HTLinn solarversuche.htlinn.ac.at Lehrerblatt: Miss die maximale Leistung. Arten von Photovoltaik-Anlagen: a. Grundwissen Man unterscheidet grundsätzlich folgende Anlagen: Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage Autarke Photovoltaik-Anlage (Insellösung) Photovoltaik-Anlagen findet man wirklich überall, da diese auch sehr robust sind und extremste Bedingungen aushalten können. Aus diesem Grund findet man solche Anlagen in den ab gelegensten Regionen der Wüste, auf Almen im Hochgebirge, auf Satelliten im Weltraum, auf Leuchttürmen an den Küsten, usw. Photovoltaik-Anlagen haben den Vorteil, dass sie kaum Platz wegnehmen, keine Geräusche verursachen oder Abgase produzieren. Somit sind solche Anlagen sehr beliebt und vor allem umweltfreundlich sind. Umweltfreundlich in mehreren Hinsichten: Silizium-Solarzellen werden aus Sand hergestellt, von dem es genügend auf der Welt gibt. Keine Produktion von Abgasen Langlebig, usw. Sandro Bräuer 1|Seite HTLinn solarversuche.htlinn.ac.at Lehrerblatt: Miss die maximale Leistung. b. Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage Der erste Schritt zu einer Photovoltaik-Anlage ist die Entscheidung, welchen Solarmodultyp man haben möchte. Es gibt insgesamt 3 verschiedene Typen, die je nach Verwendungsart geeigneter sind. Steht der Solarmodultyp fest, lässt sich aus der Fläche A und dem Wirkungsgrad η grob die installierbare Photovoltaikleistung berechnen. PMPP A 1 kW 2 m Bei einer bebaubaren Fläche von 32m2 und einem Modulwirkungsgrad von 12,7% (0,127) ergibt sich eine installierbare Leistung von: PMPP 2 32 m 0.127 1 kW 2 4.064kWp m Der jährliche Energieertrag lässt sich grob durch die jährliche solare Bestrahlung (HSolar in kWh/(m2 a)), den Gewinnen oder auch Verlusten durch die Neigung und Ausrichtung (fNeigung), der Nenn- bzw. MPP – Leistung (PMPP) in Abbildung 1 - Grundprinzip zur Stromeinspeisung ins öffentliche Stromnetz kWp und der Performance Ratio (PR) berechnen. Daraus ergibt sich folgende Formel: Eelektrisch HSolar fNeigung PMPP PR 1 kW 2 m Abbildung 2 - Durchschnittliche solare Strahlungsenergie pro Jahr Sandro Bräuer 2|Seite HTLinn solarversuche.htlinn.ac.at Performance Ratio PR 0,85 0,8 0,75 0,7 0,6 0,5 Lehrerblatt: Miss die maximale Leistung. Beschreibung Absolute Top – Anlage, sehr gut hinterlüftet, keinerlei Verschattung, wenig Verschmutzung Sehr gute Anlage, gut hinterlüftet keine Verschattung Durchschnittliche Anlage Durchschnittliche Anlage mit kleineren Verlusten durch Verschattung oder schlechte Hinterlüftung Schlechte Anlage mit größeren Verlusten durch Verschattung, Verschmutzung oder Anlagenausfälle Sehr schlechte Anlage mit großen Verschattungen oder Defekten Ein Beispiel wie eine solche Berechnung ausschaut. Die Photovoltaikanlage ist 50° nach Südwest ausgerichtet (optimal 0° Süd), aber jedoch besitzt die Anlage eine geeignete Neigung von 30° und die MPP – Leistung erhalten wir von dem vorher gerechneten Beispiel (4,064kWp). Die jährliche solare Bestrahlung für Innsbruck (aus Grafik Abgelesen (Zone 2)) beträgt 1100kWh/(m2 a). Anhand der Ausrichtung und Neigung ergibt sich laut Internet ein Neigungsgewinn fNeigung = 105% = 1,05. Die Anlage ist gut hinterlüftet und keiner Verschattung ausgesetzt und sehr gut gepflegt daher wird aus der Tabelle der PR Wert 0,8 entnommen. 1100 Eelektrisch kWh 2 1.05 4.064kWp 0.8 m a 1 kW 3755.136 kWh a 2 m Diese Berechnung bringt natürliche gewisse Ungenauigkeiten mit sich. Die Größenordnung des Ertrages der Photovoltaikanlage ist aber in jedem Fall richtig. Für eine genauere Berechnung und Analyse gibt es diversen Computerprogramme, aber auch Webbasierte Tools wie z.B.: http://valentin.de/calculation/pvonline/pv_system/ oder http://www.solarcalc.de/ Sandro Bräuer 3|Seite HTLinn solarversuche.htlinn.ac.at Lehrerblatt: Miss die maximale Leistung. c. Autarke Photovoltaik-Anlage (Insellösung) Die nötige MPP – Leistung (PMPP) der Photovoltaikmodule lässt sich näherungsweise aus der solaren Bestrahlung (HSolarM) im schlechtesten Monat in kWh/m2, dem Elektrizitätsbedarf (EVerbrauchM) im gleichen Monat, dem Sicherheitszuschlag fS von 50% und der Performance Ratio (PR, siehe Tabelle) berechnen. PMPP 1 fS EVerbrauchM PR 1 kW 2 m HSolarM Die Größe der Batterie sollte so dimensioniert Abbildung 3 - Grundprinzip einer Inselanlage werden, dass sie nur bis zur Hälfte entladen wird und über die Zahl von Reservetagen (dR) den Bedarf komplett decken kann. In Ländern mit hohem Sonnenangebot reichen 2 bis 3 Reservetage, in unseren Breiten benötigt man im Winter für einen sicheren Betrieb 5 Reservetage. Mit der Batteriespannung (UBat, z.B. 12V, 24V) berechnet sich die nötige Batteriekapazität. C 2 EVerbrauchM dR UBat 31 Ein Beispiel für die Berechnung einer Photovoltaikanlage, als Inselsystem. Eine Energiesparlampe mit 20Watt wird täglich 5 Stunden in einer kleinen Holzhütte betrieben, auch im Winter. E 31 20W 5h 3100Wh Daraus ergibt sich ein monatlicher Energiebedarf von: VerbrauchM . Mit einer Performance Ratio von 0,8, dem Sicherheitszuschlag von 50% = 0,5 und der Modulausrichtung nach Süden mit einer Neigung von 60° ergibt sich die nötige MPP – Leistung. 1 PMPP ( 1 0.5) 3100 Wh 0.8 kW 2 m 58 kWh 98.52W 2 m Sandro Bräuer 4|Seite HTLinn solarversuche.htlinn.ac.at Lehrerblatt: Miss die maximale Leistung. Die Batteriekapazität sollte bei 5 Reservetagen und einer Betriebsspannung von 12V folgendermaßen gewählt werden: C 2 3100Wh 5 12V 31 83.3Ah 1. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 - Gleichstrom ........................................................... Error! Bookmark not defined. Abbildung 2 - Wechselstrom ....................................................... Error! Bookmark not defined. Abbildung 3 - Grundprinzip zur Stromeinspeisung ins öffentliche Stromnetz .......................... 2 Abbildung 4 - Durchschnittliche solare Strahlungsenergie pro Jahr .......................................... 2 Abbildung 5 - Grundprinzip einer Inselanlage............................................................................ 3 2. Literaturverzeichnis Christof, J. (16. April 2012). Phtotovoltaik. Photovoltaic Austria. (kein Datum). Abgerufen http://www.pvaustria.at/content/page.asp?id=62 PV Online. (kein Datum). Abgerufen am http://valentin.de/calculation/pvonline/pv_system/ am April 2012 von April 2012 von Technik/Prinzip. (kein Datum). Abgerufen am 16. April http://www.sharp.de/cps/rde/xchg/de/hs.xsl/-/html/2698.htm 2012 von Sandro Bräuer 16. 16. 5|Seite