PRESSEMITTEILUNG Potsdam, den xx. Juni 2014 xx/2014 „Widerstand – Recht oder Pflicht?“ Vorsitzender: Burkhart Franck Veranstaltungsreihe mit Jugendworkshops Stiftung Garnisonkirche Potsdam zum 20. Juli 1944 Zum siebzigsten Theologischer Vorstand OKR Martin Vogel Mal jährt sich das Gedenken des Deutschen Widerstands vom 20. Juli 1944. Stiftung und Fördergesellschaft Schülerworkshops, widmen einem sich diesem Thema Diskussionsabend mit und Vorträgen. Mutige Männer, die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche e.V. teilweise eng mit dem Potsdamer Infanterieregiment 9 und der Garnisonkirche verbunden waren, hatten sich unter Einsatz ihres Lebens zum Äußersten entschlossen: dem Attentat auf den nationalsozialistischen Diktator Adolf Hitler. Ein ungeheurer Plan vor dem Hintergrund des totalitären Staatssystems, ihres sozialen Umfelds, ihrer christlichen Prägung, ihrer Verantwortung für die Familie und ihrer Aufgabe im Leben – oder gerade deshalb? Im Ringen mit ihrem Gewissen haben sie die Tat geplant, ausgeführt und zum Teil mit großer Haltung vor dem Volksgerichtshof vertreten, dennoch wurden die Überlebenden noch Verwaltungsvorstand Peter Leinemann Pressereferentin Friederike Schuppan Gutenbergstraße 71/72 14467 Potsdam Telefon: 0331.5058168 Telefax: 0331.6012265 [email protected] www.garnisonkirchepotsdam.org viele Jahre nach dem Krieg von einem Teil der Gesellschaft verpönt und als Verräter diffamiert. Die Kapelle an der Garnisonkirche ist ein wichtiger Ort der geschichtlichen Auseinandersetzung, der Schärfung des Gewissens, der Reflexion aktueller Bezüge. Gesellschaftliche Versöhnung steht im Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund und angesichts der zehnjährigen Zugehörigkeit zur Nagelkreuzgemeinschaft in Coventry sehen Stiftung und Fördergesellschaft in dem Jahrestag einen wichtigen Anlass, Projekttage zum Thema Widerstand im Juli 1944 mit Jugendlichen in Kooperation mit der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. und der Stiftung 20. Juli 1944 zu veranstalten. Eröffnet wird die Reihe mit der öffentlichen Podiumsdiskussion „Wie viel Gehorsam schulden wir dem Staat? Widerstand – Recht oder Pflicht in der Demokratie?“ unter Moderation von Dr. Ursula Weidenfeld (Publizistin). Als Gäste haben zugesagt: Matthias Platzeck (Ministerpräsident a. D.), Nikolaus Blome (Mitglied Spiegel-Chefredation), Oberst Prof. Dr. Matthias Rogg (Direktor des Militärhistorischen Museums Dresden) und Elisabeth Ruge (Vorstandsmitglied der Stiftung 20. Juli 1944 und Enkelin des von den Nationalsozialisten am 10. August 1944 ermordeten FritzDietlof Graf v. d. Schulenburg) und eine Schülerin des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder. Zudem wird es in der Woche einen Vortrag von Dr. Jochen Thies und eine Leseabend mit Briefen von Freya und Helmuth James Graf v. Moltke geben. An fünf Vormittagen werden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hermannswerder unter Leitung des Kreisjugendpfarrers Jochen Reinke die Bedingungen und Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus thematisieren und ergründen. Hinzu kommen Referenten aus Medien und Politik, so z.B. Ministerin Martina Münch, um Zusammenhänge, Hintergründe und aktuelle Bezüge zum Widerstand 1944 erarbeiten. Inwiefern ist Tyrannenmord gerechtfertigt? Darf ein Christ gegen das Gebot „Du darfst nicht töten“ verstoßen? Wodurch wird Zivilcourage geprägt? In der Auseinandersetzung mit dem Widerstand wird auch die Frage der Versöhnung eine Rolle spielen: Die Versöhnung mit sich selbst als Täter oder Untätigem. Die Pfarrerin der Kapelle an der Garnisonkirche, Cornelia RadekeEngst, dazu: „Die Kapelle an der Garnisonkirche ist immer wieder lebendiger Ort für Diskussionen zu aktuellen Themen unserer Gesellschaft und der Versöhnung. Derartige Diskussionen sind unsere Pflicht angesichts der besonderen historischen Verantwortung dieses Ortes. Vor diesem Hintergrund wurden bereits in den letzten Jahren in der Themenreihe ‚Demokratie stärken‘ Schülerprojekte zum Thema ‚20 Jahre Friedliche Revolution‘ und zu ‚Bücherverbrennung und Zensur‘ durchgeführt.“ Friederike Schuppan Termine im Überblick: Projekttage für Hermannswerder Schüler in der des Woche ev. Gymnasiums vom 30.06. bis 04.07.2014: Mo. 30.6., 8.00-9.30 Uhr: Referent Prof. Dr. Matthias Rogg Mi. 2.7., 10-11.30 Uhr: Referent Christian Füller Mi 2.7., 11.45 – 13.20 Uhr: Referent Christian Füller Do. 3.7., 10-11.30 Uhr: Referent Christian Füller Fr. 4.7., 10-11.30 Uhr: Referentin Annette von Schlabrendorff Fr. 4.7., 11.45-13.20 Uhr: Referentin Ministerin Martina Münch Montag, den 30. Juni 2014 um 19.00 Uhr Öffentlicher Diskussionsabend zum Thema „Wie viel Gehorsam schulden wir dem Staat? Widerstand – Recht oder Pflicht in der Demokratie?“ Moderation Dr. Ursula Weidenfeld Gäste Matthias Platzeck (Ministerpräsident a. D.) Nikolaus Blome (Journalist, Spiegel) Oberst Prof. Dr. Matthias Rogg (Direktor des Militärhistorischen Museums Dresden) Elisabeth Ruge (Vorstandsmitglied der Stiftung 20. Juli 1944 und Enkelin von FritzDietlof v. d. Schulenburg) Tanja Seidel (Schülerin, Evangelisches Gymnasium Hermannswerder) Mittwoch, den 02. Juli 2014, um 19.00 Uhr Vortrag von Dr. Jochen Thies „Potsdam – eines der Zentren des 20. Juli 1944“ Donnerstag, den 03. Juli, um 19.00 Uhr „Mehr als das Leben können sie uns ja nicht nehmen.“ Lesung durch Claudia Schwartz und Jan Uplegger Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel von Helmuth James und Freya von Moltke. Ein bewegendes Zeugnis von Mut, Liebe und Hingabe.