Vorsicht bei einer Sonnenfinsternis Normalerweise sind Menschen instinktiv klug genug, nicht direkt in die Sonne zu blicken. Wenn das mal für eine Sekunde geschieht (z.B. wenn man am Strand liegend die Augen öffnet), dann schließt man sie in aller Regel schnell genug wieder. Auch Kinder, die ja von Natur aus neugierig sind, wenden ihren Blick instinktiv schnell genug wieder ab. Gefährlich wird es bei einer Sonnenfinsternis. Denn hier siegt die Neugier manchmal über Vernunft und Instinkt. Deshalb birgt sie stets ein hohes Risiko für die Augen. Am Freitag 20.3.2015 weisen alle Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler hin auf: Gefahrlose Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis: Im BIZE Pausenhof (Nähe Haupteingang/Mensa) > per Sonnenprojektion (K1-Astro Kurs mit Herrn Maurer) > mit Sonnenfinsternisbrille (NWT-Astro Gruppe, Klasse 10 hat welche zum Durchsehen) Niemals direkt in die Sonne blicken!!! Erst recht nicht durch Fernglas/Teleskop!!! Siegfried Maurer, BIZE Schulastronom Warum ist es gefährlich, direkt in die Sonne zu schauen? Sonnenlicht besteht aus sehr energiereicher elektromagnetischer Strahlung. Diese Wellen mit unterschiedlicher Wellenlänge ist nur zu einem kleinen Teil für das menschliche Auge sichtbar. Das sichtbare Licht hat eine Wellenlänge von 380 - 780 Nanometern. Die kürzeren Wellenlängen nennt man Ultraviolett-, und die längeren Infrarot-Strahlung. Beide haben eine schädliche Wirkung auf das Auge. Warum schadet das Sonnenlicht den Augen? Es gibt im Grunde drei wesentliche Gefahren, wenn man direkt in die Sonne blickt. > Verbrennungen auf Hornhaut und Bindehaut (äußerlich) > Schädigung der Augenlinse > Schädigung der Netzhaut, insbesondere der Makula Während die Folgen der ersten beiden Punkte meist eher glimpflich verlaufen, kann der letzte Punkt zu irreversiblen Schäden führen (nicht mehr heilbar). Verbrennungen auf Hornhaut und Bindehaut Die Hornhaut des Auges ist im Prinzip eine Verlängerung unserer normalen Haut, nur ist sie eben durchsichtig und wesentlich empfindlicher. Die UV-Strahlung (Ultraviolett-Anteil des Sonnenlichts) kann die menschliche Haut schon nach einigen Minuten verbrennen. Die meisten kennen das als Sonnenbrand. Genau das gleiche passiert auch mit der Hornhaut, aber sie verbrennt viel schneller. Üblicherweise schützt man die Augen vor zu starker Sonneneinstrahlung durch Zusammenkneifen oder Wegschauen. Denn schon nach einigen Sekunden kann die Hornhaut und die umgebende Bindehaut so gereizt werden, dass sie sich entzündet. Die Folge sind gerötete, schmerzende Augen, im schlimmen Fall bilden sich sogar Bläschen. Das Auge reagiert mit verstärkter Bildung von Tränenflüssigkeit. Schäden in der Augenlinse Die Augenlinse enthält eine gel-artige Flüssigkeit (damit sie dynamisch verformbar ist, siehe Akkommodation). Diese Flüssigkeit kann sich durch starke Sonneneinstrahlung trüben (durch Veränderung in der Struktur bestimmter Eiweißmoleküle). Das passiert im Laufe des Alterns sowieso - ebenso wie das langsame Verhärten der Linse (siehe Altersweitsichtigkeit). Die Sonnenstrahlung spielt wahrscheinlich eine große Rolle bei den chemischen Prozessen. Eine so getrübte Augenlinse führt zu einem Vergrauen des visuellen Bildes, der Kontrast geht verloren und die Sehschärfe sinkt rapide ab. Man nennt das einen Grauen Star (Katarakt)… Das menschliche Auge wirkt im Grunde wie eine Lupe: Die gewölbte Hornhaut und die Augenlinse brechen die Lichtstrahlung und bündeln sie in einem Punkt. Jedes Kind weiß, dass diese Bündelung so energiereich und heiß ist, das man damit sogar Papier entzünden kann. Im Prinzip geschieht das gleiche im Auge, wenn man direkt in die Sonne blickt. Man kann die Augenlinse also auch als "Brennglas" bezeichnen. Gefahr einer Makula-Degeneration (Ablösung der Netzhaut) Auf der Augeninnenseite befindet sich die Netzhaut (Retina), in der die Photorezeptoren die Lichtinformation in elektrische Impulse umwandeln. Der Bereich der Retina, wo das fokussierte Licht auftrifft (also das, was wir gerade ansehen), wird Gelber Fleck (Makula) genannt. In dieser Region sind die Photorezeptoren für das Farbensehen (sog. Zäpfchen) ganz besonders eng aneinander gedrängt. Dadurch kann hier besonders viel Lichtinformation verarbeitet werden - diese Region ist daher für das Scharfsehen von entscheidender Bedeutung. Das elektromagnetische Strahlung des Sonnenlicht regt Moleküle zu Reaktionen an. Dadurch geraten sensible chemische Prozesse in der Netzhaut durcheinander. Als Folge können sich schädliche Substanzen bilden oder gewachsene Strukturen zerstört werden. Da das gebündelte Licht in der Makula am intensivsten auftrifft, entsteht dort auch der größte Schaden. Die Folge kann eine sog. Makula-Degeneration sein - letztendlich führt das zu irreversiblem Erblinden. Informationen aus: http://www.brillen-sehhilfen.de/faq/warum-gefaehrlich-sonne-schauen.php Sonnenprojektion mit dem Baumarkt Teleskop Sonnenfleckengruppe 2297 (15.3.2015, 15:30 Uhr)