David Ruzic Ysop Portfolio zu Ysop HÖ 2015 YSOP Ysop (Hyssopus officinalis), auch Bienenkraut, Duftisoppe, Echter Ysop, Eisenkraut, Eisop, Esope, Gewürzysop, Heisop, Hisopo, Hizopf, Ibsche, Isop, Ispen, Essig kraut oder Josefskraut genannt, ist ein Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Name Ysop leitet sich vom Hebräischen בֹו זֵא ('ésóv) für ‚heiliges Kraut‘ ab. Die Pflanze wird als Gewürz- und Heilpflanze seit dem 16. Jahrhundert kultiviert. Ysop Abbildung 1 Ysop (Hyssopus officinalis) Systematik Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Unterfamilie: Nepetoideae Tribus: Mentheae Untertribus: Nepetinae Gattung: Hyssopus Art: Ysop Wissenschaftlicher Name Hyssopus officinalis Abbildung 2 Illustration des 19.Jh. von Hyssopus officinalis Abbildung 3 Zahlreiche Stängel wachsen aus verholzenden Zweigen, die auf der Erde liegen Abbildung 4 Detailansicht Blütenstand Merkmale Ysop ist eine bis 60 cm hohe Staude oder ein Zwergstrauch. Er weist zahlreiche aufrechte, selten auch niederliegende, verzweigte, mattbraune Äste mit abblätternder Rinde auf. Die Blätter sind gegenständig und scheinbar quirlig an Kurztrieben angeordnet. Sie sind sitzend oder fast sitzend, bis 50 mm lang und 10 mm breit. Ihre Form ist stumpf oder kurz zugespitzt, sie sind ganzrandig, kahl bis zottig behaart und an Ober- und Unterseite dicht mit Öldrüsen bedeckt. Die fünfzähligen Blüten sind leuchtendblau oder violett gefärbt, selten weiß oder rosa. 4 bis 16 Blüten sind in einseitswendigen Scheinquirlen zu endständigen, ährigen Blütenständen vereinigt. Die Vorblätter sind linealisch, laufen spitz zu und sind nicht begrannt oder besitzen Grannen mit einer Länge von 1 bis 3 mm. Der Kelch ist oft violett, röhrig, 15-nervig und kahl oder flaumig behaart. Die gleich großen Kelchzähne sind bis 3 mm lang und mit oder ohne Granne. Die Blütenkrone ist bis zu 12 mm lang, trichterförmig und zweilippig. Die Oberlippe ist aufrecht und ausgerandet, die Unterlippe lang abstehend und dreilippig mit einem großen ausgerandeten Mittellappen. Es sind 4 herausragende und spreizende Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind weiß oder violett. Der Fruchtknoten ist oberständig. Die Griffel sind länger als die Staubblätter. Die ungefähr 2 mm langen Nüsschen sind braun und glatt, sie verschleimen bei Feuchtigkeit. Die Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Vorkommen Der Ysop kommt wild in Süd-, Südmittel- und Osteuropa vor. An manchen Orten ist er aus der Kultur verwildert und eingebürgert, in Deutschland gilt er als eingebürgerter Neophyt. Die Art besiedelt trockene Hügel und Hänge, Felsenheiden sowie Wegrändern; dabei bevorzugt sie kalkhaltigen und trockenen Boden sowie einen sonnigen Standort. Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa Der Ysop braucht kalkhaltigen oder sonst basenreichen, lockeren, trockenen steinigflachgründigen Boden und ein sehr warmes Klima. Seine Heimat ist das Mittelmeergebiet. In Mitteleuropa wird er gelegentlich als Gewürz- und Heilpflanze angebaut; er ist in sommerheißen Lagen meist nur unbeständig verwildert, so z.B. im Hegau, im Gebiet um den Genfer See und am Alpensüdfuß. Allgemeine Verbreitung Der Ysop kommt in Europa, Westasien und in Nordafrika vor. In Europa findet man ihn nur im Süden (nordwärts bis zu den Südalpen), weiter nördlich wurde er seit dem Mittelalter als Gewürz-, Heil- und Zierpflanze angebaut. Er ist dort in wärmeren Gegenden zum Teil eingebürgert. Verwendung Junge Blätter werden kleingehackt in Salate und Gemüse gegeben. Dort sollte der Ysop aufgrund seiner starken Würzkraft stets nur sparsam verwendet werden. In der Küche wird er ausschließlich frisch zubereitet, da Ysop beim Trocknen sehr an Aroma einbüßt. Er ist zudem Bestandteil des Chartreuse. Auch wird Ysop bei der Parfümherstellung verwendet. Nicholas Culpeper bemerkt zu Ysop: Es hilft gegen Ohrensausen, Atembeschwerden und Zahnweh. Das frische Kraut, mit Zucker zerstoßen, hilft bei frischen Wunden und Schnitten. Verwendung als Heilpflanze Als Heildroge dienen die getrockneten, blühenden Pflanzenteile – Hyssopi herba. Als Wirkstoffe enthalten sie: Ätherisches Öl mit Pinocamphon und Isopinocamphon als Hauptkomponenten, weiterhin Limonen und Pinen, Flavonoide wie Diosmin, LamiaceenGerbstoffe wie Rosmarinsäure und Marrubin und unter anderem auch Bitterstoffe und Terpene. Anwendung Das ätherische Öl und die Gerbstoffe geben der Droge leicht entzündungshemmende, Auswurf fördernde und auch krampflösende Eigenschaften. In der Volksheilkunde wird die Pflanze z.B. zum Gurgeln bei Heiserkeit sowie bei Rachen- und Entzündungen, zu Waschungen und auch innerlich bei übermäßiger Schweißabsonderung eingesetzt. Außerdem wird Ysopkraut noch gelegentlich bei Husten und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Für die Wirksamkeit gibt es bisher keine ausreichenden Belege. Von Anwendungen in höheren Dosen über längere Zeit und speziell des ätherischen Öls mit dem neurotoxisch wirkenden Pinocamphon sollte man Abstand nehmen: Nach der Einnahme von 10 bis 30 Tropfen über mehrere Tage (2 bis 3 Tropfen bei Kindern) wurden Vergiftungserscheinungen mit Krämpfen beobachtet. In Teemischungen ist die Beigabe von bis zu 5% Ysopkraut als Geschmackskorrigens erlaubt. In der Heilkunde Ysop gilt als schleimlösendes Mittel bei Husten, hebt den Blutdruck, lindert Asthma, wirkt magenstärkend und verhindert Schweißausbrüche. Bereits im Altertum wurde er gegen Erkrankungen der Lungenwege eingesetzt. Man kann Ysop als Tee einzeln oder zusammen mit anderen Kräutern in Mischungen trinken. Als Arzneipflanze wird Ysop heute nicht mehr empfohlen, da er in höheren Dosen Krämpfe auslösen kann. Deshalb sollten ihn auch Schwangere meiden. Ysop als Arzneipflanze Bereits im Altertum wurde Ysop gegen Erkrankungen der Lungenwege eingesetzt. Es werden das im Sommer gesammelte Ysopkraut oder das daraus durch Dampfdestillation gewonnene Ysopöl genutzt. Ähnlich wie Salbei kann Ysop auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut, sowie zur Reduktion übermäßigen Schwitzens genutzt werden. Auch in pflanzlichen Badezusätzen ist Ysop oftmals enthalten. Neben dem ätherischen Öl, sind auch Gerbstoffe, Bitterstoffe und Vitamin C in größeren Mengen enthalten. Ysop wird als Arzneipflanze nicht mehr empfohlen, da es in höheren Dosen Krämpfe auslösen kann. Daher sollte Ysop vor allem von Schwangeren gemieden werden. In der Küche ist Ysop als Gewürzpflanze ein vorzügliches Gewürz für Kartoffel-, Sellerie-, Fleisch- und Fischsalate, für Braten, Fleischbeizen und mehr. So kann er auch Gemüsepfannen und Pilzgerichte verfeinern sowie Salatdressings und Kräuteressigen eine pikante Note geben. Sparsam verwendet eignet er sich auch als Suppengewürz. Ysop harmonisiert sehr gut mit Petersilie. Rezept Wer diese Gewürzpflanze in seiner Küche probieren möchte, hier ein Rezept: Schweinekoteletts mit Ysop 4 Schweinekoteletts (dünne Fleischscheiben), feingeschnittenes Ysopkraut, Salz, Knoblauch, Kümmel Die Schweinekoteletts gut klopfen, salzen und mit feingeschnittenem Ysopkraut einreiben. Dann einige Stunden an einen kühlen Ort stellen. Danach das Fleisch schnell anbraten, etwas Wasser dazugeben, mit Knoblauch und Kümmel würzen und dünsten. Wenn das Wasser verdunstet ist, nochmals braten. Gutes Gelingen und guten Appetit!