Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft I Themen für Teamprojekte (Stand: 10.03.2014) Politikberichterstattung Off- und Online – Uli Bernhard Unterscheidet sich die Politikberichterstattung in gedruckten Tageszeitungen hinsichtlich formaler und inhaltlicher Merkmale von journalistischen Beiträgen auf Online-Medien? Werden Beiträge im Internet zum Beispiel unterhaltungsorientierter aufbereitet, weil sie sich eher an jüngere Menschen richten? Um diese Fragen zu beantworten, soll eine standardisierte Inhaltsanalyse von Artikeln durchgeführt werden, die entweder in gedruckter Form oder exklusiv auf den Websiten der Zeitungen publiziert wurden. Entpolitisierung durch Unterhaltung? – Marco Dohle Empirische Befunde deuten darauf hin, dass die Politikberichterstattung in Tageszeitungen zunehmend unterhaltungsorientiert aufbereitet wird („Infotainment“). Weitgehend unklar ist aber, ob der Kern der politischen Information von der Unterhaltung verdrängt wird („Entpolitisierung“) oder gewahrt bleibt. Um diese Frage zu beantworten, soll eine standardisierte Inhaltsanalyse von Politikartikeln in Tageszeitungen durchgeführt werden. Politische Botschaften in medialen Unterhaltungsformaten – Marco Dohle Welche politischen Elemente in unterhaltenden Kontexten werden von Rezipienten identifiziert? Werden diese Elemente als wichtig für das Rezeptionserleben eingeschätzt, werden sie längerfristig erinnert und haben sie längerfristige Konsequenzen? Politikvermittlung, so wird häufig betont, kann auch durch die Nutzung von Unterhaltungsformaten erfolgen – denn schließlich würden sich auch in vielen Fernsehserien, Filme oder Computerspiele politische Elemente finden. Fraglich ist allerdings, ob diese im Rezeptionsprozess auch als solche erkannt werden. Dies kann beispielsweise durch quantitativ oder qualitativ angelegte Befragungsstudien, aber auch durch rezeptionsbegleitende Messungen untersucht werden. Kriminalitätsberichterstattung – Uli Bernhard Wie unterscheidet sich die Kriminalitätsberichterstattung in Boulevardmedien von der Berichterstattung in Qualitätsmedien? Gibt es Verzerrungen gegenüber der Kriminalitätsstatistik in Hinblick auf Täter- und Opferprofile? Und unterscheiden sich Boulevard- und Qualitätsmedien in Bezug auf diese Verzerrungen? Zur Beantwortung dieser Fragen soll eine standardisierte Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung zu Kriminalität erfolgen. Als Untersuchungsgegenstand bieten sich Printmedien an, aber auch die Inhaltsanalyse von Rundfunkmedien ist denkbar. 1 Konvergenz: Begriffsentwicklung und-definition – Philipp Henn „Konvergenz“ ist ein Schlüsselbegriff der Kommunikations- und Medienwissenschaft, theoretisch jedoch nicht ausreichend beleuchtet. Es soll die Frage geklärt werden: Was sollte unter „Konvergenz“ in einem kommunikationswissenschaftlichen Kontext verstanden werden? Hierzu ist das semantische Feld von „Konvergenz“ zu klären, theoretische Ansätze, die mit dem Begriff operieren, sind darzustellen, und eine Dimensionierung ist vorzunehmen. Ziel soll eine Definition des Begriffes für die Kommunikations- und Medienwissenschaft sein. Hostile-Media-Effekte bei der Rezeption politischer Berichterstattung in den Medien – Marco Dohle Nehmen Personen, die zu einem kontroversen politischen Thema eine bestimmte Meinung haben, selbst ausgewogene Medienberichterstattung dazu als entgegengesetzt zu ihren Ansichten wahr – dies zumindest ist die mit dem Hostile-Media-Effekt verbundene Grundbehauptung? Und welche politisch relevanten Folgen ergeben sich aus einer solchen Wahrnehmung? Um diese Frage zu beantworten, sollen experimentell angelegte Studien zum Hostile-Media-Effekt durchgeführt werden. Wahrgenommene politische Einflüsse von Massenmedien und ihre Konsequenzen – Marco Dohle, Uli Bernhard Welcher politische Einfluss wird den Medien auf sich selbst und auf andere zugeschrieben? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Einstellungen und für Verhaltensweisen? Um diese Fragen zu beantworten, sollen Personen dazu befragt werden, welchen Einfluss zu einem bestimmten politischen Thema oder hinsichtlich eines spezifischen politischen Ereignisses sie den Medien auf sich selbst und auf andere Menschen unterstellen. Ebenso kann eine Konzentration auf einen bestimmten lokalen Raum erfolgen (z.B. unterstellter Medieneinfluss in der Lokalpolitik einer Stadt). Grundlage bilden Annahmen und empirische Erkenntnisse zum Third-Person-Effekt und zum Influence of Presumed Media Influence. Qualifikationsprogramme für Doktoranden- und Post-Doktoranden – Philipp Henn Für Doktoranden und Post-Doktoranden gibt es zunehmend mehr strukturierte Aus- und Fortbildungsprogramme (Promotions-/Graduiertenkollegs, Doktorandenseminare, Stipendienprogramme). Ein Überblick über solche Programme und ihre Inhalte liegt jedoch noch nicht vor. In einer Arbeit zu diesem Thema soll ein Überblick über die entsprechenden Angebote im deutschsprachigen Raum vorgenommen werden. Anhand von best practiceBeispielen soll ein Musterprogramm für ein Qualifikationsprogramm erstellt werden. Die Arbeit bietet Anknüpfungspunkte zu erziehungswissenschaftlichen Themen. 2