München – 3. Juli 2015 Pressemitteilung Diamant für den technischen Fortschritt 3. Juli 2015 – Mit Hilfe von Diamant sollen aus Kohlendioxid und Licht Treibstoffe und Chemikalien werden. An diesem Ziel arbeitet ein neuer, durch die Europäische Union mit rund 3,9 Millionen Euro geförderter Forschungsverbund. Projektstart von DIACAT war der 1. Juli 2015. Anke Krueger von der Universität Würzburg koordiniert das innovative Projekt, GABO:mi ist für das Projektmanagement verantwortlich. Bisher kann es nur die Natur: Aus Sonnenlicht und dem Gas Kohlendioxid, das in der Atmosphäre der Erde reichlich vorhanden ist, organische Substanzen herstellen – und das in einer einfachen Umgebung aus Wasser. Die Wissenschaft möchte diesen Trick auch beherrschen, um damit beispielsweise Feinchemikalien oder Treibstoffe für Autos und die Energiegewinnung produzieren zu können. Funktionieren könnte das mit neuen Technologien auf der Basis von maßgeschneiderten Diamant-Materialien. Professorin Anke Krueger vom Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg koordiniert die Entwicklungsarbeiten des neuen internationalen Forschungsverbunds DIACAT. DIACAT steht für „Diamond materials for the photocatalytic conversion of CO 2 to fine chemicals and fuels using visible light”. Die Europäische Union (EU) fördert das Projekt im Rahmen des Horizon-2020Programmes in den kommenden vier Jahren mit rund 3,9 Millionen Euro, davon gehen 2,3 Millionen Euro nach Deutschland. Insgesamt 643 Projektvorschläge wurden bei der EU im Bereich „innovative Ideen für radikal neue Technologien“ eingereicht, nur 24 davon erhielten eine Förderzusage. Darunter ist DIACAT das einzige Projekt, das von einer Einrichtung in Deutschland koordiniert wird. Diamant: Werkstoff der Zukunft Diamant besteht aus reinem Kohlenstoff. Die außergewöhnliche Härte und Schmuckqualität des Materials sind hinlänglich bekannt. „Diamant kann jedoch noch viel mehr“, erklärt die Würzburger Chemie-Professorin Anke Krueger. Je nach Herstellungsverfahren könne man ihn zum Beispiel mit anderen Elementen dotieren, so dass aus einem perfekten elektrischen Isolator ein Halbleiter wird. Außerdem besitzt Diamant außergewöhnliche elektronische Eigenschaften. Dank ihrer ist es möglich, mit Hilfe von Licht Elektronen aus der Oberfläche einer Diamant-Elektrode zu emittieren. Diese Elektronen können dann, zum Beispiel in Wasser, für chemische Reaktionen mit unterschiedlichen Ausgangsstoffen genutzt werden. Ziel: UV-Licht durch Sonnenlicht ersetzen Bereits die Möglichkeit, in Wasser gelöste Elektronen zu erzeugen, ist eine Besonderheit. „Doch die hohe Energie dieser Elektronen ermöglicht darüber hinaus Reaktionen, die mit Hilfe anderer Halbleitermaterialien wie Silicium, Siliciumcarbid oder Galliumarsenid gar nicht möglich wären“, so Anke Krueger. Zu diesen Reaktionen gehört auch die Rückführung von Kohlendioxid in den chemischen Kreislauf. GABO:mi Gesellschaft für Ablauforganisation :milliarium mbH & Co. KG Oskar-von-Miller-Ring 29 – 80333 Munich – Germany – phone +49-89-288104-0 – www.gabo-mi.com Page 1 of 3 München – 3. Juli 2015 Pressemitteilung Bislang funktioniert das Verfahren allerdings nur mit ultraviolettem Licht. „Unser Ziel ist es nun, das sichtbare Licht der Sonne dafür nutzen zu können und somit eine besonders umweltfreundliche Technologie zu entwickeln“, sagt die Chemikerin. „Wenn wir Erfolg haben, wird dies einen großen Beitrag zur ressourcenschonenden Herstellung von Treibstoffen und Chemikalien liefern und möglicherweise einen technologischen Wandel befeuern.“ DIACAT: Welche Institutionen sind beteiligt Der Projektstart von DIACAT war am 1. Juli 2015. DIACAT vereint das Fachwissen von sechs Universitäten und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Diamantmaterialien und der Elektrochemie und wird durch GABO:mi beim Projektmanagement unterstützt. Neben Anke Kruegers Forschungsteam an der Universität Würzburg sind weitere wissenschaftliche Partner: das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik in Freiburg, CEA Saclay (Frankreich), die Universität Oxford (Großbritannien), die Universität Uppsala (Schweden) und das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie. Komplettiert wird das Konsortium durch die Firma Ionic Liquids Technologies GmbH (Heilbronn), einen Spezialisten für ionische Flüssigkeiten. Bilderklärung: Aus Kohlendioxid und Sonnenlicht könnten mit der Hilfe von Diamant wertvolle Rohstoffe erzeugt werden, etwa die Gase Methan (CH4) und Kohlenmonoxid (CO) oder der Alkohol Methanol. (Bild: Anke Krueger) Das europäische Forschungsprogramm Horizon 2020 Das europäische Forschungsprogramm Horizon 2020 ist mit einem Budget von fast 80 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 7 Jahren (2014-2020) das größte Forschungsprogramm der Europäischen Union aller Zeiten. Horizon 2020 hat zum Ziel, durch die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation in allen relevanten Forschungsbereichen Durchbrüche zu erzielen, um großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Bekämpfung von Krankheiten, der langfristigen Sicherung der Energieversorgung oder dem Klimawandel erfolgreich zu begegnen. GABO:mi Gesellschaft für Ablauforganisation :milliarium mbH & Co. KG Oskar-von-Miller-Ring 29 – 80333 Munich – Germany – phone +49-89-288104-0 – www.gabo-mi.com Page 2 of 3 München – 3. Juli 2015 Pressemitteilung Über GABO:mi GABO:mi ist ein Prozessmanagement-Unternehmen, das sich auf das Management von EU-geförderten Verbundforschungsprojekten spezialisiert hat. Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hat GABO:mi sein umfangreiches Knowhow über die verschiedenen EUFördermodelle kontinuierlich erweitert. GABO:mi betreut derzeit mehr als 40 mittlere bis große EU-geförderte Verbundforschungsprojekte. GABO:mi Projektmanager verfügen über umfangreiche und wertvolle Erfahrungen im Management von EU-geförderten Projekten. Sie sind mit den grundlegenden Strukturen internationaler Verbundforschungsprojekte und deren Leitprinzipien vertraut. Zudem sind sie über die aktuell geltenden Vorschriften der Europäischen Kommission immer auf dem neuesten Stand. Projekt Logo Pressekontakt GABO:mi Gesellschaft für Ablauforganisation :milliarium mbH & Co. KG Frau Reka Török Tel.: +49-89 288104-27 E-Mail: [email protected] www.gabo-mi.com Social Media Twitter http://bit.ly/GABOmi_Twitter GABO:mi Gesellschaft für Ablauforganisation :milliarium mbH & Co. KG Oskar-von-Miller-Ring 29 – 80333 Munich – Germany – phone +49-89-288104-0 – www.gabo-mi.com Page 3 of 3