1/30 Grundlagen Entwicklung der Freizeitrahmenbedingungen Arbeitsblatt A Lebenserwartung eines Einjährigen 1850: 40J 1920: 60J 1950: 69J 1990: 77J 2008: 82 J (f: 84 J, m: 80 J) Arbeitszeit Tatsächliche Jahresarbeitszeit (Vollerwerb) 1850: 4'500 1920: 2'450 1950: 2'250 1990: 1'900 2007: 1'900 Std Std Std Std Std Wohlstand Jahreseinkommen (Vollzeiterwerb) 1850: 6'000.1920: 10'000.1950: 20'000.1991: 57'500.2008: 70’000.- Freizeit und Tourismus Verstädterung Anteil städt. an ständiger Wohnbevölkerung 1850: -1920: 35% 1950: 43% 1990: 58% 1995: 69% 2000: 73.3% Arbeits- und Wohnort Anteil Pendler an Erwerbsbevölkerung 1850: -1920: 10% 1950: 20% 1990: 52% 1995: -2000: 57.8% Motorisierung Anzahl PW pro 1000 Einwohner 1850: -1920: 2.3 1950: 26 1990: 439 1995: 456 2000: 492 E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch Abbildung 1: Entwicklung von Freizeitrahmenbedingungen in der Schweiz. Quellen: Müller (2008): Freizeit und Tourismus. S. 14 und Hasler & Egli (2010): Geographie – Wissen und Verstehen, S. 217 2/30 Arbeitsauftrag Studieren Sie zuerst die Abbildung auf der vorderen Seite. Für die folgenden Fragen beziehen Sie sich darauf. 1. Beschreiben Sie Ihrer Pultnachbarin / Ihrem Pultnachbarn kurz für jeden der 6 Faktoren, wie er sich entwickelt hat. 2. Inwiefern begünstigen die 6 Faktoren Freizeit und Tourismus? Tragen Sie Ihre Überlegungen in die Tabelle ein. Lebenserwartung Arbeitszeit Wohlstand Verstädterung Arbeits- und Wohnort Motorisierung E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 3/30 3. Wie haben wohl Ihre Grosseltern, als sie 20-jährig waren, ihre Ferien verbracht (Wo? Wie häufig? Wie lange? Welche Form?)? 4. Wie gestalten Sie heute Ihre eigenen Ferien? E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 4/30 Grundlagen Entwicklung der Freizeitrahmenbedingungen Lösungsblatt A Tipp: Als Hintergrundinformation für die Lehrperson und allenfalls für die Schülerinnen und Schüler kann das Factsheet “Definitionen und Erscheinungsformen des Tourismus“ herangezogen werden. Lebenserwartung eines Einjährigen 1850: 40J 1920: 60J 1950: 69J 1990: 77J 1995: 78J 2000: 79J Arbeitszeit Tatsächliche Jahresarbeitszeit (Vollerwerb) 1850: 4'500 1920: 2'450 1950: 2'250 1991: 1'822 1995: 1'854 2000: 1'822 Std Std Std Std Std Std Wohlstand Jahreseinkommen (Vollzeiterwerb) 1850: 6'000.1920: 10'000.1950: 20'000.1991: 57'500.1995: 66'300.2000: 67'500.- Freizeit und Tourismus Verstädterung Anteil städt. an ständiger Wohnbevölkerung 1850: -1920: 35% 1950: 43% 1990: 68% 1995: 68% 2000: 68% Arbeits- und Wohnort Anteil Pendler an Erwerbsbevölkerung 1850: -1920: 10% 1950: 20% 1990: 52% 1995: -2000: n.n. Motorisierung Anzahl PW pro 1000 Einwohner 1850: -1920: 2.3 1950: 26 1990: 439 1995: 456 2000: 492 E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch Abbildung 1: Entwicklung von Freizeitrahmenbedingungen in der Schweiz. Quelle: Müller, H.R. (2008): Freizeit und Tourismus. S. 14 5/30 Arbeitsauftrag Studieren Sie zuerst die Abbildung auf der vorderen Seite. Für die folgenden Fragen beziehen Sie sich darauf. 1. Beschreiben Sie Ihrer Pultnachbarin / Ihrem Pultnachbarn kurz für jeden der 6 Faktoren, wie er sich entwickelt hat. Formulierung der Entwicklung der Zahlen in Worten (1 Satz) 2. Inwiefern begünstigen die 6 Faktoren Freizeit und Tourismus? Tragen Sie Ihre Überlegungen in die Tabelle ein. Lebenserwartung Arbeitszeit Wohlstand Verstädterung Arbeits- und Wohnort Motorisierung Mit der steigenden Lebenserwartung bildet sich der von der Erwerbsarbeit befreite Lebensabend heraus. Rentnerinnen und Rentner stellen je länger je mehr eine wichtige Kundengruppe für die Freizeit- und Tourismusindustrie dar. Die gestiegene Lebenserwartung ist ebenfalls Ausdruck einer gesundheitlich gut ausgestatteten Gesellschaft, welche fit für Freizeitaktivitäten und Reisen ist. Mit sinkender Arbeitszeit (sowohl sinkende Wochenarbeitszeit als auch steigender Ferienanspruch) nimmt der Anteil der Freizeit zu. Touristische Aktivitäten sind vermehrt möglich. Wohlstand schafft die finanziellen Möglichkeiten, Freizeit- und Ferienangebote nachzufragen. Die zunehmende Verstädterung hat ein verändertes Wohnumfeld zur Folge. Gerade in stadtnahen Agglomerationen war lange kaum etwas für die Erholung vorgesehen. Die sterilen, zugebauten Wohnumfelder eignen sich schlecht für eine befriedigende Freizeitgestaltung. Somit steigt der Drang, in der Freizeit den Ort zu wechseln – wo es freien Raum, Natur oder Freizeiteinrichtungen gibt. Im Laufe der Industrialisierung haben sich die Grundfunktionen Arbeiten und Wohnen räumlich getrennt. Im gleichen Zug löste sich auch die Funktion Freizeit ab, da sowohl das Wohn- als auch das Arbeitsumfeld zu stark auf nur die eine Funktion ausgerichtet waren. Die Alltagswelt (Wohnen und Arbeiten) ist immer stärker durch Reglementierung, Funktionalisierung und Technisierung geprägt. Orte, wo man Freizeit verbringen kann, erhalten somit eine grössere Bedeutung (siehe auch Bemerkung zur Verstädterung). Bei einer funktionalen Trennung von Arbeit, Wohnen und Freizeit ist die Mobilität das verbindende Element. Die Motorisierung ist in unserer Zivilisation Abbild der privaten Mobilität, also der Möglichkeit, selber wegzufahren, Wege zur Arbeit und zu Orten mit Freizeiteinrichtungen bzw. für Ferien zurückzulegen. Tourismus ist per Definition an einen Ortswechsel geknüpft und bedingt somit Mobilität. 3. Wie haben wohl Ihre Grosseltern, als sie 20-jährig waren, ihre Ferien verbracht (Wo? Wie häufig? Wie lange? Welche Form?)? Ca 1930/40er-Jahre (siehe Abbildung 1): Wo? Zu Hause oder in der Region / Schweiz, z. B. bei Bekannten oder Verwandten. Kaum Fernreisen (tieferer Wohlstand, weniger Freizeit für weite Reisen, Wohnumfeld tendenziell tauglich für Erholung da geringere Verstädterung) Wie häufig / wie lange? Vermutlich eher wenige und kurze Ferien (höhere Arbeitszeit). Form: Fast sicher nicht mit dem PW, sondern mit dem Zug oder zu Fuss oder Fahrrad (Motorisierung). Übernachtung in nicht zu teurem Hotel oder bei Bekannten (Wohlstand). Die Aussagen können natürlich variieren, je nach dem, ob die Schülerinnen und Schüler über die Ferien ihrer Grosseltern im Bild sind und je nach Verhältnisse, in denen die Grosseltern lebten. 4. Wie gestalten Sie heute Ihre eigenen Ferien? Antworten werden von den Schülerinnen und Schülern vorgegeben. Tipp: Wiederum auf die Fragen Wo? Wie häufig? Wie lange? Welche Form? eingehen. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 6/30 Grundlagen Wie ist Tourismus definiert? Arbeitsblatt B Arbeitsauftrag 1. Was ist eine Touristin / ein Tourist? Diskutieren Sie kurz zu zweit und notieren Sie die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit jemand als Tourist / Touristin gilt. 2. Beantworten Sie die Fragen in den folgenden Beispielen. a) Das Fitnesscenter „fit life“ (Fantasiename) in Münsingen bietet verbilligte Trainingseinheiten und Saunabesuche für in Münsingen wohnhafte Personen an. Ist dies ein touristisches Angebot? Warum? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ b) Rolf Moser wohnt in Bern und arbeitet in Zürich. Er pendelt täglich zwischen Arbeits - und Wohnort. Ist Rolf Moser in Zürich ein Tourist? Warum? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ c) Der Kiosk beim Kongresszentrum Zürich hat sein Angebot an internationalen Zeitungen ausgebaut: Der grösste Teil seiner Kunden sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Kongressen - oft aus Übersee. Lebt dieser Kiosk vom Tourismus? Warum? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ d) Jaëls Eltern besitzen ein Ferienhaus in Wengen. Sie fahren im Winter jedes zwe ite Wochenende von ihrem Wohnort in Solothurn dorthin. Sind Jaëls Eltern Touristen? Warum? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ e) Luca verbringt einen Spielabend mit einem Kollegen im Nachbarquartier. Es wird spät, so dass Luca letztlich dort übernachtet. Ist Luca ein Tourist? Warum? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ f) Seit 8 Monaten sind Jenny und Daniel auf ihrer lang ersehnten Weltreise. Während den verbleibenden 4 Monaten werden sie noch Nordamerika bereisen. Sind Jenn y und Lukas Touristen? _____________________________________________________________________________ E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 7/30 Grundlagen Wie ist Tourismus definiert? Lösungsblatt B Tipp: Als Hintergrundinformation für die Lehrperson und allenfalls für die Schülerinnen und Schüler kann das Factsheet “Definitionen und Erscheinungsformen des Tourismus“ herangezogen werden. Arbeitsauftrag 1. Was ist eine Touristin / ein Tourist? Diskutieren Sie kurz zu zweit und notieren Sie die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit jemand als Tourist / Touristin gilt. Es sind verschiedene Lösungen möglich. Abgeleitet aus der internationalen Tourismus -Definition zeichnet sich ein Tourist / eine Touristin durch die folgenden zwei konstitutiven Merkmale aus. Sie müssen beide erfüllt sein: Aufenthalt ausserhalb der täglichen Arbeits-, Wohn- und Freizeitwelt (Berufspendler werden ausgeschlossen, Zweitwohnungsaufenthalter sowie Kongress- und Gesellschaftstourismus aber berücksichtigt) Ortswechsel (die Reise zum "fremden" Ort ist Teil des touristischen Prozesses) 2. Beantworten Sie die Fragen in den folgenden Beispielen. a) Das Fitnesscenter „fit life“ (Fantasiename) in Münsingen bietet verbilligte Trainingseinheiten und Saunabesuche für in Münsingen wohnhafte Personen an. Ist dies ein touristisches Angebot? Warum? Nein. Die Kundschaft befindet sich in ihrer täglichen Wohn-/ und Freizeitwelt. b) Rolf Moser wohnt in Bern und arbeitet in Zürich. Er pendelt täglich zwischen Arbeits - und Wohnort. Ist Rolf Moser in Zürich ein Tourist? Warum? Nein. Das Kriterium des Ortswechsels wäre zwar erfüllt, aber er ist in Zürich in seiner täglichen Arbeitswelt (Berufspendler). c) Der Kiosk beim Kongresszentrum Zürich hat sein Angebot an internationalen Zeitungen ausgebaut: Der grösste Teil seiner Kunden sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Kongressen - oft aus Übersee. Lebt dieser Kiosk vom Tourismus? Warum? Ja. Sowohl das Kriterium "ausserhalb der täglichen Arbeits-, Wohn- und Freizeitwelt", als auch jenes des Ortswechsels sind für die Kongressteilnehmenden erfüllt. Der Kiosk ist auf Kongresstourismus ausgerichtet. d) Jaëls Eltern besitzen ein Ferienhaus in Wengen. Sie fahren im Winter jedes zweite Wochenende von ihrem Wohnort in Solothurn dorthin. Sind Jaëls Eltern Touristen? Warum? Ja. Wengen ist nicht die tägliche Wohn- und Freizeitwelt von Jaëls Eltern. Zudem ist damit ein Ortswechsel verbunden. e) Luca verbringt einen Spielabend mit einem Kollegen im Nachbarquartier. Es wird spät, so dass Luca letztlich dort übernachtet. Ist Luca ein Tourist? Warum? Nein. Ob die Wohnung des Kollegen als tägliche Wohn- und Freizeitwelt von Luca bezeichnet werden kann, bleibt offen. Aber es fand sicher kein bedeutender Ortswechsel statt. f) Seit 8 Monaten sind Jenny und Daniel auf ihrer lang ersehnten Weltreise. Während den verbleibenden 4 Monaten werden sie noch Nordamerika bereisen. Sind Jenny und Lukas Touristen? Ja. Es sind alle Kriterien erfüllt. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 8/30 Grundlagen Wertschöpfer Tourismus Arbeitsblatt C Arbeitsauftrag 1. „Die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus sind für ein Land gleichbedeutend mit den Exporten bzw. die Ausgaben mit den Importen.“ Versuchen Sie, diese Aussage zu verstehen, indem Sie folgende Fragen beantworten: a) Was exportiert die Schweiz an touristischen Gütern? Und was nimmt sie dafür ein? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ b) Was importiert die Schweiz an touristischen Gütern? Und was gibt sie dafür aus? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ 2. Die Schweiz hat traditionell eine aktive Tourismusbilanz. Was bedeutet dies konkret? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ 3. Nehmen Sie für die folgende Aufgabe einen beliebigen Tag Ihrer letzten Ferien. a) Welches war Ihr Beitrag an die direkte touristische Wertschöpfung vor Ort? Listen Sie dafür in der Tabelle auf, wofür Sie bzw. Ihre Eltern an diesem Tag (vom Aufstehen bis zum Ins-Bett-Gehen bzw. die ersten 10 Ausgabeposten) wie viel Geld ausgegeben haben. b) Welche indirekte touristische Wertschöpfung (Vorleistungen) haben Sie damit ausgelöst? Notieren Sie, welche Personen oder Betriebe Sie indirekt unterstützt haben. Stützen Sie sich dabei auf Ihre Vermutungen. Ferien in: ……………………………….. Tag: ………………….. a) Direkte Wertschöpfung Nachgefragtes Produkt / nachgefragte Dienstleistung Betrag (ca.) b) Indirekte Wertschöpfung Personen / Betriebe, die dafür Vorleistungen erbracht haben 1. 2. 3. 4. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 9/30 Ferien in: ……………………………….. Tag: ………………….. a) Direkte Wertschöpfung Nachgefragtes Produkt / nachgefragte Dienstleistung Betrag (ca.) b) Indirekte Wertschöpfung Personen / Betriebe, die dafür Vorleistungen erbracht haben 5. 6. 7. 8. 9. 10. TOTAL Ausgaben 4. 1'000 Tourismusbetten in gewerblichen Betrieben (Hotels, Kurhäuser, Motels etc.) bringen etwa 400 zusätzliche Arbeitsplätze, während 1'000 Betten in der Parahotellerie (Ferienwohnungen) nach Abschluss der Bauphase bloss 40-50 zusätzliche Arbeitsplätze generieren. Erklären Sie, wie dieser grosse Unterschied in der Beschäftigungswirkung zustande kommt. ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 10/30 Grundlagen Wertschöpfer Tourismus Lösungsblatt C Tipp: Als Hintergrundinformation für die Lehrperson und allenfalls für die Schülerinnen und Schüler kann das Factsheet “Wertschöpfer Tourismus“ herangezogen werden. Arbeitsauftrag 1. „Die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus sind für ein Land gleichbedeutend mit den Exporten bzw. die Ausgaben mit den Importen.“ Versuchen Sie, diese Aussage zu verstehen, indem Sie folgende Fragen beantworten: a) Was exportiert die Schweiz an touristischen Gütern? Und was nimmt sie dafür ein? Exportierte touristische Güter: z. B. Landschaft (z. B. imposante Bergkulisse), Kulturelle Eigenheiten (Bräuche, Feste), attraktive Ortsbilder (Altstadt, malerische Dörfer) der Schweiz etc… Einnahmen daraus: Devisen in Form von Schweizer Franken. b) Was importiert die Schweiz an touristischen Gütern? Und was gibt sie dafür aus? Analoge Güter / Leistungen wie unter a) erwähnt, aber aus dem Ausland (z. B. Gran d Canyon, Chinesische Mauer, Karneval von Rio etc). Ausgaben dafür: Devisen in Form von ausländischer Währung. 2. Die Schweiz hat traditionell eine aktive Tourismusbilanz. Was bedeutet dies konkret? Das heisst, dass die Einnahmen aus dem Tourismus (von ausländischen Touristen in der Schweiz) die Ausgaben (von Schweizer Touristen im Ausland) übersteigen. Die Schweiz macht im Tourismusgeschäft „vorwärts“. 3. Nehmen Sie für die folgende Aufgabe einen beliebigen Tag Ihrer letzten Ferien. c) Welches war Ihr Beitrag an die direkte touristische Wertschöpfung vor Ort? Listen Sie dafür in der Tabelle auf, wofür Sie bzw. Ihre Eltern an diesem Tag (vom Aufstehen bis zum Ins-Bett-Gehen bzw. die ersten 10 Ausgabeposten) wie viel Geld ausgegeben haben. d) Welche indirekte touristische Wertschöpfung (Vorleistungen) haben Sie damit ausgelöst? Notieren Sie, welche Personen oder Betriebe Sie indirekt unterstützt haben. Stützen Sie sich dabei auf Ihre Vermutungen. Ferien in: Italien (Rimini) Tag: 25. Juli 2009 a) Direkte Wertschöpfung Nachgefragtes Produkt / nachgefragte Dienstleistung Betrag (ca.) b) Indirekte Wertschöpfung Personen / Betriebe, die dafür Vorleistungen erbracht haben 5.- Mühle (Mehlproduktion, Zulieferer Bäckerei) Miete Surfbrett 40.- Zimmermann, welcher den Unterstand für die Surfbretter gebaut hat. 3. Fischgericht im Restaurant 25.- Fischer (Zulieferer Restaurant) 4. Ticket für Zugfahrt (retour) 8.- 5. Eintritt Aquarium 10.- 6. Glace am Kiosk 4.- 1. Gipfeli und Schoggidrink am Strand 2. Hersteller Zugwaggons Reinigungsfirma Stromproduzent (für Kühlung Gefriertruhe) E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 11/30 Ferien in: Italien (Rimini) Tag: 25. Juli 2009 a) Direkte Wertschöpfung Nachgefragtes Produkt / nachgefragte Dienstleistung Betrag (ca.) 7. Postkarten 8. Bezahlung einer weiteren Nacht auf dem Campingplatz 21.- Gärtner 9. Zutaten für Znacht (Spaghetti) 20.- Tomatenproduzent (Zulieferer Supermarkt) 10. Getränk im Ausgang TOTAL Ausgaben 4.- b) Indirekte Wertschöpfung Personen / Betriebe, die dafür Vorleistungen erbracht haben 5.- Hersteller Postkartenständer Hersteller Abwaschmaschinen 142.- 4. 1'000 Tourismusbetten in gewerblichen Betrieben (Hotels, Kurhäuser, Motels etc.) bringen etwa 400 zusätzliche Arbeitsplätze, während 1'000 Betten in der Parahotellerie (Ferienwohnungen) nach Abschluss der Bauphase bloss 40-50 zusätzliche Arbeitsplätze generieren. Erklären Sie, wie dieser grosse Unterschied in der Beschäftigungswirkung zustande kommt. Wer in einem Hotelbett übernachtet, fragt automatisch zahlreiche zusätzliche Dienstleistungen nach, die von Angestellten des Hotels oder Dritten erbracht werden müssen: Insbesondere Gastronomie (Küche, Service, Zulieferbetriebe. Gastronomie macht 2/3 der Beschäftigungswirkung eines Hotelbettes aus), Zimmerreinigung, Empfang, Marketing, Unterhalt usw. Diese Dienstleitungen fallen bei der Ferienwohnung in der Regel weg. So lässt sich die rund 10-mal bessere Beschäftigungswirkung der Hotellerie gegenüber der Parahotellerie erklären. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 12/30 Grundlagen Tourismus und Umwelt - Übersicht Arbeitsblatt D Benötigtes Material: Video: „Grosse Pläne für das kleine Matterhorn“, SF-Sendung vom 30. Januar 2008 Print: „Neue Beschwerde gegen Projekte am Klein Matterhorn“, NZZ online vom 24. Januar 2011 Arbeitsauftrag 1. Im Zusammenhang mit Umweltaspekten sprechen Expertinnen und Experten von der Zerstörung des Tourismus durch den Tourismus. Was ist damit genau gemeint? Erläutern Sie. 2. Bei einem nachhaltigen Tourismus geht es nun darum, ökonomische, soziale und ökologische Ziele gleichzeitig und gleichberechtigt umzusetzen, damit negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft so gering wie möglich gehalten werden können. (-> umwelt- und sozialverträglicher Tourismus). Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutet, dass nur so viele Bäume gefällt werden dürfen, wie innerhalb eines bestimmten Zeitraums auch nachwachsen können. Ökonomisch ausgedrückt, bedeutet eine nachhaltige touristische Entwicklung dementsprechend, nicht vom Kapital, sondern vom Zins zu leben. Basierend auf dem Konzept der Nachhaltigkeit können die folgenden Forderungen aufgestellt werden, an denen sich auch Tourismusverantwortliche orientieren sollten: E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 13/30 Konkret: Ansatzpunkte für Tourismusverantwortliche 1. Der Tourismus muss partizipativer werden: Es gibt im Tourismus nicht nur Nutzniesser, sondern von negativen Effekten Betroffene. In verschiedenen Tourismusorten macht sich eine gewisse Tourismusverdrossenheit – ein gesunkenes Tourismusbewusstsein – breit. Um dem entgegenzuwirken, müssen Betroffene zu Beteiligten werden. 2. Der Tourismus muss effizienter werden: Die Strukturen im Tourismus sind oft veraltet und ineffizient. In der Regel wird mit viel Aufwand versucht, viel zu viele Marken gleichzeitig zu profilieren, nicht selten von jedem einzelnen Tourismusort bzw. -verein. Effizienter wäre es, regionale und neigungstouristische Kooperationen zu fördern. 3. Der Tourismus muss qualitativ besser werden: Für viele Gäste ist zentral, dass das gesamte Leistungsbündel vor Ort stimmt, sprich, die ganze Dienstleistungskette und nicht nur ein einzelnes Element (z. B. das Hotel). Dazu müssen vermehrt sogenannte Total Quality Management (TQM) Ansätze verfolgt werden. 4. Der Tourismus muss umweltverträglicher werden: Die ökologischen Gefahrenherde der touristischen Entwicklung sind längst bekannt. Es bleibt, sie ernst zu nehmen und präventiv zu versuchen, Umweltprobleme zu vermeiden. 5. Der Tourismus muss entschleunigt werden: Zwischen Tourismus und Umwelt gibt es einen Grundkonflikt: Die Mobilität. Durch die technische Entwicklung der Transportmittel hat sich zwar unsere generelle Bereitschaft, mehr Zeit für Mobilität aufzuwenden, kaum erhöht, doch wurden durch die immense Steigerung der Geschwindigkeit die Distanzen immer grösser. Und es ist hinlänglich bekannt, dass die Öko-Effizienz der meisten Transportmittel noch schlecht ist. Neben der verbesserten Öko-Effizienz muss dringend der zweite – und insgesamt nachhaltigere – Ansatz verfolgt werden, das Tempo zu drosseln. 6. Der Tourismus muss authentischer werden: Unter dem Druck der Globalisierung werden kulturelle und natürliche Einzigartigkeiten von Tourismusorten je länger je uniformierter. Die Einzigartigkeit muss aber erhalten bleiben, die potenzielle Besucherin z. B. in den Alpen sucht nach dem Heimischen, dem Unverwechselbaren, dem Authentischen. 7. Der Tourismus muss menschlicher werden: Der Rentabilitätsdruck und das Konzerndenken haben viele geprägt und brachte harte, strategisch denkende und rational handelnde Touristiker hervor. Menschliche Qualitäten wie Gefühle, Empathie, Herzlichkeit wurden mehr und mehr verdrängt. Und dies in einer Branche, in der emotionale Werte höchste Priorität haben müssten. (Quelle: Müller Hansruedi (2008)) Der Zermatter Künstler Heinz Julen plant auf dem Kleinen Matterhorn ein Hotel, sowie eine über 100 Meter hohe Aussichtsplattform in Form einer metallenen Pyramide. Diese Konstruktion würde das 3883 Meter hohe Klein Matterhorn in einen künstlichen 4000er verwandeln. Das Klein Matterhorn ist der höchste Gipfel in Europa, der mit einer Seilbahn erreicht werden kann. Zusätzlich zum Hotel und der Aussichtsplattform ist eine zweite Seilbahn geplant, welche auch von Italien her eine Verbindung aufs Klein Matterhorn ermöglicht. Eine Bergsteigerunterkunft, sowie ein Restaurant wurden bereits realisiert (Dezember 2008). Dieses Touristenzentrum erhielt das MINERGIE-P®1-Zertifikat und ist somit das höchstgelegene Gebäude mit dieser Auszeichnung. Das an der Südflanke des Klein Matterhorns gelegene Restaurant erhielt einen Solarpreis. „Der MINERGIE®-Standard ist ein freiwilliger Baustandard, der den rationellen Energieeinsatz und die breite Nutzung erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität, Sicherung der Konkurrenzfähigkeit und Senkung der Umweltbelastung ermöglicht. Der Standard MINERGIE-P® bezeichnet und qualifiziert Bauten, die einen noch tieferen Energieverbrauch als MINERGIE® anstreben. MINERGIE-P® bedingt ein eigenständiges, am niedrigen Energieverbrauch orientiertes Gebäudekonzept.“ (MINERGIE®, www.minergie.ch) 1 E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 14/30 a) Schauen Sie den Beitrag „Grosse Pläne für das kleine Matterhorn“ (SF -Sendung vom 30. Januar 2008) und notieren Sie sich relevante Informationen in Hinblick auf die Nachhaltigkeit. b) Lesen Sie nun den Artikel „Neue Beschwerde gegen Projekte am Klein Matterhorn“ (NZZ online, 24.01.2011). Halten Sie erneut Informationen, welche in Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit von Interesse sind, schriftlich fest. c) Bilden Sie Gruppen und beurteilen Sie das Projekt in Hinblick auf dessen Nachhaltigkeit auf der Grundlage der Punkte zwei bis sechs der obigen Liste „Konkret: Ansatzpunkte für Tourismusverantwortliche“. Notieren Sie Ihre Resultate. Quellen: MINERGIE® (2011): Das Wichtigste in Kürze, http://www.minergie.ch/standard_minergie.html (Zugriff 17.06.2011) Müller, Hansruedi (2008): Freizeit und Tourismus – Eine Einführung in Theorie und Praxis. 11. Auflage. Bern: Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern NZZ online, 24.01.2011: „Neue Beschwerde gegen Projekte am Klein Matterhorn“ SF-Sendung (10vor10), 30.01.2008: „Grosse Pläne für das kleine Matterhorn“ E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 15/30 Grundlagen Tourismus und Umwelt - Übersicht Lösungsblatt D Benötigtes Material: Video: „Grosse Pläne für das kleine Matterhorn“, SF-Sendung vom 30. Januar 2008, download im Kapitel Zermatt -> Video Print: „Neue Beschwerde gegen Projekte am Klein Matterhorn“, NZZ online vom 24. Januar 2011, download im Kapitel Zermatt -> Print Weiterführendes Material: Factsheet: Tourismus und Umwelt allgemein Beilage 10: Umweltmassnahmen der Zermatt Bergbahnen AG, download im Kapitel Zermatt -> Unterrichtsmaterial Arbeitsauftrag 1. Im Zusammenhang mit Umweltaspekten sprechen Expertinnen und Experten von der Zerstörung des Tourismus durch den Tourismus. Was ist damit genau gemeint? Erläutern Sie. Eine intakte natürliche Umwelt (Landschaft, Boden, Wasser, Tier- und Pflanzenwelt, Luftqualität etc.) gehört zu den wichtigsten Angebotselementen von Tourismusorten überhaupt. Sie stellt gewissermassen das Kapital des Tourismus dar. Weil aber eine attraktive natürliche Umwelt Touristinnen und Touristen anzieht, besteht ab einer gewissen Masse die Gefahr der Zerstörung ebendieses Kapitals (z. B. Landschaftsbeeinträchtigung durch touristische Infrastruktur, Zweitwohnungen, Beeinträchtigung der Luftqualität durch Autofahrten in den Tourismusort, von Wanderern liegen gelassener Abfall in Naturschutzgebieten etc.). Die Attraktivität des Orts nimmt ab und der Tourismus ist rückläufig oder ernsthaft bedroht. Deshalb die „Zerstörung des Tourismus durch den Tourismus“. 2. Bei einem nachhaltigen Tourismus geht es nun darum, ökonomische, soziale und ökologische Ziele gleichzeitig und gleichberechtigt umzusetzen, damit negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft so gering wie möglich gehalten werden können. (-> umwelt- und sozialverträglicher Tourismus). Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutet, dass nur so viele Bäume gefällt werden dürfen, wie innerhalb eines bestimmten Zeitraums auch nachwachsen können. Ökonomisch ausgedrückt, bedeutet eine nachhaltige touristische Entwicklung dementsprechend, nicht vom Kapital, sondern vom Zins zu leben. Basierend auf dem Konzept der Nachhaltigkeit können die folgenden Forderungen aufgestellt werden, an denen sich auch Tourismusverantwortliche orientieren sollten: E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 16/30 Konkret: Ansatzpunkte für Tourismusverantwortliche 1. Der Tourismus muss partizipativer werden: Es gibt im Tourismus nicht nur Nutzniesser, sondern von negativen Effekten Betroffene. In verschiedenen Tourismusorten macht sich eine gewisse Tourismusverdrossenheit – ein gesunkenes Tourismusbewusstsein – breit. Um dem entgegenzuwirken, müssen Betroffene zu Beteiligten werden. 2. Der Tourismus muss effizienter werden: Die Strukturen im Tourismus sind oft veraltet und ineffizient. In der Regel wird mit viel Aufwand versucht, viel zu viele Marken gleichzeitig zu profilieren, nicht selten von jedem einzelnen Tourismusort bzw. -verein. Effizienter wäre es, regionale und neigungstouristische Kooperationen zu fördern. 3. Der Tourismus muss qualitativ besser werden: Für viele Gäste ist zentral, dass das gesamte Leistungsbündel vor Ort stimmt, sprich, die ganze Dienstleistungskette und nicht nur ein einzelnes Element (z. B. das Hotel). Dazu müssen vermehrt sogenannte Total Quality Management (TQM) Ansätze verfolgt werden. 4. Der Tourismus muss umweltverträglicher werden: Die ökologischen Gefahrenherde der touristischen Entwicklung sind längst bekannt. Es bleibt, sie ernst zu nehmen und präventiv zu versuchen, Umweltprobleme zu vermeiden. 5. Der Tourismus muss entschleunigt werden: Zwischen Tourismus und Umwelt gibt es einen Grundkonflikt: Die Mobilität. Durch die technische Entwicklung der Transportmittel hat sich zwar unsere generelle Bereitschaft, mehr Zeit für Mobilität aufzuwenden, kaum erhöht, doch wurden durch die immense Steigerung der Geschwindigkeit die Distanzen immer grösser. Und es ist hinlänglich bekannt, dass die Öko-Effizienz der meisten Transportmittel noch schlecht ist. Neben der verbesserten Öko-Effizienz muss dringend der zweite – und insgesamt nachhaltigere – Ansatz verfolgt werden, das Tempo zu drosseln. 6. Der Tourismus muss authentischer werden: Unter dem Druck der Globalisierung werden kulturelle und natürliche Einzigartigkeiten von Tourismusorten je länger je uniformierter. Die Einzigartigkeit muss aber erhalten bleiben, die potenzielle Besucherin z. B. in den Alpen sucht nach dem Heimischen, dem Unverwechselbaren, dem Authentischen. 7. Der Tourismus muss menschlicher werden: Der Rentabilitätsdruck und das Konzerndenken haben viele geprägt und brachte harte, strategisch denkende und rational handelnde Touristiker hervor. Menschliche Qualitäten wie Gefühle, Empathie, Herzlichkeit wurden mehr und mehr verdrängt. Und dies in einer Branche, in der emotionale Werte höchste Priorität haben müssten. (Quelle: Müller Hansruedi (2008)) Der Zermatter Künster Heinz Julen plant auf dem Kleinen Matterhorn ein Hotel, sowie eine über 100 Meter hohe Aussichtsplattform in Form einer metallenen Pyramide. Diese Konstruktion würde das 3883 Meter hohe Klein Matterhorn in einen künstlichen 4000er verwandeln. Das Klein Matterhorn ist der höchste Gipfel in Europa, der mit einer Seilbahn erreicht werden kann. Zusätzlich zum Hotel und der Aussichtsplattform ist eine zweite Seilbahn geplant, welche auch von Italien her eine Verbindung aufs Klein Matterhorn ermöglicht. Eine Bergsteigerunterkunft, sowie ein Restaurant wurden bereits realisiert (Dezember 2008). Dieses Touristenzentrum erhielt das MINERGIE -P®2Zertifikat und ist somit das höchstgelegene Gebäude mit dieser Auszeichnung. Das an der Südflanke des Klein Matterhorns gelegene Restaurant erhielt einen Solarpreis. „Der MINERGIE®-Standard ist ein freiwilliger Baustandard, der den rationellen Energieeinsatz und die breite Nutzung erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität, Sicherung der Konkurrenzfähigkeit und Senkung der Umweltbelastung ermöglicht. Der Standard MINERGIE-P® bezeichnet und qualifiziert Bauten, die einen noch tieferen Energieverbrauch als MINERGIE® anstreben. MINERGIE-P® bedingt ein eigenständiges, am niedrigen Energieverbrauch orientiertes Gebäudekonzept.“ (MINERGIE®, www.minergie.c h) 2 E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 17/30 a) Schauen Sie den Beitrag „Grosse Pläne für das kleine Matterhorn“ (SF -Sendung vom 30. Januar 2008) und notieren Sie sich relevante Informationen in Hinblick auf die Nachhaltigkeit . Das Projekt würde auf einer Höhe von knapp 4000 m.ü.M. realisiert werden, was einen Eingriff in das sensible hochalpine Ökosystem bedeutet. Mit der zweiten geplanten Bahn würden noch mehr Passagiere hinaufbefördert. Übernachtung und Restauration generieren Abfall. Die Transporte von Verpflegung und Materialien, sowie die Bautätigkeit auf dieser Höhe sind sehr energieintensiv und bedeuten demzufolge einen nicht zu unterschätzenden Eingriff in die Natur. b) Lesen Sie nun den Artikel „Neue Beschwerde gegen Projekte am Klein Matterhorn“ (NZZ online, 24.01.2011). Halten Sie erneut Informationen, welche in Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit von Interesse sind, schriftlich fest. Der SAC erhebt eine Beschwerde gegen die geplante Umzonung des gesamten Gipfels d es Klein Matterhorns in eine Skisportzone, wodurch ein künftiges Bauen in diesem Gebiet ermöglicht werden würde. c) Bilden Sie Gruppen und beurteilen Sie das Projekt in Hinblick auf dessen Nachhaltigkeit auf der Grundlage der Punkte zwei bis sechs der obigen Liste „Konkret: Ansatzpunkte für Tourismusverantwortliche“. Notieren Sie Ihre Resultate. o o o o o Effizienz: Da Zermatt eine international bekannte Tourismusdestination ist und bereits auf eine mehr als hundertjährige Tourismusgeschichte zurückblicken kann, verfügt es über eine breite Erfahrung in Sachen effizientes Marketing. Das Turmprojekt auf dem Klein Matterhorn würde sich als Werbeobjekt natürlich besonders gut eignen und könnte zusammen mit dem Matterhorn vermarktet werden. Qualität: Der CEO der Zermatt Bergbahnen AG Christen Baumann spricht im Filmbeitrag die Möglichkeit an, dass Tour Operators ihre Gäste nun über das Klein Matterhorn von der Schweiz nach Italien führen können. Für Unterkunft, Transport usw. wäre gesorgt, was den Ansprüchen eines TQM entsprechen würde. D.h. die gesamte Dienstleistungskette (Information/Reservation, Reise, Info vor Ort, Verpflegung, Beherbergung, Transport, Aktivität/Animation, Unterhaltung, Abreise, Nachbetreuung) wäre abgedeckt. Umweltverträglichkeit: Das Projekt gefährdet die Umwelt insofern, als dass es einen Eingriff in die Natur darstellt. Transport und Bautätigkeit erfordern viel Energie. Die Besucherinnen und Besucher generieren Abfall usw. Andererseits wurde das bereits bestehende Touristenzentrum mit dem MINERGIE-P® -Zertifikat ausgezeichnet und ist somit das höchstgelegene Gebäude mit diesem Zertifikat. Das an der Südflanke des Klein Matterhorns gelegene Restaurant erhielt einen Solarpreis. Ausserdem hat man berechnet, dass die Solartechnik des Turms dessen eigenen Energiebedarf abdecken würde und zusätzlich hundert Haushalte in Zermatt mit Strom versorgen könnte. Entschleunigung: Durch den Bau der zweiten Bahn von Italien her könnten die Gäste noch schneller von Zermatt aus ins benachbarte Italien gelangen und umgekehrt. Die Tour eines Europareisenden kann so über die Alpen führen, ohne grossen Zeitverlust, was dem Prinzip der Entschleunigung nicht entspricht. Es ist ausserdem keine eigene Anstrengung von Seiten der Gäste nötig, um auf diesen hohen Gipfel zu gelangen. Authentizität: Das Projekt beeinträchtigt die Authentizität der Landschaft insofern, als dass es einen Eingriff in die Natur bedeutet. Andererseits ist der Architekt ein Einheimischer, der die Berge seiner Heimat inszenieren und in Wert setzen möchte und die Schönheit der Landschaft durch sein architektonisches Projekt unterstreichen möchte. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 18/30 Grundlagen Tourismus und Landschaft Arbeitsblatt E Benötigtes Material Beilage 1: Bilderserien Landschaft Arbeitsauftrag 1. Nehmen Sie die Bilderserien Landschaft (Beilage 1) zur Hand und betrachten Sie die Bilderserie 1. a) Wären Sie ein Tourist oder eine Touristin, der/die in den Alpen Ferien machen will: Welche Landschaft würde Ihnen am besten gefallen? ______________________________________________________________________________ b) Handelt es sich bei Ihrer Lieblingslandschaft um eine völlig unberührte, wilde Landschaft (Naturlandschaft) oder eine vom Menschen mitgestaltete Landschaft (Kulturlandschaft)? ______________________________________________________________________________ c) Falls Kulturlandschaft: Wer und welche Tätigkeiten stecken dahinter? ______________________________________________________________________________ d) Falls Naturlandschaft: Woran erkennen Sie, dass es sich um eine Naturlandschaft handelt? ______________________________________________________________________________ e) Sie wissen nun einerseits, welche Landschaft Touristinnen und Touristen am besten gefällt und andererseits, wie die Landschaft zustande kommt. Was bedeutet dies für eine Gemeinde, die vom Tourismus leben möchte? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ 2. Betrachten Sie die Bilderserie 2. a) Wären Sie eine Touristin oder ein Tourist, der/die Ferien in den Alpen machen möchte: Welche Landschaft bzw. welches Ortsbild würde Ihnen am besten gefallen? ______________________________________________________________________________ b) Sind in Ihrer Lieblingslandschaft Zeichen von Tourismus erkennbar? ______________________________________________________________________________ c) Nehmen wir an, Sie sind Tourismusverantwortliche(r) in einem Ort, der sich touristisch weiter entwickeln will. Sie wissen auch, welche Art von Landschaft (Bilderserie 2) den Touristen am besten gefällt. Welcher Herausforderung stehen Sie jetzt gegenüber? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 19/30 Grundlagen Tourismus und Landschaft Lösungsblatt E Tipp: Als Hintergrundinformation für die Lehrperson und allenfalls für die Schülerinnen und Schüler kann folgendes Factsheet herangezogen werden: Tourismus und Umwelt: Boden und Landschaft Benötigtes Material Beilage 1: Bilderserien Landschaft Arbeitsauftrag 1. Nehmen Sie die Bilderserien Landschaft (Beilage 1) zur Hand und betrachten Sie die Bilderserie 1. a) Wären Sie ein Tourist oder eine Touristin, der/die in den Alpen Ferien machen will: Welche Landschaft würde Ihnen am besten gefallen? Ergebnisse im Klassenverband zusammentragen und beliebteste Landschaft eruieren. Bei einer Befragung von Touristen und Einheimischen (Hunziker/Buchecker, 1999) erhielt das Bild 3 die höchste Zustimmung. Vermutlich bewegt sich das Ergebnis der Klasse in einem ähnlichen Bereich. b) Handelt es sich bei Ihrer Lieblingslandschaft um eine völlig unberührte, wilde Landschaft (Naturlandschaft) oder eine vom Menschen mitgestaltete Landschaft (Kulturlandschaft)? Kulturlandschaft (ausser ev. Bild 5, welches bereits stark verbuscht ist; doch sogar hier ist im Vordergrund immer noch eine bewirtschaftete Wiese erkennbar). c) Falls Kulturlandschaft: Wer und welche Tätigkeiten stecken dahinter? Landwirt: Bewirtschaftung (z. B. Beweidung, Mähen) d) Falls Naturlandschaft: Woran erkennen Sie, dass es sich um eine Naturlandschaft handelt? Es müssten Spuren der Bewirtschaftung fehlen. Keines der Bilder erfüllt diese Bedingung ganz. e) Sie wissen nun einerseits, welche Landschaft Touristinnen und Touristen am besten gefällt und andererseits, wie die Landschaft zustande kommt. Was bedeutet dies für eine Gemeinde, die vom Tourismus leben möchte? Dass Touristen v. a. wegen der Kulturlandschaft kommen, welche von Landwirten erhalten wird und somit auch eine Tourismusgemeinde auf aktive Landwirte angewiesen ist. 2. Betrachten Sie die Bilderserie 2. a) Wären Sie eine Touristin oder ein Tourist, der/die Ferien in den Alpen machen möchte: Welche Landschaft bzw. welches Ortsbild würde Ihnen am besten gefallen? Ergebnisse im Klassenverband zusammentragen und beliebteste Landschaft eruieren. Bei einer Befragung von Touristen (Hunziker/Buchecker, 1999) erhielten die Bilder 1 und 2 die höchste Zustimmung. Vermutlich bewegt sich das Ergebnis der Klasse in einem ähnlichen Bereich. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 20/30 b) Sind in Ihrer Lieblingslandschaft Zeichen von Tourismus erkennbar? Vermutlich eher nicht (sofern sich die Präferenzen mit jenen der vorgenannten Befragung decken) c) Nehmen wir an, Sie sind Tourismusverantwortliche(r) in einem Ort, der sich touristisch weiter entwickeln will. Sie wissen auch, welche Art von Landschaft (Bilderserie 2) den Touristen am besten gefällt. Welcher Herausforderung stehen Sie jetzt gegenüber? Der Frage, wie touristische Einrichtungen (Beherbergung (Hotels, Ferienwohnungen), Infrastruktur (Seilbahnen, Parkplätze) etc.) erstellt werden können, ohne dass eine Beeinträchtigung der Landschaft / des Ortsbildes resultiert. Hauptproblem ist der Umgang mit Zweitwohnungen, da diese am meisten Boden verbrauchen, aber schlecht ausgenützt sind und somit das Ortsbild überproportional beeinflussen. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 21/30 Grundlagen Tourismus, Pflanzen- und Tierwelt Arbeitsblatt F Benötigtes Material PCs mit Internetanschluss Arbeitsauftrag 1. Suchen Sie zu zweit oder zu dritt während ca. 15 min. auf Youtube nach coolen Videos von Outdoor-Trendsportarten (z. B. speed flying, canyoning, freeriding (Snowboard/Ski), base jumping, Tauchen oder weitere, die Sie kennen). Speichern Sie den besten Link. ______________________________________________________________________________ 2. Diskutieren Sie für das gewählte Video, welche Probleme oder Gefahren die Sportart für Tier - und Pflanzenwelt darstellen könnte. Notieren Sie die Punkte. ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ 3. Mit welchen Verhaltensregeln könnten die Probleme oder Gefahren für Pflanzen- und Tierwelt reduziert werden? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 22/30 Grundlagen Tourismus, Pflanzen- und Tierwelt Lösungsblatt F Tipp: Als Hintergrundinformation für die Lehrperson und allenfalls für die Schülerinnen und Schüler kann folgendes Factsheet herangezogen werden: Tourismus und Umwelt: Flora und Fauna Benötigtes Material PCs mit Internetanschluss Arbeitsauftrag 1. Suchen Sie zu zweit oder zu dritt während ca. 15 min. auf Youtube nach coolen Videos von Outdoor-Trendsportarten (z. B. speed flying, canyoning, freeriding (Snowboard/Ski), base jumping, Tauchen oder weitere, die Sie kennen). Speichern Sie den besten Link. 2. Diskutieren Sie für das gewählte Video, welche Probleme oder Gefahren die Sportart für Tier - und Pflanzenwelt darstellen könnte. Notieren Sie die Punkte. Variiert nach Sportart. Siehe Factsheet „Tourismus und Umwelt: Flora und Fauna“ 3. Mit welchen Verhaltensregeln könnten die Probleme oder Gefahren für Pflanzen- und Tierwelt reduziert werden? Variiert nach Sportart. Für ein Beispiel von Verhaltensregeln für Ski- und Snowboard-Abfahrten abseits der Piste (freeriding) siehe Factsheet „Tourismus und Umwelt: Flora und Fauna“ oder folgende Infos der Fachstelle Bergsport und Wildnis von Mountain Wilderness: http://www.mountainwilderness.ch/projekte/bergsport-und-wildnis/ (Zugriff 05.10.2010) E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 23/30 Grundlagen Tourismus und Wasserknappheit Arbeitsblatt G Arbeitsauftrag 1. Führen Sie verschiedene Berechnungen zum Wasserverbrauch für die künstliche Beschneiung durch: a) Gemäss einer Studie aus Frankreich wurden für die Beschneiung von einem Hektar Pistenfläche während der Saison 2002/03 rund 4'000 Kubikmeter Wasser gebraucht. Wie viele Liter Wasser benötigt ein Quadratmeter Pistenfläche? ___________________________________________________________________________ b) In Zermatt wurden in der Wintersaison 2005/2006 80 km Pisten künstlich beschneit. Wie viele Liter Wasser braucht deren Beschneiung, wenn man von einer mittleren Pistenbreite von 50 m ausgeht? ___________________________________________________________________________ c) Der Wasserverbrauch betrug in der Schweiz im Jahr 2002 404 Liter pro Kopf und Tag. Die für 80 km Piste erforderliche Wassermenge entspricht somit dem Jahresverbrauch von _________ Schweizerinnen und Schweizern. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Das Wasser für die Beschneiung bleibt ja im Wasserkreislauf, geht also nicht „verloren“. Worin liegt aber für den Wasserhaushalt dennoch ein grosses Problem der Beschneiung? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Welche Aspekte betreffend Einsatz von Schneekanonen sind neben dem hohen Wasserverbrauch und dessen Auswirkungen auf die Natur sonst noch problematisch und gerade in der heutigen Zeit hochaktuell? Notieren Sie zwei bis drei Punkte und diskutieren Sie diese. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 24/30 Grundlagen Tourismus und Wasserknappheit Lösungsblatt G Tipps: Als Hintergrundinformation für die Lehrperson und allenfalls für die Schülerinnen und Schüler kann folgendes Factsheet herangezogen werden: o Tourismus und Umwelt: Wasser Für das Thema Wasserknappheit in trockenen Regionen bietet sich das Arbeitsblatt zum FWU-Film "Spanien trocknet aus - Wüsten im Vormarsch" (Kapitel Mallorca -> Video) Arbeitsauftrag 1. Führen Sie verschiedene Berechnungen zum Wasserverbrauch für die künstliche Beschneiung durch: a) Gemäss einer Studie aus Frankreich (CIPRA, 2004) wurden für die Beschneiung von einem Hektar Pistenfläche während der Saison 2002/03 rund 4'000 Kubikmeter Wasser gebraucht. Wie viele Liter Wasser benötigt ein Quadratmeter Pistenfläche? 400 Liter b) In Zermatt wurden in der Wintersaison 2005/2006 80 km Pisten künstlich beschneit (gemäss SF-Sendung „Schweiz aktuell“ vom 26.02.2006). Wie viele Liter Wasser braucht deren Beschneiung, wenn man von einer mittleren Pistenbreite von 50 m ausgeht? 80'000 m x 50 m = 4'000'000 m 2 x 400 l = 1'600'000'000 l c) Der Wasserverbrauch betrug in der Schweiz im Jahr 2002 404 Liter pro Kopf und Tag. Die für 80 km Piste erforderliche Wassermenge entspricht somit dem Jahresverbrauch von _________ Schweizerinnen und Schweizern. Jahresverbrauch: 404 l x 365 = 147'460 l 1'600'000'000 l / 147'460 l = 10'850 Schweizer/-innen (Vergleich: Zermatt hat 5’669 Einwohner/-innen (01.11.2010)!) 2. Das Wasser für die Beschneiung bleibt ja im Wasserkreislauf, geht also nicht „verloren“. Worin liegt aber für den Wasserhaushalt dennoch ein grosses Problem der Beschneiung? Das Problem liegt darin, dass in die natürliche Verfügbarkeit des Wassers eingegriffen wird. Weil im Winter in den Alpen naturgemäss am wenigsten Wasser in flüssiger Form vorhanden ist, aber dann die Nachfrage nach Kunstschnee am höchsten ist, muss das Wasser im Sommer von den natürlichen Gewässern abgezweigt und in Speicherseen zwischengespeichert werden. Damit sinken im Sommer die Restwassermengen in den natürlichen Gerinnen, was wiederum Auswirkungen auf Landschaftsbild, Flora und Fauna hat. 3. Welche Aspekte betreffend Einsatz von Schneekanonen sind neben dem hohen Wasserverbrauch und dessen Auswirkungen auf die Natur sonst noch problematisch und gerade in der heutigen Zeit hochaktuell? Notieren Sie zwei bis drei Punkte und diskutieren Sie. Beschneiungsanlagen verbrauchen nicht nur Wasser, sondern weisen auch einen hohen Energiebedarf in Form von Strom auf. Der generell hohe Stromverbrauch im Winter wird zusätzlich strapaziert. Kommt hinzu, dass Beschneiungsanlagen mit Wasser gespiesen werden, welches in einer wasserarmen Zeit auch zur Herstellung von Strom genutzt werden könnte. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 25/30 Im Jahr 2004 entsprach der Energieverbrauch für die Beschneiung der Pisten im gesamten Alpenraum (ca. 95 Mio m3) dem jährlichen Stromverbrauch von 130‘000 Vier-Personen-Haushalten. Neue Schneekanonen werden einerseits zwar energieeffizienter, andererseits investieren Skigebiete zunehmend in Neuinstallationen und Erweiterungen und auch die Betriebsdauer der Maschinen nimmt zu. Insgesamt wächst der Energieverbrauch folglich nach wie vor an. Weitere problematische Aspekte können die Lärmbelastung oder die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes darstellen. Quelle: CIPRA Internationale Alpenschutzkommission Schaan, FL (29.11.2006): Mit Schneekanonen gegen die Klimaerwärmung. Künstliche Beschneiung und ihre Folgen, http://www.cipra.org/de/alpmedia/news-de/2387 (Zugriff 15.06.2011) E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 26/30 Grundlagen Tourismus und Klimawandel Arbeitsblatt H Benötigtes Material Factsheet "Tourismus und Umwelt: Klima“ Arbeitsauftrag 1. Lesen Sie das Factsheet „Tourismus und Umwelt: Klima“ durch. Beantworten Sie anschliessend die untenstehenden Fragen. 2. Der Tourismus ist sowohl Betroffener als auch Mitverursacher des Klimawandels. Präzisieren Sie dies, indem Sie folgende Fragen beantworten: a) Tourismus als Mitverursacher: Die CO2-Emissionen aus dem Tourismus machen rund ___% der weltweiten CO 2-Emissionen aus. b) Tourismus als Betroffener: Nennen Sie 4 Beispiele, wie sich der Klimawandel auf den Tourismus auswirkt (positiv und/oder negativ) i. __________________________________________________________________ ii. __________________________________________________________________ iii. __________________________________________________________________ iv. __________________________________________________________________ 3. Ein Schweizer Reiseveranstalter bietet Pauschalreisen (Flug, Beherbergung und geführte Tauchgänge) ins traumhafte Strand- und Tauchparadies der Malediven an. a) Erläutern Sie, inwiefern der Reiseveranstalter heute oder in Zukunft Verursacher des Klimawandels ist und inwiefern er Betroffener des Klimawandels ist. ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ b) Welcher Teil dieser Reise auf die Malediven trägt am meisten zur globalen Erwärmung bei? _____________________________________________________________________________ c) Weltweit gesehen, ist dieser Teil für rund ____% der im Tourismus ausgestossenen Treibhausgase verantwortlich. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 27/30 Grundlagen Tourismus und Klimawandel Lösungsblatt H Benötigtes Material Factsheet "Tourismus und Umwelt: Klima“ Arbeitsauftrag 1. Lesen Sie das Factsheet „Tourismus und Umwelt: Klima“ durch. Beantworten Sie anschliessend die untenstehenden Fragen. 2. Der Tourismus ist sowohl Betroffener als auch Mitverursacher des Klimawandels. Präzisieren Sie dies, indem Sie folgende Fragen beantworten: a) Tourismus als Mitverursacher: Die CO2-Emissionen aus dem Tourismus machen rund 5% der weltweiten CO2-Emissionen aus. b) Tourismus als Betroffener: Nennen Sie 4 Beispiele, wie sich der Klimawandel auf den Tourismus auswirkt (positiv und/oder negativ) i. _____________________________________________________________________ ii. _____________________________________________________________________ iii. _____________________________________________________________________ iv. _____________________________________________________________________ Lösungen siehe Factsheet "Tourismus und Umwelt: Klima", Kapitel 3 3. Ein Schweizer Reiseveranstalter bietet Pauschalreisen (Flug, Beherbergung und geführte Tauchgänge) ins traumhafte Strand- und Tauchparadies der Malediven an. a) Erläutern Sie, inwiefern der Reiseveranstalter heute oder in Zukunft Verursacher des Klimawandels ist und inwiefern er Betroffener des Klimawandels ist. Verursacher: Insbesondere die Reise auf die Malediven (Flug) bewirkt Treibhausgasemissionen. Aber auch die Beherbergung und Aktivitäten (z. B. Boot für Tauchtouren) bewirken Emissionen. Betroffener: Die Malediven sind in verschiedenster Weise vom anthropogenen Klimawandel betroffen. Am existenziellsten ist der ansteigende Meeresspiegel, der das Inselparadies zu zerstören bedroht. Weitere Auswirkungen (vgl. Abbildung 2 im Factsheet "Tourismus und Umwelt: Klima"): Häufigere Wetterextreme, Wasserknappheit, Biodiversitätsverlust auf dem Land und im Wasser (Tauchtourismus!), erhöhte Reisekosten, wenn Klimaschutzmassenahmen auf die Touristen abgewälzt werden. b) Welcher Teil dieser Reise auf die Malediven trägt am meisten zur globalen Erwärmung bei? Der Flug (Langstreckenflug) c) Weltweit gesehen, ist dieser Teil für rund 40% der im Tourismus ausgestossenen Treibhausgase verantwortlich. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 28/30 Grundlagen Vernetzungsmatrix Arbeitsblatt I Arbeitsauftrag 1. Sie haben den Auftrag, eine Vernetzungsmatrix zum Thema „Wintertourismus in Adelboden“ zu erstellen. Füllen Sie dazu in der Gruppe die unten stehende Tabelle aus, indem Sie die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen mit Hilfe einer Bewertungsskala (0 = ke ine Einwirkung, 1 = schwache Einwirkung, 2 = mittlere Einwirkung, 3 = starke Einwirkung) beurteilen. Die Beurteilung soll so weit wie möglich auf der Grundlage zuverlässiger Informationen erfolgen , persönliche Werthaltungen fliessen jedoch jeweils in die Bewertung mit ein. Versuchen Sie möglichst schnell eine Lösung zu finden, ohne lange Diskussionen. 2. Interpretieren Sie in einem zweiten Schritt die Resultate rechnerisch, indem Sie wie folgt vorgehen: a) Addition der Bewertungen und Eintrag in die Vernetzungsmatrix als Aktivsumme (AS) und Passivsumme (PS) b) Division der Aktivsumme durch Passivsumme je Element ergibt einen Quotienten (Q): i. hoher Quotient heisst: „aktives Element“, denn es beeinflusst die anderen Elemente mehr, als dass es selber beeinflusst wird. ii. tiefer Quotient heisst: „passives Element“, denn es beeinflusst die anderen Elemente weniger, als dass es selber beeinflusst wird. Multiplikation der Aktivsumme mit der Passivsumme je Element ergibt ein Produkt (P): iii. hohes Produkt heisst: „kritisches Element“, denn es beeinflusst andere Elemente stark und wird von diesen gleichzeitig stark beeinflusst. iv. tiefes Produkt heisst: „stilles Element“, denn es beeinflusst andere Elemente schwach und wird von diesen schwach beeinflusst. Markieren Sie die höchsten und tiefsten Quotienten bzw. Produkte. Schreiben Sie jeweils zwei aktive, passive, kritische und stille Elemente heraus: Aktive Elemente: Passive Elemente: Kritische Elemente: Stille Elemente: 3. Vergleichen Sie nun im Plenum Ihre Resultate mit denjenigen der anderen Gruppen. Diskutieren Sie die Ergebnisse. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 29/30 Quotient (Q) = AS/PS Produkt (P) = AS*PS Aktivsumme (AS) 10. Erreichbarkeit 9. Belastung der Umwelt 8. Wetter/Klima 7. Schneesicherheit 6. Zweitwohnungen 5. Einheimische 4. Verhalten der Gäste 3. Zahl der Gäste von 2. Breitensport auf 1. FIS-Ski-Weltcup Vernetzungsmatrix Wintertourismus in Adelboden 1. FIS-Ski-Weltcup 2. Breitensport 3. Zahl der Gäste 4. Verhalten der Gäste 5. Einheimische 6. Zweitwohnungen 7. Schneesicherheit 8. Wetter/Klima 9. Belastung der Umwelt 10. Erreichbarkeit Passivsumme (PS) Bewertung der Einwirkungen und Veränderungen: 0 = keine, 1 = schwach, 2 = mittel, 3 = stark AS: Aktivsumme, PS: Passivsumme P: Produkt, Q: Quotient Quelle: Hasler, Martin (2006): Matrix Wintersport. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch 30/30 Grundlagen Vernetzungsmatrix Lösungsblatt I Tipps: Beachten Sie auch das Factsheet „Die Vernetzungsmatrix“, welches dieses Hilfsmittel zur Darstellung und Analyse vernetzter Systeme erläutert, sowie die Vorlagen „Vernetzungsmatrix“, welche eine leere Matrix, eine Matrix zum Thema „Verkehrsprobleme in einem Ferienort“ und eine Matrix zum Thema „Wintersport“ beinhalten. Beide Dokumente finden Sie unter der Rubrik „Unterrichtsmaterial“ des Hauptkapitels „Grundlagen“. Arbeitsauftrag 1. Sie haben den Auftrag, eine Vernetzungsmatrix zum Thema „Wintertourismus in Adelboden“ zu erstellen. Füllen Sie dazu in der Gruppe die unten stehende Tabelle aus, indem Sie die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen mit Hilfe einer Bewertungsskala (0 = keine Einwirkung, 1 = schwache Einwirkung, 2 = mittlere Einwirkung, 3 = starke Einwirkung) beurteilen. Die Beurteilung soll so weit wie möglich auf der Grundlage zuverlässiger Informationen erfolgen , persönliche Werthaltungen fliessen jedoch jeweils in die Bewertung mit ein. Versuchen Sie möglichst schnell eine Lösung zu finden, ohne lange Diskussionen. Die Lösungen fallen je nach Bewertung unterschiedlich aus. Ein absolutes Richtig oder Falsch gibt es nicht. Wichtig ist vor allem, die Ergebnisse vergleichend zu diskutieren. E-Dossier Tourismus: Grundlagen PHBern 2011, www.phbern.ch