Patriotismus – B2 + Warum die Österreicher nerven! Die Österreicher sprechen eine merkwürdige Sprache, produzieren unnütze Dinge, ihre Freundlichkeit ist aufgesetzt - schreibt einer, der es wissen muss. Der Exil-Österreicher Walter Lendl hat ein Buch geschrieben, in dem er sich liebevoll als Nestbeschmutzer übt. 1. Österreich ist ein kitschiges Land Als Gott Österreich erschuf, hatte er eindeutig seinen Kitschtag, schreibt Walter Lendl in seinem Buch "Darum nerven Österreicher". Berge, Seen, Almen, Blumen - Österreich sei ein geradezu aufdringlich schönes Land. Das gehe soweit, dass den Touristen vorgegaukelt wird, in jedem Moment könnte eine Pferdekutsche um die Ecke biegen und Kaiser Franz den Urlaubern zuwinken. Sobald die Urlauber bemerken, dass dies nur Fassade ist, wird sie ein Gefühl der Enttäuschung beschleichen. 2. Österreicher können kein Deutsch Kein Wunder, dass Deutsche die Österreicher manchmal nicht ganz verstehen können - sie sprechen eine andere Sprache. Statt Aprikosen sagen die Österreicher Marillen, statt Tomaten Paradeiser, statt Blumenkohl Karfiol, statt von Kartoffeln sprechen sie von Erdäpfeln. In der Metzgerei bestellen sie 20 Deka Wurst, statt 200 Gramm. Und wenn ein Deutscher an der Supermarktkasse gefragt wird "Asakalano?" - wie um Himmels Willen soll er da begreifen, dass die Verkäuferin wissen will, ob er auch noch eine Tüte haben möchte - "a Sackerl a no?". 3. Der Charme der Österreicher ist nur aufgesetzt Die Österreicher sind tolle Gastgeber, sie sprechen so etwas Ähnliches wie Deutsch und sind obendrein freundlich und zuvorkommend, denken viele Urlauber und verbringen ihren Urlaub im Nachbarland. Doch Vorsicht vor den Einheimischen: Der Charme der Österreicher ist nur aufgesetzt, warnt Walter Lendl in "Darum nerven Österreicher". Steht der Ober im Café oder dem Beisl vor dem Gast, ist er die Freundlichkeit in Person. Kaum hat der Urlauber jedoch das Lokal verlassen, beginnt er, über den dummen Ausländer zu feixen. Trauen Sie also keinem Österreicher, der zu ihnen sagt "Küss die Hand gnä' Frau", "Habe die Ehre" oder "Servus und Baba". Die guten Manieren sind nur Show, die Österreicher bezwecken damit immer etwas - meist haben sie es auf das Geld der Touristen abgesehen. 4. Die Wiener Kaffeehäuser sind überschätzt Die Österreicher preisen ihre Kaffeehauskultur so sehr, dass man glauben könnte, sie waren es, die den Kaffee erfunden haben. "Wien und Kaffeehaus" - das ist inzwischen ein Begriffspaar wie "Paris und die Liebe". Patriotismus – B2 + Doch der Kaffee in den von den Touristen angesteuerten Kaffeehäusern in Wien ist in der Regel überteuert und nicht besonders gut, die Bedienung unfreundlich, manchmal sogar unverschämt. Während sie ungeduldig von einem Fuß auf den anderen tritt, wählt der Urlauber mühsam zwischen Melange, Großem Braunen, Einspänner oder Verlängertem aus. Am Ende bekommt er immer das Gleiche serviert: mittelmäßigen Kaffee. 5. Österreichs Skilehrer sind gefährlich Touristinnen sollten sich vor österreichischen Skilehrern in Acht nehmen. Ihr eigentliches Revier ist nicht die Skipiste, sondern die Après-Ski-Bar, wo es Jagertee gibt und die Musik von DJ Ötzi aus den Boxen dröhnt. Die Alpen-Casanovas legen sich dort meist heftig ins Zeug, um das Hotelzimmer der Touristinnen kennenzulernen. Da überrascht folgende Zahl nicht: Weltweit hatten 50 Prozent der Menschen Sex mit einer Person, die sie nie wiedergesehen haben, in Österreich sind es laut Walter Lendl 63 Prozent. 6. Österreich ist nur als Skination ernst zu nehmen Gerade einmal acht Millionen Menschen leben in Österreich. Ihren Weltrang hat die Alpenrepublik mit dem Niedergang der Monarchie verloren. Relevanz besitzt Österreich heutzutage eigentlich nur noch in einem Bereich: im alpinen Skisport. Auf der Piste kann dem kleinen Land keiner das Wasser reichen - und so munkelt Walter Lendl: Hat die Welt Österreich womöglich den Skisport geschenkt, damit sich das Land in der Illusion einstiger Größe wiegen kann? Die Erfolge im Skisport geben dem kleinen Alpenland jedenfalls unangemessen viel Selbstvertrauen beim Agieren auf der Weltbühne. 7. Österreicher produzieren nur unnütze Dinge Die Deutschen sind stolz auf ihre Autos, die Österreicher auf klebrige Getränke. Jeder weiß, dass Almdudler und Red Bull aus der Alpenrepublik stammen. Doch zu gebrauchen sind sie zu nichts, sie schmecken nicht wirklich gut. Ihr globaler Erfolg lässt sich nur durch erfolgreiches Marketing erklären. So hält es sich auch mit der Sachertorte und den Mozartkugeln. Das Original gibt es nur hier bei uns in Österreich, vermitteln die Werbeexperten. Kommt, liebe Touristen, kauft es! Doch in Wirklichkeit bekommt man den Geschmack, über den sich natürlich streiten lässt, längst auch woanders. 8. Österreicher sind irgendwie doch liebenswürdig Österreicher sind seltsam, und ein wenig verrückt - das wird klar, wenn man das Buch "Darum nerven Österreicher" von Walter Lendl liest. Doch im Grunde genommen will uns der Exil-Österreicher, während er sich über seine Landsleute aufregt, nur eines nahebringen: Es gibt gerade wegen der kleinen Macken kein liebenswürdigeres Volk als die Österreicher. Quelle: http://www.sueddeutsche.de/reise/bildstrecke-darum-nerven-die-oesterreicher-bussi-und-baba-1.288495 Siehe auch: http://www.welt.de/reise/article6740247/Germanen-Report-Warum-die-Deutschen-nerven.html Patriotismus – B2 + Diskussion: „Zwischen Patriotismus und Selbsthass!“ - Wie findest du den Artikel? …ehrlich, ironisch, dreist, beleidigend etc.? WARUM? - Perspektivenwechsel - Nehmen wir nun an, du bist österreichische/r Staatsbürger/in: Was ist deine Meinung zu diesem Artikel! - Angenommen jemand schreibt einen solchen Artikel über dein Heimatland? Wie würdest du darauf reagieren! TIPP! für ÖsterreichexpertInnen: Schreibt eine Verteidigungsrede für Österreich! - Was ist Patriotismus? Welche Synonyme kennt ihr? (vgl. Zitate unten) Was ist das Gegenteil von Patriotismus? Würdest du dich als patriotisch bezeichnen! Warum? Warum nicht? Welche Gefahren kann Patriotismus in sich bergen? Lest euch diese Zitate durch, lasst euch inspirieren und bildet euch eure eigene Meinung: "Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer anderer Völker verachtet. Ich will ein Patriot sein." - Johannes Rau, Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten im Jahr 1999 "Es ist merkwürdig, dass durch die patriotische Leidenschaft die Intelligenz den Kopf verliert, aber niemals den Eigennutz." - Romain Rolland, Das Gewissen Europas "Ich liebe mein Vaterland nicht, weil es mein Vaterland ist, sondern weil ich es schön finde. Ich habe Heimatgefühl, aber keinen Patriotismus." - Arthur Schnitzler, Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass "Zuletzt steckt in jedem Patriotismus der Krieg, und deshalb bin ich kein Patriot." Jules Renard "Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Hass auf die anderen." Romain Gary Quelle: http://www.quotez.net/german/patriotismus.htm Patriotismus – B2 + Die heimliche Hymne Österreichs! Hört euch das Lied „I am from Austria“ von Reinhard Fendrich an! http://www.youtube.com/watch?v=KMSa_xb2h5U - Habt ihr alles verstanden? Wenn nicht, dann könnt ihr den Text mitlesen! - Wie wirkt dieses Lied auf euch? Ist dieses Lied patriotisch? - Gibt es in eurem Land eine „heimliche Hymne“? - Was bedeuten Verbundenheit und Zusammengehörigkeit für euch? TIPP! für Kreative: Schreibt ein Gedicht oder einen Liedtext für euer Land und verarbeitet eure eigene Meinung! I am from Austria (Dialekt) Songtext Quelle:http://www.magistrix.de/lyrics/Reinhard%20Fendrich/I-Am-FromAustria-dialekt-119577.html i bi dei Opfi du mei Staum so wia dei Wossa toiwerts rint unwiedastehlich und so hö 1. Dei hohe Zeit is laung vorüba fost wia de Tränen vo am Kind und a die Höll host hinta dia wiad a mei Bluad auf amoi schnö von Ruhm und Glaunz is weng üba sog i am End da Wöd voi stoiz sog ma wer ziagt no in huad vo dia und wauns a woits a gaunz ala aussa mia I am from Austria I kenn de Leid, I kenn de Rottn I am from Austria die Dummheidde zum Hümmi schreit i steh zu dia bei Liacht und Schottn jedazeit 2. Es woan de Stöache oft z´bneidn heid fliag i nu vü weida fuat i siag de meist nur vo da weidn Refrain wer kau vasteh Do konn ma mochn wos ma wü wia weh des monschmoi duad do bin i her do gher i hi do schmüzt es Eis vo meina Sö wia vo am Gletscha im Aprü A won wirs scho vagessn hom Refrain