
Kunstschulen für diese wichtige Arbeit kann mit den nun bereitgestellten
Mitteln beginnen.
Weitere Informationen
Geschäftsstelle des Landesverbandes
Sabine Brandes, Geschäftsführerin
[email protected], 0711.505 469 16
www.jugendkunstschulen.de
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