CeMM ist Partner im EU Frauen-Gleichbehandlungsprojekt LIBRA Führende europäische Forschungsinstitute des EU-LIFE Netzwerks setzen Schritte zur Gleichberechtigung von Frauen in der Wissenschaft (Barcelona, Wien, 29.10.2015) Rund die Hälfte aller PhD StudentInnen in Europa ist weiblich. Allerdings sinkt der Frauenanteil bereits auf der Post-Doktoranden Ebene, und fällt weiter dramatisch in den Führungspositionen. Die Zahlen beschreiben nicht zuletzt eine enorme Verschwendung von Talenten und Ressourcen in der Bildung, der Forschung sowie am Arbeitsmarkt. Dreizehn europäische Life Science Institute des EU-LIFE Netzwerkes setzen nun gemeinsam eine Initiative, um das unausgewogene Geschlechterverhältnis in leitenden Positionen in der Wissenschaft zu verändern. Mit Unterstützung von Gender-Spezialisten starten sie das Projekt LIBRA (Leading Innovative measures to reach gender Balance in Research Activities), das darauf abzielt, die Gleichstellungssituation zu erheben und innovative Aktionen zu implementieren, um den Frauenanteil vor allem auch in den Führungspositionen zu erhöhen. LIBRA wird von der Europäischen Union für die Dauer von 4 Jahren mit insgesamt rund 2,3 Millionen Euro gefördert. Anita Ender, Administrative Direktorin des CeMM: „Am CeMM arbeiten mehr als 50 Prozent Frauen, auf GruppenleiterInnenebene sind es ein Drittel. Hier gibt es noch Aufholbedarf. Wir freuen uns, durch die Leitung des Teilprojekts „Recruting without Gender Bias“ eine sehr aktive Rolle im Projekt einzunehmen, und von der engen Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnerorganisationen zu profitieren.“ Wissenschaft ist der wichtigste Motor für die Weiterentwicklung von Wissen und ein Schlüsselfaktor für die Europäische Wirtschaft und gesellschaftliche Entwicklung. Beim Blick auf die Organisation der führenden Forschungsinstitute, die neue, riskante und zukunftsweisende Wissenschaftsprojekte durchführen, wird deutlich, dass immer noch Männer dominierte Strukturen vorhanden sind. Eine objektive Betrachtung der Daten zum Frauenanteil in der Wissenschaft zeigt, dass, obwohl CeMM Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences Lazarettgasse 14, AKH BT 25.3, 1090 Vienna, Austria, Phone +43-1/40160-70011, [email protected], www.cemm.at 2/3 offensichtliche Diskriminierung von Frauen in Europa praktisch nicht mehr vorhanden ist, Frauen dennoch weniger Chancen haben, Führungspositionen zu erreichen. Die Gründe sind oft versteckt, wie im Sprachgebrauch oder in automatisierten Handlungsmustern. Sogar in Disziplinen, in denen Frauen so zahlreich vertreten sind, wie in den Life Sciences (mit rund 56 Prozent PhD Absolventinnen in der EU 27), setzt sich die starke Präsenz von Frauen unter den StudentInnen und ForscherInnen nicht in den höheren und EntscheidungsträgerPositionen fort. Die Frauenvereinigung für die Entwicklung und den Kampf gegen soziale Ausgrenzung (ASDO, the Assembly of Women for Development and the Struggle against Social Exclusion) wird die Forschungszentren des EU-LIFE Netzwerkes mit sozialwissenschaftlicher und fachlicher Expertise sowie ihrer Erfahrung in der Förderung der Gleichstellung in Wissenschaft und Technologie unterstützen. Giovanna Declich, Soziologin und verantwortliche Direktorin der ASDO erklärt: „Es ist neu und inspirierend, dass Forschungsinstitute selbst ein Projekt wie LIBRA initiieren. Wir sind seit mehr als 20 Jahren in Genderfragen in der Forschung engagiert, und es ist für uns sehr spannend unser Wissen in eine so engagierte und enthusiastische Gruppe einzubringen. Es ist Zeit, die Ungleichheit der Geschlechter anzusprechen, die aus einem komplexen und vielfältigen Prozess entsteht. Der integrierte Zugang, wie ihn LIBRA vorhat, wird dazu beitragen, strukturelle und dauerhafte Veränderungen hinsichtlich der Geschlechtergleichstellung und – Wahrnehmung einzuleiten.“ EU-LIFE: Die dreizehn beteiligten Forschungszentren sind Mitglieder des EU-LIFE Netzwerkes, in dem Österreich durch das CeMM vertreten ist. „Mission von EU-LIFE ist es, die Exzellenz zu fördern, Wissen zu teilen und die Forschungspolitik zu beeinflussen. Gender war ein wichtiger Diskussionspunkt, speziell in der Arbeitsgruppe für Rekrutierung und Training. Dank EU-LIFE konnten wir jetzt das LIBRA Projekt starten. LIBRA wird eine Schlüsselaktivität sein, um strukturelle Änderungen in den Instituten einzuleiten, und EU-LIFE wird auch als Katalysator wirken, um das erlangte Wissen und Know-how in anderen europäischen Instituten und weltweit CeMM Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences Lazarettgasse 14, AKH BT 25.3, 1090 Vienna, Austria, Phone +43-1/40160-70011, [email protected], www.cemm.at 3/3 einzubringen“, fasst Henri van Luenen, Operativer Direktor des Netherland Cancer Institutes NKI und Mitglied des Vorstandes von EU-LIFE zusammen. CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) – Kurzprofil Das CeMM ist eine internationale, unabhängige und interdisziplinäre Forschungseinrichtung für molekulare Medizin. „Aus der Klinik für die Klinik“ – orientiert sich das CeMM unter der Leitung des Wissenschaftlichen Direktors Giulio Superti-Furga, der Direktorin für Medizinische Angelegenheiten, Sylvia Knapp und der Administrativen Direktorin Anita Ender an den medizinischen Erfordernissen und integriert Grundlagenforschung mit klinischer Expertise, um innovative diagnostische und therapeutische Ansätze zu entwickeln. Die Forschungsschwerpunkte sind Krebs, Entzündungen und Immunstörungen. Infos: www.cemm.oeaw.ac.at. Rückfragen bitte an: Eva Schweng, PR Manager, Telefon 01-40160-70051, [email protected]. CeMM Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences Lazarettgasse 14, AKH BT 25.3, 1090 Vienna, Austria, Phone +43-1/40160-70011, [email protected], www.cemm.at