Fertiggerichte

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Fertiggerichte sind bei vielen Menschen an der Tagesordnung.
Da die meisten Menschen arbeiten und nicht viel Zeit zum Kochen haben, kaufen
sie sich Fertiggerichte.
Vorteile bei Fertiggerichten sind zum einen Zeitersparnis um schnell leckere
Gerichte mit wenig Aufwand auf den Tisch zu bringen.
Fertiggerichte sind (manchmal) billiger als Einzelprodukte für ein selbst
gemachtes Gericht, da der Bezug auf die Zutaten von der von der Saison
unabhängig ist.
Rohprodukte sind meistens nicht in entsprechend kleinen Mengen erhältlich. Die
Zusammensetzung der Produkte ist konstant, dass heißt die Zusatzstoffe haben
immer die gleiche Menge. Beim Zubereiten von selbst gemachten Gerichten
fallen Abfälle an, wie z. B. Schalen von Gemüse, dass ist bei Fertiggerichten nicht
so. Früher wurde gesagt, dass Fertiggerichte nur Nachteile haben, weil nicht
darauf geachtet wurde Vitamine, Ballaststoffe und Fette hinzu zu fügen. Erst seit
1990 wird so etwas dazugegeben um es gesünder zu machen.
Die Nachteile bei Fertiggerichten sind, dass manche Konservierungsarten den
Anteil an Vitaminen verringern. Häufig werden Geschmacksverstärker
eingesetzt, z. B. künstliche Aromen. Durch die verschiedenen Zusatzstoffe in den
Fertiggerichten werden bei vielen Menschen mehr und mehr Allergien ausgelöst.
Die Zutaten, die in den Fertiggerichten sind, werden auf den Verpackungen
meistens mangelhaft angegeben. Weil sich die meisten Menschen nur noch von
Fertiggerichten ernähren, verlernen sie die Kochkunst und verlieren die Lust am
Kochen.
Essen ist fertig!
Selbst ein Tim Mälzer greift nach einem langen Arbeitstag mal zur Konserve.
Doch was für den Starkoch die Ausnahme ist, gehört in vielen Haushalten zum
Alltag. Fast 50 Fertiggerichte kauft jeder Kunde pro Jahr. Unangefochtener
Spitzenreiter: die Pizza aus der Kühltruhe. Kein Wunder, dass sich der Absatz
von Tiefkühlprodukten in den vergangenen 30 Jahren fast verdreifacht hat. Aber
auch Dosensuppen und Fertigmenüs erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Zeitsparend, bequem, mit verlässlichem Geschmack – die Vorteile der
Fertignahrung sind offensichtlich. Die Nachteile verstecken sich in der klein
gedruckten Zutatenliste: eine Vielzahl seltsam klingender Zusatzstoffe. Als
Faustregel gilt: Je mehr Verarbeitungsschritte ein Lebensmittel durchläuft, desto
mehr Chemie steckt im Endprodukt. Dabei geht es nicht allein um längere
Haltbarkeit: Antioxidantien täuschen Frische vor, Farbstoffe verleihen eine
appetitliche Optik, Verdickungsmittel und Stabilisatoren sorgen für eine
angenehme Konsistenz, Geschmacksverstärker und Aromen gaukeln dem
Gaumen Natürlichkeit vor. In der EU sind derzeit 316 Lebensmittelzusatzstoffe
zugelassen, die sogenannten E-Nummern.
Hinzu kommen rund 2500 Aromen. Eine reichhaltige und umstrittene Trickkiste.
Verbraucherorganisationen wie Foodwatch halten die Hälfte der Zusatzstoffe für
bedenklich: Sie stehen im Verdacht, Allergien auszulösen, den Stoffwechsel zu
beeinträchtigen, Krankheiten zu begünstigen. Weiterer Kritikpunkt: Mithilfe
der Substanzen können die Hersteller dort Qualität vortäuschen, wo tatsächlich
an hochwertigen Zutaten gespart wurde.
Wer etwa, wie Tim Mälzer, eine Tüte Brokkolisuppe getreu den angegebenen
Zutaten nachkocht, stellt erschüttert fest: Lächerliche 30 Gramm Brokkoli
wurden für die Beutelfüllung verarbeitet! Beim billigen Fett zeigte man sich
dafür großzügiger. Geschmack verleiht dem faden Gebräu erst der zugefügte
Hefeextrakt. Das Geheimnis der Zauberpaste: Sie enthält Glutamat – jenen
umstrittenen Geschmacksverstärker, der den Appetit anregt und uns die
Chipstüte leer essen lässt. Glutamat stumpft aber die Geschmacksnerven ab. Da
der Stoff bei vielen Verbrauchern verpönt ist, wird er – auch bei Bioprodukten –
als "Hefeextrakt" oder "Würze" ins Essen gemogelt. Weil diese Beigaben laut
Gesetz Zutaten und keine Zusatzstoffe sind, dürfen die Hersteller sogar mit dem
Versprechen "Ohne Geschmacksverstärker" werben. "Damit führt man die
Verbraucher bewusst in die Irre", klagt Katarina Schickling. "Genauso wie man
Zusatzstoffe verschleiert, indem man statt der E-Nummern die Begriffe
auflistet."
Die Zeche zahlt der Konsument, der billige Lebensmittel fordert – und genau
diese erhält. Mithilfe von Binde- und Verdickungsmitteln wie
Johannisbrotkernmehl lässt sich etwa der Wasseranteil in Desserts,
Marmeladen oder Milchprodukten erhöhen – und der Einsatz hochwertiger
Zutaten verringern. "Diese Stoffe dienen letztlich nur dazu, Wasser zu
verkaufen", sagt Schickling. Besonders viel Profit versprechen Aromastoffe:
Während die echten Früchte für 100 Kilogramm Himbeerjoghurt mehr als 30
Euro kosten, lässt sich das synthetische Aroma für 6 Cent herstellen. Und auch
der Joghurt mit "natürlichem Aroma" enthält nicht einen Hauch Himbeere. Laut
Gesetz muss nur der Ausgangsstoff natürlich sein. Und das ist er: Himbeeraroma
wird meist aus Zedernholz gewonnen. Überhaupt sind Aromen die Joker der
Lebensmittelkonzerne. Sie gaukeln der Zunge jeden gewünschten Geschmack in
jeder gewünschten Intensität vor – und prägen ihn damit. Jugendliche brauchen
heute einen 20-mal stärkeren Reiz, um überhaupt etwas zu schmecken. Kein
Wunder – sind die Rezeptoren erst auf Glutamat und Aromen eingestellt,
bleiben natürliche Lebensmittel eben fad.
Wer aber auf frische, weitgehend unverarbeitete Zutaten setzt, bewahrt seinen
Geschmackssinn – und nimmt zudem weniger als fünf Gramm Zusatzstoffe pro
Tag zu sich. Fans von tellerfertigen Gerichten kommen dagegen aufs Vierfache.
Auch Lightprodukte sollte man meiden: Damit trotz des reduzierten Fettgehalts
Geschmack, Konsistenz und Haltbarkeit stimmen, braucht es eine Vielzahl von
Zusatzstoffen – unter anderem Verdickungsmittel. Wer die Kontrolle über sein
Essen behalten will, kommt um eines nicht herum – die kritische Lektüre jeder
Zutatenliste. Als Faustregel empfiehlt Katarina Schickling: "Je mehr Dinge
draufstehen, die ich nicht kenne, desto skeptischer würde ich sein."
Das ABC der wichtigsten Inhaltsstoffe
Die Zutatenliste ist oft lang und rätselhaft. Hier erfahren Sie, was sich hinter den
einzelnen Begriffen verbirgt.
Aroma oder auch naturidentisches Aroma bedeutet, dass das Produkt
synthetisch hergestellte Aromastoffe enthält. Sie gelten als ein Hinweis darauf,
dass hier an Rohstoffen gespart wurde.
Benzoesäure (E210) ist ein Konservierungsstoff, der oft in Kombination mit
Sorbinsäure (E200) eingesetzt wird. Benzoesäure kann Allergien auslösen.
Gefährdet sind Menschen mit Asthma und einer Allergie gegen Salicylsäure.
Glutamat Offiziell gelten Glutaminsäure und ihre Salze (E620 bis E625) zwar als
unbedenklich. Bei empfindlichen Menschen kann der Geschmacksverstärker
jedoch Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen – das sogenannte ChinarestaurantSyndrom.
Hefeextrakt besteht aus Hefepilzkulturen, etwas Salz, manchmal noch
Kräutern. Klingt natürlich, soll aber nur darüber hinwegtäuschen, dass das
umstrittene Glutamat im Produkt steckt.
Johannisbrotkernmehl (E410) ist wie Guarkernmehl (E412) und Carrageen
(E407) ein Verdickungsmittel, das auch für Biowaren zugelassen ist. Diese
Stoffe stehen in Verdacht, Magen-Darm-Probleme zu verursachen.
Modifizierte Stärke umfasst chemisch behandelte Stärken, die dadurch stabiler
sind gegen Hitze und Kälte. Ausgangsstoffe sind Weizen, Mais oder Kartoffeln. Sie
werden besonders in Fertigprodukten als Verdickungsmittel und
Stabilisatoren eingesetzt.
Süßstoffe Ob Aspartam oder Cyclamat, Isomalt oder Lactit, Saccharin, Sucralose,
Thaumatin oder Xylit – viele Süßungsmittel sind umstritten, einige gelten als
krebserregend. Es gibt Hinweise, dass Süßstoffe den Appetit anregen und zu
Übergewicht führen.
Zitronensäure (E330) dient als Konservierungs- und Geschmacksstoff. Sie
greift den Zahnschmelz an, fördert Karies. Das gilt besonders in Kombination mit
Zucker, weshalb Kritiker vom Genuss entsprechender Erfrischungsgetränke und
Süßwaren abraten
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