Projektbeschreibung: Projekt ONE&ONE by Julia Frank ([email protected]) Dies ist die Geschichte einer Reise, die im kreativen Kopf einer jungen Künstlerin namens Julia Frank beginnt. Am 18. Juli 2012, tritt sie den Flug von Verona, mit einem Zwischenstopp in Rom, nach New York an. Eine Stadt, die in jenen, die sie aufsuchen, so viele Gefühle weckt. Eine Stadt, bestehend aus verschiedenen Kulturen. Eine Stadt, die niemals schläft, eine Stadt von der wir doch alle glauben, sie zu kennen, und das sehr gut, so als ob es der Ort ist, an dem wir geboren wurden. Die Neugier, sie zu entdecken, und uns selbst dabei zu entdecken, kommt zu uns durch Filme, Lieder und Freunde. Die Reise in die große Stadt an den Ufern des Atlantiks ist nicht nur die Reise einer einzelnen Künstlerin. Durch eine Förderung des Amts für Deutsche Kultur der Provinz Bozen kann dieses künstlerische Projekt, welches eines der innovativsten und interessantesten der letzten Jahre ist, umgesetzt und ans Ziel gebracht werden: die Idee von Julia Frank, die Stadt New York durch ein Experiment zu entdecken, welches menschliche und soziale Übereinstimmungen mit der Realität Südtirols finden und neu definieren will. Das künstlerische Projekt basiert auf der Grundlage einer anthropologischen Idee: "die Ähnlichkeit bestimmter Persönlichkeiten / Gesichter." Noch vor ihrer Abreise wählte die Künstlerin eben diese Persönlichkeiten aus, kontaktierte sie und bezog sie in dieses Projekt mit ein. Diese sechs emblematischen Figuren aus hiesiger Kultur und Politik, sowie Gesellschaft und Brauchtum wurden anhand bestimmter Auswahlkriterien für dieses Experiment ausgesucht: es sind erwachsene, lebende, in physiognomischer Hinsicht gegensätzliche Persönlichkeiten mit einem sehr hohen “Erkennungswert“ in der Provinz Bozen. Die ausgewählten Gesichter, die in Bezug zu Südtirol stehen, sind: Marion Piffer Damiani (Kunst) Eva Klotz (Politik, Tradition) Alois Lageder (Wirtschaft, Landwirtschaft) Reinhold Messner (Bergsport) Norbert Rier (Musik) Armin Zöggeler (Sport) Das künstlerische Experiment, die Reise nach New York, ist daher als ein Versuch der Suche nach Identifikation zu verstehen. Im Gewühl der Stadt, einschließlich ihrer Bevölkerung, den arbeitenden Menschen, den öffentlichen Ausstellungen oder Baseballspielen und so weiter, werden sechs Personen, sechs Gesichter mit Eigenschaften, die identisch mit denjenigen Eigenschaften der sechs ausgewählten Gesichter sind, gesucht. Sechs Doppelgänger/innen, eine/n für jeden Charakter: One & One. Ist es möglich, dass sich Individuen in unterschiedlichen Realitäten „wiedererkennen“ lassen? Dass Doppelgänger/innen einander identisch sind und doch zugleich verschieden? Gleich, aber dennoch total individuell? Dass sich der Mensch sozusagen wiederholt, wie auch, in gewissem Sinne, das Rad der Zeit? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit des physiognomischen Urheberrechts? Oder ist es nur eine optische Täuschung? Fragen! Fragen! Fragen! Und die Antworten? Im Jahr 2010 ist die Zahl der Einwohner von New York 8.175.133 Einheiten = der beste Ort, um diese Fragen zu untersuchen. Um das Zeitfenster der Suche einzuschränken, hat die Künstlerin einen digitalen Zähler in Bozen positioniert. Wo? Im Stadtarchiv, im Inneren des Infopoint, unter den Arkaden an der n.30, also im geographischen Zentrum der Altstadt, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist und zur gleichen Zeit eine Gruppe von Menschen im Gebäude vereint. Der montierte Display (+ Timer) überträgt, 24-Stunden-24, die fotografischen Porträts der sechs teilnehmenden Figuren aus Südtirol im Projekt; der Timer zählt die Zeit rückwärts, im Countdown. Die rückwärts zählende Zeit beginnt bei 744 Stunden (dies entspricht einem Monat Aufenthalt in New York) und geht auf Null = dem Ergebnis des Experiments. In der Zwischenzeit wird sich Julia Frank auf den großen Straßen der amerikanischen Metropole bewegen. In jenem Moment, in welchem sie die gegebene Person trifft, ein/e passende/r Doppelgänger/in der sechs vorgegebenen Personen durch identische Ähnlichkeit, wird diese direkt angehalten und fotografiert. Das Foto wird dann unverzüglich an den Monitor/Countdown in Bozen gesendet. Auf diese Art kann das Projekt beobachtet werden. Die Passanten, die Einwohner, die Arbeiter, die Beamten, die Studenten, die Touristen – sie alle können somit, Tag für Tag, die Entwicklung des Prozesses verfolgen. An jedem einzelnen Tag wird das Umfeld der Installation am Monitor zum Ort der Möglichkeit oder Unmöglichkeit. Welches Ergebnis wird dieses Experiment haben? Welche New Yorker Gesichter werden sich zeigen? Im Inneren des Gebäudes gibt es eine Atmosphäre der Spannung, Erwartung und Bangigkeit: eine anthropologische Studie auf digitalem Hintergrund, und ein fernes Publikum, welches den Rhythmus der Stadt New York annimmt, in sich aufnimmt. Dauer: 1 Monat Start: Juli 2012 Ende: August 2012