An der Georg-August-Universität Göttingen und an der Universität Kassel ist gemeinsam zum nächstmöglichen Termin zu besetzen: W2-Professur auf Zeit mit tenure track für „Soziologie ländlicher Räume“ Einführung Die Fakultät für Agrarwissenschaften der Univ. Göttingen und der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Univ. Kassel besetzen die Professur „Soziologie ländlicher Räume“ gemeinsam. Erwartet wird von den BewerberInnen eine inhaltliche Orientierung, die geeignet ist, mit sozialwissenschaftlichen Methoden zu den grundlegenden Ausrichtungen beider Fakultäten innovative Beiträge zu leisten. Im Fokus der Göttinger Agrarfakultät stehen Forschungsanstrengungen zu den übergreifenden Themen „Nachhaltige Produktivität, Ernährungssicherung und Qualität“ sowie „Biodiversität und Ressourcenmanagement“. Der Fachbereich „Ökologische Agrarwissenschaften“ der Univ. Kassel in Witzenhausen ist in seinem Leitbild „der Begründung und Förderung einer Agrar- und Ernährungskultur verpflichtet, die Nachhaltigkeit in der Ernährung und in der Nutzung natürlicher Ressourcen sicherstellt, eine an der Nutzung und Stärkung selbstregulativer Prozesse orientierte Interaktion zwischen Mensch und Natur ermöglicht, mit Nutztieren respektvoll und schonend umgeht sowie zu sicheren Lebens- und gerechten Wirtschaftsgrundlagen in ländlichen Räumen beiträgt“. Ressourcenmanagement, Ernährungssicherheit, Umweltverträglichkeit landwirtschaftlicher Produktion und Tierschutz sind in hohem Maße an gesellschaftliche Strukturen und Diskurse gebunden und wirken ihrerseits auf soziale Verhältnisse zurück. Die Implementierung nachhaltiger Produktionssysteme und eine dadurch gesicherte langfristige Bereitstellung von Lebensmitteln in ausreichender Menge und hochwertiger Qualität z. B. hängen nicht zuletzt davon ab, wie die verschiedenen ländlichen Akteure ihre Lebensumstände einschätzen und gestalten. Die Akteure sind nach wie vor mit der Peripherisierung ländlicher Räume und betrieblichem Strukturwandel konfrontiert. Die sozialen Auswirkungen des demographischen Wandels sind bereits heute in ländlichen Räumen besonders stark spürbar. Chancen ergeben sich hingegen aus der Verbreitung der Informationstechnologien, die ländlichen Akteuren neue Möglichkeiten zu Netzwerkbildungen eröffnen. Zugleich sollte nicht aus den Augen verloren werden, dass der Zugang zu landwirtschaftlichen Ressourcen und Nahrungsmitteln weiterhin eng mit sozialen Fragestellungen verknüpft ist, insbesondere auf internationaler Ebene. Forschung Der Forschungsbedarf, der sich aus diesen Themenfeldern ergibt, ist breit gefächert. Konkret werden von der Inhaberin / dem Inhaber der Professur „Soziologie ländlicher Räume“ in einem oder mehreren der nachstehenden (bzw. angrenzenden) Bereiche innovative Forschungsbeiträge erwartet: Soziale Auswirkungen des agrarsektoralen und landwirtschaftlichen Strukturwandels Probleme und Chancen einer alternden ländlichen Gesellschaft Fragen der Abwanderung aus ländlichen Räumen Soziologische Erklärungsansätze umwelt- und tierschutzbezogenen Handelns Soziale Voraussetzungen und Auswirkungen ökologischer Landwirtschaft Soziale Bedingungen und Auswirkungen der nachhaltigen Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel Veränderung von Geschlechterverhältnissen und -rollen Gesellschaftliche Teilhabe der landwirtschaftlichen und der ländlichen Bevölkerung Nutzung moderner Kommunikationsmittel und Netzwerkbildungen durch ländliche Akteure – auch in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern. Links zu den Forschungsschwerpunkten der Göttinger Fakultät für Agrarwissenschaften: Forschungsschwerpunkt I: Nachhaltige Produktivität, Ernährungssicherung und Qualität Forschungsschwerpunkt II: Biodiversität und Ressourcenschutz Link zum Leitbild des Fachbereichs „Ökologische Agrarwissenschaften“ http://www.uni-kassel.de/fb11agrar/fachbereich/leitbild.html Solide und durch Veröffentlichungen belegte Kompetenzen in quantitativen und qualitativen Methoden der Sozialforschung sind unerlässlich. Eine Beteiligung am Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Univ. Göttingen, dem Kompetenzzentrum für empirische Forschungsmethoden der Univ. Kassel sowie am sich in Gründung befindlichen Zentrum für Geschlechterforschung an der Universität Göttingen ist erwünscht. Links zu den fakultätsübergreifenden Zentren: Methodenzentrum Sozialwissenschaften: http://www.uni-goettingen.de/de/27012.html Derzeitige AG Geschlechterforschung: http://www.uni-goettingen.de/de/29954.html (Das Zentrum für Geschlechterforschung befindet sich in der Gründungsphase) KASSEL Methodenzentrum: http://www.uni-kassel.de/projekte/methodenverbund/startseite.html Lehre Die Professur ist in die Lehre der beiden beteiligten Hochschulen gleichgewichtig eingebunden; sie hat in Abhängigkeit vom Studiengang an beiden Standorten sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache zu erfolgen. An der Universität Göttingen umfassen die Lehraufgaben der Professur hauptsächlich Veranstaltungen in der Studienrichtung „Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (WiSoLa)“, schwerpunktmäßig im Masterstudium (Modul „Umwelt-, Land-, und Agrarsoziologie“). Hinzu kommt Lehre für den gemeinsam von Göttingen und Witzenhausen getragenen internationalen Masterstudiengang „Sustainable International Agriculture (SIA)“ (u.a. Modul „Rural Sociology“). Eine Beteiligung an der Lehre im interdisziplinären Studiengang Geschlechterforschung der Universität Göttingen ist möglich. An der Universität Kassel, Standort Witzenhausen, ist die Professur in die Lehre der Bachelor- und Masterstudiengänge „Ökologische Landwirtschaft“, in den Masterstudiengang „International Food Business and Consumer Studies“ sowie in den Studienschwerpunkt „International Organic Agriculture“ des SIA eingebunden. Das Promotionsstudium der gesellschaftswissenschaftlich orientierten Fachgebiete ist in der Göttinger Graduiertenschule Gesellschaftswissenschaften verankert. Links zu den Studiengängen bzw. Studienschwerpunkten: Studienrichtung Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (WiSoLa) (Bachelor): http://www.uni-goettingen.de/de/113949.html Studienrichtung Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (WiSoLa) (Master): http://www.uni-goettingen.de/de/113933.html Sustainable International Agriculture (SIA) (Master): https://www.unigoettingen.de/de/96913.html Geschlechterforschung (Bachelor und Master): http://www.unigoettingen.de/de/studium/31548.html Ökologische Landwirtschaft (Bachelor): http://www.unikassel.de/fb11agrar/studiengaenge/bachelor-oekologische-landwirtschaft.html Ökologische Landwirtschaft (Master): http://www.unikassel.de/fb11agrar/studiengaenge/master-oekologische-landwirtschaft.html Studienschwerpunkt „International Organic Agriculture“ des SIA (Master): https://www.uni-goettingen.de/de/100751.html International Food Business and Consumer Studies (Master): http://www.hsfulda.de/index.php?id=5078 Erwartungen Eine der Karrierestufe entsprechende Sichtbarkeit in der nationalen und internationalen Forschungsliteratur Eine der Karrierestufe angemessene Erfahrung in der Lehre in deutscher und englischer Sprache Kompetenz in quantitativen sowie qualitativen methodischen Analyseverfahren der Sozialforschung Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit in Forschungsverbünden der beiden Agrarfakultäten, insbesondere zum Forschungsfeld „Ländlicher Raum“, zur Mitarbeit im LOEWE-Schwerpunkt zu Fragen von Mensch-Tier-Beziehungen und ggf. in einem Sonderforschungsbereich zu ländlich-städtischen Transformationsprozessen in Megastädten (am Beispiel Bangalore, Indien), Bereitschaft zur Mitwirkung an Internationalisierungsstrategien in Forschung und Lehre Bereitschaft zur Mitwirkung in den sozialwissenschaftlichen (Bereichen der) Methodenzentren in Göttingen und Kassel und im neu entstehenden interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung in Göttingen Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Die beteiligten Universitäten streben in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordern daher qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit Lebenslauf, Publikationsverzeichnis, einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs einschließlich der Lehrtätigkeit sowie einer repräsentativen eigenen Forschungspublikation in elektronischer Form bis zum 22. April 2014 (verlängerte Bewerbungsfrist) an den Dekan der Fakultät für Agrarwissenschaften: [email protected] Für weitere Auskünfte stehen Ihnen die Dekanate per E-Mail ([email protected] oder [email protected]) oder telefonisch (0551-39 5532) gerne zur Verfügung.