Fehlsichtigkeiten

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Fehlsichtigkeit: Ausdruck für kurz- oder weitsichtige Augen, wenn das Bild, welches unsere
Sehzellen empfangen, nur mit einer Korrektur scharf und deutlich abgebildet erscheint. Gegenteil von Normalsichtigkeit, wenn Form und Länge des Auges das Licht vor oder hinter der
Netzhaut bündeln.
Normalsichtigkeit: Menschen, welche gerade die richtige Augenlänge von etwa 18 mm haben, also ohne Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinse) deutlich sehen. Wenn das Auge die ideale
Form und Länge aufweist, wird das Licht genau an der richtigen Stelle auf der Netzhaut gebündelt, dann Sehen Sie scharf.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Das Auge ist meistens im Verhältnis zum brechenden System zu lang. Wer kurzsichtig ist,
sieht schlecht in die Ferne – kleine Details werden nicht erkannt.
Parallel ins Auge einfallende Strahlen werden nicht auf, sondern vor der Netzhaut (Nervenzellschicht mit Zapfen und Stäbchen) in einem Brennpunkt vereinigt. Zur Korrektur werden
zerstreuende Gläser in Minusdioptrien vor das Auge gesetzt, damit das Bild wieder scharf ist.
Neben Brillengläsern können auch Kontaktlinsen diese Funktion erfüllen. Eine LaserBehandlung (Verformung der Oberfläche zur Reduktion der Kurzsichtigkeit) kann erst durchgeführt werden, wenn man ausgewachsen ist, das heisst der Brillenkorrekturwert sich nicht
mehr ändert.
Bei höheren Korrekturwerten (mehr als -6 Dioptrien) sollten im Verlauf des Lebens regelmässige augenärztliche Kontrollen durchgeführt werden, um eine Veränderung im Bereich
der Makula frühzeitig zu erkennen. Die kurzsichtigkeitsbedingten Veränderungen an der Stelle besten Sehens (Makula) gehen mit Pigmentierungen, aber auch Atrophien einher – Veränderungen, welche Ihnen der Arzt gerne erklärt. Hohe Myopien können neben dem Risiko
einer Netzhautablösung auch normalen Augendruck vortäuschen.
Weitsichtigkeit oder Übersichtigkeit (Hypermetropie oder Hyperopie)
Das Auge ist im Verhältnis zum brechenden System zu kurz. Wer weitsichtig ist, sieht zwar,
ermüdet aber rasch, weswegen das Betrachtete unscharf erscheint. Parallel in das Auge
einfallende Strahlen werden daher nicht auf, sondern hinter den sehenden Zellschichten in
einem Brennpunkt vereinigt. Weitsichtige Augen ermüden rascher, entzünden sich öfter, sind
geblendet, auch Kopfschmerzen nehmen zu, wenn keine Korrektur getragen wird.
Weitsichtigkeit kann bis zu einem gewissen Grad in jungen Jahren durch die Fähigkeit der
Augenlinse den Brechwert zu ändern, kompensiert werden. Zur Korrektur werden sammelnde Gläser in Plusdioptrien (vergrössernd) vor das Auge gesetzt, damit die Abbildung scharf
wird.
Altersweitsichtigkeit
Die Altersweitsichtigkeit ist die Folge des natürlichen Alterungsprozesses der Augenlinse und
tritt bei allen Menschen auf. Sie nimmt mit fortschreitendem Alter bis zum Erreichen eines
stabilen Zustandes zu und macht sich durch ein reduziertes oder fehlendes Naheinstellungsvermögen der Augen zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr bemerkbar.
Die Augenlinse büsst an Elastizität ein und wölbt sich ungenügend – sie akkommodiert nur
noch unzureichend, das heisst die Fähigkeit in der Nähe deutlich zu sehen lässt nach.
Jeder erlebt die Altersweitsichtigkeit anders, abhängig davon, ob eine vorbestehende Fehlsichtigkeit (Kurz- oder Weitsichtigkeit) korrigiert wurde und welche Textgrösse in welchem
Abstand gesehen werden möchte (20cm oder 50cm oder weiter weg). Mit einer Lesebrille
wird der Text im gewünschten Abstand vergrössert, wodurch trotz gealterter Linse längere
Zeit beschwerdefrei gelesen und geschrieben werden kann.
Ein Kurzsichtiger kann für die Ferne weiterhin die Kontaktlinsen benutzen und bei der Arbeit
eine zusätzliche Arbeits- oder Lesekorrektur. Möglich ist auch das Verwenden von Kontaktlinsen mit mehreren geschliffenen Werten.
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Die Hornhautverkrümmung bedeutet eine unregelmässige Wölbung der Augenoberfläche.
Deshalb laufen nicht mehr alle eintretenden Lichtstrahlen auf einem Punkt zusammen (Lichtstrahlen werden in verschiedenen Winkeln gebrochen, statt gebündelt), was das Bild unscharf und verzerrt macht. Die menschliche Hornhaut ist nicht kreisförmig, sondern eiförmig
(eher wie ein Rugby- als wie ein Fussball) geformt, wodurch das Auge nicht an allen Stellen
der Netzhaut ein scharfes Bild liefert. Je nach Ausmass dieser Verkrümmung entsteht eine
verbogene/verzerrte Sicht des betrachteten Objekts (wegen unscharfem Abbild auf der
Netzhaut).
Die Ursache von Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) liegt meist bei der Hornhaut selber,
aber auch die Linse kann dafür verantwortlich sein. Eine stark unregelmässig gewölbte Oberfläche ist mit einem Brillenglas schwierig auszugleichen. Ursachen von Hornhautverkrümmungen können Vererbung, durchgemachte Entzündungen mit Vernarbung der Hornhaut,
Tumoren und gutartige, oberflächliche Augenveränderungen sein. Kontaktlinsen können oft
helfen, die störende Wölbung auszugleichen. Brillen mit zylindrischen (torischen) Gläsern
oder Kontaktlinsen helfen zur Wiederherstellung der scharfen Wahrnehmung von Formen.
Im Alter kann auch die natürlicherweise entstehende Eintrübung der Linse (Katarakt) zu anderen Brechungen führen, also zur Änderung der Abbildung im Auge.
Werden Kinderbrillen bezahlt?
Der Bundesrat, Herr Berset, und das EDI (eidgenössische Departement des Inneren) haben
beschlossen, Kinderbrillen ab dem 01.07.2012 auf ärztliches Rezept hin auf die Liste der
Pflichtleistungen der Krankenkassen zu setzen. Die Notwendigkeit zum Tragen einer Brille
wegen eines Sehfehlers im Kindesalter wird deshalb wieder vergütet.
Beim neuen Kauf oder dem Erneuern von korrigierenden Brillengläsern für Ihr Kind empfiehlt
es sich deshalb, das ärztliche Brillenrezept sowie die Rechnung des Optikers an die Krankenkasse zu schicken, damit diese Ihnen das Geld zurückerstattet.
Für Erwachsene gilt weiterhin, dass keine Brillengläser übernommen werden. Nur wer eine
Zusatzversicherung abgeschlossen hat, kann den anteilmässigen Beitrag von der Krankenkasse einfordern, je nach Vertrag.
Bei einem Unfallereignis zahlt die Unfallversicherung alles, was anlässlich des Unfalls kaputt
gegangen ist, also z.B. ein Brillenglas, falls bei einem Sturz das eine Glas zersprungen ist.
Dies gilt für alle Unfallversicherten gleich.
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