Aufbauprüfung auf das FITA Leistungsabzeichen: Weißer Pfeil Schwarzer Pfeil Blauer Pfeil Roter Pfeil Goldener Pfeil Verfasst von: Dipl.-Ing. Martin Ptacnik In Kooperation mit: Mag. Gunter Stangl Release 16. Mai 2016 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Die Parcoursreifeprüfung Allgemeines ....................................................................................................................................................... 2 Ausbildungsüberblick zur Parcoursreife Feld- und 3D-Schießen ...................................................................... 2 Ausbildungsteil 1a – Platzreifereife ............................................................................................................... 2 Ausbildungsteil 1b - Parcoursreife................................................................................................................. 2 Ausbildungsteil 2 - Turnierreife ..................................................................................................................... 5 Parcourskunde ................................................................................................................................................... 5 Der (Jagd-) Feld-Parcours .............................................................................................................................. 5 Der 3D-Parcours ............................................................................................................................................ 5 Sicherheit am Parcours ...................................................................................................................................... 5 Vorsicht beim Gehen! Richtiges Schuhwerk ist wesentlich........................................................................... 5 Nicht gegen den Parcours gehen................................................................................................................... 5 Bogen und Pfeile sicher tragen...................................................................................................................... 6 Umfeld beobachten ....................................................................................................................................... 6 Die dem Können angepasste Entfernung wählen. ........................................................................................ 6 Parabelfreiheit checken ................................................................................................................................. 7 Bogen aus dem Ziel heraus aufziehen ........................................................................................................... 7 Besondere Sicherungsmaßnahmen bei steilen Schüssen ............................................................................. 7 Abschussgefahren.......................................................................................................................................... 7 Bogen sicher abstellen................................................................................................................................... 7 Die Schussbahn beim Pfeile suchen absichern.............................................................................................. 7 Sicherheitsaspekte beim Pfeile ziehen .......................................................................................................... 8 Erste Hilfe ...................................................................................................................................................... 8 Etikette am Parcours: ........................................................................................................................................ 9 Nachkommende nicht behindern .................................................................................................................. 9 Pfeile für das Zielobjekt schonend ziehen ..................................................................................................... 9 Verlorene Spitzen „bergen“........................................................................................................................... 9 Bäume minimal invasiv anschnitzen.............................................................................................................. 9 Keine beschädigten Pfeile wegwerfen oder liegen lassen ............................................................................ 9 Gefundene Pfeile mitnehmen und abgeben ................................................................................................. 9 Müll mitnehmen (auch fremden!)................................................................................................................. 9 Beachten der Rauchverbote!....................................................................................................................... 10 Bezahlen! ..................................................................................................................................................... 10 Auf nichts schießen, was nicht dafür gedacht ist. ....................................................................................... 10 Kollegen grüßen........................................................................................................................................... 10 DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Spaziergänger warnen ................................................................................................................................. 10 Keine Parcoursveränderungen durchführen ............................................................................................... 10 Materialkunde: Bogenarten und deren Eigenschaften ................................................................................... 10 Ausrüstung:...................................................................................................................................................... 11 Die angepasste Standartausrüstung ............................................................................................................ 11 Der Bogen und die Pfeile. ............................................................................................................................ 11 Die richtige Ausrüstungswahl und deren nötige Anpassungen................................................................... 11 Der Materialcheck ....................................................................................................................................... 12 Werkzeuge und Ersatzteile .......................................................................................................................... 12 Fernglas ....................................................................................................................................................... 12 Schreibzeug ................................................................................................................................................. 12 Kleidung ....................................................................................................................................................... 12 Schuhe ......................................................................................................................................................... 12 Regenschutz................................................................................................................................................. 12 Die richtige Ernährung ..................................................................................................................................... 13 Flüssigkeit .................................................................................................................................................... 13 Speisen......................................................................................................................................................... 13 Körperkunde .................................................................................................................................................... 13 Die Umweltbedingungen kennen und beherrschen ....................................................................................... 13 Auswirkungen der Witterung auf Schütze und Material ............................................................................. 13 Auswirkungen verschiedener Einflussfaktoren ........................................................................................... 15 Entfernungen und Gefällewinkel Schätzen und Messen................................................................................. 16 Die Steilschussentfernung ........................................................................................................................... 16 Methoden zur Gefällewinkelschätzung ....................................................................................................... 17 Methoden zur Winkelmessung ................................................................................................................... 17 Methoden zur Entfernungsschätzung ......................................................................................................... 18 Methoden zur Entfernungsmessung ........................................................................................................... 22 Kontrolle, Wartung und Reparatur der Ausrüstung ........................................................................................ 25 Grobtuning eines Bogens ................................................................................................................................ 25 Regelkunde ...................................................................................................................................................... 25 Überblick zu den Regelwerken der verschiedenen Verbände .................................................................... 25 Trainingsgrundlagen ........................................................................................................................................ 25 Übungs-und Trainingsaufbau ...................................................................................................................... 26 Material vor dem Parcoursbesuch testen ................................................................................................... 26 Das Training auf der Flachbahn ................................................................................................................... 26 Das Training im anspruchsvollem Gelände ................................................................................................. 26 DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 3/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Bergauf, bergab: Was ändert sich zum Flachbahnschuß?........................................................................... 26 Persönlicher Bereich .................................................................................................................................... 26 Einschießen der Entfernungen .................................................................................................................... 26 Verschiedene Fußstellungen – Sicherer Stand ............................................................................................ 26 Das Trainingstagebuch ................................................................................................................................ 26 Mentalarbeit: Aufmerksamkeit und –Steuerung ........................................................................................ 27 Fehlerfaktoren – Trefferanalyse ...................................................................................................................... 28 Pfeil gruppiert hoch ..................................................................................................................................... 28 Pfeil gruppiert zu tief ................................................................................................................................... 28 Pfeil gruppiert links (Rechtsschütze) ........................................................................................................... 28 Pfeil gruppiert rechts (Rechtsschütze) ........................................................................................................ 28 Warum fällt der Pfeil von der Auflage? ....................................................................................................... 28 Schwierigkeiten in den vollen Auszug zu kommen ..................................................................................... 29 Tabellenverzeichnis ..................................................................................................................................... 30 Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................................. 30 Quellenverzeichnis ...................................................................................................................................... 30 Anhang ............................................................................................................................................................... 2 Buchempfehlungen ....................................................................................................................................... 2 Prüfungsfragen zur Sicherheit ....................................................................................................................... 1 (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) ...................................................................................................... 1 Multiple Choice Sicherheit - Test 1 - Parcoursreife ....................................................................................... 1 Prüfungsfragen zur Sicherheit ....................................................................................................................... 1 (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) ...................................................................................................... 1 Multiple Choice Sicherheit - Test 2 - Parcoursreife ....................................................................................... 1 Prüfungsfragen zur Etikette und Parcourskunde (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) ......................... 1 Multiple Choice Etikette und Parcourskunde - Test 1- Parcoursreife .......................................................... 1 Prüfungsfragen zur Etikette und Parcourskunde (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) ......................... 1 Multiple Choice Etikette und Parcourskunde - Test 2 - Parcoursreife .......................................................... 1 Parcorsreife-Auswertungsblatt - Multiple Choice Tests ................................................................................ 1 Testergebnis - Sicherheit 1 ............................................................................................................................ 1 Testergebnis - Sicherheit 2 ............................................................................................................................ 1 Testergebnis - Etikette und Materialkunde 1 ................................................................................................ 1 Testergebnis - Etikette und Materialkunde 2 ................................................................................................ 1 P A R C O U R S R E I F E - S C O R I N G ............................................................................................. 1 DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 4/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Allgemeines Analog dem Platzreife-Zertifikat soll der Schütze genügend Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, um ohne Gefahr und Aufsicht einen Feld- oder 3D-Parcours benützen zu können. Ausbildungsüberblick zur Parcoursreife Feld- und 3D-Schießen Ausbildungsteil 1a – Platzreifereife Die Voraussetzung für die Absolvierung der Parcoursreife stellt der positiv absolvierte Platzreifenachweis dar, welcher mit dem Fita-Leistungsabzeichen und einem Ausweis dokumentiert wird. Ausbildungsteil 1b - Parcoursreife Die Parcoursreife bildet die Fortsetzung zur Platzreife. Sie besteht aus Zusatz-Modulen zu den einzelnen Platzreifstufen. Ähnlich dieser soll mit einer zusätzlichen Theorieprüfung bestätigt werden, dass der Schütze ohne Gefahr für sich, andere und die Anlage einen Parcours benützen kann. Mimimalvoraussetzung für „Parcourreife“ ist die „Weiße Pfeil-Prüfung“ & Sicherheit und Etikette auf einem Parcours. Erklärungen zur Parcoursreifeprüfung Da die Schützen auf Einschießplätzen ähnliche Bedingungen antreffen wie auf Outdooranlagen (eine größere Anzahl gleichzeitig Übender, Scheiben, ...) müssen auch die Verhaltensweisen in dieser Situation (Platzreife) beherrscht werden, auch wenn das Hauptaugenmerk des Schützen auf das Begehen eines Parcours gerichtet ist. Zusatz-Module für den Parcours speziell für die jeweiligen Platzreifelevel Es soll den Kursteilnehmern vermittelt werden, dass Leistungssteigerung durch Technikverbesserung am ehesten am Outdoorplatz zu erreichen ist. Parallel zur jeweiligen Ausbildungsstufe sollten auch entsprechende Wissenspakete rund um den Parcours vermittelt werden. Minimum-Wissen für den Weißen Pfeil der Parcoursreife sind Sicherheit, Etikette und Scoren. Die weiteren Ausbildungsziele sollen parallel mit einem Kurs (oder gleich parallel zur Platzreife) zur Erreichung eines höheren Parcours-Levels angeboten werden. Von einem Abzeichenträger sollte immer erwartet werden dürfen, dass dieser auch in allen für sein Abzeichen relevanten Wissensgebieten unterwiesen wurde. Die Leistungsfähigkeit der Schützin/des Schützen wird auch für den Parcours mittels der PraxisStandardtests, weißer bis goldener Pfeil der Platzreife, festgestellt (Grundvoraussetzung) und kann parallel zur jeweiligen Platzreifestufe absolviert werden. Problem Leihausrüstung: Es kann durchaus sein, dass mit einer anderen Leihausrüstung als jener, mit der der Test bestanden wurde, nicht eine gleich gute Leistung erreicht werden kann. Daher: Die Ausrüstung am Einschießplatz testen und eventuell die Maximalentfernung reduzieren. (z. Bsp. weißer statt blauer Pflock). Aus der beim Leistungstest erreichten Qualifikation resultiert die dringende Empfehlung an die Schützin/den Schützen, sich an Schussentfernungen des Pfeilabzeichentest plus maximal 4m zu halten. Bsp.: Die Blaue Pfeil-Prüfung wurde erfolgreich absolviert, d.h. 18m Entfernung. Weitere 4m dazu rechnen ergibt 22m maximale Schießdistanz. Das entspricht bei vielen 3D-Tieren etwa dem blauen Pflock. In einzelnen Fällen sollte man aber eine Entfernung zwischen blau und weiß wählen, wenn der blaue Pflock weiter als 22m gesteckt ist. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Einige über Zielscheiben gelegte 3D-Silhoutten sollen verdeutlichen, wie viele Fehlschüsse andernfalls zu berücksichtigen sind (mit den Folgen: Pfeilverlust und Behinderung anderer Parcoursbesucher wegen Pfeile- Suchen bzw. Bergen). Parcours-Module im Einzelnen Weißer Pfeil Das folgende sind Minimalkenntnisse für Parcoursbegeher und das unbeaufsichtigtes Üben, also ein MUSS für das Parcours-Modulprogramm zusätzlich zu den Kenntnissen aus der Platzreife: Sicherheit und Etikette auf dem Outdoor-Gelände bzw. am Einschießplatz. Gerätekontrolle (Aufspannhöhe, Nockpunkt, ...) Visiereinstellen Ringe zählen und aufschreiben (Scoren) Geprüft wird Minimum-Wissen und umfasst beispielsweise Punkte aus den Bereichen: 1) Sicherheitsregeln und Parcourskunde Problem des Alleingangs, Insektenstiche und Zeckenbisse, passendes Schuhwerk, Schlechtwettereinbruch, Pfeile suchen, usw. 2) Etikette und Scoren am Parcours Vorrangregeln, ein Treffer pro Tier, Pfeilesuchen, Müll, Rauchen, Alkohol, Tiere unverrückt lassen, Spitzen bergen, Distanz passend wählen, richtiges Scoren, usw. Schwarzer Pfeil Geprüft wird Minimum-Wissen und umfasst beispielsweise Punkte aus den Bereichen: Wichtige Begriffe aus dem Bereich der Materialkunde: Bogenarten und deren Eigenschaften, Ausrüstungsteile und Zubehör, usw.; Parcours-Ausrüstung: Fernglas, Pfeilzieher, Messer, Kleidung, Nahrung, usw. Blauer Pfeil Geprüft wird Minimum-Wissen und umfasst beispielsweise Punkte aus den Bereichen: Umweltbedingungen kennen und beherrschen; Schießen im Gelände: Ballistik, Bahnfreiheit, Anschlagfreiheit, Stand, Körperhaltung bei schwierigeren Schüssen (z.B. niedrige Flugbahn, Steilschüsse, usw.); Roter Pfeil Geprüft wird Minimum-Wissen und umfasst beispielsweise Punkte aus den Bereichen: Schätzen und Messen im Gelände; Rund um die Bogensport-Ausrüstung: Kontrolle, Wartung, Reparatur und Pflege; Grobtuning eines Bogens Goldener Pfeil Diese bildet die Vorstufe zur Turnierreife Geprüft wird Minimum-Wissen und umfasst beispielsweise Punkte aus den Bereichen: Regelkunde: Überblick zum Regelwerk der verschiedenen Verbände; Turnierkunde: Ablauf und Umfeld eines Turniers; Bogenklassen und Maximalentfernungen bei Turnieren; Grundlagen des Trainings: Übungs- und Trainingsaufbau. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 3/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Details zum modularen Parcoursreife-Prüfungsprogramm Der Platzreifeausweis ist um eine Seite erweitert, auf der die absolvierten Module bestätigt werden. Die Prüfung enthält einen theoretischen und einen praktischen Teil. Erst nach erfolgreicher Theorieprüfung (je ein Multiple Choice Test in Sicherheit bzw. Etikette und Parcourskunde, maximal 5 Fragen pro Test dürfen falsch/unvollständig sein, andernfalls muss ein Test wiederholt werden) erfolgt die Zulassung zu den praktischen Teilen der Prüfung, welche sind: Schießtechnik im Gelände, richtiger Einsatz des Zubehörs, Demonstration des Geländeschusses für die gewählte Bogenart, usw. Ist dieser Teil gelungen, muss noch eine ausreichende Treffergenauigkeit nachgewiesen werden. Diese Minimalforderung soll sicherstellen, dass der Schütze mit dem Großteil seiner Schüsse das Ziel trifft. Andernfalls würden viele Schüsse neben die Scheibe ein (Zeit-) aufwändiges Pfeilesuchen bedingen, welches andere Schützen im Training behindert oder einen starken Pfeilverlust bedeutet. In der Praxisprüfung sollen minimale Schießergebnisse auf Scheiben für die weiteste Distanz der jeweiligen Bogenklasse sicherstellen, dass der Parcours sinnvoll und ohne Behinderung anderer Benützer verwendet werden kann. 15 Schüsse auf die weiteste Distanz der Bogenklasse müssen dabei mit 20% des vollen Scores absolviert werden. Des Weiteren müssen 15 Schüsse auf die Hälfte der weitesten Distanz der Bogenklasse mit 1/3 des vollen Scores unter Steilschussbedingungen von zumindest 30° absolviert werden. Diese Fortsetzung der Ausbildung zur Platzreife sieht die Parcoursreife als Ziel vor. Das zugehörige Zertifikat umfasst unter anderem folgende Ausbildungsbestandteile: Gefestigtes Beherrschen aller Sicherheitsregeln Einhalten der Etikette Körperkunde (Verletzungs- und Abnützungsgefahr, richtige Haltung, …) Ausrüstung Kenntnisse über die verschiedenen (Wettkampf-) Disziplinen und Regeln Schätzen und Messen Übungsaufbau und Trainingsaufbau im Gelände Kenntnisse über das Zählen und Aufschreiben der Treffer (Scoren). Nachweis der Beherrschung der Technik des Geländeschusses (inkl. Atmung und Zieltechnik) … Die Prüfung enthält somit einen praktischen und einen theoretischen Teil. Erst nach erfolgreicher (maximal 5 Fragen pro Test dürfen falsch/unvollständig sein, andernfalls muss ein Test wiederholt werden) Theorieprüfung (je ein Multiple Choice Test in Sicherheit bzw. Etikette und Parcourskunde) erfolgt die Zulassung zu den praktischen Teilen der Prüfung: Schießtechnik im Gelände, richtiger Einsatz des Zubehörs, Demonstration des Geländeschusses für die gewählte Bogenart, usw. Ist dieser Teil gelungen, muss noch eine ausreichende Treffergenauigkeit nachgewiesen werden. Diese Minimalforderung soll sicherstellen, dass der Schütze mit dem Großteil seiner Schüsse das Ziel trifft. Andernfalls würden viele Schüsse neben die Scheibe ein (Zeit-) aufwendiges Pfeile suchen bedingen, welches andere Schützen im Training behindert oder einen starken Pfeilverlust bedeutet. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse, die beim praktischen Teil der Prüfung erwartet werden: Es werden dazu je 15 Pfeile in Folge, jeweils in 3er- oder 5er- Serien auf Feldscheiben bzw. 3DTiere geschossen. Organisation Entfernung / Flachschuss Visier 72 m 20 Blankbogen Intuitiv Entfernung / Steilschuss Visier 36 m 30 Blankbogen Intuitiv FITA IFAA IBO Tabelle 1: Mindest-Score-Übersicht DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 4/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Ausbildungsteil 2 - Turnierreife Der zweite Teil der Ausbildung sieht die Turnierreife als Ziel vor. Dies wird mit einer speziellen Turnierreifeprüfung durchgeführt und kann für Flachbahn- Turniere und/oder für Feld- bzw. 3DTurniere erfolgen, je nach Vorkenntnisnachweis. Parcourskunde Der (Jagd-) Feld-Parcours Nach IFAA werden beim Feldschießen entlang eines Rundkurses Zielscheiben im Gelände (meist Wald) aufgestellt. Die Zielscheibe hat dabei fünf Ringe. Die äußeren vier sind schwarz und einem gelben innersten Ring, welcher für Compoundschützen mit einem noch kleineren Fünfer-Ring unterteilt ist. Der äußerste Ring zählt in der Wertung einen Punkt, der innerste, gelbe zählt fünf Punkte. Auf einem Feldparcours sind, die Entfernungen zumindest bei der Hälfte der Ziele nicht bekannt und es wird sowohl bergauf wie auch bergab bis zu einem Winkel von 45° oder auch gelegentlich mehr geschossen. In einer Feldrunde wird auf bekannte Distanzen, bei der Jagdrunde auf unbekannte Entfernungen und bei der Tierbildrunde auf unbekannte Entfernung geschossen. Der 3D-Parcours Auf einem 3D Parcours, meist ein Waldparcours, wird ähnlich wie auf einem Feldparcours, auf lebensecht nachgebildete Schaumstofftiere, geschossen. Dies wird 3D-Schießen genannt. Es wurde der Jagd nachempfunden und die Situation wird dabei möglichst eng an das jagdliche Vorbild angelehnt. Der Schütze muss dabei durch die geländebedingten Erschwernisse unbeeindruckt, das Ziel treffen. Dabei ist der Pfeil in das kreisförmige „Kill“ des Tiers zu platzieren, also den Bereich, wo etwa anatomisch das Herz liegen würde. Der Killbereich ist für Compoundschützen mit einem noch kleineren Ring unterteilt. Der nächstgrößere Trefferbereich wird durch Lunge und Leber stilisiert dargestellt und wird Lebenszone genannt. Darüber hinaus können auch noch Körperzonen abgezeichnet sein. Alle diese Bereiche sind durch eine Ringlinieneinkerbung im Ziel markiert. Zu einem Parcours nach IFAA gehören üblicherweise 28 Ziele, auf die jeweils bis zu 3 Pfeile (je nach Wertung) geschossen werden dürfen bzw. müssen. Sicherheit am Parcours Ausgehend von der Platzreife müssen die Sicherheitsaspekte auf Parcours durch folgende Parameter erweitert und verfeinert werden. Vorsicht beim Gehen! Richtiges Schuhwerk ist wesentlich Immer den sichersten und einfachsten Weg wählen, aber dabei auf den vorgesehenen Wegen bleiben und unbedingt den Einbahnverkehr beachten! Achtsamkeit auf den Untergrund ist wesentlich beim Bewegen über den Parcours. Lose Steine, abschüssiges Gelände, feuchte Wurzen oder schlammiger Untergrund bieten ein reichhaltiges Angebot an Verletzungsgefahren. Geäst in Kopfhöhe kann aber auch gefährlich für die Augen werden. In jedem Fall genug Sicherheitsabstand zum Vordermann einhalten! Bei Sturz sollte es nicht passieren können, dass man durch die mitgeführten Pfeile oder dem Bogen seinen Vordermann verletzen kann. Beim Vorbeigehen an Asten, diese dem Nachfolgenden nicht entgegen schnalzen lassen. Ersichtliche Gefahrenquellen sollten immer den Kollegen vernehmlich angekündigt werden. Nur erprobte, bequeme, geländetaugliche Schuhe, die auch gegen Wasser und Schlamm beständig sind sollten zum Einsatz kommen. Hohes Schuhwerk bietet einen zusätzlichen Schutz gegen umknöcheln. Nicht gegen den Parcours gehen Wer sich gegen die vorgegebene, aufsteigende Reihenfolge der Ziele bewegt, droht Gefahr zu laufen von einem verirrten Peil getroffen zu werden. Selbst wenn man etwas an der Vorscheibe vergessen oder verloren hat, sollte man sicherstellen, dass man sich absolut sicher der Vorscheibe DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 5/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS nähert. Lautes Rufen und Ankündigung der Annäherung soll die Aufmerksamkeit nachfolgenden Gruppen auf sich ziehen und eine gefahrlose Annäherung gewährleisten. Bogen und Pfeile sicher tragen Der Bogen und seine Verletzungsgefahren beim Tragen Der Bogen kann in mehrfacher Hinsicht gefährlich sein: Bei rutschigen Untergrund muss man damit rechnen, bei Sturz auf den Bogen zu fallen Bei bewegen in dicht bewachsenen Waldstücken könnte man an Geäst hängen bleiben und zu Sturz kommen. Daher sollte der Bogen jederzeit so gehalten werden, dass er im Bedarfsfall ausgelassen werden kann um gröbere Verletzungen zu vermeiden. Die Pfeile und ihre Verletzungsgefahren beim Tragen Seitenköcher können in mehrfacher Hinsicht gefährlich sein: Beim Bewegen können Pfeilenden an Kollegen oder Geäst hängen bleiben und man könnte im schlimmsten Fall dadurch zu Sturz kommen. Bei rutschigem Untergrund muss man damit rechnen, bei Sturz in die Pfeile zu stürzen. Rückenköcher können in mehrfacher Hinsicht gefährlich sein: Pfeilenden können beim Bewegen der Schultern in fremde Gesichter geraten. Beim Herausziehen und „einfädeln“ eines Pfeils kann die Spitze andere Schützen gefährden. Beim Bücken und Pfeile Ziehen gerät man leicht mit den Nocken ins Gesicht eines Mitmenschen. Man erwischt leicht einen beschädigten Pfeil. Beim Durchqueren von Büschen bleibt man leicht hängen, die Zweige schnellen unter Umständen den Nachkommenden ins Gesicht, oder es werden die Pfeile herausgeschleudert. Eine Schutzkappe auf dem Köcher verhindert viele dieser Gefahren und hält auch noch die Pfeile trocken! Bogenköcher können in mehrfacher Hinsicht gefährlich sein: Bei bewegen in dicht bewachsenen Waldstücken könnte man an Geäst hängen bleiben und zu Sturz kommen. Umfeld beobachten Eines der wichtigsten Sicherheitsaspekte bestehen darin die Umgebung des Ziels und dessen Umfeld zu beobachten. Es könnte immer passieren, dass jemand die Sicherheitsrichtlinien missachtet und in das Schussfeld kommt. Es gilt vorbereitet zu sein um einen drohenden Unfall zu vermeiden. Ein Treffer mit einem Pfeil, auch mit einem sehr schwachen Bogen, kann tödlich ausgehen. Die dem Können angepasste Entfernung wählen. Wenn es die Umstände erlauben und man nicht wie im Turniergeschehen an die vorgegebenen Entfernungsmarken gebunden ist, muss eine Entfernung gewählt werden, die dem Können angepasst ist. Man kann von angepasster Entfernung sprechen, wenn man mit größter Wahrscheinlichkeit und unter Idealbedingungen es zu erwarten ist die Scheibe zu treffen. Keine Schießexperimente machen! Abpraller und Streifschüsse am Ziel oder am Gelände, können dazu führen, dass die Pfeilflugstrecke hinter dem Ziel oftmals doppelt so weit sein kann, wie der Abstand vom Abschussplatz zum Ziel. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 6/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Parabelfreiheit checken Vor einem Schuss sollte die zu erwartende Flugbahn des Pfeils vorhergesehen werden. Dabei ist sicher zu stellen, dass er nicht aus seiner direkten Bahn ins Ziel abgelenkt werden könnte. Geäst könnte daran schuld sein dass ein Pfeil durch einen Streifschuss massiv abgelenkt werden kann. Dies ist mit einem unkontrollierten Schuss gleichzusetzen und es kann Pfeilablenkungen geben die im Extremfall bis zum zurückkommen des Pfeils führen kann. Bogen aus dem Ziel heraus aufziehen Es könnte vorkommen, dass ein Schuss während des Ausziehens ungewollt passiert, besonders mit dem Compoundbogen und einem Release-Aid. In so einem Fall muss gewährleistet sein, dass der Pfeil trotzdem das Ziel oder seine nächste Umgebung trifft. Das verhindert im schlimmsten Fall einen unkontrollierten Weitschuss. Ein Recurvebogen schafft es immerhin bis zu 250m und ein Compoundbogen bis 400m weit zu schießen. Besondere Sicherungsmaßnahmen bei steilen Schüssen Rutschiger Untergrund oder schießtechnisches Vorbeugen bei Steilschüssen bergab oder bergauf, kann Unfallgefahren wie z.B. einen Sturz verursachen. Auf Plattformen oder ähnlichen Abschussplätzen kann auch ein Kollege, durch beispielsweise ein Anhalten am Gürtel, eine Sicherungshilfe sein. Abschussgefahren An folgende Gefahrenquellen beim Abschuss ist zu denken: Darauf achten, dass die Wurfarme nicht an Ästen, Steinen, Zäunen, Geländern oder Mauern anschlagen können. Die Sehne kann Knöpfe abreißen, aber auch die Enden von Kordeln erwischen. Nicht nur der Pfeilflug wird dadurch beeinträchtigt, die Kordeln können auch gefährlich ins Gesicht geschleudert werden. Bei steilen Bergabschüssen können Kleidungsteile, aber auch Ausrüstungsgegenstände wie Ferngläser in den Weg der Sehne pendeln. Bogen sicher abstellen Der Bogen ist so abzustellen dass er nicht wegrutschen, umfallen oder abstürzen kann. Im gegebenen Fall wäre nicht nur die eigene Ausrüstung in Gefahr, sondern auch Kollegen und deren Ausrüstung. Die Schussbahn beim Pfeile suchen absichern Es kann vorkommen, dass ein Pfeil das Ziel verfehlt und man ihn wieder finden möchte. Im zeitlich eng gedrängten Turniergeschehen ist das allerdings nicht immer möglich oder sogar erlaubt. Damit Zeitverzögerungen durch langwieriges suchen nachfolgende Schützengruppen nicht am Ziel auflaufen lassen, ist in diesen Situationen eine maximale Suchzeit von einer Minute vorgeschrieben. Danach muss die Suche abgebrochen und die verschossenen Pfeile zurückgelassen werden. Wenn beispielsweise im Training mehr Zeit zum Pfeile Suchen vorhanden ist, muss man zur Absicherung unbedingt seinen Bogen, deutlich sichtbar vor die Zielscheibe stellen und eventuell auch noch die Pfeile im Ziel stecken lassen. Damit sollte es möglich sein, wenn alle schützen beim Suchen beteiligt sind, vom Abschussplatz aus zu sehen, dass sich noch jemand im Zielbereich oder Pfeilflugbahnbereich aufhält. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 7/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Sicherheitsaspekte beim Pfeile ziehen Besondere Sicherungsmaßnahmen Die Zielscheibe ist so zu sichern, dass sie nicht umfallen oder bei Sturz mit in die Tiefe gerissen werden könnte. Man sollte sich untereinander gegenseitig unterstützen und gegebenen Falls sichern. Falls es nötig ist mit einer Hand so anhalten, dass man sicher agieren kann. Dünne Äste, die 3DTiere oder die Feldscheiben sollten dabei nicht als Haltehilfe dienen, denn ihre Verankerung ist nicht immer dafür ausgelegt. Verletzungsgefahren allein oder zu zweit Im unwegsamen Gelände ist ein sicherer Stand beim Pfeile ziehen besonders wichtig. Man sollte sich auch dort befinden, wo Nocken keine Verletzungsgefahr bieten, besonders bei einem eventuellen Sturz. Verletzungssicher mit Werkzeug hantieren Immer geeignetes, getestetes und Verletzungssicheres Werkzeug benutzen. Überlegt handeln! Keine Experimente, besonders beim Bergen von Pfeilen oder Pfeilspitzen bei Fehlschüssen. Klappmesser ohne sichere Verriegelung der Klinge haben schon Finger gekostet. Es droht Verblutungsgefahr bei massiven Schnitten! Werkzeuge, vor allem Messer, sollten nicht Unsachgemäß oder über deren vorgesehene Belastungen eingesetzt werden. Verletzungen durch abbrechende Klingen könnten fatal enden. Das Zielobjekt nicht beschädigen Das Mitführen von Jagdspitzen ist ohne Erlaubnis des Grundstücksbesitzers nicht gestattet und sogar am Pfeil aufgeschraubt strafbar. Damit genauso das Schießen damit. Es werden die Ziele damit besonders leicht und schnell zerstört. 3D-Ziele sind zumeist sehr teuer und sollten wenn möglich immer geschont werden. Judo- oder flache Pfeilspitzen sind nicht dafür vorgesehen um auf Zielscheiben zu schießen. Sie reißen große Löcher und sind auch nicht leicht wieder aus dem Ziel herauszubekommen. 3D-Tiere mit aufgesetzten Hörnern oder langen schmalen Hälsen sind leicht abgebrochen oder abgerissen, besonders wenn man sie zum Anhalten beim Pfeile Ziehen verwendet. Pfeilspitzenverlust Spitzen müssen gut eingeklebt sein, weil verlorene Spitzen, die im Ziel verbleiben, für nachfolgende Schützen einen Pfeilverlust durch einen Treffer bedeuten können. Erste Hilfe Auf Verletzungen sollte man vorbereitet sein. Ein Verbandszeug, Blasenpflaster und ähnliches sollten in jeder gut sortierten Notfallausrüstung mitgeführt werden. Ein Handy für Notfälle sollte immer dabei sein und kann Überlebenswichtig werden. Darüber hinaus sollte man auch über die entsprechenden Notfallkontakte des Parcours-Betreibers Bescheid wissen. Diese sind oft an einer Infotafel am Parcourszentrum zu finden. Hinweis: Bitte störende eingehende Anrufsignale vermeiden und das Telefon stumm einstellen. Wann war der letzte Erste Hilfe Kurs? Alle zwei Jahre gilt es einen Auffrischungskurs zu machen. Man sollte in regelmäßigen Abständen eine Trainingseinheit damit verbringen, sich den Unfallgefahren zu widmen und den sicheren und routinierten Umgang im Ernstfall zu Üben! In vielen Gebieten sind Zecken verbreitet. Den Impfschutz rechtzeitig verlängern. Sich auf Zeckenbefall absuchen nicht vergessen! In manchen Gegenden gibt es auch (Gift-)Schlangen, beim Pfeile suchen darauf vorbereitet sein! DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 8/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Etikette am Parcours: Nachkommende nicht behindern Es kann vorkommen, dass ein Pfeil das Ziel verfehlt und man ihn wieder finden möchte. Im zeitlich eng gedrängten Turniergeschehen ist das allerdings nicht immer möglich oder sogar erlaubt. Damit Zeitverzögerungen durch langwieriges suchen nachfolgende Schützengruppen nicht am Ziel auflaufen lassen, ist in diesen Situationen eine maximale Suchzeit von einer Minute vorgeschrieben. Danach muss die Suche abgebrochen und die verschossenen Pfeile zurückgelassen werden. Pfeile für das Zielobjekt schonend ziehen Zum guten Ton gehört es auf die Langlebigkeit der Ziele zu achten. Beim Ziehen der Pfeile ist so vorzugehen, dass dies gewährleistet ist. Verlorene Spitzen „bergen“ Bei unsachgemäßem Pfeilebau durch ungeeigneter Klebstoffe, mangelnder Fettfreiheit beim Einkleben oder schlampiger Materialpflege kann es vorkommen, dass Spitzem im Ziel verbleiben. Heißkleber sind dabei oft nicht die richtige Wahl der Spitzenbefestigung! Die extreme Hitzeentwicklung die kurzfristig am Schaft beim Eindringen in den Pfeildämpfer entsteht führt zum Nachlassen der Klebekräfte vieler Klebstoffe und die Spitze wird damit mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal im Ziel verbleiben. Das betrifft besonders Compoundschützen. Beim Ziehen sollte man immer darauf achten, dass die Spitze, beim Verlassen des Pfeils aus dem Zielmaterial, noch am Pfeil ist. Wenn es jedoch vorkommt, dass sie im Ziel bleibt ist das Einschussloch durch diese Beobachtung schnell identifiziert. Man kann nun mit einem intakten Pfeil (möglichst mit einem dünneren Schaft als das Opfer) oder einer dünnen Eisenstange die man erneut in den Eindringkanal steckt, die Spitze durch das Ziel hindurch stoßen. Anderen Falls sollte man, wenn möglich herausfinden an welchem Platz der Pfeil gesteckt hat und es mehrfach probieren. Zumeist kann man erfühlen ob man an der richtigen Position ist. Jeder der so schon erfolgreich eine Spitze geborgen hat, weiß was gemeint ist. Bäume minimal invasiv anschnitzen Falls ein Pfeil in einen Scheibenständer oder Baum steckt und diese nur durch massive Beschädigung seines Umfelds entfernt werden könnte, ist es besser sie an Ort und Stelle zu belassen. Compoundbögen schaffen es Pfeile mit Eindringtiefen von 5 cm oder mehr in Bäumen zu erreichen. Schraubspitzen bieten dazu die Möglichkeit den Schaft verhältnismäßig einfach abzuschrauben. Keine beschädigten Pfeile wegwerfen oder liegen lassen Nicht nur der Umweltschutz ist eine Frage der Etikette sondern auch der Tierschutz sollt jedem wichtig sein. Besonders Karbonpfeile sind beliebte, aber lebensbedrohliche „Knabbereien“ des Wilds. Karbonfasern unter der Haut der Zunge oder im Verdauungstrakt führen mit Sicherheit zu einem qualvollen, langwierigem verenden (verbluten, verhungern). Gefundene Pfeile mitnehmen und abgeben Beim Pfeile suchen kommt es immer wieder vor, dass ein fremder, nicht mehr gefundener Pfeil oder Teile davon entdeckt werden. Diese sind freundlicher Weise mitzunehmen. Vor allem auch weil verlorene Pfeile „ein gutes Fressen“ für Tiere sind. Siehe dazu den Absatz zuvor. Oft befindet sich eine Fundkiste für intakte Findelkinder beim Parcoursbetreiber. Jeder wird sich bestimmt über einen wieder gefundenen Pfeil freuen. Müll mitnehmen (auch fremden!) Der Umweltschutzgedanke ist bei unserem naturverbundenen Sport ein zumeist wichtiges Thema. Jeder genießt es in der schönen Natur zu sein und erhofft sich auch diese so unberührt als möglich DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 9/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS zu erleben. Müll sieht nicht nur schrecklich aus, sondern birgt auch Verletzungsgefahren für Tier und Mensch mit sich. Viele Dinge verrotten viele Jahrhunderte lang nicht. Jeder sollte sich ein Herz nehmen und seinen Müll nicht unbedacht wegwerfen. Mehr sogar, gefundenen sogar entfernen und artgerecht entsorgen. Jeder Parcoursbesucher wird dankbar sein, denn damit bereicherst du sein Naturerlebnis. Beachten der Rauchverbote! Rauchen ist gesundheitsschädlich, das wissen wir, aber nicht jeder Nichtraucher toleriert es ungewollt Mitraucher zu sein. Nicht nur dafür gibt es Rauchverbote sondern die Brandgefahr oder Gesetze bedingen sie sogar. Diese nicht in Frage zu stellen und sie bedingungslos einzuhalten sollte selbstverständlich geworden sein. Respektvoller Umgang mit Regelungen und die richtige Entsorgung der Zigarettenreste hat Vorbildwirkung. Bezahlen! Die Parcoursaufstellung und Benützung kostet dem Betreiber Geld. Er kümmert sich um die sichere Aufstellung und die Instandhaltung der Ziele, der Beschilderung und die sichere Begehbarkeit des Geländes. Das ist alles viel Arbeit die man selten wahrnimmt und ist scheinbar auch nicht immer selbstverständlich. Jeder erwartet sich einen schön gepflegten Parcours und keine Wildnis mit Expeditionscharakter. Daher ist die Benützung nicht kostenlos. Bezahlt sie, als Dankeschön, ehrlich nach den vorgesehenen Regelungen. Besonders dann, wenn es vorgesehen ist, dass Geld in einem Kuvert in einen Briefkaten hinterlassen werden soll. Füllt das zugehörige Datenblatt richtig und vollständig aus. Zum Beispiel ist: „Max Mustermann, Keinestraße 00, 4711 Münchhausen, Niemandsland“ keine Adressangabe die akzeptabel ist. Auf nichts schießen, was nicht dafür gedacht ist. Einerseits ist beispielsweise Waldbeschilderung nicht als Ziel geeignet, noch so aufgestellt, dass ein Fehlschuss andere Parcoursbenutzer nicht gefährdet. Andererseits sind Ziele wie Bäume oder ähnliches leicht beschädigt. Sicherer und respektvoller Umgang im Bogensport sichert unseren guten Ruf und die Möglichkeit weiterhin schießen zu dürfen. Kollegen grüßen Höflichkeit wird gern gesehen, daher gehört das Grüßen zu den guten Eigenschaften der Bogensportgemeinde. Das sichert die Freundschaft der Anrainer und der Kollegen. Spaziergänger warnen Wanderer und Spaziergänger bitte höflich auf den Parcours aufmerksam machen und auf die mögliche Gefährdung hinweisen. Unbedingt warten, bis andere Personen aus dem Gefahrenbereich sind. Eventuelle Demonstrationen des eigenen Könnens nur unter den Üblichen Sicherheitsaspekten durchführen. Keine Heldentaten! Keine Parcoursveränderungen durchführen Die Pflöcke sind üblicher Weise so aufgestellt, dass deren Position eine Erschwernis beim Schuss darstellt. Behinderndes Geäst oder Baumpositionen nahe der Pfeilflugbahn sind zumeist beabsichtigt. Ein Versetzen der Pflöcke ist unsportlich, kann die Sicherheit des Parcours gefährden und ist daher nicht erlaubt. Des Weiteren ist das Entfernen von Ästen oder anderer Vegetation nicht üblich und wird nicht gerne gesehen. Das obliegt nur dem Parcoursbetreiber. Materialkunde: Bogenarten und deren Eigenschaften Siehe dazu das Kapitel Materialkunde im Platzreifeskriptum. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 10/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Ausrüstung: Die angepasste Standartausrüstung Zur Standartausrüstung zählen alle Ausrüstungsteile, die beim gewohnten Schießen in der Halle oder am Schießplatz zum Einsatz kommen. Jeder hat hier seine individuelle Ausrüstungskonstellation. Zusätzlich zur Standardausrüstung sind auf einem Parcours weitere Ausrüstungsteile erforderlich bzw. ist diese auf die gegebenen Bedingungen anzupassen. Der Bogen und die Pfeile. Was können sie und was sollten sie können? Jeder Schütze muss das Einsatzfeld und die Grenzen seiner Ausrüstung kennen. Je nach Anforderung ist die Richtige Auswahl möglicherweise Siegentscheidend. Das beginnt schon beim Kauf der geeigneten Teile, deren Tuning und endet bei dessen Wartung und Instandhaltung. Die richtige Ausrüstungswahl und deren nötige Anpassungen Wichtig für einen Trainingstag oder Wettbewerb ist die gesamte Ausrüstung. Daher sind alle Hilfsmittel rechtzeitig bereit zu stellen. Dazu gehören unter anderem auch: Zelt, Sitzgelegenheit, Wärmejacke, Überschuhe, Handtuch, Fotoapparat, Handy usw. Es ist selbstverständlich, dass diese Dinge in Ordnung und einsatzbereit sind. Vor allem dürfen sie nicht schon zuhause vergessen worden sein. Die folgende Checkliste sollte eine Hilfe sein um auf Wichtiges nicht zu vergessen: Den Jahreszeiten angepasste Kleidung verwenden. Diese, insbesondere der Regenschutz, sollte Schuss getestet sein. Sie darf auch bei starker Körperbiegung (Steilschüsse) nicht im Weg sein. Besonders bei kalter Jahreszeit ist eine dicke Jacke oft nötig in der man nicht schwitzt. Festes, gut passendes Schuhwerk (knöchelhoch!) mit gut profilierter Sohle wählen. Eventuell sind Gummistiefel nötig. Kopfschutz gegen Äste, Sonne, Regen, usw. Augenschutz: Eine Sonnenbrille mit der auch das Schießen möglich ist wählen. Nur hochwertiges Sonnenschutzglas verwenden Hautschutz: Sonnencreme Rucksack (eventuell mit integriertem Klappsessel) Handschuhe und/oder Handwärmer für die kalte Jahreszeit Reservematerial wie Sehne, Nocken, Zweiter Tab oder Release Aid, … Werkzeug für den Bogen wie Sehnenchecker, Sechskantschlüsselsatz, Klebeband, Klebstoff, … Werkzeug zum Ziehen feststeckender Pfeile Einen kippsicheren Köcher oder Rückenköcher verwenden. Bogenständer für das Gelände Fernglas Verbandsmaterial, Blasenpflaster Schreibzeug, Scorekarte, wasserfestes Schreibzeug (z.B. Bleistift) Schirm (gegen Regen, aber auch gegen grelle Sonne) Ausreichend Wasser mitführen! Regenkleidung Handy, für eine eventuelle Notfallmeldung … Nachfolgend wird auf einzelne Punkte im genaueren darauf eingegangen, was es dabei im Besonderen zu Beachten gilt. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 11/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Der Materialcheck Diese Kontrolle sollte vor einem Turnier, oder dem Verlassen des Basislagers in Richtung Parcours routinemäßig erfolgen! Schrauben auf Angezogenheit prüfen, Visiereinstellungen kontrollieren und dergleichen sind Routinehandlungen eines erfolgreichen Schützen. Jeder Fehler passiert einem meist nur einmal, er sollte aber nicht unbedingt in der Entscheidenden Phase eines Turniers passieren. An den Pfeilen ist zu überprüfen, ob alle Federn richtig befestigt sind, die Nocken richtig sitzen und der Schaft richtig beschriftet ist. Ist das Ersatzmaterial vollständig und eingepackt? Ist es identisch mit der Standardausrüstung? Ist Werkzeug, Schraubenzieher, Zange, Sechskantschlüssel, Kleber, etc. dabei? Diese Fragen werden im nächsten Punkt „Werkzeuge und Ersatzteile“ näher behandelt. Werkzeuge und Ersatzteile Alles eventuell notwendige Werkzeug zur Justierung und Reparatur der Ausrüstung können einen Trainings- oder Turniertag retten. Multitools und regenbeständige Klebebänder stehen an erster Stelle. Ein massives, verletzungssicheres Messer zum „Herausschnitzen“ von fehlgeschossenen Pfeilen aus dem Gehölz ist äußerst hilfreich. Fernglas Nur auch in dunklen Waldstücken einsetzbare Ferngläser verwenden. Die eventuelle Zoomfähigkeit eines solchen kann einen Vorteil bringen. Regelwidrige Instrumente am besten gleich gar nicht mitbringen. Nicht vergessen, dass selbst das mitführen, auch ohne dessen Gebrauch von z.B. Entfernungsmessern unweigerlich zur Disqualifikation führt. Schreibzeug Notizen über Bedingungen und Entfernungen sowie das Ausfüllen der Scoreblätter erfordern Schreibzeug das auch auf nassem Untergrund einsetzbar ist. Bleistifte und wasserbeständiges Schreibzeug (auch regenbeständiges Papier) sind zumeist bei jeder Witterung gut einsetzbar. Kleidung Die jahreszeitbedingte Tageswetterlage und die Wetterbeständigkeit der Region sind zu bedenken. Die Flexibilität ist hier zu maximieren. Nur erprobtes einsetzen und sich Regenresistent ausrüsten (siehe Regenschutz). Schuhe Nur erprobte, bequeme, geländetaugliche Schuhe, die auch gegen Wasser und Schlamm beständig sind sollten zum Einsatz kommen. Blasenpflaster mitnehmen! Eventuell Gummistiefel tragen. Regenschutz Der Regenschutz muss mit der Ausrüstungs- und Kleidungskonstellation erprobt sein. Aber nicht nur der Schütze sondern auch die Ausrüstung ist gegen Feuchtigkeitseinflüsse bestmöglich zu schützen. Hierbei sind die wichtigsten Elemente: Federn besonders Naturfedern sind sehr Nässeempfindlich Bogensehne (Wachsen) Pfeilauflage Visier und deren Optik Peep-Sight und deren eventuelle Optik Release DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 12/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Die richtige Ernährung Flüssigkeit Es ist damit zu rechnen, dass ein Tag an einem Parcours durchaus 8 Stunden in Anspruch nehmen kann. Daher ist ausreichend Flüssigkeit mitzunehmen. aber nichts harntreibendes wie etwa Kaffee wählen. Minimum für einen ganzen Parcoursausflug sind 2 Liter, besser wäre es 3 Liter Flüssigkeit mitzuführen. Wasser ohne Kohlensäure ist zu empfehlen. Leicht isotonische Getränke sind am besten, wenn man viel schwitzt. Diese sollten allerdings Dopingkontrollen standhalten! Keine Experimente! Nur eigene und bekanntlich unbedenkliche Produkte und zugehörige Mengen beachten! Am besten vor dem Verlassen des Basislagers noch etwas trinken um die mitgeführte Wassermenge nicht gleich nach Erreichen der ersten Ziele einsetzen zu müssen. Alkohol ist ein absolutes Tabu, an das sich jeder zu halten hat. Nach der Rückkehr ins Basislager (und damit ist nicht die Mittagspause gemeint) ist zumeist ausreichend Zeit zum Feiern vorhanden. Speisen Nur leicht verdauliches essen, aber kalorienreiche Nahrungsmittel wählen! Unter Anderen sind Bananen, Müsliriegel, Traubenzucker oder Vollkornbrot eine gute Wahl. Fettes oder hoch Kohlehydratreiches (z.B. Spagetti) Essen vermeiden. Dieses verursacht neben dem Biorhythmus eine hohe Mittagsmüdigkeit. Jede eingenommene Nahrung insbesondere eventuelle Nahrungsergänzungsmittel müssen allen Dopingkontrollen standhalten! (Stichwort grüner Tee oder Mohnkuchen. In höherer Dosis haben diese schon zu positiven Dopingkontrollen geführt.) Nicht nur am Turniertag, sondern auch im Training und im Alltag sollte eine gesunde Ernährung selbstverständlich sein. Körperkunde Die Körperkunde wurde bei der Platzreifeprüfung schon ausgiebig angesprochen, siehe diesbezüglich dort. Die Umweltbedingungen kennen und beherrschen Auswirkungen der Witterung auf Schütze und Material Wind Wie weit wird der Pfeil bei Seitenwind abgetrieben? In der Regel kreuzt der Pfeil gegen den Wind auf und gleicht den Versatz annähernd aus. Dies ist davon abhängig in wie weit das Verhältnis zwischen Massen- und Lateralschwerpunkt abgestimmt ist und erfordert etliches an Tuningaufwand. Welchen Einfluss hat Rückenwind (Schiebewind) auf den Pfeil? Das Trefferbild auf der Scheibe wird höher sein. Was macht Gegenwind aus? Bei horizontalen Schüssen oder Tiefschüssen werden die Pfeile tiefer stecken. Bei Steilschüssen werden die Pfeile höher Stecken. Regen Bei Regen verändert sich einiges an unserem Material. Wurfarme, Pfeile, Tap, alles wird nass und schwerer. Die Wurfleistung des Bogens nimmt ab. Hierdurch wandert das Trefferbild ebenso nach unten. Grundsätzlich ist zu empfehlen, Release/Tap, Bogen und Pfeile bei Regen so trocken wie möglich zu halten. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 13/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Sonne Auch Lichteinflüsse, besonders grelles Sonnenlicht, kann sehr große Auswirkungen auf die Trefferlage haben. Durch die direkte Sonneneinstrahlung, besonders an warmen Tagen, entstehen auf Turnierplätzen und Waldlichtungen oft Luftspiegelungen, wodurch unser Auge getäuscht wird. Die Scheiben stehen in Wirklichkeit etwas anders, als wir sie tatsächlich sehen. Unterschiedlicher Lichteinfall (die Scheibe blendet), kann ebenso ein Wandern des Trefferbildes auslösen. Es ist wichtig, sich im Training Aufzeichnungen über die verschiedenen Situationen und Auswirkungen der Lichteinflüsse zu machen, um später im Wettkampf richtig reagieren zu können. Temperatur Die Temperatur und der Wind beeinflussen die Wettersituation und es kommt zu verschärften Bedingungen Sie ist ausschlaggebend für: Schneefall Schneefall oder Schneeregen beeinflussen Dinge wie Sicht auf das Ziel oder erschweren die Hantierung mit der Ausrüstung. Wenn noch Nebel und starker Wind hinzukommt kann das Bogenschießen sogar so eingeschränkt sein, sodass Turniere abgebrochen werden müssen. Nebel Je nach Dichte des Nebels ist die Sicht auf das Ziel eingeschränkt oder sogar unmöglich. Es besteht zusätzlich die Gefahr, dass Schützen, die sich in der gefährlichen Schusszone befinden nicht gesehen werden können. Achtung Lebensgefahr! Die Aufgabe der Turnierleitung ist es daher, rechtzeitig und auch für alle Schützen wahrnehmbar, ein Turnier abzubrechen. Hitze und Luftfeuchtigkeit Durch hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit wird nicht nur das Material sondern auch der Schütze beeinflusst. Es ist ein großer Unterschied, ob ich meinem Bogen bei 20°C eingeschossen habe, oder ob ich bei 35° im Schatten einen wichtigen Wettkampf bestreite. Bogen und Pfeile reagieren auf starke Sonneneinstrahlung und hohe Umgebungstemperatur zum Teil beträchtlich. Die Wurfarme werden langsamer und der Spine der Pfeile wird weicher. Bei hohen Außentemperaturen treten meistens auch zusätzlich sehr hohe Luft-Feuchtigkeitswerte auf, die ebenfalls Einfluss auf Verhalten und Reaktion des Materials nehmen. Das ist eine Tatsache, auch wenn einige Hersteller etwas anderes behaupten. Generell ist zu empfehlen, vor wichtigen Wettkämpfen mit hohen Außentemperaturen seinen Bogen neu einzuschießen. Temperaturschwankungen bei/nach Regen sind zu bedenken. Achtung! Bei starker Sonneneinstrahlung, den Bogen nicht nur mit einem Wurfarm unter den Sonnenschirm (Schatten) stellen. Nach Möglichkeit den kompletten Bogen in den Schatten stellen. Eine ungleichmäßige Aufheizung der Wurfarme könnte eine Zuglastveränderung eines Wurfarmes auslösen, gleich einer Tiller-Verstellung, was mit einer Verstellung der Nockpunkthöhe gleichzusetzen ist. Hoch- und Tiefschüsse sind die Folge. Zu beachten ist ferner, dass der Bogen nicht auf Tartanbahnen, Asphaltstraßen oder ähnlichen Untergründen abgestellt wird. Diese habe eine besonders starke Wärmeabstrahlung und -reflektion. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 14/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Auswirkungen verschiedener Einflussfaktoren Optische Täuschungen und Entfernungen Bergab: Es entsteht der Eindruck, dass das Ziel weiter entfernt steht als dies tatsächlich der Fall ist. Bergauf: näherer Eindruck Vom Dunkeln ins Helle: näherer Eindruck Vom Hellen ins Dunkle: weiterer Eindruck Dunkelheit Im dichten Wald kann es selbst bei Sonne so dunkel werden, dass der Einsatz einer optischen Visiereinrichtung unmöglich wird. Beispielsweise hebt sich ein schwarzes 3D-Tier nicht mehr ausreichend von seiner Umgebung ab, oder sein Trefferbereich ist nicht mehr ersichtlich. Man greift hier oft zu Spezialvisierhilfen ohne oder mit besonders großer Optik. Flexible Zielhilfen, oder jene die ohne Optiken auskommen, bieten oft zusätzlich selbst leuchtende, lichtverstärkte oder neonfarbene Zielpunkte an. Des Weiteren ist die Größe des Peep-Sight-Loches durch seinen Blendeneffekt mit zu berücksichtigen. Große Löcher haben weniger Lichtverlust als kleine. Das Bild wird allerdings unschärfer. Experimente dazu sollten nicht erst am Wettkampftag erfolgen. Man kann sich insofern helfen indem man wie gewohnt zielt, allerdings immer wieder kurz am Peep-Sight vorbeischaut und somit nachkorrigiert. In der Regel sollte es ausreichen um das Tier jedenfalls irgendwo zu treffen. Diese Hilfestellung erfordert etwas Geschick und Übung. Die ersten Versuche damit beim Turnier sind oft von „Missed“- Erfolgen gezeichnet. Die Visierkonstellation ist den Tagesbedingungen anzupassen. Gegenlicht / Blendung Es gibt kaum Hilfe bei Gegenlicht oder Blendungen. Empfehlung: Wenn möglich einen Positionswechsel durchführen. Ein Schattenspendender Ast oder ein mit einem Regenschirm ausgerüsteter Kollege können dabei helfen. Wer mit einer Sonnenbrille zurechtkommt kann einen starken Blendeffekt abschwächen, dass die Ziele als schwarze Flecken sichtbar sind allerdings kaum verbessern. Am besten ist es hier sich ein wenig auf sein Gefühl zu verlassen. Sich also vom Instinkt leiten zu lassen. Das bedeutet, das Unterbewusstsein kann alle Erfahrungen dazu benützen um den „schwarzen Fleck“ ein aussehen zu verleihen. Reflexionen Die beste Möglichkeit ist sicher auf Optiken, zugunsten anderer Zielhilfen, zu verzichten. Wer es sich leisten will, der kann sich beim Augenoptiker entspiegelte Visiergläser anfertigen lassen. Gelände Der Zusammenhang zwischen korrekter Schusshaltung und Geländebedingungen erfordert ein hohes Maß an Schusstechnik, Grundkenntnissen und zugehöriger Übung. Der Stand und die Körperhaltung sind hier die wesentlichen Dinge, die es zu beachten gilt. Welches Schuhwerk verwende ich wo? DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 15/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Entfernungen und Gefällewinkel Schätzen und Messen Wir sind vom Lebensbeginn an damit konfrontiert Entfernungen richtig einzuschätzen. Das richtige Sehen und erkennen des Ziels ist für dessen Entfernungsabschätzung wesentlich. . Für das dreidimensionale, also das räumliche Sehen und somit dem Einschätzen der Entfernungen benötigen wir immer beide Augen. Die angewendeten Methoden zur Entfernungseinschätzung, wie sie im Anschluss angeführt sind, sind allerdings zu der danach beim Schießen eingesetzten Zieltechnik unabhängig zu sehen und für Flachbahndistanzen vorgesehen. Sind Steilschüsse nötig so muss die geschätzte Direktdistanz per Luftlinie zusätzlich reduziert werden (siehe nachfolgend). Die Entfernungsschätzmethoden sind aber für alle Arten von Zieltechnik gleich wichtig. Einerseits für die Kenntnis des genauen Abstands in Metern, andererseits reicht es manchmal aus ein bestimmtes Gefühl für die Entfernung zu haben. Beim Betrachten eines Gegenstands nehmen wir diesen mit beiden Augen Wahr. Die Bilder der von den beiden Augen zum Gehirn geliefert werden sind durch ihren Augenabstand unterschiedlich. Diese Differenz liefert bei der Überlagerung der Bilder im Gehirn den räumlichen Eindruck und damit einen durch Erfahrung geprägten Entfernungseindruck. Für nahe Entfernungen sind die Bilder unterschiedlicher als jene der entfernteren Distanzen. Unsere Erfahrungswerte - und damit unser Gefühl - für kurze Entfernungen ist damit besser. Für weitere Distanzen wird es schwieriger und benötigt auch mehr Übung. Üblicherweise wählt das Gehirn aber ein „besseres“ Bild aus den beiden zur Verfügung stehenden Bildern aus das beim Sehen dominiert. Dieses liefert das sogenannte dominante Auge, welches auch unser Zielauge ist. Das weniger dominante Bild wird von unserem Gehirn dabei aber stark ausgeblendet, damit wir nicht ständig alles in Doppelbildern sehen. So erkennt man mit dem Leitauge den Sehnenschatten, welcher auch bei der Beherrschung der Links-Rechts-Streuung der Pfeile zum Einsatz kommt. Somit wird nochmals klar, warum es Rechtshand und Linkshandschützen gibt. Im Folgenden werden Methoden zum Entfernungsschätzen und -Messen beschrieben, welche helfen sollen ein besseres Trefferergebnis zu ermöglichen als ohne dessen Einsatz. Als Grundregel gilt: Je weiter die Entfernung zum Ziel ist umso vielfältiger gilt es diese Methoden einzusetzen. Die Steilschussentfernung Bei allen Steilschüssen lässt sich die Entfernungsabweichung zur Flachbahndistanz zusätzlich bei bekannten Entfernungen bzw. Gefällewinkel errechnen. Hier ist, wie in einem rechtwinkeligen Dreieck, die Luftlinie (Hypotenuse, c) länger als die relevante (waagerechte) Entfernung (Ankathete von α, b) zum Ziel. Der eingeschlossene Winkel (α) wäre das Gefälle in Richtung Ziel. Man kann einerseits bei Wissen der einzelnen Dreiecksseitenlängen und dem Satz des Pythagoras (𝑎2 + 𝑏 2 = 𝑐 2 ), oder andererseits bei Wissen des Gefällewinkels (α) und der Winkelfunktionen1 den nötigen Distanzabzug errechnen. Faustregel: Etwa 10% der geschätzten Entfernung abziehen. 1 Winkelfunktionen: 𝐺 𝐴 𝐺 sin 𝛼 = , cos 𝛼 = , tan 𝛼 = 𝐻 𝐻 𝐴 DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 16/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Methoden zur Gefällewinkelschätzung Die Daumenpeilung zur Winkelabschätzung Man versteht in der Nautik unter Daumenpeilung eine ungefähre Winkelmessung mittels des ausgestreckten Daumens mit dem ebenfalls ausgestreckten Arm. Im übertragenen Sinne wird unter dem Begriff der „Daumenpeilung“ bzw. mit dem Ausdruck „über den Daumen gepeilt“ für jede Art von überschlägiger und ungenauer Messung oder Schätzung verwendet. Da Körperabmessungen wie z.B. die Daumenbreite oder Abbildung 1: Winkelpeilung die Armlänge grob proportional sind, ist der damit gemessene Winkel von der absoluten Daumenbreite oder der Körpergröße der messenden Person relativ unabhängig, jedoch aber vergleichsweise ungenau. Eine Daumenbreite entspricht erfahrungsgemäß etwa einem Winkel von 2°. Beispielsweise wenn der obere Rand der Sonne sich eine Daumenbreite über dem Horizont befindet, wird die Sonne in circa acht Minuten untergegangen sein. Ähnlich kann man mit der ganzen Hand messen, denn vier Finger der Hand (an ihrer Wurzel betrachtet) entsprechen etwa einem Winkel von 8°, die gesamte Hand mit dem Daumen etwa 10° und der abgespreizte Daumen spannen mit dem ebenfalls abgespreiztem kleinen Finger einen Winkel von etwa 20° auf. Wir können dieses Wissen nun einsetzen um eine grobe Abschätzung der Gefällesteigung zum Ziel vorzunehmen. Methoden zur Winkelmessung Winkelmessgeräte Ein Winkelmessgerät kann vieles sein. Einerseits ein Gerät, das mechanisch funktioniert, andererseits elektronischer Natur. Mechanische Winkel-Messhilfen Dreieck und Lot Hier kann schon ein Geo- oder TZ-Dreieck gute Dienste leisten. Diese haben eine aufgeprägte Winkelskala. Um diese brauchbar einsetzen zu können bedarf es aber noch einiger zusätzlicher Hilfsmittel um einen Gefällewinkel ablesen zu können. Erstens ein Pfeilschaft, wenn möglich ohne Nocke und Spitze (dieser kann auch ein zerbrochener oder gekürzter Pfeilschaftteil sein) zum anvisieren des Ziels (am besten durchsehen). Zweitens ein Stück Schnur an dem ein Gewicht befestigt ist, am besten ein Lot. Nun bindet man das Lot am Pfeil an und sichert es mit Klebeband gegen verrutschen, klebt den Pfeil an der Kante der cm-Messkante so an, dass die Schnur des Lots genau bei null in der Mitte der Skala zu liegen kommt. Sobald man damit nun durch den Pfeil das Ziel betrachtet hängt das Lot an der Winkelskala mit dem Gefällewinkel herab. Nun muss man nur mehr die Schnur des Lots am Dreieck festhalten und kann so den Winkel exakt ablesen. Winkelwasserwagen Von Anbietern wie „Lev-O-Gage“ gibt es Winkelwasserwagen die für die Schräglage in Fahr- oder Flugzeugen als mechanische Winkelmesser zum Einsatz kommen. Hier kann ein Pfeilschaft, wenn möglich ohne Nocke und Spitze (dieser kann auch ein zerbrochener oder gekürzter Pfeilschaftteil sein) zum anvisieren des Ziels (am Abbildung 2: Lev-O-Gage besten durchsehen) wieder eine Zielhilfe an der Oberkante des Winkelmessers bieten. Ein Spiegel kann hier eine Ablesung beim Anvisieren ermöglichen. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 17/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Es gibt auch andere Wasserwaagen-Messgeräte (als Multitool mit integrierten Rollmaßband und Taschenrechner), die zum Ablesen keinen Spiegel bedürfen. Siehe Abbildung 3: Rollmaßband mit Winkelmesser „EDUTEC“. Abbildung 3: Rollmaßband mit Winkelmesser „EDUTEC“. Digitale Winkelmesshilfen Entfernungsmessgerät mit eingebauter Winkelmessung Die neueste Generation der Entfernungsmessgeräte hat nicht nur einen Messbereich beginnend ab 6m sondern auch ein integriertes Winkelmesssystem. In das Display werden die absolute Entfernung, das Gefälle in Grad und die reduzierte Schussdistanz eingeblendet. Damit entfällt jede Art von Entfernungsberechnung und man kann die reduzierte Distanz gleich am Visier einstellen. Hier ist ein sicherer Treffer nur mehr vom Können des Schützen abhängig. Diese Messhilfe ist allerdings nur zu Trainingszwecken erlaubt und bietet eine perfekte Kontrollmöglichkeit bei der Übung anderer Winkelschätzmethoden. Abbildung 4:Digitaler Laser-Entfernungsmesser Wasserwage mit Winkelmesser Eine andere Möglichkeit bieten Winkelmesser mit integrierter Wasserwaage. Diese Modelle können mit der Wasserwaage in die waagerechte Lage gehalten werden und entlang der Klappschiene visiert man zum Ziel. Der Winkel wird am Display angezeigt. Des Weiteren kann eine Ablesung auch mittels Spiegel direkt beim Anvisieren abgelesen, oder bei manchen Modellen sogar mittels Memory-Botton abgefragt werden. Es gibt auch Modelle mit Laservisierung. Abbildung 5: Digitale Winkelwasserwaage Methoden zur Entfernungsschätzung Methoden zum Aufteilen der Entfernung Die Methode der regelmäßigen Teilstrecke Kurze Distanzen können hervorragend geschätzt werden. Es bietet sich daher an eine sehr gut einschätzbare Distanz wie z.B. ein Abstand von 5m als Referenzstrecke herzunehmen und die Entfernung zum Ziel in solche Distanzabschnitte gedanklich zu unterteilen und dessen Abschnitte anschließend zu addieren. Es lässt sich somit schnell eine auf 5m genaue Distanzabschätzung durchführen. Man muss aber viel Üben und um ein Gefühl für diese Methode zu entwickeln, kann man mit einem Maßband eine Trainingsstrecke abstecken, in welcher alle 5m ein Pfeil steckt oder liegt. Trainieren sollte man das auch für Steilschüsse oder andere anspruchsvollere Geländeformen wie beispielsweise über Gräben oder Anhöhen. Zur Kontrolle sollte man den Vorgang immer auch vom Ziel bis zum Abschussplatz wiederholen. Halbstrecken-Methoden a) Die Methode der halben Strecke Gedanklich halbiert man die gesamte Strecke zum Ziel in zwei gleich lange Abschnitte und schätzt die Distanz der kürzeren Hälfte. Der doppelte Abstand sollte dann etwa die DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 18/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Zielentfernung sein. Als Kontrolle kann man die nähere Hälfte mit einer Handfläche abdecken und schätzt nun die weitere Distanzhälfte zum Ziel erneut. Die Halbstrecken lassen sich auch noch zusätzlich mit der Methode der regelmäßigen Teilstrecke nachprüfen. b) Die Halbierungsmethode Diese Methode ist eine Erweiterung der zuvor genannten und eignet sich besonders gut für sehr weit entfernte Ziele. Man halbiert zuerst wieder gedanklich die gesamte Strecke zum Ziel in zwei gleich lange Abschnitte. Nun Wiederholt man den Vorgang für die nähere Hälfte erneut und schätzt nun die Distanz der kürzesten Hälfte, also ein Viertel der Gesamtdistanz. Der vierfache Abstand sollte dann etwa die Zielentfernung sein. Als Kontrolle kann man, wie zuvor mit einer Handfläche die weiter entfernte Halbstrecke abdecken und schätzt nun erneut das weiteste Distanzviertel zum Ziel. Die Teilabschnitte lassen sich auch noch zusätzlich mit der Methode der regelmäßigen Teilstrecke nachprüfen. c) Die Sidestep-Methode Man denkt sich eine Gerade zwischen Ziel und Standort und versucht sich die Umgebungsgegebenheiten für deren Verlauf zu merken. Dann tritt man einen großen Schritt (zumindest einen Meter weit) auf die Seite (z.B. nach rechts). Nun sucht man sich einen Referenzpunkt neben dem Ziel auf der anderen Seite (in diesem Beispiel links) im gleichen Schrittabstand. Erneut bildet man eine gedachte gerade Linie vom aktuellen Standpunkt bis zum Referenzpunkt und versucht den Schnittpunkt dieser beiden Geraden zu finden, welcher sich nun genau in der Mitte der Entfernung vom Standort zum Ziel befindet. Um sich seiner Sache sicherer zu sein kann man das Ganze mit einem Seitschritt in die andere Richtung (in diesem Beispiel links) beginnen und die Referenzmessung spiegelbildlich wiederholen. Bei großen Entfernungen bietet sich eine Wiederholung der Sidestep-Methode auf die nun halbierten Distanzstrecken an um damit auf ein Viertel der Schussdistanz zu kommen. Nun weiß man zwar noch nicht wie lange die einzelnen Distanzstrecken sind, aber kann diese mit den zuvor erwähnten Methoden leicht abschätzen und addieren. Dazu bietet sich z.B. die Methode der regelmäßigen Teilstrecke hervorragend an und schließt damit wieder auf die Länge der Gesamtstrecke. Die Ersatzstrecken-Methode Ist die gesamte Strecke zum Ziel geländebedingt nicht vollständig zu sehen (Gräben, Wasserflächen, Geäst oder dergleichen), so kann man sich mit einer Ersatzstrecke gleicher Länge helfen, die abgeschätzt wird. Dazu bildet man ein gedankliches Kreissegment zu einem zum Ziel gleich weit entfernt eingeschätzten Referenzpunkt, der das Ziel ersetzen soll und wendet auf diesen eine Methode der Entfernungsabschätzung an. Die Daumen- (Sprung-) Methode Sie wurde von Marineartilleristen schon im 19. Jhdt. Benutzt um Entfernungen einzuschätzen und ist somit ursprünglich ein seemännisches Verfahren. Man streckt dabei einen Arm Richtung Ziel aus, ballt eine Faust und streckt den Daumen nach oben weg. Man kann auch einen gespitzten Bleistift in der Faust nach oben halten. Des Weiteren kann auch der Visier-Pin des Bogenvisiers eingesetzt werden. Dabei schließt man ein Auge und peilt über den Daumen bzw. die Bleistiftspitze oder dem Visier-Pin das Ziel an, dessen tatsächliche Breite man allerdings vorher kennen muss (z.B. Eine 80er-Fedscheibe ist Abbildung 6: bekanntlich 0,8m breit). Hilfreich ist es wenn man dabei eine der beiden Daumensprung Daumenseiten als Referenz nimmt. Man wechselt anschließend das schauende Auge (ohne den Daumen zu bewegen) und erkennt, dass der Daumen scheinbar im Gelände auf die Seite springt. Man merkt sich diese Daumen-Sprungdistanz und schätzt sie längenmäßig an der Zielgröße ab. Diese multipliziert man mit dem persönlichen Faktor und erhält somit die ungefähre Entfernung zum Ziel. Ein persönlicher Faktor von der Größe 10 ergibt sich als vereinfachter Mittelwert des durchschnittlichen Verhältnisses zwischen der Armlänge und dem Augenabstand DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 19/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS eines erwachsenen Menschen. Hierbei wird ein durchschnittlicher menschlicher Pupillenabstand von 6,5 cm und eine durchschnittliche menschliche Armlänge von 65cm angenommen. Das ergibt ein Verhältnis von 1:10. Man kann die Methode persönlich verfeinern indem man sie auf die eigene Armlänge und den persönlichen Augenabstand ausrichtet und damit das Ergebnis deutlich verbessert. Das ist meistens nötig da bei einer Multiplikation mit dem vereinfachten Faktor 10, der für unsere Zwecke möglicherweise nicht exakt genug ist, auch damit ein Zehnfacher Entfernungsfehler in der Ergebnisdistanz entsteht. Das verbesserte Schätzergebnis lässt sich mittels Strahlensatz2 in folgender Weise exakter ermitteln: Das Verhältnis der persönlichen Armlänge (B) zum eigenen Augenabstand (A) ist gleich dem Verhältnis der Entfernung des Objekts (D) zur angepeilten Strecke (C), welche der Daumensprungdistanz entspricht. Man muss deshalb die Zielbreite (bzw. die Höhe eines angepeilten Objekts oder die Größe der 3D-Tiere) wissen, um die angepeilte Strecke (C) abschätzen zu können. Mit einem Maßband sind diese fehlenden Informationen aber im Vorfeld in Zuge einer Trainingsrunde am 3D-Parcours leicht ermittelt und notiert. Abbildung 7: Daumensprung-Distanz Mathematisch formuliert stehen die Entfernungen in folgendem Verhältnis: 𝐵 𝐷 = 𝐴 𝐶 Üblicher Weise ist bei den meisten Menschen die Armlänge (gemessen vom Auge zum abgespreizten Daumen) 8-12mal so groß wie deren Augenabstand. Dafür wurde der Faktor 10 zuvor als Durchschnittswert benutzt. Der eigene Wert ist leicht zu ermitteln und stellt den exakten Multiplikationsfaktor dar. Er wird auch als persönlicher Faktor (F) bezeichnet. Man dividiert dazu den gemessenen Abstand vom Auge zum Daumen durch den gemessenen Augenabstand und erhält damit den persönlichen Faktor (F) als Quotient aus Armlänge zu Pupillenabstand Hinweis: Der Pupillenabstand ist von einem Optiker leicht zu ermitteln und kostet zumeist nichts. 𝑃𝑒𝑟𝑠ö𝑛𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑟 𝐹𝑎𝑘𝑡𝑜𝑟 𝐹 = ( 𝐴𝑟𝑚𝑙ä𝑛𝑔𝑒 𝐵 )=( ) 𝑃𝑢𝑝𝑖𝑙𝑙𝑒𝑛𝑎𝑏𝑠𝑡𝑎𝑛𝑑 𝐴 Je genauer er bekannt ist, um so kleiner ist der entstehende Multiplikationsfehler. Hinweis: Der persönliche Pupillenabstand lässt sich von einem Optiker genau bestimmen. Die Formel für die Entfernung zum Ziel lautet: 𝐵 𝐷 =𝐶∗( )= 𝐶∗𝐹 𝐴 Genau genommen ist aber die Objektentfernung (D) jene Entfernung zwischen Ziel und Daumen und nicht zwischen Ziel und Auge. Daher müsste man in der Praxis zur errechneten Objektentfernung (D) noch die Armlänge (B) addieren. Die exakte Formel für die Entfernung vom Auge zum Ziel lautet daher: 2 Strahlensatz: DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 20/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS 𝐵 𝑦 = 𝐷+𝐵 = 𝐶∗( )+𝐵 =𝐶∗𝐹+𝐵 𝐴 Nun zwei Beispiele: Verwendete Abkürzungen: A: Pupillenabstand (Abstand der Augen voneinander) {Vom Optiker gemessen} B: Armlänge (Abstand des ausgestreckten Daumens bis zum Auge) {gemessen} C: Daumen-Sprungdistanz (Mittels Daumensprung angepeilte Strecke) {geschätzt} D: Objektentfernung (Abstand des Zielobjekts zum Daumen) {errechnet} x: Zielbreite (bekannte Breite des Zielobjekts) {gemessen} y: Zieldistanz (Abstand des Auges zum Zielobjekt) {errechnet} Beispiel 1: Einfachste Variante zum Kopfrechnen mit menschlichen Durchschnittswerten 𝐹=( 65 𝑐𝑚 ) = 10 6,5 𝑐𝑚 𝐷 = 𝐶 ∗ 10 𝑦 = 𝐶 ∗ 10 + 𝐵 Parame te r Zie l A in cm B in cm F x in cm geschätzt: C in cm errechnet: D = C * B / A in cm errechnet: y = (D + B) in m gemessen: y in m 3D-Ziel: Weißwedelhirsch 6,5 65 10,00 150 3D-Ziel: Keiler 6,5 65 10,00 120 3D-Ziel: Waschbär 6,5 65 10,00 80 Feldscheibe 80cm 6,5 65 10,00 80 390 110 190 200 3900,0 1100,0 1900,0 2000,0 39,65 11,65 19,65 20,65 40 m 12 m 20 m 20 m Tabelle 2: Strahlensatz-Distanzen Beispiel 2: Angewendet in der Praxis mit persönlichen Werten. Parame te r Zie l A in cm B in cm F x in cm geschätzt: C in cm errechnet: D = C * B / A in cm errechnet: y = (D + B) in m gemessen: y in m 3D-Ziel: Weißwedelhirsch 6,3 68 10,79 150 3D-Ziel: Keiler 6,3 68 10,79 120 3D-Ziel: Waschbär 6,3 68 10,79 80 Feldscheibe 80cm 6,3 68 10,79 80 360 100 180 170 3885,7 1079,4 1942,9 1834,9 39,54 11,47 20,11 19,03 40 m 12 m 20 m 20 m Tabelle 3: Strahlensatz-Distanzen DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 21/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS In den beiden rechten Spalten der 20m Distanz kann man gut erkennen, dass das Ergebnis der errechneten Entfernungsabschätzung von der Genauigkeit der abgeschätzten Daumensprungdiatanz (C) abhängt. Hier entsteht ein Unterschied von etwa einem Meter Entfernung schon bei einer Fehleinschätzung der Daumensprungdistanz von 10 cm. Umso besser dies eingeübt ist desto besser ist ein richtiges Ergebnis zu erwarten. Es sollte daher ein Distanzabschätzungstraining als fixer Bestandteil ins Trainingsprogramm eingehen! Methode der bekannten Abstände Diese Methode greift die zuvor beschriebene auf. Man ermittelt dabei im Training all jene bekannten Entfernungen und die zugehörigen Daumensprungdistanzen, die sich leicht ermitteln lassen. Beispielsweise jene Distanzen die beim Daumensprung nötig sind um eine Daumensprungdistanz gewisser Auflagenbreiten von 40cm, 60cm oder 80cm zu erzielen. Halbe und Doppelte Auflagenbreiten werden somit auch leicht zu ermitteln sein. Man erstellt sich damit eine Entfernungs-Tabelle die mit dem Daumensprung ermittelten Distanzen gefüllt ist. Wenn man dann umgekehrt bei bekannter Auflagengröße auf entsprechende Daumensprungdistanzen im flachen Gelände stößt sind somit die zugehörigen Entfernungen bekannt. Zwischenwerte können dabei auch leicht abgeschätzt werden. Die Tunnel-Kontrollschätzung Ein Blick durch ein „Kartonrollen-Fernglas“ wie beispielsweise nur aus zwei zusammengeklebten Toilettenpapierrollen gebastelt und damit einher gehender Ausblendung von Täuschungen hilft eine grobe Falscheinschätzung durch Geländebedingungen gegen zu prüfen. Der entstehende Bildeindruck ändert sich beim Blick durch die Papierrollen derart, dass die Ziele dadurch plötzlich näher oder weiter erscheinen. Dies hilft zu überprüfen ob der erste Schätzwert richtig erscheint. Entfernungen richtig erkennen Eine durch intensives Üben antrainierte Intuitivschätzung bekannter Ziele auf bekannten Distanzen in unterschiedlichen Situationen kann dazu beitragen genauere Schätzungen durch einfaches Ansehen der Ziele zu erreichen. Der genormte Schritt Jeder Mensch besitzt eine durchschnittliche Schrittlänge. Diese sollte in der Flachbahn so wie auch in steilem Gelände ermittelt werden. Ein Schrittzähler so wie ein Laser-Entfernungsmesser kann beim Abschreiten von Entfernungen helfen. Bei Walk-Ups kann mit dem Wissen der persönlichen Schrittlänge die zurückgelegten Distanzen sehr genau eingeschätzt werden. So ist die verkürzte Distanz zum Ziel ziemlich genau bekannt und damit ist auch eine genauere Zieldistanz abschätzbar. Methoden zur Entfernungsmessung Die genaueste Methode zur Entfernungsabschätzung ist das Messen der Entfernung mit Hilfe eines Messgerätes oder anderer Messvorrichtungen. Das ist aber nach dem Reglement im Bogensport verboten. Dennoch wird es von den erfolgreichen Bogenschützen geschickt praktiziert, sollte aber nicht offensichtlich durchgeführt werden. Als mathematische Grundlage dient hierzu, wie zuvor schon besprochen, oft der Strahlensatz. Aufgrund der Umständlichkeit und der Fehleranfälligkeit sollte dabei nicht auch noch gerechnet werden müssen. Die folgenden Messmethoden dienen hierbei oft als Hilfsmittel für das Training. Die Lineal-Methode Sie ist bei Turnieren zwar nicht erlaubt, aber für das Training sicher eine interessante Hilfe. Als Hilfsmittel benötigt man ein einfaches Lineal. Ein Rollmaßband wäre auch möglich, aber durchsichtig wäre messtechnisch einfach besser. Man muss wissen wie groß ein Ziel in Wirklichkeit ist. Das ist bei herkömmlichen Zielscheibenauflagen (z.B. Feldauflage) leicht. Bei 3D-Tieren ist DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 22/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS dies aufwändiger, denn man benötigt die tatsächliche Größe jedes einzelnen Objekts. Nun erstellt man sich eine Entfernungstabelle mit zwei Spalten. In einer trägt man die gemessene, also die wahre Entfernung zum Ziel ein, am besten in jeweils 4m (maximal 5m) Schritten und ermittelt die scheinbare Zielgröße mit dem Lineal bei ausgestrecktem Arm und dem Schauen mit dem Leitauge. Nun muss ich bei unbekannter Entfernung auf ein bekanntes Ziel nur mehr nach dem Nachmessen in der Tabelle nachschauen wie weit es entfernt sein müsste. Je weiter man entfernt ist umso leichter entstehen Messfehler. Daher ist diese Technik nur für kurze bis mittlere Entfernungen geeignet. Ein Beispiel soll das Ermitteln in der Praxis veranschaulichen: Ausgewählte Ziele sind dabei eine 80er, eine 60er und eine 40er-Feldauflage,so wie eine 40er Dreifachauflage (Birdy) die einen maximalen Ringdurchmesser von 80 cm, 60 cm und 40 cm bzw. 20 cm hat. Sie erscheinen in folgenden Entfernungen für mich persönlich mit ausgestrecktem Arm (der Abstand vom Auge zum Lineal sind dabei 70 cm) und einem Lineal gemessen wie in folgender Tabelle aufgelisteter Größe. Tatsächliche Entfernung [m] Scheinbare Größe einer 80cm Auflage [mm] 6 10 14 18 22 26 30 35 40 45 50 55 60 65 70 88 54 39 30 24 20 17 15 13 11,5 10 9 8 7 6 Scheinbare Größe einer 60cm Auflage [mm] Scheinbare Größe einer 40cm Auflage [mm] 64 40 30 23 18 15 13 11 9,5 8 7 6 5 4 3 Tabelle 4: Lineal-Methode Scheinbare Größe einer 40cm 3-Fach Auflage [mm] 42 26 19 15 12 10 9 7,5 6,5 5 4 3,5 3 2,5 2,25 23 15 10 7 5 4 3,5 3 2,5 2,25 2 1,75 1,5 1,25 1 Nun misst man einfach die Scheibengröße auf unbekannte Entfernung (Flachbahn) mit dem Lineal ab und ermittelt die tatsächlich zu erwartende Distanz über diese Tabelle. Zwischenwerte können mit dem aus den Werten erstellten Diagramm entnommen werden. Hierbei sind die ermittelten Werte der scheinbaren Größe in Millimeter über der tatsächlichen Entfernung in Meter aufgetragen: 100 90 80 70 60 Series1 50 Series2 40 Series3 Series4 30 20 10 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Abbildung 8: Datengraphik der Lineal-Methode DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 23/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Entfernungen messen mithilfe der Konfiguration des Bogens Der Trick ist hier, kein offensichtliches Messwerkzeug oder etwas reglementwidriges, das dazu eingesetzt werden könnte zu verwenden. Man setzt daher das Verhältnis vom Auge zu einem Messpunkt am Bogen (z. B. das Visier, der Buttonstift, eine kleine Beschädigung am Mittelteil, etc.) ein. Da der Winkel zum Auge dabei immer gleich ist, egal wie weit das Ziel auch entfernt sein mag, eignet sich der Bogen als Messwerkzeug perfekt für diese Messmethode. Man benötigt dazu allerdings auch wieder ein wenig Vorbereitung: Man nehme z.B. die 80cm Feldauflage als Ziel und gehe auf eine abgemessene ReferenzEntfernung von z.B. exakt 40 m. Dann sucht man sich einen beliebigen Teil des Bogens der, mit ausgestrecktem Bogenarm, exakt die halbe Zielauflage (vom Rand bis zur Goldmitte) abdeckt. Ein Visierschütze könnte hierfür z.B. seinen Visiertunnel benutzen. Damit hat man einen festen Ausgangspunkt ermittelt. Wenn nun z.B. der Visiertunnel mehr als die halbe 80er-Auflage abdeckt, so steht die Zielscheibe weiter als 40m entfernt. Deckt er weniger ab, so ist die Distanz zum Ziel kürzer als 40m. Diese Methode ermöglicht es die Referenz-Entfernung (in diesem Beispiel sind es die 40m) auf bis zu 2m genau zu bestimmen. Vor allem da der Bogenschütze beim Anvisieren immer etwas wackelt. Als weiteres Basiswissen sollte bekannt sein, dass die Ringbreiten bei einer 80cm-Auflage 8cm, bei einer 60cm-Auflage 6cm und bei einer 40cm-Auflage 4cm entsprechen. Wenn man nun vom linken Rand der Auflage misst und der Visiertunnel (oder ein anderer Gegenstand) reicht nun aber bis zum rechten 3er-Ring hinaus, dann beträgt die Entfernung bis zum Ziel 52m. Dieses Ergebnis erhält man mittels Strahlensatz in folgender Weise. Die 4er-Ringbreite bei der 80er-Auflage beträgt bekanntlich 8cm. Addiert mit den 4cm des halben Gold-Rings (rechts gemessen von der Mitte bis zum 4er-Ring) ergeben 12 cm. Bei Anwendung des Strahlensatzes ergibt sich aus 40cm + 12cm = 52cm, eine Entfernung zum Ziel von 40m + 12m = 52m. Misst man allerdings vom linken Rand der Auflage nur mehr bis zur Grenze des linken 3er- zum 4er-Ring, so muss man von 40cm die 12cm abziehen und kommt so auf eine Entfernung zum Ziel von 40cm - 12cm = 28m. Die entscheidenden Parameter bei dieser Entfernungsmessung sind folgende: Die richtige Auflagengröße erkennen. Die Hand beim Messvorgang möglichst Ruhig zu halten. Richtig zu erkennen wie viel ein Ring vom Visiertunnel (oder einen anderen Gegenstand) abgedeckt wird. (Es sollte durchaus auch möglich sein einen 1/4 Ring erkennen zu können) Dies führt zu einer maximalen Messgenauigkeit von ca.2cm, also von ca. 2 Metern. Tipps und Hinweise: Manche Parcoursbetreiber stellen ihre Scheiben oder 3D-Ziele bewusst schräg auf. Damit werden sie bei dieser Messmethode kleiner oder größer abgebildet und erscheinen daher weiter oder näher als sie es tatsächlich sind, welches zu Messfehlern führt. Es empfiehlt sich daher bei der Messung die Zielscheibe exakt zu beobachten. Wenn möglich sollte man daher bei der Vorbereitung auch weitere Kontrollmessungen von den Zielen etwas mehr von der Seite oder von oberhalb durchführen, sowie deren Schmalseiten kennen. Bei der Entfernungsbestimmung ist unbedingt auch der Betrachtungswinkel zu beachten. Je steiler die Bergauf- oder Bergabschüsse sind, desto mehr muss die Distanz zum Ziel zusätzlich verkürzt werden. (Siehe vorher.) Die hier geschilderte Methode ist eine von vielen Schlüsseln zum Erfolg aber erfordert ständiges Üben und setzt eine gute Schießtechnik voraus. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 24/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Das Entfernungsmessgerät im Fernglas Es ist ein ausgezeichnetes Trainingshilfsmittel, allerdings bei Turnieren nicht erlaubt. Der Vorteil ist nicht nur ein Fernglas zur Treffererkennung dabei zu haben, sondern auch Distanzabschätzungen korrekt zu überprüfen. Moderne Entfernungsmesser können Luftlinienentfernungen und winkeleinberechnete Visiereinstellungsentfernungen zum Ziel anzeigen. Abbildung 9: Fernglas mit Laser-Entfernungsmesser Kontrolle, Wartung und Reparatur der Ausrüstung Hier fehlt noch etwas! Grobtuning eines Bogens Hier fehlt noch etwas! Regelkunde Um eine Sportart wettbewerbsmäßig betreiben zu können, ist es notwendig, das dazugehörende Regelwerk und die Vorschriften zu kennen. Im österreichischen Bogensport sind das die ÖBSVWettkampfordnungen und die Regeln der internationalen Verbände wie der FITA, IFAA und der IBO. Einige wichtige Themen hieraus sind: Bogenklassen Welches Material darf eingesetzt und angebaut sein. Sinn und Zweck der verschiedenen Markierungen und Bereiche. Das Verhalten bei der Trefferaufnahme an der Scheibe. Das Verhalten bei einem Materialdefekt. Das Verhalten bei einem Abpraller. Die Kleiderordnung und Werbeflächen. Zählen / Scoren Anzahl der Pfeile Welcher Pflock ist für wen? Welche Minimal- und Maximaldistanzen gibt es? Welche Art von Runden gibt es? … Bei der Turnierreifeprüfung setzt man sich im Detail damit intensiver auseinander. Überblick zu den Regelwerken der verschiedenen Verbände Hier fehlt noch etwas! Trainingsgrundlagen Hier fehlt noch etwas! DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 25/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Übungs-und Trainingsaufbau Hier fehlt noch etwas! Material vor dem Parcoursbesuch testen Hier fehlt noch etwas! Das Training auf der Flachbahn Hier fehlt noch etwas! Das Training im anspruchsvollem Gelände Hier fehlt noch etwas! Bergauf, bergab: Was ändert sich zum Flachbahnschuß? Hier fehlt noch etwas! Persönlicher Bereich Hier fehlt noch etwas! Einschießen der Entfernungen Hier fehlt noch etwas! Verschiedene Fußstellungen – Sicherer Stand Hier fehlt noch etwas! Das Trainingstagebuch Hier fehlt noch etwas! DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 26/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Mentalarbeit: Aufmerksamkeit und –Steuerung Konzentrieren kann man sich immer nur auf eine Sache zur selben Zeit! Müdigkeit und Dehydration führen zu Konzentrationsschwächen. Damit könnte die Sicherheit gefährdet sein. Die Aufmerksamkeit und –Steuerung sind Teile des Mentaltrainings. Der Fokus der Aufmerksamkeit kann gerichtet sein: nach innen: in mich hinein nach außen: außerhalb von mir Dabei kann der Fokus der Aufmerksamkeit sein: gebündelt (kozentrativ), auf ein Detail gerichtet verteilt (distributiv), auf die Gesamtheit gerichtet Sie Steuerung der Aufmerksamkeit kann erfolgen: bewusst unbewusst Hinweis: Die Konzentration auf keinen speziellen Ablaufteil der Schießtechnik richten, sondern den Ablauf unbewusst geschehen lassen. Wenn richtig trainiert wurde, funktioniert es dann unter Idealbedingungen ganz von alleine. Nicht ablenken lassen durch kommende Gedanken oder Umgebungseinflüsse, routinierte Abläufe sitzen im Unterbewusstsein. Dieses ist allerdings durch äußere Einflüsse leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und es funktioniert nichts mehr wie gewohnt. Die Psychoregulative Einheit setzt sich aus folgenden drei Punkten zusammen: Vorstellung: Sinne Aufmerksamkeit: Fokus, Sinne Aktivierung: Atmung, Gedanken, Bewegung, Sprache, Progressive Muskelrelaxation (Muskeln anspannen, dann bewusst locker lassen), Autogenes Training, Zielsetzung Hinweis: Yerkes Dodon’sches Gesetz3 3 Das Yerkes-Dodson-Gesetz (nach Robert Yerkes und John D. Dodson, 1908) beschreibt die menschliche Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Umständen: Zwischen der physiologischen Aktivierung und der Leistungsfähigkeit besteht ein umgekehrt U-förmiger Zusammenhang. Der Leistungsverlauf ist bei jedem Menschen sehr veränderlich. Er hängt von der Höhe der emotionalen Aktiviertheit ab. Bei Unterforderung bleibt der Mensch hinter seinen Möglichkeiten zurück - es entsteht ein Leistungsleck. Durch ein gesundes Maß an emotionaler Aktiviertheit kann die Leistung bis zu einem Spitzenwert gesteigert werden. Erhöht sich das Erregungsniveau über das erforderliche Maß, sinkt die Leistung wieder ab. Wird der Leistungsverlauf in Abhängigkeit vom Erregungsniveau in ein Koordinatensystem eingetragen, so ergibt sich eine umgekehrte U-Kurve. Dieser Zusammenhang wird Yerkes-Dodson-Gesetz genannt (siehe nachfolgende Grafik). Das Gesetz geht auf Experimente mit Labormäusen und nicht auf Beobachtungen bei Menschen zurück. (Quelle: Wikipedia) DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 27/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Fehlerfaktoren – Trefferanalyse Diverse Fehler sind für folgende Effekte verantwortlich: Pfeil gruppiert hoch Ellenbogen des Sehnenarm zieht nach unten (Pfeil hebt von der Pfeilauflage ab) Schupfen des Bogens nach oben Zu tiefer Kontakt oder offener Mund Druckpunkt am Griff ist zu tief Oberkörper von der Sehne weglehnen Falscher Nockpunkt Pfeil hochreißen Pfeil gruppiert zu tief Spannungsverlust, lösen nach vorne Fallenlassen des Bogenarms Nachhalten Griffdruckpunkt zu hoch Face-Walking Zu geringer Auszug Nach vorne neigen Mit dem Kopf gegen die Sehne wandern Klemmen mit den Fingern Nockpunkt stimmt nicht Pfeil gruppiert links (Rechtsschütze) Verkanten nach links (nicht lotrecht) Sehnenschatten ist zu weit rechts (nur für Schützen ohne Peep-Sight) Linkes Auge zielt (bei Rechtsschützen) Verreißen des Bogens Sehne schlägt am Armschutz an Daumendruck Pfeil ist zu hart Kleidung mitnehmen Pfeil gruppiert rechts (Rechtsschütze) Zeigefingerdruck auf den Nock Zusammenfallen der Rückenspannung im Abschuss Sehnenschatten zu weit links (nur für Schützen ohne Peep-Sight) Verreißen des Bogens Pfeil ist zu weich Warum fällt der Pfeil von der Auflage? Klemmen des Pfeils Finger trennen, Platz für den Pfeil lassen Verkanten des Bogens Verbogene Pfeilauflage Button ist zu weit heraußen Verkanten der Zughand Sauberen Fingerhaken bei lockerer Handhaltung Falscher Griff Spannung im Unterarm Schließen der Finger zur Faust bei der Zugbewegung DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 28/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Schwierigkeiten in den vollen Auszug zu kommen Pfeil zu lang (Klicker) Klicker zu weit hinten Zu starker Bogen Falsche Muskelgruppe Falscher Kontaktpunkt Sehne an die Brust ziehen etwas Vorbeugen, offener Stand Kopf geht der Sehne entgegen Finger geben nach, aus dem Haken langsam herauslösen Schulter kommt hoch Bogenarm ist nicht gestreckt DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 29/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Mindest-Score-Übersicht .................................................................................................... 4 Tabelle 2: Strahlensatz-Distanzen ...................................................................................................... 21 Tabelle 3: Strahlensatz-Distanzen ...................................................................................................... 21 Tabelle 4: Lineal-Methode ................................................................................................................. 23 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Winkelpeilung .............................................................................................................. 17 Abbildung 2: Lev-O-Gage ................................................................................................................. 17 Abbildung 5: Digitale Winkelwasserwaage ....................................................................................... 18 Abbildung 3: Rollmaßband mit Winkelmesser „EDUTEC“. ............................................................ 18 Abbildung 4:Digitaler Laser-Entfernungsmesser .............................................................................. 18 Abbildung 7: Daumensprung ............................................................................................................. 19 Abbildung 6: Daumensprung-Distanz ............................................................................................... 20 Abbildung 8: Datengraphik der Lineal-Methode ............................................................................... 23 Abbildung 9: Fernglas mit Laser-Entfernungsmesser ....................................................................... 25 Abbildung 10: Outdoor-Handbuch ...................................................................................................... 2 Quellenverzeichnis Literaturverzeichnis Regal, W.: „Daumensprung und Jakobsstab – Messen ohne Maßband“, 3. Aktualisierten Auflage, OutdoorHandbuch Band 106 BASIXX-Basiswissen für draußen, Conrad Stein Verlag GmbH, Welver 2011, ISBN 978-3-86686-106-0 Quellen aus dem Internet Wikipedia: DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 30/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Anhang Buchempfehlungen Buchtitel: Daumensprung und Jakobsstab. Messen ohne Maßband Autor: Wolfgang Regal Reihe: Outdoor-Handbuch, Band 106 Conrad Stein Verlag Struckum, 09/2008 ISBN: 9783866861060 Kartoniert, 16,5 x 11,5 cm, 90 Seiten, 31 farbige Abbildungen und 40 Illustrationen Abbildung 10: Outdoor-Handbuch Beschreibung: Überaus interessant stellt der Autor Methoden der Höhen- und Entfernungsmessung vor, für die Hilfsmittel wie der Zollstock oder das Maßband nicht notwendig sind. Wozu man das heute noch braucht? Immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet, meist in kritischen Situationen in entlegenen Gebieten oder wenn technische Hilfsmittel ausgefallen oder nicht vorhanden sind oder um einfach nur eine Frage souverän beantworten zu können. Praktisches Wissen hat immer Konjunktur, ganz besonders in den weitläufigen Wildnissen des südlichen Afrika! „Ich hätte nicht gedacht, dass das so interessant ist!“ oder „Erschreckend, mit wie wenig Wissen man einfach so losfährt!“ haben wir schon öfter von Lesern dieses und vergleichbarer Bücher gehört. Inhalt von Daumensprung und Jakobsstab: Das Maß aller Dinge Unser Körper als Maß Indirekte Höhenmessung Schattenmethode Försterdreieck Methode der nordamerikanischen Indianer Proportionalitätsmethode Neunermethode Holzfällermethode Künstlermethode Der Quadrant: Trigonometrische Methode Der Jakobsstab Der Kamal Höhenmessung mit dem Kompass Indirekte Höhen/Tiefenmessung Indirekte Entfernungsmessung Das Verfahren des römischen Landvermessers Marcus lunius Fiipsus Napoleon-Methode Stock-und Seil-Methode Halbstock-Methode Försterdreieck Daumenbreite Daumensprung Messstäbchenmethode Eingabeln Vergleichen mit bekannten Strecken Indirekte Winkelmessung Entfernungsmessung mit dem Schall Indirekte Entfernungsmessung mit dem Kompass Einfaches rechtwinkeliges Dreieck DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Prüfungsfragen zur Sicherheit (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) Die Sicherheit ist ein wesentlicher Aspekt unseres Sports, beim dem es sich de facto um den Gebrauch einer potentiellen Waffe handelt. Der Antwortraster befindet sich am Skriptende. Die richtigen Antworten bitte nur dort ankreuzen! Es sind Mehrfach-Antworten möglich! Es sind Fragen ohne richtige Antwort möglich! Ein positiver Test darf in maximal 5 Fragen Fehler enthalten. Nichtankreuzungen zählen auch als Fehler. Hinweis: Bei der Verwendung eines Bogens ist es möglich, erhebliche Verletzungen hervorzurufen, insbesondere ist es mögliche einige hundert Meter weit zu schießen! Multiple Choice Sicherheit - Test 1 - Parcoursreife Pfeil und Bogen … a) b) c) d) sind Spielgeräte und daher unbedenklich. sind gefährlich und können tödlich sein. sind Sportgeräte. Ihr Umgang gehört geschult. gehört ohne Aufsicht nicht in Kinderhände. Wozu dient der Materialcheck vor der Benutzung der Ausrüstung? a) b) c) d) Um Schaden von Ausrüstung und Schützen abzuwenden. Um die Ästhetik des Bogens und der Pfeile zu bewundern. Da bei Nock-Bruch der Pfeil bis im 90°-Winkel vom Bogen wegfliegen kann. Da bei Sehnenriss der Bogen brechen kann. Pfeile schauen beim und nach dem Auflegen auf der Sehne … a) b) c) d) zum Nachbar-Schützen. zu den Zuschauern. immer zum Ziel. zum Himmel / zur Decke. Der Pfeil wird eingelegt sobald … a) b) c) d) ich schussbereit bin, egal was Mitschützen machen. meine Scheibe frei ist, obwohl noch andere Pfeile holen. ein abgesprochenes Signal ertönt. alle Schützen hinter oder auf der Schusslinie stehen. Der Auszug des Bogens … a) b) c) d) darf nicht über Schulterhöhe geschehen, sodass der Pfeil dabei nach oben weist. erfolgt nur an der Schusslinie. ist immer und überall erlaubt. sollte ohne Störungen anderer (Berührung, Ansprechen des Schützen, …) erfolgen können. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 1/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Vor dem Bogenschießtraining … a) b) c) d) schlage ich mir den Bauch voll. trinke ich ein Bier und einen Schnaps als Zielwasser. wärme ich mich auf. betreibe ich Krafttraining. Zum Bogenschießen trage ich … a) b) c) d) bequeme aber eng anliegende Kleidung. stabiles Schuhwerk. Krawatte, Schal, Ohrringe, lange Halskette oder offene, lange Haare. einen Köcher, passenden Arm- und Fingerschutz. Während noch geschossen wird, darf ich die Schusslinie trotzdem übertreten, … a) b) c) d) falls ein Pfeil 1-2m vor die Linie fällt. falls mein Bogen mir aus der Hand Richtung Ziel fällt. jedoch nur am Boden kriechend. in gar keinem Fall. Der Bogen wird materialfreundlich aufgespannt mit … a) b) c) d) einer Spannschnur. der Durchsteige-Methode ohne Zuhilfenahme einer Fußschlinge. einer festen, dafür vorgesehenen Spannvorrichtung. einem Expander. „Trockenschüsse“… a) b) c) d) sind toll, denn sie zeigen welche Power im Bogen steckt. können den Bogen zerstören oder unbemerkt schädigen. sind für das Tuning wichtig. erlauben Rückschlüsse auf die Konzentrationsmängel des Schützen. Beim Materialcheck prüfe ich, … a) b) c) d) ob die Sehne in Ordnung ist. ob die Sehne an beiden Enden sicher und mittig in den Bogennocken liegt. ob meine Pfeile in Ordnung sind. ob mein Make-up und meine Frisur noch richtig sitzen. Falls ein Pfeil hängend in der Scheibe steckt … a) b) c) d) laufe ich schnell zur Scheibe, um ihn zu holen. versuche ich ihn zu treffen. wird das Schießen auf diese Scheibe sofort eingestellt. schieße ich trotzdem unbeirrt weiter. Wie nähere ich mich beim Pfeile holen der Scheibe? a) b) c) d) Von der Seite, da dies am ungefährlichsten ist. Von vorne, damit ich meine Treffer gut sehe. Laufend, damit ich als erster meine Pfeile ziehen kann. Vorsichtig und achte dabei auf Pfeile am Boden. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Beim Ziehen der Pfeile achte ich darauf, … a) b) c) d) dass niemand hinter den Nocken steht. dass ich die Pfeile möglichst weit hinten an den Federn greife. dass ich die Pfeile in Verlängerung des Schaftes nach hinten ziehe. dass eine Hand flach auf der Scheibe, rund um den Schaft liegt. Beim Pfeile suchen hinter der Scheibe … a) b) c) d) spiele ich verstecken und hoffe, dass meine Mitschützen mich nicht finden. mache ich die anderen Schützen darauf aufmerksam. lasse ich die restlichen Pfeile noch in der Scheibe stecken. bleibt im Wald ein Schütze oder ein Bogen vor der Scheibe. Beim Pfeile ziehen … a) b) c) d) sollte der Daumen der Zughand von der Scheibe weg zeigen. sollte der Daumen der Zughand zur Scheibe weisen. sollten gezogene Pfeile in der Zughand gesammelt werden. kann auch die zweite Hand zu Hilfe genommen werden, wenn dabei die Scheibe vor dem Umfallen gesichert wird. Die Scheibe … a) b) c) d) sollte vor dem ersten Schuss auf Standfestigkeit und Durchlässigkeit kontrolliert werden. sollte in einem Winkel von 90° zum Boden aufgestellt sein. sollte von vorne gemessen in einem Winkel von 105° zum Boden aufgestellt werden. braucht nicht am Scheibenständer befestigt werden. Zur Sicherheit von Nichtbeteiligten … a) b) c) d) sollten Zuschauer vor den Schützen sitzen, damit er sie im Auge behalten kann. ist seitlich kein Sicherheitsabstand notwendig. dürfen diese sich nicht in einem Sektor von 90° vor dem Schützen aufhalten. dürfen sich diese erst in einer Entfernung von 90m vor dem Schützen aufhalten. Das Zuggewicht des Bogens … a) b) c) d) sollte möglichst hoch sein, aber ein sicheres beherrschen der Schießtechnik ermöglichen. sollte den Regeln entsprechen. sollte zum Pfeil passen. sollte je nach Entfernung verstellt werden. Nach jedem Pfeile holen wird immer kontrolliert, … a) b) c) d) ob Pfeile beschädigt sind. ob es die eigenen Pfeile sind. ob der Spine-Wert der Pfeile stimmt. ob alle Pfeile vorhanden sind. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 3/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Prüfungsfragen zur Sicherheit (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) Die Sicherheit ist ein wesentlicher Aspekt unseres Sports, beim dem es sich de facto um den Gebrauch einer potentiellen Waffe handelt. Der Antwortraster befindet sich am Skriptende. Die richtigen Antworten bitte nur dort ankreuzen! Es sind Mehrfach-Antworten möglich! Es sind Fragen ohne richtige Antwort möglich! Ein positiver Test darf in maximal 5 Fragen Fehler enthalten. Nichtankreuzungen zählen auch als Fehler. Hinweis: Bei der Verwendung eines Bogens ist es möglich, erhebliche Verletzungen hervorzurufen, insbesondere ist es mögliche einige hundert Meter weit zu schießen! Multiple Choice Sicherheit - Test 2 - Parcoursreife Man darf … a) b) c) d) mit eingelegtem Pfeil zur Schusslinie gehen. mit eingelegtem Pfeil zur Schusslinie gehen, wenn man die Spitze gesenkt hält. nie mit eingelegtem Pfeil gehen. mit eingelegtem Pfeil, bei der Jagd in Österreich pirschen. Man entdeckt einen Spaziergänger hinter den Zielscheiben a) b) c) d) Man hört sofort auf zu schießen. Man warnt den Fußgänger durch zurufe. Man schreit „Halali“ und setzt das Schissen fort. Man fordert alle auf, sofort das Schießen einzustellen. Man hat einen Karbonpfeil zerbrochen a) Man steckt ihn so in den Köcher, dass das zerbrochene Ende heraussteht und sichtbar bleibt. b) Man verklebt die Nocke mit einem Klebeband oder zieht die Nocke ab, bevor der Pfeil mit zerbrochenem Ende voran in den Köcher kommt. c) Man wirft ihn ins Gebüsch. d) Man klebt ihn mit Superkleber und kann ihn weiter verwenden. Ein Pfeil wurde in den Scheibenständer geschossen a) b) c) d) Man schneidet den Pfeil bündig mit dem Holz des Ständers ab. Man schnitzt in mit minimaler Schädigung des Ständers heraus. Man spaltet das Holz des Ständers entlang der Maserung mit zwei Keilen um ihn zu befreien. Man hängt ein Schild dran mit der Aufschrift „Vorsicht“ oder „Experte gefragt“. Die Sehnenkontrolle soll bewirken, … a) b) c) d) dass die Aufspannhöhe stimmt. dass der Nockpunkt stimmt. dass die Tillerabstände stimmen. dass Beschädigungen rechtzeitig erkannt werden. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 1/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Bei Sehnenriss … a) b) c) d) können die Wurfarme wegfliegen. können die Sehnenstücke den Schützen treffen. kann der Treffer misslingen. kann man mit einem Knoten die Sehne wieder reparieren. Eine zu lange Sehne (niedrige Aufspannhöhe) a) b) c) d) kann durch Eindrehen der Sehne korrigiert werden. kann durch Knoten in der Sehne korrigiert werden. bewirkt ein Durchschlagen der Sehne ans Handgelenk. führt zu einer Veränderung der Nockpunktlage. Ein Pfeil ohne Spitze … a) b) c) d) ist ungefährlich. fliegt wie ein Pfeil mit Spitze. kann von der Scheibe zurückprallen. kann im Abschuss zerbrechen. Beim Pfeile ziehen, … a) b) c) d) zieht man aus Zeitökonomie wenn möglich an zwei Pfeilen zugleich. zieht man auch immer die Pfeile der anderen. verwendet man sicherheitshalber einen Pfeilzieher (Puller). zieht man zuerst die äußeren Pfeile. Auf dem Weg zur Scheibe … a) b) c) d) erzählt man gerne Witze. schätzt man die eigene Trefferlage ab, ohne mögliche verschossener Pfeile zu beachten. sieht man auf den Boden um nach verschossenen Pfeilen Ausschau zu halten. gibt man, unter Beachtung verschossener Pfeile, den Tab von der Hand in sichere Aufbewahrung. Bei der Scheibe … a) b) c) d) prüft man die Durchlässigkeit des Dämpfers. kontrolliert man, ob ein eigener Pfeil getroffen wurde. kontrolliert man die Stabilität der Scheibe. kontrolliert man die Zeit für die jeweilige Passe. Beim Rückweg von der Scheibe … a) b) c) d) erzählt man gerne Witze. entspannt sich. kontrolliert die Pfeile auf Unversehrtheit. schleift die Jagdspitzen nach. Beim Ertönen eines vereinbarten Signals, … a) b) c) d) wird mit dem Schießen begonnen. wird zur Schießlinie gegangen und dort ein Pfeil eingelegt. schießen zunächst die Linkshandschützen, danach die Rechtshandschützen. wird das Schießen sofort eingestellt. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL und Dipl.-Biol. Urte PAULUS Ein Pfeil hat die Scheibe durchschlagen a) b) c) d) Man versucht, durch dasselbe Loch zu schießen. Das Schießen wird eingestellt und das Problem behoben. Man freut sich, weil man selbst dickere Pfeile verwendet die stecken bleiben. Man freut sich doppelt, weil der Pfeil des Kollegen dahinter in der Wand steckt. Pfeile eines Schützen fliegen meistens deutlich an der Scheibe vorbei a) b) c) d) Pech für den Veranstalter. Pech für den Schützen. Egal, wenn ausreichend Raum und/oder ein Pfeilfang vorhanden ist. Die Schützen verringern die Distanz zur Scheibe. Die Scoreblätter legt man … a) b) c) d) gleich unten links neben der Zielscheibenauflage hin, damit man sich nicht bücken muss. direkt unter die Zielscheibe. am besten mindestens 3m vor der Scheibe auf den Boden. nirgends ab und nimmt sie nach dem Scoren mit. Der Armschutz … a) b) c) d) dient dem martialischen Aussehen. soll einen guten Klang der Sehne erzeugen. verhindert, dass sich die Sehne am Ärmel verhängt. verhindert insbesondere bei Nockbruch schmerzhafte „Bisse“ der Sehne. Nockfixatoren a) … aus Metall können den Fingerschutz abreiben und somit beschädigen. b) … aus Metall können nach oft wiederholtem Öffnen und Schließen zerbrechen und den Schützen beim Schuss treffen. c) Geknotete Fixatoren können bei der Befestigung die Sehne beschädigen. d) Geknotete Fixatoren sind leichter und sicherer als Metallringe. Fingerschlinge oder Handschlaufe … a) b) c) d) dienen zum Abbinden bei blutenden Schussverletzungen. dienen zum Aufhängen des Bogens während man Pfeile holt. verhindern, dass der Bogen aus der Hand rutscht oder zu Boden stürzt. schmücken den Bogen und zeigen die Windrichtung an. Die Schusslinie … a) b) c) d) liegt zur Gänze zwischen Schütze und Scheibe. muss nur irgendwie berührt werden. führt mittig zwischen den Beinen hindurch. sollte idealer Weise auch die Nummer der Scheiben und/oder dessen Entfernung aufweisen. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 3/49 Verfasst in Kooperation mit Dipl.-Biol. Urte PAULUS, Dipl.-Ing. Martin PTACNIK und Mag. Gunter STANGL Prüfungsfragen zur Etikette und Parcourskunde (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) Der Antwortraster befindet sich am Skriptende. Die richtigen Antworten bitte nur dort ankreuzen. Es sind Mehrfach-Antworten möglich! Es sind Fragen ohne richtige Antwort möglich! Ein positiver Test darf in maximal 5 Fragen Fehler enthalten. Nichtankreuzungen zählen auch als Fehler. Multiple Choice Etikette und Parcourskunde - Test 1- Parcoursreife Was mache ich bei Betreten der Übungsstätte? a) Laut „Hallo“ rufen, während gerade geschossen wird. b) Wenn wenige da sind, jedem nach Ende der momentanen Serie die Hand geben. c) Wenn viele da sind, ohne zu stören vernehmlich grüßen, den Nächsten die Hand geben und den anderen zuwinken. d) Jedem Erreichbaren kräftig auf die Schulter schlagen. Abstellen des Bogens a) b) c) d) Den Bogen möglichst an der Schusslinie abstellen um sich so einen Platz zu sichern. Fragen, wo dafür freier Platz ist. Den Bogen in der dafür vorgesehenen Zone abstellen. Den Bogen so abstellen, dass sicher jemand anstößt und ich Schadenersatz fordern kann. Ich trete an die Schusslinie … a) b) c) d) und lasse mir genug Zeit. Ich beginne mit dem Schießen erst, wenn die anderen fertig sind. und schieße immer alle meine Pfeile, um das Training intensiv zu gestalten. und schieße die Pfeilzahl, auf die sich die Trainingspartner geeinigt haben. und stelle dann mein Schießen wieder ein, wenn alle fertig sind. Ich verspäte mich zum Training … a) b) c) d) um beim Aufbau der Anlage nicht zu stören. und entschuldige mich daher beim Übungsleiter. und schließe mich gleich, ohne Aufwärmen, der Gruppe an. bin aber beim Aufwärmen in der Nähe der Gruppe, damit ich Bescheid weiß, was gerade geübt wird. Nach einer Serie lässt ein Kollege seine Pfeile stecken, weil er am Bogen eine kleine Reparatur ausführen will. a) b) c) d) Ich nehme seine Pfeile einfach mit. Ich stecke sie alle in den Zehner. Ich frage ihn, ob ich seine Pfeile für ihn mitnehmen soll. Ich verbiege die Pfeile, weil mir der Kerl zu gut trifft. Ein Kollege hat an seiner Sehne eine lose Mittenwicklung. a) Ich ermahne ihn lautstark, sein Material gefälligst in Schuss zu halten. b) Ich zeige ihm, wie er sich helfen kann. c) Ich zeige ihm, wo die vereinseigenen Geräte zum Einspannen des Bogens und zum Anbringen einer Wicklung sind. d) Ich mache mich über seine Ungeschicktheit lustig. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 1/49 Verfasst in Kooperation mit Dipl.-Biol. Urte PAULUS, Dipl.-Ing. Martin PTACNIK und Mag. Gunter STANGL Ein Anfänger schießt sehr viele Pfeile daneben. a) Ich ersuche ihn höflich eine kürzere Distanz zu wählen, weil sein Pfeile suchen sehr lange dauert. b) Ich bitte alle Kollegen, beim Suchen jedes Mal mitzuhelfen, weil keine kürzere Distanz möglich ist. c) Ich stelle für den Kollegen ein Pfeilfangnetz auf, damit er es leichter hat. d) Ich nenne in einen rücksichtslosen Idioten, der üben sollte, wenn er alleine auf dem Platz ist. Ich habe einen netten Witz gehört, den ich unbedingt erzählen möchte. a) b) c) d) Ich erzähle laut und lustig an der Schusslinie. Ich frage während des Scorens, ob die Kollegen einen Witz hören wollen. Ich warte mit dem Erzählen bis zur Kaffee-Pause. Ich denke darüber nach, ob ein Witz nicht vielleicht die Trainingsstimmung stört und verkneife mir das Erzählen bis nach dem Training. Ich habe Lust auf einen Kaffee. a) Ich sage den Kollegen, dass ich mir jetzt einen Kaffee hole, und frage, ob jemand mitgehen will. b) Ich frage, ob eine Pause geplant ist. c) Ich unterdrücke den Wunsch, weil wir gerade mitten im Training sind. d) Ich lade am Ende eines Durchgangs die Kollegen höflich auf einen Kaffee ein. Auf dem Weg zur Scheibe liegt ein Stück Papier. a) Ich frage, welches Ferkel das wieder war. b) Ich danke Gott für das Geschenk, befestigte es an der Scheibe und verwende es als Ziel, damit die vorhandenen Scheibenauflagen längere Zeit verwendet werden können. c) Ich hebe es auf und werfe es nach dem Rückweg in einen Abfallbehälter. d) Ich nehme es mit und stopfe es dem vermutlichen Täter in den Bogenkoffer. An einem Aushang ist zu erkennen, dass demnächst nach einem Training ein Arbeitseinsatz geplant ist. a) b) c) d) Ich notiere den Termin im Kalender und helfe mit. Ich beschließe, an diesem Tag auf das Training zu verzichten. Ich frage, ob ich eventuelle Hilfsmittel mitbringen soll. Ich nehme an diesem Tag nötigenfalls auch Arbeitsgewand mit. Ich sehe, dass bei einem Bogen eine Schraube verloren gegangen ist. a) b) c) d) Ich warte gespannt, bis beim Schuss etwas herunterfällt. Zufälligerweise habe ich eine solche Schraube. Ich schraube sie sofort ein. Ich mache den Besitzer auf den Mangel aufmerksam. Ich helfe ihm bei der Behebung des Schadens. Am Ende des Trainings merke ich, dass jemand seine Pfeile vergessen hat. a) b) c) d) Ich freue mich über die leichte Beute. Ich hänge noch eine Trainingspasse unter Verwendung dieser Pfeile an. Ich lasse die Pfeile liegen, weil man ja fremde Ausrüstung nicht berühren soll. Ich schließe die Pfeile im Klubhaus ein und hinterlasse eine diesbezügliche Nachricht. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst in Kooperation mit Dipl.-Biol. Urte PAULUS, Dipl.-Ing. Martin PTACNIK und Mag. Gunter STANGL Ein Kollege raucht immer wieder an der Schusslinie. a) Ich nehme im daher die Zigarette weg und lösche sie. b) Ich mache in freundlich auf die Platzregeln aufmerksam und bitte ihn, das Rauchen in dieser Situation zu unterlassen. c) Ich veranstalte eine Unterschriftenaktion gegen Raucher auf der Schießstädte. d) Ich ersuche die Klubleitung, nach erfolglosem Zuspruch, sich mit diesem Problemfall zu befassen. Ein Freund bringt seine Kinder mit, die ausgelassen in der Nähe der Schusslinie Ball spielen. a) Ich zeige den Kindern einen Platz, wo sie ohne zu stören spielen können. b) Ich rufe den Polizeipräsidenten an. c) Ich male ein Plakat, auf dem man fußballspielende Kinder, mit einem dicken roten Kreuz durchgestrichen, sieht. d) Ich ersuche meinen Freund, für die Kinder eine weniger störende Tätigkeit zu finden. Ein Schütze, den niemand kennt, packt schweigend seinen Bogen aus und tritt an die Schusslinie. a) Ich rufe sofort die Polizei wegen Hausfriedensbruch. b) Ich gehe auf ihn zu, grüße höflich, bitte ihn, sich vorzustellen und zu beantworten, mit welcher Berechtigung er anwesend ist. c) Ich stehe von ihm möglichst weit weg an der Schusslinie, um nicht gefährdet zu werden. d) Ich bitte alle Anwesenden, auf dieselbe Scheibe zu schießen wie der Newcomer. Ich esse regelmäßig nach dem Training eine ausgiebige Jause. a) b) c) d) Wurstbrotpapier, Saftflasche und Plastikbecher werfe ich den Müllbehälter. Ich trenne den Müll. Ich nehme den Abfall mit. Ich überlasse dem Wind die Entsorgung. Ich bin zum Aufwärmen einige Runden gelaufen und stark verschwitzt. a) Da ich Boxershorts anhabe, ziehe ich bis auf diese aus. b) Ich trainiere etwas abseits bis ich abgekühlt bin. c) Ich bemerke meinen unangenehmen Körpergeruch, verzichte daher ausnahmsweise auf das Training und fahre heim. d) Ich benutze die Dusche im Vereinshaus und kleide mich um. Ich bin sehr stark verkühlt und muss oft husten. a) b) c) d) Ich gehe baldigst nach Hause als noch andere Schützen kommen. Ich grüße die Kollegen von Ferne und halte mich abseits. Ich verzichte dieses Mal auf das Training in der Halle. Ich trage einen Mundschutz und mache die anderen auf mein Problem aufmerksam. Ich leide unter Scheibenpanik und muss oft absetzen. a) b) c) d) Ich schieße trotzdem meine Pfeile und gebe den Kameraden die Chance einer Geduldsprobe. Sobald alle fertig sind, beende auch ich mein Schießen. Ich gehe soweit zur Seite, dass ich die anderen nicht störe. Ich werfe nach der ersten Panikattacke meinen Bogen zu Boden und trample darauf herum. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 3/49 Verfasst in Kooperation mit Dipl.-Biol. Urte PAULUS, Dipl.-Ing. Martin PTACNIK und Mag. Gunter STANGL Prüfungsfragen zur Etikette und Parcourskunde (Zwei verschiedene Tests mit je 20 Fragen) Der Antwortraster befindet sich am Skriptende. Die richtigen Antworten bitte nur dort ankreuzen. Es sind Mehrfach-Antworten möglich! Es sind Fragen ohne richtige Antwort möglich! Ein positiver Test darf in maximal 5 Fragen Fehler enthalten. Nichtankreuzungen zählen auch als Fehler. Multiple Choice Etikette und Parcourskunde - Test 2 - Parcoursreife Der Schütze tritt an die Schusslinie, aber alle Auflagen sind schon von anderen Schützen besetzt. a) Der Schütze fragt, bei wem er eventuell mit schießen darf. b) Er verwendet einen fremden Pfeil in einer der Scheiben als Ziel. c) Er schießt auf einen Platz außerhalb der Auflagen und bringt sich bei der nächsten Runde eine eigene Auflage an. d) Er versucht, das Holzgestell der Scheibe zu treffen. Der Schütze hat gut und üppig gegessen und tritt an die Schusslinie. a) Er lässt lautstark einen Flatus heraus, schließlich ist man im Freien und Musik erfreut. b) Er rülpst herzhaft, denn es hat ihm geschmeckt. c) Als ihn ein menschliches Rühren überkommt, tritt der Schütze von der Linie und entfernt sich etwas von den Kollegen. d) Er macht eine Trainingspause, bis die Krise überwunden ist. Auf dem Schießplatz liegt eine Plastikflasche. a) b) c) d) Der Schütze verwendet sie als Ziel um zu testen, ob die Pfeile den Beschuss aushalten. Er verwendet sie am Weg zur und von der Scheibe als Fußball. Er hebt sie auf und wirft sie in den Restmüllbehälter. Er entsorgt sie im Plastiksammelbehälter. Eine Scheibe ist in der Mitte so kaputt, dass ein durchschießen schon möglich ist. a) Der Schütze verhängt die Auflage und befestigt an der Schusslinie einen diesbezüglichen Hinweis. b) Er ruft den Zeugwart an wirft ihm Schimpfworte an den Kopf. c) Er bittet die Mitschützen beim Scheibentausch zu helfen. d) Er markiert mit Klebeband die Mitte der Scheibe mit einem großen roten Pfeil oder X. Der Schütze bemerkt, dass bei einem Bogen die Wurfarme vertauscht montiert sind. a) Der Schütze freut sich bei jedem Schuss, dass der Kollege sich wundert, warum sein Visier heute nicht passt. b) Er macht die anderen Schützen heimlich auf diesen Fehler aufmerksam, damit sie sich auch freuen können. c) Er nimmt einfach den Bogen in die Hand und tauscht die Wurfarme. d) Er zeigt mit ausgestrecktem Zeigefinger auf ihn und sagt herzhaft lachend: „Schau mal, was Dir dummes passiert ist! Das ist mir aber auch schon öfter gelungen.“ Ein junger Anfänger schießt auf 30m ständig daneben. a) Der Schütze heißt ihn einen Esel, der es niemals richtig können wird. b) Er weist den Jugendlichen freundlich auf seinen entscheidenden Fehler hin. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 1/49 Verfasst in Kooperation mit Dipl.-Biol. Urte PAULUS, Dipl.-Ing. Martin PTACNIK und Mag. Gunter STANGL c) Er leidet still vor sich hin. d) Er hilft dem Anfänger, eine Zielscheibe auf eine kürzere Distanz zu stellen. Während des Trainings beginnt es zu regnen. a) b) c) d) Der Schütze freut sich, dass er als einziger einen Schirm hat und spannt diesen für sich auf. Er nimmt einen Partner unter dem Schirm mit. Gemeinsam ziehen sie die Pfeile der anderen. Der Schütze verzichtet dieses Mal auf den Schirm, damit er keinen Vorteil hat. Der Schütze leiht den Schirm höflich der einzigen Schützin am Platz. Der Schütze sieht, dass ein Compoundschütze beim Aufziehen den Bogen steil nach oben anhebt. a) b) c) d) Der Schütze weist ihn höflich auf die Platzordnung und die allgemeinen Sicherheitsregeln hin. Er rät ihm, das Zuggewicht zu reduzieren, da offensichtlich eine Überforderung vorliegt. Er zeigt dem Kollegen eine andere Zugtechnik und erklärt ihm, warum er so aufziehen soll. Er droht dem Kollegen, im Wiederholungsfall, mit behördlichen Sanktionen. Ein Kollege fragt, ob er meinen Bogen ausziehen (spannen) darf. a) b) c) d) Ich erlaube es, wenn dabei ein Pfeil eingelegt ist und in Richtung der Scheibe gezogen wird. Ich lehne das kategorisch ab. Ich verlange dafür € 2.- pro Zugversuch, um mir neue Pfeile zu finanzieren. Ich lasse den Kollegen zuvor einen Haftungsvertrag unterschreiben. Der Schütze hat eine interessante Turnierausschreibung in die Hand bekommen. a) b) c) d) Der Schütze kopiert sie und hängt sie ans schwarze Brett. Er berichtet den Anwesenden davon. Er lädt seine Freunde ein, mit ihm gemeinsam daran Teil zu nehmen. Er behält sein Wissen für sich, damit er keine Mühe und weniger Konkurrenten hat. Die Jugendgruppe wartet auf den Trainer, der offensichtlich nicht kommt. a) b) c) d) Der Schütze sagt „Gott sei Dank“ und schickt die Kinder nach Hause. Er bemüht sich, den Trainer mit dem Handy zu erreichen. Er bestimmt einen Jugendlichen als Übungsleiter und geht seiner Wege. Er bietet den Kindern an, sie dieses Mal beim Üben zu beaufsichtigen. Es kommen interessierte Zuschauer und stellen dem Schützen Fragen. a) Der Schütze verweist sie ans Internet. b) Der Schütze bittet sie, ein wenig zu warten. Während seiner Kaffeepause würde er ihre Fragen beantworten. c) Der Schütze erzählt Schauergeschichten, wie schwierig und gefährlich Bogenschießen ist. d) Der Schütze lädt sie ein, einen Schnupperkurs zu besuchen. Als ein Schütze mit 6 Pfeilen im Köcher an die Linie tritt, stellt er fest, dass die anderen nur 3 Pfeile schießen. a) b) c) d) Der Schütze passt sich stillschweigend an diesen Schießmodus an. Er schießt unbeirrt seine sechs Pfeile. Er schießt so viele Pfeile wie noch ein anderer Schütze einen Pfeil einlegt. Er murmelt etwas über „Schwächlinge und Weicheier“ in seinen Bart. Ich bekomme während des Trainings hunger. a) Ich sage den Kollegen, dass ich mir jetzt eine Pizza hole, und frage, ob jemand mitgehen will. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst in Kooperation mit Dipl.-Biol. Urte PAULUS, Dipl.-Ing. Martin PTACNIK und Mag. Gunter STANGL b) Ich frage, ob eine Pause geplant ist. c) Ich unterdrücke den Wunsch, weil wir mitten im Training sind. d) Ich lade am Ende des Trainings die Kollegen ein mit mir gemeinsam essen zu gehen. Der Schütze stößt versehentlich einen fremden Bogen um. a) b) c) d) Der Schütze schimpft, wie man einen Bogen so blöd hinstellen kann. Er stellt ihn möglichst unbemerkt wieder hin. Er wartet auf den Besitzer, und teilt ihm den Vorfall reuevoll mit. Er entschuldigt sich beim Besitzer und bietet ihm Schadenersatz an, sollte etwas beschädigt worden sein. Der Schütze kommt mit Verzögerung an die Schusslinie. a) b) c) d) Der Schütze schießt alle seine Pfeile, obwohl alle anderen schon fertig sind. Er fragt, ob er ausnahmsweise fertig schießen darf. Er hört mit dem letzten Schützen auf, zu schießen. Er erkennt, dass er zu spät ist und wartet die nächste Runde ab. Der Schütze ist ein starker Raucher. a) Der Schütze verwendet einen Gürtelascher, an dem er die Zigarette zwischen den einzelnen Schüssen befestigt. b) Er legt die die Zigarette, jeweils zwischen den Schüssen, auf den Boden. c) Er raucht nur auf dem Weg zur und von der Scheibe. d) Er unterbricht das Training und zieht sich in eine „Raucherzone“ zurück. Das Handy des Schützen läutet an der Schusslinie. a) Der Schütze entschuldigt sich, dass er vergessen hat, es leise zu stellen. b) Er stellt die Freisprecheinrichtung ein, damit die anderen auch in den Genuss des Gesprächs kommen. c) Er entschuldigt sich bei den Kollegen und entfernt sich zwecks Gesprächsannahme von der Schusslinie. d) Er lässt es läuten und schießt weiter, damit kann auch jeder gleich die Gelegenheit nützen unter erschwerten Bedingungen zu Üben. Der Schütze isst regelmäßig nach dem Training eine ausgiebige Jause. a) b) c) d) Das Wurstbrotpapier, die Saftflasche und den Plastikbecher wirft er in den Müllbehälter. Er trennt den Müll. Er nimmt den Abfall mit. Er überlässt dem Wind die Entsorgung. Nach einer Serie lässt ein Kollege seine Pfeile stecken, weil er am Bogen eine kleine Reparatur ausführen will. a) b) c) d) Ich nehme seine Pfeile dieses Mal einfach gleich mit. Ich freue mich darüber, weil ich gerne Nocken zerschieße. Ich frage ihn, ob ich seine Pfeile bringen soll. Ich verbiege die Pfeile, weil mir der Kerl zu gut trifft. DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 3/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL Parcorsreife-Auswertungsblatt - Multiple Choice Tests Name …………………………….. Bogenklasse: ………………………….. Datum: ………………………….. Verein: ………………………………… Testergebnis - Sicherheit 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 13 14 15 16 17 18 19 20 a b c d Testergebnis - Sicherheit 2 1 2 3 4 5 6 7 a b c d Testergebnis - Etikette und Materialkunde 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 a b c d Testergebnis - Etikette und Materialkunde 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 a b c d Erfolgreich absolvierte Tests: (Pro Test darf in maximal 5 Fragen ein Fehler sein) Sicherheit 1: ja, nein; Fehlerzahl: Sicherheit 2: ja, nein, Fehlerzahl: Etikette 1: ja, nein Fehlerzahl: Etikette 2: ja, nein, Fehlerzahl: Anschließende Fehlerbesprechung absolviert: ja, nein Unterschriften von: ……………….….….... DIE PARCOURREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 ……………….….….... Seite 1/49 Verfasst in Kooperation mit Dipl.-Biol. Urte PAULUS, Dipl.-Ing. Martin PTACNIK und Mag. Gunter STANGL Schütze DIE PARCOURSREIFEPRÜFUNG Prüfer Release 16. Mai 2016 Seite 2/49 Verfasst von Dipl.-Ing. Martin PTACNIK in Kooperation mit Mag. Gunter STANGL P AR C O U R S R E I F E - S C O R I N G Datum: Ort: Gruppe / Nummer: Scheibe: Schütze: Altersklasse: Nationalität: Distanzen: Auflagegröße: Bogenklasse: Nötiger Score: Geschlecht: Verein: Prüfer: 10 m, 14 m, 18 m, 22 m, 26 m 80 cm, andere: cm weiblich, männlich Zeilen Total Nötiger Distanz Übertrag: [m] Runde Ringe Ringe Ringe Ringe Ringe Summen Score Score 10 1 10 2 10 3 - Spaltensummen: 14 4 14 5 14 6 Score - Limit erreicht Weißer Pfeil ja / nein - Spaltensummen: 18 7 18 8 18 9 Schwarzer Pfeil ja / nein - Spaltensummen: 22 10 22 11 22 12 Blauer Pfeil ja / nein - Spaltensummen: 26 13 26 14 26 15 Roter Pfeil ja / nein - Goldener Pfeil Spaltensummen: ja / nein Erfolgreich absolvierte Tests: (Pro Test darf in maximal 5 Fragen ein Fehler sein) Sicherheit 1: ja, nein; Fehlerzahl: Sicherheit 2: ja, nein, Fehlerzahl: Etikette 1: ja, nein Fehlerzahl: Etikette 2: ja, nein, Fehlerzahl: Anschließende Fehlerbesprechung absolviert: ja, nein Unterschriften von: ……………….….….... Schütze ……………….….….... Schreiber ……………….….….... Prüfer Erreichter Level: Weißer Pfeil, Schwarzer Pfeil, Blauer Pfeil, Roter Pfeil, Goldener Pfeil DIE PARCOURREIFEPRÜFUNG Release 16. Mai 2016 Seite 1/49