Standort und Anlage - Verband Wohneigentum eV

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Stadtverband Amberg der
Kleingärtner e.V.
Dekan-Hirtreiter-Str. 5, 92224 Amberg;
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Dienstags von 19-20 Uhr
Gartenfachberatung
Gartenfachberater:
Dipl. Ing. (FH) Werner Huber
e-mail: [email protected]
Gemüsegarten - Standort und Anlage
Der Gemüsegarten benötigt einen separaten Platz im Garten, der sonnig wie möglich und
sowohl geschützt vor Wind als auch Kälteströmen sein sollte.
Der Windschutz ist eine wichtige Maßnahme, denn schon ein schwacher Wind verringert den
Ernteertrag um 20 - 30 Prozent. Wenn Platz und Lage es erlauben, dann schafft eine
immergrüne Hecke aus Laub- oder Nadelgehölzen ein angenehmes Kleinklima. Die Pflanzen
lassen sich auch durch einen Flechtzaun schützen, der als künstlicher Windfang auf der dem
Wind zugewandten Seite errichtet wird. Der ideale Standort verfügt außerdem über einen
nährstoffreichen, durchlässigen Boden und eine gute Wasserversorgung.
Bei der Anlage von Beeten sollte die Breite nicht mehr als 120 cm betragen, so dass man die
Beetmitte gut erreichen kann. Die Wege zwischen den Beeten sollten allerdings nicht zu
knapp bemessen sein und eine Breite von etwa 30 cm haben.
Neuerdings zeichnet sich ein Trend zu einem Beetsystem ab. Das sind kleine schmale Beete,
auf denen die Pflanzen gleichmäßig in allen Richtungen verteilt werden. Dabei können Formen und Größe der Beete beliebig gewählt werden, nur die Mitte der Beete muss immer vom
Weg aus leicht zu erreichen sein, damit sich Aussaat, Pflanzung, Ernte und Pflege problemlos
vornehmen lassen.
Hohe Erträge erzielt man mit schmalen Beeten, wenn die Pfbnzen in gleichen Abständen
kultiviert werden, so dass der vorhandene Platz optimal ausgenutzt wird. Bei Freilandpflanzen spielt die Ausrichtung der Beete keine Rolle. Allerdings ist bei der Standortwahl von
Stangenbohnen zu beachten, dass sie in gemäßigten Klimazonen niedrigen Pfbnzen nicht die
Sonne nehmen, dagegen bei heißem Klima etwas Schatten werfen sollten.
Boden
Für Gemüse ist ein krümeliger Lehmboden nahezu ideal. Er ist reich sowohl an Nährstoffen
als auch an Mikroorganismen und an Regenwürmern.
Der Boden sollte gut durchlässig und feuchtigkeitsspendend, sowie leicht sauer sein mit einem pH-Wert von 6 - 6,5.
Meist trifft man ein vollkommenes Erdreich nur dort an, wo es schon jahrelang kultiviert und
gepflegt wurde. In der Praxis hat man es meist mit Mischböden zu tun, die sich aber durch
Einarbeiten von organischem Material durchaus verbessern lassen.
Da das Gemüse dem Boden ständig Nährstoffe entzieht, muss die Fruchtbarkeit durch Zugabe von organischem Material erhalten werden. Das lässt sich erreichen, in dem jährlich eine 8
- 10 cm dicke Schicht organischen Materials auf der Oberfläche verteilt und später in den
Boden eingearbeitet wird.
Eine weitere Maßnahme zur Erhaltung der Boden und der Bodenpflege ist das Mulchen.
Gut verrottetes organisches Material ist auch während der Wachstumsperiode immer nützlich. So lassen sich im Garten anfallende grüne Pflanzenteile sowohl auf freigeräumten Bö-
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den als auch zwischen den Gemüsereihen aufbringen. Dort verrotten sie nach und nach, fördern dadurch die Humusbildung tmd liefern somit die notwendigen Nährstoffe.
Flächenbedarf
Blumenkohl und Fenchel, eine Kombination die sich gut ergänzt und dadurch üppiger
gedeiht. Bei der Planung sind Größe, Form und Anlage des Gartens sowie die Anforderungen
des Haushalts zu berücksichtigen. Die Arten und Mengen des Gemüses hängen von den
jeweiligen Wünschen, Erwartungen und Bedürfnissen ab. Fïir die Vollversorgung einer Person aus dem eigenen Garten rechnet man mit einem Flächenbedarf von 40 qm. Ein 4 Personen umfassender Haushalt benötigt somit für seinen Gemüseanbau eine Fläche von etwa 160
qm. Wird der Gemüsebedarf jedoch nur teilweise aus dem eigenen Anbau geeckt, dann rechnet man etwa 30 - 40 qm für einen größeren Haushalt.
Fruchtwechsel und Kulturfolge
Unter Fruchtwechsel beziehungsweise Kulturfolge versteht man den Anbau verschiedener
Gemüse nacheinander auf' ein und demselben Beet. Dazu empfiehlt es sich einen
Gartenkalender anzulegen in dem notiert wird, welche Pflanze in welchem Jahr auf welchem
Beet ausgebracht wurde.
Bestimmte Gemüse müssen jedes Jahr in einem anderen Gartenabschnitt gezogen werden,
sowohl um Bodenmüdigkeitserscheinungen zu vermeiden als auch pflanzenspezifische
Schädlinge und Krankheiten im Boden zu verhindern. Dabei ist die Fruchtfolge innerhalb eines Jahres eine Frage überlegter Planung und richtiger Arten-und Sortenwahl. Nur Tomaten
sind insofern eine Ausnahme, sie können mehrere Jahre auf demselben Platz kultiviert werden. Das Problem des regelmäßigen Fruchtwechsels über mehrere Jahre lässt sich in einem
kleinen Garten nicht befriedigend realisieren. Dennoch ist es sinnvoll einen Fruchtwechsel
auch auf einer kleinen Fläche zu planen und durchzuführen.
In dem ideal geplanten Gemüsegarten findet ein ''Rotationsanbau'' statt, das heißt einer Frucht
sollte immer eine aus einer anderen Gruppe folgen. Dazu empfehlt sich zuerst eine
Aufstellung der Gemüsebeete und danach die gewählten Gemüsesorten nach Gruppen für den
Fruchtwechsel zu ordnen, z.B. Hülsenfrüchte, Kohlarten usw.
Fruchtwechsel bei Gemüse
-RotationsschemaKohl
Hülsenfrüchte
Blumenkohl
Buschbohnen
Broccoli
Dicke Bohnen
Grünkohl
Kopfkohl
Rosenkohl
Erbsen
Gartenbohnen
Okra
Pak Choi
Stangenbohnen
Wurzel-, Knollen- Nachtschattengewächse
Zwiebelgewächse
Auberginen
Kartoffeln
Möhren
Frühlingszwiebeln
Gemüsezwiebeln
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Paprika
Knoblauch
Rote Rüben
Lauch
Tomaten
Schalotten
Sellerie
Silberzwiebeln
Klimafaktoren
Die meisten Gemüsearten benötigen zur Kultivierung im Freiland, zwischen Frühjahr und
Herbst, eine durchschnittliche Tagestemperatur von Uber 6°C. Da diese ist jedoch abhängig
von Faktoren wie Breitengrad, und Exponiertheit ist, wodurch bestimmt wird, was wo kultiviert werden kann.
Gemüse werden aufgrund ihrer Bedürfnisse eingeteilt in Sorten, die in der kalten Jahreszeit
gedeihen und Sorten, welche die Wärme lieben. Einige Gemïisearten wurden auf
Kältebeständigkeit gezüchtet, und die Wachstumsperiode lässt sich somit bei vielen Sorten
mit einer schützenden Abdeckung verlängern. Manche Zwiebel- und Stängelgemüse vertragen keine groBe Hitze, im Gegensatz zu den empfindlichen Tomaten, die Temperaturen unter
dem Gefrierpunkt nicht aushalten.
Auch die Tagelänge wirkt sich beim Gemüse in den verschiedenen Wachstumsphasen
unterschiedlich aus. Kurztagspflanzen benötigen Tageslicht unter 12 Stunden, dagegen
wachsen Langtagspflanzen nur, wenn die Tageslichtdauer über 12 Stunden beträgt. Daher ist
es ratsam die für das jeweilige Gebiet empfohlenen Gemûsesorten zu kultivieren.
Das Vereinzeln und Pikieren von Pflanzen
Beim Pikieren oder Vereinzeln werden die jungen Sämlinge von dort, wo sie gekeimt haben,
in Beete oder Töpfe umgesetzt. Sobald die jungen Pflänzchen gut zu fassen sind, können sie
vereinzelt oder ausgedünnt werden. Damit wird verhindert, dass sie zu dicht stehen und sich
ohne gegenseitige Beeinträchtigung weiter entwickeln können.
Nach der Direktaussaat werden die Sämlinge solange vereinzelt, bis die Abstände ausreichend für die reifen Pflanzen sind.
Beim Pikieren selbst wird der Sämling vorsichtig aus dem Saatgefäß gehoben, wobei ein
Pikierstab zu Hilfe genommen werden kann. Mit diesem Stab werden am neuen Standort in
genügendem Abstand, kleine Löcher gebohrt und die Sämlinge darin eingepflanzt. Dabei
werden diese an den Keimblättern angefasst, wobei darauf zu achten ist dass die Wurzeln
möglichst senkrecht in die Erde kommen. Danach wird die Erde vorsichtig angedrückt und
mit feiner Brause angegossen.
Es ist ratsam die Sämlinge mit den notwendigen Angaben zu beschriften und zu etikettieren.
Frisch pikierte Pflänzchen sollten nicht der Sonne ausgesetzt werden. Sobald sich allerdings
neue Wurzeln gebildet haben, benötigen sie einen hellen und sonnigen Standort.
Alternativ können Sämlinge auch in kleine Töpfe umgepflanzt werden. Dies empfiehlt sich
besonders für Gemüsearten und Blumen, die rasch wachsen und später besonders gut mit
Topfballen kultiviert werden, wie Gurken, Tomaten und Kürbisse.
Mischkultur
Unter Mischkultur versteht man den gleichzeitigen Anbau verschiedener Gemüsearten auf
einem Beet. Auf diese Art erreicht man eine optimale Ausnützung des Bodens.
Traditionell wurde Mischkultur schon in den alten Bauerngärten gepflegt. Allerdings
handelte es sich dabei nicht um einen reinen Nutzgarten sondern um eine bewusste Mischung aus Gemüse und Blumen.
Die Mischkultur ist ein aufeinander abgestimmter Fruchtwechsel innerhalb des Gartenjahres.
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Dabei werden beim Anbau verschiedener Gemüsearten immer solche Arten zusammengefasst, die in ihrem Aussaat- und Pflanztermin zusammenpassen, wobei eine unterschiedliche
Reifedauer und Erntezeit keine Rolle spielt. Werden dagegen Gemüsepflanzen zwischen
andere, schon auf dem Beet stehende Gemüsearten gepflanzt oder gesät, dann spricht man in
diesem Fall von einer Zwischenkultur.
Bei der Kultivierung verschiedener Gemïisearten zu gleicher Zeit ist zu berücksichtigen, dass
manche Gemüsearten sich in der Entwicklung begünstigen, andere dagegen sich nachteilig
beeinflussen.
Kohlgewâchs und Kopfsalat harmonieren, - bis auf Kartoffeln, Knoblauch und Zwiebeln -,
mit fast allen Gemüsesorten. Petersilie und Sellerie passen nicht zu Kopfsalat, ebenso wenig
Erbsen und Buschbohnen, Lauch und Stangenbohnen oder Kartoffeln oder Tomaten. Dagegen werden Buschbohnen, Salat und Porree durch Möhren in der Entwicklung gefördert.
Positiv ist auch, dass durch bestimmte Kombinationen Krankheiten und Schädlinge von den
Beeten ferngehalten werden. So schützen sich Möhren und Zwiebeln gegenseitig vor der
Zwiebel-, beziehungsweise Möhrenfliege und Kohlarten und Radieschen sollen nicht von
Erdflöhen befallen werden, wenn in unmittelbarer Nähe Schnitt- oder Kopfsalat angebaut
wird. Außerdem werden die Nährstoffe besser genutzt, wenn Tiefwurzler neben
Flachwurzlern, Starkzehrer neben Schwachzehrer stehen.
Schließlich hat die Mischkultur auch den Vorteil, dass der Boden das ganze Jahr über mit
Pflanzen bewachsen ist er nicht so leicht austrocknen kann und außerdem von Wildkräutern
weniger stark bewachsen wird
Aussaat
Nicht weiter schlimm, dass feines Saatgut immer zu dicht gesät wird. Wen das ärgert kauft
sich einen Säroller
Im Handel gibt es Samen in den verschiedensten Formen, vorgekeimt, pilliert, in Form von
Saatbändern, als Gel und natürlich als nackten Samen. Sie alle sollen die Aussaat und Keimung erleichtern.
Aussaaten im Freien sind primär temperaturabhängig, Eine erfolgreiche Freilandaussaat basiert auf einem warmen, gut vorbereiteten Boden. Dennoch ist das Wärmebedürfnis der einzelnen Gemüsesorten sehr unterschiedlich. Möhren, Radieserl, Rettiche, Puffbohnen, Petersilie und viele andere können schon ab Mitte März ausgesät werden, wogegen Gurken, Tomaten, Zucchini und Melonen nicht vor den Eisheiligen auf das Beet sollen.
Die Aussaattechnik lässt sich in drei Verfahren aufteilen: der Reihenaussaat, der Breitsaat
oder der Horstsaat. Samen werden, je nach Größe, verschieden tief gesät. Kleine Samen wie
Zwiebel etwa 1 cm tief, Kohl 2 cm, Erbsen und Zuckermais 2 - 3 cm und Bohnen, Kürbisse,
Gurken und Melonen bis zu 3 - 5 cm tief Es gilt die Faustregel: je größer das Samenkorn desto tiefer soll es in die Erde.
Die Reihen- oder Rillensaat ist die übliche Saatmethode für Gemüse. Dabei wird die Rille mit
einer Schnur markierte und anschließend mit der Ecke einer Hacke auf die erforderliche Tiefe
herausgezogen. Das Saatgut wird anschließend Korn neben Korn in der Rille ausgebracht die
Erde vorsichtig mit einem Rechen über die Samen geschoben und leicht angedrückt. Zuletzt
wird alles leicht, mit einer feinen Brause, gewässert.
Erbsen, frühe Möhren und Sämlinge, erfordern eine bis zu 25 cm breite Rille in der erforderlichen Tiefe.
Breitsaat oder breitwürfiges Säen erfordert etwas Übung und ist bestenfalls für Feldsalat
geeignet. Zudem ist der Samenverbrauch wesentlich höher und das spätere Vereinzeln
arbeitsintensiver.
Bei dieser Technik ist der Saatbereich in eine Richtung fein krümelig zu rechen. Danach ist
der Samen dünn auszustreuen, der eingesäte Bereich vorsichtig quer zu rechen, um die Samen zu bedecken, und gründlich mit feiner Brause zu wässern.
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Bei der Horstsaat werden die großen Samen wie Bohnen und Kürbisse einzeln gesät, indem
mit dem Pflanzholz ein kleines Loch in die Erde gedrückt wird. Dabei ist darauf zu achten,
dass der Samen Bodenkontakt hat.
Schädlinge und Krankheiten
Eine gute Pflege der Gemüsepflanzen ist die beste Maßnahme, sie vor Schädlingen und
Krankheiten zu schützen und das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren.
Bei feuchtem Klima sind die Nacktschnecken wohl das größte Problem im Gemüsegarten.
Diese Fraßschädlinge tun sich nahezu an allen Pflanzen gütlich. Viele Bodenschädlinge
kommen in der Nacht, sie lassen sich bei Kunstlicht in der Dunkelheit absammeln und
vernichten. Auch Raupen lassen sich absammeln oder mit organischen Sprühmitteln
bekämpfen. Bei den mikroskopisch kleinen Nematoden, die manche Pflanzengruppen befallen, empfiehlt es sich durch Fruchtwechsel dafür zu sorgen, dass der Schädling sich nicht
etablieren kann.
Gelegentlich wird Gemüsen von Mäusen, Hasen, Maulwürfen und Tauben angefressen, was
sich relativ einfach durch Zäune oder Netze verhindern lässt. Feine Netze verhindern auch die
Eiablage von Schmetterlingen und Motten. Dagegen ist gegen Schädlinge, vor allem aus der
großen Gruppe der Insekten keine Pflanze resistent. Insekten wie Blattläuse, Möhrenfliege,
Kohlfliege und Blasenfüße, saugen den Saft einiger Pflanzen aus und können dabei auch
Viruskrankheiten übertragen. Hier empfehlen sich die klebrig gelben Fallen gegen Blattläuse,
Manschetten gegen Kohlfliegen und Folienbarrieren gegen Möhrenfliegen.
Neben den Schädlingen gibt es noch Krankheiten wie Pilze, Bakterien und Viren, die nicht
nur das Wachstum stören. sondern auch ein Absterben der Pflanzen verursachen können. Unter für sie günstigen Bedingungen können sich die Krankheiten rasch ausbreiten, so dass sie
nur schwer zu bekämpfen sind. Denn gegen Bakterien und Viren gibt es keine probaten
Spritzmittel und Präparate. Am besten schützen vorbeugende Maßnahmen gegen die Erreger.
Daher sollten nur widerstandsfähige Sorten gepflanzt und unbedingt auf Hygiene geachtet
werden. So müssen die Arbeitsgeräte und Gartenwerkzeuge sauber gehalten und mit einer
Desinfektionslösung gereinigt werden. Selbstverständlich gehören die kranken Pflanzen nicht
auf den Kompost, sondern sie werden gründlich vernichtet und zur kommunalen Entsorgung
gegeben.
Es empfiehlt sich auf den Einsatz von Chemikalien im Gemüsegarten möglichst zu verzichten, denn sie hinterlassen nicht nur Rückstände im Boden und auf den Pflanzen, sie töten
auch oftmals die natürlichen Feinde der Schädlinge. Sollte dennoch eine Bekämpfungsmaßnahme unumgänglich sein, dann ist es ratsam unbedingt auf biologische Insektizide zurückzugreifen.
Mechanische Abwehr und Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten
Maulwurf, Gehäuseschnecken, Ohrwurm, Ameisen oder Wespen sind eher Lästlinge als
Schädlinge.
Viele Schädlinge und Krankheiten lassen sich schon mit relativ einfachen Methoden
bekämpfen, in dem einerseits den Pflanzenfressern der Zugang zu den Fraßgründen verwehrt
und andererseits die Schadorganismen vernichtet werden.
Wirksame mechanische Abwehr- und Bekämpfungsmaßnahmen sind:
● Das Absammeln, Ablesen, Abstreifen und Abbürsten der Schädlinge von den befallenen
Pflanzenteilen.
● Das Abschneiden der von schädlings- und krankheitsbefallenen Pflanzenteilen.
● Das Abspülen oder Abspritzen der Schädlinge mit Wasser oder geeigneten Präparaten.
● Das Anbringen von Lebendfallen, Fanggürteln, Schlagfallen oder Fallgruben.
● Das Ausbringen von Ködern oder Unterschlupfgelegenheiten, so dass die Schädlinge
abgesammelt werden können.
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● Abwehrmaßnahmen wie Zäune. Schutzdrähte, Manschetten, Leimringe, Netze und Vliese.
● Abwehrmaßnahmen durch Vogelscheuchen oder abschreckende Attrappen, flirrende
Bänder oder klirrende Windräder
Ernte
Die meisten Gemüsearten werden nach ihrem Reifegrad geerntet, weil es dann am besten
schmeckt und die meisten Vitamine enthält. Jedoch gibt es manche Sorten von Kohl und
Blattgemüsen, die in verschiedenen Reifestadien geschnitten werden können, da sie wieder
nachwachsen.
Generell hängt der Erntetermin von verschiedenen Faktoren wie Witterungsverlauf während
der Wachstums- und Reifeperiode, von Standort, Aussaatzeit, Sorteneigenschaften und den
verschiedenen Kulturmaßnahmen ab.
Den richtigen Erntezeitpunkt zu erkennen bedarf es genauer Erkennung und einiger Erfahrung. Weniger problematisch ist es bei oberirdisch wachsendem Gemüse, hier zeigt die Färbung oder auch die Kostprobe den Reifegrad an. Dagegen ist bei Wurzelgemüse wie Möhren
oder Radieserl der Reifegrad an einer herausgezogenen Pflanze zu testen.
Nachwachsendes Gemüse steht über längere Zeit frisch zur Verfügung. Geerntet werden
Sämlinge, halbreife oder reife Pfbnzen. Das hat den Vorteil, dass nicht nur zu viel Gemüse
zur gleichen Zeit anfällt und verarbeitet werden muss, sondern durch die Ernte auch das
Nachwachsen der verbliebenen Teile, oder ein neuer Fruchtansatz gefördert wird. Sämlinge
werden etwa 2 cm über dem Boden geschnitten, sobald sie 5 - 10 cm hoch sind. Einige
halbreife oder reife Gemüse und Salatarten wachsen nach wenn sie 2,5 - 5 cm über dem
Boden abgeschnitten werden, dann produzieren sie nach einigen Wochen wieder Blätter.
Soll voll ausgereiftes, wohlschmeckendes Gemüse geerntet und die Nitratbelastung vermieden werden, dann ist mindestens vier Wochen vor der Ernte jegliche Düngung einzustellen,
nur so können die Nährstoffe vollkommen aufgebraucht werden. Allerdings lässt sich der
Nitratgehalt von Gemüsen durch Wässern, Blanchieren, Dämpfen und Kochen senken, da
sich Nitrate nämlich auswaschen lassen.
Gemüse richtig ernten
Zeitpunkt der Ernte
lm Juni ist Hochsaison der Gemüseernte. Die Ernte ist abhängig von der Gemüseart, den zu
verwertenden Pflanzenteilen und einer guten Ausreifung. Das gilt speziell für Fruchtgemüse,
das im unreifen oder halbreifen Zustand oft bedeutend weniger Vitamine hat.
Beim Frühgemüse ist jedoch eine rechtzeitige Ernte empfehlenswert dass die geschmacklichen Werte besonders zur Geltung kommen. Kann ein Gemüse mehrmals geerntet werden,
dann wird die rechtzeitige Ernte das Nachwachsen von Blättern, Trieben oder die Bildung
von neuen Blüten und Früchten fördern.
Allgemein heißt die Regel, dass Frühgemüse möglichst früh, Spät- bzw. Lagergemüse
möglichst spät geerntet werden soll. Letzteres gewinnt durch eine späte Ernte an Gewicht und
fördert zugleich wesentlich die Lagerhaltbarkeit.
Ernte am frühen Morgen
Gemüse muss möglichst ''gartenfrisch'' geerntet werden. Es empfiehlt sich, das Gemüse in
den frühen Morgenstunden zu schneiden oder zu pflücken. Dann ist das Gewebe prall mit
Feuchtigkeit gefüllt, so dass es eine volle Frische enthält. An heißen Sommertagen kann
bereits um die Mittagszeit so viel Wasser verdunstet sein, dass das Gewebe welk und schlaff
ist. Abgeerntetes Gemüse sollte möglichst rasch an einen schattigen, kühlen Ort gebracht
werden. Das Gemüsefach im Kühlschrank oder ein kühlen Keller ist der beste
Aufbewahrungsort.
Mit dem Erntegut ist vorsichtig umzugehen. Verletzungen an den zu verbleibenden Pflanzen
sollte man möglichst vermeiden. Sie führen zu einem Haltbarkeitsverlust und können
Einstiegsquelle für bakterielle und pilzliche Erreger sein.
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